Suche löschen...
02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210716020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921071602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19210716
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921071602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-16
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SS Iahr-an-. AK AZ1. So»«ahe«-» 1ö. Juli 1621« sss^l r aooii. Anzeigen-Preise. »>» I IpalN«» S7 mn, dr»U» 2»U« S M. S^Ü»n- u. W-bnun^markl. Itz»aM,» «»> I»q. vumoSrl^ «uftr»i« ««v» Aul gam»t«m>nie^n». An»«tg»n «nkr > ». Dmck,»,, ,U»rp^M>U>tz. Um, ,<n»^>^ahluna. ainzklnummnr « Dl- «» »« d-Mich« v»«»»nm^d« <.«r^dw» «achr."> pE» — N„«N«,^, «chNNWin» w»rd»n »ich« «Ub«»«dN. S»E»««ng un» «<nm,q»«chIM»k»ü,-. »«»«»»Idmi,, 3S,-»O. «»»»».»»Nag»«. 5l»P,ch«,«^ch««u,D^W». P»«ch«».«m>>, ic>ss U)1 L»« -Weinstuben Lraxvr 8tr»Lv Lxuci.- XunslIer-KoliLert Qnte tlvck« / OutxepNe^lv >Veiaa / 8per.: ..vlsicdpluN«-. Si^Mn L/ SD» Wcits.rv- O ^ liomlitokei timbesg vrssüsn, Präger Llrske 10 kls — ^Isgelrüntce — XstteegebLek Für -ie Erhaltung Oberschlefiens. Eine Ae-e Gerharl Kauplmanns. Berlin. 15. Juli. Die heutige Kundgebung für ein un geteiltes Lberichte sie» im groben Saale )er Philharmonie gehört zu de» eindrucksvollsten, die die Haupt stadt j« gesehen hat. Tausende drängten sich in den bis aus den lehteu Platz gefüllten Saal, Hunderte muble». ohne Einlatz zu finden, nmkehrcii. Die Versammlung wurde ein geleitel durch Beethovens Ehoral „Die Ehre Gottes in der Natur" und von dem früheren Professor Dr. v. Harnack mit einer kurzen Ansprache erüfsnet. Nach ihm ergrisf Ger- hart Hauptmann das Wort, der in zmülster Stunde einen warmen Appell an den Obersten Rat rich tete. Der'berühmte Dichter, der eigens aus Schlesien herübergekommen war. um für sein Heimatland z-u zeugen, wurde von der Versammlung mit nicht endenwollendcm Boi sall begrübt. Gcrhart Hauptuwnii führte etwa auS: Ein Oberster Rat zu Paris, bei dem wir Sitz und Stimme nicht haben, wirb darüber Beschlub fassen, ob wiederum ei» Teil von Deutschland abgetrennt und an andere Staalswesen an- gvleimt werden soll. Geivalt ist Gewalt! Wir sind ein be siegtes Volk, «in Volk, das im Kriege Gewalt gegen Gewalt unterlegen ist. Also hat man uns — meinethalben im Sinne eines irrtümlichen Gedankens der Gerechtigkeit - ewaltsam die Verfügung über unseren audeSteil Oberschlesien entzogen: Entzogen rote man sagen mag mit dem Rechte der Gewalt. Man hat aber dem Gerechtigkeitsgefühl der schlechthin rechtlichen Welt doch noch das Opfer gebracht, dem in Krage stcl-endcn Landes- tetl und feinen Bewohnern anl-eim zu geben, durch Plebiszit zu erklären, ob es bei seinem angestammte» Nationalkörper bleiben oder von ihm absallen will. Da Stimmenmehrheir entscheiden sollte, ist durch» Stimmenmehrheit entschiede» war- den und zwar, wie zu erwarten nurr. nicht für deu Absall sondern für den Verbleib beim alten Reich. Wir sind ein besiegtes Volk. Es ist die allcrbittcrstc Wahrheit, die allerbitterste Ent, tänschuag der Menschheit, das, es iin Kahre 19Ll überhaupt »och Sieger und besiegte Völker geben kaun und insonderheit unter den europäischen Völkern. Ich sage das nicht als Deutscher, sondern als Europäer, dessen Idee Europa ist. Wir ivarncu de» Obersten Rat vor einer Tat der in Permanenz erklärten Gewalt. Geivalt iin Rahme» des Krieges besitzt immerhin eine gewisse Grütze uud einen gewissen Adel, die der Gewalt im Kriedcn voll ständig fehle». Gewalt, im KricdcnSzustände geübt, ist etmaS. wodurch sich die Menschheit bis ins letzte hinein demoralisiert. (Zustimmung.) ES würde Gchvalt sein, im Frieden geübt — darüber soll sich niemand tänschen —. wenn »au «usereu Reichsbesitz Oberschlesien vom Reiche loolösen, uns weguehmrn und einem anderen Verband anglicdcrn »»klt«. Wir «arnen also den Obersten Rat vor Ausübung der Gewalt im Zustande des Kriedens. ES geht nicht an, datz einer de» Pflug führt, in der heiligen Wehrlosigkeit arbeitet, während ein sanktionierter Gewaltmensch mit dem Schwert in der Hand ihm den Stier vom Pfluge nimmt. Wir warne» den Obersten Rat schlietzlich und endlich deshalb, weil ihm nichts daran liegen kann, in Ober- schlesieu heimliche Brandherde zu schaffe», die daS Werk des Kriedens bedrohen. Ein ucner Mcltbrand würde die letzten Neste des menschlichen Wohlstandes nnd mensch licher Gesittung hinwegrasfen. das Gebäude der menschlichen Knltur de« Bode» glcichmacheu und einen Aschchausc« »»rtl «Nassen. SS war ein unbedingt grober Augenblick, als der mäch tige europäische Staatsmann Lloyd tSeorg« sein Wort vom koir pln> t« da« Lhaos warf. Ich sage: Ein Mann ein Wort und baue darauf und glaub« daran. (Beifall.j Und ivir nach Sem Lichte des Frie- -enS Hungernden haben von jenseits des OzeanS eine an dere Stimme, dt« Stimlnc deö Präsidenten Harding gehört, die eine Zeitung „Sun" das erste Licht nannt^. Wie finster muh dieser Sonne die Welt erscheinen, wenn sie sclbsi so entzückt das erste Vicht begrübt. Diese arme Sonne ha! recht, es sind finstere Zeiten. Aber die Stimme rief: „Massen nieder!" von jenseits des Ozeans. Das will bedeuten, datz dies« Stimm« Friede, Fried« ries. Fort mit den Taten der Gewalt nnd also möge es endlich Licht werden. (Stürmischer Beifall.) Nach Gerhart Hanptmann sprach zunächst als Vertreter der Deutschen Bolkspartci der frühere Rektor der Universität Berlin, Geh. Rot Dr. Kahl, hierauf der oberschlesisel»e Zentrumsabgeordnete Herrsche!, der ein erschütterndes Bild der Leiden der oberschlesischen SievÄkeruug aus den letz ten Monaten entwarf. Sodann sprach der Staatsrcchts- lehrer Professor Schücking für di« Demokratische Partei, der frühere Autzenminister Dr Koest er sSor.) und end lich der Historiker Professor Hoetzsch für die Deutsch- nationalen. Besonders bemerkenswert war es. dab di« Red- «er der rechtsstehenden Parteien aufs schärfste die Behaup tung BrtandS zurückmtcsen. dab die von Frankreich uüder- rechllich bis zum heutigen Tage aufrechterlmltenen Sank tionen als eine Stärkung des Kabinetts Wirth in Deutsch land wirken könnten. — Nachdem Professor v. Harnack in seinem Schlubwort eine eindringliche Mahnung an das Welt gewissen gerichtet l-atte, in Oberschlesien in Gemähhcit des Versailler Frtedenövertrages zu entscheiden und dort an ver alten Stätte deutscher Kultur und deutickien GeiverbeslcibeS keinen neue« europäischen Brandherd zu entzünden, wurde «tue Resolution angenommen, in der mit aller Schärfe gegen die Behaupnnig protestiert wird, dab die Tatsachen in Oberschlesien zugunsten Polens sprechen. Das deutsche Volk kann es nicht hin- nehmen, dab Teile des vberschlcsischen Bodens durch Macht spruch vom deutschen Mutterland abgetrennt werden. Die unerhörten Leiden der Bevölkerung während der' acht Wochen, in denen sie unter der Herrschaft der polniscifen In surgenten gestanden hat, haben gezeigt, was die deutsch- gesinnten Oberschlesier bei einem Uebergaug an Polen zu erwarten habe», um io mehr, als Polen in den bereits ab getretenen Gebieten vor aller Welt gezeigt Hai, dab es nicht in der Lage ist, den vertraglich übernommene» wirksamen Schutz der Deutschen zu gewährleisten. tW. T. B.t Die Ausrottung -es Deulschlums in Oberschlesien. Breslau, IS. Juli. Die „Schles. Ztg." veröffentlicht ein im Lomnitzhotel zu Ruthen gesundenes polnisches Schriftstück folgende» Inhalts: Streng geheim zu haltenl Rundschreiben an alle »oinmandostetlcn. Wenn cs bis- ber de» Militärabteilungcn nicht gelungen ist, das zu er reichen. was sie sich vorgcuommen hatten, vor allen Dingen, »vcnu sie durch die Franzosen au manchen Orten ge hindert werde», sollen sic sich nicht verleiten lasse«, deshalb etwa gegen dle Franzosen feindlich vorzugehen. Diese sind und bleiben unsere Freunde nud „4t«rbündete". die ihre eigene Taktik uud ihreeigenen Ziele verfolgen. Wen» es auch manchnial so aussteht, als ob ihre Handlungen gegen uns gerichtet wäre«, so ist dies doch nicht der Fall. Die Franzose» müssen aus ihre Verbündeten Rück sicht nehmen und vorsichtig arbeiten. Wenn Di« die Taten der Franzosen genau verfolgen, werden 2>e wahrnehmcu, dab cö ihnen „nur" daraus ankommt, das Deutsch tum zu unter drücken uud auszurotten. Ans dem La,u>e geben stc den Pole« selbst die Deutsche« in die Hand, damit diese Absicht schneller durchgcsiihrt wird. ES wäre ihnen sehr leicht geweseu, unsere Handlungen zu unter binden. Sie weiden auch dajtir sorgen, bah wir durch eine andere Macht in »nscrcm Vorhaben nicht gestört werden. In deu Städten bemerken wir freudig, das, die Unter drückung der Deutschen dnrch sic selbst be sorgt wird. Andcrusaüc werden sie cs bis dahin bringen, dab auch die Städie ,u unsere Hand kommen. Vor allen Dingen ist cs crserbcrliil, dab sic dnrch polnische Truppen nicht gestört werden, damit andere Mächte von die sem Vorhaben nichts erfahren. Dieses Rund schreiben darf nicht in Unrechte Hände kommen. Grobe Vorsicht ist geboten. lW. T Vi Aushebung des deutschen PlebisMommissariats. Breslau, 15. Juli. Der „Schief. Volksztg." znjoige ist das deutsche Plebiszftkommissariat aufgehoben worden. Zur Wahrung der dcutfcheu Interessen in Oberschlesien wollen sich die deutschen Parteien und die sonstigen deutsche» Organisationen zu einem Volksrat znsaiiiinenschlicßcn, an dessen Spitze Dr. Lucaschek stellt. iW. T. B.) Der heimliche Umsatt Sara!- Stuarts. Berlin, 1ö. Juli. Die „Täglich- stiumöschau" berichtet im Gegensatz zu den Meldungen, das? innerhalb der inter alliierten Kommission eine Einigung über Oberschlesien i,m>i erzielt worden sei, dab nunmehr»begründcter Anlab zu der Vermutung vorltege, dab in Oppeln die Erniguug erzielt sei. Der englisclie Vertreter Stuart sei nmgesallcn, zwar »icht init lautern Geräusch, sondern heimlich u n d l c i i e. Bon engliiä-cr Seite l»ai man daraus hingcivicscn, dab die Entsendung Stuarts nach Oppeln vvr allem bedeute, dab England eine gerechte Entsciicidnng wolle. Tatsächlich sei es aber vorläufig dem alten Fuchs Lerond gelungen, dem mit oberschlesisciien Verhältnliicn völlig nnvcrtrautcn Del« gicrien, der wahrscheinlich nicht ein einziges Mal persönlich die von ihm angenommene Grenzlinie durch, das over- schlesiscl»« Industriegebiet entlang gesahr-en sei, so zu beein flussen. dab er von der ,rrsprünglicl»cn englischen These der Abtrennung nur von Plctz und Rvbnik und eines Teiles von Kattomitz sich auf den Kompromih der Ssvrza- liui« zln-ückzie-h«. Ein Weißbuch über polnische Bestialitäten. Berlin, 15. Juli. Uebcr das Martyrium der Deutschen in Oberschlesien ist eine Art Weib buch erschienen, welches eine Anzahl von Gewaltakten und Grcueltaten während des dritten Aufstandes in Ol'e'-"'Iesien im Mai und Juni dieses Jahres zusammenstellt. Die Gefahr der heimtehrenden Insurgenten. Brombcrg, 15. Juli. Ein Teil der vberschlcsischen In surgenten, besonders aber die aus posenschen und west- prcubischen Truppenteilen stammenden Freiwilligen, werden augenblicklich in ihre Stammgarnisonen zurttckbeför- dert. wv ihnen u. a. in Thorn, Brombcrg. Hohensalza und Posen die polnische Bevölkerung einen begeisterten Empfang bereitete und sic als FreiheitShclden feierte. Eine unmittelbare Fvlgc ihrer Rückkehr und Unterbringung bei den Ersatztruppenteilen ist eine neue bedrohliche An schwellung der Dentschenhctzc. An verschiedenen Orten ist es bereits wieder zu ernst c n A nsschreit u n g e n ge kommen. Es finden üsfentliche Versammlungen statt, in denen zurückgckchrte vbcrschlcsischc Freiwillige zur gewalt samen Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den polnische» Gebieten ausforder«. Amtshauptmann Rhssel. Ein offener Brief an Herrn Minister Lipinski. Von Ministerialrat Dr. Woelkcr. Herr Minister! Mil dem Vorschläge des neuen Amtshaupiucauiis von Leipzig haben Sie der Beamkenschast einen schweren Schlag versetzt. Die Zusickierungeu. die nach dem Umstürze von Ihren Amtsvoigängern der Beamtenscimst in bündiger Form gegeben worden sind, haben Sic beiseite geschoben! Die Begleitumstände dulden nick», den Fall als Einzel- ersckieinung hinzunehmen: er bedMtet ei» Programm, ein System. Hierin liegt seine Wichtigkeit, seine Gciahr. Er ruft die Beamtenschaft auf den Kampsplan. Sie fühlt sich in ihren Bernssrcchten und in ihrem Be stände bedroht, in ihrer Zukunft gefährdet, der Partei- Politik ausgelieiert! Die Beamtenschaft bat anderes m-rdient. Wesentlich ihrem sta a t s treuen AuSl»arr«u ist es zu danken, das; nach dem Umsturz« das Staatsgesttgc einigermasten zuiammen- gehaltcn und das EhaoS verhütet werden konnte. Man har uns dieses AuSl>arrcn seinerzeit vielfach verdacht und es uns zum Borwurfe gemacht, das; wir uns so.schnell „um gestellt", so wenig Rückgrat und Gcsinnungsfeitigkcit ge zeigt hätten. Man übersah dabei, das; es höchste Auffassung von Pflicht war. vielfach nur dirrch schwere innere Kämpfe errungen, der Pflicht gegen daS Staatsganze, gegen die Volksgemeinschaft, der der Beamte zu dienen hat. Die Stimmen r-erstummten in allmählicher Erkenntnis der wirk lichen Lage Aber andere wurden laut. Feindlichere, un gestümere. Das „reaktionäre Beamtentum", die „rück ständige. allein Fortschritte widerstrebende Bürokratie", diel „Geheimratspvlitik" wurden Schlagwörter dee> Tages unktz die „Demokratisierung der Bcrivaltnng" dao Losungswort von dem man Heilung aller Uebel, Ersüliung allem Wllnsche erwartete. Sind diese Schlagivörter aber esvas anderes als die Verschleierung der Tatsache, das; eine Reihe> von Forderungen der Parteiprogramm-.-, iveil wirtlichkeits- fremd, an der Macht der Dinge scheiterte und sich als un erfüllbar erwies? ES zeigte sich, das, Verneinen und Kritisieren leichter ist als Schassen und Ausbau«». Theorien aufstellen und nachbeteu leichter als in die Tai umietzen. Jeder Einsichtige der nach dem Umstürze zur Mitarbeit! an Staatsgeichästcn berufen umr, ix» daS eriahren und wirdi cs bestätigen. Aber das Parteiprogramm durste darunter nick» leiden. Also musttcn andere Gründe herbei! Und balo hatte die Parteiprcsse die wahren Schuldigen gefunden. Wie klar, wie einleuchtend! Die Beamten waren cs. die sich icdem Fort'chrlti entgegenstemmten und sede Besserung vereitelten. Ich will nicht auf die unwürdigen LkrdSch. tigungen und Beleidigungen eingehcn, mit denen, nachdem dieie Lösung gesund.» war die Beamtenschaft von einein Teile der Presse überbaust wurde, vor allem von der Presse Ihrer Vaitci Hem Minister. Ich frage, mm stehe» die Dinge m Wirklichkeit? Die Veamtenschafc hat den Eid auf die Versassnng geschworen — wohlvmstandcA den Eid ans die demokiatisäie Reichs- und Landc.sversassnng, nicht den Eid für eine Herbei-- sührun" der Diktatur des Proletariats, die noch das Ziel Ihrer Paitei ist —, und sie stellt sich rückhaltlos aus dem Boden dieser Verfassung in den Dienst des neuen Staates. Sic hat erkannt, das; dies der einzige Weg ist. auf dem sie nrik dazu helfen kann, unser Volk aus seiner Not wieder emporzubringcn. Das ist der Geist, der allgemein dien Beamtenickxift beseelt. Sie werden ans Einzelfällc Hinweisen »vollen, Herri Minister. in denen Sie aiideren Geist verspür: zu habew glauben. Bedenken Sie, das; manchem Beamten die „Um stellung" nicht leicht geworden ist. Berücksichtigen Sie. ivic-- viel aus uns ctngestürmt ist. Welche Fülle von Arbeitslast allen Beamlengrnppcn die neu zu losenden Probten;« ge bracht haben, das; inanck-e unter nnS durch die Ueberarbeit langer Jahre zermürbt sind und dab schlief,lich auch Vcanrt« Nerven haben. Vielleicht werden Sie dann über Ent gleisungen milder urteilen. Austerdem aber! Sie haben di« Machtmittel, von de» Beamten die treue und loyale Erfüllung der Verfassung zu fordern, gegen Beamte, die es daran fehlen lassen, einznichreilen. Tun Sie das. die Beamtenschaft wird Ihnen nick» entgegentreten! Sie sw Hk auf dem Standpunkt: „Wer die Verfassung beschworen hall must sie ehriich und nach bcüem Gewissen erfüllen. Wem das nicht patzt, der mag gehen." Und schlietzlich die Haupt-, iachel Wie tann man einige vereinzelte Fälle von Ent gleisungen. einig« wenige Widerstrebende der gesamte» übrigen Beamtenschaft zur Last legen, die in strenger Pflicht» aufsassun« sich in den Dienst des Volkes stellt«? Darum, Herr Minister, ist es eine brüske Heran svrdernng der Beamtenschaft, datz Sie der Be-> rufung des Herrn ReichSmgSabgeordneten Rüssel die Be gründung gegeben haben. Sic hätten unter der Beamten- schaft keinen A n w älter finden können, der Ihnen eine apivlutc Gewähr für eine vcrfassungsmätzige Geschäfts führung geboren habe, und das; daher di« Berufung des Herrn Rüssel eine Staatsnvtwcndiglcit gewesen sei. Das ist- eine Verletz»«« unserer VerufHebret ^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite