Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187808174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-17
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t«»11ch früh 6'/, Uhr. lio» m» «-»»dvi-, sJvha»n»Sgass« LS. »«örn Ser ik»«1t-ar Mag« lv—,2 Uhr. >§Iachm,ttags 4—6 Uhr. der für dir nächst. Rümmer bestimmten tr» an Wochentagen bis IRachmtttaas, an Sonn- sltagen früh dis'/.v Uhr. sslr I,s.-Am>lch»e: ». Unwersttätsstr. 22. fchr.tkacharinenstr. I8,p. bis '/.3 Uhr. 22». Anzeiger. Organ für Politik. Lvcalgeschichte, Handels und Geschästsoerkrhr. Sonnabend den 17. August 1878. Anflüge 15,504. 2U>»,»e»t»t«ffreiB viertelj. 4'/,ML, incl. VnnarAohn S LVr., durch die Post bezogen 8 Mk. Jede einzeln« Nummer dt Pf. veitgexrmplar 10 Pf. Äebührch, für Lxtradnlagcn ohne Postdcsvrderuug S« ML mit Postbefvrderung 4L ML r»str«le ügesp. Petitzeile 20 Pf Größere «christen laut unsere« Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach Höherem Tarif. Ueetamra mrter dem 8edart1««li-rtch di« Tpaltzrile 4« Pf. Inserate sind stet« an d. «epeStti-, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zablunapnauttunsrraulo »der durch Postvorschuß. 72. Jahrgang. M gesalttzku Vechtmg. ere Expedition ist morgen Vonntag den 18. August nur Vormittags bis ' ,9 Uhr iet. Bekanntmachung. Die zur Submission ausgeschriebenen Dachpappartetpen in der städtischen Garanstalt find vergeben und werden di« unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber Hiervon in Kettntniß geletzt. " Der «attz der «t«»t Leipzig. vr. Seorgi. Wangemann. Leipzig, am 14. August 187 Vermiethung in der Landflcischerhalle. von dem zeitheriaen Abmiether für den 30. Oktober d. I. gekündigte Abtbeilung Nr. 18 der Land- challe am Plauen'schen Platze soll von da ab anderweit gegen einmonatliche Kündigung an den Vielst en vermiechet werden und wird hierzu ein Versteigerungstermin an RatlMelle auf rottnabeud, den 7. September d Z., vormittags II Uhr der Herren Frege L Co. in den Namen deS Herrn Leipzig sind denselben folgende zwei von der Lagerhofverwaltung M. Rapaporl in Leipzig lautende Lagerscheine verloren gr ämt. ie BermiethungS- und BerfteigerungSbedingungen können schon vor dem Termin bei uns eingesehen IbI.'ipzig, den 8. August 1878. Der Lath der Stadt Leipzig, rk vr. Georgy. Stoß. stellte Richter sein sollen. ES soll damit die lieber- lragung einer richterlichen Competenz an den BundeSrath und Reichstag, die in dem ersten Entwurf mit Recht scharf getadelt wurde, ver mieden werden. — Wenn wir hier einige Grundzüge des neuen Gesetzentwurfs hervorheben, so sind wir doch nicht Willens, ein abschließendes Urtheil schon nach dem ersten flüchtigen Eindruck abgeben zu wollen. ES drängen sich zu viele Er wägungen von allgemein politischem Charakter zwischen die specielle Angelegenheit, welche die gegenwärtige Vorlage regeln will; zu viele schwie rige Fragen juristischer und politischer "Natur er heben sich aus Schritt und Tritt, als daß man mit einem einzigen Blick die ganze Tragweite deS vor liegenden Gesetzes erschöpfen könnte. Wir hoffen, das Bestreben, einem argen Nothstand in unserm Volksleben ein Ziel zu setzen, wird sich schließlich mit dem ebenso gerechtfertigten Bestreben, unser Gesammt- capital von politischerFreiheit möglichst ungeschmälert zu erhalten, vereinbaren lasten. Auf jeden Fall wird e» sorgfältiger Prüfung und Erwägung der vielen in Betracht kommenden Fragen und vielleicht einer einschneidenden Amendirung deS vorliegenden Gesetzentwurfs bedürfen, um jene beiden Gesichts- puncte in Einklang zu bringen. Soll e« nicht wieder zu einem rein negativen ReichStagSvotum kommen, so wird eS eines ziemlich geschlossenen und vollzähligen Eintretens der naüonalliberalen Fraktion für da« Gesetz bedürfen, da Centrum, Fortschrittspartei und die kleineren oppositionellen Gruppen bereits unbedingt dagegen engagirt sind. In ruhiger und sachlicher Prüfung, ohne vor eingenommenes Urtheil und ohne Parteiinteresse, wird die nationalliberale Fraktion ihre Entschei dung treffen. Wir geben schließlich einige Preßslimmen auS dem Rayon der Fortschrittspartei wieder. Die „Berliner Bürger-Zeitung" äußert unter der Ueberschrist: „Ein deutscher Inquisition- gerichtShof": „DaS neue Socialiftengesetz. welches soeben im Wortlaute bekannt wird, stellt sich als das Geschäfts programm eines neu zu bildenden ReichkamtS für Verein-wesen und Presse dar und umgiebt dieses neue Amt mit Befugnissen, welche dasselbe durchaus zu einem Jnqmsiiwnsgenchishof für politische Häresie stempeln. Nledergedonnerl und beschämt muß Deutsch land in diesem Augenblicke, wo der von Preußen beim BundeSrath eingebrachte Gesetzentwurf bekannt geworden ist, vor dem Auslande dastehcn und be troffen muß sich jeder wahre Patriot und gute Deutsche fragen, befindet sich denn daS deutsche Vaterland wirk lich so nahe vor dem Verfall seiner wahren Grund lagen, um nach dem Recept jener VerrweiflungSmittel der Hierarchie durch Gewalt u d Schrecken erhalten werden zu wüsten?" Die VolkSzeitung schreibt: „Das neue Socialistengesetz ist veröffentlicht — wir stehen »n ihm der unverhülltesten Reaktion gegenüber — mit chm würde das neue Reich, daS einst aus Ein- Nach Anzeige ausgestellte, auf gangen, alS: Lagerschein Nr. 10,007, ausgestellt den LI. April 1876, über 81 Fässer und 4 Ballen Borsten, gew. Br. 5988 Wd. gezeichnet N!M. Pf 37, 45 bi» 47, 55, 5«. 59. «3, 84, 87. 69, 71 bl- 7». 81, 34, 13 , 80 , 88 und 3 Ballen Roßhaare gew. Br. 880 Pfd. gezeichnet KISV. U 1 bi» 3, auf dessen Rückseite sämmiliche Borsten alS abgenommen abgeschrieben sind, und Lagerschein Nr. 11,114, ausgestellt den II. Februar 1878, über 4 Ballen Federn gew. Br. 83« Pfd., ge zeichnet »SIS. Ü 1 brS 4. Wir fordern die Inhaber der Lagerscheine hierdurch auf, sich mit denselben binnen 3 Monaten und spätestens bis 1. Octsber 1878 bei Verlust jeglichen Anspruchs an die Lagerhofverwaltung, in der Lagerhof-Expeditton zu melden. Erfolgt keine Meldung, so werden die beiden Lagerscheine unwirksam erklärt und neue Lagerscheine auSgefertigt werden. Leipzig, den 89. Juni 1878. Lagerhos -er Stadt Leipzig. Geiher. Das Socialistengesetz. . ReichSregierung hat nicht gezögert, den Ent- - des SocialistengesetzeS zu veröffentlichen, um DPublicum und der Presse Gelegenheit zu geben, linit dem Inhalt desselben vertraut zu machen, Vc der Reichstag zusammentritt. Diese Me- le kann nur gebilligt werden, wenn auch zu be- krn bleibt, daß d,e Motive zu der Vorlage Lveilen nur dem BundeSrathe bekannt sind. Iw diesen Verhältnissen ist ein abschließende» weil zunächst nicht möglich, wenn auch nicht ver- it werden soll, daß die Vorlage wohl geeignet ist, fgeuräßigt liberalen und die konservativen Eke lte de« neuen HauseS für die Annahme zu ge lten. Da» große Publicum wird mit dem alte im Wesentlichen einverstanden sein; Fall« muß daS weniger kräftig entwickelte gerthum in der Provinz, welche» nur geringen alt an Presse und VereinSwesen hat, um sich -revolutionären Hochfluth erwehren zu können, -Gesetzentwurf mit Freude begrüßen. Centrum V Fortschritt werde» der Vorlage sicherlich leb ten Widerstand entgegensetzen. Aeußerunaen per Presse liegen bi» zur Stunde noch ziemlich dttrzelt vor. Die „Nat.-Lib. C." schreibt, mehr Kürend und unter großer Reserve, wie folgt: »eun mau die gegenwärtig alS preußischer An den» BundeSrath vorliegende Socialisten- Fage mit der früheren, vom Reich-tag abge- jiteu vergleicht, so zeigt sich schon an dem Um- de» neuen Entwurf», daß er eine weit aründ- re und sorgfältig durchdachte Arbeit ist. Er »hält damit indirekt selbst eine Rechtfertigung Ablehnung jener paar ' - ' — . in höchster zu nd durchdachter tritt die neue Vorlage vor un» hm; er Apparat, der zur Unterdrückung der Social- emokratie in Thätigkeit gesetzt werden soll, zeigt »enigsten» eine vollständigere Construction; die käder de- Mechanismus würden ineinander greifen nd vielleicht sehr energisch arbeiten; ob aber llein gegen die socialdemokratssche Agitation oder icht überhaupt gegen die freie Entwickelung un- sic» Preß und BereinSwesenS ist eine andere r-?qe. Die verrufenen „Ziele der Socialdcmo« welche der erste Gesetzentwurf auSrotten >,.sind freilich um eine Schattirung bestimm- aristisch faßbarer charakterifirt, al» „ko ptische. socialistische oder kommunistische, ^»wabung der bestehenden Staat»- und ^^M»ordnung gerichtete Bestrebungen, allein M-ienÜgende. jede Mißdeutung und miß- MLe MM,Sendung auSschließend« Charakteri- ^ 'Hvrasbaren Bestrebungen und Handlungen I man auch dieser Fassung nicht zu erkennen dgen; zumal bkL i den Behörden, die wenigsten- ßer Instanz mrützh. der Ausführung diese« Ge- svUffk' -n. die Sachkenntniß und der "'Hi nnmerV^vorausgesetzt werden kann, Lhät,gke,t auf da« «eigentliche Ziel diese« Ge- ^zu beschränk». In» , Grundcharakter stimmt, Mch m der gegenwärtige ' mit dem früheren üge de- letzteren sind , o- — auSgesührt, die ßanvrohungen in sehr wcitM^hender Weise auf Personen ausgedehnt, die deN5. ^ unterdrücken- bedungen m irgend elne«"> Art Vorschub D,e Derhängnna einer A^ von localem jerunI-zustand an besonder« gesäM Ödeten Orten den Schlußstein dieser Maßregeln,einen sehr ren Eingriff in uuserePreß-, BereinM L Gewerbe- tlbst Freizügigkeitsgesetzgebung darstRI ^n. Ein ^Gedanke der gegenwärtigen Vortags, ist die ' mg einer obersten Revision»,nstav r,, kgr > und Preßwesen. e ne» Specialgerich«^ ,dos» -- Charakter der Unabhängigkeit undM^tln- -ichkeit dadurch gewahrt werden soll. daM seit der Beisitzeudea immer etat-mäßig am solgnng der Demagogie ihre Wiedergeburt feiern in der neuen Berliner Centralcommssfion zur Aufspürung von Socialssten." Nach einer Analyse deS Gesetze» fährt sie fort: „Dies mag genügen, um vor unseren Lesern die Erregungung zu rechtfertigen, unter welcher wir diese Zeilen mederschreiben. Wir halten eS für unmöglich, daß der Reichstag einem solchen Gesetze seine Zu stimmung gebe — aber dem deutschen Volke müssen wir schon heute zurufen, die letzte Entscheidung liegt allein in seiner Hand, die Entscheidung über Glück und Frieden für unS und unsere Kinder, denn wtt stehen mit diesem Gesetze an dem Scheidewege, der die Aussichten auf die lachenden Gefilde, welche ein in friedlicher Eintracht an gemeinsamer Verbesserung unaufhörlich arbeitendes und strebendes Volk bewohnt, von denen trennt, aus denen Mißtrauen, Haß und Zwietracht schließlich ihre Flammenzeichen in erbitter ten Kämpfen, in der gegen den Himmel lodernden Lohe eingeäAerter Dörfer und Städte in schrecken- errrgender Wesse zur Erscheinung kommen lasten. Möge da- Volk festsichen gleich kräftig in der Ver dammung der Aussthreitungrn der Eocialdemokratte, welche diese Art der Reaktion über unS herausbe schworen, aber eben so fest in der Abwehr gegen diese Art, eine Gefahr zu bekämpfen, welche nur geeignet ist, uns unrettbar derselben verfallen zu machen!" Die Vossisjche Zeitung ist der Meinung: die drakonische Schärfe deS Socialiften-GesetzeS werde selbst die ausschweifendsten Wünsche be friedigen. Besonderen Anstoß nimmt sie an dem Ausdruck „Untergrabung." „Vereine, Versammlungen, Druckschriften werden sich in Zukunft nicht mehr alS socialdemokratische, socialisttsche oder kommunistische ankündigen, es wird vielmehr alS Kriterium die auf „Unter grabung" gerichtete Tendenz dienen müssen. WaS soll sich der Richter aber unter „Untergrabung" denken'?" ..Wenn ein Verein revolutionäre Bestrebungen ver folgt, die direct aus Zerstörung der bestehenden SiaatS- und GesellschastSverhältniste gerichtet sind, so sprechen wir mit Recht von Untergrabung. Aber ein Verein kann auch die Revolution und jeden gewaltsamen Umsturz von und dennoch sagen, daß sich seine Ziele auf bestehenden Staats- und GesellI Jeder Verein, der für eine na« Zukunft von Staat und Gefells tyäiia ist, daß er Noihstände bespricht, Unrecht und Mißbräuche aufdeckt und bespricht und Reformen mit gesetzlich zulässigen Mitteln anstrebt, untergräbt das Vertrauen zur Gegenwart. . . . ' In diesem Sinne ist also der Ausdruck „Untergrabung" von so weittragender Bedeutung, daß er mit Aus nahme der konservativen das Bestreben fast aller Ver eine treffen muß, die sich überhaupt mit der Zukunft von Staat und Gesellschaft beschäftigen. Man wird nicht sagen können, daß das Gesey den Ausdruck Untergrabung bloS aus diejenigen Bestrebungen be schränke, welche die Revolution direct zum Ziele haben, da wir bereits im Strafgesetzbuchs Schutz da gegen haben. Abgesehen davon, bezweckt ja aber die Vorlage gerade, daß die Regierung zu werterem Bor geben ermächtigt sei. Es scheint mithin — voraus gesetzt, daß nur die Cocialdemokratie getroffen werden soll — gar kein Zweifel sein zu rönnen, daß der Ausdruck Untergrabung vollständig verfehlt und libe- ralerseits im eigensten Interesse durchaus unan nehmbar ist." Sie schließt ihre Kritik mit den Worten: „AuS dem über 8. 1 deS Socialistengesetzes Ge sagten ergiebt sich also schon, daß die Annahme des selben in der vorliegenden Fassung für die Liberalen, sofern sie ihre eigene Haut lieb haben, eine schwere Zumuihung ist und eS wird sich dabei zeigen, ob eS nicht vielleicht mehr aus die Haut der Liberalen alS aus die der Socraldemokraten oder mindestens auf beide zugleich abgesehen ist." Die fortschrittliche BerlinerZeitung schließt ihre Betrachtungen über den Entwurf de« Socia- listengesetzeS mit den Worten: ,^öir find überzeugt, daß der Reichstag für die Socialistenvorlage, wenn sie in einer dem preußischen Entwurf irgend ähnelnden Gestalt eingebracht werden sollte, nur ein Hoyngelächier oder daS Schweigen der Verachtung haben würde. Wäre eS anders, so müßten wir für die öffentliche Ruhe in Deutschland daS Schlimmste befürchten. Wir achten unsere Nation, obwohl sie zehn Jahre hindurch sich von der erbärmlichen Sippe der Naüonalliberalen führen ließ, noch immer zu hoch, um eS für möglich zu halten, daß die gesammie Polizei- und Militairgewali über die der Reichs kanzler verfügt, einem so schamlos tyrannischen Ge- setze Geltung versch^-n könnte. Die Annahme der preußischen Vorlage wuce daS Zeichen zur Revolu tion! Ob Fürst Bismarck diese heraufbeschwören will, wissen wir nicht. Eines aber ist gewiß! daS deutsche Volt will nicht die Revolution, und deshalb werden seine Leiter im BundeSrath und seine Ver treter im Parlamente auch die preußische Vorlage nicht wollen." Tagrsgeschichtliche Urderfichl. Leipzig. 1«. August. Der Kaiser wird, wie man annimmt, noch AlSdann dürste ein ländlicher Aufenthalt, sei eS auf der Insel Mainau oder an einem anderen Orte mit günstigem Klima, folgen, bis der Kaiser sich am 20. September zu den Manövern nach Kassel begiebt. Der Besuch, den Minister Graf Eulenburg dieser Tage in Teplitz abgestattet, wurde allgemein so verstanden, als ob darunter der jetzige Minister de» Innern gemeint sei; wie sich jetzt her- au-stellt, berog sich die Nachricht auf den früheren Minister deSJnnern. Die diesjährigen großenH erbst- manöver deS II. ArmeecorpS incl. der Großherzog lich Hessischen (25.) Division, rvelchen der Kaiser sowie der Kronprinz beizuwobnen beabsichtigen, werden in den Tagen vom 20. biS incl. 24. Sep tember einige Mellen südlich von Kassel in nach stehender Weise zur Ausführung gelangen: Am Freitag den 20. große Parade deS gesamm- ten ArmeecorpS (in der Stärke von 38 Bataillonen, 30 EScadronS und 23 Batterien) dicht bei Wabern — Station der Main-Weser-Bahn Am Sonnabend den 2t. Manöver deS Armee« corp- gegen einen markirten Feind in dem durch die Sder nnd Gcküvalm begrenzten Terrain zwischen Wabern, Fritzlar und Borken. Demnächst folgen am Montag und DienStag Feldmanöver in 2 Abtheilungen gegen einander an der Straße Fritzlar, Gudensberg, Kassel. In der Nacht vom 23. zum 24. bivouakiren sämmtliche Truppen de« ArmeecorpS auf Plätzen, deren Wahl sich au» der GefechtSlage am Schluffe des betreffenden Manövers ergeben wird. DaS kaiserliche Hauptquartier wird während der ganzen Zeit in der Residenz Kassel resp. in Wilhelmshöhe aufgeschlagen sein, wäh rend daS Generalkommando in dem Schlosse zu Wabern Quartier nehmen wird. DaS letzte Bülletin lautet: Teplitz, 15. August. DaS Befinden Sr. Majestät des Kaisers, welcher heute das dreizehnte Vollbad nahm, ist ein gute«. Im Vollbad pflegen Se. Majestät bei einer Tem peratur von27l ,'—28v Reaumur stetS 10 Minuten zuzubringen, während die Armbädcr bei 30—31° 20 Minuten in Anspruch nehmen. Die gestrige Spazierfahrt deS Kaisers nahm ihre Richtung über Weißkirchlitz, Dreihunken, Graupen, Mariaschein, Turn zurück nach Teplitz. Die Angabe, daß sich der Kronprinz zu den Feierlichkeiten der silbernen Hochzeit nach Brüssel begeben werde, dürfte sich nicht bestätigen, da Se. kaiserliche Hoheit am 22., wo die Feste in Brüssel beginnen, bereits in Berlin sein will, indem an diesem Tage auch der König von Holland bereits in Berlin eintrifft. Dagegen ist davon die Rede, daß sich Prinz Albrecht und Prinz Wilhelm nach Brüssel begeben. Stichwahlen. Ergebnisse: Berlin: Bei der engeren Wahl im 6. Potsdamer Wahlkreise (Nieder-Barnim) erhielt, soweit bis jetzt festgestellt der Stichwahl im 3. Wahlkreise de» RegierungS- Bezirk« Marienweder wurde Bieter (nat.-lib.) mit 9723 Stimmen gegen RybinSki (Pole), der nur 9313 Stimmen erhielt, gewählt. — Marien- werd er: Nach amtlicher Feststellung wurden bei der engeren Wahl im hiesigen Wahlkreise 15,08 l Stimmen abgegeben, davon für v. Budden- brock (conj.) 7675 und für Neubauer (Cenir.) 7406 Stimmen. — ArnSberg. Bei der Stichwahl im 7. ArnSberger Wahl kreise (Hamm-Soest) wurde v. Bockum-DolffS mit großer Majorität gewählt. — Glogau. Bei der Stichwahl im 3. Liegnitzer Wahlkreise sind bi» jetzt für Iustizrath Braun (nat.-lib.) 5710, für Graf Schlabrendorf (cons.) 4393 Stimmen gezählt. Aus 18 kleinen Wahlorten liegen die AbstimmnngS- listen noch nicht vor; durch dieselben kann aver da» Hauptresultat im Wesentlichen nicht mehr ge ändert werden und ist daher Justizrath Braun alS gewählt zu betrachten. Die Stichwahl im vierten Berliner Wahlkreise ist vorüber. Der Candidat der so- cialvemokratsschen Partei, der Cigarren-Arb^»"- N st ' W > P 4- ' st. P A!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite