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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912112802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19121128
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912112802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-11
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Dies«» Blatt «Kd den Lesern von Lreoden und Umgebung am Lage vorher bereit» al« S7. Jahrgang. ^ 3S!t. Mena-Mrgsbr zugeftellt, während es di« Bost Abonnenten am Morgen in einer ibesamtauegabe erhalten. St»»gs-«edühr ^»Nkliihrl. für Dre». »eil «i »«glich m-itgkr,iuimaung<gn Sonn- und Moniag'n „« einmolt r NN M.. durch »»»wilrllgeSom- u,igi«nilrr >>t«!s,Ii0M. g«t «inmalt,er Zu- j»«IIun« durch dl« Post gM.<ohne«»ft«vgeld>. Pik drn vrlrn, ,»n Dre«d«u u. Um,«düng «u, lag« vorli«r zu- gejlelllen Adend-Lu'. gajirnerhaltkndir au» «iriiaen «rzlrhrr ml» drr v>or,«n-nu«gade zuhnnnrn zu»'p,U«. Nachdruck nur ml» deut- licher vuellrnangade ,,vrr»d. Nachr ", zu Mg. - Un«rlan,»e N-nultrh»« wrrdrn nicht aufdrwahrl. Telegramm,Adresse: Nachrichten Dresden. 185G Druck und Verlag von kicpsch öc Reichardt in Dresden. HauxtgeschästsstcUc: rNarienstrasrc 58 M um »«IMS I VI VR.VI ^lüßssl k'ianinos I-isrmoniums Tonnerstag, 28. November 1912. Fernsprecher: ll » 20»k - »NOI. Auzeigen-raris Annahme von Anksin viaunfttn dir. nachm. :r Uhr. Sonntag- nur Morienslrahe Oh» von I l blL ' ,1 Uhr. Die einlpoliiae is»rundv1le tko. 8 Silben) 00 Pf.. Familien Nachricht,» au- Drecden Pf die zweispaltig, Zeile auf 2ertseite 70 Pf., die zweispaltige Neklame zeile l.5.0 M. — Zn Nummern noch Gönn« und Feierlagen die einspaltige lOrundzeile 05» Pf. FonlUien- Nachrichten aus Dres den die O-rundzeile 00 Pf. Auswärtige AuftrSge nur gegen Vorausbezahlung Jede- Belegblait lostet 10 Pf. :: vppit«!» :: HuZusl ^örslsi' Köni^I- !;äcii5. ikoiliekerant Vrss6sn, esot>'2l-1'iieLt6«'-l^ÄSSÄ8s. A<tD7 erlrgo Kesev- Dic B >v e i l c 80 in m c r setzte heute dir H a u piv 0 r - bcratungdcs B 0 l k s s ch n l g e s e tz c n l w » r s s fvrt. Dcr non der Kommission angcfügle Absatz 8 zu 8 2 über den Religionsunterricht, dcr vom Kultusminister als un annehmbar bczcichnei ivvrdcn war, wurde mit 60 gegen 27 Stimmen angenommen. Der Reichstag ivühite in seiner heutigen Sitzung zum Präsidenten wieder den Abg. Tr. Kacmps Oorischr. BolkSp.i. Dcr R eich« ka nzler erklärte sich bereit, die A ntcr i> cllati 0 nen übcrdic i n t e r n a t i 0 n a l e L a g e in den ersten Tagen der nächsten Woche zu beantworten. An Wien wird jetzt die internationale Lage ctwas v v i i m i st i s ch e r beurteilt. Nach einer französischen Britnngsmcldung ist in einer «lrosten Reihe von <6 arnjs 0 nen O st f r a n l r e i ch s eine allgemeine P r 0 b c in v b i l in a ch n n g beschlossen morden. Die t ü r l i > ch e n n „ d b nlgari s chen Bcvvll - macht igle» hielten eine .Konserenz ad, doch glnnbl man, das» die Verhandlungen a b g e b r 0 ch e n und die Fcind- icligkeitcn wieder aufgenvmmen werden. An Adrian ope l brennt »ach Beiiungsberjchlen ein H ä n s e r n i e r t c l: ma» erivariel den Halt der Hestiing. Die s p a n i i ch e .0 a in m e r nahm einsiimmig den Ge setzentwurf an, durch de» der Familie Eanalcias der Hcrzvglitcl verliehen wird. Bei der amerikanischen P r ä sident e n m ahl miirdcn für Wilson 6 l'>7 iiilli. für R 0 v s c v c l t 3 928 000 und für Tasi 8:170000 Stimmen abgegeben. Sie Balkankrise. DicHoffnung aufCntspanmmgderLageverstärkt sich. Das Wiener „.Zrewdenblatt" schreibt: Die Kirnd- acbnngen in der „Westminstcr-<6azcttc" und die jüngste» nfsizipsen Petersburger Aenstcrnngcn bestätigten voll inhnllljch die im „Aremdenblatt" so oft zutage getretene Ansicht, das» alle Mächte von dem gleichen Bestrebe» geleitet icien, zu verhindern, aas» die Ereignisse ans dem Balkan curoväsche Kvinvlikationen znr ,>vlge haben könnten. Auch 'Dcsterrcich-llngarn »ei seiner gemüsiigten friedfertigen Haltung nicht untren geworden, obwohl die allgemeine Liimninng durch die serbischen Provokationen recht nervös acnwrden sei. Das Blnlt fährt fort: Der Wunsch nach a- rieden ist bei allen Pi ä cl) t e n v 0 r h e r r s ch e n d. Oesterreich-Ungarn hat allgemein anerkannte Proben ge geben. wie ernst und fest bei ihm dreier Wille ist. ES wäre jedoch eine unbegründete Behauptung, wollte man an- nelimen. das» die über allen Bweisel erhabene A-riedens- cnischlossenheit dcr Mächte allein genüge, um die Schmie ngteiten. die bei den Ereignissen ans der Balkan-Halbinsel entstanden sind, zu überwinden. Die Schwierigkeiten be stehen vielmehr augenblicklich noch immer in iliiverminder- lein Make fort, da die ichwebenden fragen nicht gelöst worden sind. Oesterreich-Ungarn Hai seine Ansprüche ans ein Minimum zurückgcschraubl. Diesen Ansprüchen aber. Kunst und Mffeufchast. 7* Mitteilung aus dem Burcan der Königl. Hosthcatcr. Am Künigiichkn Opern Hause wird Freitag, den -'st. November, dir Oper „Engen O n e g i n" non Tschai-- koivsin ansgcsührt. Beschniig der Hauptpartien: Engen i7»cgin: Herr Perron, Varina: ,>ra>i Bendcr-Lchäser. Dar- iaiia: A-ran Plaschkc-v. d. Osten, ^cnski: Herr «embach. Am .Königlichen L ch a n s p i c l h a n s e wird „A cder - mann", das Spiel nom Sterben des reichen Mannes, er neuert non Hugo v. Hofmauusthal, zur Ausführung uvr- bercitct. Die Erstaufführung findet in der erste» Hälfte des Monats Dezember statt. H* Bcsidcnzthcatcr. Dcr dreitägige Ausflug des Opc reltcnpcrsonals „ins Benstische" lnach <>ie>ai führte gestern ans der Birlnsstraste zu einer lnckcnbüstenden Lchavspiel- vorstcllnng. Man spielte Mar Halbes „Äugend", und zwar mit zwei tNästen in den Pollen des jugendlich irren den Vicbcspaarcs: »Ara» M euer- M u säus und Herrn Hanns Merck vom Berliner Lchanspiclhans. Dcr omi nöse Beigcschmaek, dcr Vüelcnbüstern jeder Art anznkajten vssegt, war leider auch von diesem Theaterabend nicht ge bannt morden. Halbe Hot seinem Augendwerkc —, das übrigens auch lein bestes geblieben ist — nicht umsonst den Titel „Äugend" gegeben. Nur ans der Angcndlichkeit der beiden an sich liebenswerten Mensche» Annchen und Hans, ans ihrer jugendlichen Nnersahrenhcil, ihrer kindlichen Sorglosigkeit, ans dem Heiken Blut der Äugend erwächst ihre tragische Schuld, erwächst aber auch lin Zuschauer ein tiefes Mitgefühl, ein verzeihendes Brrstchcn. Lolche naive erste Jugend brachte nun die gestrige Darstellerin des stlnnchcns nicht mit. Blvste Nvntinc, gereiftes Lplelgeschick, wie es ,Ara» Mcuer-Musäns ossenbar reichlich besitzt, schasst keine «ziestalken wir dieses blntinnge, schlicht und warm empfindende, lebenshungrigc Annchen, lebens wahrer, well von iilgendlich-nngezngeltem und »n- gestümem Hielste getragen, ivurdc der jnnge MnlnS Hans die nicht weiter lompromlstjähig sind, must Pcchnung ge tragen werden. Weil Oesterreich-Ungarn sich dessen oc- ivustt ist, nur das Notwendigste zu verlangen, ist cs von dem besten «Slauben erfüllt, das» die Behebung drr vorhandenen Schwierigkeiten, wenn auch nach »lühcvollcn Bcrhandlungcn. schlieklich gelingen werde. Denn bei der Haltung der Tripelententc ist mit Sicherheit anznnchmen, dak Serbien keine ernsten Schwie rigkeiten machen und einer' Ersüllung der österreichisch iingarischen Ani'vrüchc keinen Widerstand entgegenjeben w^rde. Das „Peuterichc Nnrean" ersährl aus diplvmalischen Kreisen, das» noch immer nichts nviliege, was die in ge wissen Kreisen herrschende pessimistische Stim mung rechtfertigen könnte. Au b e st i 11 f 0 r m i e r t e u Kreisen werde jene Stimmung nicht geteilt. Am itstcrrcichischcn Abgeorductcnhansc vrotcsticrte am Schlns» dcr Lihung der Abgeordnete Leib gegen die Konfiskation der Dienstog-Nummer der „ArbeiterzeUnng" megen Beröfseutlichung des ,Arie- d e 1, s m a n i s e st c s des ,s n t e r n a t i 0 n a l e n So zi a l i st c n k v n g r c s s e s in Basel und dagegen, das, der Präsident die diesbezügliche Anterpellativn der Sozial demokraten nicht verlesen lies». Die Ausführungen von Leib wurde» von de» Abgeordneten der sinken mit leb haften Schlukrnscn und Lärm unterbrochen. Der Prä sident erwiderte, er sei mit Rücksicht a»f die schwere Situation, in der sich der Staat befinde, der Ansicht, dah die Anterpellativn in geheimer Libuug z» vcr leien sei. Abg. Stölzl lDeutscher Nationalverbandi trat unter lebhaftem Beisall der Linken den Ausführungen von Selb entgegen und erklärte, die ganze Benöltcrung Oesterreichs wolle den »Aricdrn, aber den Frieden in Ehren. Stölzl hob den vatriotiichen Sinn der Bevölke rung hervor, weiche bereit sei, mit aller .Kraft für die Ehre und die Antegrität des Reiches eiuzi.itreien. Bon dem gkeichen Gefühle sei auch das Parlament erjülti. tLtür- »tischrr. langanhaltendcr Beifall linkS.i Der Präsident ordnete hieraus eine geheime Sitzung an, in welcher sich die Abgeordneten der Ansicht des Präsidenten an- schloisen. das» die Auterpellatioil der Svzialdemotratcn nicht in öffentlicher Sibung zu verlesen sei. — Die christlich soziale Bereinigung des Abgeordnetenhauses hat eine Resolution gesastt, in der sic das Bvrgehcn der Sozialüemo !laten in der gestrigen Libuug des Abgeordnetenhauses aus das schärfste verurteilt Und die Erwartung aussvricht, das, die parlamentarische Bcrtretung des Reiche« dem ties e n Ern st der L > tuati 0 n in jeder Hinsicht Rech innig trage und alles unterlasse, was die ,Ae>»de des Staate« ermutigen könne. Der öftcrreichisels-scrbische Konjularkonslikt. Die Blätter erfahren, das», sich Konsul Ed l gestern non lleSküb nach M > l r 0 iv i b a begeben hat, um dort in der Angelegenheit des Konsuls Tahn Erhebungen an- znstcllen. Bon dort wird er nach Prizrcnd reisen, nm sich non der dortigen Sachlage zu unterrichten, lieber da« Er gebnis der Unterredung de« Konsuls Edl mit dem Kon sul Prochaska liegt gn mastgcbcnder Stelle bis jetzt noch kein Bericht vor. Scheitern der Friedensverhandlttnaet,? Die Rechtsbciständc dcr Pforte, Reschid mid Heraul, die mit dcr Unterstützung dcr türkischen ,vriedcnsunker Händler bcansiragt sind, vcisten in das Hanvtgnartier ab. Die türkischen und b u l g a rischen B envll m ä ch - l i g t e n hielten eine K v n s e r e n z ab. Heute soll die letzte Konferenz stattsinden. Au der Sitzung an» Montag erklärten die türkischen Bevollmächtigten, sie wollten nicht von Herrn Merck ans die Bretter gestellt, wenn auch eine absichtlich zur Schau actragene Manierenlosigkcit und Un liebenswürdigkeit das Bild des.jungen Mannes, der doch in seinem Acukercn ctwas unmittelbar Gemiinieudes und Gefälliges haben soll, trübte. Augendlichkeit fehlte senici auch dem Darsteller des Adioten Amandus, der gestern aut dcr Bühne eher wie AnnchenS Grvstvater, den» wie ihr Stiefbruder wirkte. Auch dcr zelotische lgesler» aber recht zahmes Kaplan Gregor des Herrn G ä h d und selbst der von Herr» Regisseur A anda übrigens ganz prächtig ver körperte Pfarrer Hoppe waren je um ei» Aahrzrhnt zu alt ausgefallen. Das Halbesche Slücl helstt doch „Äugend", nicht „Alter"! lieber die Wescnsgrk des Stückes schien mg» sich übrigens auch vielsgch im dichtgefüllten Auichauer- rnlimc nicht ganz klar zu sein. Ein grostcr Teil des Publi kums war offenbar auch an diesem Abend ins Residenz iheater gekommen, nm sich nm jeden Preis zu amüsieren, und lachte selbst da. mo angesichts der ticstragischcn Ge- ichrbnisic jedem Gefühlvollen dos Herz vlntcte. ES sei ausdrücklich konstatiert, dak an solchem — Miswerständnis die Darstellung keine Schuld trug. —«>>. k* Das zweite Philharmonische Konzert stand unter dem .seichen pastoralcr Musik. Prof. AvhanneS Messchacrt ist für diese Gattung als Länger ein »nübertresslicher Bcr- »ilttler. Hat seine schöne Babstlmmc auch an A»gc»dgla»z und Tragkraft elngebüstt, so steht sic doch in so vornehm künstlerischem Gebrauche, dak sie immer noch bedeutende Wirkungen ansübl. Ma» ivlrd das Spczialstück Messehacrts, die Arie aus Handns „Aahreszcitcn": „Schon eilet srvh der Ackersmann" kaum je so stilvoll babcn portrage» hören. Das ivnudcrvolle Legato dieses einstigen Lwelliausen- Scliülers muh den musikalisch Gebildeten besonders ent zücke». Mit Schnbcrl-Liedcrn und Loewe-Balladen Helmste der Sänger lauten Beisall ein. obwohl es ihm versag! ist, charakteristischeren Stücken, wie Lvewcs „Graf Ebcrstein", kernige dramatische Gestaltung zu gebe». Der „Kleine HanS- hall" hingegen, dieses channanie mnsikalische Genrebildche» in Spitzwegmanler, liegt ihm weil günstiger. Auch der an dere «allst des Abends empfing die lierzliche Austiminnng einmal vvn der »ebergabc Adrianvpels sprechen hören. Wie es lieistt, iverden auch in den neuen bulgarischen Wassenstillstandsbedingnngen die llebergabe vvn Ltnlari .-iiid Aunina, sowie die Berpslichtnng, keine neuen Truppen ans Anatolien heranznziehen, non der Türlei verlangt. Man glnnbl, das» die B e r h a n d l » n g c n a bg e- b r v ch c n und die A c i n d s e l i g k c i t e n wieder a n s - g e n vm m e n iverden. Nach dem Sofioter Blatte „Mir" ist in der ersten Ber- samiiilnng der Bevollmächtigten der beiden tricgsühienden Parteien vereinbart worden, dem türkischen und dem bnl garischen G c n c r 0 l st a b die Aeststellung der Tem-ir- lationslinle zwischen den beide» Armee» zu über lassen. Die Lage vor Adrianovcl. Die „Boss. Bin." »nd der „Berl. Lvk.-Anz." bringen die Meldung, in A dria n 0 p e I b > e n ue ei n H ä u s e r - viertel nabe der Sultan Lelim-Moschee. Bulgarische lüranalen riesen den Brand hervor. Mail erwartet den ,>-all der Acsiung. -Ins London eingetiofsene Delegierte, welche 0000 Psnnd Sterling znr Linderung der durch den Krieg hcrvvrgernsenen Notlage mitgcbrgchl haben, haben be schlossen, dein Wunsche dcr bulgarische» Königin ent sprechend, diese Summe dcr Bevölkerung vvn Adria- n opel »ach der Erovcrung dcr Stadt znznwciscn. Die neuesten Drahtberichte lauten: Die Biindiiistrcuc Deutschlands gegenüber Oesterreich. Köln. iPrio.-Tel.l lieber den Besuch des öster reichischen Thronfolgers >11 Berlin erfährt die „Köln. Bolksztg." von besonderer Seile: Dcr Erzherzog konnte sich dabei überzeugen, das» die denlschc Regierung die schwierige Stellung Oesterreichs völlig zu wür digen weist und darauf in ihren politischen Maßnahmen jede Rücksicht nimmt. Die Auffassung, als ob sich Deutsch land wegen Durazzv nicht zu engagieren brauche, trifft einen anderen Punkt des Konflikts nicht. Es handle sich n m mehr als um Durazzv. Es sei lediglich Oester reichs Sache, scstznstellen, was die Lebensinteressen dcr öster reichischen Monarchie sind. Trotzdem sei anzunchmcn, das» dcr Aa l l ProchaSka ohne kriegerische Verwicklungen gelöst iverden kann. Am übrigen würde bei einem serbisch österreichischen Krieg Deutschland gar nicht hincingczogcn werden. Erst wenn eine andere Grosimacht mit dem Schwert in dcr Hand an Serbiens Seite sich stellen würde, käme sür Deutschland die A-ragc der Einmischung in Betracht. Deutsch land würde dann keinen Angcnbliek in seiner Bnndnistrcue schwanken und seine und die Autercsscn seines Berbnndetcn nicht prcisgcbcn lassen. Oesterreich-Ungarns Neutralität im Baltankricge Wien. Die „Politische Korrespondenz" verössenilicht eine Mitteilung aus K 0 n st a n t i no p c l. in der erklärt wird, der E n tschl n s» d c r P forte, de » K ricg fori z ii s e tz c n . sei ihren eigenen Erwägungen insvlgc dcr drückenden Waffenstillstands-Bedingniigen entsprungen und ohne Einwirkung irgendwelchen fremden Einskusses zu stände gekommen. Ansbesonderc sei die Behanplnng fran zösischer Blätter. O e stc r r eich- ll n g ar n habe der Türkei Ratschläge im Sinne einer A'vrksetznng der Kricgsaktion erteilt, böswillige Erfindung, um die Monarchie zu vcrdäch tigen und ihr in den Augen der Balkanuöllcr Abbruch zu tun. Oesterreich-Ungarn habe sich, wie alle diplo matischen Kreise anerkannte», seit Beginn des Krieges stets st r e n g neutral verhalten. des vollen Hauses. A-rl. Edith v. B 0 sgtlacnd e r dars sich mit Recht zu den hoffnungsvollsten jüngeren Geigen- tglenten zähle». Sie hat technisch ungemein nie! gelernt und namentlich ihre linke Hand trefflich ansgebildel. Dein Bogenstrich fehlt cs bin und wieder an entschiedener Be stimmtheit. Der Schwierigkeiten des an Doppelgriffen reichen Biolinkvnzcries von Brahms wurde sic gut Herr, auch gelang es ihr, dem gleichfalls vastoral angehauchten ersten Latz und den schwungvollen letzien »in innerem Leben zu erfüllen. Das berühmte Adagio blieb dagegen noch ziem lich Stückwerk: hier must ma» eben eine Persönlichkeit cinzusetzeu haben. Die G e iv c r b e h a n s k a p e k l c, die mii Webers Eliriiaillhen-Onverlürc das Konzerl unter Olsens Leitung eröffnet balle, lies» in der Begleitung sich mancherlei zuschulden kommen: i» der Orchester-Einleitung des MittclsatzeS zum Biolinkonzerl versah sich die erste Oboe derart, das» das Orchcsteischiff beinahe ganz ans den Sand ansgesalnen wäre. Edith v. Boigtlaender hals da in edler HilfSvcrciischasi, dem Steuer wieder die rechte Richtung zu geben, uud sie bewies damit ihr sicheres musikalisches Gefühl. Mit einigen Lolovorträgrn erwarb sie sich weitere Anerken nung ihrer achtbaren Leistungen. Der limou,- re »n>rnc-. des schwedischen Biolinisten Tor Anlin vermochten wir in dessen keinen rechten Geschmack abzngewinnen. Herr P 1 e tz s ch begleitete am Alügel diesmal besonders schon. (7. X. f* Gründung eines Literarhistorischen Vereins. Bur Aestsctznng regelmäßiger Abende für literarhistorische Bor iiägc mit nachfolgender Diskussion hatten sich gestern in einem der kleineren Säle des Knnstlerhauscs eine Anzahl Dame» und Herren zniainmcngesnndcn. Die Einladnn gen waren ans Anregung des Herrn Geheimrals Pro fessors Dr. Walze! ergangen. Es soll sich hier nicht um eine Bcrinchrung der bereits in Dresden bestehenden lile- rarischen Vereine handeln, sondern „in eine Bereinigung vv» Persönlichleiteu. die nach einem Bvrtrag über ein lilerarhistvrischeS riiema ans wissenschaftlicher Grundlage noch z» längerem GedantenanSiaiisch znsammenznbleiben wünsche». Gehe im rat Walzel erwartet nvn den Mit gliedern der neuen literarischen Grnpvc flotte Beteiligung
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