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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130727016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913072701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130727
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913072701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-27
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1913
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87. Jahrgang. As LVS. Sonntag, 27. Juli 1913. Bezug«-Gebühr »i»N«ü«hr>. iür Dr,^ d»n det »,llch ,w«>. MO»,«, Zuiraaun, <»n Sinn- und Sloniaa«» nur einmal) 2.du M, durch au-luärttg» ttom- mikstonlre bi. S.dO M. «ei einmal!,er Ju> ftelluna durch die ipait »M.lohne BesteUoeidj. «u.Iand: Oester reich-Ungarn d,4d Nr., Schweiz d.kd Frte., Italien 7.l7 Lire. — Nachdruck nur «tt deutlicher Quellen angabe «„Dre.dner N-chr.">Milt»-Un. veriansie Manuslripi« werd.nichiausdcwahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 1t » 28V8 * 3801. 185V Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. feid-ckmd-l!«-: ^ fon«/snt--e/ioco/acks > ,D^ /?sdm- c/ioeotslls riieeTafel 50ä L/loco/scio / — . vaeso /»re l/r ilz. Lore 2,«o »1. «,rl»«» vrelrkq. " ÜSLSS^t'xee Laeton 2.3 li.4 u. Anieiarn-Taris. Ilnnahme von «»klm- digungrn dt» nach»» b Uhr. Lonnta,. nur Maricnftrajje :i» oon >1 b>. >/-, Uhr. T,e rinipaiiige Zeile <elma « Silben» SU Pi . die rwkijuaMge Zeile au, Terlsejir 70 Pi, du zweilpall. «eUnmcreu. I.dü M.. Familien. Älachrichien aus Dreo- den die einivall. Zeile 2d Pi. - In Äum mern nach Sonn- und Feiertagen erhöh,,r Tarif. — «urwüriige «ufiröge nur gegen PorausdeMlung. Jedes BciegdlalilvPs. Han-tgeschästsstellr: Maricnstraße 88 48. Oie äie dostgspüoelvL Mors in äer Slaäl liit» Kat. Rampen alle«- 6ökme L kennen V1kto«1»s1«»Ve S. raiapUvn 4S37. Nil«-»»»»»!« in slisn pr«,slsg«ri. M»" vlnrrlliiiiertlclil iunlevlov lUll-I?!illll. «L!7L ortrgo Lefev. Mutmaßliche Witterung: Ocstlichc Winde, allmäh lich ausklärcnd, wärmer, Ilbiiahmc der Niederschläge. Das Lustschiss „Sachsen" tritt Sonntag früh in Leip zig, wahrscheinlich über Dresden, seine Fahrt nach Zittau an. Der Kaiser wird sich Anfang August nach Hom burg v. d. H. begeben und dort bis zum 26. August ver weilen. Gestern Sonnabend flog der Zeppelin-Luft- kreuzcr „Viktoria Luise" von Potsdam nach Frankfurt a. M., wo er zunächst stationiert bleibt. DaS Nerfahr eil gegen Unbekannt wegen unbe- sugtcr Veröffentlichung der c l s a ß - l o t h r i N - gischen Ausnahmegesetze wurde eingestellt. Kaiser Franz Joseph hat Anordnungen znr Fort führung der Verwaltung im Königreich Böhmen erlassen. Die Verluste der Kriechen an Toten und Ver wundeten betrugen bis Milte Juli 17VM Mann. Der Großwcsir teilte nach Sofia mit. das, die Niick- beorderung der türkischen Truppen aus Alt- Bulgarien angcordnct sei. Die Bukarest er Friedenskonferenz ist als gesichert zu betrachten. Auf dem Karlsbader 2 4. Internationalen Vergarbciterkongrcsi gelangte der Antrag England, betreffend die Notwendigkeit der Verstaat lichung des Grund und Bodens, der Bergwerke und der Eisenbahnen, zur Annahme. Der Expresizug Kopenhagen—Esbjcrg ist gestern nachmitag bei Brammingc entgleist. 16 Personen sind tot. Liberalismus und Industrie. Die Frage, nach welcher politischen Richtung die in der Gegenwart zu so beherrschender Bedeutung ge langte Industrie engere Fühlung nehmen soll, um ihre L c b c n S t n t c r c s s c n am sichersten gewahrt zu sehen, gewinnt in dem Maste an Bedeutung, wie die bis herige traditionelle liberalisierende Haltung der führenden industriellen Kreise wegen der starken Linksentwicklung des Liberalismus zu begründeten Bedenken und Aus stellungen Anlast gibt. Seit der Gründung des Reiches und des damit verbundenen parteipolitischen Werdc- prozcsses hat der Liberalismus als solcher, insonderheit aber die nntionallibcrale Partei, für sich den Anspruch er hoben, als vornehmlich vom modernen Geiste erfüllte Be hüterin der Wohlfahrt von Handel und Industrie zu gelten. Psychologisch war das auch damit begründet, dast das Er wachen und die