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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121121018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912112101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19121121
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912112101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-21
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1912
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veiug«-»e»ütr vierieiliihrl. »r Ln», den det i«A» ,«ei- mattier Zutra»un,<,n Senn- und Moniaarn nur «inmey »,»a M., durch au»wLrttge«»m- mIManilr, dlej.dü v>. Bei einmaiiier Zu- si,llun« durch die Polt »MietzneBestel-eid). Die den Leiern »m> Lreiden u. Um,«dun, ,m r»»e »»rder pi- »chrllten rltend.Au»- ,»d,n erhalten dt» au— wiriiuen «e^eher mtt Morgen Aueuad« «iammen zuaeiielt. »lechdruck mir m>> deut licher Ouellen»n>ad« t.Dre»d. »lachr.'l,u- M,. — Unnerlan,»« Manustrtpie «erden l nicht »ufdrwahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fcmsprecher: 1L » SOS« » S««I. 185V Druck und Verlag von kiepsch §c Reichardt in Dresden. ÜMIlt ^lock nie vsr ein 8tokt so sekr von unserer vsmenvelt devor/uet, vie jelrt der.,82ml" in sUen seinen Onalilälen und l'arben. Ls u>ot vokl kaum einen anderen 81ott als den 8amt, der so sckmeiciielnd durck seine kerrlictie, kesiiltiute l arkensckünkeit virkt und der 1ro<r L^^'r^'d^n vsi'I Seime!«!»'. 8 »ItiMlil 8. E «nietsen-rartf. Annahme van Ankün- diaungen dt» nachm. » Uhr, Sonntag» nur M-rienltrahe »S v«u N bi» '/-I Uhr. Di« »inloaliig« tbrundreil« «a. » Silben» «t Pf.. ffamilien-Aachrichie» nur Drr»den Lü Pf.; die zweispaltige Zeile -usTerileiteVaPt.die zweilpailige Reklame- »eile l.St, M. — In Nummern nach Sonn- und Feiertagen die einspaltige »>rundteile gc> Pf., Familien, titachrlchten au» Drr»< den die Sirundzeile !I0 Pf. — Auswärtige Aufträge nur gegen DoraurbePhlung. — Jede» Pelegblati lostet Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 3S/40. tt „Raumkunst 0s«sctan-th„ Vllckorisstrssss S/7. Via l>t»te»rl»«?l»« ^kt^IIunx im Licixesclioss unii cker Halle entkLIi: Atllrratikel — >ni,quitiiten — Xunstgexendtiiiicke. Im II. u. III. Stockwerk dekincket »icti ckle ^uastcllllng von «uaekeraei» »«Niscln. Lr»ur»,eu»tat1un^an. InieveiarililtoUtur. Weihnachten r Illuuöikort liöuLöitön ^ 006/76/» 0ardl«»tr-»»»« II. kll? 8vdVL6kk lillüvr Rmolni«» ,»>tt «le-e- aus echt Leinr. Meyerttchcn Lebertran m. d. Plombe, uni. 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Die Wucht des bulgarischen Vordringens wird überdies durch die Cholera abge schwächt, so daß die Friedensbercitschaft der bulgarischen Negierung wohl begreiflich erscheint. Da anderseits mit einem völligen Umschwünge der militärischen Situation zu türkischen Gunsten nicht zu rechnen ist, so dürftest die Verhandlungen wohl demnächst znm Abschluß gelangen, und zwar unter Bedingungen, die der Türkei etwas weni ger nachteilig sind, als wenn der Frieden von Bulgarien in Stambul diktiert worden wäre. Tie Erfahrungen Bul gariens an der Tschataldschalinic dürften wohl auch ab- dämpscnd ans etwaige kriegerische Gelüste gegenüber Numänicn wirsen. Soweit ist der Stand der Dinge also befriedigend, dagegen leidet bas österreichisch-serbische Ver hältnis noch immer an starker Unklarheit. Da aber sowohl die Wiener wie die Petersburger offiziellen Kreise kaltes Blut bewahren, so muß an der Hoffnung scstgchaltcn wer de». daß der Hexenkessel in Belgrad nicht Uberwallen wird. In diesem Sinne ist denn auch die Berliner Auffassung nach wie vor ruhig. Der „Köln. Ztg." gehen ans Berlin nachstehende, offenbar inspirierte Auslassungen zu: „Die Darlegungen des Grasen Bcrchtvld in der österreichischen Delegation machen, wenn sic auch manchem Heißsporn in Presse und Publikum Oesterreichs allzu zurückhaltend erschienen sein mögen, einen sehr guten Ein druck. Es sind darin mit der Nuhe und Mäßigung, die sich ein starkes Volk gestatten kann, die vorliegende» Schwie rigkeiten besprochen. Tie Darlegungen atmen den Geist der Versöhnlichkeit, und es spricht ans ihnen die Absicht, das Einvernehmen unter den Großmächten auf recht zu erhalten. Von dieser Haltuna Oesterreichs sticht nm so greller das ganze Verhalten Serbiens ab, wie schon die Behandlung der österreichischen Konsuln durch die serbischen Militärbehörden deutlich zeigt. Keiner Dialektik wird es gelingen können, die Dinge so zu verschieben, wie cs versucht worden ist. und cs so darziistellen, als ob Lcstcrreich-Ungarn eine herausfordernde Politik treibe: im Gegenteil, Serbien ist es, das eine hcranö- iordcrnde Politik treibt, darüber kann kein Zweifel herrschen. Die Zwischenfälle wegen der Konsuln werden hoffentlich bald ihre Erledigung finden. Jedenfalls ist die bisherige Behandlung dieser Angelegenheit nicht gerade geeignet, der serbischen Sache Lmnpathien zu werben. Während die Stimmung über dieses Verhalten der serbi schen Militärpartci mit Recht erregt ist, liest man auch wieder die üblichen, von interessierter Leite verbreiteten Blnfsmeldnngctt über die Haltung der russischen Regie- inng, über angebliche militärische Maßnahmen Rußlands und dergleichen. Es liegt ans der Hand, daß diese Nach richten verbreitet werden, nm gewisse Interessen zn för dern. Tatsächlich hat die russische Politik in Belgrad deut lich zu erkennen gegeben, daß die serbische Forderung einer Aufteilung Albaniens durch Rußland nicht vertreten wistd. Acl»,liche Mahnungen sind in Belgrad auch von englischer -eite erfolgt, und überhaupt ist unter den sechs Groß mächten keine, die die Aufteilung Albaniens wünscht. Außerdem wird die österreichische Auffassung der Adriafrage in Belgrad durch die österreichischen Drci- bnndgenossen unterstützt. Man sollte sich sagen, daß man gegen solche Tatsachen nicht mit Gerüchtmeldungen an- tämpsen kaim. Man hat sogar den Versuch gemacht, in Ab rede zn stellen, daß die italienische Negierung durch ihre» Vertreter in Belgrad die österreichische Auffassung habe vertreten lassen. Das Dementi ist jedoch falsch. A n - gesichts aller dieser Tatsachen liegt lein A n - laß vor. daß man hier die Weiterentwick lung der Dinge anders als mit Ruhe a n s i c h t. Wenn man die Mitteilungen über die Bedingungen liest, die der Balkanbund für de» Waffenstillstand ausgestellt haben soll, und darin als eine Bedingung den Einmarsch der Verbündeten in Konslaiitt- nopcl findet, so drängen sich doch Zweifel auf, ob das richtig sein kann. Die Türken haben sich doch gerade um Bedingungen bemüht, unter denen ihnen Konstanlinopcl »rhalten bleiben kann. Anch der internationale Ge winn d h c i t s r a t hat beschlossen, sich an die Vertreter der Mächte zu wenden und sie zu bitten, daß der Einmarsch unterbleiben möge, von den bereits früher gemelde ten Tatsachen, die den Einmarsch unwahrscheinlich er scheinen lassen, ganz abgesehen, und auch abgesehen von dem noch unentschiedenen Ausgang der Schlacht bei TlchataldlrhaH Vielleicht wird man noch von einer Abände rung der Bedingungen hören." Der Waffenstillstand. Nach Mitteilung von kompetenter Stelle dürfte der Waffenstillstand, wie einem Teile der Leser bereits gemeldet wurde, falls die Türken die Bedingungen des Balkanbnnüeü anncbmcn, demnächst unterzeichnet werden, und zwar seitens der Delegierten der Balkan staaten einerseits und des türkischen Generalissimus ander seits. Im bulgarischen Hauptquartier befinden sich höhere serbische und griechische Offiziere, welche dazu bevollmächtigt werden sollen. Falls die Türken die Bedingungen anneh- mcn würden, würden auch die Operationen sofort einge stellt und die frühere Absicht eines Einzug es in Ko n st a n t i n o p c l a n , g c g c b cn werden. Die Bedingungen des Vierbundes lauten: Die Pforte verpflichtet sich, keine neuen Truppen znsam- nicnziiziehcn. Die türkischen Truppen räumen die Tscha- taldscha-Linic und die Festung Adrinnvpcl. Dibra, Ianina und Skntari kapitulieren in irgendeiner Form. Man läßt die Pforte verstehen, daß ihr K o n st a n ti n v p c l mit cincr-i Teile der europäischen Türkei bis zur Linie Midia lSchwarzes Mecri — Nodosto iMarmaramecrj ver bleibt. Angeblich ist eine sehr kurze Frist zur Annahme der Bedingungen -- n„r bis gestern lMMwochj —- geietzt worden. Falls die Pforte sich bis dahin nicht entschieden hat, sollen die militärischen Operationen fortgesetzt werden lind der Einmarsch in Konstanttnopct erfolgen. Rnssikche Bcrnhignngsmaßnahmcn. DaS Petersburger In s v r m a t i o n s b u r e a n stellt ans das entschiedenste in Abrede, daß die Mobi- l i s! c r n n g einiger Militärbezirke beschlossen sei, sowie auch die Mitteilung, der Zeitpunkt dieser Mobilisierung sei ans den 31. November festgesetzt worden. Diese Gerüchte seien völlig unbegründet und lediglich zum Zwecke der Börsenspekulation verbreitet. Der Chefredakteur der „N o w o j c Wrem ja" ist nach einem Telegramm ans Petersburg wegen wissentlicher Verbreitung falscher Nachrich ten verhaftet worden. Den Anlaß zn der Verhaftung habe ein Artikel der „Nowoje Wrcmja" vom 1->. November gegeben, in dem das Blatt meldete, der russische Gesandte in Wien habe dem Grafen Bcrchtvld ein Ultima tum gestellt »nd im Namen der russischen Negierung Aus schluß über die Haltung Oesterreichs in der Frage der Zu- crkcnnung eines Hafens am Adriatischcn Meere an Serbien verlangt. - Oesterreich und Serbien. Die Wiener „Allgem. Ztg." erklärt: Zwischen der An gelegenheit betreffend den Konsul Prochaska und der Frage der Adriahäscn muß scharf unterschieden werden. Die erste Frage erfordert eine rasche und unaus- schtebbarcLösung, während hinsichtlich der anderen mit Serbien zn regelnden Fragen die österreichisch-ungarische Regierung seit dem Ausbruch des Krieges den Standpunkt cinuimmt, daß sie nichts unternehmen wird, was wie eine Behinderung der militärischen Operationen auSgelcgt wer den könnte. Allerdings wurde kein Zweifel darüber ge laffen, nicht bloß von Oesterreich-Ungarn, sondern auch von den anderen Mächten, daß das Prinzip des »>i vnüsitlmis beim Fricdcnsschluß mit der Türkei nicht unbeschränkt zur Geltung kommen müsse. Alle Mächte haben cS sich Vorbe halten, die Fricdcnsbestimmungcn zwischen -er Türkei »nd den Balkanstaaten vom Standpunkte der eigenen Inter essen einer Prüfung zu unterziehen. Die serbischen Gransamkeite« werden dementiert. Das Preßburcan des Belgrader Auswärtigen Amts verbreitet folgende Mitteilung: „Die Meldungen über angebliche Grausam leiten der Serben gegen die Albanesen sind tendenziös und in der offenkundigen Ab sicht verbreitet, die Bestrebungen der Albanesen zn unter stützen. Diese böswilligen Gerüchte entbehren jeder Begründung. Während der Kämpfe sind allerdings strenge Maßregeln angewandt worden, wegen der treulosen Haltung der kämpfenden Albanesen, die in zahlreichen Fällen mit weißen Fahnen das Zeichen -er Unterwerfung gaben und dann verräterischerweise die serbischen Offiziere töteten, die sich ihnen näherte». Die Albanesen terrorisierten die Bevölkerung, Frauen »nd Kinder, und steckten die Häuser in Brand. Wir haben die Untaten nicht gemeldet, weil die Aufmerksamkeit Europas ans den Krieg gerichtet mar. In säst allen Gegenden kam die Bevölkerung den serbischen Be hörden entgegen, um sich zu unterwerfen, da sie an vielen Beispielen erkannte, daß die serbischen Behörden gerecht seien und Leben und Eigentum schützten. Die Militärgerichte in Uesküb, Prischtina und Prizrcnd haben mehrere Male Soldaten oder christliche Marodeure, die sich Untaten halten zu Schulden kommen lasse», sowie Ruhestörer, die die öffent liche Sicherheit gefährdeten, streng bestraft, was einen guten Eindruck bei den Albanesen hcrvorricf. Man darf also nicht von Verfolgungen sprechen, sondern man muß die ten denziösen Meldungen ansfasscn als verbreitet in der Absicht, den guten Ruf der serbischen Armee und der serbischen Ver waltung zu beflecken." Die bulgarischen Gefangenen. Der Minister rat in Sofia hat beschlossen, die Kosten für den Unterhalt der türkischen Gefangenen aus den für den Feldzug vorgesehenen Mitteln zu decken. Die Soldaten werden ebenso verpflegt wie die bulgarischen Truppen. Die gefangene» Generale werden 20 Franken zn ihrer Verpflegung, sowie ein Taschengeld, die Offiziere 11 bis 7 Franke» erhalten. In Saloniki bat die Lage sich weiter beruhigt. Doch herrscht unter den Flüchtlingen namenloses Elend. Die öffentliche Mildtätigkeit bemüht sich wohl um sie, üoch ist die Anzahl der Geflüchteten zu groß. UeücrdieS lassen die sanitären Zustände zu wünschen übrig. Man trachtet, die Flüchtlinge ehestens in ihre Heimat zueückzubesördcrn. Doch wollen die meisten von ihnen nach Anatolien gebracht werden, wozu jetzt keine Möglichkeit vorhanden ist. Der Abtrans port der entwafsncten türkischen Soldateil hat begonnen, indem ungefähr 2000 Mann auf griechischen Schissen forigcschasst wurden. Tie griechische Behörde hat anch das türkische Kanonenboot „Fnad" beschlagnahmt, das man in ein Spitalschiff »mgcwandelt hatte, obwohl sich nur ein Verwundeter darauf befand. Aus dem Hafenbassin werden von den Griechen tausende von Gewehren hcraus- gcfischt, die die Türken vor der Ucbergabc Salonikis ins Meer geworfen haben. ^ ^ Schiltst der österreichische» Delegationsdebatte. Berichterstatter Marquis Bacquehcm erklärte im Schlußworte in ecnei Polemik gegen Dr. Kramare: ES ist kein Moment iingecignetcr als der jetzige, der Leitung unseres Auswärtigen Amtes eine Prestigcpolitik zuzu- mlitcn, die wir nie geführt haben. Wir haben uns auch in den letzten Tagen eine Mäßigung und Selbstlosigkeit auf erlegt, die auch in denjenigen Staaten, die der Entente an- gchürcn, wenigstens in der englischen Presse, in hervor ragendem Maße Würdigung gesunden haben. In diesem Geiste prüfen wn alle Balkansragcn mit Unvorcingcnvm- menlicit »nd Wohlwollen, anderseits aber auch mit Strenge und Gewissenhaftigkeit im Bewußtsein unserer Verantwor tung vom Standpnnkt der Rückmirlttiig auf unsere Interessen. Was die Beziehungen zu den einzelnen Balkanstaaten betrifft, erklärte der Berichterstatter, wenn cs auch eine Pflicht der Dankbarkeit ist. daß in der Delegation der staatöklugen und für uns immer freundschaftlichen Haltung des Königrci ch s R n m änien gedacht und der Wunsch ausgesprochen wurde, daß seine Interessen berücksichtigt werden möchten, so ist damit in ernsten Kreisen nie der Ver such beabsichtigt gewesen, Rumänien etwa gegen Bulgarien, zu dem wir ebenso wie zn Griechenland die srenndschast- lichstcn Beziehungen unterhalten und für deren unab hängige Entwicklung wir uns jederzeit interessiert haben, aussptelen zu wollen. Gegenüber der seinerzcitigen Voraussage des Dele gierten Dr. Kramare, daß wir durch die Politik des Deutschen Reichs in Händel hincingczogen werden könnten, konstatiert de>' Berichterstatter, daß es anders ge kommen sei, und „daß wir uns der bundessrelindlichen, freundschaftlichen und lrästigcn Unterstützung des Deut schen Reiches wäbrcnd der Auncxivnskrisc und auch gegen wärtig zu erfreuen haben. Wir stehen im engsten Einver nehmen mit unseren Verbündeten". Der Dreibund, insbesondere das Verhältnis znm Deutschen Reich, hat sich bewährt. Es hat die Probe glänzend bestanden. Was Italic» anbclang', so waren die offiziellen Be ziehungen immer einwandfrei »nd herzlich. Es babcn auch in der letzten Zeit die Beziehungen von Volk zu Volk einen freundliche» Charakter angenommen. Der Berichterstatter verweist aus die in der vorigen Woche cingctrctcnr E n t- s p a n n n n g und hofft mit Rücksicht daraus, d a ß a u ch d i e Balkanstaaten der F r i c d e n s s c h n s u ch t unter liegen, und daß die wohl nur vorübergehende Verstimmung infolge der bekannten Vorfälle bald weichen werde und die serbische Regierung zu den diplomatischen Gepflogenheiten und völkerrechtlichen Be stimmungen zurücklehrcn werde. Der Referent schließt: Die Staatsknnst des Auswärtigen Amtes bedarf im gegen wärtige» kritischen Augenblick der ruhigen nüchternen Er wägung »nd der Entschiedenheit des Willens. Der Minister wird nach sorgfältiger Erwägung aller für und wider sprechenden Umstände seine Entschließungen zu fassen haben. Der Berichterstatter konstatiert, daß der Ausschuß dem Minister des Aeußern das Bcrlraiien ausgesprochen habe, »nd daß aus dem Gange der Debatte angenommen werden dürfte, daß das Plenum dem Minister sein Ver trauen zuwende. Er schließt mit dem Wunsche, daß das End ergebnis der Krise, soweit österreichische Interessen berührt werden, ein solches sei» möge, daß dadurch das Vertrauen der Delegierten nur »och gemehrt und gefestigt werde. (Lebhafter Beifall und Hündcklntschen.i Bei der Verhandlung des M a r i n e b » d g e t S be tonte Gras Latour die Notwendigkeit eines Flottengeictzes nach dem Muster Deutschlands und verlangte die jährliche Einstellung von 80 bis 00 Millionen in das Marine- Ordinarium für Schissbai,tc». Marinckommnndant Graf Monteenceoli beklagte die Unzulänglichkeit dcS Marine- bndgcts und verlangte, daß der Ersatz der „Mouarch"-Klasse möglichst bald erfolge. Er sei überzeugt, daß sich im Aegäiichcn Meere stärkere Seemächte bilden würden. DeS- Pfunds Vosdiufl!
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