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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187301026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-02
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1873
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<?rlchei»t üi,ttch früh «>/, Uhr. Lrdattt«, «>» Lr^tltti» JoheumiS^ffe SA. Brrantw. «rdacteur Fr. Hiittuer. Lprcch-midt d. «edaction L'oimiNag« »en N—ii Uhr Siuchmtttai» »o« Uhr. Annahme der für die nSchst- ialaende Nummer bestimmten Inserate in den Gochrnlagen bis 3 Uhr Nachmittags. Filiale fSr Zuserateuaaaahme: Otto Klemm, Universitätsstr 22, LoutS Lösche, Haiaftr. 21, part. Anzeiger. Amtsblatt des Kinigl. Bezirksgerichts u»d des Raths der Stadt Leipzig. «»fl»,r I««««. >h»»,r»r»t«»rri« »tcrickstlbrüch t'Thsr. f»/, >ncl. Bmugerlch» , Thlr »o«gr. j Jede rinHota« Nummoe Hs «rlegeMipkm 1 «zr. ' e ^ Kcbülire,. für LptraLellagen . ohNsFoMMrdermig tt» Lhlr. mit Pvilixfördermt- 14 Thlr. Inserate ^gefpaltemBourgoiszeile 1'/»Ngr. Größere «Lchristru laut unserrm Prri-ver-cichniß. «crlamea aulrr >. vedartiauasiriq die Spaltzcile 2 N-x. M L. Donnerstag den 2. Januar. i8r». Zur gefälligen Beachtung Mehrfach vorgckommene Differenzen zwingen uns die dringende Bitte an das geehrte Publicum zu richten, - . alle Holzstöeke oder Clichäs, welche uns zum Abdruck im Tageblalte übergeben werden, nach Beendigung der Insertion sofort bei und wieder in Empfang nehmen zu lasse«, da wir nach gemacdlem Gebrauch eine Garantie für diefetbcn nicht übernehmen können. Bekanntmachung. Jeder «»kommende ^rrmde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner kunft und, wenn diese erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tage rmittagS von seinem Wirthe bei unserem Aremdenbureau anzumelden, emde aber, welche langer als drei Tage hier sich aufhalten, haben Anmelde schein zu lösen. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden mit einer Geld huste von ck Thalern oder verhältnistmastigei Haftstrafe geahndet. Leipzig, am I. Januar 1872. Daö Polizeiamt der Id»'. Rüder. Ltadt Leipzig. Trinckler, Leer. q«' - l» Bekanntmachung. Daö Königliche Finanz-Ministerium hat mittelst Verordnung vom 10. Dcccmbcr 1872 368 Nr. 26 F R R Verkaufspreis für die auf d>.,n hiesigen fiskalischen Holzhvfe aufgestellten Hölzer vom Jahre l873 an bis auf Weiteres auf 2 THIr. 28 Ngr. — Pf. für 1 Kubikmeter weiche Scheite und 2 Thlr. 16 Ngr. — Pf. für 1 Kubikmeter weiche Ktüppcl festgesetzt, waö hoher Anordnung zu Folge hiermit bekannt gemacht wird. Wenn HolzhosSgeschirr zur Absuhrc der Hölzer benutzt wird, beträgt das Fuhrlohn gemäß der hohen Verordnung vom 14. December 1872 dkr. 306 Fl. Ra. , — Thlr. 4 Ngr. 8 Pf. für den Kubikmeter Holz. Leipzig, am 30. December 1872. Königliche Holzverwalterei. H. Heinicke. v .6 Tagesgeschichlliche Itebersicht. Außer der Vorlage, welche der CultuSniinistcr dem preußischen Landtag über die Grenzen der kirchlichen Strafmittel gemacht hat, wird, wie die „Spencrsche Zeitung" hört, noch eine zweite Vorlage auS diesem Ressort, und zwar über die geistliche DiSciplinargcwall eingcbracbt werden. Damit dürste die Reibe der Vorlagen auf diesem Gebiete, wie die „Spen. Zeitg." wissen will, ge schlossen sein. Ob der von drei Ministern verfaßte i Gesetzentwurf über die Civilehe, welcher jetzt dem SlaatSministcrmm vorliegt, noch in dieser Solsion j dem Landtage vorgclegt werden wird, ist nach der „Spen. Ztg." mindestens zweifelhaft; allem An scheine nach wird davon Abstand genommen werden. Die „Spcner'sche Ztg." sagt- Viele unserer 'efer iverden verwundert sein, daß der Telegraph >on gestern Llxud nur die Beurla ubung, nicht ^ie Abberusung unsere- Geschäftsträgers xi der Curie, des Legationssecretairs Stumm, neidete. Daß nach der züngsten Allocution Lieute- rnt Stumm dem Papst nicht zur Neuiahrscour viufwartcn konnte, verstand sich von selbst. Aber selbstverständlich scheint es auch, daß der jetzige Pavst d,c Ehre verwirkt hat, einen Vertreter des Oberhauptes des Deutschen Reiches je wieder bei sich zu empfangen. Wenn man gleichwohl nur die Form der unbestimmten Beurlaubung, nicht der Abberufung gewählt hat, so erklären wir uns dies au- dem Umstand, daß Deutschland nicht ohne Vertreter in Rom für den Fall einer Erle digung des päpstlichen Stuhls gelassen werden soll. Die „Rat. Ztg." schreibt: Päpstliche Allo cutionen pflegen von den Bischöfen besonders veröffentlicht und der gläubigen Heerde dem In halte nach an das Herz gelegt zu werden. Wir möchten den Staatsanwälten und Polizeibehörden empfehlen, alsdann einzuschreiten; sie werden an den Püducationcn der Bischöfe, welche für die Allocution Propaganda machen, ein geeigneteres eorpiui «lallet! finden. als an denen der Zeitun gen, welche die Allocutwn bekämpfen und mit Indignation besprechen. Der diplomatische Agent, welcher von seinem Posten in Rom beur laubt werden soll, ist der LcgationSsecrelair und Secondelievtenant der Reserve Herr Stumm. Früber war für das Deutsche Reich noch ein Ge schäft-träger, Herr v. Dercnthall, de» dem päpst lichen CarvinalstaatSsecretair Antonclli beglaubigt, aber nach der Episode, deren Mittelpunkt Cardi nal Hohenlohe war, abbcrufen worden. Die An wesenheit de- Herrn Stumm in Rom hatte zu ihrem Grunde natürlich nur die Interessen des Rcicke- und wird nach den bisherigen Vorgängen kaum als eine Courtmsie empfunden worden sein, deren Wegfall der Papst jetzt schmerzlich empfin den könnte. In Berlin hält der Papst bekannt lich keinen besonderen Agenten. Die osficiösen Berliner Correspondenten schreiben: „Bekanntlich zieht sich ein parlamentarische« Ge witter über dem Minister-de- Innern in Folge seiner Haltung gegen die renitenten Land- räth« zusammen. ES heißt, daß er den Letzteren wegen ihrer Opposition gegen die Kreisordnung die Zmnuthung gemacht yabe, entweder für die Kreisordnung zu stimmen oder ihr Mandat nieder- zulegen und die Liberalen wollen ihn deshalb im »bgeorvneteuhause interpelliren Der Minister Hai indessen, wie an unterrichteter Stelle ver sichere wird, gegen die renitenten Landräthe sich nichts Nester erlaubt, als die vertrauliche Be merkung, baß dieselbe» loyaler gehandelt haben würde», wen» sie lieber ihr Mandat «iedergelegt Kälten, statt g^n die Kreisordnung zu stimmen. Ein« förmliche Verfügung de« Minister- in diesem Ginne ist nicht ergänzn Die ,Had. LandrszeNnng" schreibt: Seit einiger nt bringen ultramoutane Blätter, voran das iciöse Organ der Freiburger Curie, da« ,^katho- Le Kirche,bl,", Dundermähren über angebliche scheinnnae» der „Mutter Götte«" i« saß. Bald erscheint die heilige Jungfrau in ld in jenem Thale der BogS,''.wobei . i daö Merkwürdigste der Umstand ist, daß es die Himmelskönigin hauptsächlich aus die dortigen deutschen Polizeibeamten, Gendarmen und Soldaten abgesehen hat. Man erkennt die politische Absicht dieser Wundcrerzählungen aus den ersten Blick. Es soll durch sie der dortigen Landbevölkerung der Glaube beigebracht werden, daß man selbst im Himmel Mißfallen habe an der Verwaltung der katholischen Reickslandc durch die protestantischen preußisä)«n „Ketzer". Der „Franks. Presse" schreibt man aus Hom burg, 29. December: Heute Mittag wurde plötz lich die Spielbank von Seiten der Admimstra tion geschlossen. Die letzten Tage hindurch war der Andrang der Spieler ein sehr großer. Dies veranlaßte die Adimnistration, die Bank schon vor dem 1. Januar zu schließen, da wäh rend der letzten beiden Tage der Andrang jeden falls noch größer geworden wäre. lieber eine Verlegung der Bank ist hier gar Nichts bekannt; seitdem sich die Errichtung einer solchen in Baduz als nicht ausführbar erwiesen, scheinen die Blicke unsrer Croupiers sich nach Saxon und Monaco gerichtet zu haben, wo dann weitere Spieltische ausgestellt werden dürsten. Die Croupiers und Bankbcdienstetcn, welche seiner Zeit mit der aben- tcrzerlicken Bitte um Pensionirung an den König hcrangetreten waren, müssen eben jetzt zusehcn, wie und wo sie ihre fernere Existenz finden' denn die Actionaire werden sich nicht dazu Herbei lasien, denselben lebenslängliche Renten aus- zuwersen. Der Verdienst der Actionaire in diesem Jahre wird sehr groß sein, da abgesehen davon, daß das herannahcnde Ende des «Spieles viele große Spieler zum längeren Verweilen ver anlaßt«:, der Sommer einen Fremdenverkehr in die deutschen Badeorte führte, wie ihnen noch selten zu Theil geworden war. Ueber daS Ge schäftsresultat wird die nächste Anfangs Januar abzuhaltende Generalversammlung Bericht erstattet erhalten; diese Versammlung, so läßt wenigstens die Administration auöposaunen, soll dann weiter auch über die Schritte befinden, die bei der deutschen Regierung, rcsp. bel der französischen Nationalversammlung behufs Entschädigung der Gesellschaft für Unterbrechung der Concession zu tbun sind. Die frevelhafte Ungerechtigkeit des Gesetzes, welches daS Äushören ver Spielbanken verlangt, soll dabei ins rechte Licht gestellt und die Handlungen der deutschen Regierung gegen die französische Gesellschaft als „sckamloS" charaktc- risirt werden. Man kann sich daraus gefaßt machen, daß in dieser Versammlung das deutsche Reich nicht bester als seinerzeit in den Pro klamationen Gambettas oder in der neuesten päpstlichen Allocution wegkommen wird. An der Sache selbst wird Dies jedocb Nicht- ändcrn. Eine Entschädigung für den Ver lust des Rechtes, die Dummheit des Publikums aufs Schamloseste ausrunutzen und in unseren» schönen Taunus da- Pariser Griscltenthum ab zulagern, wird den Actionairen niemals zu Theil, wenn auch nicht schon jede kompetente Richtcr- xhörde fehlte. Homburg selbst wird für den An- ang da« Spiel und besten zahlreiche Zugvögel ehr vermissen und sich eben daraus beschränken müssen, für Kranke oder frische Luft Suchende ein angenehmer Aufenthaltsort zu sein. Bemüht nian sich allseitig in dieser Richtung, indem man die übermäßigen Preise nicht beilxhält und auch ferner « wozu ja der Badesonds «»gelegt wurde) für ge sellige Vergnügungen sorgt, so wird die Schön heit der Lage dcm zunächst wohl noch recht schweren Uebergang vom Lupus» m ein Heilbad immerhin einigermaßen erleichtern und aus die Dauer dazu beitragen, aus dem so verschrieenen Hontetxmrg «nr I'adlwe ein vielbesuchte«, gesunde-, deutsche» Homburg z«. schaffe».. . , Ueder Pari« gebt der .^Dmes" eine Mitthei- lung au« Madrid r». wonach in nächster Zu- Rlfopfisten zu er rang sei bereit, jede trenge zu unterdrücken, scheine der Aufregung, welche diese Nachricht unter der Bevölkerung von Madrid verursacht habe, große« Gewicht bcizuleqcn, da die Hauptstadt ihm durchaus feindlich gesinnt sei. Es mag richtig sein, daß die Reaclion Alles anf- bielct, um einen Aufruhr und am liebsten ein militairischeS Pronunciamento hervorzurusen. Doch ist die Regierung wohl noch im stände, einer solchen Schilderhebung erfolgreich cntgcgcn- ziltreten; und wenn die Einwochnerschast von Madrid, was sich keincnfalls so unbedingt bin- stcllen läßt, dem König kein großes Wvblwollen darbringen sollte, so ist ihr Haß gegen die ver triebene Dynastie und deren Anhänger doch viel stärker. DaS babcn bisher alle Wahlen in der Hauptstadt bewiesen, wo bisher nur radicale und in einigen wenigen Fällen'sogar republikanische Abgeordnete gewählt worden sind, während die Alsonsisten dort, wie in letzter Zeit fast überall im Lande, gründliche Niederlagen erlitten.- Ter Aufstand aus Cuba scheint wieder im Aufleben begriffen zu sein. Nach einer Uber Newyork cingegangencn Nachricht haben die Auf ständischen den Regicrungstruppen neuerdings zwei erfolgreiche Gefechte geliefert. Lcipjigtr polytechnischr Gesellschaft. Aus der Tagesordnung für die Sitzung am Freitag den 0. December befand sich ein Vor trag des Herrn Baurath I)r. Molhes über „die Wohnung unserer Vorfahren und unsere Wohnung." Tic ersten Wohnungen der Menschen waren Höhlen, Erdhütten, Zweighüttcn, Fcllzelte, dann folgten Holzhütlen, Pfahlbauten ,c. Man hat sich lange gestritten, welche von diesen Formen vie früheste , sei; cs scheint aber, als ob sie fast oder ganz gleichzeitig, je nach Beschaffenheit der Gegend aufactaucht seien. Tie Resultate der unermüdlich fortgesetzten Untersuchungen und Forschungen der Altcrthums- forscher, neuerdings unterstützt durch die Entziffe rung der Hieroglyphen Aegypten-, und durch die von den Naturforschern in Angriff genommenen ethnologisch-gcognostischcn Untersuchungen der AuS- grabung-resultate, berechtigen zu der Annahme, vaß bereit- 6000 Jahre v. Ehr. der Holzbau in hohem Grade, ja fast biö zur Hvlzarckitectur au-gcbildct gewesen sein mag und deuten sogar daraus hin, daß etwa 9000 v. Ehr. der Hütten bau seinen Anfang genommen hat. Mit der durcligebildeteren Einrichtung von Wohnhäusern und die wohl damit zugleich auftrctcnde Trennung der Scklafräume für die Familicvglieder nach Rang, Alter und Geschleckt entstand gleickzeitig eine Zurückdrängung des weiblichen Geschlechts, welche besonders bei den Griechen uns deutlich entgegen tritt. Tie Wohnunasräume der Frauen wurden fast völlig abgcschlesien von der Außen welt, und wohl selten mag cö einem profanen Auge vergönnt gewesen sein, einen Blick darein zu Wersen. Außer diesen un- aus Homer rc. bekann ten Daten war eS aber lange Zeit vergeblich, bestimmte Anhaltspunkte Uber die damalige Ein richtung der Wohnhäuser zu erlangen, und man erging sich, gestützt auf vie Angaben antiker Schrift steller, in Entwerfung von sehr regelmäßig und großartig di-ponirten Grundristen für da- grie- ckische Wohnhaus, bis vor wenigen Jahren die Wohnung de« OdysteuS auf der Insel Ithaka ausaegraben wurde, welche hierüber Licht ver schaffte und alle bis dahin in Geltung stehenden Annahmen Uber den Haufen warf. Die Anlage diese- Gebäudes ist nicht nur eine sehr beengte, sondern auch unregelmäßige und äußerst einfache gewesen. Nur in einer Beziehung stimmten die Annahmen mit den Thalsachen überein, nämlich darin, daß daS Hauptaugenmerk, selbst bei Er richtung von Häuptlinaswohnungen, nicht auf äußere und innere Großartigkeit und Pracht de« Hauies an und für sich, sondern auf vie practischc ^ Ausstattung der Höfe gerichtet wurde, wo« sich später auch bei städtischen Wohnhäusern, vorzüg-! sich auch bei den römischen bemerkbar macht«, in-! Rücksicht aus' dem der Hof im Wohnhaus der Römer ungefähr dasselbe galt, waö bei der gegenwärtigen Gene- > ration der elegante Vorsaal, wa« in einem Schlöffe der Audienzsaal gilt. Tie römischen Wohngebäude, von denen der dcedner durch längere Beschreibung , unter Vorzeigung vieler Ausnahmen au- Pompcit , ein deutliches Bild gab, unterschieden sich von den griechischen unter Anderem auch in sofern, als sie zwar auch nur kleine Fensteröffnungen hatten, wie sic nölhig waren, uni sich etwas gegen da- herr schende heiße Klima zu schützen, aber in» Allge meinen voch offener gebaut waren. WaS die Palastbauten der römischen Kaiser betrifft, so sind die Ausgrabungen auf dem Monte Palatino noch nickt jo weit gestehen, um hierüber ein endgültiges Urtherl fällen zu können. Auch andere Länder erhielten unS Zeugnisse der Wohnungseinrichtungen, z. B. Assyrien den aü-ae- grabcncn Palast des Sardanapal mit seinen 270 Zimmern und mehrere andere Paläste in Niniveü. Persien, die Paläste des DariuS, lerpeS rc.' Alle diese Bauten zeigen selbst in ihren so lange ver schüttet gewesenen Trümmern von einer weit ge diehenen Entwickelung der Architektur und einer boben Enlturstuse. Auch von der Einrichtung dieser Bauten gab Redner eine eingehendere Be schreibung. Die ägyptische, assyrisch, persische Eultur, ja selbst die griechische hörten auf sich selbständig weiter zu entwickeln, denn die Römer, wenn sie auch von jedem Volke, daS sic unter jochten, gern Einzelnes aufnahmcn, verstanden eS dennoch, die Hauptzügc ihrer Sitten, und damit auch ihres Hau-bauS bei allen Völkern, die ihrem Sccpter gehorchten, heimisch zu macken. Da machte in unerwarteter Weise ein Volk den Römern die Herrschaft streitig, welches bis ^ dahin theil- halbwild in seinen LÜäldcrn, theil-,. soweit eS einigermaßen cultivirt war, unter römi- - sckcm Einstuffe gelebt hatte, die Germanen. Die ss ersten unter ihnen, welche im Gebiete der Bau kunst germanische Eigenthümlichkett geltend zu macken wußten, waren die Ostgothen unter Dietrich von Bern, dem in Byzanz gebildeten Helden des . Nibelungenliedes. Mit Vesten Auftreten und langer segensreicher Regierung begann eine Acnderung ./ m der bis dahin fast unverändert gebliebenen^. Disposition des Hauses, ja die thcilrveise Ver»/ / Mischung der Nationalitäten hatte zur Folge, daß das urgermanische Princip eines nicht in sich ge schloffenen, sondern mit der Außenwelt in VerkHr stehenden, offenen HauseS selbst auf die Wohnungen' der Welschen einigen Einfluß cmsübte und die- selben auch der Außenseite ihrer Häuser eine afl-' derc Gestalt gaben, dieselben mit ciyer offenen Halle auSstattcnd, wie das durch vorgezcigke Ab bildungen von mentwnischen Häusern aus deck 9. und lO. Jahrhundert belegt ward. Die nutz ^ auch in rauherem Klima austrptende größere Für» sorge für angenehme Wohnung führte die Gerr manen zu einer sehr wichtigen Erfindung, us zwar früher, als man bisher geglaubt. — ZA Anfang de- letzten Decenniums hat man noch allgemein angenommen, daß die Kamme im 13i. und die Schornsteine im 14. Jahrhundert zuerst vorkamcn. Redner hat jedoch auj Schloß Schön burg bei Naumburg ein vollständig erhaltenes ' Kamin, anderwärts aber Reste von Kaminen und ! Schornsteinen constatirt, deren archstektonische Formen auf da- 117 Icchlhurchsrt^rüOytziseä. Der sich allmälrch im tend« Germanismus verl^ Styl nach Rußland, ibo thümlichkeiten noch heute Die Häuser sind klein, sehr i« zogen und die Gemächer jsind um Borraum gereiht.'«' ^ - Germanen und ;t"ar Normanen Italien, z. B. in Gnstia. 4n lj lien rc. noch VockdenkM« hröt ',1 r binsicktlich ihrer Esti Ausstattung »nv ttt lange nickt genüg Alfimsi^LnWt und die trotz des deutlichen Hy S-ß-r-
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