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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187205242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-05
- Tag1872-05-24
- Monat1872-05
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1872
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Lamav, idihorst, »m dt» ritt -er cfficiel" deltlch über Ge- geo. »eü nfolgle, : wind«», > ramläini ne Osfi. !er gez» > lMMllNj st« Liefe- I Reiche j ikg-Ml». ne Fehle I 4. bist, gesühnt I rantnorl- i» ,» dn, I Gambtüt chofl mäl durch du I bchiliga. nistcrl ar, I em Papin allzeweirt >de kagtu tzamdtNa nwluui, ski Gaulbtti, 1 »eile -i«I d zwnmrll Die Vn I ch, und l-, g r'kl ßrr ' od jklcirwcm . de PiG I !su:l a t., St Diit i I Urd >l, Nüi»Ui;I kt-: iLis,vl',> «Ilm, urd a. ^Lltirc«^ res. a. Eonii-j >dfs:d. ü^mbrij I Hacfie. ketllitz j> L > ti R^- L-. > .r:j l. Kr »du:, leij, und «r (mp Srrlill, und >. M^del» zl az, uv r. - ^ß-IZ jopiu d ( dt! i, H?>6 h. L,l. L»»'.- ach, qr. 8ir-I R steck. H.di> ^ Be, i,i uer «xiun. , d: Bkvkki , a M,gttdLiI »Ua, St Her, CUS PIIMhI , kiel n, und >r. Rünldtiz,, on,lu'g, (mtz itz. H. HE-, m-.nitz,ztz.^^ und l H de d:»> e s ibe'S Hotel, derhctm, S. g 'kied. kiülier o>,.r.s reu. g »I, H. St. roll!« ). St. Diettu kiseuach. ii», u,^ rer ar» vurz, Hotel -r. H. de d.ric ,w,tz Kü-ch. ur« H z ltr.ir'tz rütt'ch. und Ho:«. a. Dagdeiri Grsch-ftü »glich früh 6»/, Uhr. Reductil, ,»d Trpedttto, JohanlllLgaflr SS. DMt» Nedacleur Fr. -Sttna. Sprechstunde d. Revactiou »«»»»»,« »o» il—ir uhe N-ch»ln»4« —a 4—ö Uhr. >Wtz« der für die nächst- ptznwe Nummer bestimmten Mnttr in dm Wochentagen »t« 8 Uhr Nachmittags. MpMtrNagtblall Anzeiger. AmVblatt d« König!. BczirKzmchtS und des Raths dn Stadt Leipzig. Auflage 98L0. Ld«,»c»c»t»»rrl» vierteljährlich t Thlr. 7'/, Ngr.. tucl. Bringrrlohn 1 Thlr. l0 Ngr. Jede einzelne Stummer r V, Stg, »ebübren für Enrodeilaam ohne Postdesvrderung 9 Thlr. mit Postbefvrderung lr Thlr. L«ikr«ir IgrspalienevouraoiSzeilei '/»Agr. Arvster« Schriften laut unserem Preis verzeichniß. U«t«»e, m«trr d. Lrdae1t»«»ß»«ch dir Spalt-eil« » Ngr. Fitt.l« vtt» Klemm, UntverfitLtSpr. »ch loeal -Lomvtoir Hainftreiß« ^ Bekanntmachung. Bestehender Vorschrift gemäß «erden im Anschluß an daS diesjährig« Kreis-Ersatz-Geschäft di« ymvtwentea Mitglieder der KreiS-Ersatz-Commissionen der Lushebangsdezirk« Borna, Leipzig-Land «d reipzig-Stadt, G« »L. Mat d. I. »or«1tta«s »o» LO-LL Uhr, i, dn Restauration zum Eldorado allhtrr, Pfasseudorser Straße Nr. 28, 1. Etage, Sitzung halte», » Entschließung über etwa angebrachte Gesuche vo» Reservisten und Laudwehrleuteu um Zurück- jirtug für den Fall einer Mobilmachung in Betracht ihrer häuslichen oder gewerbüche» verhält- Ich pl fassen. Die betreffenden Gesuchsteller haben sich zu der bezeichueteu Zeit uud Stelle «ud -»ar tu Be- ckcktmg eines Rathsmttgliedes oder des OrtSgemeindevorstandes etvzufiudeu uud einer Bescheidung DH zu gewärtige». Znglrich wird hierbei »och besonder- darauf aufmerksam gemacht, daß dergleichen Gesuche nach Z 4 der Vellage 3 zu der Verordnung, di« Organisation der Landwehr - Behörden rc. bet reffend, «»18 Drcember 1867 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1868, Seite 884) bei dem chtressenden Stadtrathe oder GtMeindevorstaude auzubriageu, von diesem zu begutachten und an d» Lmtshauptmanu einzureiche» sind. Leipzig, am 22. Mai 1872. Die K. Kreis-Ersatz <ko«»tssio» des Aa-hebuGgsdertrk» Vetprig-Stadt. von Süßmilch, Obeistlieutenaut. vr. Platzmanu. Bekanntmachung. Das 8. Stück des diesjährige» Gesetz- und Verordnungsblatt«- für da- Königreich Sachsen ß bä uns einaegangen und wird »iS za« LO. künft. M. auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme Wülich aushängen. Dafielbc enthält: Nr. L7. Verordnung, die Gebührentaxe für Aerzte, Wundärzte, Chemiker, Pharmaceuteu und Hebammen bei gerichtlich - medicinischeu uud medictual - polizeilichen Verrich tungen betreffend; vom 14. März 1872. Nr. L8. Bekanntmachung, den zwischen der Königlich Sächsischen, der Großherzoglich Sächsischen, und der Fürstlich Reußischeu älterer Linie Regierung über dir An legung der Sächsisch-Thüringischen Eisenbahn abgeschlossenen Staat-vertrag vom IS. December vor. Js. betreffend; vom IS. April 1872 Nr. 59. Decret wegen Concrsfiontruug der Sächsisch - Thüringische» Eiseubahugesellschast; vom 13. April 1872. Nr. 60. Verordnung, die Abtretung von Gruudeigeuthum zu Erbauung der Sächsisch- Thüringischen Eisenbahn betreffend; vom 13. April 1872. Nr. 81. Bekanntmachung, die Ausgabe einer II. Serie vou auf den Inhaber lauieude« Pfandbriefen durch di« Allgemein« Deutsche Credit-Auftalt zu Leipzig betreff»»»; vom 22. März 1872. Nr. 62. Bekanntmachung, den Commiflar für den Bau der Pirna-Kamenzer Verbindungs bahn betreffend; vom 30. April 1872. Nr. 63. Verordnung, da» Impfwesen betreffend; vom 26. März 1872. Nr. 64. Verordnung, di« von den Pfarrern den Bezirksärztr» mitzutheilenden Verzeich nisse der Neugebvrnen betreffend; vom 30. April 1872. Nr. 85. Bekanntmachung, die Wtederetnderufung der vertagten Ständeversammluug de« treffend ; vom 18. Mai 1872. Leipzig, dev 23. Mat 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E Stephani. Cenutt. Bekanntmachung. Für dev Betrieb der Pferdeeiseubahn innerhalb des städtischen Weichbild«- wird hiermit Fol gende- avgeordnet. 1. Da- Tabakrauchen ist in den offenen Wagen allenthalben, in den übrigen nur auf den äußeren Sitzen derselben gestattet, in den geschloffenen Wagenräumev dagegen untersagt. 2. Da- Mitnehmen von Hunden in vi« Wagen ist verboten. 3. Die Wagen der Pferdeeisevbahn dürfen nur diejenige Zahl von Pafiagierru enthalten, welch« nach »oraängtger Prüfung der Wagen vom Rath genehmizt werden. Diese Zahl ist au der Außenseite der Waaen zu verzeichn«». Auch muffen di« Wagen zur Abendzeit äußerlich in der Näh« de- Kutschersitze-, sowie im Innern beleuchtet werdeu. Die Couductrur« sind hierfür allenthalben verantwortlich. 4. Jedermann, welcher di» Bahn betritt und jede- Fuhrwnk, welche- deren Gleise pasfirt oder auf denselben hält, ist verpflichtet, beim Herannahen eine- BahnzugS diesem zu weichen und zwar dergestalt rechtzeitig und bi» zu solcher Entfernung (1 Meter), daß der Bahnzug unbehindert uud ohne Aufenthalt vorüberfahreu kann. Erforderlichenfalls ist so lang« zu warten, bi» der Bahuzug vorüber ist. 5. Auf de« Bahngleise und in einer Entfernung vou 0,6 Meter von demselben darf zu keiner Zeit irgend ein Gegenstand ausgestellt oder abgelegt «erden. 6. Zuwiderhandlungen argen diese Bestimmungen werden mit Geld bi- zu 50 Thaler oder verhältvttzmäßiger Haft bestraft. Leipzig, den 13. Mai 1872. Der Rath der Stadt Letp-tg. ^^ vr. E. Stephani. <s Mechler. Bekanntmachung. Aus der Parkstraße sind circa 3080 LH Meter Steinpflaster IheilS vmzulegen, theil- neu zu fertigen. Die hierzu erforderlich»» Steinsetzrrarbriten sollen im Wege der Submission a« den Mindestsorderndeu vergeben werden. Die hierauf Rrstecttrrnden »ollen ihr« Offerten bi- »um 1. Juni d. I. versiegelt bei der städtischen Marstall Expedition »iederlegen, woselbst auch die nähern Bedingungen etuzuseheu stütz. Leipzig, den 73. Mai 1872. Des Raths Strahe«ba«>Dep»tatt»». Vir XXVIII. Versammlung -Mischer Philologen und Schul männer zu Leipzig. Zuriter Tag: l) Section-sitzungeu. Das Schützenhau- mit seinen verschiedenen nißeren und kleineren Räumlichkeiten entspricht den Anforderungen einer Versammlung, wie di« »hnurwLhute, ganz vorzüglich. Der große Saal ist den allgemeinen Sitzungen gewidmet. Un- ze-krt von einander tagen vor und nach den- selbes gleichzeitig die sieben Sectiones in Separat- punnern. Gleich neben dem großen Saal befindet sich de» Zimmer der orientalistischen Sectio». Umn dem Vorsitze de» Prof. vr. Fletscher (Leipzig) hält sie ihre Sitzungen, für welche au größeren Vorträgen Mitihetlungen von Prof. vr. Sachau aus Wien über Ick Sirun! und die Lorberetmng eiuer Ausgabe der Werk« desselben, sodann vou Prof. De. Brugsch, z. Z. in Wie», über das hemig« ägyptisch« Unterrtchtswese» und ei» Aus- »g aus einem hieratischen PapyruS des Museums a volak (Kairo), altägypiische Leben-regeln ent haltend, angemeldet sind. Ruf dir andern Sette des Hauses tagt die lahlreichisch, germanisch« Sectiou. Für heut« hatten die Professoren vr. Leskteu (Leipzig), vr. Vchröer (Wien), vr. Liebrecht (Lüttich) und vr. Hildebraud (Leipzig) Vorträge au- gekdndiat, »ie bereits am ersten Tage Profeffor vr. Böhmer aus Halle über dt« Echtheit der Chronik de« Dino Campagni zu lese» vnheißeu hatte. Die henrigen Vorträge betrafen die Aus- lantgesetz« »es Litauischen, Slavischr» «ud Gotischen (Leiste»); ferner dt« deutschen Sporaden in de» nicht demschen Ländern der österreichisch-ungarischen Monarchie und ihr« Bedeutung (Echröer); deu »eiuschwelg uud die Quelle der Lristansage (Lieb recht) und „Land uud Leute" (Hildebraud). In eine« Zimmer der zweiten Ltag« hält die archiologilche Sectiou ihr« Sitzungen ab. Di« Mathematiker haben sich zusammeu- Itthau, um über der Kegelbahn zu tagen. Bor- sitzender ist Oberlehrer vr. Heym. Die Tages ordnung berücksichtigt» zunächst die Anträge, welch« hie letzt« Versammlung zu Kiel der entspre chende» Sectiou der heurigen Bersammluna zur Vischlußfaffniig überwiese» hatte. Dies« Kieler liträge beziehen sich einmal auf deu geometrischen Unterricht, sodauu auf die Vorbildung des Lehrer in -er Mathematik. Außerdem liege» von tiou- «clm Vr. Heusst (Parcbim), vr. Kramer (Vchlenfingeu), vr. Gvtttug (Torgau), vr. L«h - »an» (Leipzig), Prof. Helme» (Lelle) Anträge Oer verschiedene sachlich, Frage» vor. Der Triauousaal ist gedrängt voll »o» Mit- »er» der pädagogische» Sectiou (vor- »der Profeffor vr. Eckftei» - Leipzig.) Ibue» acht Thesen vor, »elch« »o« »deusoviele» aus Sangerhansrn, Land-berg, Dres den, Ploea, Torgau, Etsleben, Leipzig uud Berlin gestellt werdeu. Die beiden jüngste» Sectioneu, welche erst in dieser Versammlung dcfinitiv constituirt wurden, find di« indogermanisch« und di« für neuere Sprachen au den höheren Schule». Erster« war rin Zimmer im Trtanou überwiesen. Die Sängersahrt nach Laireuth. Da- vergnüg», dem Rtedelscheu Vereine anzugehöreu, ist nur seltea einmal mit Vergnügen verbunden, uud nur selten einmal werden die au- streugruden Proben durch «ine Extrafihrt unter brochen, di« aber dann von den mobil gemachte» Kerntruppen de- stng»nden Armeecorp- um so freudiger begrüßt und fröhltchst mitgrmacht wird Die verschiedenen Stimmen gebe» sich al-bauu der heiterste» Sttmmuug hin. uud di« durch die „Mode sonst streng getheilten" Säuger uud SLugertuueu rücken al- Menschen näher zu sammen. Eine ganz besonder- günstige veraulaffuug zu freudigster Stimmung und Verbrüderung der Riedelffcheu Sänger bot di« am 1. Pfiugstseter- tage angetreteu« Fahrt nach Baireuth. Der schöne Götterfunken der Freud« uud wirklich« v«- aetsteruv, strahlte au- allen Blicke», al- der Extrazua endlich au- dem Bayerisch« Bahuhofe »ach Süd« rollt« Da- vewußtsei» de- Zwecke- »ar e- hauptsächlich, »a- di« Begeisterung »eckte uud steigerte ; «S galt ja, dort tu Bair«uth unser der Direktion de- geutalst« Tompoutst« der Neuzeit die bedeutendste Tondichtung d«S grsßt« deutschen Meister-: di« v. Symphoui« vou L. v. Beethoven zu siug« «ud bei der Gruudsteinleguug eine- Natioualtheater- mit-uwirk«, da- d« edel sten Mufikbestrebung« gewidmet und etu Tempel der deutsch« Tonkunst «erd« soll. Bei dieser Feier mitzuwtrkeu hatte der glück liche Vater diese- schöu« uud zukunftsreich« Ge danken-, Herr Rtch. Waguer, außer dnn Riedel scheu Vereine auch noch d« Stern'sch« Verein in Berlin uud Eltiesänger au- Magdeburg ein- geladen. Die Letzter« zu 80 Person« trafen zur richtig« Zeit tu Leipzig ,t» »ud bracht« dt« er wünscht« Ergänzung der etwa 120 Leipziger, so daß d«r auf 200 Personen berechuet« Sxtrazug zu Staude kam. Bczügltch de- S«tt«r- hätte sich Stanuebeio al- Autt-Wa-ueriauer deeouvrkr, «dem er zu weutg anhakeude» Vo»»«sch«t» be sorgt halt« uud am Himmel «iuig« überzählig« schwarz« Wolkenmaff« tu Schichten ausmarscktr« ließ, dt« stch zu eiuer stürmisch«, uaff« Stz« phoui« mit Donuerpauk« «ed Blitz« versa«- melteu. Trotzdem wurde der Humor der wohl verpackt« Säuger keine-wrg- verwässert, sondern vielmehr durch vier uud Wein reichlich unter stützt, und der Goß vou auß« dmch häustge- Girß« uach tu»« vollkommen paralystrt. Scho» i» Alteuburg wurde» all« Bterschauzoa «it Sturm genommen, »ud der Schmerzeu-schrei über dies« Kopffiano» wiederum gänzlich überhört, weil ba- Bier so gut mundete, daß mau weiter keinen Swmerz haben konnte. Je weiter stch der Sängerzug nach Plauen und darüber hinaus trollte, wo immer mehr Grüne- tu Sicht kam, wurde auch jede größcre oder kleinere Versammlung von Büschen al- „schöner Wald" angesungen, während einige optimistische Herr«, die nicht so genau htngesehen hatten, „draußen Alle« so prächtig" fanden, obgleich «s goß, und einige Damen bereit- 2 Uhr Nachmittag» „Gute Nacht" sangen. Da- Stiruruuzeln der betreffenden Diri genten über diese unaufhörlichen Sttmmversuchr, dt« für di« neunte Symphonie gefährlich werden konnten, sah man in der dritt« Claffe nicht, weil die Dirigenten erster Claffe fuhren, also that man sich keinen Zwang an. ES dämmerte bereit-, al» uu» in Hof dt« zahlreichen vierkegel eutgegenwiukt«. Dort erinnerten sich di« Sänger und Jodler eoblich, daß dt« Magenfrag« im Leben eine wichtig« Rolle spielt, aber nur für die Damen war Platz zu finden in der Bahnhof-restauration, uud tu lichten Haufen wimmelt« dt« Herren in dir btergesegnet« Dreikreuzerstadt hinein, wo die hübschen Kellnerin»« merschteutheel- „Rcgine" heißen. Auch un- kredenzt« in der Bürger-Ressource «tue solch« Regiu« in de- Worte- drallster Be deutung wett ab von der Leipziger Cultur und mitt« unter höflichen Bürgern den Trank der Labe und nah« mit der Aumuth, di« sie hatte, da- dankbare versprechen «utgeg«, fie berühmt zu macheu. ES goß wiederum unendlicher Reg« herab, »l- wir in Los i» de» zweit« Extrazug, der tnfolg« energischer Bemühungen de- Herrn Prof. Riedel gewährt wordr», tu fideler Gruppirung, die sich oft »ach de» Zug« de- Herzen- regelt«, einstiegm. Daß dies«- Bayern, da- in Hof so grrstensaftig inaugurirt wnrve, weiterhin al- ge segnete- virrland zu preis« wäre, können wir nicht sagen, deun e- war nirgend» Etwa- zu haben Gewohnheitsmäßig hielten die Zugführer bet jeder Station au, obwohl dort dt« früheren Restauration« abhanden gekommen waren, und auch «tu Trunk frischen Wasser», deu einige ohn mächtige Damen im lieblichste» Sopran begehrten, mußte erst aus de« Dorfe herbetaeholt werde«. Der Himmel hatte «blich et» Einsehen, und nach der Sündfluth glänzte der schönste doppelt, Regen- bog« über d« Schieferdächern MüuchbergS; der aeNärt« Himmel klärte auch dt« Entrüstung über langsame» Fahr« und d« Mangel an Bier in den Seelen der Durstig« immer mchr auf, so daß di« richtige, der Ankunft i» Bairooth würdig« Stimmung noch zur rechten Zeit «iugetret« war. Schon vou Weitem sah mau zum Wagen herau» dt« geduldig« Fest - Empfänger vatrruth» mtk Buchstabentran-parent« glänzen, «ud eia leb hafte» Hoch kam ä tempo von beiden Seiten so recht au- dem Herz« Eta fröhliche» Ge wimmel «staub nuu auf dem Perron, und al- hätte »an stch scho» jahrelang gekanut, grüßt« sich Nord-, Mittel- und Süddeutschland ganz außer Arhem. Die schlechte Angewöhnung vieler Damen, auch Gepäck zu haben, da- um jeden Preis noch an demselben Abend gebraucht wird, bestrafte sich durch länger» Aufenthalt am Bahnhof, wo die in ihrer rchibayerischen Gemüth- lichkeit gestörten Beamten auf alle Weise und nach allen Seiten höflich abwehrien, weil «S nicht »u bewältigen »ar. Bon den üblichen Festjung- frauen, von denen die Herren geschwärmt hatten, war Nicht» zu sehen, aber die TranSparentträger, sehr schmucke Feuerwehrleute, bemühten sich durch au-gesucht« Höflichkeit und Cordialität, dieselben zu ersetzen, während die freundlichen Wirth-leuie meisten» ihr« Schutzbefoblenen schon zu Hause vorsanden, nachdem fie in Folge von Mißver ständnissen schon den ganzen Tag jeden Zug ver- aebltch abgewartet hatten. Dt« ungeschminkte Herzlichkeit und festftöhltche Aufregung der Baireuthrr, di« in ihre» Provinzialismus durch- bohrendem Gefühle dt« Masse Musikdirektoren, Componisten, Loncertmeister und Doctoreu Sü den großen Städten beinah» zu schwärmerisch ver ehrten, war eine sehr wohlkhätige Erquickung »ach der strapaziös« Fahrt. Au» jedem Worte wehte un- süddeutsch« Gemächlichkeit und naive» Wese» an. Noch au dtmselb« Abend wurde natür lich, nachdem kurz« Rast im Haus» gehalten war, gründliche Vierprobe aehalten. Im „Frohsinn", einem höchst muntern Bierlocale, da» von der da selbst hausenden Gesellschaft, der nuu auch Rtch. Wagner al- ordentliche» Mitglied angrhört, den Namen hat, fanden wir Mufikgefichter mit dito Haaren von allen Art« und Zonen, Alle- in traulichster Btergemüthlichkeit vor. Uebrr Alle-, wa» die nächsten Tage bringen würden, uud Per sonalien, die schon bekannt waren, erhielt« wir ausführlichste Auskunft, und merktrn aus alle» Reden ver Einheimischen, daß der als ungemüth» ltch oder hochmüthig verschrieen« Rtch. Wagner es sehr wohl verstanden hatte, sich populär uud hoch beliebt bi» in die schlichtesten Kreise hinein zu mach«. Die wärmste Begeisterung für ihn uud seine Unternehmungen gab stch in allen den bunt durch einander gewirrt« tzMittheilung« kund. Bon besonderem Interesse war unv die Mottvirung Wagner'», weshalb er für das Nationalebeatrr von allen Städten Deutschlands gerade dies« Stadt Jean Paul s, dieses urgemüthliche vatrruth erwählt hatte. Seinem königl. Protektor König Ludwig hat er dt« Wahl vatreuthS so motivtrt: Es dürfe 1) keine Residenzstadt. 2) kein« Fabrikstadt, wo idealistisch» Mufikbestrebung« keinen vodeu finden, 3) kein« Stadt, wo confesfionrll« Majoritäten zu viel Macht Hab«, 4) kein vad, wo nur nichtige Zerstreuuugen gesucht werd«, sein, sondern 5) e» müffe womöglich eia« Prwvinzialstadt und jedeu» fall« eiu« in Bayer» seiu, wo das Natioualtheater aufzubauen wäre. Wie richtig »ud zutreffend dies« Gründe fi»d, leuchtet Jedem, der sich mit dieser national« Zukuuftsbvhne eingehender be schäftigt, ficherltch ei». Sehr «rfi»»»t war« wir
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