Ischopauer Wochenblatt. Gemeinnützige und angenehm unterhaltende Mittheilungen für den Bürger und Larr-mann. Mit allergnädigfter Rtznigl. Sächsischer Loncession. 47. Sonnabends, den 21. November 1846. Mottor Jrd'sche Räthsel lösen sich Dir einst, In dem Jenseits, wo D» nicht mehr weinst'. I. Trauernden Muttern. (Zum Todtenfeste.) Sonder Zweifel, sonder Beben , Laßt zum Vater himmelwärts, Obwohl weinend, uns erheben Fromme Hände, Blick und Herz! Dahin leitet jener Auen Unermeff'ueS Sterngebiet, Jene Milchbahn, die durch blauen Leichten Aether aufwärts zieht! Darauf weist «nS der verschiednen Sterne Größe, Glanz und Licht, Selbst ins Herz des Unzufried'nen Strömend Trost und Zuversicht. Zwar sein Rath ist unergründlich — Dennoch hat, was er verfugt. Ob's uns schien unüberwindlich, Hoffnung und Gebet besiegt. Dahin wallen lichtumflossen Die der Hirt für sich behält; Neue Welten sind die Sprossen, . Erster Sproß mar diese Welt! „Vaters Wille — der geschehe'." Dies Gebet hat uns gelehrt Er, der in des VaterS Nähe Noch auf uns die Blicke kehrt. Deren diese niedre Erde Werth nicht war — sie schirmt, erhöht, Jener große Hirt der Heerde, Welchem kein» verloren geht. Der gezeigt und hinterlasscn Uns des guten Hirten Bild, Welches jede Brust kann fassen, Jeder Brust ist Schirm und Schild. Die, der Mutter Glück und Freude, Hat er für die Flur bestimmt. Wo er sie zur Lebensweide ' Unter eig'ne Obhut nimmt. ES verhallt der Lämmchen Flehen, ES verhallt der Mutter Ruf Nicht vor ihm, der Thal und Höhen Und fiir'S Lamm die Mutter schuf! Räthsel ist'S, wozu vergeben« Sich der Geist das Wort ersinnt: Wie der Faden ihres Lebens Sich in jene» übcrspinnt? O gedenkt, ihr Langen Mutter, Wenn der Blick nach Jenseits schweift, Daß die Garbe für den Schnitter, Für den Kranz die Blnthe reist. Aber daß, wo sich nach Graden Das Vollkommnrre enthüllt, Ein Beginn auf Erdenpsaden UnS als Pfand des Jenseits gilt! Daß, wenn diese Lebenswiese Nur ein Huttendorf umgränzt, In dem nahen Paradiese , Gottes Stadt entgegen glänzt! „ . - Daß aus Tod entsteht Genesung, UnS die Nacht das Licht erschließt, Ans dem Saatkorn nach Verwesung Unverwesliches entsprießt,