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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187802217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-02
- Tag1878-02-21
- Monat1878-02
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1878
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Erschebtt t-gltch früh 6'/, Uhr. Nrs«tti«« ,»> «r»rdtN», Johaunisgasik SS. Bffmhstmibe« »rr »rb«1ü»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. , der für die nächst- Nummer bestimmten ^te an Wochentage» bis —.. Nachmittags, au Sonn- aad Festtagen früh bis '/,9 Uhr. Z« de» Filiale« fir Z,s. ^amchwe: vtt« Klemm. UniversttStsstr. 22, iiontS Läsche, Katharinen str. 18,p. n»r bis '/,8 Uhr. MMer TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ««fitste 15,250. -h»«»e»,M«»re1» viertelt. 4»/,ML, incl. Brinarrlohu 5 Mb. durch die Post bezogen 6 MI. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 16 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pvftbesörderung S« Mt. mit Postdefördrrung 45 Ml. Inserate 5gefp Petttzeil« 20 Pf. Größer« Schristen laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Settamca »ater -nn «r>actto»»krich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Sepebttlov zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praaonwsraL^ oder durch Postvorschuß. ^ 52. Donnerstag den 21. Februar 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Die auf den Straßen verkehrenden Lastfuhrwerke sind häufig so mangelhaft geladen, daß Theile der Ladung, Fässer, Colli, Kisten, vorzugsweise aber Ziegel- und vrnchstetnc während der Fahrt herabfallen. Hur Vermeidung der hieraus augenscheinlich erwachsenden Gefahren wird hierdurch Folgendes verfügt: 8 1. Lastfuhrwerke aller Art, mithin auch die Rollwagen, muffen so geladen, und die Ladung muß so verwahrt werden, Hatz Nichts von her Ladung herabfaltcn kann. 8 2. Hierfür ist sowohl der Geschirrführer, als derjenige, welcher die Ladung zu besorgen hat, ver antwortlich. tz 3 Insbesondere ist es verboten die Hasen der Rollwagen zu beladen. 8 4. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 99 Mark oder entsprechender Haft ge ahndet werden. Besonders hoher Strafe haben Geschirrführer sich zu gewärtigen, welche von den Wagen derabgefallene Steine auf der Straße liegen lassen. Leipzig, den 7. Februar 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig. Or. Tröndlin. Vr. Reichel. Holz-Auktion. Freitag den 24. Februar c. sollen auf dem Mittelwaldschlage des Burgauer Forstrevieres in «btheil. 33 1) von vormittags 9 Uhr au: 11 Raumcubikmeter eichene Nutzscheite, sowie 151 Raummeter eichene, 23 Raummeter buchene, 3 Raummeter rüsterne, 1 Raummeter lindene und 2 Raummeter aspene Vrennschcite, ferner 8 Raumcubikmeter ellerne Rollen, (Zusammenkunft: im verschlossenen Holze hinter dem neuen Schützenhause, in der Nähe der Thüringer Eisenbahn, früh 2 Uhr) und 2) von vormittags 11 Uhr an: ca. 20 Langhaufen, von der Durchforstung einer Eicken-Anlage herrührend, lZusammenrunst: am vabnhos «arnecks unter den an Ort und Stelle öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 11. Februar 1878. Des Raths Korst-Dcpntatiou. Nutzholz-Auction. Montag den 25. Februar ,. c. sollen von Vormittags 9 Uhr an im Forstreviere Bnrgau auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 33 ca. 38 eichene, 73 buchene, 13 rüsterne, 2 eschene, 15 ellerne, 2 lindene, 1 maßholderner und 1 kirschbaumner Rutzklötze, sowie 4 Stück eschene Tchtrrhölzer, 75 - rüsterne Schtrrttangen und 30 ellerne Wasscrvaustangen unter den an Ort und Stelle öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: im verschlossenen Holze hinter bcm neuen Schützenhause, tu per Nähe der Thüringer Eisenbahn. Leipzig, am 11. Februar 1878. DeS «aths Forst-Deputatton. Bauplatz-Verkauf. Wir beabsichtigen den der Stadtgemeinde gehörigen, an der linken (Tü--) Seite des nach der Schwimm anstalt führenden Tractes der Schrcberftratze rechts von der Plagwitzer Straße an dem Einflüsse des Kuh- strangwaffers in die Elster gelegenen Bauplatz Rr. 7 des betreffenden Parcellirungsplanes, Parcelle Nr. 2593 des Flurbuchs, von 3759 Ü Ellen -- 1293 ^ Meter Flächengehalt aus freier Hand zu verkaufen. Die Verkaufsbedingungen nebst Situationsplan liegen in unserem Bauamte (Rathhaus, 2. Stockwerk) zur Einsichtnahme aus und sehen wir bezüglichen Kaufsofferten entgegen. Leipzig, den 15. Februar 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Zum Gedäcktniß des am 26. Januar 1878 verstorbenen Professor I»r. Lrnut Aalnrlel, ss«l»or wird Sonntag, den 24. Februar, Mittags 12 Uhr, in der Aula der Universität eine Feier abgehalten werden, zu welcher die Freunde und Verehrer des Verstorbenen hierdurch einladet die medteinische Kacnltät, in deren Namen: W. His. Leipzig, 20. Februar. WaS hat denn aber Bismarck eigentlich NeueS gesagt? — so fragten Viele, als der erste kurze AuSzug aus der Orientrede des großen deutschen Staatsmannes vorlag. Jetzt aber, da wir genauere Einsicht in die Rede nehmen, da wir auS ihr selbst lernen können, wie ungerecht cs gewesen, ganz be sondere Enthüllungen, auf den Grund gehende f Aufschlüsse, ja eine Art von endgültigem Abschluß von dieser Rede zu erwarten, von Seiten des Führers einer Macht, die im Interesse ihres eigenen und deS europäischen Friedens auf dem Boden der itrenysten Neutralität verharrt —, jetzt überlaffen wir zene Frage gern Denen, für die Politik nur ein höhere- Spielzeug oder Reizmittel, ein Gegen stand kindlicher Neugierde oder blasirtcr Sensations lust ist. Wir selbst wollen und müssen Politik treiben aus Herzensbedürfniß, aus ernster Sorge für das Fortkommen der Menschheit, auS treuer Liebe zum Vaterlande. Und wenn es sich um das Vaterland handelt, da wollen wir keine pikanten Effecte, keine Kunststückchen, kein Brillantfcuerwerk, sondern Wahrheit, und da diese Wahrheit uns hell und rein aus den Worten Bismarck'- entgegensprudelt, so fühlen wir uns bei vcm Angehör seiner Worte nicht nur gehoben durch daS Bewußtsein, daß er unser ist, daß er als deut scher Staatsmann in ehrlichem Deutsch zu uns redet, nicht nur erleuchtet durch die schlichte Weis heit, mit der er unS belehrt, sondern eben durch diese Schlichtheit und Natürlichkeit angeheimelt und erquickt. Sollen wir zu dieser Rede einen Com- mentar geben, so können wir ihn nur dahin zu- fammenfaffen, daß sie keines Commentars bedarf. Alles Große, wenn eS einmal geschehen, alles Wahre, wenn eS einmal gesagt ist, tritt so natür lich, so selbstverständlich vor unS hin, daß eine weitere Ausführung und Auslegung überflüssig erscheint. ES ist die alte Geschichte vom Ei des Columbus. So ist es auch mit der deutschen Orientpolitik, wie Bismarck sie gestern im Rcichs- ^ tage gezeichnet hat. Das ist Alles so Nar und durch sichtig, so ganz durch die Verhältnisse gegeben, so selbst verständlich, daß jeder deutsch denkende und fühlende Leser sich sagen muß: Das ist daS einzig Wahre, und sich nur darüber wundert, daß er sich diese Rede nicht selbst schon früher gehalten. Wer muß nicht ohne Weiteres zuftimmen, wenn er Bismarck haarscharf den kleinen KreiS von Interessen an die Tafel malen sieht, die Deutschland direct im Orient «machen? jWer muß nicht den mit Leichtigkeit von selbst sich ergebenden Schluß auf die Neutralität Deutschlands unterschreiben? Wem leuchtet nicht die große Wahrscheinlichkeit einer friedlichen Lösung der Differenzen ein, die noch zwischen Rußland, Oesterreich und England schweben? Und die große Unwahrscheinlichkeit, daß auf Grund einer von allen Mächten im Princip zugeftandenen Lösung wegen eine- nicht wesentlichen Mehr oder Minder ein Geltkriea entbrennen werde? Und welcher Deutsche endlich begrüßt nicht mit Begeisterung daS stolz- bescheidene Wort, daß Dentschland, sich selbst genüg, nicht den eiteln Napoleonischen Ehr- ge habe, sich zum Schiedsrichter von Europa auszuwerfen? Deutschland denkt nicht daran, den ^anderen Staaten als „Schulmeister" gegenüber zu treten und ihnen das Friedenspensum zu dictiren; aber auch nicht daran, für den einen oder den anderen „auf die Mensur" zu treten (wie Bismarck in seiner launigen Bildersprache sagte); es bleibt ruhig in der Mitte stehen und begnügt sich ge wissermaßen mit dem bescheidenen Posten eine- „Maklers", eines allseitigen Vertrauensmannes, der nach allen Richtungen hin zu vermitteln und das Friedensgeschäft zu Stande zu bringen sucht. Gut und Blut des Voltes zu opfern ist es nur für den Fall entschlossen, daß das Volk selbst, seine Einheit und Unabhängigkeit bedroht wäre. Das ist aber jetzt zum Glück nicht der Fall und darum geht der deutsche Kanzler ohne Groll nach irgend einer Seite hin, ohne Krieasbefürchtungen, ohne Kriegslust, sondern mit der festen Entschlie ßung und Zuversicht in die Conferenz, dem Frieden und seiner hoffentlich dauernden Wicderaufrichtung zu dienen. Das Vertrauen seines Volke- ist mit ihm; möge der Treffliche, vom Genius Deutsch land geleitet, das schwere Werk glücklich hinaus- sühren. Tagesgeschichlliche Neberficht. Leipzig, 20. Februar. lieber dieOrientdebatte sagt die „Nat.-Ztg.": Die Begründung der Interpellation durch den Abge ordneten v. Bennigsen zeichnete sich durch Klarheit und Schärfe aus, die an dem gegebenen Orte auch der Wärme nicht entbehrte. Der Reichskanzler gab Erklärungen ab, deren Tragweite einer Hervor hebung nicht bedarf, ob sie gleich mit Dem überein- flimmte, was man von dieser Politik voraussctzte. Mit Befriedigung constatirte man die Frische der Darstellung und den altgewohnten Humor, der sich in den Ernst der Behandlung so drastisch einflicht. Die Ernennung Bayard Taylor's zum Ge sandten der Vereinigten Staaten in Berlin muß als eine sehr glückliche bezeichnet werden. Der Amtsnachfolger des Historikers George Bancroft und dessen Neffen, Dkr. Bancroft Davis, de- vor Kurzem zum Richter am Court of Claims er nannten ehemaligen Unterstaatssecretairs, hat in der Literatur als Dichter und Reisender eine ge achtete Stellung sich errungen und seinen Namen weit über die Grenzen seine- Vaterlandes bekannt gemacht. Als Berichterstatter der von Horace Greeley begründeten „New-Hvrk Tribüne", deren Chefredakteur er später wurde, durchzog er fast den ganzen civilisirten Theil der Welt. Die Be schreibungen feiner Reisen, welche er auch gesammelt herauSgav, fanden großen wohlverdftuten Anklana. Eine besondere Freude gewährte ihm sein Aufenthalt in Deutschland, mit dessen Sprache er sich allmälig so völlig vertraut machte, daß er Gvethe'S „Faust" und andere Dichtungen unserer Classiker in wirklich meisterhafter Weise übersetzte. Nach seiner Ver heiratung mit einer deutschen Dame ließ er sich in deren Heimath Thüringen mehrere Jahre nieder und suchte mit den hervorragendsten deutschen Schriftstellern in persönliche Beziehungen zu treten. Während der Amtszeit des Präsidenten Lincoln war Bayard Taylor vorübergehend als Secretair bei der amerikanischen Gesandtschaft in Petersburg thätig. Die Wahl Taylor'« zum Gesandten in Berlin macht dem Präsidenten Hayes alle Ehre, der bei dieser Gelegenheit von Neuem gezeigt, daß er sich von dem Einflüsse de« Coterie- und Äiquen- wesen« berufsmäßiger Politiker frei zu halten weiß. Die „Ital. Corr." berichtet: AuS vaticanischcn Kreisen verlautet mit Bestimmtheit, Deutsch lands Regierung habe dem Cardinal-Kämmerer Pecci durch einig«- einflußreiche Bischöfe gewisse Bemerkungen rücksichtlich der Wahl deS neuen Papste- zukommen lassen, bei deren Nichtbeachtung sie weitere Schritte gegen die katholische Kirche unternehmen würde. (?) Kardinal Pecci machte den Cardinälen in einer Conqrcgation Mittheilung von dieser Drohung des Fürsten Bismarck, aber es kam zu keiner Debatte über dieselbe, sondern ein jeder Cardinal wird ihr beliebig Rechnung tragen können. Auch im österreichischen Ai>gcordneten- hause fand am Dienstag eine Besprechung der Orientfrage statt. In Erwiderung auf die von Giskra über die orientalische Angelegenheit einge- brachte Interpellation gab der Ministerpräsident folgende Erklärung ab: Die Regierung sei von den Friedensbasen, auf Grund deren der Waffenstill stand zwischen Rußland und der Türkei abge schlossen, in Kenntniß gesetzt; dieselben entsprechen im Ganzen den aus Petersburger Blättern darüber in die Oefsentlichkelt gelangten Mittbcilungen. Bon der Existenz anderer Abmachungen habe die Re gierung keine Kenntniß. Die Regierung habe den er wähnten Friedensbasen gegenüber ihren principiellcn Standpunkt mit aller Offenheit gekennzeichnet, indem sie erklärte, daß sie Abmachungen der Kriegführenden, soweit durch dieselben Interessen der Monarchie oder Rechte der Signatarmächte berührt erscheinen, für sich als nicht rechtsverbindlich erkenne, in so lange dieselben nicht mit den Signatarmächten vereinbart seien. Die Regierung habe gleichzeitig die Initia tive zur Einberufung einer europäischen Conferenz ergriffen. Sowohl der principielle Standpunkt der Regierung, als ihr Antrag aus Abhaltung einer Conferenz wurde von sämmtlichen Cabineten angenommen; nur das russische Cabinet regte be züglich der Form den Gedanken an, nicht eine Conferenz, sondern einen Cöngreß einzuberusen und drückte zugleich den Wunsch aus, daß letz terer nicht in der Hauptstadt irgend eines Signatar staates abgehalten werde. Die Verhandlungen hierüber seien dem Abschluffe nahe; man glaube dem baldigen Zusammentritt des CongresieS entgegen setzen zu dürfen. Mit Rücksicht hierauf sei die Regierung nicht in der Lage, in eine detaillirte Darlegung ihre- Standpunktes bezüglich der Frie densbasen einzugehen; sie könne jedoch nicht umhin, im Allgemeinen zu erklären, daß sie einige der Abmachungen, wie sie heute vorliegen, als den Interessen der Monarchie entsprechend nicht anzu erkennen vermag. Diese Reserve bezieht sich jedoch nicht auf jene Punkte, welche die Verbesserung der Lage der Christen im Orient bezwecken, sondern auf solche Bestimmungen, welche «ne Verschiebung der Machtverhältnisse im Orient zu Ungunsten der Monarchie nach sich ziehen könnten. DieRegierung habe die zuversichtliche Hoffnung, cs werde der europäischen Berathuna gelingen, zü einer Verständigung zu führen. Da alle betheiligten Mächte wünschen müßten, daß auS der Krise ein dauernder Friede hervorgehe, so hofft die Regierung, daß die Bera thungen der Mächte nicht zu einer einseitigen, son dern zu einer allseitig befriedigenden Lösung führen werden. Jedenfalls werde die Regierung, gegen über den ernsten Ereigniffcn, nach wie vor cs als ihre Pflicht und ihre Ausgabe erkennen, die poli tischen und die materiellen Interessen und das Ansehen der Monarchie nach jeder Richtung hin zur Geltung zu bringen. Der Pariser „Moniteur" meldet, daß im Se nate der Gedanke erwogen werde, der Regierung durch eine Interpellation Gelegenheit zur Aeußerung über die auswärtige Politik zu geben, um den Gerüchten entgegenzutreten, als suche Frankreich Allianzen oder verfolge geheime Pläne einer Revanchepolitik, wie es konservative Blätter anempfehlen. Die Verleihung deS Groß kreuzes der Ehrenlegion an Victor Hugo wird jetzt als entschieden betrachtet. Die „Times" meldet aus Pera vom 18. Februar, das englische Geschwader habe sich von Mu- dania nach Tuzla (17 Meilen von Konstantinopcl entfernt) begeben, cs würden noch drei weitere Panzerschiffe erwartet. Aus Bukarest wird gemeldet: Die Räumung Ruftschuks durch die Türken ist in vollem Zuge; die auswärtigen Cottsuln kehren dorthin zurück. Die Uebcrgabe von Widdin dürfte kaum an die Rumänen erfolgen. Mehrere rumänische Regi menter von dem BelagcrungscorpS dieser Festung sind bereits nach Rumänien rurückgekehrt. Graf Corti, der italienische Gesandte in Kon stantinopel, hatte eine Audienz bei dem Sultan. Landtag. -r- Dresden, 19. Februar. (Zweite Kammer. — Schluß.) Fortgesetzte Berathung de« Einkommensteuergesetzentwurss. Secretair Richter-Tharandt beantragt (nach Annahme der 88 16 und 17) zu 8- 18 die Zu grundelegung des Ertrags der letzten drei Wirth- schaftsiahre für die Berechnung des Einkommens aus der Landwirthschast. Abg. May beantragt, daß bei dem landwirth- schaftlichen Einkommen der Arbeitsverdienst des Bewirthschafters mit in die Berechnung gezogen werden soll. Der Antrag Richter wird einstimmig ange nommen, ebenso der Antrag May, und Wetter tz. 18 nach der Vorlage angenommen. Ebewo tz. 19, 20 und 21, und die Ueberschrift zum Ab schnitt H. des Entwurfs (Berechnung des Ein kommens), woraus die Kammer zum Abschnitt III. (Einschätzungscommissionen) übergeht. 88 22, 23, 24, 25 und 26 werden angenommen. H. 27 ruft einige Debatte hervor. Der Entwurf bestimmt in diesem Paragraph, daß die Wahl der Einschätzungscommissionen durch die be treffenden Gemeinden erfolgen soll, während die Deputation beantragt, daß in jede Commission ein Mitglied durch den Bezirksausschuß resp. Kreis auSschuß gewählt werden soll. Die Abgg. Oehmicheu, Mehnert und Uhle- mann sind für, die Abga. Bicepräsident Streit. May, vr. Krause, Äökert, Philipp gegen den Dcputationsantraa. Abg. Günther will nur die Städte mit revi- dirter Städteordnung von der Bestimmung der Deputation ausnehmen. Abg. vr. Heine ist für den Deyutationsantrag, beantragt aber, daß da- vom Bezirks- oder Kreis ausschuß zu wählende Mitglied der Einschätzung«- commission nicht au- dem betreffenden Ein schätzungsbezirke genommen werde« soll. Die Kammer nimmt den 8- 27 mit den, Günther'schen Antrag an. — Die tzß 28, 29. 30, 3t, 32 werden angenommen. Fortsetzung der Berathung heute Abend 6 Uhr. -r.- Dresden, 19. Februar. (Zweite Kammer — Abendsitzuna — Fortsetzung der Einkommensteuerdevatte). Die Kam mer nimmt 8 33 nach den Vorschlägen der Ma jorität (3 Mk. Tagegeld und Reisekosten für die Mitglieder der EinschätzungScommission) an und geht über zu Abschnitt IV. des (Gesetzes (Vorbe- reitung der Einschätzung). 8- 34 wird unverändert angenommen, ebenso 8 35; unter Ablehnung eines Antrages deS Aba. Walter, nach welchem Hausbesitzer nur für solche Steuerbeträge haftbar sein sollen L
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