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Dresdner Nachrichten : 24.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-24
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1887
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kslt, »ligstr. 2 Muftrx- v k o NI p t niiast. ll! Gele sen in nnstig lngen- >ethei- relbst- SSN- »«8- lke r). r litc atter Lager von eilen L ßl>.. >i«r. 1. ?susr chstratze. !»«» moualclann. «ie übeilunii't amstes Dessert nere» DinciS. md. od. Ncich- mditor, > Sachsen /stacht-Telegramme. iLbt m einem rveile der »ftuilaoen «erlin. 27. Lept. Wie »er , .»«itt. «orrei» " »erichirt >»trd. ist 1linuNbe von dem in DSnemarl I »ilenbcn «Sttin «eorg von Grie- chnübnt, empianne» morden. Die« ,N« dadurch molivirt. »aii D-r«u- l»e >» leiner ichriililellciilchen rM,Iei« siet» Sinnpaidte» lür ! »rikiüenlan» a» den Da» »eie«! Udk, lür welche tliin itöiii» Geor« ! dankte. i »amdur«. 2!i. Lrvibr. Der Voildamptci. Wieland". Npt. sel ich. iil bniir woiilvedallin i» New 2»>>rk ! aulilkmmnen. nnck « in liiö-unlr-r kv T^llsoc! ^iinilin-t'adl-ili n. ^nMatlntt^.<il>-,«-li8st. Marion. V» »»» L-Lrhss, 8ki'»88v ki II. IVntiena, pnrt, n. I. h't.. d'ornapneebst. 1382. Roueftr vörsen-Dele/zramme. Nrc - lau. 27. SrUIbn., iliachin. IGklrtidciaarlt». Spiriiue Pr. I»»Ü. >»«"/,> Sepicuiber e/.v». App.-Dee. Sl.kd. »toancn SeMbr.-c.lI. tU',5». Otlbr.-Nobbi. ll»,;w, Nnl.dr.-rk». 117,5». Nnböl loco Lepi Lki. und Olibe.-diooenchr. 1«;.5». I.»I: idell. — Weiler: !/tcnc»drp»c»». Stettin. W.Scm.. »Nickin,. »,». «Getreide,„«rkt». Welten flau, loco »42-118, Septpr.-stli. IMM. Ltlbr.-Ndvbr. I1!>.,». Muv.-Dcebr. Ibl.5», April-Mai tniHil». !»iv,iacu «iedriaer. loco i»2 t»». Scdi.Lt«, l«»,»». Okibe.-No». >„»,„». R»ol>r.- Decbr. l»8.e». ViprU-Ma, ! iltüvot unvcrüid., Scin.-ON I./»», biprji Ma, li',5». r», i,„>. loco l.l.tU, Lcpinr.et,-,, c'etrnlc»»« loco I ?S8. SS. I «Sßriivlu« vorm. Licst-Ikiomsoknoickor x kkoto^rapIÜ8oIi-arli»t. ^.loüer 2 R-rv^iIvn. I'r»xwr»tri».i»o >!8. pt. V>k>ana-Ii«de -««« '1- ««««« Lsi2M-^ron1eiicIitsi' ß I^Otrol6UM-I^LMs)6N 1„. Julius SvkLaUvd « ^ »i die« 1«. nu.8,Itr voll l^r"« .l?i^r cons . l'iU.lilb. ,.'locll Ä N IXLTlIIvv»VVvll .-.tf'Msis-l, äo^jiril!, w6Loi>l.lick t.'l!li^(rr. pVi OutUilLil. V I V IV Hl II (.«Mb» 1Ü0/205 orn Alk. I^k20ü Ibl,/2ÖÜ Is.u,'20^ 2 ^ 6ri-6.-.l)n I7Ü/225 ü'. 2VV/250 im ^orkkltnr-rs. ^ ^ H. Idre«el«n, ^Itmsi ktä K »« g «z «pgL««§<>» »ml —--» vcraiilwoNlilkicr Nedaklenr kii> PvlitljchrA vr. Emil Biere» in Dresden. Tie lniaciiblickliche Pelilische Stille qcstnttet cs«, die Älllimerk- snnikcit iiUsiemeinerc» Frone» znziiwcnde». Eine iolche l'elimidelte n»! dem Nvunresse denlschcr Aerztc und Notnrsmicher zu Wicslia- dm soeben der Prof. Preder aus Jena. Er lcntc seiucm Lortran das TlieiUti „NaliuwNscuschast und Schule" zu Grunde und besprach damit eine immer brennender werdende Frane, die der Gymnasial- Ülcsorm. Preycr nab ein scharfes Urtbeil über die nencnwartinc Gcsialtunn unseres l>oberen Schulwesens ab. Sein Aorlran wurde dadurch cinnelcitct, das; der berichmtc Jenenser Geleyrtc daraus liinwics. das,, wahrend die Naturwissenschaft ans alle Lebens»«- hallnissc und alle Kreise einen ncwaUincn Einslus; ausneübt bat, ! cs doch ein Gi bict nicbt, welches sie noch nicht vbllin »ir sich zu ^ erobern vermocht bat, und zwar nerade das Wichkinite, nämuch: die deutsche Schule. Tiefe Thatsachc Ware aber vollin uncrslarlich. wenn w r nicht eben lviisten, das das zähe Feslbaltcu an alten Ge wohnheiten speziell eine hervorstechende Eineuschast des deutschen nalioiialcn Ebarakters bilde!. Welche anserordentlicben silachtheile sich aber aus dieser Thatsache ernebcn. das bedarf kaum einer Nus- ki".anderiehi'.nn. Jedeni Nrztc ist cs belannt, das; eine einscitinc Ämbüdniin des .'nen'chlichen 5ccnpcrs ni einer nauz beslimmlcn ylichtuna, wobei die Thälipteit einzelner Orpanc über das ihncu zuiranliche Mas hmaris aesteinert wird, während andere Ornane durch Unlbäbnkeit und "ticblansiibunn der bete. Funktionen ver kümmern —, das; eine solche Aiisbildunn die prosten Nachlbeile für das Gedeihen des Ornanismns mit sich bunnt. Andererseits unter ließt cs keinem Zweifel, das das Unterrichlssyslcm. wie es penen- wärlin ans den humanissischen Gymnasien Deutschlands in Blnthe seht, als eine solche durchaus ein seitine Trainirnnn des Geistes zu betrachten ist, und das dasselbe, indem es die Ausbildung des Körpers völlig in den Hintergrund drängt, gegen eines der wichtig sten Natiiraciche vcislöst. Ein Theil dcS von den Schülern der himian,stachen Gymnasien zu bewältigenden Lehrstoffes ist für die selben vollständig unverdaulich, und die Uederanslrengung des Gc- I a . welche von dem Gymnasiastinlecricht, wie er gegenwärtig destiebcn wird, untrennbar ist, kann nicht gerechtfertigt werden. Tas auch die durch den Gymnasialinilerricht erzielten Resultate kcmeswcgs sehr befriedigende sind, hierfür fehlt cs nicht an Be weisen. Bon rund 127.000 Schülern, die gegenwärtig deutsche chhmnasie» besuchen, bestehen nach den angestcllten Berechnungen wir 2laO die Abitmiciitcuprüsuiig, und selbst von denen, die nur zum Zwecke, die Berechtigung zum Einiährsg-Freiwilligcn-Tiensle zu erlangen, das Gnninasiui» besuchen, erreicht kaum ein Bicrtcl laS von ihnen anaestrebte Ziel. Es liegt also am der Hand, das >e überwiegende Mehrzahl der Schüler, ohne eine irgendwie ab gerundete oder abgeschlossene Bildung erlangt zu haben, das Gym- o sium verlässt. Welchen ncichthciligc» Einflns das in den GNm- imsien befolglc Chslein und die damit in engstem Zusammenhang sichende Schustlhcrbürdnng aus die Gesirndheit der Schüler auS- liden. darüber ist schon viel geschrieben worden. Das das Sehorgan nn höchste,, Grade geschädigt wird, ergielst sich auS dein Umstand, das; die Kurzsichtigkeit d r Schüler, sowohl was Häufigkeit wie was den Grad aulangt, von Klasse zu Klasse sich steigert. Während i» der ^exla kurzuchiige Schüler »nr sehr vereinzelt Vorkommen, ist dinchschnsttlich die .Halite der Primaner mit cincnr hohen Grade von Kurzsiel ligkei! behasiet. Das seiner auch die Gesundheit der Schüler ans den Gymnasien durch den Unlcrucht in anderer.Hin- s!,h! geschädigt ivird, dieser Schlns crgiebt sich ans der statistisch nachgewiescncn Thaliachc, das; von den zum Einjährig-Freiwilligen-! Tieiist sich meldenden stingen Leisten ein erheblich gröstcrer Prozent-! sab a,S nntangstch zurückaewiesc» bez. als zu schwächlich um ein ober mehrere Jahre zlirüekgestetti wird, als dies bei den zum drei-! tZ.cige» Dienste bervslichteten jungen Lenlen. welche niedere Schulen besucht haben, der Fall ist. Das; die Schule die Kurzsich tigkeit und jonsligc körperliche Schädigungen verursacht, daS braucht nicht erst noch bewiesen zn werde»; durch bessere Beleuchtung, weniger häusliche Aufgaben, weniger Leien läßt sich Abhilfe schassen. Dci Knltnrinensch siht überhaupt vstl zu viel; die Jugend soll weniger sihen, mehr turnen und baden, und kOjährigc Knaben sollte» nicht täglich von bis 7 bis 12 oder 8 bis I und dann Nach mittags nochmals eine oder zwei Stunden geistig angespannt werden. Das kann selbst ein Erwachsener nicht aushalten. Tie ungeeignete Beschaffenheit des Lehrstoffes und der Lchrart, ffihlic P>oi. Pcener Weiler ans. änstcec sich vornehmlich an den Immaiiisliichen (sinmiiasien, wo die einseitige Pflege des Lateins und des Gricchochen die natürliche geistige Entwickelung hindere. Der lateinische Auffeih fördere wesentlich den Phraienknllns i Wörler werden an die cLlelle von Gedanken geseht; das natürliche Ber- hcittn»'; von Beistand und Sprache Ivird umgekehrt. Latein und Griechisch dienen zur Dressur, weiche das Ideale erstickt, zur ein- wiligen, lonncile», sogenannten ,.Ge>sie'Sd>Lcip!in". Und doch sind die Abliuciente» nicht einmal leidliche Laieiner und schlechte Grämte». Dir Vorbereitung, wie cs das Gymnasium gewährt, ist ungenügend stir alle Beruisarten. abgesehen von der des philo logischen Gnmiiasinllehrcrs und des Philologen vom Fach. Die Wiilenm,,<>»»asichi»» ss,r »c» ei. Scvtrmbc,: Siiiiweslwi»» v»n miniere" EUirkc dci Imrchichiiiiilich siailcr Bt'wöHnuq, mii reit und slciicuwctlc» Niroerschliiaeii. Deiiipcraiiir weut» »criiiidrrt. Jünglinge nicht gelernt; sie tonnen ihre Sinne nicht richtig ge brauchen, trauen osl ihrem eigenen Urtheile nicht, haben Handfertig keilSgeichickstchkest nicht erworben. Die Eansalstäissnnclwn ist bei ihnen überhaupt nicht ausgebitdcl. Trost aller dirier Mängel, die der Bildung i» unsere» höheren Schule» anhaile», beoonugt derStaat das hniiiaiiistische Gymnasium. Einmal toll das Berständins; der vielen dem Lateinischen und Griechischen entlehnten ivissenichaitlichen Ausdrücke erleichtert werden. Aber dreier Grund trifft nicht zu; denn die Ethmologic istebl nicht den Sinn, svnderu den Ursprung der Wörter; zudem sei die Abneigung gegen nnnüthrge Fremdwörter durchaus berechtigt. Was zweitens die angeblich erzielte höhere Bildung betreffe, >o braiichc man nur nach der Vorbildung sorgfältig erzogener Männer ans bmchicdenen Veruiscirten zu forschen, um die .Hiniälligkest jenes Anspruches zu erkenne». Die gegenwärtigen Zustände sind unhaltbar; soll künstiaen Gefahren Vorgehen»! werden, io inus; etwas geschehen, und als das nächste bezeichnet Redner die Ausheb ung des Monopols der humanistischen Gnimiasien. Der Schwer punkt der Lehllhätigkeit hat sich üverhauvt verschoben von dein Alten zum Neuen, von den Büchern zur Natur. Der Staat hätte de» grössten Bvrlheil von der Abschassniig des Gymnasial-Privilegs. Sobald das Gymnasial Monopol gefallen iil, wird sich alles Uebrige ganz von selber Bah» brechen, namcnllich besserer Unlerrichl im Teusichem Englischen und Feanzösische», .Hennalliskundc und Geo- araplnc, eLitienlehrc und die cheistiiche Religion, denlsche tstcschielste, Zeichnen und Modclliren. sNatbcinatik, die Elemente der Physik, Eheinie und Physiologie, wenigstens der Geinndheitslehrc sind für deutsche Jünglinge bessere Uuterrichlsswsse, als lateinische und guechiiche Giamiuatil, als Denophon und Eieeco, als die Bürger kriege Roms und Athens, die Liebesabenteuer Jupiters und die Iln- thatc» römischer Eäsare». Es mns; in den Scynlcn überhaupt viel »icbr Zeit anr Charakterbild»»», also sittliche EiZiehung. und auf Körperpilegc. dagegen viel weniger Zeit ans gelehrten Unterricht, also Gedächtnikarbeit, verwendet werden. Wenn von den Abiturien ten humanistischer Gymnasien nicht wenige sehr tüchtig, sogar her vorragend auch in nickst philelogiicher Berussthätigkeit geworden sind, w sind sie cs nicht durch die Dressur m der lateinischen »nd griechischen Grammatik geworden, sondern trost derselben. Und wie Wenige überdauern, da nicht einmal l Pro;, der Schüler humani stischer Gymnasien alljährlich das Zeugnil; der Neffe erwerben. Gelehrsamkeit langt nicht sür die Schulen, sie gehört in die Uni versitäten. stricht die Büchergclehrsamleit, sondern die vorzüglichen .Heereseiiirichttiiigeil haben Tenlichland weh'hast und groß gemacht. Die Kadeitenhänier habe» bekanulsich nicht Gu»">nsia!', Ivicdern Rcalicbulplaii. Das.Heer heilt die Schäden der Schule, aber nur zum Theil. da cs sür Biele zu spät ist, das Bestaunst,: nachzuholen, wenn sie abgehc». Tie Schule» sind eben trost aller Bemühun gen icholaslffch geblieben. Warum ivird immer noch dem klassischen Gvstenlhuin aus zertrümmerten Altären geopfert? Die alten Svrachen des Schulunterrichts hängen de. wstigen Generation an, wie rudimentäre Oraanc. Sie gehöre» allein der Wissenschaft, der Forschung, eignen sich aber durchaus »ich! zur Ausbildung der Knaben während der wichtigsten Zeit körperlicher »mb geistiger Ent wickelung. und sic als Hauvtsäcker0bis lti Jahre, sogar 12 Jahre lang Jedeni. der als yöhcr gebildet gelten will, nuszunölhigcn, erscheint dem Physiologen, welcher die lustürliche Entwickelung zu Grunde legt, widersinnig. Die »st wiederholte Behanplang, durch Fort'all der alten Sorachen ans dem Schulunterricht, also Verlegung derselben in den Univerutätsnnlerricht wie Sanskrit, werde eme Art Nen- barbarei einrciße». da die ganze moderne Bildung aus der „histo rischen Evntinuitäi" mit dem klassischen Alrertbnm ruhe, sei eine der größten Selbsttäuschungen. Denn in Wabvheit ist die Eon tiiiiiilät längst nnlerbrochcn. und zwar dnrcr, Kopcrnikus, Galilei und Lntheu Der Idealismus aber war stets unabhängig voin Unterrichtsstoffe. AiNklaruna »nd Meiffchlichkest »» Völlerleben brechen sich trost der ichr künstliche» Züchtung von Schulen zur Bevorzugung des Jntc»cffcS am klastischen Atterihume mit seinem Aberglauben, seinem Sklaventhuni. seiner unchrstlliche» Moral that- sächlich inuner mehr Bahn, und die dcntichc Jugend, welche iahre- lang zur geistigen Answaiidernng nach !l,'om und Alben gerwnngen wiro, tan» in ihrer nntmlichen Entwickelmig schließlich doch nickst gehemmt werden. Den» wenn nickst daS gegenwärtige Ge'chleckst oic veraltete Art deS Schnlnnteriichls den Errnngenschaslcii der Nisturforschnng entsprechend umioenit, dann wird cs das künftige NM so gründlicher tlstin. Icileimuheii und griechischen Hebungen sind für das spatere Leben nicht nur nnnüsti sondern schädlich, weil sic die Erwerbung nütz licherer Kcniitniffe erschweren und die logische» Funktionen hemmen ; denn stall des Anschaulichen, welches den Anfang machen sollte, wud zuerst Abstraktes emgcprägt. 'Außerdem läßt die übertriebene Wege ircmdei. totster Sprachen das Deutschst»»»! nicht früh genug eio tommen, die über,näßigc Betonnng des Formalen hegünsllgt d>e Dispulirincht »nd inhrt zur Pcrkcnnnng der Sache unter lieber ichästnng der Form und der Formeln. W»S den Inhalt der allen Schriftsteller betrifft, io läßt sich derselbe besser aus Ueberscstungcn lernen. Die Gciaiiuntleistungcn der beste» Abiturienten sind praktisch ganz unerheblich im Vergleich zur aiisgcwandten Zeit und Arbeit; Mündliche Behandlnna tvstscrstchastttcher Aizsgavm daben diese Nrurfte Telearaminr der ..Lrrsvtler Nockir." »om SeW Berlin. Der Kaiser richtete a» den Fürsten Bismarck zu seinem heutigen 25>iährigcn Milnsterstibffäuin ein huldvolles Schrei ben mit sinnigem Geschenk. Prinz Wilhelm brachte dem Fürsten Bismarck vcrionlich seine Glückwünsche dar. Obgleich das Jubi läum nickt offiziell gestiert ward, gingen docc, in Frieouchsriihc BeglückwünsciningStclcgramme und Adressen ein. — Der Statthalter Fürst von Hohenlohe tritt demnächst, wie verlautet, ins Privat leben zurück. 'Ais Nachfolger wird bereits Munster v. Putlkamer genannt, dem Gras Wilbelm Bismarck als Uiilerstaatssekcetür zur Seite stehen würde. Nachfolger v. Putttämests wüide Miguel werde», salls es gelingen würde, die zgegen denselben von früher her bestehende Abneigung an höchster Stelle zu lieben. — Aus rui- siicher Quelle verlautet. Fürst Hohenlohe wolle, wenn betr. der E't'fchait Wittgenstein keine Ausnahme vom März-UkaS gemacht werde, seinen Sohn russischen Unierihan werden lasse». — Die „Post" tritt der 'Annahme entgegen, daß Rnstland mit der »i Paris zn bewirkenden Rcalisirung von Effcnbnhnr-'iitentileln nur die Be dürfnisse leiner lausenden Verwaltung zn decken beabsichtige. In Kvnstantinopcl hege man großes Mißtraue», weil russische Stimmen ganz offen von der Eventualität einer zeitweise» Beschlagnahme Lizerums sprechen. Von misitärffcbe» Vorbereitungen Rußlands an der rnlffsch türkischen Grenze in Asien trästn schon seit längerer "eit Meldungen rin, denen noch niemals widersprochen worden sei. ic Haltung der nusiichen Presse spreche für deren Wahrscheinlichkeit. Karlsruhe. Lee heutigen Konicren; des Rothen Kreuzes wohnten der Großherzva und die Großherzogin und der Kaiser von Brasilien bei. Die Konferenz brschlvs; der Genfer Konvention beizittrcten. Staaten und Vereine um Durchführung a»l>!cp!ffchcr Behandlung von der Gestchtsl»i>e ab zu ersuchen, ferner den Regie rungen und Eisenhalmgeiellschnsten sür kostenfreie Beförderung von Natnralsendnngen nn Interesse der Bcrwnndetenpslcge zu danken und den Wunsch der Verattgemeincrung für Erlc>ch»ei»ngen ausznsvrcchen. Tic Kaiserin sandte nn Danktelegrami» lür das gestrige Begrüßuiigstclcgiamm. Paris. Die sranzösischc Regierung will in der neuen Atsaire Schlichest eine durchaus rciervirte Haliung beobachte». — Eronzet, der mit dem ganzen Vermögen des Jvinnalisten VereinS diuchge- gangen ist, wurde in Bordeaux verhaltet, als er eben »ach Süd amerika avreiicn wollte. — Die parlainenlarffchc Friihiahrsexknrsion nach Älaerien lojstt taut Nechnluigsadschlug dem Lande I.IOO.OlX- »rit« ILotl,«. Dresden, 1887. Ss,mabend,L4.Lejittir. Francs. — Das Manffest des Gaffen von Paris, als dessen Ver fasser der Herzog von Broglie gilt, machst ans die Landbevöltcrung einen guten Eindruck, wodurch die Repnblikairer beunruhigt wurden. — Das ..Journal des Debcsts" lässt sich ans Konslanlinovel melden, Oesterreich habe erklären lassen, es werde bei dem ersten Schuß der Türken io Bulgarien Maccdvnien besehen. Tics sei der Grund der Unschlliisigkeff des Sultans. Brüsse l. Obwohl die Kongo-Negierung noch ohne Nachricht von den Slanlcysällen i st, kann an den dortigen Unruhen nicht gezmeifelt werden. Zahlreiche Grausamkeiten seitens der Araber werden ge meldet. die viele Gefechte mit de» Kongotruppen hatten und an scheinend siegreich blieben. — Die hiesige Fortschrittspartei beschloß, bei den GemcinderathslvcchstiO.einesAllilMZ mit der Sozialiskenpar- tci zn vereinbaren. London. Vor den Geschworenen in Mikchcstown begann heute die Verhandlung gegen die irffchen Agstatoren O'B'icn und Manteville. 'Anr die Benachrichtigung, Las; während der Verhand lungen keine öffentliche Kundgebung geduldet werden würde, er klärten die Deputirten Dillon. in London sei die Abhaltung von Meetings nicht beabsichtigt. Sie würden ihr Möglichstes Ihn», die erwarteten Banernkonlmgciile anßerhalb der Stadt zn halten Belgrad. Der Versassungsausschnl; wählst ein dreiglied riges Eomitec zur Ausardeiliuig des neuen Versassnngsenttvl'rses. Berliner Bör'e Tie Spel'nlanon war reserbirt, weil die Nachricht, das; der definitive Ab'cbtns; oer rstsöche» Anstihe in Paris perietr geworden »ei. Wid 'stornch erfährt. Die Grundlenben; »rar fest. Später beseitigte sich die Haltung am Künst eines großen Spcklikanstn noch mehr. Von Banken zogen später besonders Kreditaktien an. Oesterreichischc Bahnen waren steigend. Von deiffschen waren Dlarienbniger und Ostpreußen gefragt; Bergwerke Anfangs kaum verändert, zöge» gegen Schluß erheblich an. Fremde Renten waren sehr still, Russen Anfangs etwas gedrückt. Im Kassaverkehre waren Bahnen besser. Banken ruhig, eher abgeschwächt, Bergwerke und Industrien im 'Allgemeinen fest, deutsche Fonds gut gefragt, österreichische Prioritäten hchaupstl. Privaldiskont 2''0 Prozent. iVraaksar» u. M„ 27. Lciiibr. Ni ed» MS'/». Staat-Sa»» 181'/«. liow- bardni 7d>!, Baiizirr I7lv„ »?a»i>trr 71,7l'. »»roc. Ni!»ar. Staldrenle 8l,1i». DIeconko IS7.I». Sücr Rnffcu —. Laura —. Schwelzcr c'lordoft gcst. Wie«, M. Tevtbr. Fred» 28;!.!!li. Staat-Iiabn . Lombarden —. Nordweftb. —. !v/arkno!c» —. U»a. >?resit —. Nna. Gold —. stst!. Bari«, 77. Sepivr. iSckiiuh.» Reule 81.5,7. «»leide INS.V7. Italien-! R.kö. Staaröbabn 177,5,0. Lombarden do. Briorilätc» —. Svaaler i;8,2t>. Elidvlcr 78»,»<». Llloinanen 1S7,»». Neue Anleibe —. Türken —. »lnhist. L o » d o » , Li. ScPtbr., d!or»i. II Udr I» Mi», gonlois INI" ,,.. I877cr Anisen S5,'/„ IlaUcucr 07'/,. Lombarde» 7'/,«. ?ko»!,. Türke» 17'/,. Iproc. sundirte Amerikaiicr 128. ibroe. N,i„a>. iSoldrenle .8»'/,. vesirrr. Äolo- rrntc !N. Brcu». Con, >!o I»5>. Egdvirr 71'/,. ewuc Irr !-> Garant. GjNirncr S8>/,. Olioumnbank s«,«.Netten 78'/,. svanicr c!7'/>. — Stlui- mnn«: Fest. — Wetter, Bewölkt. A IN ft c r d 0 Ni, 27. Lepibr. Prodttkicn (Ichlnli». Weizen »er November 181, »er März 185>,bc»a»«>tct. Aoaacn der Oktober 27, per Mürz l»I, matt. London. 27. September. aLrvduklc», Süilnft. stnalisacr Wrizc» weni- aer gedrückt, fremncr rnbig. ftclig, anaekommenr Labunge» ses«, Mais knapp seft. Mebl. Gerste, Hafer trüge-. — Wctlcr: Bewölkt. Varl» «Produkte». LZ. Lertcmbcr. ,Lcli!uli.» Igelzcn vcr Tcvt. 22.25. per Iannar-Ülrnl 22.2s riilüg. Lrlritns vcr Levienivcr »g.50. per äannac- ' Nvril as.oo. ,»!iia. Siüvöl per 2cvt. 57.25. rer Lanaar Avril ss.75. beliauvtct. LokaitS nnd «ächsisches. — Die am Mittwoch auf Rehcsclder Revier abgchalstne ,H o s- j a gd hat eine zieialich ergiebige Ausbeute geliefert. Es wurden 15 Stück Wild zur Strecke gebracht, wovon Sc. Majestät der Kö nig drei starke Hlr'che und einige kleine Tlsterc erlegte. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg begicbt sich demnächst mit seiner ganzen Familie »ach Persenbeug zum Besuche des erzhe» zvglichen Paares. — Gestern trafen die Prinzen Christian und Günther von Schleswig-Holstein hier ein und stiegen im Grand Union Hotel ab. - Tee Kgl. »ächs. Mililärbevollmächtigst Oberleutnant von Schlreben ist von den Herbstnbungen des 2. 'Armeekorps nach Berlin znrückgetehrt. — Landgendarm Stübncr in Stauchst, echiclt das o.llge meine Ehrenzeichen. — Tie Zimmccrcihe der erste» Etage im tönig'. S ch l o i s c am Taschenbec ge, die demnächst Sc. Köiffgl. Hoheit Prinz Friedrich Angnst bewohnen wird, gewährt cnien reciit sienndüchcn Anblick. Menblemsnt, Teppiche, G>ardincn »uid lonstiae Ausstattiinn sind äußerst solid gearbcistt und zeugen trotz ihrer Fülle »nd ihres Rcichthaitts von Einfachheit und hohem prdtnschen Sinn Dessen, der sic gcwählt hat. Tic sieben Z-mmer bcstcyen m Toi leite-, Ankleide-, Schlaf-, Wohn-, Empfangs- und Speisezimmer, wozu noch ein geräumiger Salon. — Das bedenttame Fest der 10 0 jähr > gen Jubelfeier des KönigI. S ch n l l c l> r e rs e m i n a rS, das sür unser ganzes sächsisches Vaterland und für alle Schichicn leiner Bevölkerung von weitreichendem Interesse sein mnsste, vollzog sich gestern in einer der Größe der Bedeutung der Feier würdigen und erhebenden Weise. Der Schauplatz der äußerlichen Fcstlichstit, die ganze Fried riclistadt. bot »chon »on Tagcsgmncn an e>» außergewöhnlich bc wegtes »nd festliches Bild, denn Jung und Alk war ans den Füßen, nin die letzte Hand an den reichen Gnirlanden und Flaggcnschmnck zn legen, mit welche» die Fnecnichstädtcr ,ast jedes Hans und Fenster heträn.zt nn> geschmückt halten, um die Tlieii nehnicr und Gäste des Festes würdig zn empfange» und ihicn Stolz und Freude über das Jubeltest der ihrem Stadt»,crl.l zu, besonderen Zierde gereichenden Anstatt kiiiidzugcb'». Bon halb 8 Uhr bebölfertcn sich die Straßen immer mehr uns mehr und emo halbe Slunde später herrschst ein Wogen und Drängen in dem sonst ruhigen Sladttlieile, wie cs nur bei ganz aiißerucivöhnlichen Feierlichkeiten an den Tag zu treten vlleat. Uederbolen wnwe dieses äußerliche Treiben noch durch das Leben, welches sich im Königl. Schullehrerscmmar selbst entsailete. Von 7 Uhr an sam mellen sich hier die Festlheituelnner au» dem Turnplätze, um der Voricier beizuwohnen und sich znm Feslznge anszilsiellen. Als Vertreter der Regierung war Herr Geh. Scmllrati» Kockel und mehrere Bezirks - Schulräthe erschienen Gegen 8 Uhr begann n» Garten des Seminars die Jubelfeier durch den all gemeinen Gesang der Lieder: „Lobe den Herrn, den mächtigeu Koma der Ehlen." Nach emeni kurzen Gebet, zn welchem Herr Reelor Tn. Pöble anfsordcrst. ecwlgte die Ucbergabe der von sämml ticken irahcren Schülern der Anstalt und den Schülern und Schüle rinnen der Seminar Uebungsichust gcstffstten neuen Fahne — ei» wahres Kunstwerk in Zeichnung und Stickerei. Begleitet wurde dieser stierliche Akt durch eme Neve des Herrn Seminardlrektors Jrael von Zschopau. Dem Fahlienakte schloß sich die Uebcrrcich- 'runpnMgv^ orlsS-s stig.inn.rrng.li!nr s-i-niur^ z,,z iznnno-nnckz; I n " ; 85 71^ 7 ^ Ll r»8i>8»i«iU8 er/;
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