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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150424017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915042401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150424
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915042401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-24
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1915
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18SG Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse - Nachrichten Dre»»rn. Sammelnummer sllrsämtl. Tetephonanschlüsse: 25 -41. Nachtanschluß: 2« -11. IrlSLk-rüw. Ss<1. klnrlxe Xnlsxe ckieser Xrt, sleicdmLerie »us- rtrsstlencke Värme oime tleirilSrper, ckaster äs- empkeblen-vveNe-le 8cstvitrd,ck. Istuiit Sonnabend, 24. Aprll ISIS. Auieigeu-Prech» Annahm, v»n ilnlt». »taungn» »t» »ach«. - Uhr, S.aiU»-» mn Marir»ftrah« -S «n» N dt» >/.r Uhr. ««. rlnt»«Uigk Zette <-v»» « Ltlben» -« V»., dte -wetlpattt,» Zell» aut Tilsett« 7« Ps., dt« »wetipalt. «eklame«tte I.IV M.. »amt««,». Nachricht«» »u» Draa» d«» dte «t»t»alt. A«tte ^ Pf - 2» «Kon- mein nach «am». und Feiert»,«» ^erhddte ttge-lusirt^mrr^ea Borau»b«MhIim«. — 2-de»v,t«A„Uch«. Hauptgefch5ft»1te11« Marienftratze Z8 40. krobenmg eines russischen Stützpunktes am Uszoker Paß. Krsolge der devtscheu und Sfterreichisch-ungarlschen Artillerie iu den Karpathen. — Der Kamps um Vpern. — Die Lohnbewegung der englischen Bergarbeiter. — Die SSrung in Marokko. — Die amerikanischen Kriegsiieserungen. — Die Stimmung in Zapan. -österreichisch' ungarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart den SS. April mittags: Die allgemeine Lage ist unverändert. Au der Karpathenfrout vereinzelt Geschüßkamps. »»bei «nsere Artillerie i« Abschnittc Nagqpolany. deutsche Artillerie bei Soziowa mit Erfolg wirkte. Bor den Gtevnnge« am Nszokgr Paffe nach dem abgeschlagenen Sturmangriff der Russe» Hprhältnismäßig Ruhe. Alle Ge fangene» bestätigen die schwere» Verluste des Geg ners. Oeftlich des Paffes wurde gestern ein starker Stützpunkt des Feindes erobert. JuSüdostgalizieu und in derBnk » wina keine Berändernug. Der Stellvertreter des Ehess des Gencralstabes: kW-T. B.) v. Höfer, Kcldmarschall-Leutnant. Alfred v. Lirpitz. - ES war ein Schicksalstag für gästz'Deutschland, als Alfred Tirpitz, unser jetziger, im Jahre 100« durch die Ver leihung des erblichen Adels ausgezeichneter Großadmiral, am 24. April ES in die damalige Königlich Preußische Marine eintrat, die nur ein bescheidenes Veilchendascin führte und bei der ReichSgründung als Kaiserlich Deutsche Flotte auf das Reich überging. In Tirpitz hatte die deutsche Marine den Mann gefunden, der später mit vollem Verständnis die von dem Fcnergeist unseres Kaisers aus gegebene Parole: „Unsere Zukunft liegt auf dem Wassert" erfassen sollte und dazu berufen mar,, in unermüdlicher, aufretbender Arbeit und großzügigem Schaffen das ge waltige nationale Werk des Ausbaues unserer Flotte bis zu ihrer gegenwärtigen achtunggebietenden Höhe zu voll enden. Lang und dornenvoll war der Weg, den Alfred o. Tirpitz gehen mußte, um sein Ziel zu erreichen. Nicht rasche Erfolge, spielend errungen, krönten sein Wirken, sondern Schritt für Schritt mußte er sich den Boden er obern und die ganze Kraft seines Geistes daransetzen, um den Klottengedanken im deutschen Volke volkstümlich zu machen und die marinebrgeisterte Stimmung zu schassen, die eine unerläßliche Voraussetzung für bas Gelingen selner umfassenden Pläne bildete. Am IS. Juni 1887 be gann Tirpitz sein bahnbrechendes Walten, als er dem Rufe beS Kaisers an die Spitze des ReichSmarincamtcs Folge leistete. Ein eigenes Reichsmarincamt gab c» überhaupt erst seit 188S: bis dahin hatte — klingt daö heute nicht fast schon wie ein Märchen aus alten Dagen? — ein General der Infanterie mit dem Titel eines Admirals das Ober kommando über die Marine geführt! Als Herr v. Tirpitz dte Leitung des Reichs- marineawtcs übernahm, lag so ziemlich alles im argen: der gesamte Klottenmechanismus war erstarrt und im Volke herrschte für unsere überseeischen Aufgaben so gut wie gar kein Verständnis. So war es eine Herknlesarbeit. dte Tirpitz übernahm, aber er war ja auch selbst ein Her kules, dieser blonde, blauäugige, germanische Riese, der un- gemessene Kraft und bezaubernde Liebenswürdigkeit in seiner Person vereinigte. Mit eiserner Kaust griff er durch, stellte alte Mängel ab, brachte den leitenden Kreisen die rechte Entschlußfähigkeit in Marinefragen bet, er weckte im ganzen deutschen Volke durch eine vorbildliche Aufklärungsarbeit den lebendigen Sinn für die Befesti- gung unserer Seegeltung, impfte unseren damals noch stark rückständigen Werftbetrieben eine umfassende Leistungs fähigkeit ein und stellte — zuletzt, aber nicht am wenigsten — et« festumschrtcbeneS Flottenprogramm auf, das bisher vollständig gefehlt hatte und an dessen Stelle ein regcl- und zielloser Gelegenheitsbau neuer Schiffe unter Anpassung an die jeweilige parlamentarische Lage und ohne rechten organischen Zusammenhang betrieben worben war. Dem Zustande, Wie er noch zu Anfang der SO er Jahre des vorigen Jahrhunderts war, baß im Reichstage um einen einzigen Kreuzer ein tagelanges Feilschen und Schachern sich erheben konnte, machte das Eingreifen de» Großadmiral- v. Tirpitz ein grünhljche- Ende. AIS er da» Reichtzmartneamt über, «ahm. trug er bereit» ein fertige» Flottenprogramm in der Lasche, da» die unverkennbaren Spuren seiner organisatori schen Begabung aufwtes und zum erstenmal dte gesetzliche Festlegung des Sollbeständes und de» Alter» der Schisse brachte. Durch dte so etngeführte Pflicht de» Ersatzes ver alteter Schiffe wurde dafür gesorgt, daß die Flotte unter allen Umständen in ihrer Sollstärke dauernd erhalten bleibt, ohne daß es für den Ersatz der infolge Erreichung der Altersgrenze ausgcschiedcnen Schisse einer jedesmaligen Ncubcivilligung durch den Reichstag bedarf. Diesem ersten kleinen Flottengcsetz folgte 1800 das zweite große, das die Bestände des ersten verdoppelte, und nach der Verabschied ung zweier weiterer kleinerer Vorlagen 1800 und 1808 wurde 1012 das in Geltung befindliche Flottengcsetz geschaffen, aus dem unsere Marine gegenwärtig faßt. Wenn Großadmiral v. Tirpitz seine Ricscnaufgabc als Organisator der deutschen Flotte so glänzend zu lösen vermochte, daß Deutschland heute als zweite Seemacht der Welt dasteht und mit Großbritannien einen aussichts reichen Kamps zur Befreiung der Meere von britischer Willkür durchführen kann, so verdankt er das nicht zum «lindesten seiner diplomatischen Befähigung, die ihn auch i» der Kunst der Mcnschcnbehandlung Großes erreichen ließ. Ihm ist eine seine persönliche Umgänglichkeit und eine großzügige Vorurteilslosigkeit eigen, und so hat er cs ver standen. aus dem glatten Boden des Parlamentarismus genau so fest und sicher dahin zu schreiten, wie er es auf den SchiffSplankcn gewohnt ist. Achtzehn Jahre lang die Ge schäfte des Ncichsmarineamts führen und niemals mit dem Reichstag in eine» ernsthaften Konflikt geraten, immer alles bewilligt erhalten, was die vaterländische Notwendig keit zu fordern gebietet, nnd dabei noch von Jahr zu Jahr an rückhaltlosem Vertrauen bei den Parteien gewinnen: das ist ein Kunststück, das Herrn v. Tirpitz wohl so leicht kein anderer Minister nachmacht. Heute ist Großadmiral v. Tirpitz im vollen Maße der Vertrauensmann sowohl des Kaisers wie des Reichstags und der ganzen deutschen Na tion, die in ihm ihren Bismarck zur See verehrt und voll unbeugsamer Zuversicht der weiteren Entwicklung des See krieges gegen England unter der Leitung dieses gewaltigen Geistes entgegensieht. Alldcutschland weiß, daß der Name Tirpitz den Einsatz des Höchsten gewährleistet. Was mit unseren gegenwärtigen Sccstrcitkräftcn gegen den über legenen englischen Feind überhaupt geleistet werden kann, das wird auch erzielt werden. Daran zweifelt kein Deutscher, der seinen Tirpitz kennt. Das fesselnde Bild der imponierende» Persönlichkeit unseres Großadmirals, der In sich die seltene Bereinigung von seemännischer Begabung, organisatorischem Talent und diplomatischer Befähigung verkörpert, wird vervollständigt durch die außerordentliche Vielseitigkeit seiner Kenn t n i s s e. Herr v. Tirpitz ist auf allen Gebieten der Volkswirtschaft zu Hanse: er beherrscht insbesondere die Kohlen-, Eisen- und Maschtnenindusttie, den Schiffbau, die Fluß- und Seeschiffahrt, die gesamte Handels- und Finanz politik, sowie die eigenartigen Verhältnisse der Hansastädte. Diese weitgehende Erfahrung in den verschiedensten Zwei gen unseres öffentlichen Lebens gewährt ihm gegenüber seinen Ministerkollegen anderer Ressorts eine große Selbständigkeit, und so hat man das Wort geprägt, v. Tirpitz habe sein großes ReichSmarineamt derartig organisiert, das, cs selbst zugleich ein kleines Auswärtiges Amt, ein kleines Reichsamt des Innern, ein kleines Handelsministerium und ein kleines Reichsschatzamt darstclle. Derartig umfangreiche Kenntnisse konnte sich nur ein Mann der hingebenden, gewissenhaften, niemals rastenden Arbeit erwerben, der Alfred v. Tirpitz Zeit seines Lebens gewesen ist. In solcher unermüdlichen Tätigkeit für Deutschlands Macht und Größe zur See hat Großadmiral v. Ttrvitz sich einen Ehrenplatz im Herzen des deutschen Volkes erobert und ist mit dem Denken und Fühlen der Nation auf das innigste verwachsen. Alle deutschen Patrio ten. ganz gleich, ob eS eingefleischte „Landratten" oder See luft gewohnte Vertreter der „Wasserkante" sind, nehmen daher an dem heutigen Ehrentage des Großadmirals leben digen Anteil und begegnen sich in dem Wunsche, daß unsere Marine und unser ganzes Vaterland die Früchte seines mächtigen Geistes noch auf lange hinaus genießen mögen. Der Kampf um Hpern. t>. Apern wurde in der vorletzten Nacht einem drei stündigen Bombardement auSgesxtzt. In dem biSber ver- schont gebliebenen Stadtteil, wo dte Engländer ihr Hauptquartier aufgBchläaen haben, war die Beschießung be sonders wirksam. Die Zahl der Toten und Verwundeten, ist sehr bedeutend. > Zur Beschießung nordsrgnzösischer Städte. Der Lyoner „Rk'publicain" meldet aus Paris: Mini- st c r Ma l v » besichtigte die Städte des Nvrddcpar tements, die einem regelmäßigen Bombardement ausgesetzt sind. Ter Minister besprach mit den Ortsbchvr den Maßnahmen, um der Bevölkerung der hartgeprüften Städte zu Hilfe zu kommen. iW. T. B.l Präsident Wilson an König Albert. h. Die i» Havre erscheinenden belgischen Blätter ver öffentlichen ein Telegramm, das Präsident Wilson an K önig Albert aus Anlaß seines Geburtstages gerichtet hat. Es besteht nur aus drei Worten: „Grüße, Freundschaft, Wohlwollen." Keine Panzerkuppcln mehr. b. Tie «Gazette dcl Popolo" veröffentlicht die Aeußr- riliigen eines höheren italienischen Offiziers über die im gegenwärtigen Kriege gemachten Erfahrungen. Bisher hat man, so erklärt er, die Panzerkuppcln für den größten Fortschritt der Besestigungskunst gehalten. Tic Erfahrun gen mit den deutschen und österreichischen 42-Zentimeter- und MF-Zcntimetcr-Haubitzen haben aber bewiesen, daß sie von größerem Nutzen für den Angreifer als für den Verteidiger sind, und die französische Armeclcitung ist seit Lüttich, Namur und Maubcuge so sehr von dieser Wahrheit überzeugt, daß sie die Panzerkuppcln von Nerdun hat ent fernen lassen. Das Ergebnis ist überraschend gewesen. Die Schutzwcrke von Verdun sind jetzt einfache Erdwerke, die durch bewegliche VerteidigungSwerke, Wolfsgruben, Drahtverhaue, verstärkt sind. Die Wirkung der slAvcreu Artilleriegcschvsse ist fast aufgehoben. Sie reißen nur ge waltige Löcher in daö Erdreich, die bald wieder zugefüllt sind. Gut gewählte und maskierte Stellungen für die Ar tillerie und Ncbcnbcfcstigungcii, sowie einige Schützen gräben sind weit nützlicher als die mit so ungeheuren Kosten errichteten Befestigungen. Wechsel in der französischen Botschaft in Nom. st. Die „Evncordia" meldet, daß Hanvtaux bereits die Leitung der französische» Botschaft an Stelle des leidenden Barröre übernommen habe. Hanotaux dirigiere auch bereits zusammen mit dem englischen Bot schafter Sir Renne! Rodd den diplomatischen Jntrigcnfeld- zug, sowie den Sturmlauf der Presse gegen die italicnisch- österrcichischen Verhandlungen. Eine französische Absage an die italienischen Sozialisten. h. Aus Paris wird gemeldet: In einem geharnischten Artikel über den Besuch des italienischen Sozialisten Morgaris schreibt die „LiberG": „Wir warnen vor den S o z i a l i st c n s ü h r c r n, die augenblicklich ans den neutralen Ländern zu uns kommen, um «ns mit Rat schläge» zu beglücken. Heute treibt sich z. B. ein italienischer sozialistischer Deputierter, ein gewisser Morgaris, in Paris herum, der alle Anstrengungen macht, Delegierte anderer neutraler Länder zu gewinnen, »m einen sogenannten Friedcnskongrest zusammenznbringcn. Jener Herr Mor- garis täte weit besser daran, sich »m sein eigenes Land zu be kümmern. Wir haben keine Ratschläge nötig, denn jeder, der augenblicklich von Frieden spricht, ar beitet für Deutschland." Der Aufstau- in Marokko. Dem Madrider „Jmparcial" wird aus Tanger ge- metdet, daß in den Gegenden von Tadta und Fcs eine Verschlimmerung der Gärung z» bemerken sei, die sich von den Gauen BraneS »nd Gayat-a auf kleinere Nachbarstämme, namentlich die Scnhays, übertragen habe. Alle diese Stämme befürchten den Angriff französischer Truppen und haben, aufgestachelt durch den Häuptling, Ehanguiti. verschiedene Versammlungen abgchalten. »M das Ausbringen einer Harka vorzubereiten. Die Arbeiterbewegung in England. 1,. Das Genfer „Journal" meldet aus London: Die in London znsammcngetretenen Abgesandten der BcrgmerkSvcrwaltnngcn haben einstimmig be schlossen, die 20 v. H.-Forderung der Arbeiter schaft b e d i n g n n g s l o s abznlehnen und eine Ver mittlung der Regierung nur über die den Bergarbeitern be reits zngcstandenc 10 v. H.-Lohnerhöhung anzunchmen. i Auöstaud englischer Seeleute. I>. In South-Field streiken die Matrosen Ser Schisse, weil sie mit chinesischen Heizern nicht zusammen arbeiten wollen. Tie wollen nur mit Ehinesen zusammen sein, falls die Engländer 15 Pfund monatlich erhalten, das heißt sechs Pfund mehr als jetzt. — Die Depeschen nach London erleiden eine Berspätung von 24 Stunden. , Der euglisch.holländische Schiffsverkehr. >< Nur Dampfer der englischen Harwich-Linb« erhielten von der britischen Admiralität die Erlaubnis, den Verkehr zwischen England und Holland zu unterhalten, Jene Dampfer werden nunmehr auch die Post befördern, Aus dem englische« Untcrhanke. Im englischen Unterhause kündigte Premierminister! Asguitb an, Llond George werde Anträge zur Einschrän kung des Alkoholausschankes einbringe«. Mae Namara teilte Einzelheiten über den türkischen Sn. griff auf das Transportschiff „Manttou" mit. und führte anS: „Manitou" batte Truppen an Bord und wurde von einem türkischen Torpedoboote angehalten, daH
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