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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-06
- Tag1878-06-28
- Monat1878-06
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1878
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Grfcheütt täglich früh 6'/. Uhr. Joham»4ß«ss« SA. »« »«»«Mt«,: «^Wtttag» 1»-» UHL «ackmttt»g« 4—4 lly*. der für die «Lchf». Mmmurr deftimmte» tr a» »«chnM-e» tzl« «Uchmitt»-«. «» Gm»- t»-n,frÄht«'/.«Lhr. H»de»FllGte»ffttL,f.L»mch»«: Ott« Me»». Umversiiättstr. rr. Ucip'.igcr Ja-MM Anzeiger. OrM für Politik, öocalgcschichtc, Handels- md GefchäftSderkehr. iL.LO«. Lk»»»r»r,t»»krt» viertelt- 4AML, nul. Bmr^rrtvha - ML, durch di« Post txzogeo 4 ML Jede einzeln« Nummer 2» Pf. velej^rempla, 10 Pf. Gebühren Br ««rrradeuagen ohne Pv-defSrderuug ,4 ML mit Postbesürdrrmrg 4» ML Joserate Loch». PMitzeil« Li> Pf. Größer« Lchntteu ümt mrseeem PreiSverzeichmß.—Da bell ar>1 ch< Satz nach höherem Daris. Lectmue, mürr de» »edakttousstrtch dir Spaltzeile 40 PI Inserate find stets au d. Iqudttt«, zu sende». — Stabatt «vird nicht gegeben. Zahlunapr»«»»»«»a<io »der durch Postoorschutz. ^ NS. Areitag den 28. Juni L878. 72. Jahrgang. Znr gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an rn Empfang nehmen lasten. Bekanntmachung. Bei hiesiger Armenanstalt sind die Herren vr. K. «oha, Sidonienstraße Nr. 39/40 und «. Krieg», Arzt, Lolonadenftt. Nr. 18, als «rmenitrzte in Pflicht genommen worden. Elfterer hat die Districte XXI, XXV, letzterer die Districte XIX, — mit Ausnahme der 4. Pflege, welche zu den Distrikten deS Herrn vr. Taube gehört — XX, XXIII, XXVI zur Verwaltung übernommen. Leipzig, den 84. Juni 1878. DaS «rmendtrecturinm Schleißner. Hentschel. Bekanntmachung, »te Zahlung von Staats« und Lommunalfteueri» rc. betreffe«-. Mit der für daS Casfenwesen nötbigen Ordnung und Eontrole läßt rS sich nicht vereinigen, wenn Sleuenahler die von ihnen abzuführrnden StaalS-, Lommunal-, Kirchen- und sonstigen Steuern statt an die Sladt-Eteuer-Einnahme an die zu deren Empfang nicht berechtigen Steuerboten zahlen. Wir haben unfern Steuerboten die Annahme von dergleichen Geldern bei Vermeidung sofortiger Entlastung untersagt und bringen DieS mit dem Bemerken zur Kenntniß deS steuerzahlenden Publicum-, daß eine trotzdem an die Boten erfolgte Zahlung ,m verlustfallr vor nochmaliger Zahlung nicht schützt. Leipzig, den 84. Juni 1878. Der «ath »er Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. MesferschmidL Bekanntmachung. Der diesjährige internationale Productenmarkt in Leipzig wird Montag, »cu 2S Juli ». I. in den Räumen deS alten Schützenhauses hier abgchalten. Leipzig, den 87. Mai 1878. Der «ath »er Stadt Leipzig. vr. Seorgi. Mesterschmidt. Bekanntmachung. Die im Laufe deS JahreS mit Leichen Erwachsener, sowie die im Jahre mit Leichen von Sinder» besetzten Gräber auf den hiesigen Friedhöfen kommen im gegenwärtigen Jahre zum Verfall. Letpslt. Wangemann. Leipzig, am 18. Juni 1878. Der «ath der Stadt vr. Tröndlin. Zur Arbriler-LuUaffuugsfrage. In unseren Arbeiterkreisen fängt es an zu tagen. In Bielen reift bereits von selbst die Ent schließung, sich den Fesseln einer terroristischen Agitation zu entreißen, die ihre Lage bisher nicht gebessert, sondern nur verschlimmert hat. Dieser günstige Umstimmungsproceß muß von Seiten der Arbeitgeber mit weiser Mäßigung gefördert werden, und zwar muß. wo eS nur irgend angeht, statt der schroffen, rücksichtslosen Entlastung der mildere Weg der Belehrung, des freundlichen Zuredens und ZuwartenS versucht werden. Wir brachten neulich einen Vorgang dieser Art au- Berlin zur Senntmß, und freuen unS, heute ein nicht minder schöne« Beispiel auS Leipzig ansühren zu können. Die Direction der Leipziger Wollkämmerei hatte be» Beginn der antlsocialistischen Bewegung den Entschluß zu erkennen gegeben, die der llmsmrz- partei aiig>HD»,den Arbeit» vorkSnfig in ihren Stellen zuvelasten, damit sie dem bessernden Einfluß ihr» andersgesinnten Mitarbeiter nicht entzogen würden. Al« Antwort hinauf wurde der Direction die nachstehende, aus eigenster Initiative der Arbeiter hervorgegangcne, vom gesammten Personal Unterzeichnete Erklärung überreicht: „Wir Unterzeichnete, Beamte und Arbeit» der Leipzig» Wollkämmerei, »klären der ver ehrten Direction, daß wir dem social-demokra tischen Treiben fern stehen, daß Niemand von un« Mitglied eines derartigen Vereines ist und daß wir in Zukunft jene Versammlungen nicht mehr besuchen werden. In der humanen Behandlung, deren wir un« zu erfreuen haben, sehen wir ein wirksamere-Mit tel als in Gewaltmaßreaeln, um die jenigen, welche in dem Wunsche, ihr Loos zu verbessern, auf Irrwege ge rathen sind, auf den rechten Weg zu rückzuführen." Diese letzteren Worte, von schlichten Arbeitern gesprochen, sind goldene Worte, die wir allen Arbeitgebern dringend ans Her, legen möchten. Letztere können sehr viel zur Herstellung des socia len Frieden« thun. Möge Jeder sich in diesen ern sten Tagen gewissenhaft vornehmen und sich fragen, ob » Venn seinerseits immer seine Pflicht »füllt hat, ob er imm» gewesen ist, waS er schon in seinem eigenen Interesse sein sollte: ein strenger, aber liebevoller Leiter, ein Berather und Freund sein» Arbeit»?! Ueber dasselbe Thema schreibt die „Social-Cor- respondenz": „Die Nachrichten, daß men hier und da mit d» Entlastung socialisnsch» Arbeit» vor geht, mehren sich. Nach unserem Dafürhalten muß ein so schroffe- Vorgehen auf dem Gebiete de« bürgerlichen und gewerblichen Lebens da- Gegen- ttzeil von dem »zielen, waS eS bewirken soll. Man muß offenbar bei der Bekämpfung d» Social- zwischen den und den Vcr- ... . . ^ - - - gegen die ocialdemokratifchen Agitatoren, gegen die unverbrster- icyen Socialisten richtet sich die Spitze d» anti- ocialistischen Bewegung. Der »»leitete Arbeit», welch» wohl vorübergehend socialistische Anschauun gen billigt, focialdemokratische Blätter liest odn auch einem focialistifchen ReichstagScandidaten seme Stimme gegeben hat, ist mit Ernst und Wohl wollen aut die verderblichen Wirkungen und Ziele der socialdemokratischen Bewegung hinzuweisen und ohne harte Maßnahmen auf den richtigen Weg zurück zu führen. E- muß dem Takte und dem Pflichtgefühl jede- Arbeitgeber- Überlasten bleiben, wie in jedem Falle unter Berücksichtigung der verschiedenen Verhältnisse zu verfahren ist. Ab» wir müssen dringend von ungerechten Härten abmahnen und zu bedenken geben, daß der Socia- li-mu-, welch» zum großen Theil durch die Sorg losigkeit und Unthätigkeit der gebildeten Elasten zu feiner heutigen Entwickelung gediehen ist, nicht mit einem Schlage vernichtet werden kann. Die aus getretenen Gewässer müssen durch eine besonnene Tagesgeschichtliche Ueberstcht. Leipzig, 87. Juni.; Da-Programm der Regierung liegt nun mehr in der „Provinzial-Correspondenz" vor. Daß die Regierung, wa- die Bekämpfung der Social- demokratie anlangt, den Weg d» Gesetzgebung in d» Richtung der früheren Vorlage bcschreiten will, war auS dem preußischen AuflösungSantrage bereit- bekannt. In der neuen Vorlage wer een indeß entschiedenere Bürgschaften für die praktisch« Aus führung und die Wirksamkeit der betreffenden Be stimmungen" — in welcher Beziehung der frühere Gesetzentwurf der Kritik bekanntlich die bedenk lichsten Blößen darbot — in Aussicht genommen. Wir werden diese Vorlage abzuwarten haben. Rücksichtlich der sonstigen, d. h. der normalen Auf gaben der Gesetzgebung beschränkt sich das Pro gramm aus die „seit Jahren vorbereiteten Reformen auf dem gewerblichen und finanziellen Gebiete." Die Regierung will Fortführung der Verbesserung der Gewerbeordnung unter Festhaltung ihrer Grund- logen und unter Berücksichtigung der hervorgetre tenen praktischen Bedürfnisse — dasselbe will, laut Wahlaufruf ihre« CentralcomitL, die national liberale Partei. Die Regierung will eine Steuer reform, deren Zweck nicht die Vermehrung d» Steuerlast des Volke-, sondern vor Allem die feste dauernde Begründung einer selbstständigen und ersprießlichen Finanzpolitik des Reiches, und zwar unt» wesentlicher Erleichterung der Einzelstaaten und behufs möglichster Schonung der Steuerkraft deS Volke-ist—dasselbe will die natwnalliberale Partei. Die Regierung will in der Handelspolitik die tat sächlichen Interessen und Bedürfnisse deS gesammten nationalen Verkehr-, der Production wie der Consumtion, sorglich gewahrt, dabei jedoch die seit Gründung de- Zollvereins stetig beachteten gründ lichen Gcsichtspuncte festgehalten wissen — iberale dasselbe will die nationalliberale Partei. Gegen eine energische Entwickelung deS Verkehrswesen- und die sorgliche Berücksichtigung der volkswirth- schaftlichen Interessen innerhalb der Eisenbahn politik hat die nationalliberale Partei auch nicht- einzuwenden. Worüber also streiten wir eigentlich? Möge die Regierung nur üb» diese Allgemein heiten endlich einmal hinauSkommen und mit festen, durchgearbeileten Reformplänen vor den Reichstag treten, al-dann wird sich bald genug zeigen, ob eine „feste Majorität" dieselben unterstützen will. Wie die Dinge heute liegen, wird sich schwerlich ein Wahlcandidat auf den ihm in seinen Einzel heilen unbekannten Steuerreformplan der Regierung unbedingt verpflichten lasten wollen. Es heißt in dem erwähnten Programm-iirtikel der ,,Provinzial Correspondenz": Die Regierungen wähnen freilich nicht, daß die Maßregeln ßaatlichcr Einschränkung für sich allein im Stande sein seilten, die focialistischen Verirrungen durchgreifend zu heilen und zu überwinden, — sie find vielmehr überzeugt, daß die geh nur dazu dienen rann, zunächst den frei zu machen für eine positiv heilende Wirksamkett aller dazu berufenen staatlichen, kirchlichen und bür gerlichen Kreise. Die Regierungen erkennen eS als :se von innen heraus Weise anzuregen, zu lh und That zu fördern, — aber Vorbedingung für jedes Geli als die unerläßliche in dies» Beziehung »achten Verführnischen Agitation, wel Einwirkung den Boden voren Walt entrissen werde. Indem die Regierungen aber in der hierdurch ge dclmaen daß zuvörderst der jeder wohlthätigen lt, die bisherige botenen energischen Bekämpfung der Socialdemokratie Nicht bloS eine dringende Nothwendigkeit des Augen blicks. sondern zugleich eine Bedingung für die Wieder belebung deS öffentlichen Vertrauens und für einen neuen Aufschwung des gewerblichen und wirthschaft- lichen Lebens der Nation erkennen, müssen sie von dem künftigen Reichstage auch eine bereitwillige und kräftige Unterstützung für die seit Jahren vorbereiteten Reformen auf dem gewerblichen und finanziellen Ge biete erwarten. Im engsten Zusammenhänge mit dem Kampfe gegen die socialistischen Verirrungen und gegen die angestrebte Lockerung aller sittlichen Bande in den gewerblichen Kreisen werden die Bestrebungen, die Gewerbe-Ordnung unter Festhaltung ihrer Grund lagen und unter Berücksichtigung der hervorgetretenen praktischen Bedürfnisse zu verbessern, in dem bis herigen Geiste fortzuführen sein. Seit langer Zeit ist daS Streben der Regierungen ferner auf eine wirthschastliche Reform gerichtet, von welcher sie eine allsettigc Erfrischung der finanziellen Verhältnisse deS Reiches und ver einzelnen Staate,» und somit einen neuen Aufschwung der VolkSwohl- fabrt erwartet. Aus den darüber gepflogenen Verhandlungen geht r jeden Unbefangenen hervor, daß der eigentliche stimmende Grund und Zweck dieser Reform im Sinne der Regierung nicht die Vermehrung der Steuerlast des Volkes, sondern vor Mem die feste dauernde Begründung einer selbstständigen und er sprießlichen Finanzpolitik des Reiches, und zwar unter wesentlicher Erleichterung der Einzelstaaten und behufs möglichster Schonung der Steuerkraft deS Volkes ist. Die leitenden Gesichtspunkte, von denen der Reichs kanzler und die verbündeten Regierungen bei ihrem Reformplan von vorn herein auSgingen, bestehen nach wie vor in voller Kraft und bleiben maßgebend für das weitere Vorgehen der Regierungen: einerseits die Selbstständigkeit der ReichSfinanze« und zu dem "weck die Vermehrung der eigenen Einnahmen des teiches; — andererseits die überwiegende Heran ziehung und Ausnutzung der dazu vorzugsweise ge eigneten indirecten Steuern, um gleichzeitig die seit Jahren gesteigerten Anforderungen der directen Be steuerung im Staate, sowie in den Kreis- und Com- munalverbänden vermindern zu können. Unter den Verbrauchsgegenständen, durch deren höhere Besteuerung eine Mehremnahme deS Reiches in bedeutendem Umfange zu erreichen ist, steht nach allseitigem Anerkenntniß ,n erster Linie der Tabak, dessen Höhere Besteuerung mit Leichtigkeit den größten Theil der wünschenSwertyen Mehreinnahmen für das Reich einbringen kann. Ob dabei die Form des Monopols (?) oder eine hohe Fabrikatfteuer oder ein anderer ModuS inS Auge zu fassen sein wird, bleibt von dem Ergebnisse der mit Zustimmung des Reichs tages eingeletteten Enquete abhängig. Die Sorge der Regierungen ist »n jeder Beziehung auf die Förderung der wirthschaftlichen Wohlfahrt des Volkes gerichtet; auch in der Handelspolitik sollen bei der weiteren Entwickelung, unter Festhaltung der feit Gründung des Zollvereins stetig beachteten grund> sätzlichen Gesichtspunkte, in jeder Beziehung die that- sächlichen Interessen und Bedürfnisse des gesammten nationalen Verkehrs, der Production wie der Eon- sumtion, sorglich gewahrt werden. Eine energische Entwickelung des Verkehrswesen- (der Eisenbahnen, Kanäle u. s. w.) und die sorgliche Berücksichtigung d» volkSwirthschaftichen Interessen innerhalb der Eisenbahnpolitik werden «inen mäch tigen Hebel abgeben, die vaterländische ProductionS- fäyigkeit zu steig»». D»e Regierungen können aber in allen diesen Be ziehungen ihre Absichten für die Wohlfahrt und das Gedeihen deS Volkes nur durchführen, wenn sie der willigen und entschlossenen Unterstützung einer festen Mehrheit im Reich-taae gewiß sind. Möge deutsche Volk bei den bevorstehenden Wahlen helfen, daß di« künftige Mehrheit au- Männern bestehe, denen da- aufrichlige und erfolgreich« Zu sammenwirken mit den Regierungen nicht bloS unter den augenblicklichen außerordentlichen Umständen, sondern auch bei den wetteren Arbeiten für eine ge sunde politische und wirthschaftliche Entwickelung nn Reiche ernst am Herzen liegt. Auch der Wahlaufruf dn EentrumS- artei ist nun »schienen. Er enthält nicht viel eueS Die Stellung d» Partei ist die alte, wie wahrscheinlich auch ihre Stärke die alte bleiben wird. „Der Blick in den Abgrund religiösen und sittlichen Verfalle«, au- welchem solche Verbrechen ' fsteigen, ist erschütternd und beschämend", so :ldet der Ausruf. Diese Gefühle, so berechtigt sie find, entwickelt jedoch der Ausruf deS EentrumS einzig zu dem Zwecke, um sie alsbald nach ihrem Auftreten dem Liberalismus auf den HalS zu werfen, d» die ganze Last der Erschütterung und Beschämung deS EentrumS dann schließlich zu tragen hat. Damit fühlt sich denn daS Cenlrum selbst frei und absolvirt. bon der methodischen Aufreizung und Berbetzung gegen fast alle Einrichtungen deS Staate-, welche die ultramontane Agitation nun seit Jahren besorgt hat, ist den in olympischer Ruhe thronenden CentrumS- göttern absolut nichts bekannt geworden. Liest man den Aufruf, so könnte man glauben, daß von jen» Seite nicht das Mindeste geschehen ist, um da- Ansehen des Staates in den Massen zu er schüttern. Auch ist e- offenbar der Liberalismus, der den „berechtigten Widerstand" gegen den Staat kpredigt hat. Ebensowohl sind eS nicht die lerikaten gewesen, welche es vorzogen, da- katho lische Volk ohne Priester und die Kirche ne Leiter zu lassen, lieber als sich auch nur in ein» zur Principiensrage erhobenen Formfrage den Gesetzen zu unterordnen. Er wünscht wäre ferner eine Auskunft, ob etwa der „Liberalismus" die Socialdemokrätie direct mit Stimmen und Unterschriften unterstützt hat; für daS Centrum braucht man in dieser Beziehung die Nachlveise nicht »st zu geben. Im Uebrigen wahrt die Partei sich für alle Eventualitäten d,e Politik der reien Hand. Die Sätze nehmen regelmäßig den bekannten große!» Anlauf, »in mit einer ziem lich harmlosen Phrase abzubrechen. Selbst da« Militairgesetz ist nur der Aufmerksamkeit der Centrumswähler empfohlen; sein letztes Wort be hält sich bas Centrum auch hier vor. In ber letzten Plenarsitzung deS Bundesrath« (am DienStag) unter Vorsitz des Präsidenten dcs ReichSkanzleramt«, StaatSministerS Hosmann, wm de der Ausschußbericht erstattet über die Ernennung der Mitglieder für die Commission zur Untersuchung d» Lage der deutschen Eisen- :c. Industrie. Den Ausschußvorschlägen entsprechend wurden 5Mit glieder der Commission gewählt und zwar der königl. preuß. Berghauptmann Serlo in Breslau als Vor sitzender, der kaiserl. Geheime Ober-RegierungSrath Huber, der königl. bayerische StaatSraty v. Schlör, d» Geh. Commerzienrath Stumm auS Neunkirchen, der Consul H. H Meier aus Bremen. Dem ..Hannoverschen Courier" wird auS zuver lässiger Quelle die Nachricht bestätigt, daß zwischen dem Prinzen Ernst August von Hannover und der preußischen Regierung ein Vertrag zu Stande gekommen ist. Derselbe gebt im We sentlichen dabin, daß der Prinz den Tttel: „Herzog von Cumb»land und Erbprinz von Braunschweig- Lüneburg" annimml und daö jetzt beschlagnabmte und von der königlichen VerwaltungS-Commission verwaltete Vermögen Königs Georg V. ihm auS- geliesert wird Der deutsche Gennalpostmeist» vr. Stephan ist mit dem Stern der Großosficiere d» Ehren legion decorirt worden Nach Mittheilungen, die über Paris kommen, hat der in Berlin anwesende Minist» der aus wärtigen Angelegenheiten, Wadding ton, in b» bulgarischen OraanisationSsrage einen Entwurf vorgelegt, über welchen der Congreß beräth. Im Ganzen »wartet man, daß die bulgarische Frage in einigen Sitzungen erled> sein wird. Montenegro und Serbien siLä» bevor der Congreß die Feststellung d» s,n. beider Fürstenthümer behandelt sich n< I ^ an, reich üb» Einschlägiges verständigt, Kaufhalle 7. Fragen wesentlich al« GpecialfZ» - Oesterreich und den Betreff« »»ML Vs»" werden Prinz Friedrich Karl Betreff«. «äe elezeoteitk. ^»Itlwr, »ul.
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