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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188201025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-01
- Tag1882-01-02
- Monat1882-01
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1882
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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Xrtrcti», «» LriEi« J»hn«e«g,ffr 83. HPrrchß,»he» »er »«»mittag« 10-12 Uhr. Nachmittag« —6 Uhr. tz»r »tt »„>»»» Her »»r »ie ,i»ftf«I,e«ste »«»«er stefti«»»r« Jnjernte au »«»«1«,«« sti« « Utz» »«chmtnags. «,»»,». «,»-est„,rü sr»tz»t«'/.VNvr. 2« öe» /ttistln, siir Ins.-^mishmk Ltl« Kkr«», Unioerliiäisstraße 81, t*»tO Lösche, Kotharineustraße IS, p. »,r hi« ',.s Ntzr. sipMk.Tagtblaü Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage Lvonnrmrutanrri, viettelj. 4'/, Mk., mcl. Briuaerloün 5 Mk.. dar« dir Pan bezogen 6 Mk. Jede nuzeiae Nummer 25 Ps. Brtegexemplar 10 Ps. > Gebühren lür Extrabeilage, «Üne Postdriürverung 30 Pik. «nt Postbeiärberung 48 Mk. Inserate Sqeivaltene Petitzeile 20 Pf. . Gröbere Schriften laui unierrm Pr««- verzeichniß. labellanscher Lop »a« höherem Tan!. Nerlamen unter den Uednetionoürich die Svaltzeile 50 LI. Inierate nab stets an vie Erpetztkt«« z» ieaven. — Rabair wirv nichl gegeben. Zahlung praeuum-riui-iu ober durch Post- »achnahme. ^-2. Montag den 2. Januar 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nach K. 4 des nachstehend adgekruckten Regulativ« der FriedenSstistung sind die Unterstützungen au- dieser Stiftung am Tage deS Friedensschlusses, sonach am 2. März zu vor theilen, und fordern wir daher Diejenigen, weiche um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch aus, ihre Gesuche bi« zum 3>. Januar 1882 mit den nölhigen Bescheinigungen bei uns einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Uedrigea verweisen wir auf unsere nachstehend wieder abgedrucktr Bekanntmachung vom 21. Juni 1875. Leipzig, den 14. December 1881. Der Ratb der Stadt Leipzig. Vr. Trvnvlin. Lamprrcht. Bekanntmachung. Nachdem wir die Bestimmungen de« Regulativ« für die FriedenSsiiflung der Stadl Leipzig in einigen Puncten unier Zustimmung der Stadtverordneten adgeänderl haben, bringe» wir da« abgeänverte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Aenntniß. 8- l. Der Zinsfuß de» StistungScapitale» an 60.099 Mk. wird aus 5 Procent jährlich festgesetzt. Die Zinsen lausen vom 1. Januar 1871 an. 8- 2. Die Zinsen werden verwendet zur Nn'crstüyung solcher in Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehörigen von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden auS dem Kriege 1870 71. die einer Hilfe dringend bedürfen. 8- 3. lieber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine au« je 8 Mitgliedern de« Rath« und der Stadt vrrvrdnclen zu bildende Deputation. 8- 4. Die Bertheilung der Unterstützungen stnden regcl mäßig alljährlich am Tage de« Friedensschlüsse- statt; auS nahm-weise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputation gewährt werden. 8 S. lieber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablezen. 8- K. Abänderungen diele- Regulativ« bleiben dem über einstunmendcn Beschlüsse de- Rath« und der Stadtverordneten, Vorbehalten. Leipzig, den 21. Juni 1875. Der Rath der Stadt Letpzta. Vr. Loch. G. Mechlnl Die Erpedii>on«;eit bei der städtischen Sparcaste ist für den Monat Januar nächsten Jahres aus die Tageszeit von 8 Uhr MorgeaS btS 2 Uhr Nachmittag- beschränkt. Leipzig, den 29. December I88t. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Freygang. Bezüglich der Uebungssahrte» der Aeaerwehr und der späteren Fahrten derselben zur Brandstelle und zurück nach dem Depot wird Folgende- hiermit verfügt: Fußgänger, Retter aadFiahrtaerEe haben der Heu erwehr, welche iyr Herankommen durch Glockcnstgnale ankündigen wird, iiderall freie Bahn zu lasse», und zwar je nach den Um ständen. durch Anhalte», Aasweiche» und wenn da« sofortige Ausweichen nicht möglich ist, durch Dorau-etleu bis zu einer hierzu ge eigneten Stelle. II Wenn die Feuerwehr die Pferdebahn kreuzt oder entlang derselben fährt, haben die B«h«»agen zu halte«, sobald die- dem Fortkommen der Feuerivrhr forderlichest. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi« z» «« Mark oder Haft dt- z» t« Lage« geahndet werden. om -Uebrigcn machen wir daraus aufmerksam, daß ans dem Feverwehrdepot am Fieischerplatze bei Alarm die Fuhr werke und Spritzen durch vie Mannschaften schleunigst auf den Platz herausgeschoben und auf letzterem bespannt werden müssen und wird daher den Vorübergehenden besondere Vorfleht angerathen, namentlich auch davor gewarnt, Linder in der Nähe deS Depot» aushalten zu lassen. Leipzig, am 28. December l881. Der Rath »ad ha« Poltzetawt der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Hennig. HolMttisn. stark und stark und Dienstag, den S. Ja««ar 1882 sollen von vor mittags 9 Uhr an aus der zum Forstreviere GraSdors gehörigen Waldparccllc bet Portitz 49 Kiesern-Rutztlötz«, 20 bi« 31 cw 4—11 Meter lang. 7 Birken-RntzklStz«, 24 bi« 38 em 7 Meter lang 82 Kiesern-Rüststaage«, 6 Birken- unk 8 Fichlen-SHirrhslzer, 1 Meter Birke» - Schielt, 23 Haiisen Abrannr und ea. 36 Lvurzelhaufe» , unter den im Termin öffentlich an«gehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Mristgebvte verkauft werden. Ansa««r»ku»ft: aus dem Schlage unmittelbar htmter dem Dorse Portitz. Leipzig, am 27. December 188t. De« Rath» Horft-Depatatto». SewSlkt-vermirtk««-. In dem Aentzan der JnrtstrnsOkNltit, Perrr«str«G» M». IS. sollen die beiden Berkanf»ge»«lstr an der Pe»er«straste «tnzelu vom 1. April l«82 an aus die Dnnrr von sechs Latzrr« meist bietend und unter Vorbehalt der Auswahl unter den Lkitanlrn »er »irthel werden. ResteetaiNea »«len sich dazu Mittwoch, «eu 4. Jannar I«8>, Vormittag« 11 Uhr km Untverstt-t«»Rentamt» ldaulinm»), w« «uch di« Licltatian». hedtagnngen zur Einsicht »««liegen, eiafinden »nd ihre Grdotr abgebe» Letppß. am 24. December 1881. Gral. Bekanntmachung. Mit Bezugnah»» auf unsere Bekanntmachung vom 26. April machen wir hierdurch die hiesigen Herren Aerzte daraus aus- merksam. daß sie über die im tausenden Jahre auSgcsiibrlen Impfungen für jeden Ort. in welchen sie solche Impfungen voraenommen haben, eine bescnderc Liste nach den Formularen V, VI und Vll. und zwar in allen Rubriken vollständig auS- gcfüllt, auszustellen, sowie dieselben bi« zun, 7. Januar >882 ohne jede weitere Amsordernng an unsere Impsexpedilion — Stadthaus, Obstmarkt Nr. 3, Erdgeschoß tinlS, Zimmer Nr. S3, einzurcichen haben, widrigenfalls nach Ablaus diese« Tage« unnachstchtlich gegen Säumige mit der in 8 1b de» Gesetze« angekrohlen, nach Bcstnkeu bis zu 109 Mark an leigenden Geldstrafe Vorgängen werken wird. Leepzig, den 7. December 1881. Der Ratb der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Ublmann. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 2. Januar 1882. Ter Kaiser beging gestern (wie wir der „Post" ent nehmen) ein seltener Erinnerung-fest. ES waren an diesem Tage gerade 75 Jahre, dag der kaum zchiijährige Prinz Wilhelm, damals ein schwächlicher Knabe, besten GesundbeilSzustand zu ernsten Besorgnissen Veranlassung gab, am 1. Januar 1897 zu Königsberg in da- soeben nengrbildete, ja noch in der Formalion begriffene Erste Bataille» Garde zu Fuß einkrat. besten Stamm die Ranzionirtcn der nach der Schlacht von Jena und der Eapitiilativn von Prenztau auf gelösten ebemaligen Gardetruppen bildeten. Abweichend von rem sonstigen Herkommen erfolgte der Eintritt de- Prinzen Wilhelm in die Armee etwa- früher. alS e« die Tradition veS preußischen Königshauses mit sich bringt, nach wclcher in der Regel der Tag. an welchem die Prinzen da» zehnte Jahr vollendet haben, den Beginn ihrer militairischrn Lauf bahn bezeichnet. Der junge Prinz Wilhelm würbe einige Monate früh« in di« Armee «ingereiht wegen der Unsicher- beit der damaligen Verhältnisse. Während fein königlicher Vater Friedrich Wilhelm lv. gerade am 1. Januar 1897, tief erschüttert von der schmerzlichen Katastrophe, in welcher die Macht Preußen- kabingesunke» war, in Königsberg ver weilte. hknutzte er die Gratulation am NeujabrSmorgen, zu der sich die königliche Faniilie um ihn sammelte, um seinen »Veiten Sohn Wilhelm in daS ermähnte erste Bataillon starke einzureiben. Mit tiefer Bewegung sprach er z» «bin: „Da au Deinem Geburtstage keine Gelegenheit sein wirk. Dich ordentlich cinzuklciden. weil Ihr nach Mrniel müßt, so ernenne Ich Dich schon beule zum Osstcicr." Aus einem Tische lag der für den kleinen Prinzen bestimmte so genannte InterimSrock der Garbe-Osnciere bereit nebst Degen. Steck und Hut mit Federbusch. welchen Anzug der Prinz sofort mit der Civilkleitung vertauschte. Auch kcr damals noch übliche Puder und Zopf waren nicht vergessen. ES war eine schwere, drangsal-volle Zeit, in welcher der Eintritt de» Prinzen in die damals einem Trümmerhaufen gleichende preußische Armee erfolgte, und Niemand konnte cö wohl damal» ahnen, aus welch eine große weltgeschichtliche Epoche der ruhmgckrönte HeldengreiS dereinst würde znrück- blicken dürfen, der damals al» zarter Knabe zuerst den Sol- dalenrock anlcgte. Schon dreimal hat da» unter Seiner Majestät von 9 aus 12 preußische Armce-Eorp» angcwachsene uud zur deutschen Armee von >7 Armee-CorpS erweiterte Heer den denkwürdigen Tag seine» Eintritt- in idre Reiben als einen hoben Ebrentag festlich begangen. Zuerst am 1. Januar 1857, alS der Kaiser, kama!» noch Prinz von Preußen, da« fünfzig jährige Dienstjubiläum beging, am glänzendsten >»> Jahre l867, als die Feier de« srchzigjährigen Gedenktage» seine» Eintritte» in die Armee mit der Ausstellung der Trophäen de» österreichischen Feldzüge» in der Hof- und Garnisonkirche zu Pot-dam verbunden werden durste, und alle Ritter te» OrdcnS pour Io wkrsta als Zeugen der Heldentbaten de- im Dienste der Armer ergrauten Krieg-Herrn >hn umgaben. Und welch eine reiche Fülle von Lerbcerkränzen schmückte erst sein reise» Haupt, als er