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Dresdner Nachrichten : 31.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192707316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-31
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1927
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II. s»AVkNUM>. »G» «1. v«n «7 Gegründet 18S8 DrablanlLrOt- St««dell»t«» Ftrnwrtchrr»Sammelmimmer - 2S 241 Nm tlk NachtgelvrüLe! 20011 Bezugs-Gebühr >» 1027 bei M er KuKelUm, frei La»» 1^0 Wk. ararbübr. 1« «n 27 bei tüalichiweimaltaer Zustellung anal Juli 1 Mark obne Vost,uslcIIun! Lt»„l»u»««r tk Pfennt» »mark derechnel: bie emivalNae X> mm breite ja. FamUienanzeiaen und Slellenaeiuche ohne lw.. die uv mm breite Reklame,-,1e A0 Psi,., ,en werden nach Boldmark^ derechnel: die emi 2!^2b!geu*d^üb! Äa!^aÄ»^al^ 2» Pta., die »o mm vrrtte «ekiameielle SIV Pta. aunerbalb 2S0Pta. vffertenaebübr «Pta. Au,w. Aiiitrliae aeaen Borau»be,ablg. SchrMettmrq und Lam>ig«lch2ft»K,ll», «eAa»»»«-» SS 42 Druck u. Verlas van Lienich 4 iNeich.rbt in Dreiden Voktichech-Konto 1OSS Dresden Nachdruck nur mit deutlicher Quillenanaabe i.Drerdnrr Nachr.'> »ulSilia Unoerlanaie Lckrittstücke werden ntchi auibewabrt. Osten unck ttorckv ilsukt man plSiswert im l'Kr A,. 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Die Besprechungen standen unter dem Eindruck einer erneuten Erklärung des Präsidenten Coolidge. das, auch die letzten englischen Vor schläge in Kens für Amerika unannehmbar seien. Wie die „Times" aus Tokio melden, lauten die japani- schen Korrespondenten-berichte aus Genf sehr pessimistisch. Die jgpantschc Negierung will für den Fall des Konferenzabbruchs in Genf ihrerseits eine Erklärung veröffentlichen, die Japans positive Mitarbeit am Seeabrüstungsiverk beweisen^ und schließlich klarlegen soll, das, Japan sür de« Konferen-aH-rnch nicht verantwortlich zu machen sei. In Londoner Bölkerbundskretsen verfolgt man mit ernstester Spannung die letzte Phase der Genfer Konferenz. Man betont, daß es sich wohl nicht um eine Völkerbunds, konlerenz handelt, jedoch wird die Welt diesen Unterschied übersehen und einen-Sonsercnzabbruch als ein neues Fiasko des WlkcrbundcS brandmarken. Die „Tailn Mail" bereitet heilte schon daö klägliche Ende der Genfer Konferenz mit dem Hinweis vor, daß die englisch-amerikanische» Beziehungen durch Genf nicht ernstlich beeinträchtigt werden können. (TU.) Eine vorberettele GrklSrunp Japans. London, 80. Juli. „Daily News" meldet aus Tokio: Die japanische Regierung hat bereits eine Erklärung vorbereitet, die am Montag veröffentlicht werden soll, falls die Genfer Konferenz znsammentrttt. Der Premierminister und der Marincministcr hegen jedoch die Hoffnung, daß noch immer ein Kompromiß möglich sein wird. Einem ncnen Rttstnngs- wetllans würden die Finanzen Japans nicht gewachsen sein. Coolidges Ablehnung -er Vorschläge Englands. London, 30. Juli. Eine Exchange-Meldung aus Napid- Eily von gestern abend bestätigt auf Grund amtlicher Mit teilung, daß Präsident Coolidge der Ansicht ist, datz die Bereinigten Staaten die Genfer Vorschläge Großbritanniens nicht annchmcn könnte». In einer Pressekonferenz begründete Coolidge seine Auffassung damit, daß eine Annäherung der Neue Kvmmunistenkundgebungen. Paris, 30. Juli. „Humanltö" berichtet über weitere Reservislen-Knnbgebnngcn am 27. Jiili in Nimcs, wo elwa M Reservisten des l». Artillcricregiments wegen, schlechter Verpflegung