Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-20
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ck ivr'/„! - M'/. nür »«'/ ! »>K4 4i) rht M'/. ^ ld rr;. r m. L > NI'/. ' «il« r«,Ä. lvo. Zank -. k «>«. rs'/, ,aM >rv»/., 's'/.. >aÄ UI'/E rrdÜM'. ^ N'/.- k -. -v. -. bk. UiV'/, eck,.»an n —. - Sank» Ni. reivM >ank Il'^.1 kuß CM. I Üch» l«,I . 7b'/. «,s 'SÄ «PiiM.I r ibS«.! N » M Sgr pal : M r r: L^r.1 PL Kep> M.-S-r4 1. t» -t dttihwl idtaatadpl » xraleiLa-l Mt» Ml l)r. PiSv i ähit. tont lavel ckr> )t mit ,nicht allutta lNL pet wnb MÜL I Noidhnsas Kroupri»! Lksarl, hfiß rzb -«I. und >. gr »brrg, Tt. DrrM , Hotel p Schw»» b, Wür,d.! mmelgoßlh . ». Pal»», j rlh a. Lr g. Hoiel l amburg. n's Holet euische»i , und H. »ad a. Larlentzl Hoiü M im, Leb«'« er«do:s, wl u. g S«»^I a. Lr«« el.> »s. g. «l vl. L«»tl d- , Pa» . und >. d« va»i«i . St. «°i Fraokson » «,ed». Vi in,elfin thür. -ibnd.1 und »« Laudobut, kt. Hand aut ^ H«t^ Erscheint täglich früh ü',, Uhr. seMIt», »»d LkpkdIIIo» JvhanniSzasse 33. Redacteur Fr. chültvr. Sprechstunde d. Rcdaclion ,>»-,« v°» n—ir ude MM»,« rva 4—L Uhr. I-nnwr der für dir nächst- Rümmer brstimmtm I-esmltr tn brn Wochentagen St« 8 Uhr Nachmittags. WpMrIagMM Anzeiger. Amtsblatt dcs Kömgl. BcsirksMichts und dcs Raths dn Stadt Leipzig. Aafla,« LäOll. Xbonnkmentrprel« Wcrteljährlich l Thlr. 7'/, Nqr.) incl. Bringerlohn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebübren für Extrabeilaaen ohne Postbcfördcrung 9 Tblr. mit Postbeförderung 12 Thtr. Inserate die Spaltzeile 1'/, Ngr. Leclamen unter d. Uedacllonsstrtch die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale: ttto Klemm. UnivcrsitLtSstr. 22, Local-Eomptolr Hainstrciße 21. M 80. * Mittwoch den 20. März. 1 >872. » » « U« vielfach au«gesproche»e» Wimfche« z« genüge», wird z«r Feier deS Veb,rtstag» Sr. Majestät deS Deutsche« Kaiser» Freitag den 22. März d. I. Mittags Uhr t« Lchiitze»ha«se ein ge«et»sa«eS Festwahl stattfiude». Alle, welche sich daran zu hethetitge« gedense», wolle» in den Tagen vom I». bis AL. d. M. «bend» « Uhr dte Taselkarte» L L Thlr. L« Ngr. t« Schützen- tza»se in Empfang nehme«. Leipzig, de« L». Mär, 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. LL«. Koch. G Mechler. Den Mlitairpflichtigen ist da- persönliche Erscheinen zur Loos»ng zu überlasten, doch wird für diejenigen Mannschaften, welche bet der Aufrufung ihre- Namen» im Locale nicht anwesend sind, durch ein Mitglied der KreiS-Ersatz-Eommisston da- LooS gezogen werden. UebrtgenS haben die Mannschaften mit gewaschenen Füßen und in reiner Wäsche vor der Commission zu erscheinen. Leipzig, den 15. März 1872. Der Stvti-Vorsitzende der KreiS-Ersatz-Sommtssio» deS Aushebung--Bezirk- Leipzig Stadt. vr. Platzmann. Bekanntmachung. Im Hofe der hiesigen Gasanstalt sollen Donnerstag de« 4. April d. I. Nachmittags 4 Uhr 1) ungefähr 19,250 Kilogr. --- 385 Ctr. Eisenbleche von ca. 4»/« K. pr. lUFuß, 2) - 8400 » --- 188 - dergl. von ca. 3'/, K. pr. lilFuß, 3) - 12,050 » ---- 241 - Flach- und Winkeltisrn, Schrauben rc., 4) - 825 - --- 16'/, - Gußetsentheile in den vorstehend angegebenen vier Abteilungen an den Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, öffentlich versteigert werden. Die LicitationSbedingungen sind sowohl bei hiesiger RathSstube, alS auch im Bureau der Gas anstalt einzusehen, bez. gegen Erlegung der Copialten in Abscdrift zu erhalten. Leipzig, den 24 Februar 1872. DeS RathS Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. In Gemäßheit H 71 der Militair-Ersatz-Jnstructton wird hierdurch bekannt gemacht, daß die diesjährige Musterung im AuShebungS-Beztrke Leipzig Stadt de» 8., Lv., LL., L»., LA., IS.. I«.. L7.. 