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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-14
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1882
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.25 L0 LS so ibrik >0 4. anltz ibril 75 beL X) !0. llnst. er L V..F. chlick) töLO 7. >chin» ro. -hl-r) Irbitz) örner) 95.50 Fabrik Zabrik 58. 20. Zabrlk i St^ 75M LI. «yben- 132.50 We'gcl 100. 82. t.—. «Schi. 64'/,. Oricn-. Äffische Darm. 281'/.. 206',.^ 93.90. ibarde» 313 75. > 58.67^ 210.-. 85. , 1873 -235^1. Herbst 1.- .X. »na: 9. mg: 32. b— ^l, statt. — (Erstes llen» — Juiport Doste«, kendrnz: » Nr. 35 ,er Dost, wohldc. paraiso". -in. »er West. r aa. urur" »st Dampfer »d Vera« »ach Et. » von West« ..Elqsia" »In" von Lmiord- erikanilkbe ».Dampler »ler „Br,< olyriesian" stau" »«» Br« fiele", «rpol. d,« m Landau »erpe». Vrscketnt täglich früh S'/, Uhr. Urdarfton und Lrvrdttion Iohanne-gafie 33. APrräilluudrn -er Urdaclion: Bonnittag» 10—12 Uhr. Nachmittag 5—6 Ubr. Für dt« Rückte« I.neei-Iinrr »ach« ßa tu iiiktacvr» »>Ll «rrdiudiich. A«n»tzme der sür die nä«flsol,e»de Nummer bestimmten Inirraie a» Wochentagen dis L Udr Nachmittag», an Sonn- u»d Seitlagc» früh l»s ',,S lttzr. 3n den /Malen fnr 3ns.-Zunahme: Ltta Klemm. UniversitSttslraße 21, Laut» Lösche, kalharmensirabe 18, p. nur bis 'i,3 litzr. Anzeiger. Organ fnr Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GcMtSvcrkchr. Freitag den 14. April 1882. Auflage L7,2S0. Ldannementsvrns vienelj. 4'/, Mk., mcl. Bnnqerlodn 5 Ml., durch die Bost bezogen Ü Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren iür Extrabeilage, atzue Postbeiördernng 39 Mt. «»t Postbefürverung 48 All. Inserate Sqewallene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Lchriiten laut unjcrem Prn». Verzeichnis;. Tabellarischer Latz narr, höherem Tarif. Lrrlamrn unter den Neditcliousllrich die Loa!t;ei!c SO Pf. Zierate stad strlS an die NzprSrri«« zu lenden. — Rabatt wird nichr gegeben. Zahlung praeuiilueruai.io oder durch Pest- nachmihnie. 76. Zahrczang. Amtlicher Thetl. Vrkanntmachung. Dir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, da» tie Grundstücke an der Stephan« und an der DiSmarckstraße in der nachstehenden Weise mit HanS- und Straßennummern versel>en worben sind: Stephan - Strasie von der Hoepikalstraße aus gerechnet: Linke Seite Rechte Seite Alle Nummer Neue Nummer Braiid- Catastcr Besitzer > Alle Nummer 'Neue Nummer Brand- Lataster Besitzer HoSpüalstr. 1 807 Ü Otto Friedrich Bolckmar und Earl Ho-p lalstr. 16 Friedrich David Boersier l7/I8 2 807 Deutsch« Reich-Post Johanni». Köuigestr. thal 4 8 b63 Neue lUtiversitStS-Sternivarlc 14 4/6 604L2 Stadt-Commun (Nicolaischule) 8 — Si. JokanmstioSpilal 10,12 — C. G. Naumann 14 416 ^ X Karl Franz Köhler 16/18 416 k' Karl August Schulze 20 41611 Jul. Nob Hossmana 22 — Ernst Eduard Prost. Dksmarel k'-Strafie. Straßen- Brand. _ Straßen. Brand- Nummer Cülasicr Besitzer Nummer Cataftcr Besitzer 1/2 — Stadt Commua 11 780/? Naoum Ta.näich Dedo 3,4 — Thomasschule 12 78 (j Remh. Ludwig Wallder ü 76 L Heinrich Wilhelm Krobitzsch 13 19 Baustellen 6 7UI, Franz Aid. Friede. Gonlard Al — Ouo Priet 7 . Richard Müller 21 — Friede. Willi. Krügel 8 778 > (Lori Moritz Eduard Kcyscr 22 668 Gustav Najork 9 7811 Earl Ferd. Ficlnger — Siadt-Eommu» 10 78 .V Emil ttöhlcr 24 — Lug. Beruh. Teubuer. Leipzig, am 5. April 1852. Der Rath der Ttadt Leipzig. Ur. Trönvlln. CichoriuS. Wir