im Jahre 1877 auf eine siebzigjährige "ienstzeit zurückickauc» durste. Nun ist e» ibm beschicken, wa» kaum Jemand zu hoffen wagte, al» bochbetagler, bald 85jäl>riger Grei» einen Zeit raum von drei Bierteljahrhunderten zu überblicken, so reich an geschichtlichen Ereignissen, wie ihn kaum irgend ein frühere» Zeitalter auszuweisen bat; und er darf eS tb»n mit dem köstlichen und lohnenden Bewußtsein, alle Zeit unk in allen Stellungen in der Selbstverleugnung und Gewissen basligkeil treuen Dienste» der ganzen Armee ei» leuchteiide- Vorbild gewesen zu sein und ibr dadurch den Geist ein- gcpstanzt zu haben, durch den sie da« Muster aller Heere der Welt geworden ist. Ging dies Mal der seltene Iubeltag auch ohne äußerlich glänzende Feier vorüber, so wird doch die Armee und mit ihr unser ganze» Volk im Geist den Tag segnen, an dem der jugendliche Prinz Wilhelm zum ersten Male den Degen ergriff, der seitdem durch Gotte« Gnade in der Hand de« Kaiser« zum guten und scharfen Reichsschwerte de» geeinigten deutschen Vaterlandes geworden ist. Der preußische „StaatSanzeiger" meldet 'wie wir beute im Zusammenhang« wiederholen): „Der Fürsterz bischof von Prag, Üardinal Fürst Gon Schwarzen berg, bat den fürsterzbischöflichen Notar und Eonsistoriairath Franz Ritschte, und sürfterzdis nannt. nachdem von dem Fürsterzbischof ru dieser Ernennung die lande«berrliche Genehmig,ina nachgesucht und die letztere unterm IS. December d. I. ertbeilt worden ist Der Groß dechant und sürsterzbischöfliche Vicar in der Glasschast Glatz ist nach Maßgabe der bestehende» Bestimmungen zugleich Ebrendomherr cm der Domkirch« zu Bre«lau. Da« königliche Staatsministerium hat unterm 22. December d. I. gemäß Artikel 4 de» Gesetze« vom l4. Juli 1899 beschlossen, die Wiederausnabme Ver aus Grund de» Gesetze» vom 22. April 1875 eingestellten StaatSlecstungen für den llmsanade» preußi schen Aniheit« der Erzdiöcese Prag anzuordnen." Der Fürst- «rzbischof von Prag bat also die Anzeige, welche die preußischen Bischöse verweigern, gemacht. Die Wiederauf nahme der StaalSlcistungeii ist eine Folge deS Gehorsam» gegen die Maigesetzr. — Tic Verhandlungen mit Rom geben weiter; bi« jetzt sind aber nur Personensragen und die An- reigcpslicht zur Sprache gekommen. Man nimmt an. daß der Papit hinsichtlich der letzteren da» toieiriri poneo zugcllcken werbe. Sollte die vom „Staat-anzeiger" gemeldete Tbat- sacke schon eine Folge der Vereinbarungen sein? Die Papst artikel der „Post" scheinen reine Ne-action-arbeit z» sein; wenigstens behauptet man, daß ReichStanzler und Auswär tiges Amt ihnen ganz fern stoben. — Eardinat Hohenlohe csoU dem Papst ein Schreiben de» Kaiser» überdracht haben. Nach einer der „Pol. Eorr." auS Pari» zugekommcnen Meldung bat sich der französische M niuerresident in Tunis. Herr Roiistan, in Folge einer ihm telegraphisch zugckoiiiineiieii Ordre, er möge die Abreise aus seinen bis herige» Posten möglichst beschleunigen, plötzlich »ach Tunis ingeschisst, woselbst er noch vor Neiijahr eintressen wirk, 'err Roustan erhielt den Auftrag, die Neuorganisation der 'egrnkschast zu leiten und wird di- zur Vollendung dieser Ausgabe in Tunis verbleiben. Vor einiger Zeit besuchte, wie man au» Lissabon schreibt, König Dom Lniz in Begleitung kcr Königin und deS Kren Prinzen die Stadt Porto. Bei dieser Geleaenbeit erklärt« wie man jetzt erfahrt, der König i» seiner Erwiderung aus eine Ansprache, daß er die nationale Unabhängigkeit allezeit zu schützen wissen werde. Diese» Wort bat die Gerüchte, daß der König bei seiner Begegnung mit dem König von Spanien in EacereS unionistjschc Tende>izen bekundet bade, widerlegt und in Portugal einen guten Eindruck hervor gerufen. Die Pforte säbrt fort, argen die griechische Propa ganda Maßregeln zu ergresten. Sie verfügte eine Unter- üclmng der griechischen Buchhandlungen in Pera, welche zur Eonsiocation zahlreicher al» staat-grfädrlich erkannter Bücher und Schriften geführt bat. Darau schloß sich eine Nnter- uchuug in den griechische» Buchdruckereien. um nachzusorschr», ob die im Drucke besinklichen Werke die vorgeschriebe»? Autorisation durch da» Unterrichtsministerium erkalten haben. Im genannten Ministerium wird eine eigene Secticn zum - Zwecke der Eensurirung aller Druckwerke, namentlich der für « Spulen bcstiminlen, in« Leben gerufen, a» deren Spitze der gegenwärtige Direktor der Pxrßsection, Achmed Efendi, treten soll. AuS Kuldschc» nach St Petersburg gelangte brics liche Mittbeilungeii führe,, Beschwerde, daß die Chinesen ganz ebne weitere Verständigung mit den russischen Behörden mit der Greiizreguliriiiig aus Grund de» TraclaleS begonnen haben. So sind vor Kurzem alle Pässe in den ValikSkilcben Bergen, in welchen bioher die Kirgisen de» Ssergiopolikschen Kreise» ihr Winlerqnarlier bezogen, durch chincnsche Piket- besetzt workeu. welche auch die B zirke Altyn, Emel, Ticbolak. DscbarSkalvk besetzte». Eine chinesische Ablbcilung bat sich auch bei Mailistin postirt. In Folge dessen leiden die nissischen Kirgisen sehr, da ihnen unerwartet ihre Wintrrplätze und Wälder genommen sind, und kann die Noth sie zu Gewalt acten an treiben, den D i anlrriben. Letzteres befürchtend, hat Tsjan-Tsjun russische» Commissarcn in Kuldscba von der Aufregung unter den Kirgisen Mittheilung gemacht, welche denselben baten, die Anordnung seiner Untergei,erale über die Besetzung der Päste auszubeben und zu erlauben, daß den Kirgisen für- Erste die Benutzung der Barlykberge wie früher gestattet bleibe so lange, bi» die beiderseitigen Commissare die Grenze durch geführt hatte». Zu gleicher Zeit drohten die Coinmiffarc. im Falle die Chinesen sich an russischen Uutertbanen vergreisen sollten, an chinesischen Repressalien zu ergreifen. Auch über die Bedrückungen russischer Handelsleute seitens der Chinesen Nagt die Correfpondenz und befürchtet, daß, wenn solche» Alle» schon jetzt vor ttebergade deS Ili-GebieteS geschichk, nach dessen Uedergabe die Grenzscherercien ihre frühere Höhe wieder erreichen werden. Geschichte -er Vereins-Sier-Brauerei 1« L-tpztg. Zum 25 jährigen Jubiläum der Aktien - Gesellschaft am 2. Januar 1882. * Lin Rückblick auf die Entwicklung-gcschlchte der Verein«-Wer Brauerei bat nicht nur spccielle« Interesse sür die Actionatre der MeseMchast, sondern auch ein allgemeinere« sür einen größeren Kreis der Leipziger Bürger, da sich manch, perlönliche Erinnerungen daran knüpfen. Mögen also die nachstehenden Mitlbeilungen, die durch die bevorstehende Feier des 25 jährigen Jubiläum« der Aktien-GeleMchast veranlaßt sind, bei allen Freunde» de« seit einem Biertelsndrhundert bestelxnden »nd gedeihenden Unternehmen« Beachtung finden! — Tie Idee, in Leipzig eine gröbere Bierbrauerei zu errichken, hat Herr K. F. Aug. Lang», seinerzeit Mitbesitzer de« in der Nicolai- straße Nr. bl ländlichen Branereigeschäste«, zuerst gesoßt. Derselbe erwarb voin Zinniiermelster Herrn Friedrich Lüder« den nüldigcn Grund und Boden an der Lonnewitzer. jetzt Zeitzer Etrc.ße. welche dauial« noch unter zwei GcrichlSdarkeiten gestellt war, nämlich im »orderrn Tbeilr zur Stadt, im westlichen Theile aber zum Land gericht gehörte. Al» daraus nach einem Lntwurse de« Manrer Meister« Herrn Rasch der Boutzlan sertigg,stellt war, wurde am 22. August 1858 zum Brauereigebünde der erste Spatenstich gethan. DaS Restauration«gebüude nebst den dazu errichiete» llolonnade« wurde nach einem »an Herrn Architekt Zoch er, später Direktor der Baugeweetichul». entworfenen Plane »»«gelahrt, »ährend gleichzeitig da« Hintere W,rthichosk«grdSude ln Augnss «en-mmen war, und schon am 12. Oktaber 1853 ersolgte dt« Grundsteiulegung de« Restauration«gebüude«. Mit der Herstellung sämmtttcher Gebäude waren Herr Maurermeister Rasch und Herr Zimmermeister Lüder« betraut worden. Al- da« Merk glücklich vollendet war, Ist e« bei Gelegenheit eine« Besuche« Sr. Maj. de« König« Johann in Leipzig am 19. September 1855 von Diesem einer Besichtigung gewürdigt »artzen. Freilich hatten sich die Herstellungskosten de« Baue« »iek höher gestellt al« si, »er Gründer anfänglich berrchnrt hatte. Auch galt e« ja nun. die neue Brauerei mit Maschinen, Auszügen. Schrot mühle, Branvsannen, Kühlschiffe«, Gärbottichen. Lagrr- »nd Trans portgesäßen. Pserden und Magen w. «. «»«tnrüste», überdie« »och einen disponibel« Fond« zum Betriebe deren zu halten. Die ganz beträchtlichen Hypotheken und Darlehen, welch« «usaenommr« wnrden, reichten kaum ,n« schwächsten Betriebe de« Geschäft« au», »nd so sah sich schon einige Jahre «ach Bollen dang sein»« Merke« Herr Lange, einerseits überbürdet von der Ziasenlak, andererseits ohne Aussicht aus sinanzielle Unterstützung und baldige Renladuität der Brauerei sowie der Restauration, >n d>e Noihwendigkeil ver letzt, eine aiiderwciiigc Hilie zu suchen. Solche sand er zur rechten eit durch den Kausman» Herrn B. I Hansen. Sosan erkannt« etzterer, daß daS noch wenig ledenstrüslige Unternehmen nur durch Ueocrlragung aus eine Aktien-Gescllschosi proiperiren und Io der Stadt erhalten werde» könne, wodurch auch der zrllweilige Besitzer vor ainzlichrm Ruin geschützt würde. So veröffentlichte er unrerm 22. Oktober 1856 ein dahin abzielcndeS Programm. Tie Zc ilage war hierzu äußerst günstig, weil Handel und Gewerbe blühten, eine bedeutende Steigerung allcr Provncle eüigetrrtr» war uud d»e hierdurch gewonnenen Ergebnisse eme epidenulch wirkende UniernehmungSlust hervorriesen. Nachdem ein großer Theil von Actien-Antheilen uniergebracht war. fand am 22. December 1856 die von Herrn Advoccu He lser, Bevollmächtigter de« Herrn Lange, einberuienc constiluirende «Äeneral« versanimlung stalt, zu wclcher sich 82 Personen als Vertreter von l>>79 Acnen-Anthellen eingesunden hatten. Die im Eutwurs vor- gelegten Statuten wurde» deralhcn, angenommen und hieraus ein auS 12 Herren zusammengesetzler Ausschuß erwablt. der sich am 26. December 1856 constiluirte, wätirend alS juristtjcher Beistand ^icrr Advoeat L. Heller ernannt wurde. Bo» diesen 13 Herren ist jetzt, nach 25 Jahren, nur ein etuziger, der seitherige Dircclor der Brauerei, Herr H. i!. Mesche, noch am Leben. In einer Auöschußsitzung am 39. December 1856 fiel die Mahl eine» provisorische» Direktors sür die Zcü vom 1. Januar bis 3l. Dccembcr 1857 aus den Kaufmann Herrn B. I. Hansen. chon am 2. Januar 1857 ist die zwilchen dem Verkäufer Herrn Knrl Lange und dem Direktor Herrn Hansen nebst dem NuS>ch«ß- versitzende» Herrn Friedrich El>. Schneider alS Abküuser ver- einbarte KausSurkunde gerichtlich vollzogen ivorden. Nach derselbe» wurden die vorhandenen Immobilien mu lilO.iUXl Thlr. (489.ttltU ^9, erner die Damps- und anderen Maschinen, die säniinilichen Betriebs- qeräihe, daS Mobiliar der Reftauraiivn zusammen mit 29,900 Dhlr. (tiO.OOO.äl), da- Ganz« alio mit 180,9>l0 Thlrn. i,520,900 sür die Aclien-Gesellschaft erworben. Die übrigen am 14. März über- nommenen Borrälhe beliefen sich an! 8480 Iklr. (lo,440./ti Der Betrieb der Brauerci verblieb bis zur Üonstiiuirmig der Actten- (vesellschait laut Stipulation dem früheren Besitzer Lauge, Am N. Juni 1857 legte der damalige Ausschuß die sorgfältig autqeardeiteten und durch! era»>enen Slainlen vor. Danach sollten dir GesellschaftSorgaue zur Leitung und Conrrole öcS Liablissemenr« au« drei Dlrectorrn und einem an» 9 Mnglicdeni gebildete» >u« lchusie bestehen, und es wurde dos Heielljchairseapilal in der Höhe von 2500 Rctic» zu 100 Tdlrn. Ol>>0 .4i) sestgeslelll, von welchen ledoch nur 2000 Stück der Leffenllichkeit uberivielen wurden, während. 590 Stück im Rothsall zur künftigen Verstärkung de« Betriebs-LopilalS in Reserve der GesellicknisiS Tasse verbleiben ollteu: auch blieb die Ausgabe derlelden den Beichlüsse» de« Dir«« torium« und de« AusschnsseS vorbehaiten. Lieft Lwtuten wurden, nach «enehmlgung durch di« ein berufene außer «deutliche Generalversammlung, «uch durch de« Ministerium« mitcrin 89. Jnli 1859 bestätigt. Die auf Wrund von JntkriniSscheincu ausgegebenen Aktie«-Aii- theile fanden gut« Abnahme. Nach dem Rücktritt de« provisorischen Direktor« Herrn B. I. Hansen wurden von dem Ausschüße neu gewähli: die Herren F. H. Handwcr k. Avvocat I'r. Anvritzschty und F. W. Engrlmann als sungirende Direciore», Professor Schmidt al« stellvertretender Direktor. Außerdem fungirte nach dem Tod« de« Herrn Lange ei» von der Gesellschaft angeftellter Inspektor. In der Geschäftszeit bi« zum Jahre 1864 sand im Direktorium und im Ansichuß vielfacher Mcchiel statt. Gleichzeitig hatte da« Unternehmen überhaupt mit großen Lchwierigkeiien zu kämpfen, ja e- war sogar die Fortdauer desselben öfter» in Frage gestellt, weil die Actionaire zum Tlieil alles Vertrauen z» der Rentabilität de» Geichäsie« verloren halten; daS Mißtrauen äußerte sich durch den niedrigen Stand der Aktien. Kein Wunder, wenn dainal« die regelmäßigen Generalversainmlunge>i meist recht stürmisch verliefen. Insbesondere war aber die mangelhafte Einrichtung der Brauerr, ein Hemmniß dcr bessern Entwicklung des EiablissementS. Daher war die Venvaltung bereit« 1858 gcnöthigt gewesen, einen größeren Gäbrraum, verschiedene Lagerkellcr und einen großen Faßschuppen an der Lützowstraße Herstellen za lassen. Mit dem achten Gtlcbaiisiayre 1864/1865 begann eine für da« Unternehmen weit günstigere Zeit. Im Oktober 1864 trat der Sladtrath Herr Florcnti» Mehner in« Tirectorium ein und wurde bei dcr Ncuconstiluirung desselben zum Vorsitzende» erwählt. Der selbe widmete geraume Zeit, 15'/, Jahre lang, dem Etablissement seine volle Thäligkeit mit glänzendem Erfolge. Einer »n Herbst 1865 kinberuscnen General-Versammlung legte er im GeschäftSberichic da- Ziiknnftsvrogramm vor. Die Hauptpunkt«, die in Angriff genommen werden sollten, waren: da« Sudhaus z» vergrößern und »nch den neueste» Systemen einzurichtcn, ferner die Bcsch»ssu»g der nölhigen Mittel durch die Ausgabe von 125,900 Thlr. (875,000 .ck- 5*, Schuldscheinen. Nach verschiedenem Wechsel im Direciorium, theil« durch Tobe-iall, lheilS durch freiwillige Niederlegung. waren gleichzeitig als MilLireetoren thütig: die Herren Ortelli und Dittrich. welche Beide unterdeß v-rstorben sind, sonne dcr noch jetzt al« Direktor sungirende Herr H. E. Mesche, welche, gleich dem 1865 al» Braumeister angesielllcn Herrn Böcking und dessen Nachsolaer, dem jekigen Dircctor Herrn E. Brünings, das Wcrk kräftig fördern halsen. So wurde denn trotz deS Kriege» von 1866 da« so trefflich angelegte Programm glücklich durchgkiührt „nd somit der erste Grundstein zur svälern Bluthe der VerciuSbierbrauerei gelegt. Da« Eiabliffemeni wurde alsdann in den G.-ichän-jahren 1870,71. 1872,73. 1876,77. 1878,79 und 1879,80 durch Neu- und Umbaulen nach «nd nach völlig umgewandelt, iiamenllich sind auch die Keller vermehrt und verbessert worden, lleberhaupt Halle man keine Kosten gescheut, um Baulichkeiten, Maschinenwesen und Beiricbs- material, wie e- den gesteigerten Ansprüche» und Verbällnissen der Neuzeit angemesscn war, auszubesserii. Schließlich wurde noch ein Areal in der Lützoivstraße zugekauft. welche« al» MirthschaftShos diene» sollte. Die z» allen diesen Erweiterungen nölhigen Mittel brach» die G/sellschast durch Ausnahme einer zweiten Anleihe in der Höhe von Id >0,000 sowie durch regelniägige Abschreibungen in den Eonii aus. Wenngleich manche dcr folgenden Jahre infolge der Bauten, der schlechten Ernte», der hohen Preise der Eerealie» re. Schwierigkeiten genug mit sich brachte», so Hai man diese doch alle siegreich über wunden. Die Leistungsfähigkeit der Brauerei steigerte sich aus ca. 79,099 Hektoliter gegen !»599 Hektoliter im Jabre 1857,58 und laSgesamliit beträgt die Vierproduclion von 1857 bi« 30 Sep- tkinber 1881 998,902 Hektoliter. Hieraus entfiel sür die Acttonairr durchschnittlich Dividende. Seitdem sich das Liablissement allseitigen Vertrauen« zu erfreuen hatte, ist e< in, Betrtede sowie in seiner günstigen Finanzlage längst den ersten industriellen Actien-Unternehmungen uns,rer Stadt eben- büriig geworden. Natürlich konnten bei solchem WackrSthum und solcher Bedeutung de« Unternehmen« die für kleine Verhältnisse d-rechnelrn ersten Statuten nicht länger bestehen. Im Jahre 18,, wurden also in einer Weneral-Brrsaminlung neue Statuten verein- bart, Nxlche vom Handel«gerichie genebmigl wurde« und am 1. Oktober 1878 in Kraft traten. Bon den ausgeschiedrnen »esellschaft«organen wählte man in der General-Versammlung vom 25. November 1878 die Mehrheit derselben wieberum l» den Auffichtsrath. Dieser delegtrte den Stadtrath und zeitherigen Direktor Herrn Mehner al« kaufmännischen Direktor tn den Bor. stand »nd wählte den Branmeistrr Herrn T. Brüning« al« tech- Nischen Direktor.
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