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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188205019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-05
- Tag1882-05-01
- Monat1882-05
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1882
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früh SV. w»-. ReSsr««» »»ö TikPeSM» S»h«»»e»«»fie I». Hprechst»»«» irr Rrssrtis»: ««-»w»? w-r» vhr. Aechmilwi» »—« Ahr. , W» »chch, »«MM. »M » s> ie» Fsttitr, f»r 3»sL»«atz«e Vit« Me«». Ibstversitit-skaßr 21, <»»is LSsch». Kutharlnenstraß« IS,p. m»r »is v»r. npMtr.TllgMM Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß A»sla-s Is»L0G. Ad»»»r»rnt«Prn» vienrlj. 4'/, tncl. Bnaaerlot» 5 RL, h»rch dir Bost bezogen a VN. Jede natelar Nummer 25 Vs. vrleqrrrmpi«r 10 Pf. Gebühre» lür rxtrebeil»« «tz»r Vostdesörderung 39 VN. »I» Vostdriirdrr,»- 48 VN. 2»lrr»tr Sgeioaltme PetitzeileRV oft« üua „jerrm Peit»- «erznchuiß. D«b«llarilcher Sa» nach döyerem D«ff. Lectun, »,1er den Kedartimoßrich dir Svaltzrilr 50 Ps. Ins««« sind ft«» an die ttrnedltten za Ir ade». — Rabatt wird aichi gegede». Fayluug pruoouau-nuuio oder durch Post, »achaohme. Moktag dm 1. Mai 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Thetl. dl, «Kr,f»st«t1stir detr-ff»»d. Ms Vorbereitung für die am 5. Juni v. I. stattfindende allgemeine verus-zählnua Wr»«dsstilSsltste« n»t maLt di« von ! Hinausgabr g. Aas diesen Listen sind alle auf ichnen. )ie Listen »erden durch kegitimirtr Voten unsere» statistischen Bureau» in den nächsten Tagen an di« diesigen Gnmdstück-besitzer bezw. deren Stellvertreter «mSgehändigl nnd «»Pt L»g« nach der Anfertigung wieder abgcholt werden. wir veranlassen die hiesigen Grundstücksbesitzer, diese Listen kn der vorschrift-mäßig« Weise und binnen der genannten Frist auSzusüll« und zur Abholung bereit za halten. Säu mig« »erden wir mit einer Geldstrafe bi» zu SO «der ent sprechender Haft bestrafen. wir bemerken ausdrücklich, daß die durch diese Grund« stück»listen erfolgende Erhebung, ebenso wie die am 5. Juni «rsolgeud« eigentliche Zählung weder Steuerzwecken, noch polizeilichen, sondern au»schließlich statistischen Zwecken dient und daß deshalb auch etwaige bei dieser Gelegenheit zu unserer Kenntmß gelangend« unterlassene Meldungen u. s. w. nicht zu Strafen Veranlassung geben werden. Für die mit der Zahlung zusammenhängenden Arbeiten habe» »ir unserem statistischen Barea», welche» mit der Ausführung der Zählung beanstraat ist, Dienstriiume im zweit« Stock de» Stadthauses (Obstmarkt S) angewiesen. Im klebrigen befindet sich da» statistische Bureau nach wie vor im dritten Stock de» blauen Harnisch (Brühl bl). Leipzig, am 21. April 1882. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hast«. VelllMLtmschmlg. E» ist vielfach zu bemerken gewesen. Vast die Rellee- ltchtststannae» in den Trottoir» von de« darin sich an- sammelnden Ilurath« nicht gereinigt werde». Wir machen darauf aufmerksam, daß aus dies« Licht- dssnnngra, da sie auf dem Areale der Straß« liege«, die be- Reinigung und Reinhaltung der Straßen bestehen« ^ichmr Borschriften anzuweuden, daher diejc c i» Straf« ,u -elterlich ,, nehmen find, welch« nicht ^Ur^e lichtoffuungen an ihre« Häusern Sorg« ^luch würd« im Wiederholungsfälle Veranlassung gegeben sei», van dem bei Gestattung solcher Lichtvffnungrn vorba» hatten« Widerruf« Gebrauch zu macken. Lch^g, d« 24. April 1882. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Herwig Vaak. Der am 1b. Juni v. I. hier verstorben« strtedrtch» Adalt Hntd, Pastor em«. mit einem Legute. beliebend in einer ttaiglich sckchsische« «»/. sch»1d»rrschretd»>a ,» t«00 Mk. testamentarisch bedacht, welche» un« heute vom Herr« Testa» »«»»-Lollstreckkr eingehändigt worden ist. Mit de« beste» Danke für die von dem Verewigt« unser«, Taff« bewies«- freundlich« Gchinnung sprachen wir hiermit öffentlich unser« Dank ans. Leipzig, am 2V. April 1882. Der Drrwaltnng» > Ausschuß der LSitttpea» »ad jk-atsen-Pensto«»-Taste der lpoltzei-Beanrlrn. der tra rben« Herr r.» hat un vr unsere >t«r. hr, Rechnungsf. Nichtamtlicher Thetl. Leidig, 1. Mai 1882. Daß der Reichstag seine erste ordentlich« Sitzung mit ckner BeschlußunfahigkeitSerklärung veenvigen mußte, war nur eiu Zufall. Wie di« vorangegangenen Präsidentenwahlen bewies«, war da» Hau» vorher reublich deschinßsähig gewesen. Immerhin aber muß der Vorfall eine ernste Mahnnag an die Abgeordnete» sein, regelmäßig und aewrssenhast die mit Uebernabme de» Mandat» verbundenen Verpflichtung« zu erfüllen. In der erst« Session der neu« kegi«laturderio>« war der Reichstag andauernd gut besucht; beschlutzunsähige Sitzung« sind, wenn wir uns recht erinnern, gar nicht vorgekommen. Da« frisch« Interesse einer zum groß« Theil au« neuen Mitgliedern be- stehend« Versammlung an den parlamentarischen Verhand lung« und dir für die letzteren günstig« Jahre«,eit brachten e« zu Wege, daß die Sitzung« andauernd genügend besncht warm. Wohl aber wird man sich au« früher« Sessionen «rinne«, daß der Reichstag nicht einmal, sondern Wochen >d. Bekanntlich hat man sich sogar wiederholt veranlaßt durch Beantragung der Herabsetzung der Beschlnß- orschläge nach Mitteln in s« llebelstand entgegen zu treten. Di« Thatsache. da; echnng« von Sitzung« weg« Beschlnßnnsähigkcit i, sich nicht zu überzeug« vermögen, daß diese Sommersession eine unvermeidlich« Nothweadigkeit war. Indessen, sie ist nun einmal beliebt worden, und da gilt e«, die übernommenen > terpflichtung«. wenn auch unter groß« Opfern zu bringen. Nachdem der BoudeSrath in seiner Sitzung vom Sonnabend di« Vorlage, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter, erledigt hat, wird dieselbe schon in den nächst« Lag« dem Reichstage «geh« könnm. Auch der Gesetzentwurf, betreffend die Unsallversichrruna der Arbeiter, dürste noch vor dem b. Mai im VundeSrath« sestgestellt wer« den, so daß auch diese Vorlage am nächsten Freitag bei Be ginn der Arbeit« de» Reichstag» im Druck vorhanden sein wird. Die Bund«»rath»au»schüffe, welche mit der Vor» berathuag de» Gesetzentwurf» betraut sind, tret« am Mon tag zusammen. In Betreff der Eingabe der kirchlichen Eonferenz von Mecklenburg > Strrlitz wegen Abänderung de» Gesetze», betreffend die Beurkundung de» Personenstände», ivelche in der Sitzung de» VundeSratheS vom Sonnabend zur Besprechung gelangte, hört man, daß sich auf kemer Seite Neigung kundgicbt, diesem Ansuchen Folge zu geben. Bei Beralhung de« Tabakmonopol« im Reichstage werk« Geh. ltalh Boeciu» und Rrg.-Rath vr. Roller als Commissarien de» BundcSrath« fungir«. bei Beralhung der Kranken versicherung wird Geh. Raty Magdeburg, bei Berathung de» Consularvertrag- mit Brasilien Geb. Rath Huber und bei Berathung der Verordnung, betreffend den Verkauf von Petroleum, der Direktor de» RrichrgesundheitSamtc», Geh. ltath vr. Struck und Geh. Rath Köhler fungir«. Die Anwesenheit de» Fürst« Orlow in Berlin, der sich v« dort nach Friedrich»ruhe zum Reichskanzler be- grb — bekanntlich eiu Vertrauensmann sowohl de» Zaren als der höchsten Berliner Kreise — hat, wie wir heute aus- ührlich nach der „Nal.-Z." melden, zu Erörterungen Uber >ie Lage in Rußland Anlaß gegeben, an- denen manche interessante und wohlverbürgte Einzelheit verlautet. E» ist al» sicher zu betracht«, daß der russische Kaiser sich in höchster Entrüstung über die sein Reich compromittircndm Eheste gegen die Juden befindet — er soll die Aeußcrung gethan Hab«, man glaube im 12. Iahrbundert ,n leben — und daß er von dem Graf« Ignatirss energisch die Ver hütung weiterer Au«brüche verlangt hat. Die Stellung Ig- naliefsts wird wiederholt al» ernltlich erschüttert bezeichnet. In Petersburg glaubt man auch in osficiellen Kreisen an sein« Sturz binnen einige» Wochen, koch wird diese Ansicht nur mit Vorsicht auszunehmm sein. Wie dieAnwesmheit de» Großfürsten Wladimir, der übrigen» selbst gelegentlich bemerkt baden soll, daß er den Zaren nur selten sehe, so bat auch die de« Füch» OM» «G Mp,»eum«, vmstDM, d»ß teiu in verank»»tlichcr Stellung befindlicher russischer Staats mann für die nächst« Jahre einen Krieg Rußland» gegen eine europMsche Großmacht für möglich hält, lieber sic Krsunng de» Zaren ist bi» jetzt, trotz aller von Zeit zu Zeit darüber verbreiteten Nachrichten, noch nicht» bestimmt, nnd unter den jetzig« Verhältnissen soll kaum daran zu denke» sein, daß sie ftattfindel. Der plötzlich«, ganz unvermuthete Rücktritt de» vster relchisch-ungarisch« ReichrsinanzministcrS von Szlavy hat die Dcl«Aat»on»verbandtungen höchst eigenthümlich illustrirt nnd seine Schatten vorauSgeworfcn. Zumal in Ungar» fühlt man da- ganze Gewicht diese» Ereignisse» Man begreift dort, daß der Rücktritt Szlavh'S de» Sieg de» Sl avi-mu» und der mit ihm verbündeten Militair- partei in der zukünftigen Verwaltung der occupirlcn Pro vinzen bedeutet. Man erkennt in Pest die wachsende Macht de» SlaviSu.u». der die liberalen Ueberliesernngen Teak» i» den Hintergrund gedrängt und mit diesem ganz aus zuräumen droht. Biel zu spät hat man iv Ungarn den wahr« Stand der Dinge wahrgenommen, der die Macht dc» Herrn v. Ti»za nur befestigt ha». Wa» Gras Kalnoly betrifft, so hat dieser jetzt völlig Muße, seine „freundlichen Beziehungen" zu Rußland »veiler sortzuspinnen» »hne dabei vom UnchSfmanzminister gestört werden. Aber auch für Oesterreich ist Gplavv'» Rücktritt von schwerwiegen der Vedentung. well damit eben der Slavi»mu» ein« neue» Sieg errnngen, der abermals auf da- Deutschthum Oester reich« drückt. Iedensall« hat da» Au«scheiken Szlavh'S den Beweis geliefert, daß in d« maßgebenden politischen Kreisen Oesterreich-Ungarn» Dinge Vorgehen und in Vorbereitung begriffen sind, von denen man im groß« Publicum keine Ahnung hat und die bestimmt sind, die bisherigen traditionellen Der Durch e<p«ng« von Sitzungen weg« »vcicvlntzimtsyigml »m ischai Abgeordneten Hause ei« fast unerbvrte» Ereignis im Reichstag gar nicht z» den Seltenheiten gehör«, ist p»»t nnd ohne Zweifel in erster Linie aus d»e Diät«. WOM» ««sei ». daß. ^ Zweifel'« erster Linie aus krage znrückzusührcn. Doch wir wollen an die» rst verhandelt« Thema heute nicht weiter rühr«. E« sei nnr der dringend« nnd berechtigte Wunsch ausgesprochen, daß. wenn die Arbeit« de» Reichstag» einmal erst ordentlich m Fluß grkemmen »erd«, die Theilnahm« der Ungeordnet« rin« rege u»»»1erd«chm« sei» möge. Li« Aussicht, in den heiß« Sammermmmten an trocken« Fragen der Gesetzgebung zu »«beite», die Ankündigung de» Her« von Bötticher, nur »r «»gestrengter /khätigkret werde «an die Session End« Inm kchcheGe» chemtG» ist gewiß nicht »erleck«», nnd diet, »erd« Verhältnisse de- Staate» völlig zu verändern. 2 bruch dieser „Resormpolilik" ist gleichbedeutend mit der völlig« Niederlage de» Deutschthum» in Oesterreich. Pester Telegramme melv«, daß man al» Nachfolger Slavh'ä Her« v. Kallay und noch zwei ankere Ean- bidaten bezeichnet, die sogar in gewisser Beziehung noch ößerr Au«ücht aus den ReichSfinanzministcrpoiten al» Herr v. Kalla» hättm. Es sind die» Ludwig v. TiSza, der Bruder de» ungarischen Ministerpräsidenten und Gras Jose v. Zichp. Auch der Präsident de» ungarischen Rechnungs höfe». Wilhelm Toth, wird al- NächsterSlavp'o genannt dürste aber wohl feinen mächtigen Rivalen gegenüber kaum burchdringcn. — Nach den Spmptomen, die bereit» gegen wärtia in der nngarzschen Press« hervortrelen. dürsten in der Nächstzeit durch den Rücktrit Slavh'» die Wogen der politischen Agitation in Ungarn sehr hoch geben. Man weiß eben jetzt in Ungarn, wa» hinter den Eoulissen vergeht und wohin r< Herr v. Tisza um den Preis seine» Muiifferporte- seuille» führen will. wie au» Graz geschrieben wird, macht man in dm deutschen Städtm und Ortschaft« der Untersteiermark gr»ße Zurüstungm zur veschickung de» deutschen Partei tage», der in Eilli zosammentret« w rd. Alle deutsch« Städte und Gemeind« de» steiermärkischen Unterlande» wer- den zu dem Parteitag« Vertreter send«. Die Forderung desselben an die Regierung wird namentlich darin gipset» daß di« Bewohner der Steiermark wir bi«her Deutsche sein und bleib« well«. Andererseits bemerkt man. seit die Vorbereitung« für dm deutsch« Parteitag im Zuge, unter der slavischen Grrnzbevclkerung der Untersteiermark eine auf fällige Ugitalien und Erregung. E< fehlt auch nicht an Drohungen, „zu Tausend«" nach Cilli zu zieh«, um den deutsch« Parteitag zu sprenge«. Man glaubt indeß, diese und ähnli^e Drohungen sei« ein Manöver der slavifcb« Führer, welche durch jene ein« Druck auf di« Regierung üb« und diese »eranlaff« wollen, im Hinblick ans bevor stehende mcnst« Rnhrstörnng« den deutsch« Parteitag verbiet«». In Süduagaru trribt di« Agitation gegen den deut- chen Scholverein echt magyarische vlüth«. Man chreib» nämlich au» Werschetz: „Au welch« Mitteln die ungarischen Fanatiker greis«, um die hiesige deutsche Be- lkerung einzuschüchlern und die Deutschen »um Proteste >n den Schulverein zu zwing«, beweist folgmder Fall. gehaltenen „Volksversammlung" arg« dm deutsch« Schulder ein zu bethciligen. Er war «ndch so unvorsichtig, dm Leuten, die ihn zur Thrilnahme auffordert«, zu antworten, er be- rheilige sich nicht an politischen Demonstration« am aller- wenigsten an solch« zu Gunst« de» Magyarismu». — Dcdon am nächsten Tage erhielt Bergmrier acht Drohbriefe! Sieben jene» Briefe stellten ihm in Aussicht, an dem „näch ten Baum" ausgehängt zu werden, nur der achte begnügte ich mit der Miltheilung. man werde ihn aus den „attunga- riscben Deraich" (Prügelbank) nirderzicben und ihm „gehörig da» Fell gerben". — Schließlich ward Bergmrier Abcub» n seinem Lake«, al« er allein war, von vrri vermummt« krrlcn überfallen und arg mißhandelt- An» Krakau wird gemeldet, daß seit dm jüngsten Tag« die russische Grenze läng» de« Krakauer Gebiete» überau» cbarf bewacht war. Man hielt die Reisenden länger al» zewvhnlich aus den Grenzstation« zurück und untersuchte odr umständlich ihre Legltimationspapiere und Gepäcksstücke. Wie sich nun herciusstcÜt, galt jene Strenge mehreren Rubel- ckeinsälschern, dir an der Grenze sich berumtrirb«. Einer derselben ist bei dem Wechseln falscher Rubelnoten in Kielce verhaftet worden. Der König von Rumänien hat, wie man au« Bukarest berichtet, an d« Minister-Präsidenten Bratiano ein Schreiben gerichtet, worin er für die Glückwünsche dankt, die ihm und der Königin zu seinem Geburtstage und dem Jahrestage seiner Wahl zum Souverain Rumänien» 20. April) zugekommen. „Sage Allen, mein lhcurer Vtinister-Präsitent," so lautet eine Stelle de» Briese», „daß. wenn sie den Jahrestag der Proclamiruag de« Königreiche« mit Freuden begrüßt Hab«, sie sich selbst sowie die hundert- ädrigen Wünsche und national« Erwartung« beglückwünscht -ab«, welche durch die Tapferkeit und die Intelligenz de» rumänisch« Volke» mit Erfolg gekrönt Word« sind, während sie am 8 April einen Iahre«tag acelamirt Hab«, welcher meinem Herz« doppelt theuer geworden ist al» der Tag, an welchem Runiäni« mich an seine Spitz« berufen hat. Wie die deutsche „St. Petersburger Zeitung" erfährt, sind »m russischen KricgSministerium in diesen Tagen die Detail» für die im Princip beschlossene Erbauung neuer Fort» bei Warschau, Kowno und Gonionz (Gouverne ment Grotno) auSgearbcitet worden. Die Gcsammtkosten sind ans 60 MNionen veranschlagt; die Arbeiten sollen in 10 Jahren beendigt sein. I» diesem Jahre sollen die Fort» bei Warschau in Angriff genommen werden. 6 Werst von Warschau auf dem linken Ufer der Weichsel werden 7 Fort», auf eine Strecke von 27 Werst vertheilt, angelegt. Jede Befestigung erhält eine Länge von 250 Faden. Bon dieser BefestigungSlinie 2 Werst entfernt werden 4 Fort» von der selben Größe errichtet und jenseits von Praga, 6 Werst von der Stadt entfernt, sollen 4 Fort- von größeren Dimensionen ausgesührt werden. Zur Ausführung dieser Arbeiten sind für da» lausende Jahr zunächst 10 Millionen Rubel assignirt. Wie ein Telegramm de» Londoner Correspondcnt« der Dossischen Ztg." meldet, stand am Sonnabend ein sieben- zehnjähriger Jüngling, Namen- Albert Äsung, Telegraphist au» Toncaster, vor dem Zucbtvvlizeigrrichl Bowstreet Lon don unter drr Anklage, da» Leb« der Königin Victoria bedroht zu haben. V^ung hatte «in Schreiben an den Privat- sccretair der Königin, General Ponsonby, gerichtet, in welchem e» hieß, der Schreiber sei katholischer Priester und viele Mit- licder seiner Gemeinde litten H»nger. weil sie von ihr« Hut-Herren exmittirt sei«. Wenn denselben nicht sofort Mittel zur Auswanderung gewährt würden, so würden Atten tate gegen da« Leben der Königin, deren Söhne und Tochter sofort in- Werk gesetzt werden. E» war in dem Schreiben drohend aus die Eventualität hinaewiesm. daß Prinz Leopold an seinem Hochzeitstage werde erschossen werden. Ponsonby hatte den Drohbrief dem Ministerium de» Innern übergeben, welche» die Verkostung Bonng » verfügte. Nachdem sestgestellt worden war, daß der Brief von der Hankschrist de» Ange> klagt« herrührte, ward die Verhandlung vorläufig vertagt Ob drr Drohung politische Motive unterliegen, ist noch nicht sestgestellt. — Da» „Wolfs'fche Bureau" meldet übercinstim mcnv damit: London, 29. Aprll. In Doncaster wurde heute ein fungir Mann Namen« floung unter der Anschuldigung verhaftet, einen Bries an die Königin geschrieben zu haben, in welchem Drohungen gegen da« Leben derselben enthalten waren. Derselbe wurde nach London gebracht und vor den Richter geführt, der da« weitere Berhör aus eine Woche vertagte. In dem Briese war angegeben, der Angeschuldigte sei ein irischer katholischer Priester, er verlangte 2000 Lstrl.» damit 50 Arbeiter seiner Gemeinde nach Amerika auSwaudern könnt«, sonst würden sich dieselben verbind«, die KSnigin zu tödt«. Der Angeschuldiatr ist in Wirklichkeit ein Bureau-Arbeitcr an der Srseubaha bei Doncaster. In gut insormirt« Kreis« der englischen Hauptstadt herrscht Gewißlwit darüder, daß mit dem Aml»antritt Lori Spenrer'« al» Vieekönig» von Irland eine versöhn licdere Politik in Irland zur Geltung kommen werde. Die Landliga bekundet ebenfalls Symptome ihrer Versöhnlichkeit und will, wenn Parnell nnd Genosse» sreigelasi« werden, da« No-rent-Manifest zurückziehm. Sorben ist der Bericht de« kortcomitö«. welche« zur Prüfung drr Wirksamkeit der irischen Landaete nirdergrsetzt wurde, erschien«. Derselbe be sürwortet ein« praktisch« Plan zur Erleichterung de« Güter ankaus» seiten» der Pachter. Ter Staat soll den Kausscbilling zu 3 Proc. Zink« verschießen. Die Rückzahlung soll durch mä- ßige Abschlag-Zahlung« binnen «8 resp. 46 Jahr« erfolg« dir Kosten de» Plane» soll« au» dem Ueberschugsonv» der ent staatlickt« irisch« Kirche bestritt«, eia besondere« Deports ment zur Durchführung de» Plane» creirt werden. Alle Pachtruckstände vor 1878 soll« erlassen, die seitdem ausge laufen« rapUalisirt und dem Kaufschilling hinzugrsügt werk«. Al« mnlhmaßlicker Nachfolger Spencer'» im Conseilpräsidiom «erd« Derby oder Rosrbery bezeichnet, "orstrr, der Staotssrrrelair für Irland, soll ein« höher« erhalt«. — Lord Spencer gehört dem Sadinet al» „Lord-Präsident de» Geheim« Rathe»" aw Eine Depesche de» „W. T -B." meldete ferner als bestimmt, daß er den durch dtzn Rücktritt Cowper» erledigten Posten de» Vieekönig» von Irland übernommen habe, aber seinen Sitz im Cadinet beibehalten werde. Nach in Dublin verbreiteten Gerüchten würde seine erste Amtshandlung die Befreiung der weg« verdacht» Verhafteten sein. Da» Cabinel wirb dem nächst eine Sitzung halten, um sich darüber schlüssig zu mach«, ob Parnell und Genossen aus freien Fuß gesetz» werden sollen oder nicht. lieber dm bereit» gemeldet« Ueberfall einer fran zösischen wissenschaftlichen Expedition wird der „Agence HavaS" au» Oran gemeldet: Zwei Compagnien der Fremdenlegion begleiteten unter dem Commandanlen astrie» eine telegraphische RccognoScirungS-Abthellung mit einem Lebrntmitlrllranoport für zwei Tage. Dieselben wurden bei T'gri von 6000 von ihren Frauen begleiteten ^ ^ und l800 Reitern angegriffen. Die Cvlupagnicn ämpstcn heldenmülhig, tödleten mehrere Hundert der An- reiser und behaupteten da» Kampffclö, mutzten aber, da die egleitung-mannschast« de« Transport» geflohen war«, letzteren verlass«. Ihr Verlust besteht in 37 Tobten und 30 Verwundeten. ' preußischer Landtay. * Berlin^ 29 April. Da» Abgeordnetenhaus er ledigte heute die Uebersicbt der Einnah,»« und AuSgab« für 1880/81; die Etat-überjckreitungen wurden genehmigt; jedoch d.cjenige beim Li»positionSsond- de» Handelsministerium» für Diät« und Reisekosten an den Boik»wirthschask«rath erst nach längerer Debatte und nachdem eia Antrag Dirichlet, diese Genehmigung zu verweigern, gegen die Stimm« der Fvrt- chrittSparlei und der liberal« Vereinigung abgelebnt worb«. Die Natioaallibrralen verwahrten sich bei dieser Zustimmung au«drücklich dagegen, daß damit eine Billigung de» Institut« de» BoUSwirlhschastSrath» ausgesprochen sei. Auch wurde ein Antrag angenomm«, die Regierung auszusordern, baldigst ein Gesetz, altung der Einnahmen und Au«gab« de» betreffend die Verwaltung > «8 Staat» (EtatSgrsrtz) vorzulegen. Der Gesetzentwurf über die Eisenbabnräthe wurde alSdaan in dritter Lesung unter meist unerheblichen Abänderungen angenomm«. Ein Antrag Ham- macher, wonach für dieMitglieder der Bezirtteisenbahnräthe auch Stellvertreter zugelassen werden sollen, wurde angenommen. Bei de« LandeSeisenbaharath beantragte Abg. Lieber, die Be- theiliguna de» Landtag» wieder zozulafien. Der Antrag wurde abaelrhnr. I« Uedng« wcirde da» Gesetz nach den Be- ab elchnt I« Uebna« chilissen der zweit« Lesung angenommen; in der Gesammt- abstimmung stimmt« dagegen Fortschritt-Partei. Pol« und der größte Theil de» Zentrum». Der Erwerb der Auhaltrr Bahn und der Nachtragsetat Uber die verstaatlicht« Bahn« wurden ohne Debatte genehmigt. Schließlich wurde noch in die Berathung de« Hundesteuergesetze» eingelreten und tz. 1, welcher da» Princip der Steuerpflichtigkeit au»spricht, ange nommen. Nächste Sitzung: Montag (Hundest Canalvorlage). Die Arbeiten de» Abgeordnetenhaus«» scheine ! MiU»< « ich nach den neuesten Dispositionen noch länger hinaus» Heben zu sollen, al» bi-her angmommen worden. Ob die hannoversche KreiSordnung noch zur Berathung komm« soll, ist heute zwar nickt entschieden Word«, doch wird man kaum mehr daran zweifeln dürsen. Ferner ist aus die Tagesordnung der nächst« Sitzung nnn auch noch die Canalvorlaqe gestellt worden, bezüglich deren man Übereinstimmend der Ansicht ge wesen, sie werde überhaupt nicht mehr zur TiScussion gestellt werken. Ja auch da» BerivendungSgesetz scheint noch zu einer, jedenfalls reckt unfruchtbaren Verhandlung gebracht werden zu soll«. Wann unter dies« Umständen der Landtag wird geschloffen werden könnm, läßt sich noch nicht absehen. Amtseinführung des Herrn Pastor Pank zu St. Nicolai. * Leipzig» 30. April. Nacktem ein ganze« Jahr hin durch da» allehrwürdige Pfarramt der hiesigen St. Nicolai- gemcindr eine verwaiste Slätle gewesen, ist mit dem heuti gen Tage diese Vacanz z» Ende gegangen, indem der neu- göwäblle Pastor zu St. Nicolai, Herr Superintendent Pank aus Berlin, in feierlicher Weise in sein Amt cingesührt wurde. Da» weile GolteShan» vermochte die Masse der Andächtigen, welche zu dem bedeutungsvollen Acte sich cingefunden Hallen, kaum zu soffen; ans dein Allarplatze waren für die Vertreter der gleich»-, Landes-, städtischen u»v kirchlichen Behörden, die sich, die Herr« Präsident l)r. Eimson und Oberbürger meister vr. Georgi an der Spitze, ebenfalls sehr zahlreich eingesunken ballen, reservirle Sitze ausgestellt. Bon besonders ergreifender Wirkung war der Umstand. daß der hockbrtagle Baker de» Herrn Pastor Pank, ein noch in Ainl und Würden siebender Geistlicher au» der Nähe von Coklbu», mit herbei- geeilt war, ui» seinem Sohne in so hechernstcr, jcierlichcr Stunde zur Seite zu stehen. Der mit dem EinführnngSaetn» verbundene Gottesdienst wurde init dem Gelange de« LieveS Nr. >86. Saturation, Intonation und Verlesung drr Epistel 2. Eor. 5, l7 bis 20 durch Herrn Archidiakvnn» V. Gräfe eingeleitet. woraus einige Verte de» Licke- Nr. 269 gesungen wurden. Inzwischen batten die Vertreter de» Patrons, des Kircbenvor« stänke«, die Herren Geistlichen »nv der Herr Designat selbst vor dem Altar Ausstellung genommen und c» nahm nunmehr Herr Superintendent V. Lechler die Einweihung in da» Amt vor. Herr Geh. Kirchcnratb Lcckler betonte in der Einleitung seiner Anlpracke, am l. Mai erfülle sich genau ein Jakr. daß der hochverdiente seitherige P stör zn St. Nicolai, Herr V. Ahlseld, seine Abschiedsprcdigt gehalten habe und nach 30 jähriger gesegneter AiiitSivirksanikcil in den ehrenvollen Ruhestand getreten sei. Heute werde sein Nachsolger, Herr Johanne» Theodor O»car Pank, öffentlich in sein Amt eingewies«. Die Diener am Worte Gotte« wechselten, sie kämen und ging«, aber Einer bleibe ewig, das sei unser allmächtiger Gott. Drr bochwürdige Redner schilderte nun mit beredten Wort« den hoben Berus de» Geistlichen, der nur der Botschafter an Christi Statt sei und die erhebende Ausgabe zu erfüll« habe, dir Geheimnisse Gölte» verwalt« r» dürfen. und erbat dann den göttlich« Segen ru dem Bunde, welcher heute zwischen Pastor und Gemeinde ge schloffen werde. Aus Geheiß de» Her« Superintendent« -- --
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