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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-19
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1872
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kft.) . 100'/.. 130'/.. I >08. lb4 e 148 ,04'/.. l. 10«?/. >0177'/.. 1,2 t: Talg Roggen Leinsaat n«artt) allen. — ert. Heu- 0 Ballen !: Weiter tt; Mais r Weizen *»old- ld 1VS'/« pro 188» pro 188» kumwvS, 12-/.. d,. » etale) ker »tr 1, ntebrig-n eizen loco bst 7S S, pr. d. M. rbst Sb'/. Tendenz: pr. d. M. !. 16 Sgr, pr. Herbst :nz: matt, r. d. M. 2'/. Sgr. —. Ten- >st"'/.» »6t»v.k. . a Erscheint ISgttch früh 6»/, Uhr. Lrdartt», m»b ErpeNtto« Jvhanni-gass« 33. Brranlw. Redacteur Fr. tzstN«. Sprechstunde d. Revactiou ,»» lr—rr n»« reo 4—b Ltzr Uch)>gtr Umrahme der für die nächft- folgendc Nummer bestimmte» Anzeiger. Auflage 10100. Aboancmrntepret» vicneliLhrlich I Thlr. 7-/, Nar^ nict. Bnngerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne stummer 2'/, Rgr, tsrdührrn für iLnradeilagen ohne Postdesörderung 0 Thlr. mit Postdesörderung 12 Thlr. Zoseralc 4gespalteneBourgoi«zeile 1 '/,Ngr. Größere Lchnsten laut unserem PreiSverzrichniß. Rtllamra nuter b Urdacttoosstrlch die Spaltzeile 2 Ngr Filtale- ZV.. . 148'/^ dis 3 Uhr Nachmittags. Amtsblatt des Kvnizl. Bezirksgerichts mid deS Raths der Stadt Leipzig. Otto Klemm, ttniversitätSstr. 22, Local-liomptoir Hainstraße 21. ,: Fest W rvi. Freitag den 19. Juli. 187L. Berichtigung In der Brkanntmachvng des Stadtraths, eine Fad.ikanlsar für W»ll»Ls«d,r«t nud Ka»»«r«t drtr. i» Rr. 200 d. Bl S. 3355 muß es heißen: «« 1 August 1872, siche. »te irrthümlich gedruckt, am 11. August. Vas Mchlrr-Iudilaum vom 16. d. De, eigentliche Jahrestag der Promotion de- Sehetmeu Rathrs Karl Georg v. Wächter brachte, wie erwähnt, noch eine ansbvndrg reiche Ernte vvu Auszeichnungen «ud Aufmrrksamkciten von Eeitru der hustgen Univerfiiät. der Landes regürnug. von auswärtigen Jurist« facul ären. ftrwden R arnteu und Hochschulen außtrdaib de» Drulschru Reiche». De» Würden dcö Jubilar» »ard durch den Laudrshrrru der Titel und Rang «ine» kgl. sächsischen Wirklichen Geheimen Ruhr» in der ersten Hofrangordnuvg (Excellea») hinzu- zefügt. Kaiser Franz Joseph von O-sterreich trlrgraphi'te durch das k. k. Unterrichtsministerium «inen Jubclglückwunsch und ernauuie den Jubilar ,«m Großkrenz des seinen Namen tragenden hohen Orders, wodurch denn die Z^hl der die Brust res JudtlarS schmückenden G'vßkreuze (d:e übrigen find von Sachsen, Anhalt, Würllrmbrrg und Roß'and) auf fünf gebracht wrrd — Der Morgen des Festtages «a, durch »iu Fiühständ- chen harmonisch ringelettet worden, das von Sei ten der iu erfreulichster Weif« znsammevwirkrnven akademischen Gesangvereine „Paulus" und „Rriou" ansgrführt ward. (Choral; sodann Lied vou Hauptmanu „Du Herr, der Alles wohl gemacht", und Lied von Dürrner „Glaube, liebe, hisse.") von vrn 21 Jurtstensacultäten de» DentschenReickis hatten bis zum tS. d. Nach mittag» >8 ihr« Glückwünsche theils mündtirt», theil» gedruckt, thellS geschrieben kundgebe» lasten, beziehentlich aosemeldet. ! Gedreckte Glückwuuschadreffeu, beziehentlich Diplome, hatte» »»gesandt oder überreicht: Leipzig. Tübtrge», Würzburq, Heidelberg, Bonn, Gö lia- gen. Königsberg. Rostock, Breslau (deutsch) und Fretbnrg (deutsche. Rostock halt« «ine eigene äubrlschrift verfassen lasten und widmete dieselbe dem Jubilar als dem „Muster und Bordilce chies rechten D ciors der Geflnuung und Töpfer- keil nach"; ,^«»er Testnuuna. welche mit Stolz Ach bewußt «st, dcß di« Wissenschaft allein trr Wahrheit dienstbar, jener Tapferkeit, welche in dem schonunptlosen Kampfe g»g«n den Jrrthum, den eigenen nicht minder, «te den fremden, sich benShrt", widmete st« v. Wächter als echtem „cioctor uatus", für d«u di« edeefi« akademische Freiheit wahres,.Lebenselement" sei. Dt« Schr»ft aber hat den Titel: „Zur Geschieht« des römisch, caroatschen Proeeffes während des 14. und zu Anfang de» 15. Jahrhuudrrts. Festschrift und i« Aufträge der Rostockcr Juristeufacultät verfaßt von vr. Theodor M»th«r" (tu 8») Schriftlich drückte» folgeud« Universi äteu ihr« Thnlvabme au dem Ehrentag« des Gefeinten aus: Verlm, Münch«», Marburg, Gieß«», Kiel, Greifs wald«, mündlich, «i« beritt» vom 14. d. berichtet, Halle, Straßburas Festgruß »ar angemelbel. Suniwa 18 Facuuäteu. Bon außerhalb des Deutsch« Reichs schockt« außer Do.pat nech dt« vstnrrichischen Juripen- sacnltateu Prag uud Innsbruck. Auch di« Schweiz luß es au Zuschrift« »icht fehl«. Bafel «uv Bern sandte r zwei devtschgeschrieben« Lvrrffeu. Basels Atriste ist »o» et»«« gebor««» L«ipz,ger mrtnzeichuet, Friedrich Brockhaus. Hinzu kommen »och nichtakademisch« juristisch, -ollecitvadreflev, ekmal vom stäudtgr» »»Sschust« des Deutsche» Jurifteutaaes, gezeichnet: Gneist, Makawrr, soda»» vom »uSfchllss« des Deutsche» Jnristen-Lerrtus zu Prag: Beides kalligrsvbiscb »»»geführte Diplome. Endlich traf vou Lüb>ck der G ückwunsch des Obn-Appellation». Gerichts der drei fteieu Hausestädt«, dem dn Jub lar so lange als Präsident anaehört hatt«, eiu. Au» der Fülle der einge-angeuen Privat kund- gedungen Einzelner d«r Taufend« von Schülern Sich er'» hebt fich «in Tel«gramm von selbst hnvor, das vou 28 Schüler» d«r vnschtedeust«» Jahrgänge, allesammt zur Zrit in Eastel ftbend, «inge sende ward«. Prags Adrrßdivlom (lateinisch) zeichnet fich durch aniik«, vielsagend« Kürz« aus, Innsbruck spr idt di« « ffenschastlich juristisch« Znsamweuge- hk'igktit Oenerreich» und des Deuischru Reichs kriilig und schöu aus. Frrtburg's Inschrift ist vvu b«so»d«rrr El»- «tun, md vou G daukenschönheli: ,Äu de» zahlreich«» Jubels.fteu, welche die letzte» Jahr« «rs gebracht haben, begehe» wir ftendiq zugleich das Jubelfest der Neubelebnug wd Bertnfnua »»snrr W struschast. Ln hervor- 2»tzn>»er Viel« babne unter all d« G«se erteu AS Ei« Ihren U»theü a» de» B rdi»»st, wen» D »lerer «istenschafr jetzt das Gefühl ltbendig ist, daß fir ibrin Schwestern ebeudüriig dasteht au bildender Kraft. Iu Ihnen aber feiern wir ganz besonde » di« glückliche Bereinigung der verschiedevsti» R chtun- gen und Thätigkritru, deren sorst iede für fich deu ganzen Manu für fich in Anspruch zu neh men pst gt. Ob Sie a^» der Spitz: »inrö unserer bewährtesten Gerichtshöfe standen, ob Sie alS Lctier großer öffentlicher Körperschaften und Ber- sammlunaen wirkten, ob alS akaveunfcher Lehrer in Schrift und Wort: immer wurden Sir Ihrer Au'g<rd» in gleicher Weise gerecht. Mit der nämlichen Kraft da- weile Gebiet deS G-meiven und Partikularen Recht- und SlrasrechtS durch- dringend, in historischer, wie in fystemalilcher Forichung gleich bewährt, off en Au>«S für die Zustände einer längst rntsctwar drvev Bergavger- hrit wie für die Bedürfk»fse und Ausorderur gen der Gegerwart: so sind S e unS nach allen R>ch- tungen ein lenchtei-rr- Bordt d geworden. ES ist Ihnen zu unserer aller Freude n-ch ver;önnt gewesen, da» Atedererstehen rin»« gemei nen Recht» im Deutschen Reiche zu schauen. Mögen Sie noch recht lange dir Frücht« dieser begonnenen Entwickelung zeitigen Hellen !" AuS der BreSlanrr Adresse sei nur der Ein gang mitgttheilt und erwähnt, daß darin u. A. de» Jubilars Wirksamkeit in würtl-mbergischen und sächsischen Lande-- und im Parlament de» Ncr^deut'chen Bunde», dann aber auch in munr- crpalen Vertretungen (Leipzig» Stadtverordneten- colleg'.um a^'p) rühmend gedacht w,rd. Der An- fang latetti bedeuisam genug, wie folgt: , E» darf nicht als zu'LUigeS Zusammentreffen der Lreiauissr, sondern al» »ine Fügung der Vor sehung betrachtet werd»u, daß gerade tu die ersten Jahr« »ach Ausrichtung de» neuen D uschen Reiches die Ehren- und Ged-nktage so vieler aus gezeichneter Männer der W fseuschaf fallen, denen vor Allen das Verdienst zukomau, durch Wort und That d«n Bau rüstig gesö dert zu haben, deu iu großartiger Bollenduug zu schauen Ihnen ve göaut worden ist. Wir müssen Die» al» eine ernste Mahnung betrachten, in der Freude über dt« Macht und Blüthe de» Deuischen Reiche» der Männer »itt zu vergessen, denen wir dieselbe zum grsG« Theil« zu verdanken haben. Denn nicht allein der Erfolg eine» glücklichen Kriege», sonder» als das Resultat einer langandauernden organische» Evtw ckelung stellt fich va» Deutsche Reich b«r »icht an der Oberfläche der Dinge haftenden, sonder» den Ursprung und Grund der selben erforschende» Beobachter dar . . . ." Zu« Schlüße «nseres Jubeldrrichte», iu den nur da» Hervorragend« ausgenommen werden konnte, sei »och eiu Mangel der „cLntilenL con- viralis" vom 14 d. v«rb ssert. In dem gedruck te» Urtext« derselbe» wäre» im dritte» Vers, zvei Kühr auf einmal im Setzerkasten der de- NMffeadeu Osstci» stecken geblieben. Der Vers Har zu laut«: Luetos uoetrae patriae, . Dogv tutane iura, ä-egs praestauZ lidertatem 1.egv Lrmaus ciritatem Summa pacave cnr» .... vr. Karl Whtstliug. L»r St»Lt <«d rauL. * Leimitz, 18 Juli. Bou zuverlässiger Seit, wird ms »itgelheUt, daß der mit allgemeinem Unwillen ausgeuommene Artikel de» „Neuen Wiener Tageblattes" über di« Luftahm« der Liemr Schütze» iu Leipzig tu Abwesenheit des R'daetr«»» vr. Pollak angenommen uvv zum Abdruck tz«tzeb«n worden ist. Herr vr. Pollak soll al«baw nach Ausgabe der brtr'ffcnden Num mer des Blattes an Herrn Professor Biedermann geschriebe», fich entschuldigt und mit Tnnvsturg und veda«eru über das Geschehene au-ge'prochen haben. Ist es wirklich so*), dann dürfte vir Sache damit wohl »och nicht abgeihan, sondern Herr vr. Pollak es dem Publicum, seinem Blatt« uud sich selbst schuldig sein, den genannten Artikel auch t« „Reuen Wiener Tageblatt«" zu des- avouire» uud als einen durch Ungeschick oder Bo-Heit in besten Spalte» orkomm uen Ausfluß vou Rohheit uud vornbtheil zu bez-iebven. — Hieran »oll« wir jedvch noch di« Mittheilung *> Di« nenrß« Rmenne. der „D. « Z " eotbLlt keine Mi tb-tlapg üd«r rin« solche Emschulkignng von Sr,»«» vr. P lest»; »tr mtifi«. duh, un'rim vkNch»- erfiatl-r di« V«UH»ti»s v«r Bt.cht.zkrü ftwer »llaabe üdnlasi» D. di«d. knüpfen, daß mau nicht begrristu kann, wie di, Herreu Wiener Schütz«» iu Leipz-g überhaupt «m freundliches Entgegenkommen ver- lange» kvunt«. Als tm Jahre 1868 das dritte Deutsch, Schützeufest in Wien gefeiert wurde, hatte, die Leip^jzer Gäste, wi« auch alle Uebrigeu, fich gar keines Empfange« zu erfreu,», und mußte» fich vvu dem «nifernten Bahnhose in die Stadt hiueinkagen vrd die ersten best«n Quartiere aussnche». Dies wird von allen Seiten bestätigt, und dies« „Wiener Gemüthlichkett" hat damals viel böses Blut gemocht. Solche- dringen wir deu Herren Wiener Schütze», welche peg>aubt zu haben scheinen, die Leipziger Schützenbrüvrr hätten für dergleichen Unterlassungssünden kein Gedächt- niß, hiermit in Erinnerung, und geben es ihnen anheim, weiterhin zu benrihetlen, wem eigentlich der Borwurf der Unhest chkett und Rücksichtslosig keit gebührt. Auf w-lcher Seite Anmoßang und Eitelkeit zu suchen sei, wissen wir beret-s * Leipzig, 18. Juli. Die Gesellschaft Glocke" wird, um vielseitig an sie gerichteten WU schen zu entsprechen, ihr diesjäbr.ges Sommerfest nicht in der bereu» Projek t:ten Weise in Connewitz, sondern Sonnabend den 20. Jali » c in sämmt- lrchrn Räumen de- SchützenhauseS dergestalt abhalten, daß von Ade, d» 6 Uhr a r unvnrrr- biochenes Corcert in den Gärlen und vou 9 Uhr ad ein Ball sewrhl im große» Sdale wi« in dem des Trtavon staufiadet. — Am Abend de» DienStagS ist die im Plauen- schen Grund» gegenüber der B-gerburg lieaend« große Actienmühle (Kittler), irührr Köntgs- mühle genannt, bi- aus di« Umfassungsmauern niedergebranut. Das dr istöckige, woht 15—20 Fenster Front habende G-bäude rr thielt außer dem bedeutenden Mahl-Apparat große Gelrride- vorräthe ec., welche zu Grund« gegangen sind. So viel wir löreu, war Alle« gut versichert. Einig« Säcke Mehl wurden gerettet.' — Aus Dresden, 18 Juli, melden di« „Dresd. Nackr.": Dir h er ksteherd'N beiden Ruderelubs, der englische und der amerikanisch», baden gestern Nachmittag unter fich ans der Elb« «ine Wettfahrt ausgtfühn, zu welcher st«, wie «tr schon mitthetlten, zwei Boote direct au» England bezogen haben, deren Transport allein gegen 300 Thlr. kostet. J.des dieser beiden Boote »st 36 Kuß laug uud nur 29Zoll breit, bietet also in der Brene gerade knapp zum Sitzen Raum Ein solche-Wettfahrrn wird lange vorbereitet durch sogenanntes Training (Eit übru), während dessen di, Wrufahrer sich sogar emer außervrdentltcheu Diät befleißigen und unr Speise» zu fich nehmen, di« Kraft geben, aber der Hleischbildung en'gegen find. Es waren bedeutende WtNen auf die Boot« gefttzt. Puuct 5 Uhr ging von der Terrasse da mit der amerikanischen und englischen F agp« ver- '»hin« Dampfschiff ad, auf weichem dt« Wulfahrer elbst nelst zahlrercheu englischen und amerikant- chrn Gästen, sowie die Mitglieder der Puffe, nach Losedwitz fuhren. Ein wenig Regen wirkte nur erfrischend. Ja Losch» Y standen wieder Hunderte am Ufer und gegenüber in Blasewitz hatten sich Tausende von Menschen besonder» im Schillergarteu eingefundrn und auch längs des Ufer- aufgestellt. Dort standen auch dt« Boote und voa dort au» ging die Willfahrt au. 7 Minute» »ach -/.7 Uhr erfolgte da» Zeichen uud beide Boot« legten au» ; in Blitzesschnelle waren di« Amerikaner voraus und zwar viele Vvvtsläuge», obwohl sie die Flach«afferseü« nahmen, »ährend di» Engländer mit der vollen Strömung fuhren, vom Echtllerschlößcheu au» wurde» die kühueu Sch ffnc durch drei Völler- schvffe begrüßt. Tausende und Abertausend, aber staudeu am Elbberg, an der Appareille, ans der Terrasse »ud dem Belvedere, und alle Diff« de- grüßte» di« Sieger sowohl, wie di« Engländer, die zwei Miaut,u später aukamen, m t donneru- den Zurufen. 3 Mtrmea vor »/,7 Uhr laugten die euvnikauer am Ziel« au, halten also di« ganz« Fahrt iu 2» Minute» zurllckgelegt. Ei» Banket auf dem Belvedere schloß de» für die Betheiligten aufregend«» uni für dir Zuschauer au hier seltenem Reiz« nicht leeren Tug Das Banket mußt« di« verlierend« Partei zahlen. — Das, Meißner Tgbl." meldet au» Meißen, 17. Juli: Heute Bo meuag bekam abermals iu ter sogrvaunteu Meißner Furih ein mit Braun kohlen (550 Tonnen) beladener Kahn durch Auf fahren einen Leck und ist theilwiise gesunken. Trotzdem für Regrluug des Strombettes neuer ding- viel gethan wird, dürften rock Jahre ver gehen. ehe all« Hindernisse b-seitigt sind und fich manch« Gelegenheit b>«teu, haoarrrt» Kohlen bill g zu kaufen. — Am 12 ds. Mts. wurde aus der Elb« bet Zadel derLeitbuam eines neugeborenen Kivdes aufg'fi cht. Die an gestellte» crimiualt' ft,scheu Nachforschungen ergaben sehr bald, daß da» verbreche» tu unserer nächsten Nähr, in Eöllu, in einer angesehenen Familie statt»,funden har. Dte Pflegetochter des verstorbenen Getreide- Händlers veger als Mutter de» Kindes und die Witt»« Beger sind bereits g«fängltch »ingezogrs uud dürfte dte Untersuchung erst ergeben, ob da» Kind lebensfähig gewesen ist oder Tödtung statt- gesunden hat. Der amerikanische Circus in Leipzig. * Leipzig, 18. Juli. Man könnte, nachdem dt« eisten Provuciionen der la ge vorher schon ange kündigten amerikanischen Küristlergesellschaft dr- I W. Mtzer» vorüber, jetzt in Versuchung ge- ralhru, zu bedauern, daß es der Gesellschaft nicht vergönnt gewesen, wir sn andern Städieu so auch hier ih en förmlichen Einzug zu halten. Dte Vorstellungen lener Künstler bringen «inen ge wissen Reiz uud eine angenehm« Abwechselung in da» einförmige Leben der gegenwärtigen Zeit. Wenn es uns erlaubt ist, zunächst »rn Unheil über dte G-s'llschafl und deren Leistungen im All» gemeinen zu geben, so dürfen w r un» der An sicht nicht verschließen, daß dt« Gesellschaft durch aus nicht, wie man vorher anzunehrmn schien, aus dem Niveau de- Mittelmäßigen steht, ihre Leistungen stellen sich vielmehr in der Hauptsache denen anderer denischer Gesellschaften besten Ruf» zur Seile, ja wir haben die Urderzeugung ge wonnen, daß, schlöffe der „CircuS Amerika»" (wie di« oller O rrn zu lesende Firma lautet), jene Pracht und Eleganz in sich, w»e wir sie am Ctrcu» Renz und onverrn gewohnt st d, erstrrer jedenfalls bei konstantem 'Aufenthalt in Leipzig die günstigsten R suliate erzielen w^rd». Der ln den CircuS Eintreten!)« mag fich nur vergegenwärtigen, daß d'eser Kuasttimpel in kaum dreiviertel Stunden aof^ebaur. und daß trotzdem Nichi» hinsichtlich der Bequemlichkeit de» PubltcumS vergessen »oiden, während der CircuS am Köutgs» Platz Wochen zu seiner Ausrichtung uud Aus stattung beansprucht NichlSdestcweutgrr ist die ganz« Organisation irner fliegenden Gruvve eine vollendet«, überall macht sich da» Praktische de» merkbar und gibt ein recht anschauliche» Bilo der Hast uud Schnelligkeit, m.t w-lchri der Amerikaner, «t« in der Industrie, so in der Kurst, allüberall zu Werke geht. Da» Programm ist als rin äußerst reichhaltiges und versiändr.ißooll combiutrtcS zu bezeichnen, uud wenn «tr aus dte Sverialitäien dess-ldeu »tvgehen, so tmpovirrn vor Allem dir Leistungen der Ge- brvder Orlando am Trapez. D>e Riesenwelle, dte Beide zu« Beschluß ihrer Prosucitouen au «mem und demselben Trapez in tadelloser Weise ausführ ten, veranlaßt» di« zahlreich Anwesenden zn »tednholten Beifallsrufen. In Herrn Charles Madtgan lernten wir einen ebenso kühnen al» geschulten Künstler zu Pferde keunen, dessen Talent inSb sondere bet der Vorführung de» echten amrriksri'chen Bollblut- hrngstes „General Sherman" in der vollen detsten Weise zur Geltung kam. Dasselbe gilt vom Direktor der Manege, Herrn Jame» Madigan. d-fftu Rirsensv'ü'ge und Salromortalrs zu Pferde endlosen Beifall her- vorrtrsen; er ist zugleich der Glanzpunkt vrS Tramboliu-Springen» ; gerade diese- Schauspiel wurde vou fast sämmtltchen Milglied:rn mit großer Brevour auSgcführt. Der Reibe nach erschienen neun Pferde in der Manege, und selbst dies« respektable Sprungweite legten di« Mehr» »ahl der Küust.er ohne Hinderuiß zurück, ja di» schwiudrlnd« Höhe de» einen der Elephantrn, der zuletzt als Hinderniß die Manege betrat, »ard glänzend übersprungen, als Finale aber von dem genannten Herrn JameS Madigan der Rieseu- sprung, bei welchem sich der Künstler zweimal in der Luft dreht, zum allgemeinsten Erstaunen au», geführt. Aber auch di« Künstlerschaft weiblicher Linie entwickelte angenehme» Aeußere, Grazie uud eine Kühnheit und G wrnbche.t, wie man sie besser nicht wünschen konnte. Bor Allem impontrt« Mad. Mvers durch dir hohe Schule auf dem amerikanischen Bollbluchengst „General Graul" seinem herrlichen Thier»), während «irderntzlAas kas cko I)vnr der Damen Goetz und Stvodly an Körperhaft und Anmuth der Be wegungen Nichis zu wünschen übrig li,ß. Ebenso repräsrutirte fich Madame Madigan durch grandtös« Sprünge als vollendet, Künstlerin zu Pferd«. Et» Geräusch, meist von der unwillkürlichen Rriirade ängstlicher Schönen herrührend, deutet die Ankunft der beiden Ungeheuer an, der El«» phaute», die, treulich idrem Führer folgend, in langsamem T-mpo den Circa» betreten. Dte anfänglich« Bangigkeit der Zuschauer schwindet tvd'ß, natd'M man tu den beiden Riesen zwei äußerst höflich« G schöpf, kennen zu lernen Ge legenheit hat, di,, gleichsam von selbst den Zu- ickanern ihr Cowdltmem zu machen nicht ver» fehlen. Die Dressur beider Th er« erregt fittr» mischen Applaus, namentlich ift die Scene ftncht- dar schön, in welcher der Herr beider Geschöpfe,
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