18,21.. 22., 2»., 2A., 2S., 27., 28. und 2tt. Mat dteseS Jahre» und die Loosung der sämmtlichen miUtairpslichtigen Mannschaften dieses AuShrburgS-Bezirks den 3tt. Mai, an jedem Tage ron früh 8 Uhr an, in ver 1. Elage der Restauration zum Eldorado Nr. 20 der Pseffendorfer Straße allhier statt findet. Alle im künftigen Jahre zur Gestellung verpflichteten Militairpflichtigen werden hierdurch zum ikschtinen in den gedachten MusterungStrrmineu hei Vermeidung der in tz 176 und 177 der Milair-Ersatz-Instruction bemerkten Strafen und Nachtheile aufgefordert, wie nicht minder bei Vmneivung gleicher Strafe und Nachtheile diejenigen Militairpflichtigen, welche sich noch nicht zur tztammrolle angemeldet, solche- schleunigst zu bewirken haben. TbomaSschule. Zu der öffentlichen Prüfung DonnerSlag den 21. März und zu der Feier de- Geburt-feste- Sr. Majestät de- Deutschen Kaiser- unv der damit verbundenen Entlastung der Abituri Freitag den 22. März Vormittag- 10 Uhr beehrt sich im Namen drü LehrercollegiumS einzuladen Rector vr. Eckstein. Matinee. jlttpsig, 17. März Am Bormittag de- heutigen Tage« fand im Saale des Gewandhauses eine Äiaüllit, gegeben von der leipziger Genossenschaft deutscher Lühnen-Angehöriger, statt. Dieselbe wurde mit zwei gemischten Quartetten von Rei- necke („Wem Gott ein brave« Lieb bescheert") und ^Mendelssohn (Heinr'S Trilogie) eröffnet, deren tSorlrqg mir um so größerem Danke zu acceptireu war, da in Leipzig Jahr au-Jahr rin öffentlich nur auffallend wevig Gelegenheit geboten wird, welt lichen a capeila-Gefang in guter Ausführung zu HSreu. So gut wie unsere großen Orchester- concrrtr durch instrumentale oder vocalr Solo- vnträge den Hörern eine Abwechselung zu bieten suchen, könnte zeitweise diese Rolle auch einem ge mischten Vocalquartett überwiesen werden; die Kunstgattung, welcher diese Neuerung zu Gute kommen wurde, verdient eine solche Berücksichtigung gar wvhl, da ja unbestreitbar ein schöner Chor- gtsaog ml zu den Erscheinungsformen gehört, in weichru die musikalischen Gedanken am leichtesten den Zugang zu Herz und Sinnen der Laien finden. Freilich gehören zu einem vollkommen ! gute» Soloquarteti immer musikalisch sehr gebildete Sänger, «eiche sich im Gebrauche ihrer Stimmen von I jeder Manier frei zu halten gewußt haben und die auch »m Klangcharakter ihrer Organe wohl zusammen- > Pasten. Daö gestrige Quartett, die Damen ffräu- lrin Gutschbach, Vorie, die Herren Reb ling und Reß, verdient« besondere Anerkennung «egen de- verständigen und künstlerisch gefühlten Ausdruck-, mit welchem in beiden Nummern den «Wendungen der Musik und de- Terte- gleich schön nachgrgangen wurde. Wie den Anfang, so bildete aut den Schluß deS Morgenconcertes eine En- simblenummrr und zwar der Jägerchor au- r»tyLNlhe, welcher unter Direction de- Herrn ikapellmeistrr- Mühldorf er durck da- Solo- nrd Lhorpersoual de- hiesigen SladtlheaterS so»ie mehrere Mitglieder des Orchester- eine sehr Itmpofirme Ausführung fand. Zwischen diesen Iteideu Grenzpfrilern hatte der Organisator der M,linkt, Herr Theatermspectvr Hof mann, eine ^stattliche Reihe von Solovvrträgrn auf da- Pro- m acbracht. Herr Kummer bewährte sich durch die Ausführung einer vor allen Dingen dt zu langen und auch musikalisch ganz rrträg- m> Phantasie über russische Lieder von Bieux- »dS aus- Neue alS trefflichen Solov vlinisten. !a<h seinem Bortrage wurden wir schon wieder einmal von dem obl'gaten ,,l)n» vocs ,,oco sa' »S Aosst«'- Barbier überrascdt. In den letzten >»hrr» ist diese Arte hier dcrmaßen häufig öfsenllich z» Gehör gebracht worden, daß man jede» Musik» nmch.dn Dieselbe beim regelmäßigen Besuche unsrer ioncerie nicht nebenbei mit auswendig gelnnt hat, reist fik talentlos halten kann. Da aber aus ver »der« Seite kaum ein andere- Stück den Colo- ratursänzeiinnen eine gleich gute Gelegenheit ület, die verschiedensten Proben technischer Fertig keit sowie höherer künfilerlischer Begabung unter ^r» eapfrdlendru Geleit« nner doch immer an- Musik abzulrgea, muß und kann man ieir Nu»»rer schon immer wieder gefallen »ffeu. Unv dir- besonders, wenn man dabei das sVerguüßru hat, ein so unverkeunbar schönes TaUnt rrrur» zu lerne», »ie vir es in Miß Col- »ille aus Ne« §)»rk, welche jene Arie sang, zu rblickn» glaube». Die Dame trug ihre Colora- e, fast g«,z fertig, leicht und mit ie»«r Eleganz Ausdrucks vor, >v«lche sich «ur durch angeborene »b«u »ud dmch eiu« m guter Schule mit Nsthe «ud Studium zu erwerbeude Herr schaft über dte Gestaltung und Berdindung der Töne erreichen läßt. Die Phrasirung der einzelnen Sätzchen und die Nüarcirung in denselben stellte überdies der Künstlerin daS löbliche Zeugniß künst lerischer Gestaltungskraft und FormenstnneS auS, correcte Einhaltung der rhythmischen und tonalen Borschrisien sprechen ebenso beredt für ihre genügend musikalische Erziehung. In Bezug auf dte Tonbildung wird da-Fräulein noch auf eine schönere und freiere Angabe der Stimme in der untern und unter mittleren Lage zu f,hen habe». DaS Organ, welche- sonst schmelzretch angenehm und für eine Eoloratursängerin mit mehr al- ausreichendem Tonvolumrn erklingt, nimmt in dieser eine weniger feine Färbung an. Dte Töne haben hier vor ihrem Erschein«« in der Oeffentlichkeit sich einem Prrßproceß i» Gaumen zu unterziehen, auS welchem fie nicht ohne Makel hnvorgehen und der dem Bortrage für die betreffenden Stellen ein nrgerartige- Exterieur hinzubringt. DaS Fräulein, welchem ein wohlverdienter Beifall den ersten Schritt in die Oeffentlichkeit zu einer an genehmen Erinnerung noch für dte späteren Zeiten ihrer, «ie wir annehmen, gewiß erfolgreichen Künstlerlaufbahn gestaltet», wurde von ihrem Lehrer Herrn Rebling gewandt und präciS am Clavter begleitet, «ährend bei den übrigen Num mern diese Function Herr Löhr mit gutem Ge schmack und Erfolg versah. Nach dem Gesang der Miß Colville declamtrte Herr Trotz in beifallSwerthrr Weise Lenau'S Ewigen Juden. Unter den Händen de- Herrn Capellineisters Rein ecke, welcher sich durch Bortrag «ine-Ländler S von Schubert, sowie eine- ^nstrmto spinatcr und lioncko giojoso eigener Composition um die Matinöe verdient machte, erklang hierauf der >rst«rn zur Verwendung gebrachte Blüthner'sche Flügel überaus prachtvoll. Frl. Bosse, welche zwei Lieder von Hauptmann und Schumann mit einer ganz unmittelbaren und ungekünstelten Empfindung sehr klangschön vortrug, erntete daltir solchen Betfall, daß sie sich zur Zugabe etneö Liede- von Lassen veranlaßt sah, wie auch Herr Gura, der drei Franz'sche Lieder in vollendeter Künstlerroeise sang, durch einen gleichen Erfolg belohut wurde. Zwischen den Vorträgen der letztgenannten Künstler spielte noch Herr Barge ganz trefflich rin ^nckuuts für Flöte von Mozart. vr. Hermann Kretzschmar. Musiker - Vereinsconcert. Leipzig. 19. März. Am gestrigen Abend fand im Saale der Buchhändlerbörse da- Eoncerl de- Leipziger Musikervereins statt und wurde mit den glänzenden prächtigen Klängen derselben Lachner'- schen Suite eröffnet, welche jüngst im Gewandhaus zur Ausführung kam, und hier wie dort mit Recht eine sehr große Freude murr den Zuhörern her- vorrief. Lachurr dirigirte auch hier persönlich und unter seiner Leitung fand da- Werk durch die im Orchester vereinigten Kräfte eine sehr gute, correcte und frisch« Aufführung. Freilich wäre eS recht schön aeweses. wenn «n größerer Thetl der nur zu vi«l beschäftigten Herren au» dem Gewand- hauSorcbester durch seine Mitwirkung den geringer situirten College», zu deren Besten da» Concert stattfand, dir Ausgaben hätte leichter, die Eaflen- erträge schwerer machen können. Aber die Leistungen des gestern fuvgirenden Tonkörpers waren durchaus so, daß fie die billigen Foidr- runae«, welche di« selbst dirigtrenden Herren Com pontstrn an eine würdige Aufführung ihrer Werke stell«n werden, wohl übertroffev haben dürft» und die wärmste Anerkennung verdienen. Die originelle Gavotte der Lachuer'schen Suite mußte hier ebenfalls, wie früher im Grwandhause cka cnpo gespielt werden. LlS zweite Nummer folgte dte Concertouvertüre in 6moil von S. JadaSsohn. Auf klar gestalteten, eindringlichen Themen bastrt, deren zweite- namentlich unS wegen seiner hüb schen Schiußwendurg ansprach, präsennrt sich diese Composition aiS eine sehr wirksame und glückliche Orchesterarbeit. Bon Anfang di- zum Ende scheint da- Werk mit leichter gewandter Hand entworfen und in ununterbrochenem Fluss« reihen sich di« gut verständlichen Formen dieser Musik aneinander. Einzelne Stellen deS WerkcS, so di» eine am Schluffe der Durchführung, zeigen ei' en Enthusiasmus der Gestaltung, wie er alS Helfer vom Hunmel dem schaffenden Künstler zur Her- vorbringung der schönsten Meisterwerke durchaus unentbehrlich ist Wenn hier und da dte Holz blasinstrumente den Biolinen da- Motiv von den Lippen nehmen und diese jenen, bi- eS im ge selligen Reigen daS Orchester durchwandert hat, so beweist dieser kleine Zug auch gar wohl ein gutes Verstänvniß deS Componisten für die inner sten Liebhabereien der Orchester und überhaupt ist die ganze Fackur deü Werkes so, daß dessen Repro- ducirung einem wohl zusammrnschlirßenden Jnstru- mentenchor viele Freude bereiten kann. Nach dieser mit Applaus vernommenen Ouvertüre spielte H«-rr Capellmeister Reinecke da- Beethoven- Concerl für Ptanoforte in 6cknr. DaS viel ge kannte Werk durch solche Meisterhand zum Leben gebracht zu sehen, war unS und gewiß vielen Concertbesuchern hochinteressant; rin Extraver gnügen blieb eS dabei noch »u beobachten wie der souveräne Künstler aümälig das bedächtigere Orchester für seine Intentionen zu gewinnen und tn sein sehr elastisches Tempo mit hineinzuziehen wußte. Reicher Beifall dankte seiner Leillung. Hierauf sang Herr Gura, künstlerisch vollend:t wie immer, drei Lieder von H. Z-Pff. welche eine freundliche Aufnahme fanden, gleichwie sie auch der da- Concert schließende „Deutsche Triumph marsch" v. C. Reinecke erhielt. Vr. Hermann Kretzschmar. Lmitt'sche höhere Töchterschule. Da- Lehrerkollegium dieser Anstalt besteht gegen wärtig auS den Herren Beier, verthold, Dörfer, Frttzscke, vr. Heynold, Reichert, vr. SamoSt- Vr. Smilt, Wienand und den Damen Frau Klemm-Aö, Fräulein Richter und Frau vr. Smitt. — Herr vr. Heynold, zum Direktor der dritten BeznkSschulr ernannt, wird zum großen Bedauern de- Collegiums Ostern d. I. au« demselben auS scheiden. — Besucht wurde die Anstalt im Winter semester von 97 Schülerinnen, die sich folgender maßen vertheilen: 1. und 2. Llementarclaffr 23 Schülerinnen; 1. und 2. Deutsche Claffe 22 Schülerinnen; 1. und 2. Englische Elaste 20 Schülerinnen; 1. und 2. Französische Claffe 25 Schülerinnen ; Fortbildungsclaffe 7 Schülerinnen. — Die Lehraegenstände find folgende: 1. und 2. Elementarclass«: Biblische Ge schichte, Anschauungsunterricht (Lesen und Schrei den. Rechnen, Zeichnen, Heimathskunve, Natur geschichte) und Turnen. 18 Stunden, nur Vor mittags. 