Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187312054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18731205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18731205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-12
- Tag1873-12-05
- Monat1873-12
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6i/r Uhr. Rrtartio» uud Lrpcdilira JohanniSgassr 33. öeraunv, Vicdacleur Fr. «ältuer. bprechstunde d. Rcdaclio« Vorminag» von tl—12 udr «-ch-UIL,« voll «—!> u-r. llnnahmk der für dir nächft- 'o^rnve Nummer vestimnun» Zmrrale an Wochentagen bis »Ühr Nachmittags. au Lonu- wi» Keiltagen früh dis '/,9 Uhr. Mrlr sir Zuseralruauualimc: Ott» Slrmm. Universttütsstr. 22, SauiS wüsche, Hainstr. 21, Part, W 33S. Anzeiger. Amtsblatt dcß König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Freitag den 5. December. Auflage ^siullriarotiorri» vierteljährlich l Thlr. lü S.ar.. inet, vringerlobn l Thlr. 2n i';r. Jede einzelne iliuuuncr 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesdrderung 1 l Lb'r. mit Postbefbrderung 14 Thtr. Znjerate 4gespalteneBourgoiSzeile 1 '/,7l zr> Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis. Neciamru unter Xedactiau»!! ich dir Spaltzeilr 2 ittgr. 1873 Verordnung an sömmtliche Gemeinde-Obrigkeiten und Gemcindevorstände. die Wadlen zum Reichstage betreffend. Nachdem zu Vornahme der Wahlen für den Deutschen Reichstag der 14 Januar 1874 fest gesetzt worben ist, ergeht an alle Gemeindc-Obr'gkeiten und Genreindevv'stände hiermit Verordnung, mverzilgUch zur UuSIegung der Wahllisten zu verschreitcn und damit spätestens den 8. Dece«ber L87S w beginnen, auch deshalb die in tz. 2 de« zur Ausführung des Wahlgesetze« vom 3l. M»i 1869 mftrm 28 Mai 1874 erlassenen Reglement« (Bunde« .Gesetzblatt für da« Jahr 1870 S. 275) ^geschriebene Bekanntmachung zu erlasien. Zugleich werden alle Gemeinde-Obrigkeiten, welche nock mit Erstattung der unterm 5. Novbr. tiefes Jahre« erforderten Anzeige über die Anzahl der in ihrem Bezirke gebildeten Wahlbezirke im Atckstande sind, zu nunmehriger ungesäumter Einreichung dieser Anzeigen veranlaßt. Im klebrigen «erden aüe bet Leitung de« Wahlgeschäste« betheiligten Gemeinde - Obrigkeiten, -emeindedorständ« und Wahlvorsteher aus die genaueste Beobachtung der in dem Wahlgesetze vom 31. Mai 1869 (Bunde« - Gesetzblatt vom Jahre 1819 S. 145) und dem angezogenen Reglement «m 28. Mai 1874 enthaltenen Vorschriften verwiesen. Insbesondere wird daraus aufmerksam «macht, daß nach §. 9 de« Wahlgesetze« die Function der Vorsteher, Beisitzer und Prvtokollskihrer «i der Wahlhandlung in den Wahlbezirken uns der Beisitzer bei der Ermittelung d<2 Wahlcrgeb- Ms in den Wahlkreisen nur von Personen auSgeübt werden kann, welche kein unmittelbare« Staatsawt bekleiden. Dresden, am 1. December 1873. Ministerl»»» deS Z»««r». v. Nostitz-Wallwitz. Fg. Bekanntmachung, die Am»eld»««e» z»r theologische» Landtdate»prüf««g betr. Diejenigen Studtrenven der Theologie, welche gesonnen sind, sich vor Eintritt der Osterserien 1874 dem Lramen pro cauälckatura zu unterziehen, werden hiermit unter Verweisung aus tz 9 de« Prüfung«-Regulativ« veranlaßt, rhre Annreldung-gesuche nebst den erforderlichen Unterlagen dl« zum 3. Ja»«ar 187A «, der Lanzlei der Königlichen KreiSvlreclion allhicr (Postgebäude) abzugeben bez. portofrei ein- Aipzig. am 2. December 1878. »önigltch« Priif»»g«.Lo»»»tsfio« für rhrologe». v. BuraSdorss. Schulze Weidenverkaus. Mittwoch den 1V Deae»ber h. I. sollen von Stach»ottt«g» V Vhr au h «ss.tt 7OO G«d«»d Weide» und » der «ich« des »e»e» Sch»Äh2»Ä^» d!Ü wter den i« Termine noch bekannt zu machenden Bedingungen verlauft werden Sechzig, den 8 December 1878. Des SlMttz» K»rst Dev»tatio». uteude» ^egeu sofortige BczaPdmg «ch Bekanntmachung. Da- 18. Stück de« diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für da« Königreich Sachsen ist bei an« etngegaugen und wird biS z«n» 2V dies. Mo», auf dem Rathhauösaale zur EinliL - uahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 127. Bekanntmachung, die Bewilligung einer im Regulative für die Gvarcaffe zu Schlettau enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 22. Oktober 1873 128. Verordnung, die Verunreinigung de« gestoßenen Zucker« durch Blei betreffend; vom 23. October 1873. » - 129. Bekanntmachung, dem Sparvereine zu Auerbach bewilligte Stempe1besreiunx.cn 5 betreffend; vom 25. October 1873. 130. Bekanntmachung, den Wegfall der AsterlebnSberrlichkeit der Fürsten und Trafen, Herren von Schöaburg und de« Pflugk'schrn Geschlecht« betreffend; vom 2 November 1873. 131. Verordnung die Eröffnung de« bei dem Appellationsgerichte zu Dresden als Lchuhos zu führenden Mitbelehntenregister« betreffend; vom 2. November 1873. 132. Bekanntmachung, die Richtungslinie der Muldenthalbahn Glauchau-Wurz a betreffend; vom 5. November 1873. 183. Bekanntmachung, die Aushebung de« GerichtSamlS WermSdorf betreffend; vom 8 November 1873. 134 Bekanntmachung, die Richtung-linie der Chemnitz-Aue Ldorfcr Eisenbahn be treffend; vom 11. November 1873 185. Bekanntmachung, die Bewilligung einer vom Borschußvereine für Pofsendsif und Umgegend erbetenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 13. November 1873 136. Bekanntmachung, den einjährig freiwilligen Militairdienst der Mediciver betreffend; vom 17. November 1873. 137. Bekanntmachung, die von der Stadtgemeinde Meißen beschlossene Ausgabe von Inhaberpapi.-ren betreffend; vom 20. November 1873. Leipzig, den 4 December 1878. Der Math -er Stadt Leipzig. vr Koch Ccrutl'. Bekanntmachung. 3n Gemäßheit der Bestimmung in tz. 2 de« Regulativ« über Ausführung von GaSrohr» leitungen und TaßbeleuchtungSaulegeu vom 2. März 1868 bringen wir andurch zur öffentlichen Sennin,ß, daß der bchlvffer Herr Albert hier, Körnerstrahe Nr 8 wohnhaft, selch« Arbeiten bei «O sich «gemeldet und de« Best- der z« diese» Gewerbe- lrche» Norrichtungeu nachge wiesen hat. den S December 1878. Der Math her Stadt Leipzig. vr Koch. Messerschmidt. Bextscher Prrlestiuteu-Vereiv. * Leipzig, 3. December. Die gestern Abend »Stahl'« Restauration stattgesundene Mitglie- der-Versammlung de« hiefigen DawLbche» Pr o- trftr,te»«ver,t»». «nche, jedevsall« in Folge der «uzäustige» Witterung, nicht s» zahlreich wie die frühere» Ve Versammlnvgeu besucht war, wurde >»» Vorsitzende», Herrn vr. Binkau, mit ewigen geschäftlichen MttthettzMg« «öffnet, an die sich sofort da« Referat de« Herrn Professor Eehdel: „Aber die zweckmäßigste Art der Lrhebuag von Lirchenavlaaea" schloß. Nach einer allgemeinen geschichtlichen Bettuch- trug knüpfte der Herr Referent an da« Princip der Trennung zwischen Kirche und Staat an und betrachtete al« feststehend, daß die Einheit von Kirche uud Staat nur möglich sei mit der soge nannten GlaubruSeinheil; so lauge aber ,m Staate verschiedene Cvnsessionelle, denen staats bürgerliche Rechte zuerkar.nl worden, leben dür ft», so sei e« mit jeuem territorialen Kncheube- grisf schon zu Ende, mit andern Worten, der Staat sei unter den angegebenen Verhältnissen consesfionslo«, müsse also über den Confrsfionen stehen. Daran« folge die Sclbstbesteuerung der Kirchengemeinde durch ihre eigenen Vertreter. Herr Prof. Seydel trug zur Illustration der Krage die einschlagenden Bestimmungen »u« der KirchrnvorstandS-Ordnurig und au« bem Parochial- lafien-Gesetz, bez. au« den dazu gehörigen Erläu- '.erungsgesetzen vor und legte ein besondere« Ge wicht aus tz. 21 der Kirchenvorstand« - Ordnung, welcher die Bestimmung enthält, daß bei Be schlußfassung über Kirchenanlagen die politische gemeinde - Vertretung hierbei zu „höreu" sei. Düse« einzige Wort „hören" enthalte ein wahre« Wespennest von nothwendigen Eon flirten, und ebenso »«halte e« sich mit de« 8 3 d«< Parochtallasten-Gesetze«, nach welchem der Grund besitz besteuert werden solle für die Kirche, auch wenn der Besitzer einer andern Confesstoa au- zehire. Diese beiden gesetzltchen Bestimmungen waren vornehmlich Gegenstand de« Angriff« von Seiten de« Herrn Referenten, welcher zum Schluffe für eine Lösung der Krage folgende Thesen in Bor schlag brachte: 1) Die Kircheugememd« hat sich selbst, durch ihre gewählten Vertreter, zu besteuern 2) Bevor die« zn« Gesetz geworden, ist durch Milche Vereinbarung mit den politischen Gemeinde >rii ctungen »«zustreben, daß dieselben auf ihr Recht, bei Ktrchenanlageu „gehört" za werden, Verzicht leisten. 3) Die für die sächsisch« Landeskirche gesetzlich vorgeschriebene Verthettuug der Parochiallasteu je,-ft darin eine» Uebarrest de« veraltete» terri- tonale» Kirchenbegriff«, daß sie den Grund und Baden »l« solchen best iienert, ohne Rückficht aus thümer«, und daß sie de» demgemäß doppelt durch Persouallast, »l« die Loul lutheri besteuert, durch Reallast. 4) Die vom Gesetz sreigegebene Abweichung von de» empfohlene» Ausbringungsmovu« ist des halb in de» Sinne z« benutzen, daß der Grund- besitz al« solch« thnultchst entlastet wird. Die Debatte «öffnete der Herr Vorsitzende, welcher zu de» Wunsch der Selbstbefteuerung der Gemeinden noch durch andere Gründe gedrängt werde; e« habe ih» geschienen, daß ein gut Thetl eichgülligkeit gegen die kirchlichen Interessen darans zurückzufuhren sei. daß die einzelnen Ge- «eiudeglieder materiell nicht betbeiligt seien., E< stehe daher zu hoffen, daß durch eine materielle Belheiliguoganch ein lebhaft««- Interesse eintrete ähnlich wie beim Schulwesen, wo die Eltern durch einen, wen» auch geringen Antheil, doch cm ge wisse« Interest« haben. Herr Julius Müller konnte die Sleuerfrage al« nicht so Heiller Natur «achten; eine Gemeinde sei im Stand«, für die Kirche große Opfer zu bringen, sobald der Trieb vorhanden, ein« an deren Kirche geaenübcrzustehen; in Leipzig sei die lutherische die yerrscheuv« Gemeinde und brauche keine anderen Ops«, da bier die Vertretung der Stadt zu sorgen habe. Eine Steu« unter dem Namen Kirchensteuer anzulcgen, die« werde in der Stadt keinen Aullaug finden. Herr Götz glaubt nicht, daß durch die allge meine Steu« ein religiösere« Lebeu eintreten weroe. Herr vr. Btukau dagegen, an dem Erfolg der Reform sesthaltend, hob hervor, daß mit ter Einführung der Kirchensteuer allerdings auch ein Acqmvalevt dargeboten werden müsse dadurch, daß alle kirchlichen Handlungen umsonst zu verrichten und die Geistlicden sestzustellen seien. Dadurch werde da« kirchliche Leben oder vielmehr da« kirchliche Interesse sicherlich «weckt werden. Herr Kirchhofs betonte unt« Andere«, daß bi« zetzt die Resormnte Gemeinde besteuert uud doch nicht entschädigt worden, und die« sei gegen da« Äesetz: übrigen« fürchtete der Redner mit der Einführung der Kirchensteu« eine starke Fahnenflucht aus der lutherische« in die refor- mirte Kirche; e« frage sich daher, ob e« nicht möglich sei, die Freiwilligkeit der Leistungen stärk« zu weckeu; an eine Kircheuanlage knüpfen sich vielerlei Unannehmlichkeiten. Schließlich wurden die von Herrn Professor Srydel aus«stellten vier Thesen von der Ver sammlung einstimmig angenommen Loncerl des Lhrrgefims-Vereins. Wenn wir au dies« Stelle de« Ehorgefang- Vereine anläßlich seine- am l. December gege benen Eoucert« einige Worte widmen, so kettet uns dabei keine andere Absicht, all de« Mit- gliedern d« jungen Corporation, nicht minder den Leit«» derselben, die wohlverdiente Auer- keununG ^u^zollen, die sie und den L. die sie M fernerem Fleiß« ^« Aasdan« anfporneo fall. In «trägen d« Chorwerke von Alleren und ftkm«eu Eowponisteu lag ei« WGche und Noblesse, die, »eil sie sich nicht «kr»« M», als da« köstlicheEigeuthu» ter vereinsmtttzachMzu betrachten find. Eich« unk» rein ervanße» die schönen Stemmen, namentlich die Soprane uud Alte, sowohl im Forte al« im Piano und im ianifstmo. Die Textaussprache, gewöhnlich die chilles-Berse dilettantischer Vereine. »Üste» wir al« tadello« auerkcuneu uud daran« den erfreu lichen Schluß ziehen, daß der Ehoraefang-Berein au« iu jeder Hinsicht gebildeten Elemeotteu be- steht, ein Umstand, der die Hauplbafi« für die mufikalifche Entw cklung bildet. Ei» Prüfstein im Bortrage war ein Werk von Fr. von Hol- stein, da« in sofern ueu, al« e«, soviel wir wissen, in einem Loncerte noch nicht gesungen ist, „Still in der Nacht", eine fein gefühlte und poetisch schön gedachte Composilion, die wir al« eine Perle in der Literatur für gemischten Chorge- sang zu bezeichnen uns gedrungen fühlen. Der Verein brachte da» Werk zur schönsten Geltung. „Heidenröslein" von Engel, dem Doworgauisten in Merseburg, ward so zart uud duftig vorge- tragen, wie c« die einfache, reizende Cowposition erfordert, die lebhaften Beifall her vorries. Ja Mendelssohn'« Hymne und veu beiden Chören au« Schumann'« „Der Rose Pilgerfahrt" zeigte der Verein Schwung »nd Kraft. Dem Dirigen ten, Herrn Moritz Vogel, ist da« unläugbar große Verdienst zu vindicireu, daß « seinen Thor trejflich geschult und in die Mysterien de« seinen Lhorgesang« eiugeweiht hat. Dem Programm, um dessen Reichhaltigkeit zu «ziele«, hatte man Bürger'« Ballade „Leonore" mit d« Musik von Fr. Liszt beigeiügt. Nur eine Dame wie Fränleiu Ernest Schöaherr, die da« klassische Gedicht »ortruß, konnte mit mimisch« Lebendig- keil die Füll« der Gedanken wiedergebe», die der Dichter in feine» Werke uiederqelegt. Ihr schöne«, jeder Modulation fähige« Organ, »nt«, stützt von correet« Auffassung, schmiegte sich der charakteristische» Musik Liszt'« aus« Innigste au. Sie erntete reiche» Beifall. Al« SolosSugerinueu «schienen die Damen Kräock. Oes er uud Fräul. Mathe». Fränleiu Oefer fa»a als Sopran solo in d« Mendelssohu'schen Hymne «tt d« dramatischen Verve, die nicht fehlen darf, um der Compositum Geltnna zu »«schaffe«; tu den beiden Liedern von Ä. Sucher „An die Ent fernte" uud „Liebesglück" entfaltete sie nicht nur die ganze Schönheit ihr« Stimme, sie zeigte sich auch al« eine überaus feinfühlende und vom reinsten Kunststrebeu beseelte Sängerin, die die volle Achtung der Kritik uud den ranschende« Beifall verdient, der ihr von den zahlreichen Hörer« ge- spendet ward. Dem Vereine ab« müssen wir danken, daß « un« Sucher'« treffliche Eompo- fittonen, die in Leipzig unbekannt find, vermittelt hat Frl. Mathe«, Mitglied de« Chorgesang- Vcrein«, trug zwei Luder von N. Franz vor; kämpfend mit dn «ohlerkliirlichcu Befangenheit bei einem ersten Auftreten, konnte sic ihre schöne und weiche Stimme nicht zur vollen Geltung bringen, sie zeigte aber dock» eine gute Schule und große« Streben, worin sic'durch den Bei fall de« Poblicam« «muntert ward. Den instrumentalen Theil de« reichhaltigen Programm« süllte Herr Ferdinand Siegert au«, der de Begleitung der Ballade und den Vortrag zweier Transscriptwueu von Kran» Liszt übernommen hatte: „O du mein holder Abendstern" und „Du, meine Seele, du, mein Herz". Der junge Vir tuos besitzt eine saubere Technik und ein richtige« Vnständniß, da« sich namentlich in Liszt'« über, au« schwieriger Musik zu der BoÄade manifest» te. Außerdem erfreuten die Herren Vogel und -lcsfe durch den Vortrag der beiden Stücke für EKize und Elavi«: Souvenir von R. Heller und Humoreske von E. Reinecke. Den Schluß der Solo- vor träge bildete der Opernsänger HerrFranziu«, der mit schöner Baritonstimme die große Arre au« Kreuzer'« Oper „DaS Nachtlazer iu Gra nada" sang. Dramatische« Feuer und seelcn- voller Vortrag sind diesem bewahrten Sänger «gen, der freundlich begrüßt und stürmisch be lohnt wurde. Herrn vr. Rrndt's chemische Vortrage. IV. Der Bortrag am 1. December war in seinem ersten Theile einer umfassenden Besprechung der drei großartigen in der Natur »«lausenden Oxydatiousprocesse: Verbrennung, Verwesung und Athmung gewidmet. Alle drei geben als End produkte dieselben gasförmigen und unsichtbaren Substanzen, unter denen sich namentlich Kohlen- sänre und Wasserdampf befinden. Durch die Athmung werdcn abgenützte Stoffe unsne« Kör per« ununterbrochen zerstört und ausgeschicden; damit für die Erzeugung neuer Körpersubstanz au« der Nahrung Platz werde. Jene« Zcr- störungswerk, im lebenden Organismus an be stimmte Gesetze gebunden, ist die Grundbedingung alle« Lebeu«, dessen Wesen der chemische Wechsel ist. — Daß bei der flammenden Verbrennung die obe.genannten Orydatiousproducte austreten, wurde durch einen anschaulich vorgerichlettn Versuch überzeugend dargethau, indem der Vor tragende einen Strom von wasserdawpf» und kohlensäurefrei« Lust durch eine große Flasche, in welch« ein Licht bramtte, leitete, und die au«tretende Lust dnrch zwei Eondensatiousap- parate pasfireu ließ In dem einen derselben fing sich die Kohlensäure, in dem anderen, der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite