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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187711304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-30
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1877
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ck Grfchttttt tSffltch ftüh 6»/, Uhr. «tMtti», ,u» «rprbüi«, IohaaniSgasse 33. -Mchsim»eu der »«»«Ko,: HormittagS 1»—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Trmayme der für die nüchst- 'olgmde Nummer bestimmten Inierale an Wochentagen Via Z Uhr Nachmittags, an Sonn- uad Festtagen frÄbiS '/.9 Uhr. Z, »ru Flliatru sSr Zas. Auuahmr: Otto Klemm. UrnvrrstttitSstr. 22, Louis Lösche. Katbariuenstr. l8,p. uur dis Uhr. WpMtr.TagMM Auzelger. Orzau fist Politik, Localzeschichte, Handels- und EcschLstSMkrhr. «»m» ir.rs«. Rbommaeutomrt» tncl. vriaaerlohn » wr., »urch di, Post bqo»m 4 «i Jew «dqelm Nummer 34 Pf «ellgerrmplar 14 Pf. «ktdabttlag« «I e Postbesvrderung »4 Postdeförderuog 4» M! KedüLrro für sdnr actt ..»4P«, uastr»« huitz—Labellarisch. Satz «ach höherem Tarif. Rettin«, „ter ». »rballiomßna dt« S paltzetl« 40 Pf. Inserat« find sttts aud. «chudtN», »u send«« — Nab«« wird m-d» ergeben. Zahlung pr»auumor»»t.' » durch P»' " oder Zostvorschuß. W 334. Kreitag den 30. November 1877. 71. Jahrgang. Verkauf von Graphit. Iu hitsiger Gasanstalt lagern circa 150,000 Ktlogr Graphit, bereu verkauf de» T. December tz. I. Machuetttag- A VH» «u Ort uud Stelle im Wege öffentlicher Licitation, jedoch mit Bordehalt der Auswahl unter den Ncttauten und jeder sonstigen verfitgnng erfolgen soll. Dt« LieitationSbedtnguvgen sind im Barea» der Gasanstalt etuzusehen, auch daselbst gegen Sr« leguvg der Copialten in Abschrift zu erhalten. Leipzig, den 17. November 1877. Des N«th- DepNtatio» z«r Sa-awstalt. Gin RechtScandidat kann als Protokollant gegen vorläufige- Honorar von einhundert Mark «enatlich vom 1. Deccmber ru Beschäftigung erhalten. Leipzig, den 29. November 1877 Da- Hb»lt>eta«t he« Stadt Leipzig. vr. Rüder LSchfijche Irn»knstrr»chr. * Leizyig, 29 November. Wissen unsere Leser, was ein Junker ist ? Wort und Begriff sind einigermaßen auS der Mode gekommen, und so müssen wir schon zum Lexikon greifen, um unS darüber zu unterrichten Der alte Adelung, besten Wörterbuch unS gerade zur Hand ist, sagt zu dem Worte „Junker": „Ehedem ein Ehrentitel der Prinzen und Söhne de- HerrenstavdeS oder hohen Adel-... Heutzutage wird eS nur noch von einem Iangen von nieder» Adel und anch hier nur im gemeinen Leben gebraucht. . Ja weiterer Bedeutung verstehet man unter dem Namen eine- Junk-ru wohl auch einen schon erwachsenen Edelmann, obgleich mit einiger Ver achtung/ DaS Wort bezeichnet«: also schon zu Adelung'- Heiter, emen angeblich adeligen, in Wahr heit aber nicht- weniger als edlm, einen unreifen und borntrten Menschen, den man sich gern zehn Schritt vom Leib« hält, den man nur „mit einiger Verachtung" nennt. Seitdem sind wir ei« gute- Stück vorwärts gekommen; dennoch ist diese Menschenrasse nicht ganz auSgestorben, sie vegettrt noch fort, ja eS gtebt Stellen in unsere« iier-m Deutschland, wo sie wild wuchert und vou Aeit zu Zeit üppig in- Kraut schießt. Solch eine klassische Stelle ist unser vielgeliebte- sächsische- Herrenhaus, in welche« eS ja be kanntlich von Junkern wimmelt, während einige wenig« freisinnige Bürgermeister sich darin aus- nehmen wie weiße Raben. Dies« unsere Junker haben nun vor einige« Tagen wieder einmal Gelegenheit gesunden, ihre« edlen Don-Quixo- tiSmuS die Zügel schießen zu lasten und ,hr Mitthchen zu kühl«, — ihr winzige- Müthchen; denn von einem wirklichen Muthe kann bei diesen Earricaturen de- RttterthumS nicht die Rede sein. ES handelte sich um dm Gesetzentwurf zur Aus führung der deutschen Gerichtsverfassung. Herr Bürgermeister vr Georgi hatte mit dem Krei- «uthe, der dem Vertreter Leipzig- ziemt, auf schärfere Garantien für die Unabhängigkeit de- RtchterstavdeS gedrungen; er hatte für die Ge setzgebung da- Recht in Anspruch genommen. bei der Autsührung de- Reick-gesetze- befragt zu werden, im Gegensätze zur Regierung, welche die Dtuge einseitig im Wege der Verwaltung zu ordnen denkt, und er hatte binzewieseu aus da- Betsptel Preußen-, wo die von ihm bezeichnet- Bahn betreten worden sei WaS erhielt er zur Antwort? Der Referent der Deputation. Herr v. Criegern, that förmlich beleidigt darüber, daß man eS wagen könne, in eiuer sächsischen Kammer aus ein preußische- Muster zu verweisen; er verhehlte utcht, ja er rühmte sich foaar, daß er sich üb« die eiuschlaaendeo preußischen Bestimmungen tu völliger Unwissenheit befinde. Uad der Kammer- Her» v. d. Planitz hatte foaar die Dreistigkeit, zu erklären, daß gerade dt« Justiz Preußen- au Unabhängigkeit etugebüßt habe, und daß die Zeit vorüber stt, wo e- gehrchm Hab«: ..ES gtebt noch Richter in Berlin! ' All Beweist für diese un erhörte Beschimpfung de- gesammtm preußische» RichterstandrS führte der Herr Kammerherr nur de» Proceß Arnim an, dessen Acten vor aller Welt osten dalimev, und die bekannte Lüblckffch« Entscheidung tu Sache» de- Berliu-Dre-dver Elfen- babuftrette«; al- ob Lübeck io Preußen läge! Und dies« Ausfall, der einen schweren Angriff auf de» „verbündeten- Staat Preußen enthielt, ließ der anwesende Justizmtuifier Abeke» ruhig ge- schche»; ja der Präsident von Zehme«, statt den vorwitzigen Redner zur Ordnung zu rufen, erklärte am Schluffe, durch die hier gefallenen Worte sei wohl Niemand beleidigt Word« Wollt« er vielleicht Selbsttrovie üben »od avdeutm. daß der preußisch« Richterstaud ,» hoch stehe, al- daß er durch solche sächsisch« Junkerstreiche beleidrgt werde» kSnute? — Damit war e- aber noch nicht aeuug In der folgenden Debatte (am 28. Rov) -am ein anderer Heißsporn, der Kammerherr v. UrdmannSdorfs, in ähnlichen Au-drücken aus dasselbe Thema zurück, wobei er freilich nicht den Muih hatte. Preußen, auf baß er stichelte, ausdrücklich zu neunen Und wiederum war es d« Präsident v Zehmeu, der den junkerlichen Redner in Schutz nah«, al- der Oberbürger meister Andrö gegen solch« Uebergriffe protestnte. ES genügt wohl, daß wir diese- Gebahren unserer Junker, welche- da- Ansehen Sachsen- i« deutschen „Au-lande" immer mehr herunter- bringen muß, einfach constatiren. ES näher zu bezeichnen, dafür fehlt e- »n- an Au-drückeu. Obwohl wir sonst nicht allzu prüde sind, können wir eü doch nicht über unS gewinnen, »n- näher mit Dingen zu befassen, die Denjenigen, der sie angreist, besudeln Tagesgeschichtliche Ueberjicht. Leipzig, 29 November. Da» preußische Abgeordnetenhaus ver handelte am Mittwoch im Fortgang der Budget« dcrathung z,vör)erst über die Universitäten. Die Feindseligkeit der »ltramontanen Partei gegen diese höchsten Blüthen deutschen geistigen Leben trat wieder recht grell hervor, verbunden mit einer Naivetät in der Anmaßung absprechenden UrtheilS über wissenschaftliche Größe, die freilich bei de« Abg. Windthorst-Meppen durchaus zu dem Grsammtbilde gehört. Er meinte, unter der Heiterkeit de- Hause-, de« nationalliberalen Historiker Mommseo einen ebenbürtigen klerikalen G-moffm in Hneru Jausten geoenüberflellen zu können, von t*m nachher oer Kultusminister be merkte, er werde denselben, da er nicht »ehr im Centrum dt- Hause- fitze, gern anstelle«, wenn nur seine i« Erscheinen begriffene „Geschickte de- deutsche» Volk-" sich al- ein Werk der Wissen- schaft, und nicht der Tendenz erweise, lieber die katholisch-theologische Facultät in Bonn schien auch der -lH. Birchom sich da- ab fällige Urihell de- ullramoutaneu Parteiführer- aneigueu zu wollen ; doch wie- der Lbg. v Sybel ihm die Irrigkeit feiner Voraussetzung nach, daß an derselben nur Altkatholiken thiikig seien. Da- verlangen, der Staat solle der katholischen Kle risei die Errichtung einer „freien" Universität ge statten, wies dagegen gerade der Abg. Btrchow scharf und nachdrücklich zurück, indem er zeigte, daß auch in ganz überwiegend katholischen Läv- dern die Universitäten al- Pflanzstätten der Gei- ste-freihett von der päpstlichen Kirche gehaßt und verfolgt würden. Der Cultu-minister wieder holte von früher her die Erklärung, daß er bei der Anstellung von Professoren nach der Con- session nicht frage, uud der Abg. Mommsen machte den Geist de- Ultramontant-mu- dafür verautwortltch, daß leider da, wo der Katholiken am meisten, der wirklichen Forscher und Ge lehrten regelmäßig am wenigsten seien. Einen schnöden Au-fall de- Abg. Windthorst-Meppen gegcn die dem ..Deutschen Verein" angehörenden Bonner Professoren, denen er „Anstand und Sitte" beigebracht wünschte, bezeichnet« der Minister treffend al- gar keiner Erwiderung würdig. Er bemerkte dabet zugleich mit vollem Recht, die Angriffe aus den „Deutschen Verein" wegen der Konttzer-Affatre thäten nachgerade wegen ihrer craffen Uebertriedevheit uud ewigen Wiederholung gar keine Wirkung mehr. Der Abg. »on Sybel llekrte zu dem UrthÄ über die Heretnzerruug dieser Angelegenheit in die Debatte» dt- Abge- »rdvetevhausel noch einen schlagenden Nachtrag, indem er an die häufigen Anordnungen „des Sptoutren» uud DenuoctreuS" bi- in die zarteste» FamiltenderhäUntffe hinein durch Päpste uud Concllte« ernmerte Zn de» parlamentarischen Diner, da- bet« Mmtfier Frtedeathal a« veimangeuen Sann- abend stattsand, waren da- Präsidium de- Abge ordnetenhaus«- uud die Abgeordneten vr. Michael, vr. La-ker. vr Gneist und Reichenfperger ge laden E- «ahme» i« Ganze» 12 Persone» au demselben Tbeil Da- parlamentarische Diner am Montag Abend bei de» Herrn Atnanzmtntster CamphaaflN deflaud au- circa SO Couvert-. Da» Präsidium de- Abgeordnetenhaus«- war nur dnrch den zweite» vicepräfideuten, Graf« vo» BethusyHuc vertreten. Außer chm wiren Abge- ordnete verschiedener Fraktionen geladen; da- Cevtru» und die Fortschritt-Partei fehlten. Der jetzt »I Jahre zählend« Wirkliche Gchet« rath v. Franckenberg-Ludwtg-dorff, scherz- weise der Civil-Wrangel geoauvt, begeht dieser Tage de» Tag, an welche« er vor 70 Jahren in den Staackdienfi getreten. Herr v. Fravcken- berg gchört zu des ältesten »och lebenden Vete ranen der Freiheitskriege, bei deren Au-bruch er bereit- 29 Jahre alt war. Au- Köln, 23. November, wird berichtet: Bei den heute stattgehabten Stadtverordneten- wählen der ersten C lasse erhielten die fünf Eaudivaten der liberalen Partei eine große Majorität. Au- der bayerischen Abgeordnetenkammer, 28. November, wird gemeldet: Der Gesetzentwurf, betreffend die Bewilligung eine- außerordentlichen Credit- für mtlitatrische Zwecke, wurde auf Antrag de- Krieg-minister- dem Finanzausschüsse über wiesen. — Bei Berathung der Petitionen gegen die Wanderlager uud den Haufirhandel wurden die Nesolutiouen d«S Lu-schusseS: die Wanderlager und den Haufirhandel durch Be steuerung möglichst zu erschweren und den Bunde-« rath zu ersuchen, auf die Erschwerung der Wan der- lager hinzuwirken, nach lebhafter Debatte ange nommen. Wie die „Wiener Abendpost" schreibt, gelangt in allen Kreisen allmältg dte Ansicht zur Geltung, daß der Fall Plewnas, welcher auf russischer Seite al- demnächst unvermeidlich erwartet wird, Frieben-uuterhandlungen zwischen den kriegführenden Mächten zur Folge haben werde. Der jetzige französische Minister de- Aus wärtigen, Marqui- de Banneville, hat in eine« Rundschreiben an dte Vertreter der Republik an- gezagt, daß er lediglich die Politik seine- Amt-- Vorgänger- sortsühren werde. Wenn mau diesen Satz verallgemeinert — und die- nicht zu thun liegt bi- jetzt noch kein Grund vor —, so gelangt man aus dem geradesten und »nmiUeloarsten Wege zu der Schlußfolgerung, daß da- Cabinet Rochebouet derjenigen Politik, welche den Eonflict vorbereitete und b?S zu seiner jetzigen Schärfe ent wickelte. auch weiterhin treu bleiben wird, da beißt alle Lonsiquenzen de- sy rematstchen Wider standes gegen die republikanische Kammermehrbeit zu ziehen entschlösse» ist. Eine» ähnlichen Ge- oaukenzaug giebt dte „Prov -Eorr." Worte, indem sie auSspricht, der Marfchall scheine entschlossen, gestützt auf den Senat, den Kampf gegen dte republikanische Kammer weiter fortzuführen. Eine nicht uninteressante Belehrung über den für die französische Krise maßgebenden Instanzen« zug giebt ein Pariser Brief der „Jnd. beige", worin gesagt wird, der bekannte Vertraute de- Haufeß Orkan-, Herr Bocher, sei so heunruhigt gewesen, daß er a« Sonnabend Herrn Waddingtou aufforderte, ihn zu Madame (!) Mac Mahon zu begleiten, um Vorstellungen Über den Ernst der Lage zu machen. Die „Polit. Lorresp." erfährt auS bester Quelle, daß der Zustand de-Papste- in Folge zuneh mender Etterung sehr bedenklich fei. Die „Jndependaoce Helge" glaubt zu wissen, daß in Folge der über da- Ergehen de- Pa pst e- in Umlauf gefetzten beunruhigende« Gerüchte dte Regierungen sich direct an Cardinal Simeoui mit dem Ersuchen um zuverlässigen Austcklutz gewandt hätten. Cardinal Simeoni habe de« Wunsch der fremden Vertreter gewillfahrt und ferner den päpstlichen Nuntien und Jaterauvticv dte genauesten Unterweisungen für ihr Verhalten in de« Falle ertheilt, daß sie von den Regierungen, bet denen sie beglaubigt wären, oder von viscbofen und anderen kirchlichen Behörde« um Auskunft angegangen würden» Die rumänischen Kammern find am 27 November vom Ministerpräsidenten Bratiano im Namen de- Fürsten mit einer Thronrede eröffnet worden. In derselben wird auf dte von den Kammern t» April d. I. proclamirte Unab hängigkeit Rumänien- hiugewiesen, deren ver- theidiguag den Uebergang der rumänischen Armee über dte Donau nöthtg gemacht bade Die Armee habe seitdem durch glänzende Waffenthaten die Ruhme-tause erhallen. Dte Thronrede hebt ferner hervor, daß der Kampf gegen dte Türkei «och nicht beendet sei, vielmehr noch neue Erfolge nothwendig mache, und spricht die Hoffnung au-, daß der Fried« auf den Trümmern Plewna- dte Anerkeunung der Unadbäuatgkeit Rumänien- durch die gesammte» europäischen Mächte zur Folge haben werde. Dte Thronrede schließt mit den Worten: „Dank Ihrem patriotischen Entschlüsse und der Tapferkeit der Soldaten habe ich da feste vertrauen, daß die Sarantiemächte Rumänien vunmehr alö ein Land von wirklicher Leben-sähtg- keit anerkennen werde«, welche- von eiuer Ratio» bewohnt wird, dte die nothwendig« Ausdauer uud Energie befitzt, um. wen« es erforderlich ist, «tt der Waffe in »er Hand die ihr an der unteren Dona» gewordene Mission zu erfülle» Dte Zeit der fremde» Vormundschaft und vasallen- sckast für »ns ist vorüber. Rumänien ist und wird bleiben ein frei«?, unabhängige- Land." Aus Crttinje wird gemeldet, daß die Ort« Ulljie und Dulciguo in Albanien sich ohne W» ver stand den Montenegrinern ergeben haben Ein Telegramm au- Bukarest meldet: I» Schtpkapaß haben sich 400 Türken al- Kriegs gefangene ergeben. — General Skobeleff ist wtederbergefiellt. — General Jgnatieff kehrt nach Ablauf feine- Urlaub- wieder in- Haupt quartier zurück. Ein russische- Telegramm au- Bogot vom 27. November meldet: General Ztmwermaun hatte, um sich über die Stärke de- Feinde- zu vergewissern, einige fliegende Abthetlungen aud- gesendet; von denselben find am 23. d. M einige kleine günstige Gefechte geliefert worden. Nack Umurfakt wurden Kosaken au-aesckickt, welche ber Salaffulara eine kleine feindliche Abtheilung zer streuten und Waffen, Pferde und Lieh erbeuteten Die be! »russischen Husaren wurden nach Bald- schtk vorgeschickt, stießen bei Jrydschi auf 500 Mann regulairer türkischer Truppen, warfen im Bereit mit den Kinburu'scheu Dragonern dieselben unter großem Verluste zurück, erbeuteten Pferde und Vieh und verfolgten die Türken bi- nach valdschck Baldschik wurde befestigt und von mehreren Tabor- regulärer Cavallerie besetzt gefunden, t« Hafen lagen zwei Monitor-. Eine dritte a»S 490 Mann des 18. Kosakcv-Regiment- bestehende AbtheUuvg war nach Chadchiogl» und vasardschik entsender worden. Die dte Avantgarde bildende Sotvre wurde bei Tusany von 500 Mann r«»lärer türkischer Cavallerie und 2 Rotten Infanterie angegriffen, die übrigen 300 Kosaken mit 2 Ge schützen einer berittenen Batterie eilten aber rasch herbei und schlugen die Türken in die Flucht Die Türken hatten erhebliche Verluste, auch wurden von den Unsrtgen viele Waffen uud Pferde erbeutet. Unser Verlust bei diesem «eseckt be trägt 5 todte, 6 verwundete Kosaken, ein Mann wird vermißt. Die übrigen RccognvSciruogS- abtheilungen hatten keine Verluste vi- auf 70 Werst vor der Linie Tscheroawoda-Kustendsche ist die ganze Gegend vom Feinde gesäubert Eine Depesche au- Konstanttnopet legt dte Auf- lösung de- großen Krieg-rath- al» eine Niederlage Mahmud Damat Pascha'- au-, dessen bal igrr Nückttttt al- wahrscheinlich zu betrachten sei. Ein Telegramm Suleimav Pascha'- aus Rasgrad meldet, daß am 26. Noveuber -ine au« Kara-Haffanlar abgegangene Recogno-ctrrma-- abtheilung der Türken in der Nähe von Polo «arze auf russische Truppen gestoßen sei und letztere gezwungen hätte, zurückzugehe» Andere von Opaka und Kazeljewo vorgesckukte RecognoS- ciruagS-Abtheilungen hatten ebenfalls unbedeutende Scharmützel mit den Russen. — Da- Bom bardement von Ru st schuk dauerl noch fort. A Mittweida, 27. November Bei der gestern stattgefundeuen S t a d t v e r » r d n e t e n w a h lh aber» auch hier (wie bereits i« diese« Blatte gemeldet) dte Gocialisten, welche mit einer selbstständigen Landidatenltste ausgetreten waren, eine schwere Niederlage erlitten. ES gelang ihnen nicht ein mal, dte beiden, bt-her dem Stadtverordnetev- Collegtum angehörig gewesenen Socialdemokraten wieder durchz»brtngeu. An Anstrengungen haben sie e- frellich nicht fehlen lassen. So war » A. der iu städtischen Wahlangelegenheilen „machende" Agi- talor Kayser au- Dre-ven verschrieben worden, um die uöthige Propaganda zu machen. Sein Auftreten hat aber seiner Partei weit mehr ge schadet al- genützt. Herr Kayser war noch nie in Mittweida gewesen. ES genügte ihm aber. Abend- - Uhr aus de« hiesigen Bahnhofe ange langt zu sein, im Omnibu- bi- zu eine« in »er Bahnhos-vorstadt gelegene' Gasthofe zu fahren, um hier alsdann eine große Rede lo-zulaffen, in welcher die aesawmten Einrichtungen der Stadt uud noch vieles Andere einer scharfen Kritik unterzogen wurden. Nun passirte ihm freilich das Malheur, daß er die ungereimtesten Dinge zu Tage förderte und Sachen behauptete, durch d»e er sogar di« „Einberuser" tu ver- legrohett brachte Al- aber Herr Kayser nach, gerade selbst bemerkte, daß er sich gründlich vergaloppirt hatte» »achte er flug- ein« ge waltigen aalt« mortul» und rettrirte sich schle». vtgst hinter et« Raison«e»ent über — Dresdner Verhältnisse. — Der gesunde Sinn de- hiefigev vürgerthums hat, wie zu erwarte» stand, einen schön« Sieg davoagerragen. — Daß auch io anderer Beziehung hier et» gauz gesunder Boden ist, beweist die Thatsache, daß nach den stände»- amtltchen Mtttbetlungrn in den letzten zwei Wochen neben 24 Geburteo nur » Tode-sälle vorge- ko««« stad. Mffe»sch«sMcheVorkrßer« Verei»-- h«»se für iuuerr Mtssiou. n» Ja frischester und auregeadster Weife sprach a» letztvergaogeneu Vortragsabend Herr Cov- fistorialrath Pros. vr. Baur über da- alt- sächsische «Pos: Der HSltand. Rach einleitenden Ausführungen des Sinne-, daß. wiewohl der Begriff des Christlich - Germa nischen für Manch« zum Gespött geworden sei, dennoch die Wahrheit in Kraft blecke, daß da-
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