beabsichtigen in nächster Zeit, kurz nach der Ostcr- messc, die Halle'schc 2kraste neu pflast-rn zu lasten, nnd er geht deshalb an die Besitzer der angrenzenden Gruntsijickc und bez. an die Anwohner hierdurch die Aufforderung, etwa beabsichtigte, den bezcichnetcn Skrastenkract berührende Arbeiten an de» Privat-, GaS- und Wasserleitungen und Besichteustcn ungesäumt nach Ablauf der diesjährigen Osler- nieste und jedenfalls vcr der Nciipstastcrnng »»szuführen, da mit Rücksicht ans die Erhaltung eines guten Straßen- pstasterS dergleichen Arbeiten wäkrend eine- Zeitraumes von 5 Jahren »ach beendeter Ncnpslaslerung in der Regel nicht mehr zugelasten werden. Nicht minder werden die Erstgenannten unter Verweisung aus unsere Bekanntmachung vom 29. März 1879 und bez. 10. März 1581 ausgefordert, bei Bermeikung einer Geld strafe bis zu 60 oder der sonst in der gedachten Bekannt machung angedrohten Rack'tbeile, die Unterführung der Dach traufen mittelst besonderer Fallrebrschlcußen unter den Fuß wegen hindurch in tie Hanplschlenste der Straße rechtzeitig bewirken zu lasier, und ticS spätestens biS zum 13. Mai cr. bei uns zu beantragen. Die Höbe der wegen Herstellung der Fallrohrschleusten zuvor zu hinterlcgendon Banscbkoslen wird einem jeden Be teiligten mittelst besonderer Znsorligung bekannt gegeben. Leipzig, am 27. Marz 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. llr Georgi. Eichonufi. DclraluitlltaihnnH. Die Anlieferung und Verlegung von Granit-krottoir- Platten. sowie die Herstellung des Molaikpflaster- aus den Fußwegen längs deS Bairischen Bahnhofes in der Bairischen- und Kolsicnstraste ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber dc-halb hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 5. April >882 Der Ratb der Stadt Leipzig. Dr. Trönvlin. EiworiuS. Die Geschäfte unserer Schulgelder-Einnahme werden am Sonnabend, den IS. dies. Mo»., der Reinigung der Locale wegen, ausgesetzt. Leipzig, den 12. Avril >882. Der Rath der Stadt Leipzig. l)x. Trönbti«. Dckanalmachnng. Der Handarbeiter Hdarl Frtedrteb Kräh«an», am 11. August >839 in Debitzdenben geboren, dessen Wohnung nicht zu ermitteln ist, soll sich dennoch unangemeldet hier aufbalten. Wir ersuchen daher Diejenigen, denen hierüber etwa» bekannt sein oder znr Kennt,,ist kommen sollte, sofort gefällige Anzeige anher zu erstatten. Leipzig, am 5. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. <Ar,nca.Amt). Ludwig. Wolf. Werner. Realschule ll. Srdunng. M»«ta,, den 17. April, früh 8 Uhr A„s,»tz»epr»f»»z — vr. kkulr. Erlle Mrgcrschule für Nusdeu. Di« Ausnahme der in tie 8tru Elasten rlntretende» Kinder findet Mstttag. den 17. April, Vormittag» 10 Uhr, im Schulsaole statt. Die sür die Elasten 5—1 angcmeldeten neuen Schüler Hoden sich Tie»»t«>. früh 7 Uhr. die in die Elasten 7 und 6 ausgenommenen Dte»»t«G, 8 Uhr, im Zimmer de» DircclorS einzufinden. Leipzig, den 13 April 1882. 6. kotmer, Dir. vtttte Mrgerschnle für Uuabe». Die Ausnahme der neueintretenden Schüler findet M«»t»g, de« >?. LprU Vormittags v Uhr. ün Schullaale statt. Dir T»rl klektor. rünfte Vürgttschüle. M««t»«, den 17. April, vormittags 9 Uhr, Inknahme der »«»»gemeldeten Kinder. vr. lüilhr, Direktor. erkt Sr;irt;sschule. Montaa, den 17. April e., Vormittags T Uhr. finde« die eterltchr «tusuahine der augrmclSrtru Kinder statt. Ködert Kr»u»r>, Direktor. VierteWrl.slchttle. Die Ausnahme der neueiutreteud-u Kinder findet M»«tag. den 17. Aaefi. GorakeMg» 9 Uhr. statt. Dir. Vrdoed. Dir Aufnahme der für die Elcmemarclassea angemeldete» Kinder ersolgt - > Montag. den 17. April, S Udr. im Schvliaale. Direktor Vr. 8»«l»ne. Ltttttsche r-rtbil-unssschule sür Mttchr«. Sämmtliche Schülerinnen der Städtische» Fortbildungsschule für Mädchen haben fick, DirnStag, srüb 9 Uhr, n» Aarterreiaale der Schul«, Thoma-Ikiechdos 21/22. eiazuftudeu. llcipzig, de» 13. April 1882. kV Volmer, Dir Sitstlligen Eltern, deren Kinder »v Ostern 1884 in der evangelisch.reformi»«» Kirche confirmtrt werde» sollen, werden ersucht, dieselben tu der Zeit mnn 11. di« 15. April d. anzumelden, und «v»r di« Knaben de, Herrn Pastor I>. Howard, die Mädchen bei Herrn Pastor 1). Drcydorss. Selbstanmetdungen der Kinder werden nicht angenommen. Leipzig, am 3. April 1882. Das cvaiigeltsch-refarmirte Pfarramt. Nichtamtlicher Theit. Die Frnhjahrssesston des Reichstages. Die Nachricht von dem baldigen Wiederznsammentritt de« NcichSlagcS bat einen lebhafteren Pulvschlag in daS politische Loben gebracht und mit der am Mittwoch statt.zebabken Wieder eröffnung der Sitzungen deS Bundes rat HS beginnen bereit« mit aller Macht die Vorbereitungen zu der neuen Session, al» deren Arbeitspensum die Tabakmonopolvorlage, daS UnsallversicherungS- und Krankcueasiengesetz und die Abänderung der Gewerbeordnung erscheinen. I» ungesähr vierzehn Tagen must der BundeSrath sich über diese umfangreichen Vorlagen schlüssig gemacht baden, wenn dieselben dem Reichstag rechtzeitig zugehen sollen. Derselbe wird, wie die „Provuizial-Eorrespondcnz" iu Be stätigung früherer Angaben mittheilt, in den letzten Tagen deS April einbcrusen werden, und eS wäre, nebenbei bemerkt, an der Zeit, den genauen Termin bald bekannt zu machen, damit die durch eine neue lange Session hart in Anspruch genommenen Abgeordneten sich wenigsten« rechtzeitig mit ihren sonstigen Geschäften einrichtcn können. Schwierigkeiten wird im Bundeürolh wohl nur die Tabakmonopolvorlage machen. Indessen wird auch an der Annahme diese- Gesetze« seiten- der Regierungen nicht mehr zu zweifeln sein. ES scheint scstzustehen, daß die kleinen Bundesstaaten in Mitteldeutschland »lSgesämmt oder doch fast alle aus finan ziellen Ealannlälen und aus Gewohnheit nacbzuqeben für da« Monopol sich haben gewinnen lasten, und baß sich sonach eine Majorität gegen die mittleren und größeren BnndeSstaalrn bildet, unter denen „och Württemberg auSicheidet und Baiern bis jetzt eine ziemlich unklare Haltung rinninimt. Um so unzweifelhafter ist die Ablehnung des Mo nopols im Reichstag; der weiter: Operationsplan der Reichskanzler- nach dieser Ablehnung aber ist da- große Ratlsicl der Zukunst. Ob eine Auslösung de« Reichstags in Sickt steht, ver mag heute Niemand zu sagen. Ausgeschlossen ist die Mög lichkeit. baß wir plötzlich vor neuen ReichttagSwahlen stehen, jedenfalls nicht und ganz sicher sind im Herbst neue Wahlen zum preußischen Abgeordnelenbause zu vollziehen. Die Parteien sind denn auch bereit- rüstig an der Arbeit, ihre Vor bereitungen für diese Wablbewegung zu trrsien, ibre Organi sationen zu verbessern, die Agitaticn von langer Hand einzu- leiten, die Festigkeit und AuSdebnunaSsähigkeit ihrer Positionen zu prüfen. Unter den Liberalen sind auch jetzt wieder die vorgeschrittenere» Richtungen am eifrigsten bei dem Werk. Tie Fortschritt-Partei veranstalte» provinzielle Parteitage nnd erläßt unermüdlich Ausrufe, die in dem beständigen Refrain: Geld, mebr Geld! nicht gerade anmuthig auSklingen. Die „liberale Vereinigung" ladet zu einem allgemeinen Partei tag ein nnd legt da und dort, wie z. B. jüngst wieder von Bremen auS, Hand an die Gründung von Organisationen in engere» Kreisen. Dir möchten unfern Parteigenossen dringend ans Herz legen, sich die Übeln Erfahrungen der jüngsten Ver gangenheit zur Lebre dienen zu lasten und rechtzeitig und eifrig den Zustand ihrer Wahlorganisationen localer, provinzieller und centraler Art zu prüfen; e« wird obnc Zweifel überall mancher Regeneration und Reorganisation, erdichten EsicrS »nd vermehrter Rührigkeit bedürfen, wenn die Partei eine so starke Vertretung erlangen soll, wie sie nach ihre» Wurzeln im Volke beanspruchen kann. Daß die Liberalen im Allgemeinen nnd in ihrer Gesammt- heit m,l günstigen Auosichlen in die Wablbewegung eintretcn. wird Niemand verkeimen. Ein Abgeordnetenhaus mit so starker conservativer Veriretung, wie eS vor drei Jahren in Preußen gewählt worden, wird gewiß nicht mehr z» Stande kommen, nachdem so Vieles geschehen, was den oppositionellen Zug iw Volke nolkwcndig verstärken mußte. Indessen glauben wir nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß die Erfolge, welche der „entschiedene Liberalismus" bei den letzten ReichS- kagswahlcii davongctragcn» sich in demselben Maße bei den preußischen Lanktagowablen nicht wiederholen werken, schon wegen deS andern Wahlsystems, daS im Gegensatz zu dem allgemeinen gleichen Wahlrecht den gemäßigteren Richtungen sich günstiger erweise» wird als den raviealerci». WaS di: Eonservalivcn bclrisst, so suhlen sie wohl, daß ibre Machtstellung einigermaßen gefährdet ist uuv suchen dieser Gefahr zu begegnen; sie treffen ihrerseits sehr um- sasteude und planmäßige Wahlvorbereitungen und suchen sich der Unterstützung der Ultramontanc» zu versichern, die in mehr als einem Wahlkreis von ausschlaggebender Bedeutung ist. Die Ultranivntancn selbst sind immer in der beneidcnS- werthen Lage, daß sie in der Mehrzahl ihrer Wahlkreise eine ernste Eoncurrenz überhaupt nicht zu fürchten brauchen. Wir hatten, wie bemerkt, die WablanSsichlcn sür die Libera len im Allgemeinen und für die National liberalen im Besonderen keineswegs sur ungünstig. Allein zu rechtzeitiger Rüstung, zu sorgfältiger Prüfung der bestehenden Organisa tionen. mit einem Wort zu lbatkrästiger Vorbereitung kann nicht dringend und früh genug er»,ahnt werten. Dvr Äsiedereröstnung des Reichstages seben alle Parteien mit K-pai-nung entgegen; die FrühjahrS-Session destelbe» aber Gird r-en Ebaraktcr eine- „klärenden Ereignisse-" wohl m Anspruch nehmen dürfen. Leipzig 14. April 1882. Dem BundeSrath ging, wie schon gemeldet, da-Gesetz über die Kranlenversicheriivg derArbeiter zu; das selbe hat 72 Paragraphen. Die ersten zwei Paragraphen stellen den Versicherung-Zwang fest. tz. l lautet: Alle in Bergwerken ,c.. i» Fabriken, dein, Estenbahn, und Baubetrieb Bcschüjtiglcn. sowie diejenigen Beleicbsböanilcii, deren Ver dienst täglich nicht über KVj beträgt, sind gegen Krankheit zu versichern; ferner alle Gehilfen und Arbeiter, die in son- ftigrn stevendc» Geiverbebelrieben gegen Lob» beschäftigt sind. tz. 2 lautet: Durch OrtSstatul oder durch Beschluß «incS größeren EommunalverbandcS können dnrck die oberste Verwaltung-' Behörde obigen Personen gleichgestellt werden HandlunaS- gehilsen und Lehrlinge, selbstständige Gewerbetreibende, tie für Rechnung Anderer gewerblich« Erzeugnisse Herstellen, lank- und sorstivirthschasll'iche Arbeiter :c. Für alle Personen unler tz. 1 tritl die Gemeinde als Krankenversicherung ein. Tie Unterstützung ist vom 4. Tage nach Eintritt der Krankheit sür die Dauer der Erwerbsunfähigkeit, jedoch höchstens für IS Wochen zu leisten. Tic Gennunden sich berechtigt, sür die unter tz- l fallenden Personen OrtSkrankencassen zu er richten. DelricbSnnternehmer. bei denen 50 oder mehr Per sonen beschäftigt werden, sind znr Errichtung einer Fabrik- krankencalsc verpflichtet. Baukrankcncassen wüsten sür die bei Eisenbahn-, Eanak-, Wege-, Deich- und Frstungöbaulen beschäftigten Perwnen von den Bauherren errichtet werden. Für die Jnnungöcasscn bleiben die Vorschriften der Gewerbe ordnung in Kraft. Für Mitglieder der LnappschaftScastcn tritt weder eine Verpflichtung der Gemeinde, noch Anderer ein, der Krankeneaste anzugehören; dasselbe gilt von den ein geschriebenen Hiljecasten, wenn diese ihren Mitgliedern min desten- dieselben Leistungen geivähren, wie die Gemeinde, kraiiftnversicherung. Die bestehenden Krankencnssen mit Bci- lrittepslicht nnlersiegen den Vorschriften diese- Gesetze». DaS Gesetz betressenv die Abänderung de» Titels 8 der Gewerbe ordnung wird ausgehoben; daS Gesetz über eingeschriebene HilsScasten findet aus die unter die Vorschriften über OrtS krankencassen re. fallenden Easte keine Anwendung mehr. Dieses Gesetz tritt am l. Januar >883 in Kraft. lieber die am Mittwoch staktaesundene Sitzung deS BundeSrathS wird noch der >.N. Z." berichtet: „Der BundeSrath hielt heute Nachmittag 3 Uhr eine Plenarsitzung unler dem Borsitz deS StaalSsecrelär» ». Bötticher. La handelte sich in derselben darum, durch die Abwickelung der Formaliiätrn Zeit zu gewinnen, eine Bereiiwarung bez. der lieber- Weisung der sür den Reick>Siag bestimmten Verlagen an die zustetien den Ausschüsse herbeizusührcn. So wurde denn in der heutigen Sitzung zunächst ossieiell da« Schreiben de- Reichskanzler» über die geschäftliche Behandlung der dem BundeSrath vorliegenden wich tigeren VeralhungSgegenstände (»Iso Beginn der bez. Erörterungen in der Vock>« von, 16. dö. Mt», ob) zur Kennmih genommen. ES wurde ferner der Entwurs de< Gesetze» über die Unsallversiche- rnng der Arbeiter den AuSichüfien sür Handel und Verkehr «nd Iustizweien. der Entwnri einet GrsetzeS über die Abänderung der Gewerbeordnung und der Entwurf eine» Gesetze- über die kranken« Versicherung der Arbeiter dem >u-schoste sür Handel und Verkehr, der Entwurs eine« Gesetze» über da« ReichStabakmonopol den Au», schlissen für Zölle und Steuern, sür Handel und Verkehr und sür RechnungSweien überwiest«. Ein Entwurf über Abänderung de» Za Uta riss ging an den Aueschuh sür Zoll und Steuern. Außer- dem wurden vorgelegt ein Eonsularvertrag mit Brasilien und r» kamen noch einige Anträge nnd Eingaben von nebensächlicher Be deutung zur Erledigung. — Die erwähnten Vorlagen bilden da» wesentlichste Material für die bevorstehende Relch'taqtstsfton. Et werden dieselbe außerdem noch teschästigen: ein Relicien-Gesetz sür Heer und Marine, auch wohl ein dem soeben beschlossenen preußischen entsprechende« Beamten Pensiont- i esetz und ein kurzer Nachtragtetat, welcher dat Voubedürsn ß einzelner ReichSämter betrifft. Angaben über jetzt brvorsteliende wettere Vorlagen betrefirnd die Berlingernng der Ltatt- und LegiSIaiurver,odtn oder gne datTrunfinchtSgesetz und dergl. sind unrichtig. S» find alle Anordnungen getroste», mn dem Reichstage bei seinem Zusammentritt da» Tabakmonopol, die Gewerbeordnung»« Novelle und dat Gesetz über die Arbettkr4ürankk»vwsicherung vor- zulegen; dagegen nnrd sich die Vorlegung des Unfall-Versicherungo- oelktzkS noch etwa» verzögern, da die Vorarbcileu noch mancheilei Schwierigkeiten machen, — Zunächst lind auch sür die deute bcm BundeSrath vvrgelegle» Entwürfe vv» veil Ausschüssen Resercuten ernannt. Die Amslchußarbeitei» sollen am 18. d. M. beginnen. Zu denselben wessen u. A. ein: der bairische Finanzminisrer von Riedel, der würtlembergische Slaatsminister vo» Miiinacht, kxr badische Ministerpräsident Turban, der badische Finanzininisler Ellstälter." In diplomatischen Kreisen wird erzählt, baß Fürst BiSmarck sich in seinem GratulationStclegra»»,, an den »en ernannte,« russischen Reichskanzler. Herrn von Giers. deS ehrenvollen Auftrag» zu enllediqcil gehabt habe, die persönliche Genugtknung Kaiser Wilhelm'S über die bedeutsame Aenderung >m Petersburger Eabiuel auznzcigcn. In dieser Form dürfte daS Gerücht kaum aus Zuverlässigkeit Anspruch machen können; wobl aber liegt demselben die Tüat- sache zu Grunde, daß der Kaiser, wie wir bestimmt erfahren, sowohl jetzt al- de, älteren Anlässen sein: »»uniivundei:: Sympathie mit der Person und der Thäligkeit des Herrn v. G»erS anSgelprvchkn hat. Ein höherer Hosbeamler meutte dieser Tage gesprächsweise, da« Wichtigste an der Demission Gortschakoss'S sei, daß Jgnaliess seine Ohnmacht gegenüber den friedlichen Tenbenzen de» Zaren enthüllt habe; nachdem eS ihm nicht gelungen, sich selbst oder einen Mann seiner Farbe an die erste Stelle in der Regierung zu bringen, hätte der PanslaviSmuS a» Gefahr erheblich eingebüstt. Diele Aensterung ist um deswillen besonderer Beachtung wrrlk, weil sie in Anbetracht der begleitenden Umstände, unler denen sie abgegeben wurde, alS ein ziemlich genauer Widerhall brr An schauungen gelten Vars, wie sie in unseren höchsten Kreisen dem russischen Sqstcmwcchsel gegenüber gehegt werden. Auch eine der „P. C" au» St. Petersburg zugehende Mittheilnng ronstalirt den trefflichen Eindruck, welchen die Ernennung de» Herrn v. GierS znm Minister keS Aenstcren sowohl bei den fremden Verlrelnngen in der russischen Hauvl- tadl alS auch in der russischen Diplomatie fast a,iSiiahmelo:<- bervorgerusen hat. Eine in diplomatischen Petersburger Kreisen stark verbreitete Annahme führt Len Impuls zu der Entschließung deü Kaisers aus Nalhschläge LeS zur Zeit noch in Galschina weilenden Botschafters in Paris. Fürsten Orlow, zurück, welcher eine Accentuirung der Stellung de« Herrn v. GierS und der durch keusclbcn bisher nach außen befolgten Politik als wünsche»-.oerth empfohlen haben soll. Sicher ist. daß die Ernennung deS Herrn v. G.crS unmittelbar auS Ler Imtialive de« Kaiser» erfolgte, unk daß dieselbe, obwohl sie stelö sür eine ziemlich wahrscheinliche Eventualität gegolten hatte, dennoch selbst sür die inlimslen Kreise eine Uebcrraschuug bildete. Tie vollständig russisicirte Familie de» Herrn v. GierS, von dem auch zwei Brüder in zivei russischen Ministerien eine verdienstvolle Tliätigkcit in hohen Stellungen entfalten, ist schwedischer Herkunft und stammt auS Finn land. Vermählt ist Herr von Gier» mit einer Fürstin Kautakuzene. Ein rheinische- Blatt giel't sich di« überflüssige Mühe, der Nachricht enkgrgenzulrelcn, baß seitens der würrtemberg,- schen Regierung der Plan einer ständigen Liplonialischcn Vertretung beim Vatikan ge ja stk wäre. Man sieht, welche phantastische Blülhen bereit- die Gerüchte von de. Eonversion des Königs Kart getrieben haben. DaS Aenstcrste. wa- man jener Melkung a» Begründung zugeslekcn will, ist die Möglich keit. Laß Württemberg sich mit ler preußischen Regierung in Vrrl'iiiLung gesetzt haben könne, um eine Vertretung scuicr Interessen bei der Euric Lurch Herrn v. Sckilvzcr zu be wirken. AlS Fürbt Bismarck im RcicbSlag: über seine Ao sicht, eine preußische GcsauLlschasl beim Papst zu errichten, intcrpellirt wurde, stellte cr eine Erwetterung dieser Gesaut!- schast zu einer solchen kcS Reichs sür Len Fall in Aussicht, daß andere Bundesstaaten LaS Bedürfniß e,»pfänden, sich dem preußischen Vorgehen anznschließ-'ii. Auster Württemberg könnte indessen kaum ein zweiter Staat in die Lag: komme!., diese Eventualität wabr zu mache», da den den größeren Gliedern de» Bundes Baicrn bereit» selbstständig bei der Eurie vertreten ist, daS rein protestantische Sachsen keine katholischen Interessen hat, da» Grestherzoglbnin Baden aber nicht entfernt daran denkt, dem Vakica» Triumphe irgend welcher, sei eS auch der bescheidensten Art, zu bereiten. In Wiener essiciöse» Kreisen bchauplet man. Großfürst Wladimir drückte de» lebhaften Wunsch de« Zaren »ach einer persönlichen Zusammenkunft mil Kaiser Franz Joses au-, bedauerte aber gleickizeilig, daß die Verhältnisse nicht danach angcthan seien, eine selche Zusammenkunft für die nächste Zeit in Aussicht zu stelle». In Wien fand am Mittwoch Mittag in dem fürstlich Liechtensteinischen MajeratopalaiS i» Gegenwart de» Kaisers und der Kaiserin, de-Ärviiprinzcii und der Kronprinzessin, der Erzhcrzöge »uv Erzherzoginnen, des bairische» Gesandten Grasen Bray in Derlrelung des König» von Baiern. der Prinzen Luilpolv. Ludwig und Leopold von Baicrn, der Herzöge von Nassau und von Eumbtiland und deren Ge mahlinnen. sowie zahlreicher hoher Gäste tie Trauung des Prinzen Arnulf von Baiern mit der Prinzessin Tkercse Liechtenstein durch den Cardinal Fürst- Erzbischos von Fürste,ibcrg statt. Nach dem Tranungöaclc empfingen die Neuvermählten die Glückwünsche der Anwesen de». Die Neuvermählle» werke» einige Tage aus Schieß Markstein verbringen und dann die Hochzeitsreise nach Italien aiilrelci«. In der Mittwoch in Dirn stattgrft»,denen gemeinsamen Ministerconseren; wurde die den Delegationen z» unicr- dreitende Berlage behandelt, »nd zwar aus Grund der Berichte der commandireiiben Generale in Dalmatien und der occu- pirten Provinze» bezüglich de- Umfange» der nökdigcn Bc- ftstigungen. sowie der Höhe deS Tnippeustanke«, der später nothwenvig scheint und der Berechnung der Zulagen, die den Truppen in Zukunft gewährt werden sollen. Nach einer Depesche au» Dien vom Mittwoch meldet FML. Dahlen, daß mehrere Nachrichten, sowie der bieder- fall bei Ig ovci (der einer Ahtbeilung Freiwilliger von der Truppenablheilling de» Obersten Langer in der Nacht vcm l. znm 2. d. MtS. gelungen sei) daraus hinteuteten, daß größere Schwärme von Aufständischen und namentlich von den am 28. v. MtS. von Tientilla vorwärts gedrängten in dem Raume zwischen Cadjici, Grandici und Eurcvo sich aufhalten könnten. FML. Dahlen wurde dadurch, obwohl nach den jüngste« Erfolgen ein positive« Resultat kaum
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