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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-16
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1880
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Erscheint tLglich früh 6'/, Uhr. Redattl«, »d «e»c»««, IoharmiSgafir ZS. Lprrchstnnde» »er »rdattt«, vormcttagS 10—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. DSr dt« NLckqadr rtna«tandl«r Man»« >«t»t« »acht sich dt« Nkd«l«oa ntcht »«rdiadltch. dme der für die nächst- Nummer bestimmten rte an Wochentagen bis Ihr Nachmittags, an Sonn- «nd Kesttagen früh bis V.d Uhr. 2» de» Filiale» für Z,s. Lnnahme: Otto klemm, Umversitütspr. 22, Laut« Lösche.-atharmenstr. l8.p. nur bis Uhr. «aflagt 16,2b». Lda»ne«eM«prtt» viertelt. S'/.ML, mcl. Bnageelohn 5 Ml., durch die Post bezog« g »!. Jede einzelue Nummer 2t ss. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagnr »hne Postbeförderung Z» Mk mit Postbeförderung 48 L/N Saserate Sgefp Petitzeile 2« P?. Größere Schriften laut unser?» PreiSverzeichniß. — Tabellarricher Satz nach höherem Tarif. Lerlaau, ,,»rr dem »ebacttomßrtÄ die Spaltzeil« 40 Ps. Inserate sind stets an d. ««»tbtrl», zu senden. — Rabatt wird mch gegeben. Zahlung pr»«au«»»u4u> oder durch Postoorschuß. ^ 346 » Dienstag den 16. November 188V. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Bon heut« ab befindet sich die Expedition de- Herr« Stadtrath Winter — UnterstützungSwahnsttz- «ageiegenhette» — im Parterre des Grundstück» Obstmarkt 8 Ebendaselbst wird vom Sonnabend de« 18. d M. ab Herr Stadtrath Ltetel mit den ihm unter stellten Ressort« — Gewerbesache», GewerbeschtedSgertcht einschließlich der öffentlichen mündlichen Ver handlungen desselben, Leithau» «ab Sparcasse, GesuahheitSpoltzei, Jmpssachen, Musikerlaubnttz — expediren. Die Geschäfte der EiutragSrole werden ebendaselbst vom 18. b. M. ab geführt. Leipzig, den 11. November 1880. Der «ath der Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Mefferschmidt. Vermiethung in der Fleischhalle am Planenschen Platze. Die zu« Ich. Januar 1881 «tethfrei werdende «bthrtluug Nr. SS der obige« Aleischhabe s»L vir da ab gegen etumouatltche Kündigung Dteustag, de« 23. b. M.. vormittag« 11 vhr an RathSstelle im BersteigerungSwege anderweit oermtethei werden und fordern wir Miethluftige hierdurch auf, sich in diesem VerftecgerungStermine einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die BermiethungS- und BersteigerungSbedingungen liegen schon vor dem Termine auf dem Rathhaus saale, 1. Etage, zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 8. Novcmber 1880. Der «ath ber Gtabt Leipzig. vr. Georgi. > Stöß. Bekanntmachung. AuS Anlaß der Einschätzung zur Einkommensteuer auf da- Jabr 1881 werden den Vorständen von juristisch« Personen und Vereinen aller Art, sowie den Arbeitgebern rc. gegenwärtig Formulare zur An- fernguna von GehaltS- bez. Lohnnachweisungen behündigt, welche nach Maßgabe der Bestimmungen in 88 36 und 87 des Einkommensteuergesetze- vom 2. Juli 1878 verbunden mit 8 28 der dazu gehörigen Ausführungs verordnung vom 11. Oktober desselben Jahre- ausgefüllt biuu'N 8 Tagen, von der erfolgten «ehandtguag ab gerechnet bet Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 5« Mark, die bet verabsäum»«« des Ter mins nrmachfichtltch beigetrtebeu werde« wir», an die Filiale unserer Stadt-Stenereiunahme tu »er alte« Ntcolatschule» Nicolaikirchhof Nr. 12, abzugeben find. Sollt« oben genannte Borstände, Arbeitgeber rc. Formulare in nicht genügender Anzahl oder biS zum 15. d. M. überhaupt nicht erhalten haben, so sind dergleichen an obengedachter Expeditionsstelle zu entnehmen. Leipzig, den 8. November 1680. Der «ath der Stadt LetpHg. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Der BorbereitungSgotteSdienst für den zweiten diesjährigen Bußtag findet Donuer-tag, beu 18. b. M-. in der MattbäuSkirche und zwar nicht Nachmittag- 8 Uhr, sondern Abend« 6 Ahr statt. Leipzig, den 15. November 1880. Die Kirchemuspection für Leipzig. Der Superintendent Der «ath der Stabt Leipzig. v. Lechler. vr. Georgi. vr. Dangemann. Bekanntmachung, die Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die Wendler'fche Freifchnle betreffend. Diejenigen Eltern und Vormünder, welche für Ostern 1881 um Aufnahme ihrer Kinder und Pfleg« befohlenen in die Wendler'fche Aretschuie nachzusuchen gesonnen find, haben sich entweder am Donner« tage, den 25. b. M., 2 vhr, oder am Montage, den 2S. h. M., 2 Uhr in der Aretschuie. Silvner- strahe Nr. 5, persönlich mit den Kindern einzufinden und zugleich Tauf- und Impfschein deS Kinder vorzulegen. In die unterste Elafse der Schule können nur Kmder Aufnahme finden, welche zu Ostern 188l daS sechste Lebensjahr vollendet und da- siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, welche schon Schul unterricht genossen haben, können nur, soweit Raum noch vorhanden ist, in eine obere Elafse der Schule ausgenommen werden. Leipzig, 15. November 1880. Das Direktorium ber Wenbler'sche» Sttfttr»g. Bekanntmachung. Nm 3. Tebeth, d. i. Sonntag, den 5. December d. I., al» dem Tode-tag der Ara» Sara Aränkel, soll die Hälfte der Zinsen der Schatze- «nd Tara Aränkel-Stiftung an eine würdige, nicht durch eigene Schuld bedürftig gewordene, in Leipzig wohnhafte, ältere Person, mit Vorzug einer solchen, weibliche« Geschlecht-, ohne Unterschied der Konfession, de- Berufs u. s. w. vergeben werden. Wir fordern geeignete Personen hierdurch auf, ihre Gesuche bis zu« 20. b. M. bei unS einzureichen. Lechqig, am 8. November 1880. Der vattz ber Stabt Leipzig vr. Georai. Harrwitz. Verpachtung von Gartenplätzen. Bon der unterhalb deS ehemalige« ExereirvlatzeS bei Gohlis zwischen der alten Sandgrube und üer Pleiße gelegenen, der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Pareelle »r. 26S4 der Stadtflur. auf welcher bereit» Pachtgärten sich befinden, soll der zwischen diesen und dem Flusse befindliche, zeither al- Feld ver pachtete bez. zur Schlammablagerung benutzte hinterste Theil in 7 «bttzellnnge» und zwar Nr. 38 von 884 Quadratmeter, , Nr. 3S von 381 Quadratmeter, -38-488 - I . S7 , 59? - - S4 . 885 . I . S8 ? «7S - 85 - 433 - I Flüchengehalt zur Anlegung von Gärte«, welche jedoch nicht zum gewerbsmäßigen Betrieb« der Gärtnerei benutzt werden dürfen, auf die sechs Jahre 1881 bi« mit 188« ^ .. «»»tag, de» 22. »s«. «t»., vormittag» 11 «Dr, an RathSstelle (RathhauS, 1. Etage, Zimmer Nr. 1«) au die Meifttteteube« verpachtet werden Dre Verpachtung?- und BersteigerungSbedingungen nebst einem Situationsplane liegen auf dem Rath- hauölaale, 1. Etage, zur Einsichtnahme aus. Leipzig den 10. November 1680. Der «ath her Gtabt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Korbweiden-Auction. Arettag. den 26. November v., sollen-im Forstreviere Lvnnewitz von vormittags » Uhr an ca. 14VV vanb einjährige und 2«« v»»b zwetjähAge Korbweide« unter den im Termin« bekannt zu machenden Wedingungen und gegen sofortige -bezahl«»» nach den- Zuschläge an den Meistbietenden verkauft weichen. Susammenknnft: am Gtreitteiche bei Connewitz. Leipzig, am 1b. November 1880. Des «ath» Aorftbepntatto». Bekanntmachung. Die am 10. d». Mon. zum Besten de« Chor-PenkionS.AvnbS stattgefundene Vorstellung hat eine Ein nahme von LOS 55 ergeben, waS mit aufrichlrgem Dank für daS der gedachten Anstalt erwiesene Wohlwollen hierdurch öffentlich bekannt gegeben wird. Leipzig, den 15. November 1880. Der Berwaltnngs-Ansschntz bes Chor-Pensions-Aonds de« Stadttheater». Der Papst und -ie stanzöstschen MSrz-ecrete. Drr Papst hat wieder einmal gesprochen, und zwar zu der „ältesten Tochter der Kirche", zu Frank reich; er schüttelt da- Haupt über die Ausführung der Märzdecrete, über die Avfiösung der geistlichen Brüderschaften durch da- Ministerium Ferry. Es ist ein Brief an den Erzbischof von Pari-, in welchem Seine Heiligkeit seine Meinung über die französische Kirchenpolitik und über die Haltung der kirchlichen Factoren darlegt. Ja man meint, daß diese- Schreiben al- der Vorläufer der Allo cution zu betrachten sei, welche im December-Con- kstorium zu Rom gegen Frankreich gehalren werden soll. Demnach wird diese, die ja dem französischen KleruS die endgültige Direktion seiues Handeln- zu gebe» bestimmt ist, in schärferer Ausprägung nur die Gedanken, Meinungen und Forderungen jenes Briefe- wiederholen. So versteckt und durch allerlei Clauselu einge schränkt auch de- Unfehlbaren Wei-beit-sprüche tn dem Briese erscheinen, so läßt sich die Tendenz de- Schreibens und der päpstlichen Politik Frankreich gegenüber doch au- folaenden Momenten ziemlich klar erkennen. Zunächst mißbilligt der „heilige Stuhl" die Widersetzlichkeit der Congregationeu durchaus nicht, indem er ausdrücklich bemerkt, daß «S ihnen nicht an Gründen gefehlt habe, die e- ihnen angemessen erschein« taff« mußten, die Forderung« der Märzdecrete nicht zu erfüllen. Er ermahnt den ESpiskopat Frankreich«, sich und dm gesammten Klerus in EinmUthigkeit zu er- i. Dagegen macht er die Vertreter der po- m Partei«, die sich der klerikal« Bewegung ihre Zwecke bedienen oder sie »nterfiützm aus tter Verwandtschaft mit ihr, daraus aufmerksam, daß et nicht ihre Sache sa, tn der Action der katholischen Kirche eine Führer-Role z« spiel«, sondern daß sie sich tm Hintergründe zu halt« und dm Bischöfen und der« Entscheidung« und Entschließungen Gehorsam z» leist« Hab«. DrittmS verstchert de, Papst, daß es nicht Absicht der katho lisch« Kirche sei, für oder gegen irgend «ne Staat-sorm al- solche Partei zu ergreifen, ja daß er sogar der Meinung sei, daß gerade eine Volk«- reglernng wie diejenige Frankreich» am ehrst« ge. eignet sem könnte, da- volkSthümliche Wes« der Krrche zu begreif« und mit dieser zu harmoniren. Nach diesen Ausführung« liegt also offenbar die deutliche Absicht vor: der französischen Regteruug die Bereitwilligkeit zu erkenn« zu geben, auch mit der Republik zu pactiren, wenn dies« sich nur entschließen wolle» von dm Angriffen gegm die kirchlich« Bestrebungen und ihre Vertreter abzu- lasim. Die Mahnung an die legitimistischen, bonapartistlschm und orleanistischen Führer, sich zurück zu ziehen, ist verständlich. Man hat in Rom erkannt, daß alle drei monarchischen Rich« tungcn im französischen Volke vorläufig keinen Boden mehr haben, man trmnt sich de-halb von ihr« Anhängern, nm nicht durch sie compromittirt zu werden, und um die Möglichkeit zu haben, e» geeigneten Fall» mit den glücklichen Erb« der Monarchie, den Republikanern, halten zu können. Daß dabei der Hintergedanke wach sein mag, diese Trennung werde nur eine vorübergehende sein, und daß man gerade die durch die Republik zu gewinnende oder wieder zu gewinnende Macht der Kirche im Volke zur allmäligen Wiederherstellung der Monarchie benutzen will, daran wild Keiner zweifeln, der den jesuitischen Geist, der gerade jetzt stärker al» je im Batican herrscht, nur einigermaßen kmut. Bl- zur Stunde hatte Rom immer noch gehofft, daß wenigst«- die Bevölkerung auf dem platten Lande und in den kleinen Städten Frankreichs zur Kleri et stehe; die eisige Ruhe aber, mit der an der e nen Stelle die große Masse de- Volke» der Ausführung der Märzdecrete evtgeaensah, und die offenbare Feindseligkeit gegen den KleruS und die Orden, die sich an anderer Stelle documentirte, Hab« dies« Glaub« beseitigt und bei den Rath gebern Leo'- XM. d« Gedavkm erzeugt, daß mau, um da» Feld wieder zu gewinnen, nicht mehr antirepubllkauisch demonstriren dürfe. Ob die daran geknüpfte Hoffnung, daß mau auch so die Regiernug za nachlässigerer Betreibung de- Eulturkampse« würde beweg« könnm, sich er füll« wird, d»« erscheint u« so mehr zweifelhaft, je doppelzüngiger der römische Pontifex tn dem Briese an den Pariser Bischof ausgetreten ist und je mehr tu den breit« Massen de» französischen Volke- die Einsicht Platz greift, daß die Curie in echt demagogischer Manier aus dv, Seelenfana auSgeht. Auch da- blödeste Auge tn Frankreich «kennt heute, daß au» dem vattcauischen Schaf felle der WolfSschwauz hervorguckt. PolMscht lllrbersicht. Lsip>ig»h1ö. November. Seit Sonnabend besteht nunmehr die neue wirthschastliche Abtheiluua im Reich», amt de- Innern, d. h. es ist der alt« Ge. schichte ein neuer Name gegeben worden. Die selben Räthe fungirten auch bisher schon al- die Hüls-arbeiter de- Fürsten Bismarck bet der Bor. berettung seiner socialpolitisch« Pläne, die sich noch nicht zu vollendeten Gesetzentwürfen ausge wachsen haben. Das Reich, dem die Erfolge ihrer Arbeit zu Gate komm« soll«, giebt ihn« jetzt auch die Titel und Ehrenstelleu, aber mit oen Kost« hat eS für jetzt Wohl schwer lich etwa- zu thun. Die preußische Be soldung der Vortragenden Räthe de- HandelS- "eriums resp. de- Unterstaat-secretair- in läuft eben fort, und wenn im nächst- Etat des RetchSamts de- Innern die theiluna ordnungsmäßig aufgesührt wird, muß darftben vemerkt wer dm, daß da- Gehalt „erspart" wird. Ob nicht aber nebm dm „erspart«" persönlichen Kost« noch sächliche An-gaben au-ge» worfen werden müssen, ist eine andere Krage. Interessant wäre es nun zu wissen, wie die doppelt beamteten Hrrren ihre Arbeit-zeit eintheil« werdm, ob eS ihn« «Hattet ist, die Geschäfte der wirth- schaftlichen Ablheilung in den jetzt dem preußisch« Handelsministerium zugewieseuen, de» Reiche eiaen- thümlich zukommmden Räumen de- RetchSjusti». amt- in der Voßstraße wahrzunehmen, oder ob sie tn Angelegenheit ihre- neu« Amt- eine Ueber- fiedelung in die Wilhelmstraße in die ehemalig« Geschäftsräume de- Reich»kauzlerS bewerkstelligen müssen. Wie die Mehrzahl der neu« ständig« Fach, commissionm de- preußischen Abgeordneten hauses, hat auch die Wahlprüfung-com- mission nach dm vorher getrost«« Verein barungen de- Seniorconveut» im Wesentlichen dieselbe Zusammensetzung wie in der vergangen« Session erhalt«. Wieder kommt da» numerisch« Uebergewicht, welche- Centrum und Confer, vative haben, in dieser CommiMon rum besou. der- entschiedenen Au-drnck, beide Parlelewkesetzen, einschließlich eine- Polen, nme Plätze,'Pfählend die Liberalen nur über fünf Stimmen verfüge«. Umsomehr wird der Beschluß der WahlprüsungS« Commission, wonach die Abgg. v. Wedell-Pie-darf und Scbmibt-bangerhaus« (der erster« konservativ, der letztere freiconservativ) ihrer Mandate für verlustig erklärt werden, die vermnthang der vollsten Gerechtigkeit für sich in Anspruch »chm« dürfen. Bekanntlich ist über diese beiden Herr« das nämliche Verbiet bereit- im Juni d. I ans- gesprochen gewesea. wa» sie jedoch nicht gehindert hatte, sich an den Abstimmung« über da» Kirchen- gesetz zu betheiliam. Wie et heißt. !st die F actio« der Fortschritt». Partei zu einer Besprechung über Einbringung einer Interpellation in der Juden frage zusam-- mengetreten. Man beabsichtigt, die Regierung zu frag«, welchen Standpunct dieselbe zu dieser Hetzbewegung gegen die Juden einnimmt, und zwar ftll in der Anftage vornehmlich aus die au der: Reichskanzler gerichtete Petition gegen die Juden Bezug genommen werden. — Die Vorlage bezüg lich der zu treffend« Maßregeln zur dauernder Bekämpfung des NothstandeS in Oberfchle- ien wird voraussichtlich in der nächsten Zen dem »reußischen Abgeordnetenhause zuaehen. Unmt chieden soll nur noch die Frage sein, ob die pro- jectirten Bahnbautm einen Theil derselbm oder der allgemein« Eisevbahnbau-Vorlage bilden soll«. » * * Der Zar befindet sich, trotz aller Zweifel der smsationSlustiam Presse, in Ltvadia sehr wohl. Seine Majestät sieht auch Vaters reudcn entgegen, wie die „Pol. Corresp." versickert. Dabei ist^c Kaiser sein eigener Minister des Aeußern. Da« gegenwärtige Berhättniß, daß ein Minister des Aeußern nur dem Namen nach Vorhand« ist uni, die tn dieses Reffort einschlägigen Staatsgeschäft- unter unmittelbarer Einflußnahme des Kaiser« von Herrnv.G ier» geführt werden, sagt dm Neigung« Alexander'« zu aut zu, als daß eine baldige Lendern»^ desselben für wahrscheinlich gelten könnte. Vom Präsi deuten deS MinistercomilLS Walnjeff nimmt mau ar. daß er ungeachtet seiner notorisch« Eifersucht am LoriS-MeUkoff dennoch mit ihm sein« Krisen mach« nud sich mit der nm« Ordnung der Dinge, die den Einfluß de« Letzter« zum au« schlaggebenden gestaltet, schließlich befreunden werde. Der deutsche Militairbevollmächtigtr am rnsfisch« Hose, Generallieutenant v. Werder, welcher unlängst au« Berlin wieder tu Petersburg eintraf, hat sick alsbald nach seiner Ankunft zum Kaiser nach Livadia begeben. Wie verlautet, wird derselbe mit Sr. Majestät «ach Petersburg zurückkehrm. Die Pforte hat d« Mächten anaezeiat, sie sei angesichts der Rüstung« Griechenland« aerwungen, an der Grenze militairische Vor kehrungen zu treffen, aber betreff« der Regnlirnng de« Gebiete« in der AbtretungSfrage zu dm «vz- lichsten Coucrssiouen bereit, nur müßt« Jauiua «uv Larissa von jeder DiScusfion ausgeschlossen bleiben. Am Sonnabend erschien in der griechischen Deputirtrnkammer der Ministerpräsident Kumnn. dnroß mit den von TrikupiS verlangt« dipli^ «atisch« Acten stücken. Letzterer verzichtet« auf
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