Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-21
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ltz .-it SO .st- L V- i« 25 5n» !«) 'itz) 'er) so brik Kik brik St-- I. den- 5. 7.7» itgel ».»0 rach«. Nkll!- isiscke arm. «.-. SS--,. 13'.. »4 SV. arden 14—. i8.7.< ll.75. re»,... 1872 R^. Herbst - IS. 10 .4. ir. -st. - L lOrste, 14,OM vasten, indem: ft-Sep- ibirr-er langen, Inßkaha Korden en r „DP Rome", nn La» nkderl damvsm ^d-r» dampfet altlmori Bremen, Lnnard» Pdila. verpool: .France^ iltanisch« kenltawn Lnnard- Grfch«i«t tLglttb früh S'/, Uhr. Nettttiou »>k Lr»r-iti«il Jahannetgaffe 33. A»rech>,ußr« »er Rrß«tr»»: Vormittag« 10—13 Uhr. RachmittagS 5—0 Uhr. Mir dt« «Ulk,-dk rm,ri»»ittkr dN«mi«cr>>n, »acht sich tn >itr»»Ltu>» «»» »nbmtUch. ««nähme »er fnr »te nä«ftf«1,e»»e Stummer bestimmten In fern re «n Wacheninneu tzj» 3 Uhr «achmtttan». «« r«nn- «u» Aestta-en früh tzi»'/,» Uhr. 3u -rn Filialen für Ius.-Äuuah»e: Ltts Ule««. Universität-straße 21, L»nis Lüsche, Katharinevstraße 18, p. nur »iS '1,3 Uhr. apMtr und Tageblatt Auzeiger. Meß. Auflage L7.T00. Adonnrmrntsvrris vierlelj. 4'/, MI., incl. Bnnqerlod» 5 Ml., dura, die Pas» bezogen 8 Ml. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Ps. »ebüdren iür Extrabeilage, «tzne Poftbelörvcrung 39 Ml. Mil Paslbciöroerung 48 Ml. Jusrratk Sgespattene Petitzeile 20 Pf. »rüdere Schriften laut unserem Preis- verzeichn >ß. Tabellarischer Sap nach höherem Tarif. Reklamen unter de» Rkdartianakrich die Svalkzeile 50 Pf. Inserate find stets an die Eytzetztti-N za ienkien — Noiinfr a-m. Freitag dm 21. April 1882. ieschäflsverlchr. Zahlung praeuumenui'i» oücr durch Post» uaainahme. 76. ZahMNg. Amtlicher Thell. Zur Keier de» Geburtstage» Seiner Majestät -es Königs von Saufen wird Sonntag, den 2». April dieses Jahres, Mittags 2 Uhr ein Festmahl im hiesigen Schntzenhaufe stattfindcn. Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht, die Tafelkarten L 4 Mark bis zum Abend des 21. dieses Monats auf unserer Nuntiatur im Rachhause zu ent nehmen. Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen. Ohne vorherige Be stellung werden Plätze nicht reservirt. Leipzig, den 13. April 1882. Der Math der Stadt Leipzig. I)«-. Georgi. I)r. Wangemann. . 3« genauer Nachachtung »ringen intr hier»«rch »ie varschrffle«: »ah jeder aur»««en»e Fremde, welcher hier übernachtet, a« Tage fetuer «nknnft, un» wenn »iefe erst in »en <i»en»ftun»en erfalgt, am an»e- reu Tage varmtttag« »an seine« «irthe »et unser« Mel»e-««te («bttzeilnng sür Fremtzcu- Verkehr) an»««el»en ist. »iejenigeu Are« »cn a»er, welche länger als »rei Tage hier sich aus halte«. «nwelSeschetn z» lüscu habe», in Erinnerung un» »e«erke«, »ast Vernachlässigungen »er selüeu «it einer «el»»utze »ts zu 15 o»er »erhältnth- »äkiger Haftstrafe geahnnet «erben Wirten. Leipzig, am 17. April 1882. Las Polizei-Amt »er Statt Leipzig. Richter. Taegner, L. Am 24. dies. Mon. wird mit der Pflasterung der Rur» priuzgraS« begonnen werden, und zwar zunächst aus der Strecke zwischen der Thür de- Grundstücke- Nr. 15 und der Windmüklenstraße. Die Kurprinzstraßc wird daber von ge dachtem Tage ab, je nachdem die» die Pflasterarbeitcn nöthig machen, streckenweise für den gesummte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 20. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r Georgi. Hennig. MolaigqmvaKum. 