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Dresdner Nachrichten : 25.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-25
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1885
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».NVWMk., '«nt dlertetiMrti»M.,2«. Pol, Pt. 2.7b. - Änstrst« S bis rr Mb?, A NnM«: ,c» MLtkylS Kal»»«- Pkl»> Ala.. '»k A»«' t»ias odxcuqch jZttUi>ae»2aP>2 Emk Ha an»- >ür daS ,»>ll»!'iaaiac Er- llliciiien K-r Iii'rral».- »'»a »>Mt a»> acht». Auswärti»,».- IkicU/ous^lu»- »üar acat» 4t>»»k>i»»c>kkdo»ani«»2 k>ura>Brik!iiiamiu>d.Po>ic>>nal>l>l»a. Skicraic nclwic» an: Klimoucc»- Burcaur von L-ka!>a»»i«»i ». Kogler. I 4!»t>.Molir.chanbe». l!o.-SttvEN-' dank. Oi. Maller Hai»». S^Barck- l>allr.B.Arn!» B-rlniV. »»Kle»m r'ambnig.'Llalm ^vkiir». -,»vi>>»ia. labe emgel Manulcrwlr leine Ber ! »»>»bi,a,ti"» Tageblatt für -Solilik, UlkntekkM» it'sMteo-riellr Iblssenkmll» Z»r-mi>»-»tiK. Vsrslv „IvvaULsvätwIr für Laedssn" untsr ckem UiawetarLt kr. Llaj. lies Königs «mpllvlill. eolll» ^nnvnevn- 1.Lt., Il-Ür», 1l. Dikzelbo veimitt.klt, prvmp- w.8t »Ile .ZiiLcigeu an «»»»»»IlivI»-- />nlu»a>!» und nimmt Ol t'-rtI,l lvtv irrutis i», ^ ,—vv-sb. 61. 2scLLeks1 s ü-östs-llrsLt llotol LllmUsudos. Spezialiliit: ^u§Ldur§sr Lronsn-LrLu, I*erlv v«>«r»». ^Ilvlni^v» b*T Mlisick Liinlller, 8olli>ien8trs»»e Z. sm r^inlier ttotel. 8opklenstea»»e Z. sm r^inger Notel. Krimstes I-ltgvl- nptiselier un<1 «IctUliüctn-r >VtMlov. klvbslvil<i«r - ZpvarLie, I,»r«>nv ms«.e», 2>Ia>>Il»n«. OIü>g»»>k-m, I5I-nnonl«, »rille», l)i>«r»8l»s>>r. -rUeimoiuelor. »»rameter ete. badrile uns Vontor: friküriokstr. 14. Isloplionsnsoiilubs 3Z0. ederwaaren-Special'ität! Lörnliarä I^üäi§er, s HVlilb« trukt«! Kl« ,»„»>« n, /uilüeli.-it «iei» Altmaxlit. Lrüdl L 6üttsüts.§, 8 ^Itinnrltt L« lllUj>ll.'Ille>mlv«>itIl68to 1je/.uk«ffuoIIs illlsr 1ii^i386>i6--Vri»viteu. 8s>»»iillitätsn: -1iiir«-t. Zin> I iln-lL»Hi>tni Ittlton. Oliulselonzilu;- und LViud« i ckoe lion. V1t»»ir<-i>, dinffffn-, ^tiililZviloiu-n. i»u»t«Nü>'3< Iiiit/.t«' ^i»i»Iit7Ntivtt8-VG<-ni stlumvil. Vorsriizxli« I»«4tv T«t4MI>» m»ft »Iler Lxlrtt-Hre«1elliiiiktze>». Nk. 32«). 30. Jahrgang. Auslage: 41,500 Lrpl. Veraiitwortlicher Nedalleur kür Politisches vr. Emil Bieren »> Tresdcn. In der Interpellation, welche die polnischen Ahgevrdiiclen der deutschen Reichstags wegen der Ausweisung aus den östlichen ?bellen Preußens eingebracht haben, inlercssiren besonders zwei stellen. In der einen wird bclnnt, die -Ausweisuugeu van Frem de» genirten das Volksleben benachbarter Lander und sie liegen die Gepflogenheiten nationaler Gastsrcuiidschast anher Acht. Man lonnte sich freuen, solche Worte von polnischer Leite zu vernehmen: sie tonnten sogar als Zeichen der Vckehrung auigcsaßt werden. Tenn Niemand hat in Teulschland die Gaslsreuiidschasl mehr »ich braucht als gerade die Polen, sei es. um der revolutionären Propa ganda nachzugehen, sei cS. um Teulschland direkt zu schädigen (siche den Fall Kraszewski!). sei es auch, um durch Herübcrziebuug von Landsleuten die dcuffche Bevölkernug im L stell ihrer Nationalität n entfremden, siezu majoiisireii und zu polonisiren. Gerade infolge deS Mißbrauchs, den die Polen als Gäste Tentichlands im Olten getrieben haben, erfolgten die Answers»»gen von Polens und nament lich von polnischen Inden ans den prcngischen Ostprovinze». Jene Ltelle der Polnischen Intcrvellativii ist auch weiter Nichts als Vlendwerk, um die Wahrheit zu verhüllen und als Phra>e, um Gelegenheit zu erhallen, von der Fi'cichslagstribnne aus von dem »nleidriictlen Pvlenlhnme vor aller Welt deklamire» zu können, tibeuio ist diejenige Stelle der polnischen Interpellation, welche befürchtet, das; durch die Ausweisungen die internationalen Bezieh nngen Teulichlandü ;n dem ArrsWrVe getrübt werden tonnten, clti^ »nmbng. Wenn Teutschland iMjerwürfuisse mit litnpland odrw, Oeslerrcich oder beiden zngleicl, gerielhe, gerade dann blühte der polnische Weizen. Ter Pole erwartet von jedem Z»fa»»nc»stos;e -.Wochen den drei Kaiserreichen, unter die sein Vaterland gctheill worden ist, die Möglichkeit einer Wiederherstellung Polens. Tas ot die Hoffnung und der süsse Tram», der ihn nie verlösch der holde Trost, der ihn über alle (iutläuschimgcn hinweghilft. Tiefe Nnver- wüsilichkeit der patriotischen Hoffnungen der Polen gereicht ihnen, meichhlich betrachtet, gewiß nur zur Core. Ihre Verwirklichung aber wäre eine Schädigung unseres eigenen Volks, bei der kein Temschcr glcichgiltig bleiben kann. Jetzt nur so weniger, als in den russischen Ostsee-Provinze» die Entdentichung mit den gewalt- iliätigsten Mitteln und aufs Grausamste ohne alle Noth ins Werk geiehl wird. Tie preußischen Ausweisungen von Polen, sei cs rus- > 'cher, sei es österreichischer, ist nur ein Akt der Telbltverlheidigung. der dringendsten Notbwchr. Leider bleibt uns aber das beichämende Schauspiel nicht erspart, das; sich auch Teut'che im deutschen Par lamente finden, welche sich mit den Polen gegen die irn deutschen Inieresie unerläßlichen Maßregeln erklären. nur die Erbauung eines Nord-OstscckanalS wird schon seit wogen Jahren gcwaliig die Reklametrommel in den Zeitungen ge rn!,>l Ielct aber erschallen diese Wirbel förmlich belaubend, seit dem der Reichshaushalt die Geldmittel für dieses Unternehmen for dert l-'ch Millionen werden hierfür beansprucht: da ist eS den» wohl in der Ordnung, wenn unsere Reichstagsboten das Für und Wider gründlich erwägen, ehe sic so beträchtliche Summen be willigen. -Niemand wird den Ruhen einer direkten Verbindung -.wachen Nord- und Ostsee leugnen. Ter Gedanke a» eine solche .'.'aiialverbindmig zwischen beiden Meeren ist über drei Jahrhunderte alt. Schon IM verband man Hamburg mit Rostock unter Be nutzung von Alster und Trave. Wallenstcin und der Protcklor Englands. Eronrwell, nahmen den Gedanken am: Täncmarl erbaute >7t<> de» Eidcrkanal, der indessen bei seiner geringen Breite und Tieie nur für kleinere Fahrzeuge genügt: er war schon früher für .striegsschjfse nicht zu verwenden und für die jetzigen SchifsScolosse nt er ganz unbrauchbar. Höchstens können Torpedoboote den Eider- täual benulzen, waS aber infolge der viele» Schleuste» die Durch fahrt außerordentlich zeitraubend macht. Jetzt fordert nun die Kriegsmarine die Erbauung eines Nordostseekanals in der Haupt sache für die Zwecke der Kriegsflotte. Tic Freunde des Kanals versprechen sich auch eine starke Benutzung durch Handelsschisse. Ter Weg m» Skagen he,-um ist bekanntlich lehr gefährlich. Allein . I. 1859 sind 117 Schisse an den dänische» Küsten gescheitert und weniger als !»2 deutsche .1-1 Mill. Man hofft. Sund passirenden 37»,000 i von 1877—81 strandeten daselbst nicht Schisse mit einem Geiainintwerthe von daß etwa die Hälfte der jetzt jährlich den Sä>iffe künftig den Nordvstscekanal benutzen wird. Tas ist aber eure sehr übertriebene Vorstellung. Auster den deutschen werden dies höchstens die holländischen Schiffe thmi: die englischen und schwe dischen werden sich hüten, um einer Zeitersparnis; von 21-18 Stun den halber die hohen Schlcustengcldcr und sonstigen Kanalabgaben zu entrichten. Tamit schmälert sich die Rentabilität und Verzinsung der zu verbauenden Summen. Aber auch von militärischer Seite fehlt es nicht an Einwciidungen. Jetzt theilt sich die deutsche Marine in ein Nord- und ein Ostseegeichwader. Ihre Vereinigung kann im Kriegsfälle gewiß die deutsche Wehrkraft gewultig steigern. Aber kann man die Angriffs- und VertheidigungSkrast unserer Flotte nicht besser und billiger durch Beschaffung einer größeren Zahl von Panzerschiffen erhöhen? Ist jedes der beiden Geschwader an sich stark, so brauchen sic nicht eine Verbindung zu suchen, die auch unter Umständen sür die verlassene Gegend gefährlich werde» kann. Ter Kanal verlangt ausgedehnte und starke Befestigungen, diese wiedcr gcwaltigr Besatzungen sowohl an seinen Pforten wie an seiner ganzen Linie. Tamit entzieht man der Feldarmee ganz beträchtliche Streitkräste. unter Umständen ein ganzes Armeekorps. Die Zer slörung eurer einzigen Schleuste geiiügte. ui» die Benutzung des Kanals, gerade für die Zeit der Noth. zu verhindern. Tas sind einige von den Bedenken, die sich auch dem Laren ausdrängen. Eine ernste Prüfung erscheint daher sehr angebracht. Serbien schlägt einstweilen die Aufforderung deS Sultans, seine T nippen aus Bulgarien zurückzuzichc», in den Wind. Ter in Par 'nreemärschen von Widdrn berbeicileiidc General Lcschjaniir lucht die Verbindung mit der serbischen.Hauptarmce zu erreichen, mn das siegreiche Vordringen der Bulgare» autzuhalten, womöglich noch eine» Vorstoß gegen Sofia zu unternehmen. Eü ist aber wirklich Schade um jeden Tropfe» Bluts, der noch wegen dieses Streites vergossen wird. Von Rußland aus wird den Serben gebieterisch zrigcrusen. daß sic nicht einen First breit bulgarischer Erde abgetreten bekommen — dies wurde Rußland als eine Beraubung seines eige nen Gebietes betrachten. Jetzt steht der Fall so. daß »ich, Fürst «»Slicklm kür »cn 2!>. Novcmdtr: BkriUidrrlichcr Wind von »liiilcrkr ZUirkc dci durchschnittU« starker Bewölkung, oiinc uirsenlliche Mevertchlagc. Nitller. Bemerkung: LerUichc und zeitweise NedeldNdung. Alexander mn seine Herrschaft, fvndcr» König Milan um seine Krone zittern must. Der Gegensatz zwischen den Herrschern Herder Slaven- völler drängt sich Jedermann aus. Hier ein König, der in dem sicheren, wert hinter der Front gelegenen Hauplanartier weilt, dort ein Fürst, der vor» an der Spitze, sich jeder Oiesahr ansst-tzend und durch sein Heldeiimnlhiges Beispiel Alles elcttrisirend. als ritterliche Gestalt ieinem Volke voranleuchtet. „Herzog !" wäre sei» echter, wohlerworbener Fürstenlrtel. Und nun dieses bulgarische Volk, das ohne geschulte Offiziere, ohne kriegerische Erfahrung, nur von dem wahren EnthnsiaSiimS sür das bedrohte Vaterland beieelt. alle» Befehlen seines herrlichen Fürsten todesfrcudig folgt! Tie Gardc- vifiziere in Berlin werden mit Stolz auf ihre» ehemaligen Kame raden sehen und daS Kadettenhaus in Dresden wird mit gleichem Stolze es in sein goldenes Buch verzeichnen, das; dieser berühmte Krieger seine erste militärische Erziehung und Ausbildung in ihm erhielt. Neueste Telegramme vcr.,TreSvtter Nachr."vom24.Novbr. Berlin. R e i cl> s t a g. Ans der Tagesordnung steht erste Bcratlmng des Reichshaushaltsctais. Slaalssetrclär v. Bnrcliardl: Die Finanzlage hat sich in Folge der Novelle zum Zolltarif und zum S lempelgeietz «Börse,isteueri erheblich günstiger gestaltet. Tas letzte Rechnungsjahr schließt gegen den Etat mit einer Mehrausgabe von 3 Millionen ab: dagegen sind die Entnahmen infolge des Ausfalls bei der Rübcnziicterslener zrirückgeblicbcn. Mehreinnahmen ergaben Brau und Branntweinsteuer. Das, laufende Elaisjahr laßt sich nur ans Grund der Ergebnisse des ersten l,alben Jahres beurllicilen. Mehrausgaben werden nur beim Auswärtigen Aiiit und bei der Maline-Verwaltima (zusammen ea. 1 .'.MMO Mark). Dagegen werden sich Miiiderausgabcn bei der Militärverwaltung ca. 2,3iitt.o00Mark>. bei der Justizverwaltung und beim allgemeine» Pen- siviisMds ergeben. Es bleibt n» Ganzen etwa eine MinderauS- Million. Mehreinnahmen sind zu erwarten ans der Salzsteuer, bei den verschiedenen VerwalirmgSein- iiahnMnü JnSgelänmit ist am eine Mehrcinnahme von z Milk, zu rechnen, der aber eine Mindereinnahme von 10 Millionen bei der Rübenzuckersteuer gegenübersteht. Ter Rübenbau hat sich um 25 l»ö 30 Pro;, vermindert. Tas laufende Elaisjahr wird nach alledem nach bisheriger Schätzung mit einem Fehlbetrag von lO'/s Millionen abschliesteir. Tleiem Fehlbetrag steht aber ein Mehr vo tleberweisungen an die Bundesstaate» im Betrage von über 3l Mil lionen gegenüber. Was den nenen Etat inr 1880 87 anlangt. io macht derselbe eine Erhöhung der Matriknlarbeiträae um 21' Millionen nothwendig, welchen aber ein Plus von Ueberweiimigen au d>e Bmidesstaätcn i» der Höhe von 53G Millionen eutgegenslehl. Redner begründet sodann die Beeändermigen, welche der neue Elal gegenüber dem lausenden amweist. Tas Anwachsen der Matriknlar- beilräge ist hauptsächlich durch die Ausfälle Pei der Znclerslener und die Erhöbnng der Ausgaben herbeigcmhrt. In den nächsten Wochen wird dem Reichstage eine Vorlage zur Reform der Rübcu- zuclerstciier zugeheu, nachdem die Schwicrigteilen, die bisher eincr folchen Reform eittgegenstairden. als beseitigt anzmelien sind. Es steht zu hoffen, daß die Zttckcrstencrrcforiii zu höheren Erträgen rühren wird, aber cs könne nicht Aufgabe der Reform lein, mög lichst bohe Erträge zu erzielen. Zur s erkling der vorhandenen Be dürfnisse ist eine schärfere Heranziclmiig der Getränke und Tabaks- stener in's Auge zu fassen. Eine Vorlage, welche den Branntwein lrcfsen solle, ohne wichtige wirthschastliche Interessen zu schädigen, werde dem Reichstag ebenfalls demnächst zngeben. — Freiherr v. Huene «Eu bemangell, daß über AnleRen vielen leicht hinweg gegangen werde, wodurch man immer liescr in Schulden gerathe. Seine politischen Freunde werden gern die Reformen der Zncker- nnd Braimtwenihcflenenuig unterstützen. Tie Bölsciistencr werde hoffentlich mehr ergeben, als eingestellt ist. Ter Marineetat werde durch die Kvlomalpvlitit rrbermästig heranaezogen. eine Bremse wäre liier wnmchenswerlli, T>e Frage der Mvsivnc» werde noch vor das Haus gebracht werden: wenn man das Eentium bei Bewilli gungen in guter Laune crbalten wolle, müsse man auch rccbt die Katholiken schonen. Richter: Ter Etat weist ein verdovpelteS De fizit ans. Die Matriknlarbellräge werden erliöht und Preußen müsse Anleihen machen, weil die Ueberwmungcii an Prenstcn aus den Neichseiiinahmen durch den Hneiic'ichen Antrag festgelegi werden. Die bisherigen Skeuererböhimgen führten zu keinem Resultate und schon kündige der Slaatsickretär eine dritte Sleuererhöhnng an. Ex ginge sogar weiter als die Thronrede, indem er die Erhöhung der Tabaksstener cinküiidigle. linier dem Truckc der neue» Steuer werdc sich schließlich die Tabaksindustrie nach dem Monopol als Erleichterung sehne». Richter krttnirl dann die Kolonialpvlitik ans das Abfälligste, weil sie große Kosten verursache und die ganze Ent wickelung der Marine störe. Anara Peauena sei ein verkrachtes Unternehme» und der Schnapshandel in Kamerun jei sür Tentsch- land wcnig chreiihast. In Ostasien sollen dre Sklaverei eiiigctührt und Leute zur Arbeit gepeilM werden. In Guinea sei noch keine -Lvrir von Handel trotz Haniemaini. Tie jetzige Finanzpolitik werde ihre Grenze in dem allgemeinen wirthichastlichen -Niedergange finden, der auch Ueberlastung mit immer mehr neue» Steuern folgen müsse. Maltzahn-Gültz (konserv). hat keinen rosigen Eindruck vom Etat Die wirthschaitlrchc Lage sei noch immer auf niederem Ni veau, namentlich die Landwirthschast. Ter Grund davon sti der allgemeiiie Prcisdruck. Richter werde in einer Benrtheilring der Kvlonialpolitik das Land nicht hirtter sich haben: ivaS die Mililär- laiten anbclange, so fühle daS Volk fehl wohl, daß die schwere Rüstung, wie sehr sic auch drücke, doch nothwendig sei. Tie Friedens politik beruhe daraus, daß Regierung und Volksvertreter nicht an unserem .Heerwesen rütteln ließe». Benda (nat-lib.) beurlhcilt den Etat günstig und vertheidigl die militärischen Anforderungen. Säch sischer BnndcsbcvoUmächliger Graf Hohenlhal: Vorredner sagte, man höre so viel von günstigen sächsischen Finanzen, er lasse dahin gestellt. ob dies richtig sei und dem gegenüber konslatire er. daß die Finanzlage Sachsens gegenwärtig wirklich lehr gut sei. (Heiter keit, Beifall). Staatssekretär Bnrchard erklärte, die Annahme, er habe eine TabakSstcucrerhöhniig augekündigt, beruhe mn Irrlhuin. Liebknecht vernrtheilte die gcsammle Politik, welche überall Fiasco mache, im Kulturkämpfe, wie auch wieder aus der Balkanhalb- inscl. Die Kvlonialpvlstik schasse gar keine» Nutzen. England be sitze in Indien das stiichlbarste Kolonieland und >ei deshalb vielleicht in England der Unterschied zwischen Arm und Reich veseitigt. Die Reaktion sei setzt schlimmer wie vor 1818: die polnischen Auswei sungen schändeten Tcutichlcmd im Anslande. (Ter Präsident erläßt einen Ordnungsruf). Deutschland sei die Vorschule für Sibirien geworden: ans dem Gebiete der Sozialresorm sei so gut wie nichts geschoben und das bischen Krauten- und Unfallversicherung reiche nirgends aus. Berlin. Die hiesige Börse war anfangs durch Zeitungs artikel verstimmt und zeigte eine adwartende, eher schwache Haltung. Die Mehrzahl der Kurse konnte sich nicht auf dem gestrigen Niveau behanple». Tic Spekulation ging anfangs auf einzelnen Gebieten Dresden, 1885. Mittwoch, 2L.No!M'. , mit Realisationen und Blanco-Abaaben vor, welche jedoch sehr HAc beendct waren: später machle sich eine etwas veisere Halium; be svnders ans dem Bantäktieumartl bemerkbar. Inländische spekiib tive Bahnen gingen in nur mäßigen Beträgen um, dagegen er freuten sich Ostpreußen und Marienbnrger einiger Reg'amieo Franzose» waren stmker angebvlen, Elbelhalbahn bebanvte-cc i.u gnl und Bergwerke wurden etwas schwächer. Russiiche -Auleil'. ' blieben ruhig und gingen um eine Kleiiiigtci! niedriger. Das Ge schäst reduznle sich im wetteren Verlam nach mehr, aber die Ho ! Iniig befestigte sich und die Kime zogen meist an. Ein lebha>ic> - Geschifft entwickelte sich in Mecklenburgern. Im Kassaverkehr blie! ei: Bahnen fest, Baute» ruhig. Bergwerke gbgcschwächt, Industrien vernachlässigt und österreichische Prwriiäien behauptet. Prwa! diskvnl LN Prozent. r a u r f ll r t a. 21!.. -.'I. Sivvbc'. Nri-dcl Lea.cie. Liööwlmii» 21!' VN»! bacdc» >»'!> -. Gliilgcr 23lOl. En>n>tc>-ciö»,. löl-oc. llcuiar. Goldrcucc —, 0iolNiaii>I»aIi» —. Tioconlc», Ivü».. Tarmsiadlcr —. Schwach. Wie», 21. c>!ovcuil>cr. (credit 2-tt,v»>. «laalöbali» 27i!.»»a. vombardeu Ni-,,--. Nordwcslb. Ui7. Marlnolc» «N,>>»>. U»a. crrrdit Ä»»»>,. — Siiu. Paris, 2t. Nvcilir. Schlick», iitrnic <!>,»-»». -.»iniciöc !»»».»»<». Italiener ach-»»». Staalöbal»» 5->5>.W. voiudarden 2>2,ö»», dc>. PriorUalc» —Ldailicr. Ocst. Goldrcme —. lr„»»»tcr iLii,»»». Lllcnuanc» t!»2,»i»>. Traar. London, 2t. 2!ovc»»der, Born». II »kr tü Min. kkonkots l>N,cr Rutkcn S»i. glaliciicr !»'>0,. Loindardcn IN»onv. Türtc» ir.Ich tr-roc. fundirtc Amerilaucr >27» >. tproc. Nnqar. «Ooldrcnie 7!»» . Leftcrr. wo!» rcnic 87. Prcuh. tkonsots Ika»-. Ikakdlcr Ci ,. Litonianbank 27. Suez AcNci» 83»/». Pialidiscont l>>»— Lliinniuna: Acsi. Weiler: viniirciic». Breslau, 21. Novemder, 2!achn». »vletreidiniarki». Lvirilus »>r. >»!»> 2Ncr IKK Proc. kr. 2i»dc»,ber>Tcrc»»bcr i!l!,«!k, >-». '.»IkcN Mai 38,7,»». kr. 'Mai-giin: 3k,<X». Weizen »r. Ktovenikcr —. »ioaac» kr. Kiouemdcr Tcrcmkcr !.!->,»»»», Kr. KIVril Ma» Nii.kk, k>. Mai g»ni Iii»i,»)k. kliiböl loco kr. November IC,i »>, Kr. Siov.-Dcc. i»i.7,k, kr. Avrtt-Mai Z7,7»»n Zink s.s«. — Weiler: -Nebel. S I c «I i » , 21. 'Novcmacr, -Nachm. I Nbr. igicircidcinark». Weizen kiau. loco II2—it.'i, kr. -Novembcr-Tcccinbcr II8.KK, Pr. 2ipril--Mai 1.-8,»»»». kioancn sta», loro t21—I2C, kr. -November Tcreniber >27,KN. kr. -Avril -Mai I.!2..>k. iiiübol matt, loco kr. Siovcmber-Tcccnivcr 1I.'»N, k>. -Akrii Mai tC.kk. «kirims flau, loco 37.CK, kr. -Novcinbcr Dccxvbcr i!7,!!S, pr. Tcccmbcrchzamiar 37,3k Kr. Akril-Mai 3!»,«k. Peirolcun, loco 8,»>». Loko.lrs und Sächsisches. — Am crstcn Tage der Thallwilzcr Hvstagd, an wclHex Sc. . der König, Prinz Georg. Prinz Scböiiburg als Gäste Sr. Tnrchlaiicht des ,ziirstcn Rens: Gera chcilnahmen. ivnrden zu, trecke gebracht 17 Rehe, II I Haien. 71 Fasanen mid 2 F-ücb'e. u. - - «x» -r »-fi -7': 7-2 - - er» ' T.«rr. 7 - r-a . o - ' P4" : - LN- Die Jagd wurde durch den in den Nachinittagsstimdeii fallenden -Nebel sehr beeinträchtigt. Der „Lauch", in dem geiagt wurde, ist ein ganz besonders von Fasanen stark bevölkertes Revier, w daß das Iagdergebniß hierin gering erscheint. — Der hiesige Privatgelehrtc Dr. Felix Bol; erhielt das Ritterkreuz des dänischen TanncbwgvrdcnS. — I. M. die Königin in vorgestern Abend in bestem Wohl befinden in Baden Baden eingelwssen. — Den »Stünden ist gestern ein Bericht über die Verwaltung mid Vermehrung der Kgl. Sammlungen sür Kunst und Wisscuschutt ni den Jahren 1882 und 1883 zngcgangcir. Wir werden aus denselben im Feuilleton znrnckkommcn. -Landtag. In der gestrigen Sitzung der 2. Kammer, welcher die Herren Staalsminister Gras v. Fäbriee, v. Nostitz-Wall- witz, v. Könneritz und Dr. v. Oierbcr beiwvhnlcn, begründete dcr Abg. Starke, nachdem der Rechenschastsberichl über die kgl. Alters renlenbank ohne Teb»ffte der Rechcmchaslsdepntatw» ilberwieie» worden, scincii Antrag, die Regierung um Erwägung zu ersuchen ob dem Mangel »in Aerztc» in den ärmeren Theilen des Landes, neben den aiisgesetzlcn Subventionen sür dort praklizircnd Aerzte, durch Errichtung von Stipendien an der LandeSiniiversilai sür Studirende der -Medizin, an welche eine Verpflichtung zur Niederlassung aus eine Anzahl Ialire in einem von der Regier»-.»», zu bczeichiienden Orte zu kiiiipfe» sein würde, abgeliol'en wexde>» könne. Seit einer langen Reihe von Landtagen sei die Klaae übe den Mangel an Acrzlen in den Verhandln»»»'» laut geworden nna im Budget signrire vereffs ein Posten sür Dotationen an Aerzte m solchen Gegenden, wo schwer Aerzte zur Niederlassung zu bewege» seien. Vielfach habe man gehasst, daß dinch das Neichskranien kasscngcsetz die Niederlassung von Aerzlen in iene» Gegenden ae sördcrt werden ivürde, cS sei iedvch das Gcgciitheil cinaelretcii und der Mangel noch 'ühlbarer geworden. Dazu tonmic, dag die Aerzi. . was ihre Taxe anlangc, gar »iclit mit sich rcdcn ließen und gemd» j siir Uebcrlands Veinche zu holic Fordcrimaen stellte». Er l/v'st. daß diese Klage in den ärztlichen Krenen gehört iverde» und zur E» Wägung süliren möchte. Freilicl, veiffehle er sich nicht, daß man mancherlei Bedenken gegen senien Antrag erbeben könne. Man werde sagen, cs sei vom elbischen Slandvnilltc- ans nicht zu billigen, daß inan die junge» Leute in ibrcn Eitticbließinigcn über die Zn knifft beenge. Dem jei zu erwicdcr», daß aucb die Angebörige» an derer Berinsarten, z. B. die Jiiiislen. nicht frei über ilch.vc-nügc-n könnten. Ein Bedenken juristischer Art sei ferner das. daß sich die jungen Mediziner nach Genuß der Stipendien vielleicht ibrcn Vcr pftichtungen entziehen konnten: dem wäre iedvch dadurch vvrzn beugen, daß man sie Reverse nnlerichreiben ließe, äbnlich wie ec- an den sächsischen Scmiiiarien geübt iverde. Tie Ansilibrung des An tragS denlt sich der Herr Antragsteller etwa in folgender- Wein- - Es sind pro Jahr -5 oder 0 Sttvendien in der Höhe von -5 vis 600 Mark zu creirc». welche vom bestandenen Pbbstknm an etwa 3 Jahre zu zahlen sind. Dies wnrdc das Vndgcr nn 1. Jahre mit 8000, im 2. mit t!0(.X) und im iml !Hoo Marl belasten. Schon »ach 3 Ihren würde dann die Regierung über eine Anzahl junger Aerzte beringen können, und ivciin das Bedürsniß an jungen Aerzlen gedeckt, könne man allmälig die Stipendien wieder ein ziehen. Abg. Matches beiiirworlel als Vertreter Lausitzer Landge meindcn warm den Anlraa. In seiner Gegend cxislirc ei» schwe- empstiiidcncr Mangel an Aerzlen. dastir aber blühe die Kurpslischerci. und ex müsse es lagen, daß die Acrzlc durch ihre hoben Taxen diese selbst gefördert hüllen. Abg. Heger hat bereits früher einen ich» licheii Antrag als den vorliegenden einbringcn wollen, ist davon aber zurnckgekommc», nachdem er sich davon überzeugt, daß bereits 10,000 Mail >üx Unterstützungen an Aerzte in's Budget eingestellt waren. Als Vorstand des Pestalozzi Vereins habe er Gelegenheit genug gehabt, sich von der Wahrheit der eben gehörten Klagen zu überzeugen, denn gerade der Lehrersland aut dem Lande habe ein psnidlich unler dem -Mangel zu leiden. Als Beispiel, wie schlimm es in einigen Gegenden bestellt sei, sührt er a». wie ein Mann, der stich periiiigliickle, bis Mitternacht vergebens aiff einen Arzt hatte warten müssen. Solche Fälle kämen zu Dutzende» vor. Als vor Jahre» noch das Institut der Aerzle zweiter Klaffe exislirt habe, seien diese Ucbclslände lange nicht io fühlbar gewesen. Man babc dieses Institut abgeichasst, weil mail meinte, daß cs unter den Ver tretern einer Wissenschaft nicht solche erster und zweiter Klasse geoen düffte. DaS komme ihm jedoch gerade w vor, als wenn man be haupte. das; die einzig richtige Enenbaby die iivrwalipurige sei» und - o O xz: 7 -1 ^ 5- -- 7"
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