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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-28
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1879
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Erschedtt «glich früh »V. Uhr. »»> G^eduwl 3»d«o«»gass« 5». MMMmtr» der NedmMma »»Mittag« 10—12 llhr. NachmtttagS 4—« Uh«. l-MVLL.'A: »«Mnditch. der für die nilchst- H»m»rr bestimmten u» «ochmtaßr» dt« WpMrr TaOlM LNA'^.Ax >» d» «w«t» M I^..A»«ch»«r Du» Kteuwu. vMoersULtSstr. 22, ? 332. Anzeiger «»flA«e lsi.vvv. Lk»«>r»e,t«»rri» vtertH.^/.«^ mel. Brinaerloha » Mt, varch di« Po- d«-ogm « «l. Jede einzeln« Nummer »I Pf. Belegexemplar 10 Pf Gebühren sür Extrabeilage» »l«e Postbefördcrmrg »8 Mt mit Postbesördenmg 4« Mt SaserMr sarsp. Petiizttle »0 Pf. <5^rr /chnttru laut U ' Pvrisvrrzochniß.—LabeAattschM Satz »ach HSHerrm Larst. »rttaar, «Nrr de« »ebatttMkGttch vrgm str Politik, Localreschichtr, Hmdelr- md ErfchWderkehr. die Svaltzetl« 40 rat« stad sttt« au d 2tt«n »» «tck» Inserat«! zu senden. — Rabatt gegeben. Fahlaugpr»«»u»m»»4e aber durch PastvorsGutz Arettag den 28. November 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. U« ä Trbeth» d. i. Donnerstag den IS. Decemd.r d. I.. al» dem TodeSiag« der Frau vara Fränk.l so« dt« Hälft« der Linsen der Schade« und Vara-Fränkel - Stiftung an eine würdige, nicht durch eigene Schuld bedürftig ««wordene, in Leipzig wobndastr Lite« Person, mit Vorzug einer solchen veiblichrn Geschlecht«, ohne Unteischied der Lonfesfion, de« Beruf« u. f. w vergeben »erde«. Wir fordern geeignete Bewerber hierdurch auf. ihre Gesuch« bi« zum 4. December d. I. bei un« «tnzueeichen. Lttpsig. den 1». November IST». De, «attz der Ttadt veipzig ve. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Die verstorben« Frau EommerzrLthin Louise -re«e hat dem städtischen Krankenhaus e Drei Dauseud Mark vermacht mit der Bestimmung, daß diese« Capital zinsbar angelegt und die Zinsen dazu verwendet werden, armen, s^wiudsüchtigen Kranken LrziliS« Hülfe und Verpflegung i« Krankenhaus« angedethen zu lasten. Wir bringen dir« mit drm BuSdrucke unseres Dar.keS zur öffentlichen Kenntuiß. Sechzig, de» 84. November 187« De, »«tz de, «tadt Sechzig. s»r. Lröndlin. Richter. Bekanntmachung. Di« Arbeite« an eingefrorenen Röhren und Gasmessern wer dm nicht unentgeUltch. sondern nur für Rechnung der Lonsumenien aukgeführt. Bezüglich der EinführungSröbren und der GaSmrfler find solche Arbttten regulativmäßig durch die GaSar statt, bezüglich der sonstigen LettungSröhren und Lampen durch di« concesfiantri« GaS-Installateure und Echlostermeitter auszuführen. EI lregt daher im eigenen Jnierrffe drr Lonsumenteu, die dem Froste au» gtsetzten Röhren, GaSmeffer und Brenner durch Neberdeckungen und Umhüllungen möglichst zu schützen. I« Uebrigen «rmLchtigen wir die GaSconsummten, bei s-der vorkommenden GaSauSftrömung oder bei plötzlichem und totglem Verlöschen der Gat flammen fich der nächsten stätt lchen Feuer-Telegruphen-Station (Meld-strlle oder Feuerwache) zur venachrichtung der Gasanstalt zu bedienen Leipzig, den 87. Rovember 187«. Tes »attz« Deputatio» zu, Gasanstalt. Die Lisuldahupolittk -er Le»tru«§par1ei. Die mit de« geflügelten Worte „Eisenbahn- verstaatlichuug" hinreichend gekeno zeichnete große Tagest age, »u deren Lösung Presse, Regierung und Larwesvertreiung de« preußisch« Staate» schou feit geraumer Zeit thälig sind, ohne w»e e8 schien, «i» »»Drercheude« Eompromiß vor erst zu Weg, M bring«, erfährt nun doch «tue Vehaodlnng, welche «tu« übe, Erwarten rasche Verständigung ia Aussicht stellt. Am vergangenen Mittwoch erschienen tu der zu diesem Zwecke ge bildete» Eifevbahncomuttssion die Minister der öffentlichen Arbeite» «ud der Finanz-n, die Herren Meybach »ud Bitter, um ihre Strllung zu de» von eiuigeu Fractioum de« Abgeordneten hause- vereivbartea Garantieforder»ngen betriff« der Verstaatlichung der Privatdahnen näher fest zu- ffellm. I« Principe find die meisten jener Ga rantien, welch« uofererseit« bereit« genügende Würdigung erfahren, von de« Herr« Ministern Mtgrhkißen w»rd«t. Die Majorität de« hohen H use« ist damit für alle Puncte in fo weit ge kommen, als sich in de» Fractionen der National- liberale», der Lonservatioe» und der F-eiconser- vativm kein Wider st aud gegen die maßgebenden Bestimmungen der Resolnttoue» erhoben hat. Äa hohe» Trade mrrkwkrdia bleibt ivdrssm bei der Behandlung dieser Angelegenheit di« Haltung der Nltramoutaue», der, wie e« anfangs schien, zuver- lässigsten Parteigänger de« Fürsten-Reichskanzler«. Man wird die Stellung dieser Partei durch einen Rückblick aus ihre Vergangenheit »Lher in» Auge fassen müssen, um fich ihrer Endziele bewußt zu werden. „Die Laadtagöseisiou wurde — so äußert fich di« „Rattonalltb. Corresp." au« der Krae- tto» — vor weuigen Wochen unter de« Schlag wort der konservativ-ultramontanen Parlaments majorität eröffnet; die eoufervative Partei streckte ihre Hand dem Cent,um fo wett wie irgend mög lich ml gegen, »ud bei der ersten entscheidend« Probe, ver Eisenbahnfrage, verflüchtigt sich diese Majori!8t und au ihre Stelle tritt die Verstän digung zwischen Eonservaliven »ud NationaUibe- ralev, da» alte Verhältaiß. aus dem seit einem Jahrzehnt die preußisch« Tefetzgrbuag hervorge- gangen Kür die vorliegend« Eisrnbahnfiage wie str deren Einwirkung auf die gesamm!politische Situation ist es t« Trnod« ztewlich gleichgültig, ob hinterher da« Ceutrum gauz oder theilweise e» noch skr rathfam hält, zu dm Kreuudm der Elsenbahvderstaatlichuvg abzuschweakm; es kan« dasür al« sür etuea üderflüsfigeu Dienst von keiner Seite mehr Dank beanspruch«. Man erwäg« mnt aber einmal die Position der Negierung, wen« sie ia der Frag«, die ihr gegeuwärtrg weit, au« am «eisten am Herzen liegt, zur Gewinnung einer Majorität di« Hülfe de» Eentrumß absolut «»thig gehabt hält«! Dann hätte e«, wa» jetzt noch entschieden geleugnet wird» sonnenklar zu Tage treten »vffm. daß di« Entscheidung über da» Schicksal der Eisenbahnen ans eine« ganz anderen Gebiet« liegt al» ans dem wirthschaft- lichen. Dem Emtrum uehmm die Verhandlungen über Beendigung de»„Eulturka«Pse»" einem zu lang samen Gang »ud die Aussichten aus ein günstige» Re- sultat strd ihm zu unsicher, als daß e» den Entschluß hätte finden köaoen, noch einmal wie bei der Zoll- refor» sich für die Projekte de« Reichskanzler« zu ereifern ohne di« Sicherheit, dm Lohn auf dem Gebiet« seiner eigentlichen Interessen zu ernten. E» ergiebt sich au« diese« Vorgang, daß, wenn die Regierung ihre Politik auf die Unterstützung d«S Centrum» gründen will, sie auch die vollen Consequenz« diese» Entschlüsse« ziehen muß. DaS Centrum ist nur dav» eine zuverlässige Stütze, wenn ihm in dm Kirchen- und Schnlsragm die Zugeständnisse gemacht werden, die e« beansprucht Man kann eine Zeit lang die Dinge iv dem Halb dunkel lassen, in welche« sie feit de« letzten Sommer fich befinden. Aber endlich drängt doch Alle« nach «in« Entschuldung, der »a» nicht an« de» Wege zu fiehe» vermag. Daß die Regierung, so lange em Staatsmann wie Kürst BiSmarck an der Spitze steht, diese Zugeständnisse in de« dm Ultra«»«» tonen genügenden Maße nicht mach« wird und kann, ist eine Ueberzmguug, der wir nie entsagen mochten, und darum haben wir stet« dm Versuch, da« Centrum zu einer gondernementalen Majorität herauzuziehen, sür ein. wen« auch einmal ge- lnugmeS, doch «ns die Dauer verfehlte« Experiment gehalten. Wenn die gegenwärtige LandtagSsesfioa dazu führen sollte, die Stellung, welch« die ultra- montane Partei im politischen Leben einvimmt »rd bei den Grnndverhältttistm de« Staat« »od Reich« nothwevdig eiuuchGM muß, wieder richtig »nd Nur zu stellen, so Hllitr sie eine« sehr wesentliche» Erfolg gehabt, und die Anfänge fprrchm dafür, daß die» in der Lhat der Fall sein wird. Am seltsamste» würde da» Ten« tru« dafleh«, wmn e« innerhalb der Partei, wie e« heißt, wirklich zu einer Spaltung kommen sollte. E» wäre das erste Mal, daß die straffe Organi sation und Disciplin dieser Partei in einer wich tigen Frage sich löste. Tritt wirklich eine Spal tung ei», so würde man darin dm Hintergedanke» erkenn« müssen, da« Baud mit der Regierung bei dieser Gelegenheit noch nicht völlig zu lös«, die Eifmbahnfrage al« für die fernere Haltung de« Lmtrum« nicht maßgebend erscheinen zu lasten, die Entscheidung darüber hinautzuschieben, ob die Partei noch ferner in dem neu« Fahrwasser der Annähe rung an die Regierung segeln oder wieder in die alte systematische Opposition abschwmkm will. Auf alle Fälle aber muß da» Centrum durch diese hinterhältige Politik dm besten Lheil de« ver trauen» verscherz«, mit welch«« «an chm seiten« der Conservattvm und der Regierung zu Beginn der Session mtgegmgekomme» ist; darin erblicken wir die Bedeutung der Vorgänge bei der Eisev- bahnfrage sür die allgemeine politisch« Situation." psliilsche Iledrrstcht. Lechzt«, 87. November. Die dCtttsche» RegieruagSorgane begrüß« dm Besuch de« nordrschm KöaiaSdaarrS « Berlin tu äußerst sympai bischer Weise «ud di« Worte über die sich anknüpsend« Beziehungen zwischm Dänemark »nd d,m deutschen Reiche i« Ginne de« Frieden» und der Freandschast find süß wie Honialrim. Ob es fich hier n» «ehr «t« »« eine Eourtoifie handelt, fei dahin gestellt: wir wollen di« Cutrevne ia Berlin »l« «tue gute Vor- bedeuiung für die Zukunft anseh«. Da« Köaig«- paar wird i« königlich« Schloß zu Berlin die sogenannt» KvnigSkammern bewohnen, die zuletzt der König von Sachs« inne hatte. Freitag Nachmittag» findet eia Gala-Diner »ad nach dem selben auf allerhöchst« Befehl eiue Vorstellung im Opernhaus« statt. Während derselben derabschie- dm der König «nd die Königin sich voa dem Kaiser, der Kaiserin und den königlichen Prinzen »ud Prinzessinnen und fahr« Abend» 1t Uhr mit der Hambnrger Bahn im königlichen Salon wagen nach Lübeck, woselbst die bekannte dänische RaoKrtegädamps-Nicht „Sle»vig" vor Anker liegt, »m die Herrschaft« in wenig« Stnuden nach Kopenhagen überzufkhrm. Im Gefolge der Majestäten befinden sich der königliche strarioe- Eapttain v. Hedemann, Hanptmauu der könig lichen Garde zu Kuß v. Güldmeron«, Kammer herr v. Lastmfjvld und die Hofdame Gräfin von Revmtlow. Der deutsche Reichskanzler ist bekanntlich ein abgesagter Feind von der Veröffentlichung diplomatischer Aktenstücke. ..Blaubücher sind niemals weder dem preußischen Landtage, noch de« Reichstage vom Fürst« BiSmarck vorgelegt worden. Neuerdings ist aber von einem diploma tischen Aktenstück dre Rede, welche- die Unterschrift de» deutsch« Reichskanzler» trägt, welche«, wie e« beißt, der Publikation entgegenharrt und dazu bestimmt ist, einerseits die Vereinbarung« zwischm Deutschland und Oesterreich zu erläutern, «vderersritS die Stellung zu fixiren, welche Deutsch land gegmüber Rußland in politischen wie han delspolitischen Angelegenheit« einnimmt. Ob r» sich hier nnr um eine Iastructionsdepesche an unsere diplomatisch« Agmten im Aus lände »der um eine Circularnote handelt, dürfte i« Effect ziemltch gleichgültig sein. Jeden falls kehrt fich die Spitz: der neuest« Aktion de» Fürst« BiSmarck geg« die Zwetseelmtheorie der russisch« Politik, die mit äußerlich« Apparat« darleg« will, daß die Verbindung der beiden Höfe vollständig außreicht, um Deutschland in der Ge- solgeschast Rußlands erscheinen zu laste«, währmd die Allianz mit Oesterreich der inner« Sachlaae rine gauz andere Gestaltung gegeben hat. Ob schon ver Zeitpunkt sür die Veröffentlichung jene» wichtigen Aktenstücke» gekommen, wird wohl davon abhäng«, ob rurch einen Personen- und Stzstem- Wechsel in PeterSbnrg die Friedenßpoülik Denlsch- laud» in ihrem ganz« Umfang« anerkannt und demgemäße Schritte gethan werden. Mit dies« Angelegenheit« wird in zustcbendea Kreis« die Rückkehr de« Kronprinzen tu Zusammenhang ge bracht. Die panslavistifch-demokratische Presse St. Petersburg« fitzt noch immer auf dem hohen Pferde, wmn es sich um die deutschen Augelearnheit« handelt. An der deutsch- russische« Verstimm««- trägt natürlich kein Anderer die Schuld, denn Fürst Bismarck. Der deutsche Reichskanzler wird daher nach wie vor gehörig heruutergemocht und „abgekanzell". Der „Westnik Emropi" (..Europ. Bote'^ sucht »r» gar in einem Artikel vachzuweisea, daß die Gegner schaft zwischm BiSmarck und Gortschakoff bereits seit 1870 dattrt. Den ersten Anstoß habe da« russische Rundschreiben gegeben, welche« di« auf da« Schwarze Meer bezüglichen Artikel de« Pariser Fried«» ausküvdigte. Die am 20. November 1870 in Tour» übergebene Mittheiluug de« St. Petersburger Cabinet» enthielt unter Auderm folgenden Satz: „WaS immer sür eine definitive Regierung e» sein möge, welche sich Fcankreich giekt, so wird e» Ausgabe dieser Regiernna fein, die dnrch ein politisches System, dessen Wirkungen so verderblich gewesen sind, verursacht« Nebel z» heil«." Fürst BiSmarck sei sehr unangenehm über rafcht gewes«, sowohl von dem Erschein« de-Rund schreibens, in Betreff desteu mau ihn nicht zu Raih« ge zogen, all durch da« so unverhohlen kundgegebeue Widerstreben de« Fürsten Gortschakoff geg« die Restauration de« zweit« Kaiserreich», den Urheber de« Krimkrtege«, während die dentfch« Politik sich »och alle Möglichkeit bezüglich de» FriedmSschlust«» Vor behalte» mußt«. Die zweite Verstimmung schreibt sich au« dem Jahre 1874 »nd vom Zusammentritt der iuterratioralm Eouferenz in Biüffel zur Lodt- fieatiou der Kriegsgesetze her. D e Ioee hierzu stammte von Rußland; sie wurde von Deutschland schlecht »ntersivtzt »ud Kürst Gortschakoff trng die« Her« von BiSmarck nach. Daun kam die fpanisibe Affaire: der deutsche Kanzler, damals i« voll« Feuer seine« Kampfe« mit de« Uitramou- taniSmu« — »ud namentlich, wie da« Blatt hin- znfügt, mit der geg« Deutschland geplante» nur a- moruaa« Liga —, war der Erste die Regier»»- de» Marschall« Serrauo avzuerkeun«, »ad er rechnete darauf, daß di« übrig« Cabiuet« fich be eilen würden, seine« Beispiel« zu folg«. Er fand gleichwohl Widerstand in St. Petersburg. Die Vorfälle von 187» find »ft genug besprochen, »m über sie Weggehen z» können, zumal in dem er wähnt« Artikel nicht» Rau« darüber beigebracht wird. Die Wahl de« SPrälsidt««» des pre«Gt- sche» Ad-e»rd»e1e«p««se4, welche nach »er G'schLfiSoroaung da Beginn einer Legißlatnr- Periode nach vier Wochen erneuert werden muß, wir» heute (Donnerstag) statifiad«. Eine Wieder- holuna de« bet Beginn der Session a»«gef»cht«er> Kampfe« der Parteien kann natürlich in Niemande« Iutereste lieg« und e« wird daher, wie herköm«. lich, die Wiederwahl de« PräfidinmS durch Akkla mation stattfiaden. Der Antrag dazu kau» selbst- verständlich nur von einer der bei der erst« Wahl unterlegen« Partei«, also der fceieoaservatio« oder der nationalliberal«, ansgeh«. — Ia der vor der letzt« Plmarfitzung stattgehabten Sitz» ig der Budgetcommssfto» wurde der vorbr- halteue Titel de« ExtraordiuariumS de» Eisenbahn- etal«, betreffend den Bau de» Frankfurter Bahn hof«, genehmigt und ebenso der Gesetzentwurf, betreffend den Ankauf drr Homburger Eisenbahn. — Rach den über da» Befind« de- erkrankt« Abg. vr. Techow eingegaugeneu Nachricht« ist eine sehr erfreuliche entschiedene Besserung ringe- treten. Die Freunde de» Herrn Techow dürfen auf vollständige Wiederherstellung seiner Gesund heit hoff«. Der frühere prenßifcheIastizmiuister, Herr Leon- Hardt, war nur widerwillig darauf eingegange». btt einzeln« Landgerichten oder ia der« Bezirken Ka««er« für zH«»del-sache« einzurichlüi Die Erfahrung«, du bisher in Preußen mit die sen Kammern gemacht wurden, schein« nicht dazu avgethao z« sein, Leouhardt'S Nachfolger eine« Besseren zu belehr«. Herr Friedberg hat nämlich »er Handelskammer z« Barm« mitge- theilt, fall» die von ihm gehegt« Besorgnisse für eine gedeihlich« Erledigung der Geschäfte btt der dortig« Kammer für Handelsfach« fich verwirk lich« sollt«, so «erde er eventuell d« Fortbe stand de» Handelsgericht« in Erwägung ziehen, zumal auch bei der Bildung voa Kammern seiten» der kanfmäuuischen Kreise Barmen« ein Mangel au Bereitwilligkeit zur Ueber nah«: de» Richteramie» bewies« Word« sei, der die Zweckmäßigkeit der Einrichtung für a* nannte Stadt höchst problematisch erschein« laste An» der b«tr,ffeude» Zuschrift de» Mattster» er fleht man zugleich, daß bei der Barmer Kammer für Handelssachen et« gänzlicher Mangel an Rechts anwälten besteht. Um demselben abzuhelfm, soll solchen Rechtsanwälten, welche die Zulassung zu: Rechtsanwaltschaft bei einem der Amt-gerichte z» Elberfeld oder Barmen nachsnchm, gleichzeitig die Zulassung bei dem Landgericht zu Elberfeld und der Kammer für Handelssachen z» Barm« gewährt werden. Ueberhaupt ist nach Etvführnng der neu« Organisation in Preuß» kttue-wegß eine solche UebersÜllung der Advocatur eingetrrt«. wie früher befürchtet wurde. I« Berliner Landgericht!- bezirk I. der die ganze Hauptstadt »mfaßt, find jetzt 11 l Anwälte thätig, 37 mehr als früher beim Stadtgericht, aber verhältnißmäßig sehr wenig im vergleich z« Münch«, da! 112, und Leipzig da« sogar geg« 1b» Anwälte hat. . ' ' Die Wehrfähigkeit Oesterreich» ist eine Frage, die nicht nur die k. k. Doppetmonarchte selbst, sondern anch die politischen Kreise de« deutschen Reichel lebhaft beschäftigt. Im Wiener Abgeordnetmhanse handelt eS fich jetzt zunächst «m da! Wehrgesrtz. dessen Erledigung du innere Politik ebenso nahe angeht, wie die aut- wärtige. Die deutsch« BerfaffungSsreunde sind allemal sür Ersparung«, schon darum, weil di« westliche ReichShälfte mehr bezahl« muß al bte «ng arische. Hierbei ist eS nun ein seltener Fall, daß mau in einem Nachbarstaat«, nämlich Deutschland, an d« Fordernugeu der Regie rung für da! Heer, welche die deutsche Partei iw Rttchsrath gern ermäßigen möchte, kein« Anstoß nimmt. Die» beweist ledenfall», wie frei »au jetzt bei un» von Mißtrau« geg« Oesterreich ist: ja e» scheint zu bezeug«, daß man btt nvS die österreichisch« Streitkräste vielmehr schon als befreundete »nd verbündete betrachtet nnd sie deshalb lieber stärker al» schwächer zu sch« wünscht. ES heißt «»»«ehr, daß die deutsche RttchSreaierung mit de» Plane um- ach«, dir Friedensstärke de» Heere» von 400 000 Mann noch höher avzusrtz« und schon de« nächsten Reichstage eine Vorlage darüber zu mache». Wir wolle« da« noch gar nicht sür eine bereit» ent schiedene Sach« .avfehen, aber von einer Ver- Minderung jener Friedensstärke hat »an bi« jetzt ndch nie«»» sprechen hör«, währ«» die mit dem Reichstage geschlosser« Vereinbarung« nur noch für zwei Jahre Kraft Hab«. Die österreichische Friedensstärke, wie auch die Kriegsstärke, ist um eia Bedeutende» niedriger angesetzt, al« die »usrige Die erster« beläuft fich a»s 28b.000 Man» und dt« Regierung in Wim will jetzt nach dem Ablauf der zehn Jahre, für die sie einst de- stimmt wurke, diese Zahl festhalte« ; Abgeordnete habe» vorgeschlogen, sie auf 230,000 herabzusetzen Dabei ist nun zu wünsch«, daß eine verftün. »igung zwischen der Regierung und dem Reich«, rath geling« möge, denn da die erstem entschlossen sein soll, sich nur btt einer ihr selbst genügenden Bewilligung zu beruhig«, so ist zu erwäg«, daß die deutsch« Verfassung-Partei wahrscheinlich nicht dabei gewinn« würde, wenn etwa weg« einer
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