die Arbeit verweigert und die Internationale angcstimmt haben solle», und in Grenoble, wo Reservisten des 4. Pionicrregiincnts die Internationale gesungen haben. Die Vorfälle im Reservtstcnlagcr Ruchard in der veraangenen Woche sollen nach der „Humanitö" darauf zurück,ilsübren sein, daß einem Familienvater der erbetene -Ikstiindige Urlaub ohne Begründung verweigert wurde. Als der Reservist daraus „Nieder mit dem Krieg" rief, sei er von einem Offizier geschlagen worden, worauf mehrere andere Reservisten »nt dem Ruf „Nieder mit Paul Voncour! Nieder mit Painlevö! Rieder mit dem Krieg!" ihm zu Hilfe eilten. Tic Kundgebungen solle» bis 11 Uhr abends gebauert haben. Aus Anordnung des zuständigen Generals sollen die Offiziere dann die Front abaeschritten sein, die an den Zwischenfällen beteiligten Reservisten angeblich aber nicht wiedcrcrkannt habe». Nach dem „Echo de Paris" ist gegen einen Buchdrucker i» Bourges ein Verfahren eröffnet worden, weil er P l a k a t e hcrgcstcllt habe, die zu den Reservistcn-Kundgebungen Anlaß gegeben haben sollen. » Paris, 26. Juli. Gegen den kommunistischen Ab geordneten Dortot ist wegen seiner Reise nach China, die er als Delegierter der kommunistischen Internationale auS- führte, eine Untersuchung wegen Vergehens gegen die Sicher- heit des Staates eröffnet worden. (W.T.B.j Eine Inlerpellatton Waginols über die Verhetzung -er Reservisten. Paris, 29. Juli. Der frühere Kricgsmlnlster Machinot wird beim Wiedcrznkammentritt des Parlaments den KrteaS- mtnister über bie Maßnahmen interpellieren, die die Re. Vierung ,« ergreifen gedenkt, mn Li, », Hebungen ein beiden Standpunkte nicht erfolgen könne, weil England eine weit größere Kriegsflotte sür sei» eigenes Land sür nötig halte, als die Bereinigten Staaten sür sich beanspruchen. Unter diesen Umständen sei es besser, bie Konferenz abzubrechen, als baß die Bereinigten Staaten Verträge eingehen, die die amerikanische Negierung zwingen würden, ihre Rüstungen zu erhöhen, statt sie ciuzuschränken. Der Anlatz zu -er englischen Kabinetts- Sitzung. Vertagung der WeltabrüftnngSkonfcreuz auf ««bestimmte Zeit? London, 30. Juli. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt: Den Anlaß zu der gestrigen Zu sammenkunft des Kabinetts bildeten ernste Depeschen ans Mens an Chamberlai«. Der Inhalt wurde nicht bekannt- gegeben. aber es verlautet, daß die britische Delegation bei ihrer Ankunft in Genf fanden, daß die Atmosphäre sich nicht gebessert habe. Die Aufnahme der britischen Vorschläge bei der amerikanischen Delegation war alles andere als begeistert. Bölkerbundskreise in Genf und in London sind besorgt über den drohenden Zusammenbruch der See- abrüstungskonsercnz. Es herrschte die Empfindung, daß, wenn die drei Mächte außerstande gewesen sind, sich über ein be schränktes Seeabrüstungsprogramm zu einigen, die Aussichten aus eine Vereinbarung von etwa SvM 8 chtc « über die weit reichenden Probleme der Abrüstung sehr schwach sind. Der Korrespondent hält es für möglich, daß die Völkcrbiindsver- sammlung im September beschließen werde, die Welt- abrüstnngskonscrcuz auf unbestimmte Zeit zu vertagen, und daß sie vielleicht sogar zögern werde, die Wiederaufnahme der vorbereitenden Abrüstungskonferenz im November anznraten. Amerika droh! mit neuen Kreuzerbaulen. Neuyork, 30. Juli. Die führenden amerikanischen Zeitun gen bringen lange Sondcrbcrichtc aus Rapid City, die alle besagen, daß Coolidge wenig von seiner Erholung auf seinem Landsitze hat und die Genfer Secabrüstungsverhandlungen mit großem Pessimismus verfolgt. Der Präsident wird, wie die Zeitungen schreiben, England für de» Konferenz- abbruch verantwortlich machen. — Amerikanische Marinckrcise sprechen davon, daß nach Abbruch der Genfer Konferenz Amerika für 400 Millionen Dollar Kreuzer bauen würde, um Englands .Kreiizcrstärke gewachsen zu sein. lT.-N.) berufenen Reservisten gegen die a n t i m i l i t ä r i s ch c Propaganda zu schützen. Veranlaßt ist diese Inter pellation durch die in der letzten Zeit wiederholt in ver schiedenen Rescrvistenlagcrn vorgekommcnen Zwischenfälle. Einbernscnc Reservisten hatten, wie erinnerlich, zum Teil unter Absingung der Internationale, gegen die Abhaltung von Rescrvistcnübnngen protestiert. jW. T. B.j Das Pariser Spionaaeurieil gegen Slranders bestättgl Paris, 30. Juli. Das Urteil des Strafgerichts gegen den ehemaligen englischen Hauptmann William Stranders, der wegen angeblicher Spionage zu zwei Jahren Gefäng nis und 1000 Frank Geldstrafe verurteilt worden war, ist nunmehr in zweiter Instanz unter Beibehaltung der Urteils begründung der ersten Instanz bestätigt worden. Wie Warschau das Chorzow-Urleil auifatzl. Warschau, 80. Juli. Von hiesiger amtlicher Stelle wird betreffs des Stickstosfwerkes Chorzow erklärt, daß der Inter nationale Schicdsgerichtshof im Haag entgegen anderslauten den ausländischen Pressemeldnngen in seinem Urteil lediglich zum Ausdruck gebracht habe, daß der Gerichtshof im Haag sür den deutsch-polnischen Streitfall z u st ä n d i g sei. Gin französischer Kreuzer als pvlntfches Schulschiff. Paris, 30. Juli. Der ehemals französische Kreuzer „D'Entrecasteaux" hat, wie aus Cherbourg gemeldet wird, unter dem Namen „Vladislav IV" unter polnischer Flagge und mit einer polnischen Besatzung die Werft verlassen, um künftig in Gdingen als Schulschiff zu dienen. Der Zweck» -er Wilna-Reis- Pilsudskis. Warschau, 30. Juli. In hiesigen politischen Kreisen will man die Reise des Marschalls Ptlsudskt nach Wilna in Zu- sammenhang mit den litauisch.polnischen Annähe rungsversuchen -ringen. jT. UI Der deutsch-österreichische Anschluß. Der deutsch-österreichische Anschluß und das damit eng zusammenhängende Problem Mitteleuropa haben aus Anlaß der Wiener Unruhen und in Verbindung mit einer gegen den Anschluß gerichteten Artikelserie der „Kreuz-Zeitung" leb hafte Erörterungen in der politischen Tagespreise hervor gerufen. Die mitteleuropäische Verkehrs- und wirtschafts politische Verständigung, die für Deutschland nur gleichzeitig mit der Anschlußfrage gewertet werden kann, spielt zurzeit in gewissem Sinne eine ähnliche Rolle, wie der deutsche Zollverein im Anfänge der deutschen nationalen Einheits bewegung. Die hohe Bedeutung dieses Problems — es ist wirklich ein solches wegen seiper tiefgründigen Schwierig keiten und nicht bloß eine einfache Frage — ist auch aus der Genfer Weltwirtschaftskonferenz anerkannt worden. Dort er klärte der ehemalige BölkerbundSkommissar Dr. Zimmcr- mann, der das im Frieden von St. Germain zerstückelte Oesterreich ein paar Jahre hindurch auf diktatorische Manier zu „sanieren" berufen war, daß die Herstellung einer gewissen wirtschaftlichen Einheit zwischen den Ländern Mitteleuropas für-den Wiederaufbau unseres Kontinents wesentlich sei. Eine der Konferenz vorgelcgte Denkschrift beleuchtete in drastischer Weise die Nachteile, die sich aus dem gegenwärtigen Ab sperrungszustande der einzelnen Gebiete ergeben. Vor dem Kriege stellte Mitteleuropa in seiner damaligen Gliederung eine der vollkommensten Wirtschaftsgemeinschaften dar. Heute sind auf demselben Raume sieben Mittel- und Kleinstaaten zusammengepfercht, mit Paßzwang, Schutzzöllen, Ein- und Ausfuhrverboten auf der ganzen Linie und mit einer Gc- samtverlängerung der Zollgrenzen um mehr als 6000 Kilo meter. Wie sich diese Hemmnisse praktisch auswirkcn, er läutert die Denkschrift u. a. an folgenden Beispielen: Mittel europa in seiner jetzigen Gestalt bedeutet die drückendste, oft geradezu entwürdigende Erschwerung des Personenverkehrs: so hat der „Schnellzug" Wien—Bukarest auf der Tcillinic Wien—Krakau bei rund 400 Kilometer Fahrstrecke über vier Stunden Stchzeit! Der Donauverkehr von Regcnsburg bis zum Meere ist gegen die Vorkriegszeit beinahe ans die Hälfte zusammcngeschrnmpft. da heute die Schiffsladungen auf der früher ohne Grenzformalitätcn befahrenen Wasser straße zwischen Passan und Orsova von fünf verschiedenen Staaten geprüft werden. Die Tarife der Donanscbisfahrt- Unternehmungen sind in mehr als einem halben Dutzend Währungen zu errechnen! Auf Grund des gesamten von ihr verarbeiteten Materials kommt die Denkschrift mit Recht zu dem Schlüsse, daß das heutige Mitteleuropa ein Schulbei spiel dafür ist, wie Europa nicht aussehen darf, wenn cs sich gegenüber anderen Kontinenten wirtschaftlich behaupten will. Die Beseitigung der bestehenden Unzulänglichkeiten wird erheblich dadurch erschwert, baß politische Einflüsse sich hem mend einem allgemeinen Ausgleich entgegenstcllen, der sich in natürlicher Folgerichtigkeit auf dem Boden von Wirt schaftsverträgen der mitteleuropäischen Staaten mit Deutsch- land und untereinander bewegen muß. Auf solche Ein wirkungen politischen Charakters ist insbesondere der ur sprüngliche Gedanke eines Donaubundes zurttckznführen, den Frankreich ins Leben rufen wollte, um mit Hilfe der früher ganz von ihm abhängigen Nachfolgestaaten in Mitteleuropa die Vorherrschaft auszuübcn und gleichzeitig Deutschland und Italien in Schach zu halten, u. a. durch die Bildung eines neue» österreichisch-ungarischen Staates mit einer der Pariser Politik willfährigen monarchischen Spitze. Inzwischen sind aber die ehemaligen französischen „Vasallenstaaten" so er starkt, daß sie sich der Pariser Vormundschaft nicht mehr beugen wollen, sondern nach einer anderweitigen Orientie rung Ausschau halten, die ihren wirtschaftlichen Interessen besser entspricht. Bon maßgeblicher Prager Seite wird neuer dings stark betont, baß die Unterhaltung guter wirtschaftlicher Beziehungen nicht bloß zu Oesterreich, sondern auch zn Deutschland für die Tschecho-Slowakei lebenswichtig sei. Wenn man weitergehcnde Ziele mehr ober weniger utopistischer Natur ablchnt und sich auf praktisch Erreichbares 4»<'chränkt, so liegen durchaus im Bereiche der Möglichkeit Abbi.n der Zollschranken. Erleichterung des Paßwesens, Gründung eines Vereins mitteleuropäischer Eifenbahnvermaltungen mit dem wegen seiner Verdienste allseitig anerkannten deutschen Ver ein als Rückgrat, Schaffung eines mitteleuropäischen Post vereins nach dem Muster des alten deutsch-österreichisch- ungarischen Postbünbntsses und industrielle Zusammenarbeit, namentlich auch »wischen Deutschlan- und Oesterreich. Die Zersetzung des französischen Heeres.
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