Erstarkung des nationalen Empfindens zeitlich mit dem Wachsen der Bedeutung von Handel und Industrie zusanimciificl. -ins dieser in solcher Ver bindung gewissermaßen selbstverständlich erscheinenden Zusammengehörigkeit hat die nationallibcralc Partei Jahrzehnte lang reichlichen Gewinn gezogen. Für jeden aber, der gewohnt ist, den Blick von der Oberfläche weg in die Tiefe der Erscheinungen zu richten, ist ein in diesem Verhältnis allmählich cingctrctencr Wandel unverkennbar. Bon erheblichem Einflüsse war hier namentlich das Ein setzen der sozialen Gesetzgebung und die in alle Poren unseres öffentlichen Lebens cindringcndc Agitation der Sozialdemokratie. Die soziale Gesetzgebung, um die uns alle ge sitteten Nationen der Welt beneiden können, in Deutsch land angcbahnt zu haben, ist und bleibt das unvergetzlichc Verdienst Kaiser Wilhelms I. und des Fürsten Bismarck. So sehr aber auch unsere Sozialpolitik als Einlösung einer hohen sittlichen Verpflichtung ein mächtiger nationaler Ehrentitel für uns ist, ebenso zweifellos must auch ihre stürmische und sprunghafte Fortbildung, die unsere In dustrie bis zur ernstlichen Erschwerung ihrer Wettbewerbs fähigkeit auf dem Weltmärkte immer mehr belastet und in Atem erhält, alö eine Gefährdung unseres gesamten Wirt schaftslebens empfunden werden. DaS überhastete Tempo unserer sozialpolitischen Fortbildung ist denn auch schon seit langem der Gegenstand ernster Erwägungen aller politisch Wcttcrblickciidcn geworden. Die hieraus ab- * geleitete Erkenntnis hat auch auf die Kreise unserer In dustrie abgesärbt und dort vielfach die Einsicht gezeitigt, datz die bisherige Konvcnicnzehc zwischen Industrie und Liberalismus keineswegs lauter Gutes für die industriellen Interessen verspricht. Soweit insbesondere die Sozial politik in Betracht kommt, handelt der Liberalismus gegen den Vorteil der Industrie, weil er aus falsch verstandenem parteipolitischen Selbsterhaltungstrieb, aus nackter Man- datsfurcht de» unablässig gesteigerten Anforderungen der an der Sozialgesetzgebung in erster Linie materiell inter essierten Arbeiterschaft nahezu schrankenlos cntgegenkvmmt, ohne zu bedenken, dast keine bürgerliche Partei auf die Dauer mit der Sozialdemokratie in dem Ausstellen radi kaler Forderungen wetteifern kann, sondern stets am Ende die parteipolitischen Kosten an die Sozialdemokratie be zahlen must. Die so allmählich begründete Zwiespältigkeit zwischen Liberalismus uyd Industrie zeigt sich äußerlich in dem Verhältnis der großen industrielle» Organisationen zu der nationallibcralcn Partei. Diese Organisationen haben in letzter Zeit wiederholt gegen die Haltung der nationalliberalen Partei Stellung nehmen müssen, weil dadurch wesentliche industrielle Interessen bedroht wurden. Sehr scharf trat dieser Gegensatz bei spielsweise bei Gelegenheit der Erörterungen über die brennende Frage des Schuhes der Arbeitswilligen hervor. Die Nationallibcralcn versagten dabei völlig im Punkte des von der Industrie gewünschten Verbotes des Strcik- postcnstehens. und auch sonst haben sic es mehrfach da, wo cs sich um den der Industrie so überaus notwendigen A u t o r i t ä t s s ch u tz gegenüber der Umsturz partei handelte, an der gebotenen klaren Entschiedenheit fehlen lassen. Es darf daher nicht wiinderiichmcn, wenn manche Industrielle, die sich äußerlich noch als liberal geben, unter vier Augen sich ungeschminkt im antilibe- ralen Sinne äußern; ja, die rheinische Schwerindustrie hat sogar mit einem eventuellen Nechtsabmarsch im Falle der weiteren Radikalisicrimg des gemäßigten Liberalismus offen gedroht. Einen neuerlichen Beweis für die hier gekennzeichnete Gegensätzlichkeit zwischen Industrie und Liberalismus gibt der bereits an anderer Stelle im Auszüge erwähnte Artikel der „Sächsischen Industrie", des Organö des Ver bandes Sächsischer Industrieller, der das Verhalten des Liberalismus in Sachen der jüngsten Stcucrvorlagen wie folgt unter dle kritische Lupe nimmt: „Tie Art und Weise, in welcher die Ausgaben für die notwendige Hcercsvcrmehrung nach den Beschlüssen des Reichstages und Bundcsrates »niimebr aufgebracht werden sollen, dürfte nirgends ein Gefühl der Befriedigung aus- löscn. Wie stark die Bedenken selbst innerhalb derjenigen Fraktionen gewesen sind, welche dieses Steucrkompromiß geschaffen haben, zeigt die Erklärung des Abgeordneten Basserwan», wonach für einen bedeutenden Teil der Frak tion nur dir Rücksicht auf die o a r l a m e n t a r i s ch c Lage und politische Gesichtspunkte für ihre Z n st i m in i, n g z u d c m Kompromiß entscheidend gewesen seien. Lediglich diese Erklärung hat, soviel wir wissen, die Einmütigkeit der Fraktion herbeigeführt. Die Erklärung ist aber gleichzeitig ein Beweis dafür, wie stark die Erregung n a m c n t l i ch in industriellen und gewerblichen Kreisen über die jetzt gefaßten Be schlüsse gewesen ist. Man verstehe unS nicht falsch. Die Industrie hat sich weder gegen die außerordentlichen Lasten gewehrt, welche die Hcercsvermchrung mit sich brachte, noch auch in ihrer Mehrheit gegen den Grundsatz, daß die besitzenden Klassen die Mittel hierfür aufzubringen hätten. Die Armee garan tiert uns den Frieden, der Frieden garantiert uns die ruhige Entwicklung unserer Volkswirtschaft, die wir brauchen, und diese wieder führt zu der notwendigen Kapitalcrhaltnng und Kapitalvcrmehrnng. Nur ist die Form, in der man die Steuern aus den Besitz verteilt hat, eine solche, daß sic mit Recht Widerspruch Hervorrufen muß. Der Grundgedanke des Wchrbcitragcs mit einer ein maligen Erhebung eines bestimmten Prozentsatzes war ge rechtfertigt. Vielleicht hätte man sich auch eine gewisse Pro gression gefalle» lassen. Das Uebcrmaß der Staf felung muß aber als ein bedenkliches Hinneigcn zu einer gewissen Art von Sozialismus zu rück g e w i c s e n iv c r d c n. Wir glauben allerdings, daß an der jetzigen Gestaltung des Wchrbcitrages die Parteien weniger Schuld tragen als die Regierung. Die Parteien sind von den Strömungen der großen Mengen abbängig und müssen die hieraus entstehenden politischen Gesichts punkte gelten lassen. Ein deutsches Oberhaus, das gewisser maßen retardierend in bezug ans die doch unzweifel haft fortschreitende Demokratisierung der öffentlichen Meinung wirken könnte, haben wir nicht. Dem Reichstag mit dem freiesten Wahlrecht der Welt siebt keine parlamentarische Körperschaft gegenüber, in der etwa die jenigen gewichtigen Stande znm Ansdruck kämen, ans denen die deutsche Volröwirtschnst beruht. Unter diese» Umstanden ist, wie eine Kundgebung des Bundes der Industriellen mit vollem Recht betonte, der Nnndcsrat die gegebene Instanz, welche einen Riegel vorziischicbc» Hütte, wenn die Beschlüsse des Reichstages zn weit gehen. Der V n n d c s r a t aber hat versagt, obwohl ihm sogar von den Parteien »alie- gclcgt worden war, dasjenige z» tun, was die Parteien» mit Rücksicht aus die Oe s s c n t l i ch k c i t nurl schwer tun konnten, nämlich sein Veto cinzu - legen gegen derartige Beschlüsse. Die Regierung verschwand überhaupt auS der Debatte ganz. Dem Kanzler werden Lorbcerkiänze gewunden; tatsächlich hat er aber nur das enigegcngcnomme», was ihm entgegcngcbracht wurde, ohne daß die Initiative oder die Durchführung der Gesetze tu irgendeiner Phase der Verhandlungen in seiner Hand ge legen hätte. Das Vertrauen der Industrie dazu, daß sie in dem Buiidesrat einen Damm gegen zu weitgehende Be schlüsse des Reichstages besäße, ist nach dem Versagen des Bundcsrates bei diesen Verhandlungen völlig erschüttert. Ebenso bedenklich ist die Annahme des Prin zips der N c i ch s v e r m ö g e n s-Z u w a ch s st c u e r, gegen die wir unfern grundsätzlichen gegnerischen Siandpiinkt schon früher zum Ausdruck gebracht haben. Wir glauben, daß bis weit in konservativ denkende Kreise hinein es diesmal durch aus begrüßt worden wäre, wenn man die Erbansallstcuer zum Kern der dauernden Ausgabendecknng gemacht und sie als selbständige Steuer gestaltet Halle. Die Schuld, daß es hierzu nicht gekommen ist und daß wir an Stelle einer im Leben eines Menschen wohl nur einmal oder zweimal zu tragenden Besteuerung jetzt eine dauernde Vermögcns- zuivachsstcucr mit ihren großen steuerpolitischcn und ethischen Bedenken haben, liegt bei den extremen Parteien von links und von rechts. Die liberalen Parteien haben gezögert, die Erbansallstcuer in der Budgct- kvmmission cinzubringen, weil sie damit rechnen mutzten, daß in diesem Falle Zentrum und Konservative sich bei den Einzelbeschlüsscn über die Erbansallstcuer der Stimme ent halten würden. Dann aber stand bei der Einzclausgestal- tung der Steuer eine liberale Minderheit einer sozial demokratischen Mehrheit gegenüber, und diese sozialdemo kratische Mehrheit der Kommission hätte naturgemäß in den Prozentsätzen der Erbschaftssteuer diese derartig gestaffelt und in die Höhe getrieben, daß sie auch für den Liberalis mus unannehmbar geworden wäre.... Ob es übrigens zur tatsächlichen Ein führung der V e r m ög c n s z u w a ch s st e u e r kom men wird, steht dahin. Denn wenn nach den sieben seiten Jabrcn, die mir gehabt haben, etwa sieben magere Jahre kommen, wird die Vermögenszuwachs- st c u c r das nicht bringen, was man von ihr erwartet. Es könnten die Zeiten kommen, wo sich jene Korrespondenz zwischen der Steuerbehörde und dem Banküirektor wieder holt, bei der die Steuerbehörde dem Steuerpflichtigen schreibt: „Wir vermissen den Gewinn aus Konjunktnr- gcschäften", und der Steuerpflichtige erwidert: „Ich leider auch". Tritt dieser Fall ein, so wird der Weg für eine selb ständige Erbansallstcuer vielleicht doch noch frei und der Ge danke einer eigenen Reichsbcsitzstener in besserer Weise ge löst werden, als eS derzeit der Fall ist. Wir wollen anderseits nicht unerwähnt lassen, daß man sich bemüht hat, nach manchen Richtungen, z. V. in -er Aus hebung der Scheckstcuer, in Ermäßigung von Stempcl- gcbühren, in der Ausgabe des Gedankens der fiktiven Ver mögenswerte berechtigten Wünschen der Industrie eiitgegeii- zu kommen. Insgesamt aber ist das jetzige Er gebnis ein unerfreuliches. Es wäre nur falsch, wenn die Industrie daraus die Folgerung ziehen würde, sich von der Politik und den politischen Parteien noch mehr als bisher zurückznzichen. Wären die in ihr leitenden Per sönlichkeiten in höherem Maße politisch tätig, als cs der Fall ist, wobei wir nicht nur an parlamentarische Tätigkeit, sondern auch an das Mitwirken in der Organisation und an die Förderung der ihnen nahestehenden Parteien den ken, dann würde ihr Einfluß in höherem Maße geltend ge macht werden können und sie nicht das bittere Gefühl haben müssen, so oft in ihren wichtigsten Interessen nicht genügend berücksichtigt zn sein, als cs bei der jetzigen Rege lung der Rcichssinanzcn der Fall war." Das sind gcwisi sehr klare und überzeugende, kritische Ausstellungen, die sachlich für sich selbst sprechen. Eine reine Freude kann indessen der unabhängige nationalc Politiker daran doch nicht haben, weil schließlich nicht dir allein richtige Folgerung gezogen wird, daß unter solche» Umständen die Industrie parteipolitisch anderweitigen ihren Interessen besser entsprechenden Anschluß suche» müsse, sondern weil vielmehr das Ganze aus eine schwäch- lichc Entschuldigung des Liberalismus hinauslüust. Dabe> verstcigt sich das industrielle Organ -n der unglaublichen Leistung, Saß es den — VundeSrat zum Süiidenbock für die liberalen Verfehlungen macht. Die liberalen Parteien, sv heißt cs. hätten ihr Veto gegen die beanstandeten indn- strieseindlichcn Beschlüsse dcS Reichstages „nur schwer" einlegen können, und zwar „aus Rücksicht auf die Oessciit- lichkcit". Der VundeSrat aber hätte die vcrd Pflicht gehabt, die liberalen Parteien, die vor blasser MandatSsnrcht schlotterten und vor lauter Byzantinismus nach nnien bin, vor Angst vor den radikalen Wähler Massen nichts Entscheidendes zn tun wagten, seinerseits „herans- zupankcn". Da hört denn doch, wie man im täglichen Leben sagt, der Bindfaden ans! Diese Entschnldi gnng des Liberalismus durch krampfhaftes Hineinzcrre» -es Vuudesrats in die Sache ist genau so lahm, wie die andere, die besagt, die liberalen Parteien hätten mit der Einbringung der Erbanfallstener gezögert, weil dann Stimmenthaltung des Zentrums und der Konservativen zn
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