1. und 2. Deutsche Claffe: Religion, Deutsch, Schreiben, Zeichnen, Rechnen, Natur geschichte, sächsische und deutsche Vatnlandskuvde, Singen und Turnen. 24 Stunden, nur vor mittags. 2. Englische Elasse: Religion, Deutsch, Englisch, Schreiben, Zeichnen, Rechne», Natur geschichte, Geographie, Weltgeschichte, Singen und Turnen. 28 Stunden. 1. Englische Classe: Religion, Deutsch, Englisch, Französisch, Schreiben, Zeichnen, Rechnen, Naturkunde, Geographie, Weltgeschichte, Singen und Turnen. 30 Stunden. 2. Französische Classe: Religion, Deutsch, Englisch, Französisch, Schreiben, Zeichnen, Recknrv, Stenographie, Naturkunde, Geographie, Welt geschichte, Singen und Turnen. 30 Gründen. 1. Französische Classe: Religion, Deutsch, Englisch, Französisch, Schreiben, Zeichnen, Rechnen, Stenographie, Naturkunde, Geographie, Welt geschichte, GesundheitSlrhre, Singen unv Lernen. 30 Stunden. FortbildungSclasse: Deutsch, Literatur, Englisch, Französisch, Zeichnen, Rechnen, Natur kunde, Geographie, Weltgeschichte. 20 Sunden. Diesen Mittheilungen fügen wir hinzu, daß )ie Smitt'sche höhere Töchterschule durch bre langjährige, höchst erfolgreiche pädagogische Thätigkeit und eingedenk, daß in ihr ein frischer, irt« vorwärts strebender Geist waltet, die Auf merksamkeit deS PublicumS tn hohem Grade ver dient. Vr. M. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 19. Marz. In der Besprechung einer am Jahresschluß 1871 in der Stadtkirche zu Schwabach gehaltenen Predigt sagt daS „Sachs. Kirchen- und Schulblatt u. A. Folgendes: „Die Morgenröthr einer neuen Zeit ist angebroche» über unserem deutschen Baterlandr. Was die Edelsten und Vesten unseres Volks vor Jahrzehnten erwünscht, erstrebt, der Traum, daS Ideal ihrer Jugend beginnt sich zu verwirklichen: ein großes Deutsches Reich" u. s. w.— Das sind enthusiastische Hoffnungen, die mögen auf laatlickem Oiebiete Berechtigung haben oder auch nicht; aber ein Diener der Kirche hat seiner Gemeinde die Zeichen der Zeit anders zu deuten und seine Hoff nungen und Ideale werden anders fundirt sein müssen, als auf dieses neue, unter dem schaurigen Hohngrliichtrr der preußischen Abgeordnetenkammer inaugurirtc Deutsche Reich. DaS „Sächs. Kirchen- und Schulblatt" hat sich vor einiger Zeit die sehr überflüssig» Mühe ge geben, zu untersuchen, ob da« Leipziger Tageblatt der wahre Ausdruck der in Leipzig vorhandenen kirchlich-politischen Anschauungen sei; mit viel größerem Rechte darf wohl dte Frage aufgeworfen werben, ob DaS, waS vorstehend auS dem ge nannten Blatte milgelheilt worden, etwa für den Ausdruck der Ansichten der sächsischen Geistlichkeit au-gegebtn werden soll? —Leipzig. Am Sonnabend führte der Ge sangverein „Ossian" im Saale de- Hotel de Poiogne ein Concert auf, bei welchem den Zu hörern insofern ein seltener Genuß geboten wurde, als die Arren und Chöre auS dem Oratorium: „Susanns" von Händel zu den sicherlich nicht oft gehörten zu rechnen find. Die Aufführung war ein kühne- Unternehmen de- „Ossian", zumal da dieses Oratorium wohl mehr- für die Bühne alS für den einfachen Concertsaal bestimmt ist, und auch in mancher andern Hinsicht Bedenken erregen dürfir. Im Hinblick auf die große Auf gabe, die sich der Verein gestellt hatte, wollen wir gern von manchen Mängeln der Aufführung absehen und unS nur an da- halten, waS rüh- mend zu erwähnen war. Dte Chöre athmrten Geist und Leben und machten daher einen recht günstigen Eindruck. Auch den Solistin mußte man da- Bestreben zugestehrn. die Aufführung thatkräftig zu unterstützen. Namentlich müssen wir Fräul. Drechsel, dir in der lctzteu Stunde
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite