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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187306184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-06
- Tag1873-06-18
- Monat1873-06
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1873
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Erfcheftü Ulrich ^ ^ / k .früh 6V, Uhr. IrklU-, «ck «wr-ltt-, M M^ MD ^ MM». Redakteur Fr. HStN«. t -vnck stunde d. Redactiou K »o, tl—>r Uhr W »», a-a Utzk. — ^ ^ llllv mochnr der für die nächst- A Lmde Rümmer bestimmte« MM» HAH MT'K» «MM tu den »ochcniagen ^ U. >1 M »"11 Uhr Rachmtuags. v MM „fU«e LL.S0,. < ^ »rdtlhrm für Extrabellaga» chne Postbefördermig I» Mr. mit Popbcfdrderung 14 Thk. AaAHch Inserate taut unserem PreiSverzeichuiß. LÄN.AwtMM des Kvmgl. Bezirksgerichts und des Reths der Stadt Leipzig. ^ M 18A. Mittwoch den 18. Juni. 1873. Wegen Reinigung der Geschäftsräume md unsere Expedition morgen Mittag L» Uhr geschloffen. Uipsälllon äs, l-vlpntßsr P»g«bl»tt«i. Bekanntmachung. »egen de« bevorstehenden Abbruche« und Neubaoe« der Lr«tral-Bracke wird der Dtchrveickehr daselbst von DonuerStaz, -e» LS. Jaat d. I. ab bi« aus Weitere« p^c Gesperrt. hock Leipzig, den 16. Juni 1873. Der Math der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. vr. Reichel. b«l Böden-Vermiethung. In dem der Stadtgemeindc gehörigen Hause RetchSftraHe Rr. S3 (neben dem Burgkellcr- chgange) ist der mittlere Boden (3 Treppen hoch) sofort, der obere Bode» (4 Treppen )) Vom 1. Oktober d. I. a» zu vermiethcn. Beide Böden sind sehr geräumig, und e« kann dafür der im Burgkellerhof befindliche Auszug utzt werden. Die Vermiethung soll aas drei Jahre an die Meistbietenden erfolgen. Wir beraumen dazu :n BerstetgerungStermin an Ralh-stelle aus Donnerstag de« LS. d. M. Vormittags Uhr an. In demselben werden die beiden Böden zuerst z«fam«e« und da«« noch einmal »zel« auSgeboten werden. Erfolgt die Vermiethung derselben zusammen, so beginnt für beide die Miethzcit mit dem Oktober d. I., e« kann jedoch der schon jetzt miethfreie mittlere Boden gegen zu vereinbarenden ethzin» auch sofort zur Benutzung übergeben werden. Die Versteigerung«- und Bermiethungsbedingungen liegen schon vor dem Termine an Raths- e zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 10. Juni 1873. DeS Rath« der Stadt Leipzig Fiaanz-Dep«tatio«. Bekanntmachung. Die Herstellung neuer Schleußen III. Claffc in der Mendelssohn-, West-, Plagwitzer- und LL kchrederstraße soll an die Mindestsordcrnden vergeben werden. ei« Diejenigen, welche diese Neubaue übernehmen wollen, werden ausgesordert, die bezüglichen Zächnungen, Beschreibungen und Bedingungen rm RathS-Bauamte, woselbst auch Anscklagsformulare 1. Ld Abschriften der Bedingungen gegen Copialgebvhren in Empfang zu nehmen sind, einzusehen, M, uid ebendaselbst ihre Preissorderungen bi« zum 28. d. M. Abend« 6 Uhr versiegelt und Mit der I-sschnst „Schleußenbau in der Westvorstadt" versehen, einzureichen. , stell Leipzig, am 16. Juni 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G. Mechler. ^rtehrrrcollegiru derVmverfilateu jktipzia u. Lerliu im Sommer 1873. G Leipzig, 17. Juni. Da« Personalvcrzeickniß der Universität Leipzig enthält in seiner neuesten -o-gabe die Namen von 147 Lehrern und zwei kpercitienmeisterv, die an unserer Hochschule wirken oder gewirkt haben; Summa: 149. Den Facultäten nach vertheilen ste sich sol- anharmaße». Der theologischen Facultät ge» ?ö»en 18, der Iuristensacultät 18, der medicini- sche» 3tz«. du philosophischen aber 8V Lehrer a». rtzterer MeultÄ find auch die beiden EpercMt»» meister zugetheilt. Ordentliche Profestoreu hat die theologische Hacultät 8, die Iuristensacultät 9 (einschließlich mrs cmeritirten Professors), die mcdicinlsche 10, »« philosophische 29 (einschließlich eine- in Ruhe- Sand getretenen und in Dresden lebenden be rühmten Deccntrn): die ganze Hochschule also 56. Außerordentliche Profcstoren und «evnttliche beiden Kategorien in einander gleich» tät 3 (darunter m» ordentlicher Honorarprofessor), die Juristen- facrlillt 9 (darunter ebenfalls ein Houorarpro- Mn), die «edirinische Facultät 15 (einschließlich äöck HonsrarprofesiorS) und die philosophische Hacultät 31 (cmschließlich zweier ordentlicher Houorarprosessoren): die Universität zusammen 58. Da- Institut der Privatdocenten steht in reicher dlüthe bei der philosophischen Facultät (20), der «edicinischen (11), auch noch bei der theologi- schm (2), nur bei der Iuristensacultät fehlt e« pu Zeit. Im Ganzen giebt eS ZS Privatdocen lm an unserer Universität (einschließlich eine« I-eetor pudticns und abgerechnet einen Professor der Theologie, der zugleich Privatdocent ist). Berlin hat zwei Professoren weniger auszu- «ist», dagegen weit mehr Privatdocenten, nameut- kch in der «edicinischen Facultät (in dieser allein X!) Im Gauzen hat Berlin 183 Docenten »d Lectvren, LS «ehr alt Leipzig. Privatdocen te» allein hat Berlin 98 mehr alS Leipzig. Die« flu» miudert sich durch da« Minus von 3 außer- ordentlichen und da« PluS eine« ordentlichen DrofefsorS aus 36. Da» Professorencollegium zählt nämlich i« -rrlin 112 Mitglieder, darunter 2 lesende Mit- sicher der Akademie der Wissenschaften, in Leip» pz 114. Leipzig hat einen ordentlichen Professor »emger, aber L außerordentlich« Professoren »ehr al« Berlin. In Berlin vertheilen sich !7 ordentliche Profestoreu zu 5 auf die theo- logische, 11 auf die juristische, 13 auf die medi- musche und 28 auf die philosophische Facultät. ferner kommen von 55 außerordentlichen und honorarprosestoren 6 auf die theologische, 4 aus de juristische, 13 auf die medicinische und L2 auf de philosophische Facultät. Privatdocenten uud I^elores publiei zählt Berlin 71 gegen 33 in Leipzig. Bon diesen 71 lehren 5 in der theologischen, 2 in der juristischen. A in der «edicinischen und 28 in der philo sophischen Facultät. Exercitienmeister hat Berlin 3. A»S Sl-dt und Land. * Leipzig, 17. Juni. In der Sitzuug de« Reichs tage« am I I. Juni brachte der Abgeordnete dPuttkammer zur Kennzeichnung der au« dem Gesetz »ege» der Wechsel-Stempelsteuer- »»»tradentioneu für da« Publicum hervor» Sehenden großen Belästigungen folgenden bemer- kenSwerthen Fall zur Mit!Heilung: Ein fernerer Uebelstand ist der. daß der Betreffende in den einzelnen Bundesstaaten nicht weiß, an welche Behörde er sich zu wenden hat, wenn er in Strafe genommen ist. E« liegt mir ein Fall vor, daß ein Preuße in Sachsen in Stempel strafe genommen ist, und zwar von dem Bezirks gericht in Dresden Der Mann beantragte darauf gerichtliche» Gehör, indem er sich an da« Handelsgericht in Dresden richtete, und bekam den Bescheid, daß dasselbe nicht competevt sei, sondern daß er entweder RecurL au die höhere Steuerbehörde, oder Appellation an die höhere Justizbehörde ewzureichcn habe. Er reichte ei« reue Eingabe rechtzeitig e« und sagte ausdrück lich, er oppellire gegen die Entscheidung de« Handelsgericht« und verlange gerichtliche Ent scheidung. Darauf hat die Königliche Zoll- und Stcverdirection entschieden, diese seine Eingabe sei nur al« Recur« anzuPhen, weil er die Worte „höhere Justizbehörde" nicht gebraucht habe. Nach dem UntersuchungSgesetz vom 27. December 1833 hätte er ausdrücklich sagen wüsten, er richte seine Eingabe a» die höhere Justizbehörde * DktMiß, 17. Juni. Wir vernehmen, daß gegenwärtig unter den hiesigen Gastwirthen und Restaurateuren eine Bewegung zur Ab- schafsuug der metallenen Deckel auf den Biergläsern im Entstehen begriffen ist. Man führt für die Beseitigung dieser Deckel an, daß ihre Reinhaltung trotz aller darauf verwendeten Arbeit nicht immer zu ermöglichen ist und daß ihre Anschaffung«- uud Erhaltung«kosten außer allem Berhältniß zu de» vermeintlichen Lorthei- len, welche sie darbicten sollen, stehen Borur- theil fei, daß sich da« Bier bei Perschluß de« Glase« durch einen Zirm» oder andrrn derartigen Deckel frischer erhalte Au die Stelle der Me- talldeckel sollen adzuhebeude Deckel von Porzellan, Steingut oder GlaS treten, wenn, wa« nach ein gehender Untersuchung Vorbehalten bleibt, die Deckel überhaupt nicht gänzlich entbehrt werden könne». Süddentschland »st mit der letzteren Ein richtung längst Voraugegaugen * Leipzig, >7. Ium. ES wird un« glaubhaft versichert, daß der anachronistischen Unsitte dcS studentischen Zweikampfs gerade jetzt in unserer Stadt in ganz außerordentlichem Um fange gehuldigt wird. Die Nonchalance, mit welcher bei dem „Abklopfen" dieser „Paukereien" zu Werke gegangen wird, soll über alle Maßen groß sein uud starke« Vertrauen in die Nicht- InterveMi»» der akademischen Behörde verrathen. ES wird wohl nur einer leisen Anregung bedürfen, um die letztere auf die unangenehmen Coascquenzen aufmerksam zu machen, welche sich au diese ohne allen Zweifel irrthümliche Austastung gewister studentischer Kreise knüpfen könnten, und wir geben un« deshalb der Hoffnung hin, e« werde der genannten Behörde ohne besondere Schwierig keiten gelingen, dem überwallenden Paukdrange mit Klugheit und Energie Dämme zu ziehen. — Bekanntlich sind durch die RcichSacwerbe- orduuug von» 21. Juni 1869 alle Verbote und Strafbestimmungen gegen Arbeitgeber und Arbeit nehmer wegen Verabredungen uud Vereini gungen behuf« der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, in«besor»dere mittelst Einstellung der Arbeit und Entlastung der Arbeiter, aufgehoben. Doch bedroht tz. 15» de« Gesetze« Denjenigen mit Gesängnißstrafe bi« zu drei Monaten, welcher Andere durch Anwendung körperlichen Zwange«, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch BerrufSerklärung bestimmt oder zu bestimmen versucht, an solchen Verabrrdungen theilzunebmen oder ihnen Folge zu leisten, oder Andere durch gleiche Mittel hin dert oder zu hindern versucht, von solchen Ver abredungen zurückzutreten. Neuerding- ist daS königliche BezirkSgerichtSamt in Dresden in die Lage gekommen, diese Strafbestimmung gegen vier frühere Braugesellen de« HofbrauhauscS^ Namen« Schimpe, Vogel, Wendt und Jahn, anzuwenden. Der Fall war folgender: Am Vormittag des 3. Mai d. Z. verlangten im Hosbrauhause von acht Braugesellen sieben eine Lohnerhöhung von 10 Thalern monatlich, und als ihnen diese Forderung nicht sofort bewilligt wurde, stellten sie die Arbeit ein, obwohl ihnen der BetriebSdirector zusichert«, ; ihre Forderung de« schon zwei Tage daraus m-1 sammentretcnden AufsichtSrath vorzulegen. Be-1 reit« bei der Verabredung der Arbeitseinstellung I hatte Schimpe zu den Uebrigen unter deren Zu stimmung gesagt: „Wer aber dann noch fortar- bettet, knegt seine «hörigen Dresche!" Noch am Vormittag de« 3. Mai wurde einem der Gtri- kcndcn, emem gewissen Müller, die Sache leid; er wollte vom Strikc zurücktrcteu und sich nicht ablobnen lasten. Um ihn von diesem Vorhaben abzubringen, bedrohte ihn Vogel mit Prügeln, während Wendt zu ihm sagte, er sei ein Schuft, wenn er nicht mitmachle. An dem nämlichen Morgen wollten zwei zugereiste Braudurschen trotz der Eröffnung Wendt'S und Jahn'«, daß bei ihnen Strikc sei, im Hofdrauhau« Arbeit nehmen. Um die« zu verhindern, steckten Wendt und Jahn den Einen hinaus, während der Andere von Wendt durch Bedrohung mit Prügeln zum Fortgehen bewogen wurde. In diesem Gebühren der vier Angeklagten fand da« Gericht da« Ver gehen gegen tz. 153 der Gewerbeordnung. Außer» dem lag gegen dieselben vor, daß sie am Abend de« nämlichen Tage» unbefugter Weise in da« Hosbrauhau« zurückgekehrt waren, dort unter Brüllen und Toben Geschirr und verschiedenen HauSrath, zum Theil der Brauerei und zum Theil dem gesammten Braupersonal gehörig, au« Bo-Heit zertrümmert und der wiederholten Auf- forderuag de« Direktor«, sich zu entfernen, keine Folge geleistet hatten. Kie Strafe lautete für Wendt aus sieben Wochen, für die Anderen auf je secd« Wochen Gefängniß. Sie haben sämmt- lich ihre Strafen bereits angetreten. — Die ..Bautzuer Nachrichten" melden unter dem 14. Juni: Die Vorbereitungen zum Baue der längst ersehnten Eisenbahn, zunächst der südlausitzer Eisenbahn, find bereit« in vollem Gange, wie die« schon die große Menge von Fuhrwerk bezeugt, welche« Sandstciuquader für die Kunstbauten und andere« Baumaterial auf der Bautzen - SchirgiSwaldacr Chaussee iu reichlichen Quanten sortbcwegt. In den nächsten Tagen werde« die Ingenieure mit den Bauvor bereitungen der Strecke Bautzcu-Kirschan Vorgehen, welche bekanntlich gleichzeitig mit der südlausitzer Bahn in Angriff genommen werden wird. Nach dem jetzigen flotten BorwärtSrücken zu urtheilen, dürfte e« sehr wahrscheinlich sein, daß der Bau der Strecke von Bautzen au« be reit« in diesem Jahre begonnen und somit die vesorgniß einzelner Kleingläubiger zerstreut wer den wird. Beiläufig sei hierzu bemerkt, daß die, wenn auch bei Wenigen auftauchende. Ansicht: die rastlosen Bemühungen mehrerer Mitglieder de« Eiseubahncomitt« seien fruchtlos geblieben, eine gänzlich irrige ist. Alle früheren Bemühungen, eine S t aa ts eiseabahn zu erlangen, blieben frucht los und erst dadurch, daß da« Eomitö zu wieder holten Malen mehrere private Zahlungsfähige für Uebernahmc de« Baue« zu iuteressiren wußte und der StaatSregiernng die Ausführbarkeit nach- wie«, ließ sich Letztere schließlich bereit finden, den früher abgeschlagenen DtaatSbahnbau dennoch zu übernehmen und über einzelne Schwierigkeiten yinwcgzuseben. — Die Medicinalpolizeibehörde zu Franken- bcrg hat sich um ihre Schutzbefohlenen ein un- läugbarc« Verdienst erworben. Dieselbe hat unter dem 10. d. M. in dem „Frankenberger Nach- richtsblatt" eine Bekanntmachung und Warvnng erlassen, worin da« Publicum über da« Treiben verschiedener im Land« herumziehender Eur- pfuscher, welche sich Specialisten, Naturärzte u. s. w. neunen und mitunter sehr bedenkliche Heilmittel anwenden, aufmerksam gemacht und über die Nichtigkeit oder gar Gefährlichkeit der in allen Zeitungen auSpvsaunten Geheimmittel aufgeklärt wird. Namentlich wird vor einem sogenannten „Specialisten" Namens Heinrich' Brendel gewarnt und Mittheiluna über die Zu- sammcnsetzung und den Unwerth de« Iacobi'schcn Köuigtrank gemacht. „Noch schlimmer", heißt es dann weiter, verhält es sich mit den Salben, Pflastern, Pillen, Pulvern, Thecn und Tincturen, welche im Geheimen vertrieben werden und das Licht der öffentlichen Ankündigung meiden. — Wie viele haben, hingehalten durch die markt schreierischen Verheißungen, welche diesen Dingen schriftlich oder mündlich beigegcben werden, die rechte Zeit zu erfolgreichen Eingriffen versäumt, wie viele haben sich durch den fortgesetzten Ge brauch solcher Mittel, namentlich Pillen und Salben, einen siechen und elenden Körper ge schaffen, einem frühzeitigen Tode entgegengeführt. Vom Schwurgerichte zu Zwickau wurde vor Kurzem ein sogenannter Specialist wegen angc- ordneter Klhstiere von TabakSabkochung, welche den Tod nach sich gezogen, vcrurtheilt. Durch einen von einem Specialisten verordncten Thee wurden vor etlichen Wochen in hiesiger Stadt bei zwei im Ganzen gesunden Personen rasch auftretendc« Phantastren, rothe«, heiße« Gesicht fortwährende« Uriniren, Vergehen der Sinne, kurz alle Erscheinungen einer Vergiftung hervor- aerusen rc." — Diese« energische Auftreten der Frankenbcrger Mcdicinalpolizctvehörde ist nur rühmend anzuerkennen. Mochte ste zahlreiche Nachfolge finden, denn nur durch Verbreitung von Aufklärung wird einmal der Sieg über die Pest de« Gehcimunttelschwiudel« und der Eur- pfuschern zu erhoffen sein. Verschiedenes. — Am vorigen Sonntag Nachmittag« S Uhr stand in Spandau plötzlich die Schloßkasernc, da« alte berüchtigte Zuchthaus, tu Hellen Flam men. Der Wind war so ungünstig, daß auch d»e Nachbarhäuser in der größter^ Gefahr schwebten. De« Bemühungen der Feuerwehr gelang e« aber gegen 5 Uhr, da« Feuer auf den Dachstuhl der Kaserne zu beschränken, und die Berliner Feuer- wehr, welche gegen 6 Uhr anlangte, konnte sofort zurückkehren. Der Schade ist bedeutend, da ge- rade unter dem hohen Dache die Kammern dcS Elisabeth-Regiment- sich befanden, von den kolossalen Beständen konnte fast Nickt« gerettet werden. Der Dachstuhl ist vollständig nieder gebrannt und auch da« darunter gelegene Stock- werk ist so beschädigt, daß ein Umbau unum gänglich «öthig erscheint. Gegen 7 Uhr Abend« war da« Feuer vollständig gedämpft und da« alle, viel verschrieene Hau« eine Ruine! — Bei Herrn Rosst in Mailand ging« leb haft zu; denn er warb 100 hübsche uud ehrliche Mädchen zu Verkänferinueu rn der Wiener Ausstellung, jede zu 250 Franc« ü Monat. Die Zahl war bald voll und jede« Mädchen mußte
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