Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19161108
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-08
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
61. Jahrgang. O 31V. Mittwoch» 8. November ISIS. Drahlinschrtst: Nachrichten Lre-de«. Lernjprecher-Sammelnummer: LLLsl. Rur für Nachlgespräch«: LVUU. Bezug», Gebühr vterielsShrltih In Dre,den bet zweimaliger Zutiogung (an Sonn- nnd Montagen nur ein mal) !t,2ü M., tn den Bororten li.SO M. Bet einmaliger Zustellung durch die Post »,»u M. (ohne Bestellgeid). Anzeigen < Preise. Dt« einspaltige Zeile (etwa 8 Silben) lid Pf,. Dorzugepliibe und Anzeigen tp Nummern nach Sonn- und Feiertagen laut Tartst — «uewlirllgeAusirSg« nur gegen Borauadezahlung. — «elegblalt lOPs. Schristleitung und Hauptgeschäslrstelle: Mariensiraße SX/4«. Druck u. Verlag von Liepsch L Rcichardtln Dresden. Nachdruck nur mit deullicher Quellenangabe (.Dieedner Slachr.') .zuIWg. — Unverlangte Schriststück« werden nicht ousdewahrt. Ae nemte ttalienWe Ssseufive mißlungen. Sin Smpsang polnischer Führer durch den Reichskanzler. — Susammentritt des Hauptausschusses des Reichstages. — Jer llebergaug über die Donau. — Der König von Griechenland gegen die Revolutionäre. — Verkürzung der englischen Front in Frankreich. Merrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie». Amtlich wird oerlantbart den 7. November: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heereofront de» Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Hm Abschnitte dev Vörös-Torony - sR o t c n »T u r ms- Passes wurde der Feind durch deutschen Wesens ist in früherer Zeit sogar von englischer Seite in einer heute kaum noch glaubhaften Art anerkannt worden. In den 8<«er Jahren des vorigen Jahrhunderts erklärte nämlich Gladstone, die Hegemonie, die Deutschland in Europa besitze, erscheine einzig in ihrer Art. sowohl was ihre Unantastbarkeit, als auch die Art ihrer Handhabung betreffe. Wohl sei die deutsche Politik nicht ohne mensch liche Hehler, doch im groben und ganzen sei der Wert dieser umfassenden Angriff i"l Zentrum Europas befindlichen, friedliebenden und nördlich von den Höhen von Spini vertrieben, wobei er itarken Macht von unschätzbarer Bedeutung, (selten habe IN Offiziere und tNNN Mann an (befangenen zurücklies,. Nordwestlich von Eampolung schlug eine unserer bewährten England so klar gefühlt, wie zielbcwubt nnd klug dieser kolossale Staat, der noch jeden Tag stärker werde, die Gcbirgobrigadcn sechs rumänische Stürme ab. Südlich von Ehrende Nolle in Europa zu handhaben verstehe. Üraszua wurde dem Heinde eine Höhe entrissen. Bei So sprach einstmals ein liberaler englischer Staats- rölgyes haben die Nüsse« unse»-e Hront im wren,zgcbirge noch die besseren Traditionen des alten aristo- in mehrtägigem zähe« Kampfe «m einige Kilometer zurück gedrückt. ' Der Berg Bedul, östlich von ttirlibaba. wnrde vor dem Massenfeuer der russischen Artillerie wieder geräumt. Heeresfront de» Generalfeldmarsch all» Prinzen Leopold von Bayern Bei den österreichisch-ungarischen Streitkrästen keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. I« Wippach-Tale und auf dem Karst kam es kratischen England vertrat. Wie tief ist seitdem Groß- britannien von seiner ehemaligen Höhe nicht blos; nach auben hin, sondern auch im Innern hcrabgesunken! Die ehemals von ihm selbst anerkannte deutsche Kulturmacht I will cs mit wüster Gewalt zerschmettern, und gleichzeitig ^ hat es in seinem eigenen Hause Zustände geschaffen, die i geradezu ein Hohn auf die persönliche und politische Frei heit sind. Solange England noch von der altenAristv - kratie beherrscht wurde, war cs anders. Damals sprachen die Lords des Oberhauses noch ihr gewichtiges Wort in der Politik mit und die bürgerliche Freiheit wurde hoch- gehalten. Sobald aber die demokratische Strö- gestcr« z« keinen gröberen Kämpfen. Die Lage ist nnver- ^ ,n u n g einsetzte und Demagogen vom Schlage Churchills, ändert. Die Italiener verhielten sich ruhig. Ihr aroß^lvyd Georges, Greys usw. ans Nudcr brachte, änderte sich angelegter Angriff der ersten Novembertagc mißlungen. ist Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chess des GencralstabeS: IW. T. B.s v. Höser, Heldmarschall-Leutnant. Snglische „Freiheit". Bon englischer Seite ist bekanntlich im Lause Krieges wiederholt die Losung ausgegeben worden, des das, das Bild. Diese Elemente bewiesen durch ihr ganzes Ver halten die Wahrheit des alte» Wortes, daß zur Macht ge langte Jakobiner die ärgsten Despoten sind. Ihr erstes Werk war die völlige Entrechtung des Oberhauses, das nach der vom Unterhanse erzwungenen Versassungsände- runa nur noch die Bedeutung einer beratenden Körper schaft besitzt, da jeder Gesetzentwurf, den das Unterhaus im Falle des Widerstandes des Oberhauses dreimal hinter einander angenommen hat. auch ohne die Zustimmung der Lords Gesetz wird. Die Männer vom Schlage Llond Georges können also mit dem Unterhause zusammen machen, was sie wollen, und bei dieser Ncgierungsart ist Großbritannien um die „Freiheit" der Völker kämpft. ES ihr Machtbewußtscin während des Krieges derartig a^ geschwollen, daß sie jetzt auch schon das Unterhaus als eine „verächtliche Masse" behandeln. Besonders bezcich- wurbe und wird noch heute so dargeftellt, als ob England, in dem sich angeblich das „Ideal der politischen und per sönlichen Freiheit" verkörpert, auch deshalb mit zum Schwerte gegriffen habe, um bas „arme, von einer reaktio nären Regtenwg geknechtete deutsche Volk" von seinen .Tyrannen" zu befreien und ihm das „Recht der Selbst bestimmung" zurückzugeben. Inzwischen hat sich ja nun mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit herausgestellt, ne»d hierfür isl die Art, wie der Vertreter der Negierung Lord Eccil dieser Tage die Forderung des Unterhauses nach Einflußnahme auf die auswärtige Politik abgcfertigt hat. Ganz in der Haltung eines rück sichtslosen Gewalthabers erklärte er rund heraus, die Negierung habe zwar viele Fehler gemacht, aber sic denke daß England selbst gegenüber allen kleinen und schwachen I trotzdem nicht daran eine neue Form der Leitung der aus- Nationen der schlimmste DeSpot ist, den eS überhaupt geben I'""'t>»cn .lngclegcnheiten elnzuführc». „Jagt uns doch kann und dessen Rcchtsbrüche und Willkürlichkeiten jeder Beschreibung spotten und durch keinerlei im internationalen AnstandSgefühl begründete moralische Hemmungen er schwert werden. Wir wissen also vollauf, was wir im Falle eines Obsiegcs unseres erbittertsten und gefährlichsten Feindes zu gewärtigen hätten, und können der Vorsehung nicht genug danken, daß sie «ns zu einer starken und mäch tigen Nation gemacht bat. an -er sich auch die gewaltige nationale Kraft des britischen Weltreiches bricht, so daß die Londoner Machthaber nimmermehr ihr Ziel erreichen werden dem Deutschen Reiche ein ähnliches Schicksal zu fort, wenn nur euch nicht gefallen!" Das war der Kern seiner Ausführungen, woraus deutlich der Untertan herausklang, daß das Parlament sich zu einem solchen Entschlüsse ja doch nicht aufraffen würde. Eine gering- schätzcndere Behandlung deö Parlaments ist nicht gut denkbar, und das geschieht heute in dem „freien" Eng land, dem ehemaligen „parlamentarischen Musterstaate"! Da darf es dann freilich nicht wundernehmen, daß auch die Freiheit des einzelnen englischen Bürgers von solchen Gewalthabern mit Füßen getreten wird. Es ist setzt tatsächlich soweit gekommen, daß aus Anlaß des neuen bereiten, wie sie es über die meisten kleinen neutralen Wchrpflichtgcsetzes förmliche Menichenjagden ,n England Staaten bereits heraufbeschworen haben. Wir werden — baS hoffen wir zuversichtlich — aus diesem Riesen- kampfe auch England gegenüber als Sieger hervorgehen. u»d wenn dann von einer deutschen Vormacht tn Europa gesprochen werden kann, so werben wir sie nur im Sinne einer wahren Freiheit gebrauchen, die nicht nach scheinheiligem englischen Muster hinter glcißncrtschen Worten schwarze Absichten und einen bösartigen Vernich- tungSwillen birgt, sonder« den kleinen Staaten ebenfalls ihr Recht werden läßt und ihre ungehinderte Entwicklung»- sreihett verbürgt. Die schon jetzt von uns vollzogene B e. veranstaltet werden, »m die Mannschaften einzufangen, und daß jeder Polizist baS Recht hat» jeden Mann auf der Straße ohne weiteres anzuhaltcn, ihn nach dem Ausweis über sein Milttärverhältnis zu befragen und ihn. falls er sich nicht auSzuwetsen vermag, zu verhaften. Auch di« Unterdrückung des Aufstandes in Irland hat ja in erschreckender Weise ge zeigt. mit welcher völligen Mißachtung von Recht und Gesetz, die doch di« Grundlagen jeder wahren Freiheit bilden, die Behörde» zu Werke gingen. Die vielgerühmte britische „Freiheit" ist heute tarjächlich begraben. Das Unterhaus ist zum willenlosen Werkzeug in der Hand von Demagogen ge- fret» ng PolenS ist ein TatbewetS dafür, baß wir frem-, worden, deren Oberhaupt Gren von einem seiner LandS- -en Völkern nicht als Knechtcr und Unterdrücker gegen- leute. dem Oxford» Professor Conybeare, dahin gekenn- überstehen. sondern Laß wir zu ihnen als wohlwollende zeichnet worden ist. daß er et« „heilloser Lügner" sei und Kreunde und Kulturträger komme«. Diese Eigenart d-Z Enakmd tu die Katastrophe de- Weltkriege» Urinet». geschwindelt" habe: er werde sich später noch einmal aus dem Staube machen müssen, um sein Leben vor der Wut des Volkes zu retten. Und nun vergleiche man damit die deutschen Zu stände! Die bürgerliche Freiheit ist bei uns in Deutsch land auch während des Krieges mit den durch die militäri schen Rücksichten unbedingt gebotenen Einschränkungen un angetastet geblieben und Szenen, wie die englischen Mcn- schenjagdcn, könnten bei uns schlechterdings nicht Vor kommen. Wo aber, wie bei der Schutzhaft, sich doch Miß stünde herausgestellt haben, ist der Reichstag sofort energisch vorgegangcn und hat von seinem gesetzgeberischen Initiativ recht Gebrauch gemacht, um der Negierung einen Antrag zu unterbreiten, zu dem diese ihr Einverständnis erklärt Hai und aus Grund dessen sie einen Entwurf vvrlcgen wird, der dann gleich zu Beginn der nächsten Tagung als Gesetz ver abschicdet werden soll. Desgleichen hat der Reichstag es durchgesetzt, daß ihm durch die kraft kaiserlicher Verordnung zugelassene Weitertagung des Hauptausschusses di« erstrebte fortlaufende engere Fühlung mit der Regierung in aus wärtigen Angelegenheiten gewährt wurde. Die politische und bürgerliche Freiheit erfreut sich also bei uns in Deutsch land auch im Kriege eines breiten Spielraums, während sie in England zum Spiclball der Machtgelüste von gewissen losen Demagogen geworden ist. ohne daß das englische Par lament imstande wäre, sich auf sich selbst zu besinnen und Wandel zu schassen. kiu kmpslmg volrrischer Führer durch den Reichskanzler. Berlin, 7. Nov. lAmtlich.s Am 2X. Oktober empfing der Reichskanzler im Kon-grcßsaalc des Rcichskanzler- palais die Herren Stadtvcrordncten-Vvrstchcr und Rektor der Universität Warschau Brudzinski, ehemaligen Duma-Abgeordneten Exzellenz Lempicki, zweiten Bür germeister von Warschau Ehmiclcwski, den Vizepräsidenten der Landschaft Dzicrzbicki, Professor Samuel Dickstein, den Vorstand des Haupthilfsausschusscs Grasen Rvuikier lin den Milizvorsteher Prinzen Nadziimll. Die Herren wurden Idem Reichskanzler vorgestcllt, welcher darauf folgende Worte an sie richtete: Meine Herren! Ihrem Wunsche, von nur empsaugen zu werden, habe ich gern stattgegcben. Ich sreue mich, Sie in diesem historischen Saale, der vor -XI Jahren der Schau platz großer Ereignisse gewesen ist, begrasten zu können und darf Ihnen anheim geben, den Gedanke» Ausdruck zu verleihen, die Sie hierher geführt haben. Hierauf ergriff Professor Brudzinski zu folgender Ansprache das Wort: Nufgcsordert zur Darlegung der Wünsche der Polen, haben wir die hohe Ehre, vor Ew. Erz eile».; zu erscheinen. Wir sind zwar nicht eine bevollmächtigte Ver tretung des polnischen Volkes. Denn eine solche zu bilden, ist in der gegenwärtigen Kriegszeit eine Unmöglichkeit. Wir glauben jedoch berechtigt zu sei», namens der pol nischen Nation ihren unerschütterlichen Bestrebungen nach der Wiederausrichtung eines polnischen Staates Ausdruck zu geben. Wir sind tief überzeugt, daß nur die Schaffung eines starken, völliger Entwicklung fähige», die Gleich berechtigung aller seiner Bürger gewährleistenden pol nischen Staatswcsens Europa feste Grundlagen eines dau ernüen Friedens sichern kann, und daß in Polen denjenigen Mächten, die dieses Werk vollbracht haben werden, ein treuer Bundesgenosse erflehen wird. Siegreiche Schlachten haben das Schicksal Polens in die Hand der Zentralmächtc gelegt. Polen gehört zum Westen. Seine Wiederausrichtung, wagen wir zu behaupten, wird mit den ^eigenen Interessen der Zentralmächtc im Einklang stehen. Sie wird ein von der Geschichte geforderter Akt der Ge rechtigkeit sein. Der noch immer donerndc Krieg erlaubt es vielleicht nicht, heute schon einen Staat mit bestimmten Grenzen, insbesondere nach dem Osten, zu bilden. Doch erheischen die durch de» Krieg geschaffenen Verhältnisse ge bieterisch die Erlassung eines Staatsaktes, durch welche» die. Staatsoberhäupter der Zentralmächte ein selbständiges Polen proklamieren und garantieren. Sodann sollte, soweit die Kriegscrcignisse tnes irgend^ wie gestatten, zwecks Schaffung fester und dauernder Grund lagen des polnischen Staatswcsens sofort an die Realisie rung dieser Absicht geschritten werden. Nach unserer Ueberzeugung ist das durch folgend« Maßnahmen zu erreichen: 1. die Ernennung eines Regenten zur Aus übung der vollen Reglcrungsgcwall auf dem Gebiete des polnischen Staates: 2. die Aufhebung -er Grenze» zwischen -eu -ei-eu, Okkupationsgebiete«;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite