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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-30
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1872
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s.) ».35. ou l lv.rs, l4—. 3.50. ' Lebhaft. !.) »old tu»,/ . pro M » de 18« Bammoch t 23. d, Itr» ,t-a«I gio, hbchSa gramm. lle Preise. />» I ». 1. erah 6°/^ lvllerah 7. ollerah 7'/^ i d^. len verlauft. April-Mai- § jung U'/u- Weizen loa j. ?6'/. I. Ft 53*/, E. . Jnoi-M - Spirmt, l». - e«. li 23 Ult. Sgr , pa : bebauvtet. ». 27 LHÜ. pr. Mat- hlr.-Sgr, : —. Le». /. « . pr. jen. »eure statt-1 >sr fiel dn . 266,383; 119, e zu 2W1 !, 207,23«! Suldeu ans! , 211,331.1 . 277.063,1 ei löste die! auf. Dali r Bestands omme». ilätter dnl S Heftigstes n Haltung it Trochu't garo." -s — Ro»hn catheS das Gesetzent-s leralraihd-s oohvte dn n bei uiis >a- Gleich-s vergehendes i durchaus shstem ein-s gleichzeitig eventuelle» s luug einas ritoriuv-.s Hotel pos Toth«. dePoIogn.s . Hamb» ittergu . St. Sie».! Hotü dt Hotel j»s »Hotel, den, Hotel! Fraukftat. H. Hasste.! stle., HeNl . Drrsdaal and Proste. . an« Äenchs Gchchr1«t ttglich früh 6'/, Uhr. «Id»», Md «GE-, J-hamnS-aff« 35. >N«aw. «edactrur Fr. -Stturr. Sprechstunde d. «chactio» »»» i>—er ude >Nch»iN,^ »«» 4—» »»«. der für die nächst, spende Nummer bestimmten Knsnair tu den «ocheutn-rn dt« 8 Uhr Nuchmina-S. W SV. MiMgki'.TagMalt Anzeiger. Lutktlatt de» Kiuigl. Bezirksgerichts und des NW der Stadt Leipzig. Tonnabend den 30. März. «»f1«»e »50». Ld»»««e>t,»rr>» vierteljährlich I Ll,lr. 7'/. Ngr., incl. vriugerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Poslt-esvrderung S Lblr. «tt Postbrfvrderung 12 Thlr. Zsferate die Spaltzeil« 1'/, Ngr. Lerlawr» «ster d. Newcttone-ttch die Spaltzeil« 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, UnivcrsitätSstr. 22, Local-Comptoir Hainstraß«2l. I87L Zur gefälligen Beachtung. Mit Rücksicht aus die die- Mal in den Quartalwechsel fallenden Feiertage bitten wir die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung schon jetzt p, Empfang nehmen zu lassen. LxpvÄIlIidu «Iv8 Iev1pL>KSr v»xebl»11vs. Zur geMigt« Beachtlwg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 31. März nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. L^pS«U11«i» ->«8 LivIpLlxvr Bekanntmachung. Am 10. April d. I. find die einjährigen Zinsen von 600 Thalern, nämlich von 500 Thalern Legat de» Herrn Stadtältesteu Hentze und von 100 Thalern Geschenk der Erben de« Herrn Thartge» durch unS an arme blinde Leute in hiesiger Stadt zu vertheilen. . Schriftliche Bewerbungen um diese Spende sind unter Beifügung der nöthigen Zeugnisse biS zum 31. dieses MonatS bei uvS einzureichen. Leipzig, am 15. März 1872. Der Skat- der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechler. Bekanntmachung, die soetal - demokratisch» Arbeiter - Partei bete. Unter dem 8. Drcember v. I haben «tr durch öffentlich erlassene- verbot die fernere Mit» gliedschaft und die Leistung von Beiträgen an di« Taste der in Eisenach constituirteu social-demokra tischen Arbeiterpartei, welche als ihr Organ die Zeitschrift „BolkSstaat" erklärt hat, sowie die An werbung für diesen Verein bet Vermeidung einer Laftstrafe von vier Wochen untersagt. Nachdem auf dagegen etngewendeten Recur» dte König!. KreiSdirectlon zu Leipzig dieses verbot als durch die einschlagrnden gesetzlichen Bestimmungen für gerechtfertigt erklärt und neuerlich auch auf weiteren Recur- da- König! Ministerium des Innern da- verbot bestätigt hat, so machen wir die- hiermit öffentlich bekannt. Leipzig, am 29. März 1872. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bekanntmachung. Im Anschluß an unsere Bekanntmachung vom 19. Mai 1871, die Regulirung der Schorn- stetnfegerarbette» betreffend, ordnen wir zu Vermeidung der Nacheheile, welcht für die Be wohner eine- Hause- entstehen können, wenn sie von der Reinigung der Essen unvorbereitet betroffen werden, hierdurch an, daß künftig jeder mit der Besorgung der in einem Hause hiesiger Stadt erforderlichen Vchornsteinfegerarbeitev betraute Schornsteinfeger am Tage vor jeder Lffen- reinigung davon, daß und zu welcher Stund« folcbe geschehen soll, in da- betreffende Ha«< an den darin wohnenden Besitzer oder Vertreter desselben Rachrtcht gebe. Nichtbeachtung dieser Anordnung wird mit Geldstrafe bi- zu Fünf Thalern oder verhältuiß- mäßiger Haft geahndet werden. Leipzig, am 26. März 1872. Der Rath her Stadt Leipzig. vr. Koch. Schmtevt, Res. Bekanntmachung. Die an der Schulqafse stehende eichene Barritre, bestehend au- 31 Abheilungen, soll Dien-taa de» S. April Nachmittag- S Uhr gegen Baarzahlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft «erden. Leipzig, den 28. März 1872. De- Rath» Bau-Depntatlo». Leipziger Polytechnische Gesellschaft. Dir letzte öffentliche Sitzung der Gesellschaft im Winterhalbjahr fand Freitag den 22. März im Hotel de Pologne statt. Eröffnet wurde die- mir Ansprache de- stellvertretenden BorfitzendenH«rn «Sttker. Redner wie- darauf hiu, welche Bedeut»»« dieser Tag — da- Ge burt-fest de- Reich-overHaupte- — da- ia alle» LandrStheilen gefeiert »erde, für da- ganz« Deutsche Reich habe. Er sprach von dem engen Zusammen hang de- rillige» Deutschland- mit der Pflege der Industrie, indem er einen Rückblick auf di« Blvthe de» alte» deutsche« RaiserthumZ, deren Zeugen wir in den hintnkassenrn Bauwerken, Kuvst- schätzrn re. erblicken, daran anschloß, und constatirle hierauf, wie auch der Aufschwung der gegenwär tige» deutschen Industrie dt« Einigkeit de- Reiche- bedinge, indem er hieran dte Hoffnung knüpfte, daß sich unter dem neuen Katserthum die Industrie und Wissenschaft lebhaft entwickeln und die hervorragende Stellung desselben befestigen und erhöhen mögen. Schließlich wurde auf vie Aufforderung de- Redner- der Verehrung Sr. Maj. de- Kaiser- durch da- Erheben der Anwe senden von ihren Plätzen Ausdruck gegeben.! Herr Hofrath Prof. vr. Schenk begann hierauf feinen Vortrag über „die LrbenSvorgänge der Pflanze «ährend de- Frühling-", der von den Zuhörern mit sichtlichem Interesse verfolgt wurde und uugetheilten Beifall fand. Der Herr Vortragende schilderte Eingang» den Zustand der Natur im Herbste unv in ihrem Uebergang zum Winter, wenn da» Gtün ver schwindet, die Blätter der Bäume dte verschie densten Farben aunehmen und schließlich abfallen; wir dann ferner die Pflanze absttrbc, der Samen derselbe» sich au» seiner Hülle befreit, von der Erde ausgenommen wird und dort ferner Ent wickelung bi- zum Frühling harrt. Die Vorgänge, die nun Untreren, bafiren auf den Grundsätzen der Physik, auf bestimmten physikalischen Kräften, au» welchen sich die ganze Wirkung zusammeu- setzl. Einen Hanptbestandtheil znr LebeuSfähig- knt einer Pflanz« bildet da» Wasser, und e- ist erste Bedingung de» Pflanzenlebeu-, daß dessen Zuführung aus die regelmäßigste Weife tu alle Thetle «folgt. Die Pflanze braucht da- Master au- zwei Gründen: 1) um die Kräfte in Be wegung zu erhalten, welche zu ihrer Entwickelung uvlhweudig sind, 2) um als Lösung-mittel für die Nahrung der Pflanzen zu dienen. Da» Holz de» Stamme» dient dem Zweck, die Zuführung der Nährstoffe in alle einzelnen Thetle zu ver mitteln und ist au» Captllarröhren zusammen gesetzt. Diese letzteren zerfallen in zwei Gat tungen, in die größeren, rret-ruudeu. welch« vou der Wurzel bt» zu de» Blätter» laufen, und in die engere«, kurze», an beide» Ende« geschloffenen, welche »tt seitlichen Orffmmgen versehen find, wodurch da» Wasser seitlich in die Nächstliegende Zelle cchftrömt und so nach inneu zu dte laugen Röhren Mt. I« der Wurzel, welche die Stoffe dem Stamme zuführt, studet zu diesem Behufe genau derselbe Vorgang statt. An dn Stell«, wo sich die Wurzeln vereinige», vereinigt sich da- Waffn zu einem Eeutralstrom und geht dann in den Stamm über Die Wurzel ist mit einem peripherischen Gewebe umgeben, da- in einer steten Thätigkeit begriffen ist. Da- Master steht Mt ihrer Oberfläche in unmittelbarer Berüh. rung, Mt die äußere Schicht der Zellen, von hier au» wird es in die nachfolgend« Schicht gepreßt und so fort, bt- e» in die innerste Schicht geengt, au» der es hau» de» zugefvhrr «trd. Die Kraft, welche die Wurz«! zum Auftrieb de- Waff-r- au-übt, ist so stark, daß sie z. v. beim Wnnstock dasselbe bt» zu 36 Fuß Höhe treiben kann. Die Wurzelkraft, dte bei allen Pflanzen thätig ist, ist von der Größe der Wurzel und der äußeren Temperatur abhängig. Die Thätigkeit im Stamme beginnt, sobald er durch die Wurzel ein« gewisse Menge Wasser «halten bat. Der Strom muß alSdann den nach abwärts gehenden Zug überwinden, waS thetlS durch dte Durzelkraft und thrtlS durch die im Stamme herrschende Capillarkrast geschieht. Sind dir Kapillarwirkungen nicht ausreichend, so kommt diese« noch die DurchtränkungSfähigkeit der Zellenhäute (Inhibition) und die in die Zellen ein gedrungene» GaSarten zu Hülfe, die bet Er wärmung sich au-dehnen und da- Master zwingen dem Strome zu folgen. — Während de- Winter- zeigen die «ästen Pflanzen nur geringe Aende- ruug, wa» tbeilweis, daher rührt, daß da- Wafler in d« Pflanze gefroren ist, in Folge besten die Äeweguua desselben aufhörr. Ein Theil wird aber seine Thätigkeit auch während de- Winter» nicht ganz aufgeben, waS aber von einer bestimmten Temprraturgrenze abhängt. Hindurch wird die Kno-pe schon so vorbereitet, daß sie sich bei B«. ginn de- Frühling- nur vergrößern darf. Im Innern der Pflanze findet eia fortwährende» Au-scheiden vv» Wafserdampf und GaSarten statt. In dem Saum« wie im Stamme ist zur Ent wickelung rrichA Bildung-material aufgespeichrrt, unter dem dte Märke besonders hervortritt, welche da- wichtrgste<DildurgSmatntal d« Pflanz« für dte erste Zeit «mr Entwickelung bildet. Sie wird tu de» arüue» Blättern producirt, in Zucker umgewauvelt, u«, von de» Blättern tu den Stamm in die Wurzeln »nd in die Blüthen geführt zu wnden, wo sie wieder als Stärke auftrttl. Da» Licht ist die Kraft, welche dte Stärke in den Blättern producirt. Mittelst desselben wird fort und fort neue Stärke erzeugt, die al» Zuck« in den Stamm abgeliefnt wird. Dn Herr Vor tragende schloß mit der Bemerkung, wenn « mit dieser Darstellung auch manche poetische Anschau ung znstört habe, so sei doch da- Wissen dem Wund« vorzuziehen. Hnr Weruer zeigte hinauf an, daß während der bevorstehenden Ostermeffe eine außerordent- liebe Versammlung abgehalte« werdeu soll«, zu welch« eiu Vortrag üb« Uufallversiche- ruug-banke» iu Aussicht geuommen sei wozu da- MeßpubUcuu» eingeladev wnden soll. Fnuer sei vo» Lerru Postinsprctor Steyer die freund liche Zusage eingeaangen, einen Bortrag über da- Poftwzkeu halten zu wollen. Hinzu sei e» sehr nwüuscht, wenn dte Mitglieder der Ge sellschaft ihre Dünsche und Meinungen bezüglich de- Postwesen- an da- Direktorium gelangen ließen, »m dieselben bet dem in Aussicht gestellten Bortrag »u berücksichtigen Hinaus wurde von Herrn Wnnn die Idee zur Eorftiiuiravg eine- großen stillen Frauenver- ri»S in Urregung gehrkck»:, weit« den Zweck haben soll, die bekannte Vorliebe drS schönen Ge schlecht- für ausländische Fabrikate zu beseitigen und de« Erzeugnissen der deutschen Jnduftite dte ihnen gebührende Anerkennung zu verschaffen. Dies« Antrag schien den Beifall der Anwesenden zu stutWN «p» darauf brzügktchn Bchchknß wurde jedoch vorläufig «och nicht gefaßt. Zu bebau«« war nur, daß dte kühle Tempe ratur de- Saale- ein wettere- gesellige- Beisam mensein nach officiellem Schluß rn Versammlung unmöglich machte. Die Aufnahme acbt neuer Mitglieder erfolgte einstimmig. Leipziger Gartenbau-Gesellschaft. * Leipzig« 28. März. Die letzte Sitzung vor d'er Messe, welche am vorgestrigen Abende im Thüringer Hof stattfand, gestaltete sich insofern wieder zu einer sehr unterhaltenden, al- Herr Dietz (Firma: Riquet L Co. in dn Kloster, gaffe), w-lcher seine Aufmerksamkeit in danken-- werrher Weise auch den rm Gärtunfache nöthtgcn HülfSmitteln, Werkzeugen rc., zuwevdete, auch dtc-mal wieder eine vollständige Collection der verschiedenartigsten Verzierungen, Beeteinfafsungcn ausgestellt und damit den Beweis geliefert batte, daß dnarttge Artikel hinsichtlich ihr« Wohlfeil heit selbst da» Gärtchen deS Unbemittelteren zu inen vermögen; die Beeternfafsungen waren in üuf verschiedenen Sorten vorhanden, und eS imponirlen namentlich die besseren SpecieS durch prächtige Form und solide Ausführung. Nachdem die Einladung der Ausstellung--Com mission au- Wien verlesen worden, trug der Vor sitzende den Cassenbnicht deL Verband- deutscher Gartenbau-Gesellschaften vor, nach welchem sich sich vie Einnahme deS letzten IabreS auf 155 Thlr. 23 Ngr., dte Ausgabe auf 51 Thlr. 13 Ngr. be- ziffert hatten und somit ein Caffenbestand von 104 Thlr. 9 Ngr. verblieben war. Hinauf svrach Herr Mönch zu den von der Gärtnerei LöSnig au-aestrllten italienischen Veilchen, welche, gefüllt und großblumig, al- vortreffliche Exemplare sich darstellten, einige em- pfrhlende Worie und gab dadurch Veranlassung zu rtuer kurzen DiScussion, in welch« u. A. her vorgehoben wurde, in welch steigender Aufnahme sich vorzugsweise die Züchtung de- Veilchen» bei unS befinde. Der Versandt namentlich zur Win terszeit wurde al- ein großartiger geschildert und dabei nicht unerwähnt gelassen, daß Denjenigen, welche noch niemals eine vollständige Veilchen- Cultur zu sehen bekommen, ein derartiger An blick im vollendetsten Maßstabe in der Gärtneret von Friedrich in PoiSdam geboten werde, welch« eine Fläche von nicht weniger al- sech- Morgen eultivirte Veilchen aufzuwetsen Hab«. — Der «»gekündigte Vortrag über die Mtzlichkeit oder SchädKchkeit de- Sperling- mußte auch dies mal wieder, dn vorgerückten Zeit wegen, vertagt ««den. Lin Fortschritt im Zeitungswesen. Der am 3. März d. I. in Nordhausen ge gründete Verein dn Zeitung-verleger Thürinaen- und de» Harze-, welcher reben dem Bestreben, de» grkchänltchm und ve:f?nlichea Verkehr dn Mitglieder unleremander zu heben und zu beleben, auch roch den Zw.ck verfolgt: durch die bei deu Mitgliedern dikse- Uörrdande- erscheinenden Zei tungen in würdig« uud energischer Weise auf wahre Volksbildung und Humanität, soweit e» tu den Kräften und Mitteln ein« Zeitung steht, im Kreise ihrer Leser einzuwtrken und so, wenn auch im engeren Kreise, gleichzeitig doch dem gesammten deutschen Vaterlaude zu dienen, beschloß auf Antrag eine- VereinSmitgliedeS: zunächst die vaterlän dische Presse vo» je»en» Unkraut zu säiu- ber«, da» i» Gestalt vo» lüsterue« uud ovseöue» Inserate«, i« Gestalt von Auvrersuuyeu »ediciuischer Heilmittel gegen geschlechtliche AnSschtoeifuugen und Krankheiten, verderblich «nd ent sittlichend aus deu jugendliche« Leser kreis ein wirke» müsse. Die anwesenden Bnlrger verpflichteten sich gern, auf den pecuntairen Nutzen, welchen diese Gattung Inserate einbringl, Verzicht zu leisten und tbre Zetturigen auf einen solchen Standpunkt zu erheoen, daß Eltern am Familirntische eS getrost wagen können, sich die Lo.ülzritut:g von Anfang bi- zu Ende »ölhrgrn- fallS von dem Sohne oder der Tochter vorlcsen zu lasten, ohne ein plötzliche- Einhalten ob« Erröthen oder ein Verlegenheit erregende- Fragen befürchten zu müffen. Wir können diefim Beschluß nur unsere »ollste Zusttmmu'g geben. Da- Leipziger Tage blatt hat zwar auch bisher schon grundsätzlick, sehr viele Ankündigungen de- oben aogedeutnen und verwandten Charakter- beharrlich zurückge- wtrsnl, tndeß konnte eS, bei der Menge von Inseraten, welch, nicht imm»r eine Vorgänger genauere Prüfung ihre- Inhalte- gestattete, mit unter Vorkommen, vaß dennoch hte und da eine Ankündigung sich einschlich, deren Abdruck wir nachträglich nur noch brvaunn konnten. ES ist jedoch neuerdings unserseits Vorkehrung getroffe >. worden, daß mit aller Sorgfalt dt« praktische Durchführung deS oben erwähnten Grundsatz,- angefirebt und hoffentlich auch «reicht werde, ur d wir glauben bei diesem Vorgehen auf die Zustim mung aller unserer Leser rechnen zu dürfen. Verschle-eues» — Dem in Straßburg erscheinenden „Niednrb. Courier" schreibt man auS Lauter- bürg: „Die Zeit naht heran" — saate mir gestern mein Nachbar, nn braver katholisch« Bauns- mann, dn, beiläufig gesagt, weder lesen nock schreiben kann. — Welche Zeit? fragte ich und.- fangen. — Stellen Tie sich nicht unwissend, antwortete mein Nachbar, gehen Sie nach Rastadr und sehen Sie die Wunder, welche Gott täglia. vor Bugen der ganzen Welt dort kund giebt. Alle Scheiben der Stadt bedecken sich während der Nacht mit Kcrukn, Todtrnköpfen uud Crucifixrn, die im Glase selbst incruftirt sind. ES hilft nicht-, daß man diese Scheiben herau-nimmt, dte Figuren erscheinen sofort auch auf den neuen, und wenn die Bewohner die'käden vor den Fenstern schließen, so steht man dte Zeichnungen auf den erster««. Auch die Blindesten müssen daraus inne werden, daß der liebe Gott deS UebnmutheS dn Häretiker müde und daß dn Ta? bnannab«, wo da» kartzv-
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