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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210802024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921080202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19210802
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921080202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-02
- Monat1921-08
- Jahr1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1921
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«. S«hr>«m». S» S»n>Ipr«ch«r-6<iiiunelnummer: «» sttr «a-KaK»»««»«: SO»»«. Dienstag, 2. August 1SS1. DrenEg. «Xakao, LekokolaSe. '^onfstür-en. Luekep^apen. finn» gehe. 1838. » 16 ms! prsmiier-k. SchrUliUltn, l»»d Kauvsinlchlllelltll»: M«rt«»>lrade SS/40. Dru«^ u. D erlag oo» lU«»Ich L> N«tch«rdl in Dresden. Pl>ftiche«K.Ai»»c> 10SS Drendr». mvd D°n»t-n bei liglich tweimaUaer.^uiraguna. durch dl-Poft I YlnroiriVN-Rrgikl» Die lIp«». J7 ,nm dr.Ü-Neil» 2 w. 51 ul Familien« zeigen. Anzeigen »nt. Sielin» u.W<»dnun«!mardi. 1i»Llt. hEi täglich zwEi»a1ig«m Befand monatlich 6.Ä M.. riertegäHrlich tS.SO M. I An-u.Derkäu«e Ävj». Dor-Ugspltche lautLanj. Ausro.Aufträge geg.Vorausbe-ahlg. —5in-elnummer30Ps. Nachdruck nur mit deutlicher QueÜenangade (^DreLdner Aachr.") -ulLssig. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewa-rt. stonlütolei Umdetg IVIsx 6IÜ88 ksscM. dlont-ilralle !6. vrvLtisn, prsgsr T1r«k« 10 vvIvacktanxskSrper, LlekLnscke?!Atten, kls — kisgsttÄnkv — XsfsssgsbSck Locklüpke, Scdülle - L.S02 - Lockplatten. krsZser LlrrrZs, Lcke LiÄonisosIrLLe. Tagung -es Obersten Zustimmung Drmri-s. Loubo«, <. August. Wie Reuter rrsährt, hac Briaud heute vormittag den Vorschlag, die Tagung des Oberste« Rates am 8. August i« Paris stattsindeu zu lasten, zuftiulmenb beantwortet. Lloyd George, Lord Eurzon und andere Regicrungsmitglieder werden a,n Lvuntag abrcise«. SS herrscht hier das Empfinden, daß die Litzunmcu nur wcaigc Tage dauern werden, da die briti schen Minister in London Dringendes zu erledigen haben. Der italienische Ministerpräsident und der italienische Minister -es Aensteren werden ebenfalls in Paris sei«. (W. T. B.s Paris, 1. August. Die Einladungen zur Sitzung des Obersten sttatee, die aus den 8. August festgesetzt worden ist, werden heute abend an die beteiligten Mächte abgesandt werden. <W. T. B > London, 1. August. Hui Unterhause erklärte Lloyd George auf eine Anfrage, die britische Regierung sei im Verlaufe der jüngste» Auseinandersetzung mit Frankreich lediglich von dem Wunsche geleitet gewesen, eine gerechte Lösung der o b e r s ch l e si s ch c n Krage in Gemäßheit des Abstimmungsergebnisses und der Bestimmungen des Krtedensvcrtrages zu sichern. Zu Beantwortung von Zwischenrufen erklärte Lloyd George, es sei die Aufgabe der britischen Regierung, darüber z» wachen, Last Polen «nd Deutschen tu gleicher Weise völlig rechtmäßige Be handlung zu teic würde. Llond George erklärte noch, er glaube, daß das Verfahren gegen die K r t egsbeschnl- dtgten am der Tagckordnnng des Obersten Rates Gegen stand der Erörterung sein werde kW. T. B.) Die Aufheben der wkergiMerken Sonfercuz. iEiguer Dea !> ibcricht der T r e o d ». A a ch ri ch t c :i > Paris, I. August. Der Berichterstatter des „Petit Puristen" glaubt, daß die interalliierte Konferenz am 8. August unter sehr günstigen Auspizien eröffnet werden würde. Obwohl man srch die stomPliziertheit der ^u er-- örternden Probleme nicht »erhehlt, die von den StaatS- n,-ürneru der Alliierten zu lösen sind, gibt mau doch der Hoffnung Au.drucl, das? deren großer politischer Sinn die Scimnerigkeiten saintlich besiegen werte. Ter Berichterstatter des „Petit Partsieu" glaubt zu cm neu, daß rer Oberste st tat sich daraus beschränken werde, die oder- schlostsche Krage zu lösen, ferner die Krage der Reparationen und der Kriegsbeschuldigte'nrrteile und die Enbmassnnug TentschlandS zu prüfen. Gegen die Sforzaiinre. iSkgner Drabtbericht der „DreSdu. N a ch ri ch t c n "h Paris, I. Au,prst. „Homme Livre" svriüst sieh gegen Sie Berurendung der Ssovzulinie aus. iveil diese für Polen die denkbar ungünstigste sei, da sie die wichtigsten Wünsche der Deutschen erfülle. Selbst die vom General Le Martin vvr- geschlagene Linie wäre noch besser. General Le Marini glaubt, d,rß Sfor.v, in sleincm Entgegenkommen Deutschland gegenüber zu weit gegamrer, sei. FS könne keine Abmachungen geben, wenn Polen nicht durch Sen Hafen von K'osel Zugang zur Over erhalte und ihm nicht Gleiwitz und Hindenbnrg zugesprochen würden. Oderschlssien bieibi vei Deutschland? Berlin, 1. August. Bon maßgebender Sette wird tu Hinsicht auf das bevorstehende Zusammcntreten des Oberste» Rates nochmals daraus hiugcwicscn, daß Deutschland nach wie vor an dem R e ch t s st a n ü p n n k t feslhäkt, daß Ober schlesien nach dem Ergebnis der Abstimmung und gemäß dem KricdcnSverirag ganz ungeteilt beim Deuiichen Reiche ver bleiben müsse. KöuigShlitcc, tz. August. Der Hauptschrlstlclter des ..Oberschles. Bur." hatte mit einem bekannten ausländischen Politiker, der zurzeit das Industriegebiet bereist, eine Unter- icdnng über die bevorstehende Lösung des oberschlesischen Problems durch den Obersten Rat. Diesem Gewährsmann zufolge, der nach dem „Oberschles. Kur." ans erster und bester Quelle schöpft, wird Oberschlcsten, wahrscheinlich so gar mit Einschluß der Kreise Pleß und Ryb- nik, bei Deutschland verbleiben. U. n. stützt sich diese Mutmaßung auf die völlig veränderte weltpolitische Konstellation, die hervorgcrnfcn wurde durch das Zu sammengehen Englands und Amerikas, worüber in Eng land nunmehr Sicherheit bestehe. Dadurch sei England nicht mehr in dem Maße wie vordem genötigt, seiner aiißercnrv- päischen Interessen wegen auf Kraul reich Rücksicht zu nehmen und diesem, gegebenenfalls als Kompensation, »vie es noch bis vor kurzem schien, Oberschlesien zu opfern. Wir wollen nnr hosfeu, das, der anscheinend reichlich optimistisch gestimmte auswärtige Politiker recht behält. Live englische Stimme für ein deutsche» Oberschlesien. Soubon, 1. August. „Daily Chronicle" zufolge wird Lloyd George bet den am Montag beginnenden Sitzun gen des Obersten Rates zugegen sein. — Der „Observer" schreibt im Leitartikel: Oderschlesien müsse in seiner Gesamtheit deutsch bleiben, nicht nur aus Grund der Volksabstimmung, sondern auch am Grnnd geschicht licher, geographischer «nd wirtschaftlicher Erwägunge», sowie in» Hinblick aus den künftigen Krieden »nd die Stabilität Europas. Jede Teilung müsst verhängnisvolle Folgen haben. sW.T.BI Rates am 8« Augast. DieVorbersrkunq-esnLuenPolenaufstKndcs Brcölan, 1. August. Rach Meldungen ano Ober- schlcsie» scheint der neue Aus stand der Polen im Kreise Nybuik beginnen zu wolle». Fortwährend strömen dahin von der Grenze aus polnische Truppen in Uni form und Zivil. Sic überschreiten die Grenze bald in kleineren, bald in größeren Trupps. Zum Teil werden diese polnische» Soldaten als deutsche Flüchtlinge maskiert und so sind sie in größerer Anzahl in die deutschen Bäder Gottschaikcwitz und Iajtrzemb gekommen. Auch werden die polnischen SokolS bereits mobili siert. Sie sind in größere» Trupps von Schoppinitz »nd MySiowitz abgeriickt. Bildung eines polnischen obersten Volksrakes. Benthen, 1. Anguß. Rach dem Vorbild des deutschen Ausschusses für Obericülesieu wurde, wie die polnischen Vlütter melden, ein polnischer Volks rat für Ober- i'chlesie» ins Leben gerufen, zu dem 12 Vertreter der polni- schene Parteien und Gewerkschaften gehören. An der Spitze des Volksrates steht ein vier-gliedrig'cs Präsidium, dessen Vorsitzender Rnmer ist. Der Volksrat hat seinen Sitz im Hotel Lvmnitz in Benthen. Seine wichtigste Au'gabe nennt der Bolksra-t den Schutz der Arbeiter der polnischen Be völkerung «nd deren Vertretung bei der Interalliierten Kommission. iW. T. BI Die LRgen -er inleraMierken Kommission. Benthe«, 1. August. Die Interalliierte Kommission verkündete in diesen Tagen durch große Säulenanschläge und Ronzen in den Zeitungen, daß die R u Ii e im ober- schlesischen Abstimmungsgebiet setzt im all gemeinen hergestellt sei. Diese 'Bekanntmachung schlägt den Tatsachen förmlich ins Gesicht. Die Ruhe »nd die Aufrecht- erhaltung der Ordnung sind heictc mehr gefährdet denn je. Aus den Landortcu des Kreises Bcuthcn werden dra konische Mißhandlungen, zahlreiche Verschleppun gen und verwegene Ranbübcrsälle ans Deutschgesinnte ge meldet. Die polnischen Banden, die in den Landorten inn- herstreisen, terrorisiere» i» kaum glaublicher Weise die dculschgesinntc Bevölkerung. Die sogenannten Gemeinöc- ivehrcn. in denen das politische Element überwiegt, erweisen sich als völlig unzuverlässig, da alle verantwortlichen Kührerstcllen mit Polen oder gar ehemaligen Insurgeuieii besetzt sind. So mußte der Geuieiudevorstcher eines Orteö im Landkreise Kattowitz in der Erledigung eines Sonder- fallcs an die Interalliierte Kommission berichten, daß die Gemeindemache dort ausschließlich aus Insur genten zusammengesetzt sei. In der Rächt zum 80. Juli gingen ganze Banden polnischer Insurgenten gegen das nur 7 Kilometer von der Grenze entfernte Dorf Iamm vor. Hier kam es zu einer regelrechten Schlacht zwischen Deutschen und Polen, die mehrere Stunden andauerte. Ans beiden Seiten gab cs Verwundete und Tote. Erst gegen Morgen konnten die Bau di len über die Grenze gedrängt werden. Au ben französischen Trripricnlransporlen. Berlin, >. August. Der angeküudigte gemeinsame Schritt der Ententemächte in der Truppentransportfragc ist bisher noch nicht erfolgt. — Die Reichsregieruug beabsichtigt nach Mitteilungen von zuständiger Stelle, den zweiten au den französischen Botschafter in der Transportangelegenheit gerichtete» Brief zu veröffentlichen. Vikdrrkttifnolhme der Kohlenkransporke erire Ober- Lchlefien. Berlin, 1. August. Wie verlautet, haben zwischen den Vertretern deutscher Regierungsstellen, der Industrie, der Interalliierten Kommission nnd der Eisenbahndirektivn längere Verhandlungen über die Abführung von neuen K o h l c n t r a n s p o r t e u na cd Deutschland statt gesunden. Darnach sollen schon in nächster Woche Kohlen tranSporizüge anS Oberschlcsien nach Deutschland abgebe» können. Die Transporte sollen durch einen Vertreter der Interalliierte» Kommission überwacht werden. Aar-ing gegen eme Vorkonferenz. Gig »er Draht bericht der ,. Dresdn. Nachrichtc >ch.> London. 1. August. ,.Dai!» Telegraph" meldet aus Rennork: Alle Zeitungen berichten übereinstimmend, daß Präsident Ha,ding auch weiterhin eutichionen sei. die Vor schläge nbznlehnen, die ihm weg.» der Eiubernsnng einer Vorkonferenz non gewissen Mäu ten gemacht morden sind. Er erklärte, daß alle Mächte gleichzeitig an der Washingtoner t! aase rein leilnehmen sollen, nnd ist der An sicht, daß eine Vvrlonscrenz zur Prüfung der Kragen des Stillen Ozeans der Bcdenluna der Krage der Abrüstung Ab bruch tun könnte, die jedoch offenbar der Zrveck der Washing toner Konferenz sein solle. Scharfe valukamatznahmen Llrgenkiniens. Rio de Janeiro, l. August. Die Kammer billigte einen AnSnahmevvrfthlag, der die Regierung ermächtigt, die Auf hebung aller Verträge bezüglich der Neubauten n»d die Ein stellung aller bereits begonnenen Arbeiten, mit Ausnahme derjenigen für die Eisenbahnen, ferner eine Vervielfachung der Einfuhrabgaben auf Automobile, Kognak, Spiri tuosen, Seide, Iuwelicrmaren, Parfümerien, Tapeten, Leinen, Konserve» usw. anzuordneu, so kanae der Wechsel kurs unter 1Y Pence sielst kW. T. V j Der sozial-emokrakische Kamps um -ie SeWverwMrmg. Rach dem neuen sozialdemokratischen Parteiprogramm- Entwurf soll die Gemeindeverwaltung nach folgenden Richt linien geregelt werden: Schaffung einer einheitlichen Gc- memdeordmlng für Stadt und Land, sowie eines einzigen einheitlichen GcmcindcvcrtretungSkörperS für Leitung und Beratung aller Gemeindeangelcgenheitcn. Wahl dieser zu gleich beschließenden wie leitenden und ausführenden Ge meindevertretung nach Artikel 17 der Neichsverfassung — allgemeines, gleiches, direktes und geheimes Wahlrecht — und Möglichkeit der jederzeitigen Erneuerung durch kom munale Initiative, sowie Möglichkeit der Aufhebung und > Abänderung ihrer Beschlüsse durch Volksabstimmung. Unter stellung aller Gemeindebeamtcn unter die Gemeindever tretung. Wahl der Bürgermeister auf Zeit durch die Ge meindevertretung. Gewährung vvn Diäten an die Ge- meindcvcrtreter und Straflosigkeit für Aeußerungen in Aus übung ihres Amtes. Auf den hier gegebenen Leitsätzen ist der Gesetzentwurf über die Gemeindeordnung und Beztrks- verwaltung Sachsens ausgebaut, der nach Begutachtung durch die zuständigen Organisationen im Herbst dem Landtage vor- gelegt werden soll und besten wesentlicher Inhalt bereits an anderer Stelle mitgeteilt wurde. Das Einkammersystem wird allgemein durchgcsührt, die staatliche NnfflchtsbcfugntS wesentlich eingeschränkt, das Bcstätigungsrecht der staatlichen 'Aufsichtsbehörde fällt gänzlich fort, der Gemeinderat be kommt alle Gewalt in die Hände und von ihm sind alle kommunalen Beamten, einschließlich der Bürgermeister und der ebenfalls des staatlichen Beamtcucharakters entkleideten Anitshanptlcute, abhängig. Die K reishanptmannschaften werden infolge der Verminderung der Nnfsichtsorgane be seitigt und an Stelle der bisherigen BezirkSversammlrmg tritt der Bezirksrat mit dem Vezirkshauptmann an der Spitze. Der Bezirksausschuß wird ersetzt durch drei Aus schüsse, einen Versassuugö-, Vcrwaltungs-, sowie eine« Gc- sundhcito- und Wohlfahrtsausschuß, denen alle Haushalt- plänc und gesetzlichen Verfügungen der Gemeinden vor» gelegt werden müssen. Zwei besonders einschneidende Neue rungen sind die Bestimmung, daß künftig jeder stimmberech tigte Einwohner ohne weiteres Bürger sein soll, ein be sonderes Bürgerrecht also weder erworben noch verliehen werden kann, sowie die weitere Vorschrift, daß fortan Gc- mcinderatsmitgliedcr wegen Aeußerungen in den Sitzungen strafrechtlich nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden dürfen. Die kommunale Selbstverwaltung, die in unserer enge ren Heimat durch diesen Entwurf vor eine Umwälzung aller gewohnien Verhältnisse gestellt wird, stand vor dem Kriege in Sachsen so gut wie im ganzen übrigen Deutschland in hober Blüte. Sic war eine Errungenschaft deS Liberalis mus, die de» deutschen Städten zu einem allgemeinen Auf schwung verhaif und ein Heer von außerordentlich tüchtige» und gründlich geschulten Kommunalbcamten heranwnchseu ließ. Dabei galt für die gesamte deutsche Selbstverwaltung unterschiedslos die strenge Regel, daß keine Gcmeindc- körperschaft nnd ebenso kein einzelner Gemeindebeamter sich unter irgendwelchen Vorwänden oder Voranssetznngen in die Politik cinmlschc» durfte, und da durchaus keine Ab- weichimg von dieser Norm geduldet wurde, so konnten die körperschaftlichen Vertretungen und die Beamten der Ge meinden in ganz Deutschland sich ungestört und ungehindert durch parteipolitische Quertreibereien ausschließlich der Pflege der kommunalen Interessen widmen. So entwickelte sich das kommunale Leben im Deutschen Reiche in der Vor kricgSzcit in außerordentlich günstiger Weise und zahlreiche städtische Verwaltungen waren Musterbetriebe, die von einem rein sachlichen, durch keinen politischen Hader gestörten Geiste beherrscht wurde». Das änderte sich erst zum Teil, als die Sozialdemokratie anfing, auch in den kommunalen Vcr- tretungSkörperschaften festen Fuß zu fassen und dort für ihre Ideen i»c politischen Sinne Propaganda zu machen. Tamil lam ei» störendes Element in die deutsche Selbstverwaltung, daS bis dal'in zum größten Ruhen der ganzen Geschäfts führung streng verpönt gewesen war. Wenn nunmehr sozial demokratische Mitglieder in den Stadtverordnetenversamm lungen die Debatten aus parteipolitisches Gebiet hinüber- spielten und sich in tendenziösen Angriffen ergingen, so ließ sich auch auf bürgerlicher Seile eine entsprechend politisch gefärbte Antwort nicht immer vermeiden, und so gaben die deutschen Gemeindeverwaltungen in den letzten Jahren vor dem Kriege zum Teil schvn einen unangenehmen Vor geschmack vvn den Zuständen, wie sie einmal rinreitzen würden, wenn cZ der Sozialdemokratie gelänge, sich ganz der Herrschaft im kommunalen Leben zu bemächtigen. Dieses Ziel, die Begründung der sozialdemokratischen Bormachrstell»ng in der Leitung der Gemeinden, soll durch den jetzigen sächsischn Gesetzentwurf und weitere ähnlich« Entwürfe, die nach den gleichen, dem neuen Parteiprogramm entspreche üben Grunkffiitzen demnächst an die Parlamente in den übc-igen Mindern gelangen imvden, zarr Veewirkliäuing
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