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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170103019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917010301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170103
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917010301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-01
- Tag1917-01-03
- Monat1917-01
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1917
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Mittwoch, S. Januar 1917. Drahtanschrift: Nachricht«« Hre»»««. Frrnsprrcher-Sammelnunlmer: LS «LI. Rur für Rachtgespräche: L00U. v»»i»g»-»ebLhr »isrickllhriich In Dr„d«n »et ,w«imali,kr Zutr»,ung <->n Tonn- und Montagen nur ein. mal) z.rr M., in den Bororien ».«> M. »«> einmaliger Zustellung durch die Polt »,«> M. lohne «estkllgüd). «nzaigan-Pralle. Di« einstmlilg- Zelle <«troa S Silben) SL Pf.. »or,ug»pid«e und Anzeigen in Nummern nach Sonn, und Aelartagan laut I-rif. — «uswilrtige »ustrilg« nur gegen Borauabezahlung. - Belegblat» U> P l. Schriftleitung und Hauptgeschäftrstrlle: Marien,«ratze »8 4«. Druck u. Verlag von Liepsch t Reichardt ln Dresden. Nachdruck nur mit deullicher Quellenangabe (^Dreedner Nachr.»).,uUi»ig. — Unoerlangie Schriststacke werden nicht ausbewahrt. Lckwsrkönge erhalten gegen kinsenctung von l iVssrle in vriekmsrlcen ein gebunclenes Lxemplsr unserer reich illustrierten Deschreibung von Nörrokren neuester Konstruktion. Energische Bersalgmig der Russen und Rumänen. Wie er 1KVV Sesangeue elngebracht. — Deutsche und bulgarische Fortschritte in der Dobrudscha. — Srstlirmuug einer wichtigen ruskschen-'öheulelluug.—krsolgreiche deutsche BorftSße an der Westsront.— Sine neue Rote des Bierverbandes an Griechenland. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. l« «tlich.j Grobes Hauptquartier. S. Januar. Westlicher Ztriegsschauplatz. Armee de« Generalfeldmarschalls Herzog« Albrecht von Württemberg I« Nperu-Bogeu lebhafter Artilleriekamps. Eng lische Haugrauatenangrisfe wurden abgewiesen. Heeresgruppe Kronprinz F« der Champagne, im Argonnncnwalde und aus dem Ostufer der Maas drangen deutsche HtotztrnppS und Patrouillen in französische Gräben und kehrten mit Ge» fangeneu und Beutestücke» befehlsgemäß zurück. Ein englisches Großflugzeug siel in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front de» Generalfeldmarschall« Prinzen Leopold . von Bayern Unternehmungen russischer JagdkommgfidoS südlich von Riga, im «üdweüe« von Dünabnrg n«h westlich »tapi^lan blieben ohne Erfolg Front de« Generalobersten Erzherzog« Joseph Südlich deS Trotosul-Tales gelangte der vielnmstrittene SSHenrücke» des Monte Faltucan« durch irische« A>», ftnrm in deutsche« Besitz. Längs der aus dem Bereczkcr Gebirge zum Sereth führende« Täler warfen Angriffe den Feind weiter zurück; unsere Trnppe« erstürmte» beiderseits des Oitoz- TaleS mehrere Höhenstellungen. Goveja im Jusita- Tal ist genommen. Russisch-rumänische Vorstöße wur» den znrückgeschlage«. 390 Gefangene eingcbracht. Heeresgruppe de» »eneralfeldmarschall» v. Mackensen Die neunte Armee zwang de« Russen, in starkem Rachbrängeu seine Nachhuten werfend, zu weiterem Rück züge. Bon Westen und Süden nähern sich deutsche nud österreichisch-uugarische Truppen den Brückcnkopfftellungen bei Focsani «nd Fnndeni. lieber INllsi Gefangene und viel Kriegsmaterial blieben in der Hand des nnermüdlichen BersolgerS. Zwischen B « za «l und Donau hält der Gegner seinen SrSckenkops. Veftlich v«n Braila. in der Dobrudscha. nahmen deutsche u»L bulgarische Truppen zäh verteidigte Stelluugen d«- Russe« und warfen ihn auf Raci« znrück. In de« KLmpfe» zeichnete sich das pommersch« Reserve-Infanterie» Regiment Rr. S ans. Mazsdonische Front Keine besondere» Ereignisse. Der Erft« Geueralqnartiermeister; s«. T. »i Ludeutorsf. -er deutsche Abevddericht. Berli«. de« r. Ja«. 1917. abends. sAmtlich. W. T. B.» Im West*« u«d Oste« nichts Besonderes. Sesterrüchisch'Mmarsschrr llriezideeicht. Wie». Amtlich wirb verlantbart den S. Januar: Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Dabrndscha wurde der Feind aus Maci« »urückgeworse«. In der Moldau stehen die verbündeten Streitkräftc vor de» Verteidigungslinie« von Braila und Focsani. Der Südflügel der HeereSsrvut des General, oberste» Erzherzog Joseph «achte gestern, namentlich i« Raume vo« Paulesei uuh Soveja, Fortschritte. Unsere Truppe» stürmte« hier «ud sü»Sstlich Harsa mehrere fetud- lich« Ltellnugru. Bei StauiSla« wurde« russisch« Streif abteilung«« zurückgewicseo. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. U»»«rä«»ert. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: lW. T. B j v. H > s« r. Feldmarschall-Leutuaut. Ne Merdklbaudrautwort aus die deutsche Frirdenruote ist cin sehr schwaches, jedes festen Untergrundes ermangeln des Schriftstück, dem man cs in scdcm Satze anmerkt, ivic sehr seine Verfasser sich abgcauält haben, um das lknmög liche möglich zu machen, nämlich, um nur halbwegs cinlsuch- tendc Gründe für die Zurückweisung des deutschen Friedens angebots anzusührcn, auf Grund dessen unbedingt Be sprechungen hätten eingeleitet werden müsse», wenn auch nur noch ein allerklcinstcr Teil von Gewissenhaftigkeit und Vcrantwortungsbcivußtsein bei den Leitern der uns feind lichen Staaten zu sinden wäre. Daß in den führenden Kreisen Deutschlands und seiner Verbündeten cin solches Verantwortungsgefühl sowohl vor de» eigenen Völkern wie vor der gesamten gesitteten Menschheit im weiten Um fange vorhanden ist, beweist eben die Tatsache, daß der Vicrbund sich gerade in dem Augenblicke, wo er ans der Höhe seiner militärischen Erfolge steht und seine Fähigkeit znm wirtschaftlichen Durchhnltcn völlig aus,er Zweifel gestellt ist, dazu entschlossen hat, dem Vicrvcrbnnd die Hand hin- zustrcckcn, um eine Aussprackre über die Möglichkeiten eines Friedensschlusses zustande zu bringe». Wäre »un ans der Gegenseite auch nur die geringste Geneigtheit vorhanden, der weiteren Verwüstung Europas Einhalt zu tun und Ver nunft und Besonnenheit wieder zur Richtschnur der inter nationalen Politik zu machen, so wäre cs die unzweifelhaft: Pflicht und Schuldigkeit der Herren Lloyd George, Brinnd und Genossen gewesen, sich die deutschen Vorschläge wenig stens erst einmal anzuhören, anstatt sic vo» der Schwelle ans abzulchncn. Ein solches Verfahren erinnert an den heiß- spornigcn Abgeordnete», der im Jahre 1818 das klassische Wort sprach: „Ich kenne die Gründe der Regierung nicht, aber ich mißbillige sic". Wenn nicht alle normalen Verhält nisse und Begriffe in dieser Zeit der fürchterlichsten Lüge, Verleumdung und Völkcrvcrhctzung ans den klopf gestellt wären, hätte der Vicrverband zu den Staatsmännern des Vierbniides sage» müssen: „Laßt hören, was ihr an- zubringcn habt. Wir sind bereit, in die vvrgeschlagcnc Er örterung über das Friedensproblcm einzutrcten." Statt dessen erklärt die Note des Biervcrbandcs, eine Anregung ohne Bedingungen für die Eröffnung von Verhandlungen sei kein Friedensangebot, sonder» cin „Kriegsmanvver". das die Volksstimmung bei den Kriegführenden sowohl wie bei den Neutralen beeinflussen solle. Der Vorschlag sei „ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung" und die verbündeten Regierungen müßten cs daher ablchncn, sich mit ihm zu befassen. Und dabei wird in der Fricdensnotc des Bier bundes ausdrücklich gesagt, seine Vertreter trügen Vor schläge in der Mappe, die nach ihrer llcberzeugung ei » cgc- cignete Grundlage zu Verhandlungen bilde ten! Daß Deutschland und seine Verbündeten ihre Karten im einzelnen nicht früher anfdcckcn, als bis sie sich zur Aus sprache mit den Gegnern an den grünen Tisch gesetzt haben, ist selbstverständlich. Auch die Antwortnote des Vicrver- banbes denkt gar nicht daran, die Kricgsziclc des Vicrvcr- bands durch die Aufstellung einzelner bestimmter Forderun gen genau zu umschreiben. Wenn die verantwortlichen Staatslcnker unserer Feinde angesichts der Not ihrer eigenen Völker cö wagen, die deutschen Vorschläge schlechterdings ohne jede Prüfung zu lassen, wenn sie nicht einmal Gelegenheit nehmen wollen, hinter verschlossenen Türen sich darüber auszu- prcchcn und wenigstens den Versuch zu machen, ob sich aus ihren Gegenforderungen und den deutschen Richtlinien etwas Brauchbares hcrausarbeiten läßt, dann müssen sic wohl sehr schwerwiegende, das Licht scheuende Beweggründe zu einem solchen unerhörten Vorgehen Haiden Diese sind offenbar darin zu suchen, daß sie von den deutschen Vor- chlägcn befürchten, durch sie werde die S t u n d c d c r A b - rechnung der Völker -es Biervcrbandcs mit den ge wissenlosen Urhebern des Weltbrandes in bedrohliche Nähe gerückt werben. Briand und Genossen hegen die Besorg nis, daß die deutschen Friedensbebingungen. die ja nach Len ersten geheimen Verhandlungen schließlich doch be kannt werden könnten, auf die öffentliche Meinung in England, Frankreich, Rußland und Italien und ebenso auch bei den Neutralen eine so tiefgreifende Wirkung aus üben würden, daß bas allgemeine Verlangen nach Frieden nicht mehr cinzudämmen wäre. Dann aber ginge es den Männern, die jetzt noch als die Stützen der unentwegten Krieg-Politik im Vicrverband auftretcn, unfehlbar an den Kragen und der Tag der großen inneren Abrechnung würde hcrannahcn. Vor diesem Augenblick haben die an dem Kricgsvcrbrechcn des Viervcrbandcs Schuldigen ver zehrende Angst und so erklärt cs sich, daß dieser ganz Europa verheerende Krieg- durch eine mit allen Mitteln betriebene Täuschung der össentlichen Meinung der Vicr- vcrbandsvölkcr über die wahre Sachlage endlos in die Länge gezogen wird, um einem kleinen Zirkel von gewisse» losen, machthungrigcn Raben die Möglichkeit zu geben, sich noch länger auf ihrem Posten zu behaupten. UcbcrdieS werden die Gewalthaber des Viervcrbandcs auch von der Hoffnung geleitet, einen gewissen Teil der Neutralen, die von der Not des Krieges immer härter bedrängt wer den, für sich cinzusangcn, wenn sic wieder und wieder die Lüge in die Welt setzen, daß Deutschland am Kriege schuld sei, und daß nur der Anschluß an den Vicrverband die neu tralen Staate» vor dem Untergange retten könne. Frei lich, herrschte bei den Neutralen, auf die unsere Feinde spekuliere», auch nur cin Quentchen von besonnener und sachlicher Betrachtung der Dinge, dann wäre cS völlig un denkbar, daß ihnen eine solche Auffassung eingeimpft wer den könnte. Sic müßte» sich dann Belgiens, Montenegros, Serbiens, Rumäniens Loos zur Warnung dienen lassen und an Gibraltar, Acgnplcn, Malta. Indien, Südasrila und sonstige Beispiele denken, welche die Art. wie Eng land und seine Genossen den Schutz der Rechte der kleinen und schwachen Staaten wahrnchmcn, deutlich illustrieren. Es gehört die ganze Unverfrorenheit der Gewalt menschen der Entente dazu, um angesichts der klaren, unwiderleglichen Tatsachen, aus denen der Fricdcns- bruch durch den Vicrverband hcrvorgcht, kaltblütig z» behaupten, die Alliierten hätten alles zur Vermeidung des Krieges getan. Die gesamte gegen Deutschland gerichtete Einkretsungspolitik, die russische Mobilisation mährend der Verhandlungen im letzten Stadium, die Weigerung Englands, durch die Erklärung seiner Neutralität in dem serbisch - österreichischen Streit falle den Ansbruch des Ungcwittcrs zu verhindern: das alles ist in seinen genauen Einzelheiten so vs! von amtlicher ,deutscher Seite dargclcgt worden, daß sür alle vernünftig Tcnlcndcn cin Zweifel über die Schuld am Kriege nicht mehr bestehen kann. Mil derartige» Redensarten, daß sic friedliebend bis über die Ohren seien und den Krieg nicht verschuldet hätten, locken die Alliierte» keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Ten Gipse! dreister Fälschung aber erklimmen sic in der Note, wenn sie zu erklären wagen, Belgien habe immer ,.peinlich" die Pflichten beobachtet, die ihm seine Neutralität aufcrlcge. Danach scheine» die schwer belastenden, das gerade Gegen teil erweisenden diplomatischen Aktenstücke, die von uns im Brüsseler Archiv gefunden worden sind, sür die Drahtzieher des Viervcrbandcs überhaupt nicht mehr vorhanden zu sein. In Wahrheit ist die Lage so, daß der Vierverband den Krieg begonnen hat, um cin im stillen längst vorbereitetes »nd wohlaiisgcarbcitetcs Veutepro gram m zu verwirklichen, dessen Hanptpnnktc die Aufteilung Oesterreich-Ungarns und der Türkei, sowie die Vernichtung der deutsche» Rcichsmacht und die Auslösung Deutschlands in einzelne, für sich allein ohnmächtige Bundesstaaten darstcllcn. Dieser Vernichtungswllle uns und unseren Verbündeten gegenüber beherrscht die Vier vcrbandsleiter nach wie vor, und von demselben Geiste ist auch die Antwortnote auf den deutschen Fricdenövvrschlag beseelt. Wenn unsere Feinde denn durchaus nicht anders wollen, so müssen sic weiter die Schärfe unsc res Schwertes fühlen. Dann mögen sic sich aber auch merken, daß mit der Größe unserer Opfer die Größe unserer Forderungen steigt. Wir wollen »nserc» starrsinnige» Gegnern eine Stelle aus dem Nibelungenliede zu Gcmütc führen, die gut aus die Lage paßk. Dietrich von Bern hatte den ttbriggcblicbcnen letzten Nibelungen Günther und Hagen Friedcnsvorschlägc ge macht, die Hagen ablehntc, worauf Hildcbrant antwortete: „Fürwahr, euch frommte heut, — De» Frieden anzu- nehmcn, den euch mein Hcm:c beut. — Es kommt wohl sonst die Stunde, vielleicht in kurzer Frist, — Wo gern ihr solchen nähmet, doch niemand euch mehr willig i st." - Wir halten durch! Diese Zuversicht, -er unser Kaiser in seinem Neujahrswunsch an die Kaiserin erneut in markiger Welse Ausdruck gegeben hat. wird nicht trüge», weil sic von dem einheitlichen Sicgcswillcn des gesamten deutschen Volkes getragen wird, »
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