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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-20
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1879
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»rscheütt tt«lich früh 6»/. Uhr. «Utiöt»» «t «em»«», S»hamU»tz»ss« tt. V»rrcht»»tr, brr Rebutt»»- Uirmittag« 1«—ir Uhr vachmittag« 4—« Uhr. M: »« »Lik-iilx »«GeutHdrer Morn», »»chr st» vtl Mch» »rrdu»vltch «admi der für dir nächst» tzlernkr Nummer bestimmt« Hmerarr an Wochentagen dt« IL-r Nachmittags, an Sonn- md Kestiag« früh bis ',,0 Uhr r> »r« Fillatr, für Jas Laaahur: Otto Klemm UuiversULtsstr. 22, WM« Lösche. Kacharinnrfir.' ».p. um dt« '/L Uhr UchMer.TaMM Anzeiger. Orzsll str PvliM, Localgeschichte, HaudrlS- imd SkschSMerkrhr. »,»«««1«^«. Lwmumuttoputt vtertelf.^M'- iml. Brwgaloha L AL durch die Post b«p»g» « M Jede eüqeln« Nnmmer h» W Belegexanplar 10 Pf. chedührcu für Eftrabeilagm ahne Popbesörderoug ö» ML mu Poswefördenmg 4« ML Lärmte Laesp. Petcheil« rs » »rüber« «christen laut uuf«»» P rrwvrrznchnch.—Tabellarisch« Satz nach höhere» Tarif. «ettamnr «Nrr btm GebatttamßM di« Gvaltzetle 40 Pf. Inserate sind stttS an d. L«Pr«N» z» seadeu — Rabatt »t»d uichü gegeben. Zahkma i»r»ana»»»»L» oder durch Postvvrschost. 324. DomrerStag den 20. November 1879. 73. Jahrgang. Achtung Unsere Expedition ist morgen Freitag de« 21. November «m Vormittags bis ' ,9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß bei 1ö Strafe für jeden ContravenlionSsall Schnee nutz «i« ans de« «ruudsiückev ans die «traben ,»er -ffentliche» Platze nicht gebracht merdeu Darf. Zur Ablagerung »on Schnee und Ei« stad folgende Orte best mmt: 1) die sogenannte Sauweide am Schleußiger Wege, jedoch dergestalt, daß die Wiese nicht befahren werden darf, »1 die ehemalige Sandgrube an der Eutritzscher Straße, der Gasanstalt gegenüber, 3) dar dem Johannishospital gehörige Feld »wischen der Waisenhausstraße und dem Wind- mühienwege hinter dem Krankenhaus«. Gleich»ütia »erden die Grundstücksbesitzer, beziehentlich derm Stellvertreter auf ihr« Verpflichtung: bet «chueefsll nub Frost längs ber Stratzeufroute ihrer Gruabftücke »eu Futzme, «ub bte Tagerinne« oon Schnee nutz Et» reinige«, »eu Schuee auf »er Kahr»a»u »t» r» »eren Mitte -usammeu schaufeln uu» a« »er «ach »er Stratze »« gelrgear« Seite »er Tageriune in Haufe« »riuae« r» laste«, auch »et Glitte »urch »te»erholteS Streueu »»« Sau», «sche o»er Sigrstziue» für Erhalt««, eine» sicher gaugbare« Futzmege« t« sorge«, Mt der Bedeutung aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser im öffentlichen Jntereffe -ringend gebotenen Vorschriften die Schuldigen Geldstrafe bi» zu sechzig Mark oder verhältnißmäßige Laststrafe »u erwarten haben. Leipzig, ben lb. November 187». »er »ath »er Sta»1 Leipzig. vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Von einer Dame, deren Name, ihrer Verfügung gemäß, uns nicht geuamtt worbe« ist, sind der unter unserer Verwaltung stehenden Louisenftiftung für arme, alte Näherinnen GVS Mark latztw lli« vermacht worden. Wrr bringe» die» mit dem NuSdrucke unseres Danket zur öffentlichen Keuuwiß Lnp»ig, de» IV. November IST». «e» «MH »er Stabt Leipzigs vr. Lröudlin. Richter. Bekanntmachung. »er »wette Lermiu »er stibtische» Sru«»stener ist am 1. »ödem»er nach Ging »om Tanse«» drS im Kataster einaestestten GrundwerthS fällig und werden di« Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert» ihre Steuerbeiträar von diese« Lag» ab. bit spätesten» 14 Lage nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier — Brühl öl, blauer Harnisch. ». Stock — zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen di« Säumige» et» treten müssen. Gleichzeitig ist von genanntem Tag« ab und spätesten» binnen 14 Lagen nach demselben di« Kirche»« anlage oo» GruubftückSdesitzern evangeUsch iutherischer «onsessio» »ach Höhe »o« 7 4 a»s et»e S1»heit ober je »SVS ^l »e« 1« Katoster stehe«»e» Gr««»werthe» mit ,u entrichten, wog«««» SrnubstückSbesitzer. welche Mttglieber ei«er a«»er« mit eigene« GotteSha«4 am Orte besteh«»»«» a«erkou»te« »eltgi,«». »her Lo«frssi»n«,emei»schaft find, nur de« dritte« Theil de» sonst auf itzt» Grundbesitz bez. ihren «ntheil fallenden Beitrag» zu den Parochialaniagen zu bezahlen haben. Leipzig, den 8«. October IST». »er »ath »er Stabt Leipzig. vr. Georgi. Lauda. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch »ur öffentlichen Kenntniß, daß wir beschlossen haben, vom 1. Januar k. I. ab die Pos. lli d. de» WaffergeldtarifS, wonach für den Lublkmrter Waffcr bei einem täglichen verbrauch vo» LS Lubikmeter und darüber 9 Pfennige zu zahlen ist aufzuheb m, so daß von da ab für jeden Eubikmettr verbrauchten Wafl-rö ein Brei» von 11 Pfennigen in Rechnung gestellt werden wird. Für den Fall, daß hiervon betroffene Lonsumenten bi» zum L0. Drcember d. I. ihr Einverständnis mit dieser Abänderung de» wegen Entnahm« de» Wäger» au» der städtischen Wasserleitung abgeschlossene« vertrage» nicht bei unserer Stadtwasterkunft oder bei Gelegenheit der ihnen patentarisch noch zmufertigende» besonderen Mittheilung erklären sollten, so würden wir un» genöthigt sehen, in Gemäßheit vo« K 14 das Regulativs für die Benutzung der Stadtwafferkunst vom Sl>. November 1871 di« iweiterr Abgabe von Wasser zu kündigen. Leipzig, am 13. November IST». »er «ath her Stabt Leipzig. v». Georgs. «angemann. Bekanntmachung »te >«f«ah«e schnlpsttchtiger Kiuber t« »te »enbler'sche Kreisch«!« betreffe«». Diejenigen Litern und Vormünder, welche für Ostern 1880 um Aufnahme ihrer Kinder und Pflege befohlenen in die Wendler'sche Freischule nach»usuchen gesonnen find, haben sich entweder am Dienstage, »ea 2b. ». M. 2 Atze, oder am Freitage, »e« 28. ». «. 2 Ahr, in der Kretschule. Löluerflrutze ü. persönlich mit d« Kindern einzuftaden und zugleich Lauf- und Impfschein de» Kinde» vorzulegen. In die unterste Elaff« der Schule können nur Kinder Aufnahme finden, welch« in der Zrit vom 1. Juli IST» bi» zum »0. Juni 1874 geboren wurden. Kinder, welche schon Schulunterricht genossen haben, könne« »ur, soweit Raum noch vorhanden isi, in einer obern Elaste der Schule ausgenommen werben. Leipzig, den 18. November 187». Las Llrertorin« her «eavler scheu Gtifttrng. Liseubahnverftaallichuvz. Der Kampf, welchen die preußische Regierung angfteitet hat, vm eine Verstaatlichung der ihr genehm« Ersmbahv« herbeizusühren, beherrscht str die nächste Zukunft die Geschäftslage de« Land- tage« in der »mfaffeudsten Weise. Selbst die tzlenarsitzurgen de« Abgeordnetenhauses werden «ter diese» Verhältnissen auf acht Tage auSsalleu, M de« Commissionen, insbesondere der Budget- md Etsaubahncommission, Zeit zu ihren Arbeiten » gönnen. Augenblicklich »st so ziemlich der ganze RrbettSstoff str die Plenarsitzungen aufgearbeitet, «dem da« ganze vorliegende Material in die Com- »isstone» verwiese» isi. Ja nächster Woche wird wraußfichtlich die Budgetcommtsfion so viel Stoff geliefert habe«, daß da« Plenum wieder BeschLftt- vmg findet. Immerhin aber wird auch in der »olge noch den Commissionen anßergewÄhnlich viel tzpielrau« gewährt werden »äffen; denn »am«t- Kd die Etseubahncommission sieht vor einer Auf gabe, deren Größe «uv Schwierigkeit mit der zu Gebote flehmden Zeit schlecht i« Einklang ist. Da« mm die Sache anbetrifft, so ist, nach ver- ftiHenen Anzeichen zu schließen, der Wunsch nach einer Ruhepause i» der „Eisenbahnverfiaatlichnvg" » offenkundigster Weise hervorgetreten. Brkannt- kh ist mit deu de« Abgeordnetenhaus« vorliegen- im vier Eismbahnankanfs-Projekt« der Krei« ierjenige» Bahn«, über deren Verstaatlichung die stegieruvst mit de» betreffeuden Gesellschaslea tu tzerHandlung fleht, noch nicht abgefchloffen. E« l»«meu «ameotltch noch die Berliu-PotSdam- stiagdeburger, die Aohaltische und die Rheinische stisendaha Hinz«. Die entscheidende Generalver sammlung de- erstgenannten Unternehmen« war a»s de» vergauaenen Dienstag angesetzt; sie war jedoch nicht beschlußfähig und ist nun auf den tt. Deoember einbernfen worden. Ebenso schließt der Stand der Verhandlungen mit den beiden «teru genannte» Gesellschafte« die Möglichkeit krineSweg« au«, daß noch tu dieser Session der Preußische Landtag mit einer zweiten Serie von Tiseubahnvrojecte» befaßt wird, die der vorlie gend» erste» Serie an B^«»t««g durchs»« nicht »achsteht. Die Regier,«- kau« e« wnhl angen- Uicklich selbst noch »tcht übersehen, ob L«Sfichte» wrhande» flud, noch in dieser Sesfion mit neuen Eisenbahuvorlagen hervorzutreten; jedenfalls hat sie bisher darüber sich nicht »»«gesprochen; die ffiserbahncommtsston wird sich wohl Aufklärnvg öber dies« Puvct verschaffen, soweit e« thualich ifl E< kann der Regierung nicht unbekannt fein, daß, so günstig im Allgemeinen die Aussichten für die vorlügeude» Projekte find, so zweifelhaft die Stimm«»- i» Abgeordnetenhaus« sein würde, »«m roch wettere Ankaustvorlagen i« gegen- «ärttg« Augenblick eiuaehro sollten. Die Freund« der Verflaatllchuug haben darüber keinen Zweifel Plasten, daß st« mit de» vorliegende» Verträgen die Cache vorläufig abgeschloffen zu sehe« wünschen. I So 'aqte ber Abg. Miguel in feiner neulichev Red«: I „Ich bin mit einer Ueberstürzung der Durchführung dieser Idee durchaus nicht einverstanden, ich würde beispielsweise durchs»« nicht beklagen, wenn die Verhandlungen, die noch mit anderen Bahnen schweben, nicht zu Stande kämen; »ir wäre die« lieb, uameuUtch mit Rücksicht aas die Staats« finanzen. um wieder mal einen Ruhepuuct zu haben, Erfahruugen abzuwartc« und um nachher, wenn die üblen Folgen, die jetzt prophezeit werden, nicht eingetreteu sein sollten, einen Schritt weiter zu thun. Wenn wir da« Ziel billigen, wenn wir un« auch eutschlirßen, die jetzt vorliegenden An träge der köaigl. StaatSregieruug bei de« Vor handensein der «forderlichen Garantie» auzu- nehme«, so darf daraus die Staatsregierung ihrerseits nicht herleiten, daß nun die Anhänger de« StaatSetsenbahnstzstem« ein überstürzte« Vor dringen auf diesem Gebiete verlangten, daß sie je eher je lieber zu« Ziele kommen wollen — da« wäre ein großer Jrrthum. Mir wäre e« lieber gewesen, wen« der Herr Minister hiermit vor läufig abgeschloffen hätte. Ich wünsche gar nicht, deß die Verhandlungen, die noch schwebe« mit der Rheiuischeu, Aohaltischeu, Pot«dam-Magdeburger Bahn u. f. w., j'tzt gleich zu Stand« kommen. Ich bin ganz zufrieden, wem» wir erst wieder einmal Erfahrungen sammeln, namentlich in Beziehung auf die Einwirkung auf unseren Staat«credit." E« ist darin auch kemrswegl eine Jnconseguenz oder Halbheit enthalten. Die Freuude der Ver staatlichung werden sich nicht dem Gedanken hin- geben, als ob mit der V.wllliguna de« vorlirgeu« den Antrag« der eingeleitete EurwickluugSproceß definitiv abgefchloffen wäre; aber e« ist durchs»« nicht gleichgültig, in welchem Tempo die gewaltige Operation durchgesührt wi»d; die Gefahr, daß die von ben Gegnern vorauSgefagten schädlichen Fol gen, namentlich die nach»heiligen Wirkungen auf den preußischen StaalScredil in der That ein- treten, wird offenbar durch Ueberstürzung erhöht, bnrch allmählige«, schrittweise«, die praktischen Er fahrungen beuutzeude« Vorgehen vermindert, und dar«« wird »an wohl aunehme» dürfen, daß die Regierung deu ziemlich aflgemeiu getheilten Wunsch etver Ruhepause berücksichtigen und sich «tt dem BerflaatltchuugSproject in de« Umfang, wie e« jetzt vorltegt, vt« auf Wettere« begnügen wird. Polttischr Ilrbrrsicht. LeiMt«. I». November Die politisch« Rundreise de« russische» Thron folgers hält die ossicielle Welt, vr« Presse und va« Pudlieu« au der Spree, an der Dona» »ad der Newa unausgesetzt tu der lebhaftesten Be wegung. Rußla«» will sich auf Grund dieses „EreigrnffeS" de« Anschein geben, al« sei hübe« und drüben noch Alles bei« Alten geblieben, al« sei da« Kreuubfchastßverhältuiß zwischen ben brei Ostrnächteo eia ungetrübte«. Die circulireubeu Gerüchte indessen über den Abschluß etue« „Separat- bündntffes" zwischen Dartfchlaud «ud Rußland I «üffeu durchs»« auf russische Quellen zurückgeführt I werden. Man möchte von dieser Seite den Ein druck verrv-scheu, al« ob der Besuch de« Czarewitsch am Berliner und Wiener Hoflager da« Einver« stäuduiß mit dem deutsch.österreichischen vertrage bedeute. Aber man vergißt dabei, daß für em deutsch-russisches Büadniß Überhaupt kein Object vorhanden ist. Im lieben Deutscheu Reiche ein geborene Mo-kowiteu sowohl wie ihre Diplomaten suchen vergeblich nachzuweiseu, daß da- von be vorstehenden Racenkämpfen bedrohte Oesterreich kein verläßlicher Allrirter für Deutschland fei und daß es es un« Nicht« bieten könne, während wir ihm einen Schutz gewähren solle«, der in der ent scheidenden Stnnde schwer genug die Knochen unserer „pommerscheu Füsiliere" und die nichts weniger al« blühenden Finanzen des Reiche- treffen müßte. Diese und ähnliche Vorhaltungen werdeu in eine« Augenblicke, wo der demonstrative Besuch de- präsumtiv eu Thronerben Rußlands stattgefuuden, fchweigtscheu ErbfchaftSangelegeuheit kei» Schrit vor- »der rückwärts gethaa werden soll, bt« sie von selbst zur Reife gelangt. Zum llcberstuste wird darauf hinaewiefeu, daß der Kaiser die Auffassungen de- Fürsten Bismarck in alle» den jenigen Angelegenheiten thetlt, welche die Erbfolge fragen Hannover und Braunschwctg betriff«. Was »ns anbetrifft, so glaub« wir, daß die Mittheilnngen, welche de« Großfürst« Throu- folger und seiner Gemahlin die Absicht« zuge» schrieb« haben, ihren Eirfluß zu Gunst« des Herzogs von Cumberland anzuwendm, mit Re serve aufgenommen werden mästen. Nach zuverlässig« Mittheilungen hat selbst der König von Dänemark währmd seiner Auweseuhett in Wien die größte Zurückhaltung in der Cumberland'sch« Angelegen heit beobachtet »nd deu Wunsch auSgesproche», sein« Namen nicht zu einer Intervention a« Berliner Hofe zu gebrauch«. Bei de« eigrnthümtichen Verhältnisse, welches in Be liner officrelle« Regionen natürlich Wirkung«- sich zwischen dem Deutschen Reiche mrd Ruß los bleib«. Als tu dtrfm Tag« von der An- !land herausgebildet hat, ist der Schutz der sammlung russischer Truppen au den deutfcheu Grenzen die Rede war, äußerte ein berühmter > General, daß Rußland jetzt nicht in der Lage fei, Krieg führen zu können. Damit ist Alle« gesagt, wa« die Situation Rußlands aegen den Westen bedeutet, »nd wenn der russische Thronfolger gerade diesen General — dm greisen Moitke — mit besonderer Auszeichnung behandelte, so wird er kau« darüber iaformtrt gewesen sein, welch« sachkevuerifcheu Erwägung« denselben bei Beur- thetlung der russischen Armee geleitet Hab«, j Auch nach einer andern Seil« hin beansprucht 'der Besuch des Ezarewitsch ein besonderes Jntereffe. Denn neben der FriedeuSmisfion de« russischen Prinz« lief nach mehrseitigen Andeu tung« auch eine Familienangelegenheit, die allem Anscheine nach der schönen Gemahlin des Prinz« zur Regelung ««vertrant worven sein soll. Ju- dessen wird doch, wie »n« ans Berlin gemüdet wird, angenommen, daß sich weder Zeit «och Se- legruheit bot, um der Sache des Herzog« von Cumberland das Wort zu reden. Mau wollte dies aus einer Aeußeruug de« russisch« Thronerbe« entnehmen, nach welcher er auch Rameu« feiuer Gemahlin die Abwesmheit de« deutsch« Kr«»- prtuz« und der K-ouprinz-sßa bedauerte! Ja der Umgebung des Hose« glaubt mau dagegen, wie e« heißt, daß die Stzmpatht« de« Kronprinz« mit der verlor«« Sache ver Erb« der Deposte- dirt« nur ein sehr bescheidenes Maß em- nehm«. Nennt »au doch, wie »us angedeutet wird, iu dies« Kreis« die Periönltchkeit«, welche ihre Erbanfprüche auf Hanaover »nd Vraunschwrig nicht ausged« wollen, die Parttcularisten ä» loncks- maio, von den« »au t« Jntereffe der deutsch« Sache wenig Nutz« erwartet. Aeßerde« wird betont, daß die deutsche Kronprinzessin sich kaum iu der Lage befind« dürfte, ihr« Ei« fiaß de»tsche» Ostgreuze eine Krage von bedeutender Wichtigkeit. Wenn in letzter Z«t dm nach über einstimmend« Mittheilungen gegmwärtig mit großem Eifer gefördert« Erweitenmgsbautm d« Festung« der russischen Weichfellinte eine große »nd zum Theil sogar eine Offmfivbedeutung bä- gelegt Word« ist, so reicht, wie die „M Z " hervorhebt, die Aaordonng »nd Aufoahm« dieser Baut« doch schon dis 1874 zurück «nd HM di« letzte Spannung zwischen Deutschland »ud Rußland einfach nur der tu den letzten Jabrm vsllig vernachlässigten Förderung derselbe» ein« erneuten Jmput« verlieh«. Dagegen könne» die Erweiterung« baut« der Krsiung« an der deutschen Ostgrenz« für die Hauptwaffenplätze be reit« al« nahezu fertig gestellt «ugeseh« werde». Der Erweiterungsbau vo» Thor» ist so gut wie beendet; ähnlich verhält sich dies auch mit Königsberg, »nd die neu« KkstuugSbaut« von Pos« soll« ihr« Abschluß t« nächst» Jahre erreich«. Dagegen ist ueuerdiugs deutscher seits augeregt Word«, daß sich Oberschlefim im Fall eiues etwaig« deutsch.russisch« Krieges fortificatorisch so gut wie völlig «»geschützt befl«»et, und daß vameutlich VreSla« de« Feind zu etue» Handstreich die günstigste Gelegenheit biete» würde. Auch hat die Sache ihre volle Richtigkeit, uud es möchte nicht unmöglich erschein«, daß Hiera»« sich eiu Anlaß diel« dürfte, die Ausfüllung dieser Lücke tu der Befestigung ver deutsch« Ostgrenz« in V.tracht zu rieben, und daß die Anlegung »och eines groß« Waffevplatze« in Oberschirsikv i« Frage treten könnte. Eia irgendwie eiliger Be schluß hierfür bleibt jedoch sicher nicht voraus- »»setzen. Da« Gerücht, daß der G-h. Rath spmpe, ber seit de« Aufhörm de« RnchSoberhano«i«gertchtS ausschließlich mit der Leitung der Arbeit« ber Gurrst« sogenannter legittmistischer Laspiüchelvo« Bundesrathe eingesetzt» Lommisfiou zur -Äteuv zu mache». E« scheint, daß iu der Brau»-> Ausarbeitung eine« deutsche» Eivtlgesetz-
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