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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141101015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914110101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19141101
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914110101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-01
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1914
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. SS. Jahrgang. O svs. »«« . W'AI'.'L'K «e« Io- W!Ä^Ä,U-,.ld>! >.»>.«»: 0«»«- »»»chUnpm,»««^. ««»et, » « «r^. LLn» 7 ,7 Lt«. - M«chin>< n»r mit »»MN«« 0«N«>- «rEV r»i. Sammelmnnmer tgmmm-Adresse: Nechrichte* Dresden, mmmer für samt!. Tetephonanschlllsse: LS Nachtanschluh: SV 011. rsS4L. KsgvünSot 18S« Druck und Verlag von tiepsch L Reichardt in Dresden. Sonntag, 1. NovAnlxr^RM. fancksnt- c/ioco/scks i K»stm- Fstoeo/»cko r-eeTtzfe/SS^ 5/,occrj,ckv f Lsvso <4 <lg. 0o» r,«o N. o-rss^M' v-etoa 2. - e.» «, St«««» »t» »ch» > Uhr LonnM«!^ Martviftretz, »> «» II bl, >/U U»r. Di, ün>«M« 3-U, <N», « ÄL-N, sc> V,.. »t« »wethMlt,« Z«U« «ul renieü- ?o r».. bl« »w«tt»-u. NEmseil« l,b0 «.. Famitte». Nachrichten au» Dr«»> v«n dl« «inlpaU. ZeU« I» Vf. — In Mm- m«rn nach Lau». UN» «ei«rta,e» erlidh« PreiNlitz«. —Aiuuobr. tlzeTIuftrize nurgrgen 0ora„b«MbIuna. — 2»d«»B«ltLdl»ttt0VI. Hauptgeschäftssteller Marienstratze 88/4V. Das Eingreifen der Türkei in den Krieg. Deutsche Fortschritte gegen Belgier, Engländer und Franzosen. — 1V0V Franzosen gefangen. — Angriffe türkischer Kriegsschiffe auf Odessa und Sebastopol. — Der Burenaufstand. »er amtliche deutsche Schlachtbericht. IW. T. v.j Amtlich. GrotzeSSa«»tq«artier.S1. Ott. Mitteil«»» der Oberste« Heeresleitung. Unsere Armee i« Belgie« »ah« Bester« RamS» ««pelle ««d Bixschote. Der A«ariss a«f Aver« schreitet gleichfalls fort. Sandvovrde, Schloss Holleveke «»d Wambeckc wnrde« ge, st str «t. A«ch weiter südlich gewannen wir Bode«. vestlich Soissvns w«rd« der Gegner «leichsallS a«, »egriffe« ««d i« Lause des TageS a«s «ehrere« stark««, schanzte« Stellungen nördlich vo« Vaill« vertriebe«. Am Nachmittag ««rde da«« Vailly gestürmt ««d der Feind ««ter schwere« Verluste« über die AiS«e zurück, »eworfe«. wir «achte« 1000 Gesäuge«« ««d erbeute, te» zwei Maschinengewehre. I« Arg»««er Walde sowie westlich »»« Verdun >r»d nördlich »»» To«l brache« wiederholte feindliche An- »xisse ««ter schwere» Verluste« sür die Fra«z«se» z«, f«m«e«. Der Ka«n»f auf dem «or-östliche» Kriegs» kchauplatzehat «och nicht z« einer Entscheid««» geführt, westlich vo« Warschau folgen die Russe« langsam unsere« sch «e« gr«Pptere«den Krüste«. HocherfreuNch« Kunde kommt n«s dem Groben Haupt- »«artier. Die erbitterten Kämpfe in Belgien haben für M wesentlich« Erfolge gezeitigt. Eine Reihe befestigter WWt^' ist' vvn üüferen Truppen genommen worben. Ein Mick auf -te Karte lehrt, wie bedeutungsvoll die Einnahme dtzk erwähnten Orte, Sie durch starke Feldbefestigungen »om Feinde für die Verteidigung hergerichtet worden sind, Ar die weitere Entwicklung der Schlacht am Aserkanal ist. KamScapelle liegt in geringer Entfernung südlich von Rieuport, Bixschote in der Mitte zwischen Dixmuiden und Ypern, -te übrige» Punkte südlich bzw. südöstlich von Aper». Da nun zudem der Angriff auf Upern selbst fortschreitet, darf man der Hoffnung Raum geben, daß in absehbarer Zeit entscheidende Erfolge unseren Waffen beschieden sein wer den. — Günstig ist die Lage auch an der Aisne-Linie, wo Vaill«, östlich von Soissons, gestürmt und der Feind über die AiSne zurückgeworfen wurde. Auch in den Axgonnen und bet Toül und Verdun haben neue französische Angriffe keinerlei Erfolg gehabt. » «rfchöpfnng des französische« Heeres an ber AiSne? Sin Offizier, der von der Front aus Norb-Ftankreich »ach London, zurückgekehrt ist, erzählte, datz die Heere an der Afsne jetzt vollkommen erschöpft seien. Die Soldaten kämpften jedeSmal nur kurze Zeit, bann würfen sie sich in die Schützengräben und blieben dort tage- UfnaHegen. ES kann sich in diesem Bericht doch wohl nur um die französischen Heere handeln. Daß unsere Truppen nicht er- schöpft waren, haben sie ja bewiesen! Di« französische» Garnisonen an -er italienischen Grenze sind, -nach einer Genfer Meldung, seit mehr als drei Wochen wieder neu-elegt worben, nachdem fast sämt liche Truppenstandpunkte gegen Italien Ende September z«r Berstärttm« der französischen Front an der Marne geräumt Monde« waren. Pf>e «ach Frankreich geflüchtete» Belgier. Rach amtlicher Zählung beträgt die Zahl der nach Srarckroich geflüchtete« Belgier 400 000. »er türkisch-russische Krieg. Di« ,Kr««kf. Ztg." meldet ans »o»fta«ti»op«l: Die kstrNfche Regier»»» teilt amtlich mit: Während «i« klei«er steil der türkische» Flotte am 28. Oktober i« Schwarze« Mepre ÜÄb«»ge« »orutchch, eröffnet« di« russische Flotte, »achde« sie längere Zeit diese« Hebungen ge, falgt war »«b sie ,» störe« versucht hatte, am Donnerstag di« Fet» dseligk «ite «» i«de« sie di« ottomanische« Schiss« «nstrifs. F« Lause des sich ««»«ehr entspinnenden SampseS gelang es ««serer Flett« durch di« Gnade des All, »ächtige«, diü»Mi«e»da«pker „Pr«t", der SV«« D»«»e« verdrängte nnb »ngefähr 700 Mine« tr«g. z« »erse»re»,- ei«em l^er russische» Torpedo, Üoote schwere veschädig««ge« heiz«bri»ge« ««d oiue» S»hle«d«Mp>ser »« »aper«. Si« vom türkische« Tor, »«dodoote „H«ir«t>Mi»ie" abgeschvlfe»er Torpedo hat de« russische» Torpedo säge r »Kuba««--, der 110« To«, »e» tzerdräugte, versenkt und et« ««derer vo« Tor, »edoboot„M,n»v««et,Millte" adgeschvfseuer Torpe», hat! at»e« audere» »»sstsche« »üftenwachtfchifs sehr schwere»' Schade« »«gefügt. Drei »«sstsche Offiziere ««d 7t Matro. sb« ««rsty» »,« de« Nuferen ^rettet, «st» dg sie z«r »«, «a»»««g lser versenkte» ««h zerstörte» Schisse gehörte«.! DEjchDDßUFsWWWWtW ' Die Kaiserliche Flotte hat durch die Gnade Gottes keiuerlei Schaden erlitten und derKampsgehtgünstig sür unsere Flotte weiter. Die Kaiserliche Regie rung wird ohne Zweifel mit äußerstem Nachdruck gegen dies« feindselige Handlung Einspruch erheben, die von der russische« Flottc gegen ei«e« geringsttgigeu Teil «»serer Flotte unternommen worden ist. Angriff der türkischen Flotte ans Odessa und Tebastopol. Die „Franks. Ztg.* berichtet aus London: Ein Lloyd- Telegramm meldet, datz verschiedene, jedenfalls türkische, Torpedoboote, deren Namen unbekannt sind, einen AngrtffgegenOdessa unternommen und das russi sche Kanonenboot „Do«cz"am Eingänge des Hafe«s znm Sinke« gebracht habe». Ein Teil der ve«a««n«g ertrank, wurde getötet oder verwundet. Drei russische Dampfer ««d ein srauzösischcr Dampfer wurde« beschädigt und einige Einwohner getötet oder verwundet. Die „Franks. Ztg." meldet weiter aus Konstantinopel: Der türkische Kreuzer „Sultan Fawnsselim" hat Sebastopol ersolgrcich beschossen und die Stadt tu Brand gesteckt. lSS. T. V j Die Stodt Sebastopol liegt auf dir Sitdivestküste der Halbinsel Krim im russischen Gvuverneurent Taueten an einer Bucht des Pchwarzen Meeres, die den Namen der Stadt führt. Die Bucht alt als eist« drt schönsten Reeden der Nett und bleibt stet» eisfrei. AobiMpöi halte im Fähre lSio sesvv Anwohner. Tie Stadt «Nvdr Iwr von Potomkin gegründet und war von 1825 bis 18bb Festung. In dem letztgenannten Jahve wurde sie itn Krlmkrrtgc «ach elsmonattger Belagerung durch die vereinigten Armeen der Krantosen, Enal dn der, Türken und Sa »dinier vollständig zerstört. Seit 1871 ist Sebastopol wieder russischer »rioMafen zweiter Klasse. Dt« Stadt hat 'S griechischorthodox«-Kirchen,, 3 Klöster, 4 Syna- zogen, 1 Realschule, 3 Gpimmiien, 1 SchtsdahrtSschule, 2 Bauten, »roste Schiffswerften, Dock» und Kasernen. Seit de», Bau der Bahn nach Feodosia hat Sobastopol an kommerzieller Bedeutung otngobüßt. Die Ausfuhr betrug 1S0S 58SMg Rubel, die Linsuhr 409000 Rubel. Wegen feines mWen Klimas und seiner schönen BLder wird Sebastopol viel als Badeort ausgesucht. DaS überraschende Eingreifen der Türkei in die KriegSerciguiffe hat nun seine Erklärung gefunden. Die Russen sind ja schon seit einiger Zeit dazu übergegangen, ihren diplomatischen Drohungen an der Pforte durch ihre Schwarz-Meer-Flotte Nachdruck zu verleihen. Die Türkei hat sich aber nicht cinschüchtern lasten, weder durch die matz lose Sprache der Dreiverbandsdiplomaten, denen durch die Sperrung der Dardanellen die Kreise erheblich gestört wur- den.noch durch dieFahttder russischen Schiffe nachher türkischen Schwarz-Meer-KÜste. Die Spannung würde unerträglich, da von festen deS Dreiverbandes auf einen Bruch direkt hingtarveitet würde, nachdem sich herausgestellt hatte, datz die Pforte von ihrem einmal gefaßten BesHlutz, die Dar danellen zu sxerxen, nicht.abgehen würbe. In erster Linie dieute den BerbandSdiplömaten der Verkauf der deutschen Kreuzer ^Göüen" und Breslau" als Borwand für ihre Wühlarbeit. Und doch war dieser Verkauf nur eine innere Angelegenheit DeütschlandS und ber Türkei, die aus einer festen Rechtsgrundlage erledigt wurde, während beispiels weise die bekannte „Einreihung" der auf englischen Werften geballten türkische« Kreuzer in die englische Flottc einen offenkiaren Bruch deS Völkerrechts darstellte. Es war also genug Zündstoff angesammelt worden, um den alten Satz der Türken gegen die Rüsten hell ausloüern zu lasten. Der Brand konnte nicht mehr unterdrückt werden, als die Russ?n, wie in der amtlichen türkischen Kundgebung her vorgehoben wurde, türkische Schiffe angriffen. Sie haben den Angriff teuer bezahlen müssen. Die Türkei war ge rüstet und hat zu einem kraftvollen Gegenstotz ausgeholt. Drei russische Kriegsschiffe wurden vernichtet, eine Anzahl anstexer schwer beschädigt, Nvworossijsk und Fcoüosia, Odessa und Sebastopol wurden beschossen. Der volle Erfolg, den bie-Türkei gleich heim ersten Eingreifen in den Weltkrieg errungen hat, wirb dadurch gekrönt, daß die türkischen Kriegsschiffe unbeschädigt aus dem Kampfe hcrvorgegangen stüd. ' Ueber die weiteren Folgen, die die Eröffnung der russisch - türkischen Feindseligkeiten haben wirb, in diesem AugenblickErrvägungen anzustellen, wäre verfrüht. Immer hin kann jetzt schon als sicher angenommen werben, datz auch das türkische Heer, das seit dem Balkankrieg eine gründliche Neuordnung erfahren hat, nicht untätig bleiben wird. Besonders England sieht sich durch die Wendung der Dinge bedroht, mrd zwar an einer der empfindlichsten Stellen seine- Weltreiches — in Aegypten. Ueber den Konflitt und seine weiteren Folgen liegen noch folgende Mel-nnaen vor: Abbruch der diplomatische« Beziehungen zwischen Russland und ber Türkei. Die „Ageüzia StcfaNi" meldet aus Petersburg: Nach dem die Türket die Fei»bseligketten gegen Russland eröff net hat, hat die russische Regierung ihre Konsuln an gewiesen, die Türckei zu verlassen und den Schutz der Russen den Vertretern Italiens übertragen. Der russische B oll s chafter wurde angewiesen, K o n st a n - ttuopel zu verlassen. -Die italienische Botschaft wurde ersucht, der Türkei mitzuteilen, daß Nutzland den in Rußland befindlichen türkischen Untertanen gegenüber die selbe Haltung einnehmcn werde, die die Türkei gegenüber den russischen Untertanen cinnehmc. Ein türkischer Protest gegen England. Der Sultan hat an sämtliche Mächte eine Note gerichtet, worin er dagegen protestiert, datz ihn die englische Okkupationsarmee in Aegypten an der Aus übung seiner Souverän itütsrechte hindere. Auf Grund dieses Protestes wird der Khedive England aus- fvrdern, die englische Ncgierungstätiglett in Aegypten cin- zustellen. Minensperre au der asiatischen Küste. Die Türkei teilt amtlich mit, datz sämtliche asia tischen Küstengebiete der Türkei durch Minen für den neutralen Handel gesperrt sind. Deutschland der einzige Freund der Mohammedaner. In einem von den Zeitungen wiedergegebenen Artikel des Teheraner Blattes „Reschad" über den Deutschen Kaiser und die mohammedanische Welt wird hervorgehoben, daß der einzige Freund der Mohammedaner Deutsch land sei. Eine Kundgebung vor der Berliner türkischen Botschaft. Bor dem Gebäude der Berliner türkischen Botschaft fand eine grotze Zustimmungskundgebung statt. Aus der Mitte des versammelten Publikums wurden mehrere An sprachen gehalten, die in brausend aufgenommenc Hochs aus den Sultan und -enDentsche« Kaiser aus klangen. Der Botschafter, General Mahmud Muk thar Pascha, hielt ebenfalls eine kurze Ansprache an die Versamnrelten, die etwa folgenden Wortlaut hatte:- „Ich danke hcrzltchst für diese Kundgebung, welche be weist, wie groß die Sympathie und die Hochachtung ist. welche die beiden Nationen vereint,- sie wird den herzlichsten Widerhall in meiner Heimat finden." Die Haltung der Balkanmächtc. Der „Lok.-Anz." schreibt: Im gegenwärtigen Augen blicke, wo die Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Rutz- lanü begonnen haben, interessiert natürlich die Frage der zukünftigen Haltung der übrigen Balkan mächte Griechenland, Rumänien und Bulgarien. Daß der Dreiverband alle Anstrengungen machen wird, die eine oder andere oder alle zusammen für seine Zwecke nutzbar zu machen und sic in den neu entbrannten Krieg hincin- zuzichen, darf wohl nach den bisherigen Erfahrungen keinem Zweifel unterliegen. Trotzdem möchten wir an nehmen, datz es diesen Staaten auch iveiter gelingen wird, diesem von London, Petersburg und Bordeaux auf sic aus- geübten Drucke standzuhalten und neutral zu bleiben. In erster Linie besteht vielleicht gerade für Griechenland die Gefahr, aus seiner Neutralität hcrausgclockt und in den türkisch-russischen Krieg verwickelt zu werden. Wenn aber nicht alle Anzeichen täuschen, ist man in Athen ebensowenig geneigt, sich von leeren Versprechungen irre leiten zu lassen, wie das in Bukarest und Sosia der Fall ist. Auch wäre eS nicht ganz erfindlich, in welcher Meise Griechen land erfolgreich in den Krieg eingreifcn könnte, zumal doch für seine Marine an den Dardanellen ebensowenig Lor beeren zu holen wären wie an der kleinasiatischen Küste, deren Städte zum größten Teil von Griechen bewohnt sind und daher schwerlich einer Beschießung ausgesetzt werden könnten. Im übrigen besteht für Griechenland auch keinerlei Verpflichtung, den Dreiverbandmächten seine be waffnete Macht zur Äerfügung zu stellen, und Minister. Präsident Benizelos hat noch kürzlich darauf hingcwiesen, daß bindende Abmachungen für Griechenland nur in dem einen Falle bestehen, nämlich falls sein Bundesgenosse Serbien von einer oder mehreren Balkanmächten an gegriffen würde. Demnach darf bis auf weiteres angenom men werden, datz die kriegerischen Vorgänge dort unten auf Rußland und die Türkei beschränkt bleiben werden. Das halbamtliche Sofioter „Echo de Bulgarie" schreibt, die Beziehungen zwischen Bulgarien und der Türket sind ungeschwächl gut, ja ausgezeichnet. Kein Fremde» hat das Recht, sich darüber unwillig zu zeigen. Die Er eignisse der Jahre 1012 und 1018 waren für Bulgarien n«d die Türkei eine heilsame Lehre. — Der Sekretär d«S Königs Ferdinand, Gregow, hat sich nach Konstantinopel begeben, wo er dem Grobwesir Prinz Halim, dem KrtegSministei Envcr und dem Marinemtnistcr Dschemal Pascha länger« Besuche abstattete. Gregow war seinerzeit bulgarischer Unterhändler beim Abschluß deS türkisch-bulgarischen Friedensvcrtrages. Deutsche und österreichische Pretzstiwme». Die „Magd. Ztg." äußert: „Durch lange Jahrzehnte haben sich die Staatsmänner am Goldenen Horn be«gen müssen vor immer neuen Forderungen der Vertreter Nütss- lands, Englands, Frankreichs, die sich stets dort als di« Herren fühlten, und nur der gegenseitigen Eifersucht dieser Mächte und einer geschickten Taktik passiven Widerstandes und fortdauernden Lavierens verdankte es früher die Tür kei, daß sic sich behaupten konnte. Jetzt ist es anders ge worden: die Türkei von heute ist nicht mehr die von gestern, »nd der Dreiverband hat auch im Orient an politischem Kredit cingcbützt. So viel eingcbützt, datz seine Drohungen nicht mehr verfangen wollen und daß niemand mehr setrren Versprechungen glaubt. Zu lange hat die Türkei sich beugen, zähneknirschend nachgeben wüsten, um nicht die Ge legenheit. die sich ihr letzt bietet, mit Begeisterung zu-be nutzen, um aufzustchen und thpsü bisherige« BedrchikevU ins Gesicht zu schlagen."
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