3» der Vaefrter des «rbunstag» Sr. Majestät tza» Lünig», welche die Anstalt am 22. April, Vormittag- 10 Uhr, a»halten wird (Festredner Herr Prof. vr. Hultgre«), ladet hierdurch ehr- erbietigst eia Verkeigerung voa VauplStzen. Da- an der hergestellt«« Albert-, Gaeola- und Dtctori«»Straste sowie am Muhitveg i» Reudnitz gelegene Areal der dem Johannishospitale gehörigen Parzelle Nr. Z17 des Flurbuchs für Re«d«itz soll zu 8 Bauplätzen Mittwoch, de» S«. ds«. Mt«., Bormlttag« LI Uhr. auf dem Ratbbause, I. Etage. Zimmer Nr. 17, an die Meistbietende» '.'erlauft werden. Der betreffende ParzellirungSplan, auf welchem die Größe der einzelnen Bauplätze angegeben ist und die Verkaufs- bedingungen liegen ebendaselbst' aus dem großen Saale schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 18. April >882. Der Rath der Stadt Leipzig I>r. Georgi. -tvß. Der Inhaber de- von unserem II. Filial als abhanden gekommen angezeigten Interimsscheins über daS Eparcasten- buch Serie II. Nr. 18.770 wird hierdurch ausgefordert, den selben innerhalb drei Monate» und längsten« am 22. Juni d. I. an die Unterzeichnete Anstalt rurückzugeben oder seine Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcassen-Ord- nung gemäß dem angemeldeten Berlustträger nach erfolgter Beeidigung seiner Ansprüche daS Buch au-gehändigt werken wird. Leipzig, den IS. April 1882. Die Ber»a1t««g de« Lethdaase» «. der Spareaffe. Va» «ran PnmÄi^ApE^hr' ?te «»»4^ rrnneellmb-reronnlrt« Bknernml. Nichtamüicher Theil. Jur Parteilage. Die eben vbgelausene parlamentarische Ferienzeit hat manchen Blättern Gelegenheit gegeben, au die national- liberale Partei im Hinblick auf künftige Wahlen allerlei gut gemeinte Rathschläge und Ermahnungen zu richten. Besonder- die Forderung eines neuen Programms unter Stellungnahme zu den wichtigsten schwebenden Fragen ist wieder erhoben worden. Wir vermögen unS nicht z« über zeugen, daß der Erlaß eines neuen grundlegenden Programm- unter de» obwaltenden Umstände» bas Richtige wäre. Ein Programm, wenn es ist, was c- sein soll, nämlich »ttz Hßchtz- schnür sür das dauernd« Verhalten einer Partei, n»n»4«p>rr nur aus sehr allgeniein gefaßten Sätzen bestehe«. N ist unentbehrlich bei der Neubildung einer Partei und unter Umständen kann es wünschenSwerth sein nach großen politischen Krisen. Im klebrigen genügt eS. wenn die Parteien an wichtigen Wendepunkten deS politischen Lebens ihre Auffassung in minder feierlichen Kundgebungen au-sprechen. So hat e- die nationalliberale Partei immer gehalten. Demnächst wird man nun allerdings in Preuße« au- Anlaß der bevorstehenden LandtagSwahle» an einem solchen Wcndcpunct anaelangt sein. Selbstverständlich wird die »ationallibcrale Partei bei dieser Gelegenheit mit einer Er klärung vor daS Land hcrvortretcn; aber sie wird sich nicht wesentlich unterscheiden können von dem entsprechenden Akten stück des Jahre- 1879. Die drei Jahre einer conservativ- klerikalen Majorität haben im Grunde genommen in der Gesetzgebung einen unfruchtbaren Stillstand hervorgebracht. Zu neuen weittragenden Ausgaben Stellung zu nehmen, haben sie überhaupt keine Gelegenheit geboten. Und wo hier und da wirklich ein Stück Rcaction durchgesetzt worden ist, da ist das einfache Festhalten an dem alten Standpunkte der nationalliberalen Partei angesichts der Wahlen erst recht am Platze. Jene obenerwähnten Rathschläge sind allerdings auch mehr ans daS Verhalten der Partei ,n den ReichSangelegen- heiten gemünzt. Die Auslösung deS Reichstag-, aus welche inan sich dabei beruft, halten auch wir für möglich, aber keineswegs sür so wahrscheinlich, wie man die» vielfach zu thun scheint. Die öffentliche Meinung in Deutschland ist zweifel los) ganz überwiegend gegen das Tabakmonopol; und sie wird darin durch die eingehende Beleuchtung, welche der Plan im Reichstage erfahren wird, noch bestärkt werden. Da« ist denn doch eine durchaus andere Lage al» im Iabrc 1878 nach der Ablehnung de« Hödclgefetze- und dem Nobi- ling'schcn Attentate. Und so trauen wir dem Kanzler bei seinem feinen politischen Instinkte den Gedanken nicht zu. da« Tabakmonopol zum Loosung-worte eine- Wahlkampfes zu machen. Sollte eS dennoch geschehen, so wüßten wir auch hier nicht, wie die nationalliderale Partei eiaewrsent lich andere Position al- im vorigen Jahre nehmen sollte. Man sagt, e« gelte, zu den großen socialpolitisch« Plänen deS Reichskanzler- Stellung zu nehmen. Dir- hat die Partei bereit» am 29. Mai vorigen Jahre» gethan. indem sie er klärte. alle Vorschläge der Regierung unbefangen prüfen und dem al» nützlich Erkannten ihre Unterstützung gewähren zu wollen, und dann sortsuhr: ..Die» gilt namentlich auch von dm Vorschlägen, welche für die arbeiten dm E lassen die För derung der Wohlfahrt und dm Schutz gegen die Folgen von UngllickSsällm im Auge haben. Getreu der natürlichen und übernommene» Verpflichtung ivcrteu wir der socialistischen Bewegung «ch( lediglich durch die Niedcrhaltung drohender und gewatEmn« Ausbrüche, sondern vor Allem' auch durch positive Maßregaln sür daS Wohl der arbcitmden Elasten entgegenMretcn bemüht sein." Diese ausdrückliche Stellung- nahiite wiftMlggt zugleich den Vorwurf, daß die Partei sich gerade u« «» Wichtigsten Fragen herumzudrückeu versucht habe. Auch fiftr die Zolltarisfrage, welche dabei besonder» in» Auge gefaßt worden, trifft die« nicht zu. Vielmehr werden ebenfalls zu der Erklärung vom 29. Mai die Gründe, welche di« Lnfrechterbaltung de- alten Grundsätze-, daß in ternationalliberalenPartei abweichenden Anschauungen über Zollsrage« Raum gelasten werden muß, absolut nöth- wendig machen, nochmals klar ausgcsührt. E- unterliegt überhaupt keinem Zweifel, daß in jener Erklärung vom 29. Mai v. I. die Partei sich erschöpf«» über Alle« an»» gesprochen hat, worüber aufgeklärt zu »erden die öffentlich« Meinung verlang« konnte. Sie würde heute kaum ander« reden können. Nicht neue „Programme", neue „Stellungnahmen" also thun un» »vth, sondem Thatkrast in den einzelnen Wahlkreisen. Dies« Thatkrast auzusachen und zu stärken, daS muß jetzt die erste Ausgabe unserer Freunde sein. ES gilt zu handeln! Leipzig, 21. April 1882. Es ist nicht allein der preußische Landtag, welcher durch die Einberufung de« Reichstag« in der ruhigen Erledigung seiner Geschäfte gestört wird, sondern auch andere Landtage, bei denen eine größere Anzabl von Mitgliedern zu gleich dem Reichstage angehört, werden durch den Beginn der RcichStagSscssion in eine sehr schwierige Geschäftslage verseht, so namentlich der bairische und der badische, die noch mitten in der stärksten Arbeit sich befinde». Der preußische Landtag wird voraussichtlich seine Arbeiten dermaßen beschleu nigen, daß er nur wenige Tage mit dem Reichstag eon- currirt und dieser Rücksicht ans die übergeordneten gesetz geberischen Geschäfte de- Reicks kann die Anerkennung nicht versagt werden. In früheren Jahren war die Bemerkung zu mache», daß andere Landtage eine ebenso große Rücksicht auf da- Reich nickt naymcn wie der preußische, dem allerdings die Schwierigkeiten eiuc» gleichzeitigen Tagen- mit dem Reichstag besonder» fühlbar werden. Wir möchten die Hoffnung aussprechen, daß in diesem Jahre auck andere Volksvertretungen, die eine erhebliche Anzahl von ReichStagS- abgeordneten zu ihren Mitgliedern zäblrn, ihre Arbeiten aus» Aeußerste beschleunigen, um die ReichSgcsetzgebung ebne Hinverniste sungiren zu lasten. ES wird ohnehin nickt leicht sein, zu so vorgerückter Iahre-zeit immer einen beschlußfähigen Reichstag beisammen zu halten. Zur Besprechung über ein einheitliche- Verfahren bei den die BerusS-Zählung vom 5. Juni d. I. betreffenden Arbeiten sind die Vorstände der deutschen statistischen Central- stellen vom Director de- kaiserlichen statistischen Amte- zu einer Eonferenz eingeladcn worden, welche an fangs nächster Woche in Erfurt stattfindcn wird. Durch da- Reicb-gesetz über me BerusSstatistik vom 13. Februar d. I. und die daraus bezüglichen Beschlüsse de« BunveSrathe» ist zwar die Einheitlichkeit de- Zählung-verfahren- sür alle deutschen Staaten im Allgemeinen gesickert, jedoch bleibt dabei für die technische Behandlung mancher Einzelsragen die Nothwendigkeit einer Verständigung zwischen den an-- führenden Behörden bestehen, da Verschiedenheiten der Be handlung leicht von störendem Einflüste ans die ZählungS- craebniste iverden können und bei der Wichtigkeit dieser Aus nahmen nicht» vernachlässigt werden darf. wa» ihre Vollständigkeit und Zuverlässigkeit zu fördern geeignet ist. noch völlig schweigsam gegenüber «mininer sind genötlngt. Eompromiß verhallen; v'-."br'^''M^'U^i^n^'re Be- weitcr zunäckn un Haust zu operire». rathungrn begonnen hat, durchaus a s g Mitgliedern aller Trotz alledem wird von bcrvorrag^ Parteien de« Abgeorknctenbau cS n >t de Ä N de« EompromisteS alS e.ner kaum ,» de,we',emoe ^ ^ ^ L'L Mouo^ ^^7^ör1agen !'m R-L ^ AsLL4-- riediqui.g ihres religiösen Bedürfnisses, wie vorläufig >> o^ick ist, zu verschaffen und dadurch auch den dauernden kirchlichen Frieden zu fördern." Die Erklärung der deutschen Wählerversamm lung in Hermannstadt zum Sch>'b>- derdeutschen Sprache und Sckulc m Ungarn, de cn Inhalt bereite kur: milgclheill worden ist. hat folgenden Wortlaut. Wir vcrwalire» uns gegen jede Verdächtigung unserer Staats, treue und ivciicn mit Entrüstung jeden Berfuch zurück, uns und die Sachsen in S ebcnbürge» überhaupt als Feinde des, ungarischen Swa.es hmMellen. llnsere Treue gehört de» Gesetzen d.e es Staaics und scinem rcchtniäbigcn Herrscher, unsere Liebe dem ^°Llber^wir, die wir Bürger Ungarn» sind und Deutsche bleiben wollen, weisen mit derselben Entschiedenheit zurückauch letzt allenthalben und je länger desto uiigcrechter »nd rudrniglicher heran- tretenden, die Gewissen richtenden Bestrebungen, welche, mißachte d »» Recht bestehende Grundgesetze eben diese» Staates, in de», „e t- halten der eigenen Rationalität, sofern dies« nicht die magyarische itt, und in jedem noch so loyalen Bemühen, die Bedingungen des Be- stände- dieser Eigenart und ihrer Eullur in diesem Lande zu er- Hallen, nur de» «u-druck der Feindseligkeit gegen den ungarnchcn Staat oder Mitbürger anderer Junge erblicken wollen, und durch olche Berkennuna und Verleumdung vielmehr selbst dein Vaterland«: schwere Wunden schlagen und di« Ruhe und den Frieden unter seine, Bewohnern ^verschiedener Sprache hemmen und gefährden. «,r «un'chen diesen Frieden von Herzen und den nur „ »hm mögliche« Legen für Alle. Beide werden nicht gestört weder durch da« «erhalten unserer RetchStagsabgeordneten in dieser Sache, denen »ir Pennst unsere dankbare Zustimmung sreudiy au-sprechen, »och durch dir in seinen Statuten ausgesprochene Absicht des „Deutichen Schulverein»" in Berlin, die Deutschen außerhalb des deulsche» Reiche« dem Deutschst,»,» zu erhalten, da er diese Erhaltung nirgends ander» wünscht, als », Treue gegen den Staat, dem sic angchöre»; und darum beklagen wir die Thaisachen, welche den Rnlali seiner Erklärungen boten, — aber wir können den Ausdruck seiner sym- pnlltzieu nur dankbar empfangen. Eintracht und Segen iverden da fein in unserem Lande, wenn Diejenigen, welchen die Macht in dir Hand gelegt ward, sich für verpflichtet halten, sie auch znin Schutze derjenigen Gesetze und gesetzlichen Bestimmungen an- znwenden, welche die Weisheit der Gesetzgeber noch vor Kurzem geschaffen, damit in dem Laude, in dem nun einmal »ach dem Willen der Vorsehung mehr als eine Sprache lebt und mehr al« ein BolkSftamm wohnt, jeder diese Eigenart behalten und dennoch da» Land lieb habe» könne, in Allen ein Gefühl der -jnsanimcn- gehörigkeii und da- Bewußtsein der Pflicht gemeinsamer Arbeit zu gemeinsamer Wohlsahrt geweckt und unauslöschlich erhalten werde. Dies« Ideen erhallen jeden Staat, sic haben sich auch in dem nugewffchen als die erhaltende» i» der Vergangenheit erwiesen. Wir, die wir noch an seine -Zukunft und an unsere Zukunft in ihm glauben, lassen die Zuversicht, daß sie wieder zu Ehren kommen werden, nicht fahren." In den, Vierer-AuSschustc der ungarischen Delegation erklärte der Finanzminislcr Gras Äzapary, die Bedeckung de- außerordentlichen EreditS werde N'eilweise durch gemein same Active« erfolge». Soweit diese nicht auSreichte», werde der Rest in der üblichen Weise gedeckt, indessen die Ent scheidung der Parlamente darüber eingeholt werden. Ter Ausschuß nahm den Antrag deS Referenten an, wonach 21,700,900 fl. mit dem Zusätze bewilligt worden, daß hier von 5,898,000 sl. zu Forlisicationen und zu Straßenbaulcn zu verwenden seien. Im Lause der Debatte mvlivirtc der KriegSniinister gegenüber der von den Delcqirtcn Eber und HegeducS gesorderlen Reduction de» Truppcnsiandes die Noth wendigkeit der Aufrcchlhaltung dcö gegenwärtigen Truppe» standcS auf weitere drei Monate, indem er versicherte, er werde bestrebt sein, mit den bewilligten Summen anszukommc». Der Delegirte Max Falk sprach sich gegen eine etwaige Er richtung einer neuen Militärgrenzc aus. In Wien hat die Polizei abermals eine Antiscm iten- Versammluna verboten. Andererseits wird im antiscmitischcn Sinne noch sehr thätig agitirt. zumal in, aristokratisch-ullra- montanen Lager, ja soczar in mllitairischcn Kreisen. DaS bedeutend,tc journalistische Armeeorgan, die „Oester- reichisch-ungarische Wchrzeilung", bringt einen ent schieden antiscmstischen Artikel, in dem sie gegen die scmilischen Getdvcrleihcr und Wucherer sich wendet,'denen jährlich viele brave Of'siciere und LsficierSwittwcn zuin Opfer fallen. Au« Graz wird geschrieben, daß die dortigen Deutschen die Gründung eines großen Deutschen Vereins und EasnwS deabiichligen und den jüngst aus dem RcickSrathe getretene» entschieden deutsch gesinnten Freiherr» v. WaltcrSkirchcn ersucht haben, sich an die Spitze der deulsche,» Bewegung in der Stetermark zu stellen. Der Verein soll im entschieden »cutfchen Sinne vergebe» und von jeder politischen Füblung mit der sogenannten Verfassung-Partei und der Vereinigten Linken un ReichSrathc abschen. I» Laibach haben im Hinblicke aus die heftige slavischc sich sichrere deutsche Familien und GcwcrbSleute entfchlonen. die Stadt zu verlassen und nach Gra, zu ubcrsicdel» li"d zur Nachtzeit mehreren deutschen Ladendes,tzern die Firnientaseln gestohlen worden v ^ "" slavischc- Plakat angeklcbt. da» die ausfordert, nur slavischc Firmenlasel» ans ^ deutschen von der Nationalpartci nickt mekr geduldet wurden. Ter Diebstahl der deutschen Firnientaseln tvr Polizei angezeigt, allein diese, zumeist au» ^"ll-eckle nickt die Diebe und gab sich auch lrzügltch ihrer Ausforschung keine sonderliche Mühe AuS Ragusa wird gemeldet, daß der politische Proceß aegeit den Engländer Mr. Evans, Evrrcspondcnt der „Pall Mall Gazelle" und deü „Manchester Guardian", Mille Mai ur Verhandlung kommen werke. Mr. Evans befindet sich chvn mehr al- drei Monate in Untersuchungshaft. In Lettin je ist unter dem Vorsitze de« Fürsten NicolauS ein Ministcrrath gehalten werde», der mit der üddal malisch-her zcgowi nischen Fl ücktlingsi rage sich deschäsligle. ES wurde beschlossen, den flüchtigen Familien am nördlichen Ufer deS Sknlari-Sces. in der Umgebung Zabljaks. L'andstrkckcn zur Bewnlbschaslung anzuweiseii. Auch sollen seilen« der »iontenegnnischcn Bevölkerung Nah rungsmittel sür die Flüchtlinge bis zu ihrer nächsten Ernte gcsäinmclt werden. — Auch Fürst NicolauS wird an diesen Laiiimlnngcn mit einer nambaslen Geldspende sich bclbciligcn. Auch sind i» dieser Richtung schon seit längerer Zeit be deutende Geldbeträge von de» Slave» EomiteS in Peters burg. Moskau und Kiew in Aussicht gestellt worden. AuS Belgrad wird telegraphisch gcmcldct: „DaS von dem abgcsctzlcn Metropoliten Mick ael hcranSgegcbene russensreuntlichc Journal „Orthodoxe Stimme" brachte einen überaus heftige» Artikel gegen daS gegenwärtige ser bische Eabinct. dem geradezu „Vcrrath an der serbischen Nation" und „Einverstäntniß mit dem Feinde" (Oesterreich, vorgeworfen wurde. — Die Belgrader Staatsanwaltschaft hat wegen jenes Artikels bereits die Anklage gegen da» ge nannte Blatt erhoben. — Die Anhänger de« Er-Melropolileu dagegen haben ihn zu jenem Artikel beglückwünscht und ihm ani Äbcnd nach dem Erscheinen der betreffenden Iournat- „nmmer ein Ständchen gebracht. Somit hat Serbien in aller Form auch seinen — Eulturkamps." — In Scha- baz werden greßc Lvrbcrcitungcn zum Empfange dev König« Mila >l getroffen, der dort am 20. d. erwartet wird. Der russische „RegierungSanzcigcr" enthält über die gegen die Inden gerichteten Ausschreitungen und über die sofort dagegen ergriffenen Maßregeln folgende Mitthcilungcn: „In Bcrcüncgvwatovic und Wissnnsk wurden in sieben jüdischen Häusern die Fenster cingcschlagen; der Gehilfe des strcispolizeichess wurde zur Herstellung der Ordnung ab- gcsandt. In Dubossary brachen am 13. ds. NachlS ebenfalls Unruhen auS, wobei Tbnrcn und Fenster von Häusern jüdischer Besitzer und auch da« Äaarcnlagcr eines jüdischen Kaufmannes dcmolirt wurden. Sechs Verwundungen durch Steinwürf'e sind vorgekoininc», ein Jude ist tödtlich verletzt. Tie Ruhe wurde noch, in derselben Nackt durch die Polizei wictcrhcrgestcllt. In Vetischcwo rrncnerten sich am 13. ds. die gegen die Juten gerichteten Unruhen; in drei Schänken daselbst wurde der Vcrrath von Branntwein ausgegosten, zwei Häuser sammt den darin befindlichen Gegenständen wurden zerstört, 40 Personen verbastet, die Ruhe Nacht- um l2 Uhr wictcrhcrgestcllt. — AuS Balta berichtet der Gouvc-ncur. daß die Ordnung daselbst ebenfalls wicder- hcrgcstclll fei und daß die Laden und Handlungen nunnicbr wieder in ihren früheren Zustand gebracht werden. Gegen 50 Protokolle seien aus Anlaß der dortigen Unruhe» aus genommen und dem Friedensrichter zugestcllt worden. Am 13. ts. traten in der Eolonic Dobroe mit Revolvern be waffnete Individuen auS Nikvlajcsf ein und beraubten die jüdischen Einwohner in Prosiomikoss. Bei der Arrctirung der selben durch Eisenbalmgcndarinen und Babnarbcitcr wurde ein Arbeiter Name»« Kowtunofs am Kopse verwundet. Ein Pole, Namen- Olschewüku, ein türkischer Untcrthan, Namens Feldman», und ein Jude, Namens BalanofsSkv, wurden scst- genommen und »ach Nikolajcsf zur Untersuchung abgesübrt, um dem Kriegsgerichte übergeben zu werde». — In Karpv- witsch begännen die Unruhen am 12. d. M. Ein Hause von ca. 20" betrunkenen Bauern zerstörte die im Dorfe befind liche Schänke, sonne da« Hau« lind den Laden tcü jüdischen Einwohners Kahan. DaS Inventar wnrdc tbcilS vernicklet, lheilS gestohlen. Der Schaden wird aus 4000 Rubel ange geben. Mit Hilfe au« anderen Orten hcrangezogcner Bauern wnrdc Nachts die Ruhe wicdcrhergestcllt. In der Nackt vom f l. zum 15. d. cnicucrtcn sich indessen die Unruhen mit ver stärkter Krasl. Ein Volksbanse versuchte da« Bcsitzthum >! ah an'S zu zerstören, wurde jedoch durch rechtzeitiges Ein schreiten der Polizei daran verhindert. Hierbei wnrtcn scck'S der Rädelsführer verhaftet. Zwei auS Newosybkowo hcran- gczogcnc Eompagnien Soldaten stclllcn alsbald die Ordnung wieder her. Weitere Verhaftungen wurden vorgenomnien; die Untersuchungen werden energisch betrieben. Um weiteren Erccssen vorzubcugcn, sind die crs'orterlichen Maßregeln ergriffen. Ein Petersburger Privattclcgramm meldet, daß Trubnikow, der Vcrf'asser einer tebr gehässigen Broschüre gegen die Deutschen, nickt wie cö hieß, aus dem Staats dienste entlassen, sondern nur nach dem Gouvernement Orcn« bürg versetzt worden sei. DaS Gcsammtresuttat der am Sonntag in Frankreich in den Hauplstädlcn de« Departements, Arrondissements und Eantons stattgehabten Ergänznugswahlcn der Gc- meindcrätbe läßt sich nach den vorliegenden französische» Blättern »och nickt vollständig iibcrscbc»; doch so viel steht außer Zweifel, daß die Republikaner säst überall gesiegt und die .Klerikalen trotz ihrer 'Anstrengungen keinen iicniicnswerlhcn Erfolg errungen haben. Im Departement Puy-de-T5me hatten 22 Eantonshauplstadtc ibren Ge« nieindcrath zu vervollständigen. Daven haben 21 republi kanisch gewählt. In Berdcaux wurden 12 Rcpnblikanc« und 7 Reactionaire gewählt. In BesssgcS machten sich die Nack'wehen der jüngsten Streike sübtbar; de; Social - Tcmotrat Eanmir Ionrdan, der eben wegen seiner agitatorischen Thätigkcit zu zehn Monaten Gefängiiisj verurthrilt ivorken ist. siegle mit 1308 gegen 958 Slimmc» über de» Republikaner Allsgre. Dagegen wurde in Renne» tcr Intransigent Manicz von dem Gambcllislen Fougueton geschlagen. In Montpellier. Aix, Ntarseille kommt öS zu Stichwabten zwischen verschiedenen republikanischen Listen. Die Betheiliguiig tcr Wähler war besonder« in den großen Städten eine außerordentlich geringe, da inan sich von vorn« herein von dom Siege der republikanischen Sacke überzeugt gehalten hatte. Beispielsweise gaben in Marseille von 8l,82t clnaeschriebenen Wablern nur I3,5>7 ibrs Stimmen ab und in Dijon kamen tl.ooo Stimni-.»Il,allu»gcn vor. Tom kürz lich pnblicirten neuen Miniicipatgcfctz gemäß werden die durch diese Wabtrn wieder vollzäblig geivordcncn Gemcinterätbo an» nächsten Sonntag selbst ihre Maires nnd Beigeordneten wählen, deren Ernennung bisher durch die Regierung erfolgte. Aus die Hanplsladt jindcl da« neue Gesetz keine Anwendung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite