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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-04
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1873
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o k- p o e> 1. i. » L > » » u i I. l. r. «. Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nedactloa uu» LkPtSiti«» JohanniSgaste 32. Vcr«ntw. Redacleur Fr. Hüttner. Gwrrchstund« d. Rcdactioa »««,»>>1« »on ll—»r Uhr Si-chimnag» voa «—d Utzr. Umrahme der für dte nächft- ' 'zendr Nummer bestimmte« tte in dm Wochentage» 3 Uhr Nachmittags. Fili«lt für Znseratenannahme: Ott« Klemm, UniversitätSstr. 22, L*ulS Lösche, Haiustr. 21, pari. np.Mr Tagtlilaü Anzeiger. AsMstt dü Kimgl. BqirVgerichtS und des SiathS der Stadt Leissiiz. «»finge 11000. Ld»,,e»e,t»»rrt» »tertchshrlich 1 Thlr. ?'/, Rar» tncl. «nngerlohn 1 Thlr. 10 Ng, Jede einzelne Nummer 2'/, Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Txtrabrilag« «hnr Postbefvrberung 10 mit Postbrsördermig 14 >»stratr SgespaltmrBvurgoiSzeile l'/,Ngt. Größere Schrift« laut unserem PrriSverzrichnig. Reetnme, unter d. Lrdaklieuußrich dte Spaltzeile 2 Ngr. M 94. Freitag den 4. April. 1873. Bekanntmachung, die »es-N«»n r»eier Oberleheeestrlle» an der höhere« Bürgerschule für Knabe» «ch et»er Overlehrerskelle a» der höhere« Bürgerschule für Mädchen zu Leipzig betreffend. Zu Ostern d. 9. sollen an unser« vorgenannten Schulanstalten drei akademisch gebildete stllndiqe Lehrer angestellt werden und zwar 1) an der höhere« Kuaheuschule der eine mit dem IahreSgehalt von 800 Thlr. für den Unterricht in Mathematik und Physik in den oberen Elasten, der andere unt dem IahreSgehalt von 700 Thlr. für den Unterricht in Chemie und dm beschert» heude« Ratarwiffeaschafte«; 2) an der höhere« Mädchenschule ein Lehrer für den Unterricht in den «euere« Sprache« mit dem IahreSgehalt von 700 Thlr. Wir fordern geeignete Bewerber um diese Stellen hiermit auf, sich unter Beifügung ihrer Zeug- «ifse und eine« kurzen Lebenslaufe« recht bald und spätestens bis zum LS. April a. «. bei unS zu melden. Leipzig, dm 31. März 1873. Der Rath der Stadt Leip^ig.^ vr. Koch. Res. Bekanntmachung, dte Errichtung von Freistelle» a» der Realschule «ud den beide» höhere« Bürger» schule« für K«abe« und Mädchen betreffend. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten sind von unS aus Anregung der „Gemein» »ützigen Gesellschaft" an der hiesigen Realschule zehn und an jeder der beiden höberen Bürgerschulen für Knaben und Mädchen zwölf Freistellen für solche Vorzuglich befähigte Schüler beziehentlich Schülerinnen, deren Eltern oder sonstige Versorger nicht die Mittel besitzen, da» Schulgeld für die gedachten Schulen aufzubringen, begründet worden und bringen wir die« hierdurch vnt dem Be« merke» zu öffentlichen Kenntniß. daß 1. diese Freistellen nur an Kinder hiesiger Einwohner vergeben werden, Vas Mgeor-neteusrst. * Leipzig, 3. April. AuS verschiedenen Grün- de» erscheint e« zweckmäßig, noch die nachstehen» den Bemerkungen Über da« «« nächsten Sonn abend hier stattfindmde Abgeordneteusest der Oeffeutlnhkeit zu übergebe». I« hiesigen Städtische» Berei» «tßand die Idee z« dem Fest unter dm» frisch« und frohe« Eindruck der Schlußberathunz «der da» Vslltz, fchulaesetz in der Zweit« Kammer. Ma« wußte, der Kamps um die freisinnige Gestaltung deffelb« war ein harter gewesen, mehr als einmal erschien e» fraglich, ob die liberalenParteien ia der Kammer die Oberhand behalt« würde», und schließlich handelte eS sich um da« Bolk-schmgesetz nicht «ehr allein, sondern der Schwerpunkt des Streite« legte sich in die Aufrechthaltung der Ehre »nd de« Ansehen« der Volksvertretung gegm die reactionair - particularistische Mehrheit der Ersten Kammer. Die freudige Gmugthuung über die unerschütterlich feste Haltung der Linken war de«, halb in vollem Maße berechtigt »nd Nicht« natür« sicher, als daß in den Kreis« der Wähler von Leipzig , da« man ja gewistermaßen al« Vorort der freisinnigen Partei m Sachs« betrachten darf, der Gedanke Wurzel schlug, den Abgeordneten kür ihre Lhat durch ei« bescheidene« äußerliches Zeichen zu dank«. von vom herein war man sich hierbei darüber Var, daß irgend welche Unterscheidungen in Be» «lg aus die Einzuladend« nicht gemacht werden dürft«, sondern daß die Einladungen an alle liberal« Abgeordneten zu ergeh« halt«. Wenn es auch begründet ist, vaß bei der Abstimmung über das Volksschulgesetz einzelne Abgeordnete sich von ihren Parteigenost« getrennt habe», so ist doch kein Grund Vorhand«, zu glaub«, daß sie damit der liberalen Sache völlig »nd für immer »»getreu geworden sei«. In de» Augenblick, wo in Berlin die nationalliberale und die Fort schrittspartei sich zu gemeinsame« Handel» b« de» nächsten politischen Wahl« verbnnde», würde es in Sachsen eine sehr thörichte Handlung sein, Diejenigen, welche vom Parteistaudpuuct bei einer einzeln« Frage einmal abgewich« sind, von dem projectirtcn Feste femhalt« zu wolle«. In der Ewigkeit liegt die Stärke der liberalen Partei« uud Das pat man in alle Wege zu beherzig«! Darüber war natürlich auch kein Zweifel, daß solche Män» »er, welche fortwährend gegen die linke Seite der Kammer gestimmt halt«, nicht berücksichtigt wer» dm dursten. Die Einladung« sind, was wir t« Hinblick auf eine Zuschrift besonders hcrvor- hch« wollen, den "betreffenden Herr«, 46 an Zahl, in ihre Wohnorte zugesendet worden, und es könnte nur an einem vom Festcomitt nicht ver schuldeten Versehen liegen, wenn diejenigen Ab geordneten, welche sich gegenwärtig im dEeick-tag anfhalt«. nicht schon zu Anfang dieser Woche die betreffend« Zuschrift erhalt« haben. Um gar kein« Zweifel übrig zu last«, wer als Ehrengast eiuaeladen ist, nenn« wir nachstehend die Namen: vürgermeist, r vr. Koch, Professor vr. Heinze, Bürgermeister Martini, Präsident Schaffrath, Bicepräsident Streit, die Abgeordneten Beck, Biedermann, Dietel, Eule, Kahnauer, Gensel, HLckcl, Heine, Heinze (Dolgewitz), Jordan, Israel, Iungnickel, Klemm, Klopfer, Kökert, Körner, Krause, Krctschmar, Krüger, Kürzel, Lange, Leistner, Ludwig. May, Mcischner, Mink witz, Pamtz, Perzig, Petri, Pfeiffer. Pornitz. Rentsch, Riedel, Schnoor, Schreck, Schnbart, Schulze, Stauß, Uhle, Wigard. Einladungen als Ehrengast Hab« ferner er» halten die Redacteure des Leipziger Tageblattes, der Deutschen Allgemeinen Zeitung, der Leipziger Nachrichten, der Constitutioneüeu Zeitung, der Dresdner Presse, der Chemnitzer Nachrichten und der Oberlausitzer Dorfreitung. Recht erfreulich ist die Aufnahme, welche die Einladung z« dem Feste Del dem Vorstand der hiesigen Gemeinnützige« Gesellschaft ge funden hat. Derselbe hat folgende« Schreiben an den Vorstand des Städtischen Vereins ge richtet: „Dem geehrt« Borftnnde des Städtischen Vereins sag« wir unser» ergebensten Dank für die freundliche Aufmerkhnaseit, mit der derselbe die Mitglieder der Gaattuuütziaen Gesellschaft zur Betheiligung an de» am b. April im Saale der Centralyalle stattßWWtzen Festmahle noch ausdrücklich aufgefordert hat. Der Unterzeichnete Vorstand hat mcht verfehlt, die sämmtlich« Mit glieder der Gemeinnützig« Gesellschaft hiervon sofort in Kenntniß zu setz«, uud er giebt sich der Hoffnung hin, daß e« recht Bielen möglich sein werde, an diesem uns durchaus sympathi schen Feste Theil nehm» zu können!" Es ist dadurch die vollkommene Uebereinstim- «ung der gesammten hiesig« liberal« Partei in unzweideutiger Weise eoustatirt. Hoffen wir denn nun auch, daß d«s Fest in der besten Weise verlaufen und unser evMsadt zur Ehre gereichen wird! Ass StM UKd Land. * Leimig, 8. April. Nach dem „Dr. Io««." find der Appellationsrath Lamm zu Bautzen zum Ober - Appellationsgerichtsrath, der Ge- richtsratb Met Iler in Leipzig «d dte Hülfs- arbeiter bei den Appellationsgericht« in Zwickau «nd Leipzig, Hüttner uud vr. Freieslebeu, zu AppellationSräthen bei d« Appellatiousge- richten Dresden, Zwickau »ud vautz« befördert worden. Ferner wurde» versetzt: Gerichtsrath Rüger in Pirna in gleicher Eigenschaft an das Bezirksgericht in Dresden ernannt, die Gerichts- räthc Just aus Zwickau uud Reisse aus Dres den mit gleichem Range und Titel als etatsmäßige HülfSarbciter bei den Appellationsgericht« m Zwickau und Leipzig; befördert der Astestor Hör- drath aus Zwickau al- Gerichtsrath nach Sechzig; dem Leipziger Astestor v. Fro,mberg wurde der Charakter eines Gerichtsraths beigelegt. —e. Leipzig 3. April. Auch in ver am 1. April abgehaltenen Sitzung de« großen RatheS der Leipziger Carneval« - Gesellschaft war e« dem Präsidium noch nicht ermöglicht worden, eine vollständige Ucbersicht über Einnahmen und Ausgaben vorlegen zu können, da noch verschie dene Pnncte einer nachträglichen Regulirung be durften. Indessen wird jevensall« noch vor dem Osterfeste ein vollständiger Abschluß erzielt werden können. — Da« Armendirectormm sprach in einer Zuschrift sein« Dank au« für die ansehnliche Summe, welche ihm durch die Sammlungen der Almoseniere während de« Feflzugc« zur Ber gung gestellt war. — Bon verschiedenen Herren, welchen Ehrendiplome der Carneval«-Gesellschaft ruaeschickt waren, lagen DankeSzuschrist« vor. — Tie Carneval«-Gesellschaft wird sich nach einem fast einstimmig gesaßten veschlnstc um Erlangung 2. die Elte« oder Versorger der zu berücksichtigenden Kinder sich zu verpflicht« haben, dieselben dte betreffende höhere Schule vis an« Ende de« Cursu« besuchen zu lasten, 3. die Freistellen an der höheren Knaben- und Mädchenschule nur an Schüler beziehentlich Schülerinnen der fünf oberen Elasten verliehen werden. Wir fordern daher, da von Ostern d. I. ab die an der Realschule und der höhere« Bürgerschule sür Knabe« begründeten Freistellen zu besetzen sind, zu Bewerbung« um diese Stellen hiermit auf. Leipzig, den 1. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. «och. WiHch, «es. Bekanntmachung. Auf der Uferstraße wird Schutt angenommen und da« mindesten« 1»/, Cubikmeter haltende Fuder mit 7 Ngr. 5 Pf. vergütet. Die Anfuhre hat von der Gerbcrstraße au« zu geschehen. Leipzig, den 2. April 1873. DeS Rath- Höhere Bürgerschule für Mädchen. Die für Oste« d. I«. zur Aufnahme angcmeldcten Schülerinnen haben sich Mo«tag de« 21 April morgens » Uhr im Locale der Anstalt, LhomaSkirchhof 21/22 zur Ausnahme- Prüfung «nzu finden. Die Schülerinnen haben Schreibmaterial und ihre Schulzeugniste mitrubringen. vr^ HE. AsüI«R«Lv. Die am gestrigen Abend im neuen Stadttheater zum Besten unserer Anstalt stattgefundene Ausführung der Oper Iphigenie auf Tauri» bat eine Einnahme von 71« Thlr. 27 Rgr. S Ps. ergeben und sagen wir dem geehrten Publicum sür sein durch den zahlreichen Besuch dieser Vor stellung bewiesene« Wohlwollen unseren aufrichtig« Dank. Leipzig, den 2. April 1873. Der BerwaltanaS-AaSscha- der PeusiouS-Auftalt de- hiesige» Stadttheater». der Rechte einer juristischen Person bewerben und ein darauf bezügliche« Statut auSarbeiten lasten. Da« Inventar sowie die erübrigten Gelder bleib« dem kleinen Rathc zu freier Verfügung, natürlich nur zu carnevalistifchen oder anderen gemein nützigen Zwecken, di« zur Neuconstituirung eine« neu« großen Ralhe«. Dem Archivverwalter wird anfgegeb«, von dem von Jahr zu Jahr stärker anwachsenden Inventar, unter Befragung de« kleinen Rathes, alle diejenigen Gegenstände ru veräußern, welche nicht alljährlich wieder holt gebraucht werden. — Da« Counts der Camdurger CarncvalS-Gesellschast hat Einladungen an den hiesigen großen Rath zur Bctheiligung an seinem, am 2. Osterfeiertage statlfindenden CarnevalSfeste mit Zug gelangen lasten; in gleicher Weife hat der dortige Prinz Carneval II. Diplome über die Verleihung von Hofchargen, Staatsämtern und sonstigen Ehren stellen an hervorragende hiesige carnevalistischc Persönlichkeiten geschickt. Die Zuschriften sind etwa« primitiver Natur, aber sonst nicht ohne harmlosen Humor »hgefnßt. » — Der seiner Zeit aus Leipzig in- auswärtige Amt, wie eS damals hieß zur Leitung der Preß- angelegenheiten, berufene vr. Busch ist, wie die „D. R.-Corr." hört, ^etzt pensionirt Word«. s Dress«, 2. April. In unserem „Litera rischen Verein" ist gestern die alljährlich statt findende Neuwahl de- Vorsitzenden und Schrift führer- vollzogen worden. An die Stelle des Her« Duboc (Robert Waldmüller) wurde Herr vr. Häbler und an die Stelle deS Her« Gchmitz-DümontHerrProf. Helbiggewählt. Daß Letzterer als altes Verein-mitglied noch «m> mal die Pflichten des Schriftführer- übernahm, mußte der Verein ihm besonders Dank wist«. Uebrigen« war die gestrige Bereinssitzung eine sehr unruhige, da es galt, einen acht Tage vor. her gefaßten Beschluß über Erhöhung de- Ein« trittsgeldes von 1 auf 5 Thlr. umzustoß«, well er nach Ansicht des vr. Döhn und Genoss« so manchen ärmeren Literaten vom Beitritt zu» Verein abhalte. Die Beschlußfassung in der An gelegenheit wurde auf acht Tage au-gefetzt. — Aus der literarischen Ober« steigt man mm schon seit 4 Wochen in die Potthoff'sche Un terwelt, da unmittelbor unter dem Versamm lungssaal de- Literarischen Verein« sich der de« katholischen Hofgeistlichcn Pottboff für seine kirchenpolitischen Borträge gemiethete weiße Saal de- Helbig'schcn Local« befindet. Pater Potthost war gestern in vortrefflicher jesuitischer Laune, denn ander« kann man sich füglich nicht auSdrÜcke» angesicht« der von ihm ausgestellten Behauptung, daß er durchau« kein Aufsehen mit sein« öffent lich«, gegen ein Eintrittsgeld gehaltenen Bor« trägen zu erregen bezwecke. Wie, Herr Pater, Sie hätten nicht geglaubt mit Ihren Vorträgen auf solchen Widerstand zu stoßen? Den Besuch von Protestanten haben Sic eingestandener maßen erwartet, mußt« Sie erwarten, denn Ihre Vorträge richtet« sich ja gegen deren Anschauungen über die kirchenpolitischen Frag« der Gegenwart, Ihren Ihnen ergebenen Glau bensgenossen konnten Sig damit nicht« Neue« bieten. Oder hatten Sie wirklich nur katholische Zuhörer im Auge, al« Sie den Abgeordneten Ludwig in Ihrem zweiten Vortrage aus da« Hef tigste wegen seines Auftretens in der Kammer angriffcn? Wre kann man sich über da« Urtheil der öffentlichen Meinung beschweren, wenn matt e- herausfordert? Erinnert Ihr Auftreten nicht an die Fabel von dem Wolf, welchem da« Lamm da« Wasser getrübt hatte? Gewiß, Herr Pater, e« steht Ihnen nicht gut, den Unschuldig« zu spiel«, wenn Sie, um einer etwaigen Wieder holung der kurz« S.örung in der dritte» Vor- lesung zu begegnen, in der viert« so ziemlich den ganzen katholischen Gesellenvereiu zu Ihrem Schutze entbot«. Sie zeigten sich mißtrauisch ob de« Eindruck« Ihrer Worte, obgleich die Dresdner Gutmüthigkeit Ihnen, den kurzen erwähnten Zwischenfall abgerechnet, schwerlich Veranlassung dazu gegeben hat. Ob Herr Polizcicommistar Weller infolge Ihre« Mißtrauen« in den Vor lesungen anwesend ist, oder unsere Königliche Polizeidirection nur eigenem Antriebe mit lieber- wachung derselben Folge leistet, wist« wir nicht, Da« aber wist« wir, daß ein Prediger wahrhaft christlicher Hellslehren nimmermehr de« polizei lichen Schutze« sür seine Person bedürfen wird. Und nun, Niöht« fllr ungut, Herr Pater Potthoff, wa« wir da niedergeschriebcn haben, ist ein Angriff auf Ihre fehlbare Person, in aller Form Rech ten«, nicht auf Ihr unfehlbare« Lehramt. Diese« verwalten Sic ja wohl an heiliger Glätte, nicht im Helbig'schcn Restaurationslocale, und mit ihm Hab« wir nicht zu hadern, wa« wir unser« katholisch« Mitbürgern noch ausdrücklich zu Ge- müth führen möchten. Ob freilich ein Seelsorg«, sei er nun Katholik oder Protestant, mit der Ab- leguna seine« priesterlichcn Gewände«, jo wie sei- nem Körper, auch seiner Gesinnung eine Blöße geben kann uud darf, ist freilich eine Frage, die Sie selbst gestern bei der Erklärung de« BcgriffS der Unfehlbarkeit des Papstes fast leicht fertig mit der Herzählung der Sünden, welchen der fehlbare Bapst unterworfen ist, wir moch. t« sag« wieoerum jesuitisch beantwortet«. Oder war es nicht jesuitisch, wenn Sie z. B. hervorhob«, daß der Papst stir seine Person-bei Aufhebung von Orden u. dgl. dem Irrthum unterworfen sein könne? Uns wenigstens kam dabei der Papst Clemens XIV. (Ganganelli) und seine Aufhebung des Jesuitenordens in Erinnerung. — Die „Const. Ztg " erinnert zur recht« Zeit an eine Schrlft, welch« im I. 1824, zur Widerlegung mehrerer unrichtiger Behauptung« de- protestantischen Seminar - Direktors Otto in Dresden von der damaligen katholischen Hos- acistlichkeit versaßt und herausgcgebcn und sogar in der Sacristei der katholischen Hofkirche verkauft'wurde. Otto hatte nun unter Andern: behauptet: Dem Papst müsse Folge geleistet werdrn. wa« er zu glaub« vorschreibk; ir-m: er sei höchster Glauben-richter, Dolmetscher de« gvtt ichrn W llen«, sein« AuSlprüchrn müsse blinder Gehorsam geleistet werben, denn die lln- t'üß tchkrit de« Papstes sei ein Glaubensartikel »nd Dogma der katholisch« Kirche. Darauf entgegnet der Verfasser der Schrift, Pater Kunitz, Beichtvater de- Köniz-Friedrich August:' Nehme hierüber der Herr Direktor folgend« Zurecht weisung von Her« Feßler, protestantftchem vischose. einem seiner Glaubensgenossen, an: „WaS soll nun der eifrige Katholik (sagt Dieser in seinen *r>sichten über Religion und Kirchenthum) von der Red ichteit, »der von der Grirbrsamkrit jener lutherischen Gelehrt« denken, welch« sich nicht sch««, in die Gelt hinein zu schrei'«, daß die Ka'holikrn ein sichtbare« Oberhaupt, welche« Dogmen »vrschrribt anerkennen wüsten, v»ß die Katho liken annehmen müßt«, der Papst sei der höchste Gtau- benSrlchter und ge te mehr al« die Bibel selbst.
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