Zschopauer Wochenblatt Gemeinnützige und angenehm unterhaltende Mittheilungen für den Bürger und Landmau«. Mit allergnäbigster RSnigl. Sächsischer Loncession. 40. Sonnabends, den 3. October 1846. Mottor Ach, wie verschiede» thut sich kund daS Herz Dort in der Freude, — dort im bitter» Schmerz! , I. Das Lied vorn Herzen *) 'S Herz ist ein spaßig'« Ding, Oft ist'« so schwer, oft g'ring, Ost ist'« so mäuschenstill, Ost hämmert'« wie 'ne Mühl; Ost thut « ein' wohl schmerzen, Drnm sagt mein schlichter Sinn: 'S sitzt was Lebendig'« d'rin, Macht Freud' und Schmerzen Ganz tief im Herzen. ES kann ja diSeurlr'n, Mit ein' selbst diSputir'n; Ich Hab'« oft gar nicht g'sragt, Und 'S hat mir doch waö g'sagt; — Da thut'« ein'zucken so und schlagen, 'S sind keine Worte zwar, 'S spricht aber deutlich klar, Thut ein' All'« sage», Und nur durch'« Schlagen. 'S Herz schlägt zu aller Zeit, Sieht man de« Nächsten Leid, Wenn man BöseS tbut, Da schlägt e« gar nicht gut, Da hört »ui» cs gewaltig hämnlern. — Am liebsten suhlt man'« schlag'n, Thut un« di« Liebe Plag'», Wenn'« un« die Brust beengt, Man an sein Dirndl denkt. Ganz taub sind viele Leut', So laut auch'« Unglück schreit, Bei denen ist'« Herz ganz weg, Sitzt nicht am rechten Fleck. ') In Wiener Dialekt, Und erst ganz spät in alten Tagen, Da fühl'u sie zentnerschwer, Wa« sonst so leicht doch war, — Zn alten Tagen Thut's furchtbar schlagen. Und hemmt «s seine» Lauf, Hört es zu pochen auf, Drücket in guter Ruh', Unö Gott die Tsugen zu, — Dann hört für hi er cs auf zu sihlageP —, Doch steigt ein braves Herz Dann sicher heimathSwärtS, Zu einem bessern Sein, In Gottes Himmel ein! — H. Die Traube. Das Land der Verheißung, in welches Mo ses sein Volk führte, trug unter andern wilden Früchten auch auserlesene Trauben. Davon zeugte das edle Gewächs des Weinstockes, das am Bache Cscvl abgeschnitten und, auf zwei Stäben hangend, zur allgemeinen Verwunderung in das Lager getragen ward. — Sind nun auch die Trauben, die an unfern Reben gedeihen, jenem Narturerzengniß Escvl nicht zu verglei chen, so behaupten sie doch unter den Früchten, die durch den Segen des Himmels und durch menschliche Bemühungen gewonnen werden, ei nen vorzüglichen, wo nicht den ersten Rang. Denn ihnen entquillt der unvergleichliche Lebenssaft, der das menschliche Herz stärkt und