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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-22
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1878
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Gchhet»t ILgltch früh 6V. Uhr. »«»«it», «H «v»«»» JohallutSgaff« »Z. >Mrchftm»»n> »er Attattto»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. e drr für dir »ächst- r Rümmer defttmmten lr »> Wocheutagn, dt« Uhr Nachmittags, an Tom», «td Festtage» ftjihbts'/.» Uhr. Zr tn, FiUatr» flir Zal. >«»ad»e: Litt Klemm, Uuwersuärsstr. 22, ßontt Läsche.Kachariuenstr,8.». mrr btt Uhr UtiWM Anzeiger. Orzm für Politik, Lvcalgkschichtc, HrudrlS md GrschäDvkckkhr. 265. «ch-«»ft»,e 15.S0». »mch »I< Pvj! Jede cu^elue Numm« 2d -s. Bclogexcmplar l0 M. Skblttirn, für Extrabonag» ohne Postbefvrderung S6 ML mit Postbrförderung 4d ML Safcralr ügrsp. Petitzeile 2« Pr ^rüsierr Scdnftrn laut mrserev- PrelSverzeiLiuß. — TabeLarilcb« e Satz «acb böbemm iknrif. LeNameu ualer in» »«»«Mmußrt^ die Spaltzril« «0 W. ^ Inserat« sind stow au v:«mch«„ zu senden. — Rabatt wird atch: gegeben. Zahlung pr»»>»»ck»M« oder durch PoAvvrschaß. To««tag den 22. September 1878. 72. JahMNA. . Bekanntmachung. Unter Hinweir auf dr« Vorschriften de« ReichS-JmpfgesetzeS vom 8. April 1874 und nach Maßgabe der b»rpl erlassenen Königlich Sächsischen LuSführungS-Vervrdnung dom SO. April 1875 machen wir hierdurch folgendes bekannt: 1) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Jmpsdezttk, für welchen jetzt Herr EtadtMuadarzt AI»»« als Jmpsarzt, sowie die Herren Militairarzt a. D. AraN und vr. MV«. 8edvU«ab«r» »IS Assistenten verpflubtet worden sind. L) DaS Impflocal befindet sich m dem alte« Rtcolai-Lchulgebände am «icolatktrchtzos. 8) Daselbst finden die öffentliche« Impfungen von hier aufhältlichen Kindern regelmötzig Mittwoch »ad Freitag d»» 8 dis 5 Uhr Nachmittags van Freitag den 23 laufenden Monat» ad dt» Ende keptemder diese« IadreS u«ent«eltltch statt. Daselbst sind auch die Impflinge je an darauffolgendem Vtrttwoch beziehentlich Freitag zur Revision vorzustellen. 4) 3» Lanse diese« Jahres sind der Impfung zu unterziehe«: I. diqenigen Kinder, ». welche im Jahre 1877 geboren worden, h. welche in den Jahren 1874, 1875 und 1876 geboren sind, und im Jahre 1877 der Jmpfpflicht nicht vollständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krank« heit nicht geimpft). II. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lehr-Anstalten und Privatschulen. ». welche im Jahre 186« geboren sind, b. welche in den >ahren 1863, 1664 oder 1865 geboren sind, und im Jahre 1877 der Jmpfpflicht nicht vollständig genügt haben (erfolglos wiedergeimpft oder wegen Krankheit nicht widergeimpft). 5) Alle hiesigen Einwohner find berechtigt, ihre, wie zu 4 unter l» und d bemerkt, tmpspflichttgen Kinder dorr ««entgeltlich impfen zu lassen. Ebenso wird unbemittelten, hier wohnhaften Personen, deren Kinder dar dem Jahre 1874 geboren, aber noch nicht oder nicht mit Erfolg geimpft find, die unentgeltliche Impfung dieser Kinder in den vorerwähnten Impfterminen hiermit angeboten. 8) Für jede- Kind, welche- zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, auf welchem «ame, «edurt«jahr und Geburtstag des Kindes, sowie Rame, Stand uud Wohnung des Walers, PflegebaterS oder Vormunde«, heztehentltch der Mutter oder Pflegemutter deutlich ver zeichnet ist. 7) Die Eltern der im laufenden Jahre tmpfpfltchttgen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrück licher Verwarnung vor den im A. 14, Abs. L deS JmpfgesetzeS anaedrohten Strafen aufgefordert. mit ihren Kindern in den anberaumten Impf- und Revisionsterminen behufs der Impfung und ihrer Eontrole zu erscheinen oder die Befreiung von der Jmpfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. Die nur ardachten Zeugnisse find in den Impfterminen aufzuweisen. 8) Wegen der Anberaumung der Impf- und Revisionstermine zur Wiederimpfung beziehentlich Eontrole der oben unter 4. II, und d gedachten impfpflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorsteher besonder«. Weisung ergehen. «) Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1878 impfvflichtiqen beziehentlich wieder impfpftichtigen Kinder und Pflegebefohlenen, wie ihnen freigestellt ist. durch Privatärzte der Impfung unterziehen lasten w»llen, werden hierdurch aufaefordert, noch ,m Lauf« diese- I ihres die erforderlichen Impfungen ausführen zu lasten, sowie jedenfalls längstens am »1. Derember 1878 die vor- geschriebenen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung, beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder auS einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist, auf dem Rattzhause, 2. Etage, Zimmer Rr. 1k', vorzulcgen, widrigenfalls sie ohne jede wettere »ufsordernng Geldstrafe dtS zu SO Mark oder Hast bis zu drei Laie« zu gewärtigen haben würden. Leipzig, den l5. August 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. l>r. Scorgi. Kretschmer. Bekanntmachung. Jeder aulommende Krempe, welcher hier übernachtet, ist am »a,c seiner «atnnfr N«V, diese erst 1» den Abendstunden erfolgt, am anderen Tage vormittag« von seinem «triste bei unserem Frembrubnreau «nznmelde«. Fremde oder, welche länger al« drei Lage hier sich ans halten, have« Anmeldeschein zu löse«. Vernachlässigungen Vieser Vorschriften werden mit einer «eldvntze von 1L Mark oder verhältuttzmäfztger Haststrafe geahndet. Leipzig, am St September 1878 Las Polizei««» der Stadt Leipzig. Nr. Rüder. Daegner, Sorr. Königliche Baugcwerkenschnle zu Leipzig (d. Z. tm Gebäude der Realschule u. Ordnung, Rordftratze.) Der Unterricht in dem bevorstehenden Wintersemester beginnt Dienstag, den 8. Oktober, früh 8 Uhr. Die Nachprüfung und die Prüfung Derjenigen, welche unmittelbar in einen höheren EurS ausgenommen sein wollen, findet Freitag, den 1. Oktober, von früh 8 Ubr an statt; die Aufnahmeprüfung der für den ersten (untersten) CurS Angemeldeten Sonnabend, den 5. Oktober, gleichfalls von früh 8 Uhr an. Die Vorstellung der seitherigen Schüler, welche die Anstalt auch in diesem Winter besuchen wollen, hat unter Beibringung eine- Zeugnisses über Beschäftigung und Verhalten im Lause deS Gommerhalbjahm- Sonnabend, den 8 Oktober, zwischen 9 und 12 Uhr vor dem Direktor im Schullocal zu erfolgen. Nruaufzunehmende haben fich bis zum 2V. September beim Direktor Baurach LipstuS, Weftstraße 44. unter Uebergabe deS Geburtsscheines, deS Impfschein S und der letzten Schulzeugnisse zu melden, ebenso Die jenigen, welche sich der Nachprüfung unterwerfen wollen; letztere schriftlich. Zur Ausnahme sind erforderlich: i 1) daS erfüllte 16. Lebensjahr, 2i eine aus mindesten- zwei Halbjahre ausgedehnte praktische Beschäftigung. 3) ein Zeugniß über gutes Verhalten, und, um in den ersten Eurs «intreten zu können, 4) «ine Vorbildung, wie sie als Ziel der Volksschule gesetzt ist, welche durch die Aufnahmeprüfung festgestellt wird. Bon dieser Prüfung sind nur Diejenigen ausgenommen, welch« ein Zeugniß mit guten FortschrittSkMi- suren über den Besuch der dritten oder einer höheren Elaste einer Realschule erster Ordnung oder ein die gleiche Ausbildung bekundende- Zeugniß einer öffentlichen BrldungSanstalt oder die wissenschaftliche Qualifi kation für den einjährigen Freiwilligendienst beibringen. Auch kann bei diesen die Anforderung unter 1j und 2) in etwas ermäßigt werden. Prospekte sind durch die Direktion gratis zu erhalten. Die Direktion der Königliche« vangewerkeuschnle. L. LipfiuS, K. vaurath. Ausstellung japanischer ic. Muster. Die von dem Kaiserlichen Eonsulate zu Yokohama zusammengeftellte Sammlung von Mustern javanische^ und für den japanischen Markt geeigneter Fabrikate der Manufacturwaarrnbranche nebst PreiSverzeichniß rc. wirb vom 28 d. M. vt» mit 1. Oktober in unserem SitzungSsaale. Renmarkt 12. I. und zwar an den Wochentagen von S bis 12 und 3 bis 5 Uhr, Sonntag- von 9 bis 12 Uhr ausgestellt sein, und eS werden die Interessenten hierdurch zur Besichtigung eingeladen. Leipzig, den SO. September 1878. Die Handelskammer. l>r. Wachsmuth, Vors. vr. Gensel, S. Die Eaze in Rumänien. lI Bukarest, 17. September. Vorgestern ist »on unserem Auswärtigem Amte die Circular- Depesche an die Signatarmächte deS Berliner Vertrage« ervedirt worden, die die Antwort auf die von Berlin au- hieher intimirte Mittheilung jene- Vertrage- bildet. Die rumänische Re gierung erklärt in d' ser Antwort, daß sie den Beschlüssen d<v Berliner Congresse- sich unterwerfe; daß sie aber gleichzeitig auch ihrem Bedauern über den Verlust von Befsara- bien Ausdruck geben müsse. Minister Coßalniceanu, welcher von seinen Reisen nach Wien und Pari- hieher zurückkehrte, referirte gestern dem Ministerrathe in officieller Weise, daß er von dem Empfange wahrhaft über rascht gewesen s«, welcher chm von Seiten Sr. Majestät de- Kaisers Franz Zosef, von wel- che« er in Audienz empfangen zu werden die Ehre hatte, zu Lheil geworden fei. Ebenso herzlich und mvorkounnend sei die Aufnahme gewesen, die er »ei dem Srafeu Andrasfy gefunden habe. fiebrigen- hat die noch an demselbe» Lage tele graphisch hieher aemeldete Audienz des rnmämschen Minister-de« Lachern in Wia« in «Le» hiesigen volttiscken Kreisen »naehenre« Aussehen erregt. E« muß nämlich bemerkt werden, daß »an sofort »ach der Abreise Eogalnikeau«'-' nach de» Ans* lande hier einig darüber war. daß er sich i» ««er «M, specielen Mission nach Wie», Berit« «nb Pari« begebe. Diese Behauptung van einer be sonderen Mission wurde jedoch, al« sie auch in der LaaeSpreß« damal« aufgetaucht war, vom hochafficivse» ««muavul" auf da« Entschiedenste dementirt, »nd e« wurde wiederholt erklärt, daß Minister EogahZkvmu vor in Privatangelegen- leiten reise und keinerlei wie unmtt geartete Mission habe. ch der Grund, we-halb die gedachte Audienz hie, in rumänischen Kreisen und »och «ehr in «ssstschan s» große« Aufsehen "Äe rnsslschr Armee ist i» vollsten Abzug« ^griffen und ip ganz kompetenter, Kreisen wird dnpchert, daß dt« »0. September u. St. Lei« ein ziger Eombattant derselbe» ««s rnmiknschem Bo de, mehr stehen werde Sämmtltche Anstalten, dir die Raffen in Rumäni« etabttrt hatten, als: Spitäler, BrodbilKrreien n f. w., sind in dollster Auflösung b«riffe». Sehr große Schwierigkeiten bereitet die Fvrttchaffang der wahrhaft immensen, a»ßerhalb von Bntarest lagernden VorrRth« an Pserdezwieback, der sammt und sonder« von Wür mern angefrrsse« und somit zänflich unbrauchbar «worden ist. Die hier weilende Untersachung«- tzommission au« Sa« Stefan» hat constatirt. > daß dieser Zwieback nnr deshalb der Berber buch anheimgefallen ist, weil bei der Bereitung desselben anstatt de- Leinsamen« daS schlechteste Brennvl «nd anstatt der Grütze — Sand verwendet wor den ist, obwohl die Portion diese- Zwiebacks den horrenden Preis von 68 Kopeken gekostet hat. Echt russisch! Den neuesten und, wie versichert wird, nunmehr definitiv festgesetzten Dispositionen zufolge, wird die große Revue über die in die Hauptstadt ein« ziehenden Truppen erst am 20. September a. St. stattfinden. Der Fürst, der ursprünglich schon vor gestern nach der Hauptstadt zurückkehren wollte, trifft erst am 24. d. M. mit dem ganzen Hose auS Sinaia hier ein und wird am 27. September die außerordentliche Kammersesfion persönlich er öffnen. DaS Commando über die nach derDobrudscha »drückenden Truppen wird wahrscheinlich dem Ge- neral AnpheleSku übertragen werben. WaS die administrative Verwaltung dieses neuen Ge bietes anbelangt, so ist hierüber Definitive« noch nicht festgesetzt; an guten Vorschläge» und Plänen fehlt e- freilich nicht, mit welchen die gouverne- mentale Presse seit einiger Zeit hervortritt; alle diese Projekte find aber eher akademische Reden, al- praktische Wegweiser, deren die leitenden Kreise fich auch wirklich bedienen könnten. ES hat sich hier soeben ein an- 3V Mitgliedern bestehende- Comitä der hier seßhafte» österreichisch- ungarischen Staatsangehörigen zum Zwecke von Sammlungen für die verwundeten und die Familien der im Felde stehenden Reservisten der k. k. Arm« gebildet. Zum Präsidenten diese« LomitS wurde Ritter v. Herz, Prüfe« der rumänischen Linie» der Jassy Ezernowitz-Lemberaer Etseubab», znm Bi«-Prästdeuten Herr DemetriuS Krank, Generaldirektor der ,^Banane de Ronmauie" gewählt; demComitä steht eia Ausschuß von Damen unterstützend nnd mitwirkend zur Seite, gebildet au- der Prinzessin Ghika Herz, der Gattin de« Generaldirektor- Frank «nd der Gattin de- Buch händler- SotfchkL. G- ist zu erwarten, daß die Ergebnisse der Sammlungen relativ glänzende fein Die vorstehende Lorresprndenz findet eine entsprechende Ergänznng durch solgeude- Tele gramm : Bukarest, 19 September. Kürst Karl wird wird n»»«ehr io Folge der letzten Mission dr- MinisterS der auswärtigen Angelegenheiten, Logal- niceanu, im Au-lande, in Gemäßheit der Voten der Kammern «nd de« Eongreßbeschluffe- bezüglich der Unabhängigkeit Rumänien« uud Kraft eine« Beschlusses de-Ministerrathe- den Titel „König liche Hoheit" anaehme». Die diplomatischen Agent schaften, welche Rumänien im AuSlande unter osficiösem Titel unterhielt, werden in osficiell« Legationen »mgewandelt. Ein Dekret deS Fürsten theilt da- diplomatische Personal Rumäniens in 3 Classen: Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Minister-Residenten und Geschäftsträger. Die derzeitigen diplomatischen Agenten in Pari-, Wien und Berlin werden zu bevoll mächtigten Ministern ernannt. — Die rumänische Regierung hat die Note de- diplomatischen Agenten Rußland«, Baron Stuart, bezüglich deS für die lieber« tragung BeffarabienS an Rußland vorgeschlagenen Verfahrens ihrerseits mit einer Note beantwortet. In derselben verwirft die Regierung di« Einsetzung einer internationalen Commission zur Tracirung der neuen Grenzen, welche die Durchführung des Berliner Vertrage« verzögern würde und auch überflüssig sei, da die Grenzen durch den Thalweg deS Kilia-ArmeS gebildet werden. In der Note wird ferner mitgctheilt, daß die rumänische Regie rung ihre höheren Beamten beauftragt habe, die auf die verschiedenen administrativen und gericht lichen Geschäftszweige bezüglichen Fragen, sowie die Uebergabe der Archive mit den rassischen De- legirten zu ordnen. Schließlich beglückwünscht die Note Rumänien zu den Wünschen de« Kaiser- Alexander, Ufte guten Beziehungen wieder aufm« nehmen. Die rumänische Regierung richtete ferner an ihre Vertreter im NnSlande ein Circular« schreiben, mit welchem denselben Cvpien der russischen Note in Betreff BeffarabienS und der obigen Antwort-aote der rumänischen Regierung mittetheilt werden. In dem Cirnilarschreiben heißt eS: Obwohl mehrere Bedingungen de- Ber liner vertrage- für Rumänien schmerzlich sind und die Erwartung der rumänischen Nation, wie sie in den Beschlüssen der Kammern und durch die Worte ihrer Vertreter auf dem Longresse kundgegeben wnrdcn, getäuscht wurde, so ist die rumänische Regierung dennoch bereit, sich den Beschlüssen Enropn- zu fügen »nd dieselben loyal zur Ans- führnng zu brmgen. Sie hoffe, daß der Eifer Rumänien- und dessen Bemühungen für seine Fort entwickelung in der chm von de« Berliner Ver trage angemiesenen materiellen und moralischen Lage für Europa eine Bürgschaft dafür sein würden, daß Rumänien, wie bisher in der Ber- gangenheit, so auch in Zukunft in seiner Eigenschaft als Vermittler zwischen dem Orient und dem Occident ein Element der Ordnnng »nd der Eivilifatiou sein und da- Vertraue« der Groß mächte verdienen werde. VolittjlhK IlEberstcht. Leipzig, 81. September. lieber die Parade des 1l. Armeecorps wird noch vom Freitag auS Wilhelm-höhere meldet: Die Parade rst plänzend verlaufen. Se Majestät der Kaiser erswien in General-uniform mit decorirtem Helm, ritt tm Galopp an den rechten Flügel und ritt dann drei Viertelstunden im Schritt beide Treffen ab. AlSdauu nahm Se Majestät, allein im Wagen sitzend, beide Vorbei märsche ab. Der Kaiser ließ sich alle fremdherr lichen Osficierc persönlich vorstellen, fnhr darauf die Front der aufgestellten zahlreichen Kriegervereine entlang und nach dem Bahnhof von Wabern zurück. Ee. Majestät trägt den rechten Arm noch in der Binde. Ihre Majestät die Kaiserin hielt in ihrer Equipage neben derjenigen de« Kaiser-, Se. k. k. Hoheit der Kronprinz zu Pferde zwischen beiven Equtpagen. Die königlichen Prinzen sowie die Fürstlichkeiten führten ihre Regimenter vor Se. Majestät der Kaiser wurde von der zusammeu- aestrvmten Menge überall mit EnthustaSmuS begrüßt. Um 5 Uhr findet da- Paradediuer stall. Morgen begiebt sich Se Majestät zum TorpS- manover. Der Reichskanzler Fürst von Bismarck ist am Dien-tag Nbenv von einem nicht unerheblichen Unwohlsein befallen worden uud war da« Bett zu hüten genvlhigt. Da» Unwohlsein ist ein Hanl- auSschlag, der einer Art Rose (Gürtelrose?) ähn lich ist. Die Aerzte wünschen seine Abreise von Berlin, sobald er genesen sein wirb. OsficiöS wird gemeldet: ES wird al- wahrscheinlich angenommen, daß auch Fürst BiSmarck di« Pause in den Plenarsitzungen des ReichStagS »u einem kurzen LuSsluge benutzen werde. Nähere- uno Bestimmte« verlautet i«doch nutzt. Jeden falls wird erwartet, daß bei Beginn der entscheidenden Verhandlungen im Reichstage der Reich-kamler wieder auf de« Posten ist. Nach Schluß der Reichstags- sesfior. dürste al-dann Fürst BiSmarck noch eine» längeren, vi» in den Spätherbst sich erstreck"r-en Landaufenthalt nehmen. Admiral Werner ist von den Osficiöse» be reit- aufgegeben. So wird Provinzialblätteru au- Berlin geschrieben: In gewöhnlich wohl informirten Kreisen bezweifelt man heute, daß bereit- ein offictelle-DemissionSgesuch deS Admiral« Werner der zuständigen Behörde vor- liege. ES wird übrigen» hervorgehoben, daß Admiral Werner schon seit längerer Zeit mit seinen Vorgesetzten gespannt war, obwohl sie bei dem bekannten Streit fälle mit dem AuSwäitiaen Amte über da» Vorgehen de« Admiral« gegen die spanischen Intransigenten denselben gegen den Vorwurf der ueberschreitung seiner Instructionen wirksamft in Schutz genomm«»' hatten.
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