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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220513024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922051302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220513
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922051302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-13
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.05.1922
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SS. Jahrgang. ^ 223 Sonnabend» 13. Mai 1S22 Dr«dk>n,chrMl S»n,Ipr«ch«r-Sammelnmn-ner 2S 2.1 vur Mr NachlzilprSch»! S0011 Bezugs-Gebühr Anzeigen-Pl-eise. '^7L. w" " ^ r«rl,. Auswdr»«« Au'lrag. n«g.„ Dvr°>„dei«d,un» <tm».,numH>« >.!»0 M. SchNtN-Nuns und t1cnwtq»ici»!w»tl«>«r W»rtr»Nr»tzr 2S/4O. »u. B«rta, von N »pich L «»Ich,»»« in Pnfilchxt.Aoni, 1002 Dr»»dk». N-chdnick nur Mil dn,tt1ch»r Ou»II»nan«o0« «.Dresdner N»chr.-> kulügig. - u»ver!angl, Schrl»I>üch« «krden nichl m>n-w<nw. ^rsu1suss1s11un§sn ^inrslmübsl '" n-7 Kamsnrsr ^ O I» 0 K«monrar ci^ LI 8lr»Sa ^ I > S1r»0« Ll Llr»s» »ii'.a.nd»»,»,!. v XO^IIS sir»a« ^.I.pkon ssss^ LKU^re/rsT- Mernbr'L^ä Wirrv MÄs/ l.6isi6sitiLlI8 föl'tjiliLlicjstl'. 3 vgunsncjecken — Ltsppciscker, Lett-Wsscizs — I-sib-Wssclis — liscii-Wsscszs hlaserurig vollständiges ^osststt^ngon ln kürrsstsr ^olt Drei Kauplmiichle zu Rutzlan-s Antwort. IiaNen hossk — Suglanv Lrttlsterl — yrankrelch enirvslel sich. daß Italien Eine Rede Schanzrrs au die Presse. Genua, 12. Mal. sSpezialbericht deS W. T. B.i Schau- l«r erklärte im großen Arbcitssaal deS PresselmnseS vor Vertretern der internationalen Presse ans die Frage, wie sich die allgemeine Vage infolge der Uebcrrcilhuna der russi schen Antwort gestaltet liabc. n. a. folgendes: Ich werde Ihnen mit vollem Freimut meine versüu- ltche Ansicht über die gegenwärtige Lage darlegen. Ich mus, sagen, daß wir eine andere Ant wort erwartet halten. Ich glaube, die russische Delegation hätten den Intercsseu ihres eigener» BolkeS besser gedient, weuu sie das Memorandum alS Grundlage sllr die weiteren Verhandlungen angenommen hätte. Wir haben alles mögliche getan, um der russischen Delegation unsere Vor schläge zu erläutern und das Kreditsystem zu erklären, das dem Wiederaufbau Rußlands dienen sollte und bas weit größere Aussichten bietet, alS die russische Delegation er warten konnte. Wir haben besonders darauf hingcwiesen, das ^ Kapital des internationale» Konsortiums nur ein Fonds für den Anfang der Opera- tionen sein sollte und das, noch weitere finanzielle Methoden die Leistungsfähigkeit dieses Organismus ver stärken sollten. Statt dessen hat man aus direkten Krediten an die russische Negierung bestanden. Lolche sind im Augenblicke unmöglich, vielleicht sind sie in nqher Zukunft möglich, wenn sich baS Bertranen wieder eingestellt hat. Die russische Delegation glaubt. cS würde trotzdem Kapitalisten gebe», die ihr Kapital in Rußland an- zulegcn bereit sind. Ich fürchte. Rußland würde kür solches Geld enorm viel zu zahlen haben, denn die Kapitalgcbcr würden, wenn sie kein Vertrauen haben, ihr Risiko mit in Rechnung stellen. Erst must bas Vertrauen wieder hcrgestellt sein, dann wird sicher ein großer Strom von Kapitalien nach Rußland fließen. Hätten die Russen sofort zugegrissen, so würde die Herstellung Rußlands sicher unverzüglich ihren Anfang genommen haben. Der erste Teil der russischen Antwort ist polemischer und propagandistischer Art. Ich kann hier nicht auf die Einzel heiten eingchcn, die eine Widerlegung erfordern. DaS russische Dokument beschuldigt uns, einen Schritt nach rück wärts getan zu haben. Wenn die Russen die Verantwor tung für die Verpflichtungen ihrer Vorgängerinnen ab- lestncn. nachdem sic zuvor schon versprochen hatten, die Vor- kricadschuldcn anzuerkenncn, dann Ist baS rin viel größerer Schritt nach rückwärts. Wir können den polemischen Teil des russische« Dokumentes nicht an, uehmcn. aber sei» Schluß ist besser alS der Anfang. Sr ist in gewissem Grade beseelt vom Geiste der Versöhn lichkeit und des Willens zur Mitarbeit. DaS stelle ich mit größter Freude fest. Man schlägt russischcrscitS dt« Ein» setzung eines SachverständigenaiiSschusscS vor. der die Prü fung der verschiedenen finanziellen Fragen, die aufgeworfen sind, sortietzen könnte, lieber diesen Punkt kann tch mich nicht äußern, weil erst die Mächte gemeinsam die Antwort- Note prüfen müssen, und weil die Antwort eine gemeinsame sein must. In meinem eigenen Namen, in dem deS Minister- Präsidenten und der italienischen Delegation erkläre Ich: Wir sind der Ansicht, daß cs sicher nicht augebracht wäre, die Verhandlungen abzubrechen «ud die russische Antwort ungeprüft zurückzuweiseu. Wir könne« es nicht ablehnen, die Besprechungen sortznsetzcn. Ich stelle mit Vergnügen fest, baß der letzte Teil deS russischen Dokumentes wirklich tröstlich ist. denn dort spricht die russische Delegation, wenn ich recht verstehe, den Wunsch aus. an der Koosolibrcruug des Friedens mitzuarbeitcn, und das ist auch eine Antwort an diejenigen Leute, die den Fehlschlag der Konferenz voranssagteu. E S ist ein Zeichen für den Erflg dieser Konse- renz. Wir sehen zum ersten Male seit dem Kriege, daß sich Sieger und Besiegte an dem gleichen Verhandlungstisch zusammengcsunden habe». Diese Annäherung, diese Rück- kehr Rußlands in das europäische Leben ist ein Erfolg. Ich bi» sehr zufrieden, zu sehen, daß die Delegierten ihre Teilnahme an der Arbeit des Friedens fortsctzcn will. Ich glaube, daß das Werk dieser Konferenz noch nicht beendet ist. Sie muß noch arbeiten für den Frieden, um die Kon flikte zwischen den Völkern zu beseitigen. Die italienische Politik ist in dieser Beziehung seit Kriegsende unverändert ge- blieben. ES ist eine Politik des Friedens und der Solidarität gewesen. Wir wünschen, diese Poll- tik fortzusctzen und ihren Sieg zu sichern, damit sie die Politik der Zukunft Europas werbe. Von Genua au« muß. bevor die Arbeite« der Konferenz ihre« Abschluß fiudeu, ei« Wort des Friedens und der Garantie ergehen, damit eS keine» «»griff zwischen de« Böller» «ehr gibt. Ich vertraue fest darauf, baß alle hier vertretene»» Rationen sich diesem Gedanken anschließe« «ud a« dieser große» Auf» «a»a «iturbeiteu «erde». (W. T. BI England Di« russische Antwort, ein törichtes Machwerk. Genna. 13. Mai. sSonderberlcht des W. T. B.j Auf der Pressekonferenz von heute mittag teilte Sir Edward Grigg bezüglich der russischen Antwort svlacndes mit: Wir werden das Dökumcnt prüfen, das die Russen vor- gelegt haben. Wir halten es vom Standpunkte des russi schen BolkeS a„S für eiu ziemlich törichtes Mach werk, das an Stelle praktischer Vorschläge zur Verhand lung und zu einer praktischen Behandlung der Probleme eine Fülle von Propogandamomenten enthält. Wir wollen aber trotzdem nicht dem russischen Volke und Europa den Friede« voreuthalte». Wir werben mit den Diskussionen über den Friede» fortsahrcu. Wir sind bereit, aus die russi schen Anregungen einzugehen, das, die ökonomischen Ange legenheiten einer Sachver st ändigcnkom Mission unterbreitet werden sollen. In der Zwischenzeit werden wir die gegenwärtig bestehenden Grenzen provisorisch als äe lscto bestehend anerkennen. Diese Behandlung der Slrcn,fragen soll provisorisch so lauge Geltung haben, bis die Kommissionen ihre Arbeite» beendet haben. Mit dem Grundsätze, daß die Propagandatätigkeit in allen fremden Länder« eingestellt wird, sind wir einverstanden. Nur muß hierbei durchaus das Prinzip der Gegenseitigkeit gelte». In, übrigen bcdaneru wir es im Interesse des rnssssthen Slolkes sehr, daß durch die rnssisäg: Antwort eine d" endgültige» Lösung verursacht wurde. Genna. 13. Mai. In der englischen Pressekonferenz gab heute Mac Lu re folgende Erklärung ab: Die Ant wort der russischen Delegation bat ans sedc» Fall die Ge währung der Hilfe an Rußland verzögert und erschwert, aber das ist schließlich Sache der russischen Negierung. Wir sind bereit, dem von der russische». Delegation gemachten Vorschläge zu entsprechen und die drei Fragen: Kredit an Rußland, Schulden Rußlands, Privateigenlum in Ruß land einer gernischien Kommission zur Prüfung vorzulegcn. Diese Kommission müßte bann in drei N n t e r k o m m i s s i o n c n geteilt werden, von denen ie eine der Fragen prüft. Dieser Vorschlag erscheint der eng lische,, Delegation durchaus praktisch, dock ist sie gleichzeitig der Ansicht, das, alle dies« Fragen in den Kommissionen nicht dilatorisch behandelt werden dürfen. Die andere groß- Frage der Konferenz, die des Burg- fr i e d e n S p c> k t e s, hat in dem Schriftstück der russischen Delegation ebenfalls eine befriedigende Lösung gefunden. Auf die rnssische Antwort hin die Konferenz ab zubrechen, hieße alle Rußland benachbarten Länder der Ge fahr der Invasion auSzusetzcn. und das würde eine neue Störung für Europa bedeuten. Die rnssische Delegation erklärt sich aber in ilnem Schriftstück bereit, Frieden zu schließen und den Weltfricdcnöpakt z» unterzeichnen. Selbstverständlich ist England nicht bereit. Vertreter in eine Kommissivn zu entsenden, ohne eine klare und eindeutige Garantie dafür zu haben, daß In der Zeit, in der die Kom mission arbeitet, weder Propaganda in anderen Ländern getrieben wirb, noch andere Länder bedroht werden. ES ist unnötig, zu sagen, daß diese Garantie ans Gegenseitigkeit beruhen muß. Wenn Rußland sich verpflichtet, sich jeden Angriffes gegen seine Nachbarn ,n enthalten, so müssen sich alle anderen Staaten zn dem gleichen Verhalten Rußland gegenüber verpslich, t e n. DaSsel-e müßte auch für die Propaganda gelte». Der Weltfriedenspakt kann natürlich nicht geschlossen werden, solange die Grenzen Ostcnropas nicht nicht firiert und all gemein anerkannt sind. Deshalb hat die britische Dele, gatio» die Absicht, eine Trenga Del aus der Basis äe s,ctv bestehender Grenzen vorznschlage», bis die Kommission ihre Arbeiten beendet und bis man ein definitives Abkomme« geschlossen bat. Dieses sind im Prin zip die Vorschläge, die die englische Delegation der Konfe renz vorzulcgen gedenkt, mit der Bitte, sie anzunehmen. Llovd George wird sich jedenfalls mit allen seinen Kräften für sie einseben. sW. T. B.i Frankreich Da» rnssische Problem vorläufig erledigt. Genua, ir. Mai. sSonderberlcht des W. D. v.) Ueber die Haltung der Franzosen gegenüber der russischen Antwort wird mitgeteilt, daß Frankreich über den stark polemischen Ton der Note ungehalten sei. Es hatte «ine präzisere Antwort erwartet. Dennoch wird die rnsfl« sche Antwort nicht abgelehnt. Im Gegenteil demen tieren Männer. wie Picard. BarrLre. Heinard und Ponacct. energisch das hcnie noch anfgctanchte Gerücht, nach dem die Franzosen in drei bis vier Tagen abreisen würden. Das treffe nicht zn. Mau werde die russische Antwort der ersten Uuterkommission für russische Fragen vorlegen, die aus morgen nachmittag vertagt wurde. Diese Kommission werde sich, wenn Zwischenfälle nicht eintreten. dahin entscheide«, daß die finanzielle Frage einer Sachverständigenkommission überwiesen wird. Damit ist nach Ansicht der Franzosen baS russische Problem vorläusig erledigt. Paris, 13. Mal. Der Havas-Vertreter in Genua schreibt: Da die französische Delegation das Memorandum vom 3. Mai nicht unterzeichnet habe, behält sie volle Freiheit in den Beratungen der russischen Frage. an denen sie, wie Belgien, zweifellos auch weiter- hin »»r offtstü» tetluehmeu werde. Neuer Anlrieb in Genua? Ja oder nein, wie cS Barthou angeblich gefordert haben soll, tn Wirklichkeit aber kaum verlangt haben dürste, sagt die ausführliche russische Antwort auf das Entente- oder besser englisch-italienische Memorandum nicht. Die zuerst überreichte, aber durch die Vermittlung des rührigen und kompromißgcwandten italienischen Außenministers wieder zurückgezogene Fassung der Antwort mnß jedoch dem Nein noch erheblich näher gestanden haben, als der endgültige Text, der in der Sache im wesentlichen an dem bisher ein genommenen russischen Standpunkt sesthäil. In der Form aber zeigt sich Tschitschcrin in der Note trotz schlagende: und kür die Entente schwer verdaulicher Kennzeichnung der Widersprüche mit dem Konfcrenzzmeck — die Engländer nennen dies nur mit sehr beschränktem Recht Polemik — ganz im Gewände weltmännischer Höflichkeit unter immer wieder betonter Bereitschaft zum Entgegenkommen, um die Tür zum Konferenzsaal offen zn halten und den Verstand- lungSsaden nicht abreißcn zu lassen. Man wird schwer über die russischen Feststellungen hinwegkommen, daß das Memo- raiidnm an Rußland keinen Fortschritt gegenüber dem Londoner Ultimatum bedeutet, daß man von dem eigent lichen Ziel des Wiederaufbaus Rußlands noch kaum ge sprochen nnd die Frage der Entschädigung der privaten Interessenten ans der Vergangenheit ganz einseitig in den Vordergrund gestellt hat. Nnd auch in der Hauptfrage des Privateigentums, wie der Anerkennung der Staatsschulden macht Tschitschcrin eine ironisch-liebenswürdige Verbeugung vor den Franzosen, indem er sie auf die nicht »u leugnende Tatsache hinwcist. das; cS auch in Frankreich einmal eine Revolution gegeben hat, daß das rcvolntionäre Frankreich nicht nur die politischen Verträge des Anden Regime mit dem AuSlande zerrissen, sondern auch die Bezahlung der Staatsschulden verweigert nnd Eigentum konfisziert hat. Er hätte abe'r zweifellos noch viel weiter gehen und den französischen nnd belgischen Verteidigern des Privatctgen- kums die schrankenlose und rigorose Beschlagnahme uner meßlicher deutscher Privatwerte im und nach dem Kriege und den unerhörten Raub der deutschen Patente Vorhalten können. Tschitschcrin hat jedoch daraus verzichtet und mit Recht a»f die russischen Konzessionen in der Schuldcnsrage und der Entschädigungsfrage für nationalisierten AnslandS- besitz trotz des Vorbildes der französischen Revolution hin- gewiesen. Der Kern der russischen Antwort aber liegt in der Forderung Tschitscherins. daß alle von Rußland verlangten Zugeständnisse durch gleichwertige Konzes sionen der Alliierten ausgeglichen werden müssen. Und die Rechnung nnd Gcgenrcchnung. die oie Note auf- stcllt, ergibt ein schreiendes Mißverhältnis zwischen den Forderungen und den Angeboten an Rußland. Damit rührt Tschitschcrin an die Grundfragen des ganzen rus sischen Problems, ohne deren ersprießliche Regelung an keine Einigung zu denken ist. Unicc den vielen Verpflich tungen, die Rußland aus sich nehmen soll, stehen heute die Anerkennung der Vorkriegsschuldcn und der im Kriege von der Zarenregierung aufgenommcncn Anleihen, die Entschädi gung aller Ausländer, die dnrch Beschlagnahme oder son stige Maßnahmen Schaden erlitten haben, und die Regelung von Gemeinde, und Eisenbahnschuldcn eventuell unter Aus schaltung der SouvcränitätSrcchte durch ein Schiedsgericht im Brennpunkte des Interesses, während andere Frage« wie die der Konzessionen und Garantien für fremde Betäti gung vorläufig noch zurücktretcn. WaS dagegen geboten wird, beschränkt sich ans allgemeine Zusicherungen, daß Rußland die Schulden im Augenblick noch nicht zu bezahlen braucht und für den Zinsendienst Erleichterungen erhalten soll. Nichts von einer wirklichen Ausbaiihilfe, nichts von prak tischen Vorschlägen, wie Rußlands Wirtschaftsleben wieder in Gang gebracht werden soll. Mögen augenblickliche Zahlungen für Rußland aus diesen Forderungen auch nicht erwachsen, so stellt doch eine Anerkennung der riesige» Schuldenlast und der Entschädigung des anslänbischen Pdvatbesihes, wenn sie ernst genommen wird, für die Zu kunft eine derartige Belastung bar, daß die Sowletccgie- rung sie nicht einmal gegenüber den gemäßigten Sowjetisten geschweige denn vor den Sowjetfanatikern verantworten könnte. Zudem haben die Bolschewisten genügend Argu mente, die gegen diese Forderungen sprechen: Tie Maß- nahmen anderer revolutionärer Regierungen gegen frühere Staatsschniden und Privatbcsitz, die kommunistischen Dok trinen und gegenüber den Kriegsschulden die von Brussilow propagierte Tatsache, daß Rußland durch seine EntlastnngS- offensiven für die Entente und seine riesigen Blutopfer sein« Kriegsschulden bereits reichlich abgetragen habe. Die Bolschewisten fühlen sich eben nicht als Besiegte und er kennen keine moralische Verpflichtung gegenüber de« Ententeforderungen an. Sie werden darum niemals z« großzügigem Entgegenkommen bereit sein, wenn sie nicht wirklich wertvolle Angebote dafür erhalten. Bon einer ckv zuro-Anerkennung Rußlands, die ei« solches Angebot bar stellen könnte und gegen die sich haupt- sächltch Frankreich und Velaren wenden, ist aber in dem Memorandum «eit keinem Wort die Rebe, ebensowenig wsL vo» «tue« sokorttaesStaat-krebttkürdt« Sowjets
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