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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-02
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1872
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GrschetiU tßglich früh 6'/, Uhr. ^ V * UtöOLttFU »ö TLP4ött1-> JvhaemiSgaste LS. Nedacteur Fr. HLttue». Sprrchstmrdr d. Redaction »««>«»«» »,» 1,—» Uhr »» 4—» N»I. r >r7'/ m l?,'/tt :do.1U ck 122'^I L irs'/s «Hs erbaut l ol letten. aavere r«o. US u l7« der für die uüchft- Nummer bestimmten Wri ernte in den Wochentage« bis 8 Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt dkS Kvmgl. BezirkSzmchlS und des Raths dn Stadt Leipzig. M 276. Mittwoch den 2. October. Bekanntmachung. Bedarf i. nl. io«»/, l. von lr 1860 »4' . 1864 Sil lte 64»/..' fei. s. SV'/,.! . SS'/.. »/ so»., e«. 6.10'/,. oten »>'/, sr'/.l Jeder »»k»««e»de fremde, »elcher hier überwachtet, ist am Lage seiger fU»?«»ft »»d, »,»« diese ergt t« de» Adr»dOu»de» erfolgt, am ander» Lage ^»raetttags vo« sei»«»» Wirthe hei »asere», Fr,»d»»d»rea« anzumelde». fremde aber, welche länger als drei Lage hier sich aafhalte», hake» «»melde- ihet» >» idse». Ber»achlässlgu»gea dieser Borschrtfte» werde» mit et»»r Seid- fntze vo» S Lhaler» oder »erhält»thmäGiger Haftstrafe geah»d«t. deipzig, am SS. Geptember L87L. Das Pollretamt der Stadt Leipzig Di-. Rüder. -Lrtackler, Seer. t« ». 85V, 14 6 16V, « 38V, « .44V, i5b ü (IS»/, dr o. L5V, i» i4S 6 121 S 104V« b '/, 107 d» a k iOS de s«V, de 15S 6 tblV« dr a iss w u r 167 6 ISS r UL 6 1Ü0V. « 100»/, V L.10'/« 6 ^ r.ii Auch ein Prrßproceß. * Leipzig. 1. Octodrr. Am 5. April d I. llt« der Inseraten Inspector der ..Leipziger eitung", Herr C.F. Florenz, beim hiesig,u ichtSamt im Bezirksgericht Strafantrag gegen Leipziger Tageblatt wrgev eines in demselvrn thalten gtwtscnrv, angeblich die „Leipziger Zer- vg" injuriirrvdrn Inserates. Der Redakteur i TagtblattrS v«rw»igerte von vornherein jrde ulaffuug in den Proceß, iuvem «r, unter Be- sung ans frühere gerichtlich» Entscheidungen. di« errchtipung deS Herrn Floren». d»r nur Expr- tiouSvorstand d,r „Leipziger Zeitung" sei, be- itt, wegen Avgr ffe, di» gegen dev redactio- ^r» Inhalt der „Leipziger Zig." gerichtet seien, afantrvg zu stillen. Eveuluell wendete er, fern da- GerichiSamt dennoch di« Einleitung r Untersuchung beschließen scllt«, gegen etren chen Beschluß da- Rechtsmittel der Beschwerde Inzwischen erledigte sich d-es« Beschwerde, schon daö Gerichttamt dem Antragsteller tr itt,, daß man auf Grund der von Eliten der ecklSvertheibiguvg deS Tageblatt- angezogenen, a Pcivatantläger speciell bekannt gemachten ischettungen n-.cht in der Lage sei, seinem rafanlrag in Hinblick auf die mangelnde Actis- rilmation zu fügen. Gegen diesen Beschluß führte nun der Privat kläger Beschwerde. ES wurde dtr'rlb« aber m hiesigen Bezirksgericht«, unter Bezugvahm« >f die «in schlagenden strafgesetzlichen Normen i« die frvherru Entscheidungen, verworfen, c Privatanklager ging nun a^ das Ober-Ap- liationSgerrcht, aber auch ohne Erfolg. Dieses warf das «trigewerdtte Rechtsmittel schon auS formellen Grunde, daß der Privatankläger nicht, wie dies bet der NichtigketlSdelchwerde rderlich, auf die unrichtige Anwendung eine- etzeS oder die Verletzung einer Form zu stützen nvcht hatte. llm »me trotz aller dteser ungünstigen Lutschet» »gen den einmal erhoberen Strafantrag wo stich doch noch zu halten, wurde dt« letzt« und erst« Austrevgurg versucht. Die Herren Cäsar tttch v. witzleben, k. sächs. RecierungSrath k. Ecmmiflar der „Leipziger Zntuva", sowie Dr. Tottlieb Kaiser, bette als zur Redaktion L. Z- gehörig, erklärten in einer Eingabe, sie sich dem Strafantrage d«S Hrv. Florenz b essen. Abgesehen von der materiellen Zu s>küt diese- Anschlüsse-, wie- jedoch da- G: kamt denselben in der Erwägung zurück, daß die Herren v. Witzlrben und 6r. Kaiser dir ^gesetzlich« Verjährungsfrist zur Stel- ! eine- EtrafaulragS als abgelauf,« zu er- u sei, dafer» sie nicht zu behaupten vermöch- daß st« von dem angeblich injuritrenden Iuse- «de- Leipziger Tageblattes erst später als am 4« de- Erscheinen- desselben K-untniß erlangt, hiermit war der denkwürdig, Preßproceß, der ilich ein halbes Jahr spielte, zu Ende, und dnsteht sich schließlich nun noch von selbst, daß Etaatkfikcu' ä covto der „Leipziger Zetiuvg" Kosten desselben zu tragen, hat. Li« urarhruchelt nun auch unslrr Freude über vorstehend g,sch lderteu Verlauf uvd Abgang r Anklage ist, dir bei ruhiger Ueberlegung gegnerischer Seit« unbedingt hätte Unterlasten >»n «üsten, so könueu wir doch nicht umhin. Neuem unser Bedauern darüber au^uipre» , taß die SiaatLregierung als Oberaufstch.S- te noch immer Nicht« gethan zu haben >t, um di» Wiederkehr solcher Prvcest» rin- eklemal zu verhindern. ES gäbe zur Erreb >g dieses Zweckes zwei Wege: entweder der . Minister c«S Innern ordnet an, taß d-r gliche Oberretacteur de- . königlichen" B.'at. ' fit auch alS solLeu auf dem letzter« bezeichne ti» voll» Beravlwortlichkeit für den Iuhalt bin überv rhm« — und DaS wäre jeden füllt Natttrlichst« und der Achtung vor den beste ll G's'tzen vorzngiweise Ertsprecheub» — er grebt dem Hrn. Inseraten Jnspeceor Fle- i di« gewesten» Weisung, daß er dl« itnstren- levtz- uvd erfolgloser Klagen, welche höchstens mit,reffe der StaatScastr 'chädigev, der StaaiS rg aber »vd ihrer Zrikung tu keinem Falle nützen, in Zukunft unbedrugt zu uutnlast u Aus Sta-t und Lavü. * Leipzig, 1. Oktober. DaS Dr. I. «klärt offic öü: Verschiedene öffentlich« Blätter haben in den letzten Tagen über da- bevorstehende fünfzig jährige Ehejubiläum Ihrer Majestät de-Kö nigs uud der Königin Artikel gebracht, welch« sowohl über di« beabstchtigte» Festlichkeiten selbst, als hinsichtlich der möglicherweise in Aussicht stehen den Hohen Besuche, ueveu einigen wenigen richtigen, sehr vule gänzlich unbegründete Nachrichten ent halten und Überdies von Vielem als sicher bevor stehend sprechen, waS zur Zeit wenigstens noch alS völlig unlirw ß, ja zum Thetl sogar alS höchst unwahrscheinlich bezeichnet werden muß. Wir halten «S daher für unsere Pflicht, darauf auf merksam zu wachen, daß all» dus« Artikel — in soweit sie nicht etwa dloS der LrfirdungSzabe ihrer Urheber ihr Dasein verdanken — nur auf ganz unzuverlässigen, weist gänzlich uubegründtuu Gerüchien beruhen können. *.Leipzig, 1. Oktober. Der „Deuisch: RuchS» anzeigrr" bringt folgende Bttanntmachung über dev Postverkehr mit der Schweiz: Vom 1. Oktober ab können auch in: Verkehr mit brr Schweiz Drucksachen unter Band LuS zum Ae- wtcht« von 1 Pfund gegen dir ermäßigt« Tkx« abgrsevde» werden Dü- Pono beträgt: ») für Drucksachen im Gewicht« b>S 25V Gramm »/, Sgr. bez. 2 Kr. für i» bv Grammen, d) für Druck' suchen im Gewicht« über 250 biS 500 Grammen 3 Sgr- bez. 11 Kr. ohne Unterschied deS GewichrS. Gletchzeitrg kommt dic Tvx« für Muare'iproben- senduuge» nach und auS der Schwitz mit V, Sgr. bez. 2 -r nicht mehr für je 40 Grammen, son dern skr je 50 Mremmcn zur Erhebung. * Leipzig, l Oktober. Die Küvstler-Vsrstel luvgeu nn Schützen Haus« bilden auch gegen wärtig noch den stärksten Anziehungspunkt für unser Mrßpublicum. In der gestrigen Vorstel luna traten zunächst die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft Braatz alS „lie fünf Athleten der Znkurft" auf und sie wußten sich in der That durch ihre brillanten SultomortaleS rc. vollkom men w«t.ea der Beilegung dieser Bezeichnung zu rechtfertige». Mit besonderer Genuglhuung kön um wir mittheilen, doß dt« englisch« Sängerin uvd Tänzerin M>ß Davit-, von der wir leider bet ihrem erstmaligen Auftreten «inen kleinen Mißerfolg zu constatlrm hatten, fick in der best,» Welse in der Averkevnurg deS Publicum- rehabtlitirt hat. Lrußer« Srschemnng, da- Sin gen, di« Tanzbeweguugen, kurz Alle- ist an der Künstlerin auderS uud bisftr geworden, so daß ihr lebhafter und reicher Beifall zu Theil wird. Leider könueu »ir diese- günstig» Unheil über M>ß Rosa, eine Kürstlerin tu ähnlichem Genre, nicht fällen. Dies« Dame, welch« weder über eine Singfllmm« noch über eia angemesttneS Spiel zu verfügen hat, mußt« ihr gestrig«- Solo-Auftreten durch energische MißfallSbezeigungm deü Publi cum- büßen, und »ir können der Lame in ihrem eigenen Jutereff« nur rarben, daß sie sich cuf dt« einfach« musikalisch« Begleitung ihre- Partners, de- Mr. Stduey-Terry beschränkt, wie sie eS auch tu der Eröffnungs-Vorstellung that. Ganz aus gezeichnet waren dagegen die älteren Herren Braatz, uamevtltch in der Production mtt den zehn jopanestscheu Fässer«, «ine Leistung ebenso außerordentlich »egen ihrer Kühnheit, atg auch «egen ihrer Eleganz und Sicherheit. Dir Pro duktionen am testen R«ck gipfel.en in rtner mit uniadelhafter Körperhaltung ausg,führten R'esen- srlge. Endlich fanden noch die ergenthümlichen humoristische» Darstrllungen deS Mr. Lawrence mit seines zwei Söhnen und das meisterhaft« Velocipedefahren de- Herrn und der Freu Kiel allseittxe günstig« Anerkennung. —r. Leipzig, 1. Oktober. Ein außerordentlich rührige» L'b«n bot dieser Tage der große Teich im Echimmel'schen Gute, indem daselbst nach medriren Jahren wieder «in Fisch zug flatt- faud. Nachdem di« Ka-pftn udd die groß- Mast« a^kerer Ft'ch», be'onderl auS Barsche», Bläuen, Rothfederu und Schleim bestrbmd. an- User in Küster uud mit Master augeftill:« Kähu« gebracht worden, strömten «tu« Menge Käufer h-.rbet uud wurden di« Frsche, außer den Ka'p m, zu äußerst billigen Pr,ism »rg.egebeu, panzc Warklköcb« roll für wenig» Groschen. Lin« ergötzlich« Zu- Mek-Auflaste 10450. Ld«n»n»r«i„rri, »trrlellährllch 1 Thlr. ?'/, Ngr., tncl. Bringerlohn 1 Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nmmner I'/, Ngr, Gebühren für Extrabeilage» ohne PostdBvrderung 9 Thlr. mit Postoesvrderung 12 Thlr. Zn stritt 4grspalteneBourgoi»zeil« 1'/,Ngr. Größere Schriftta laut unserem PreiSverzeichniß. Lecllnnea mler ». »eeactloiwftrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, Universität-str. 22, Louis Lösche, Hatustr 21, pari 1872. gäbe zu diesem AuS fischen de- TeicheS bot dt« zahlreiche Jugend, welch« mtt Todesverachtung im Schlamm« und dm stehe» gebliebenen Pfützen de- Teich«- herumwatevd, «ine ihr unverwehri, Nach lese hielt, di« äußerst reichlich auSsiel. Nicht nur daß di« Jungen ein« groß« Beute an Fischen ge wannen, halt« besonder- der KredSfaug so reich lichen Ertrag, daß sie einen förmlichen Handel damit «ngagnten und di« Mandel große uud mittler« Krebs« erst für zwei und später für sech- Neugroschrn verkauften. Welchen Anblick dt« klei nen unberufenen Fischer bet dem mehrere guß tiefen weichen Schlamm« deS Teiche- boten, kann man sich denken. SS dürft» die- wohl die letzt« ÄuSfischung de- Sckiwmel'schen Teiche- gewesen sein, indem derselbe bekaurtlrch imch dem Plan deü j'tzigm Grundstücksbesitzers auSgefüllt und zu Bauplätzen parcellirt werden soll. Auch dem an grenzend.» HLndel'schen Grundstück, welche- die Eck« nach der Spießbrlcke bildet, steht demnächst ein« grrße baulich« Umgestaltung bevor. * Leipzig, 1. Oktober. Gegrnwärttg veran staltet hier im Schwimmbassin der Aclten- Schwimm - Anstalt «tu Herr Fester mit seinem Gehiilfen inlereflante Taucher - Hebungen. Der Taucher-Anzug und Apparat, welcher dabet verwendet wird, ist recht praktisch und sinnreich construirt. Die Luft wird durch eine Lustpumpe, welche mittelst eiurS Schlauche- und einer Lippen veutil Vorrichtung mit dem Mund« deS Tauchers corrsspondirk. zugrsührt. Bei den einzelnen Vor stellungen, über deren Slaftfinden im Inseraten theil« Näheres mitgetbeilt ist, verbleibt der Tau ch»r etwa «in« Viertelstunde auf dem Grunde des WafferS, uud trocken und wohlbehalten entsteigt er danach, an daS La.'d zurückgek-h«, seiner Hülle — Dem Vernehmen nach wird nächster Tage von uwhrerev hier zur Messe arw'sendm Kunst- jünger;, rin großartig,- uns hier seit Jahren in diesem Genre nicht dagewesener Künstler-Ball nebst Com.mrrS-Abrrd tu der Tonhalle ver anstaltet werden, wobei rS an komischen Inter mezzos und heitere» Abwechselungen nicht fehlen w'.rd. — AuS Dresden melden die „Dr. Nachr.": Der herrschende WohriungSmangel und die daraus resultirend« WohnunnSnolh, dt« auch dies« Micha« US ausfällige Erscheinungen zu Tag« förderten, stcd auch Ursache, daß mau von dem mehr oder minder theuren Baumaterial, wie eS uuS de Sächsische Schweiz bietet, hier und da abfieht. BerrftS erblickt man in der Umgegend Kalk Pise- Wände, wie iw Er,«birg» bet Zwickau, OelS- nitz rc. Unweit deü WaidschlößchenS werden durch unternehm-nde Bürger sogenannt« Kallsandziegel gefertigt. ES ist aber auch am Platz«, daß Dres den, natürlich innerhalb der nothwendigen bau polizeilichen Vorschriften, zu einer größeren Frei heit zurückkehrt. So hören wir von verschiedenen Städten ersten und zweiten Ranges, dcß man die Baulust nicht in spanische Stiefel rinschuürt. In Wien Hst man deretiS von Hokz und Eisen construirte Häuser begonnen; Hamburg, Magde burg, Chemnitz rc. kennen Lie Cendritbaur in verschiedenen Arten, die auch unsrr Plauenscher Grund reichlich aufweist und die sehr empfehlenk- werth — trocken, gesund und schmuck sind. Nach der „Schlesische» Zeitung" hat daS Polizeipräsidium di« Genehmigung zur Aufstellung eiserner tranö- portabler Gebäude au der Fürstenstraß« gegeben. Lin industrieller Kaufmann hat nämlich «in sol ches Hau- von Hamburg kommen lasten, wie sie in Menge nach Amerika tranSportirr und dort für praktisch befunden werden. Wer da bauet, weiß, daß der Grund, dt« massiv sandsteiverren Treppen, di« oft allzu hohen Stockwerke, di« dennoch oft die ungesundesten Alkoven «nihalteu, und da- Dach gar lheur, Ding« sind, und wie man sich bemüht, die Bruchsteine, Len Cendrit rc. zu Ehren zu bringen, so sucht man auch an jenen zu sparen. Die Versuche mit den fast r:paratur- losen Holzcemrnt Dächern (wie auf der reuen Schützeukaftrnr) nehmen zu uno man denkt dar auf. auch den nahen Lößnttzrr Schiefer in Menge auf hiesigen Markt zu bringen. — Dem MilttaftfiücuS ist durch den Raih. Hausbrand in Großenhain, bet welchem die in den oberen Stockwerken ausbewadrter» Miliraireffecten in Asch« gelegt wurden, rin Scha> den verursacht worvrn, der sich auf 30,000 Thlr bez-strrt. L»td«r muß behauptet werden, daß dt« VervachtSgründ». das Feuer verursacht zu haben, mit stetgrruder Wahrscheinlichkeit »tue uock jugend liche Annenhausbrwohnerin belasten. Wahrend de- FeuerS spielten sich sehr unliebsame Scruen ab. LS wurde von den geretteten Sstectev viel grstobleu, und auch sonst excedirt« der Pöbel. Acht Personen werden sich vor dem Untersuchungs richter darüber auSzuweisen haben, daß sie nick! reicher von dem Feuer wtgoegangen sind, als st« an vaS brennend« RathhauS herantraieu. Dir bewofsartea Bürger hatten alle Mühe, daS ge rettet« Gut vor dem Gesindel zu schützen. Ei» Schuhmacher soll gefänglich «tngerogeu worden sei», da er den GettchtSamtSwachtmelster iusulüri« und bedroht«, welcher einem bewaffneten Bürger zu Hüls» kam, der den Diebstahl «ehren »ollie. Sehr entrüstet ist man in der Bürgerschaft, daß auf dem Rathhaus« die »öthigeu Feuerlöschgeräth- schäften nicht vorhanden gewesen sein sollen. Man behauptet allgemein: im gegen«heiligen Falle wäre da- Feuer leicht gelöscht worden. (Dr. N.) — DaS „Wurzner Wochenblatt" leistet folgen den curtosen Bericht auS W urzen, 29. September: „In einem hiesigen von unü gern besuchten Gast- Hose wurden vergangen« Nacht auö einem Sicretair ungefähr 10 Thlr. Geld gestohlen. Odschon mit der Aufnahme d«S ThalbtstandeS bei der Dazukunft de- warmwäfferigen BartvertilgerS biS zu besten verrichteten VerschöaungacteS (sie!) >nnr gehalten wurde, um nicht der Fama falsch» Gerüchte aufbinden zu laflra, so halte dock daS jurge schaumschlagcnde Genie etwa- Wind bekommen; denn nach Verlauf von kaum zwei Stunden erzählten besten Kunden in der Stadt, Laß im besagten Gasthofe vergangene Nackt 2000 Thlr. gestohlen worden seien. Wir v <l Proccnl ist hiernach ein« Barbiernachricht werth V" * Hirschsklde i. d. Obcrlausitz, 30. September. Am gestrigen Sonntag fans hier «ine sehr zahl reich besuchte Versammlung von Gemeinde- Vorständen und Gemeindkrathömitgli«- derrr auS den GerichtSamtLbezirkeu Zittau, Ostritz, Reichenau und Bernstadt statt, vor welcher die LandtagSabgrordnelen Riedel uvd Dr. Pfeiffer «iu Referat Uber die Gesetzvorlagen, betreffend die Reorganisation der Verwaltungsbehörden und die revidirte Landgemeinde Ordnung erstatteten. Nach dem sehr klaren und übersichtlichen Bericht« de« Herrn I)r Pfeiffer, der eingehend di« gegen Einführung dieser Gesetz» erhobenen Gesetze be leuchtete, sprach sich H:rr Riedel über sein» Stel lung zu den Gesetzvorlagen auS. An der sich anknüpseudcn Debatte beteiligten sich die Herren Gemrindevorflaud Bischest auS Reichenau, Bürger« meillcr Sckvnfelder auS Hirschfeld». OrtSrichter Geißler aus Robrau, OrtSrichter Walther aus Leubrn, Advocai Oppermann auS Zittau und Li« bciorn Abgeordneter: Pfe ffer und Riedel. Dt» auS mehr ulö 200 Theilnehmer best'hende Ver sammlung nabm hieran den regste» Antheil und beschloß auf Anregung deS Avoocat Oppermann l da- R sultat d»r Verhandlungen in folgenden I Punkten zu fftiren, welche einstimmig genehmigt wurden: 1) bi« Einführung der reoidirteu Land gemeinde-Ordnung ist wünschevSwerth, 2) Lie Versammlung ist der Ansicht uns spricht di« Hrfs- nung auS, daß die den Gemrindevorständeu m dcr vereideten Landgemeindeordnung zu ««heilten Befugnist« und deren GeschäftSkriiS nicht über deren Kräfte gehen werde, 3) der Uebergaug der d Syerigen Functionen der GerichiSämter «ine- TpcttS auf di« Gemetndevorstärd», andern Thetl« auf dir AuftShauptleule ist als wünschenSwerlh zu beze.chnen, 4/ die Versammlung stimmt tm Allgemeinen den in den Ges tzeSvorlagen ausge sprochenen BrriretungSprtnc'pten zu. Dies» ein- m.üthige Kundgebung ist um so beachten-werther, als in der südlichen Oderlausitz dt« größten Land- gemlinLrn bestehen dürften und wohl anzunehmen ist, Laß, wenn deren Vorstände sich in dir neuen Gesetz» r nleben zu können getrauen, die- den Vorständen kleinerer Gemeinden der Erbland« auck möglich sein dürfte. Verschiedenes» — Di« deutschen Goldmünze». Mit den neuen Goldmünzen hat Deutschland «nlschtedenrs Unglvck Dieselben sollen bekanntlich dem Aus land gegenüber einen sichtbaren Beweis der Einig keit L'utichlandS geben, in Wahrheit aber zeigen sie dem Ausland, abgesehen von dem längst ge rügten schlechten Aussehen der «rstgrprägten Stücke,' daß wir nicht einmal einig sind über dru.sch« Rechtschreibung. Auf Len Zwanztgmarkstücken der 4 deutschen Königreich« stl den sich drei verschieden« Schreibweisen Le« Wort»- Könio, alS da find LObilÜ, ktH6 und L0L8I0. Da-ist ei» hübscher BewttS deutscher Einigkeit. — Uebrtgens sei bei dieser Grlegenhitt erwähnt, daß auf den neuen Goldmünzen die Herrscher von Preußen, Bayern und Württemberg sich lediglich alS „König", bezeichnet haben, nur auf der sächsischen ist di« Bezeichnung „König v G G" beibehalten. — Herr G, B (Gustav Vozt) macht in der „Schweiz. Handel-ztg." gegenüber dem fortwäh renden Steige» der LebenSmittelprets« auf folgende Erscheinung aufmerksam: Ein« Thatsache. d e wahxscheivltch da- Symptom eines Umschwung«- der gegenwärtigen PretSoerhältntst« ist, wird durch dt» britischen Lin- und AuSfuhr- tabrllrn für den Monat August 1872 constaürt. Dem Werihe nach berechnet, zeigt di« Ausfuhr
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