Preis: «ieneljäh, rige Pränumeration n ngr. in'ö HauS, »ngr. bei Abho» lang in der Expe- dikivn. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) JnserrionsgebLhren werden die Seil« oder deren Raum mir e ngr. berechn«. 46. Sonnabends, den 15. November 1856. Tagesgeschichte. Sachsen. Aus Anlaß der vollzogenen Ver. mählung haben Se. Maj. der König und Se. k. k. Hoh. der Erzherzog Carl Ludwig ein Jeder die Summe von 500 Thalern an den Dresdener Stadt rath zur Vertheilung an Arme gelangen lassen. Das in Freiberg durch jenen bekannten unglück seligen Schuß auf ihrem Spaziergange vor der Stadt so schwer verletzte Mädchen, über welchen Unglücksfall wir bereits früher berichtet haben, ist nun, trotz der ärztlichen Bemühungen, ihr das Leben zu erhalten, dennoch und zwar letzten Sonnabend ihrem großen Leiden erlegen. JnLöbau langte am 6. Nov. zum Besuche seiner Elter» ein von dort gebürtiger junger Mann, Namens Schmidt, an, der, früher Kellner, den Feldzug in der Krim als franz. Militär mitgcmacht, und vor Scba- stopol das eine Bein verloren hat, in dessen Folge er gegenwärtig im Jnvalidenhause zu Straßburg sich befindet und eine jährliche Pension von 600 Frcs. bezieht. In Brünlos bei Stollberg. brannte am 7. Novbr. Abends in der 8. Stunde die Häuslcrwohnnng eines gewissen Schindler nieder. Leider mußten die zu spät herbeigeeilten Eltern 3 ihrer Kinder elendiglich in den Flammen umkommen sehen, während das vierte, ein Knabe, so sehr durch die Flammen beschädigt wurde, daß auch an dessen Aufkommen gezweifelt wird. Die Kinder sollen mit der brennenden Lampe allein zu Bette gegangen sein. Am 30. Octbr. verlor ein Dienstknecht aus dem Dorfe Stöntzsch bei Pegau sein noch junges, kaum 18jährigeS Leben aus folgende traurige Weise: Er hatte einen Wagen zur Reparatur nach Pegau in eine Schmiede geschafft, und kehrte, auf dem Pferde reitend, wieder seiner Hcimath zu. Unterwegs von Jemandem, der ihm begegnet, aufmerksam gemacht, daß die Zugsträngc des Pferdes herabgefallcn seien und am Boden schleiften, zieht er dieselben, ohne abzusteigen, zu sich hinauf, und schlingt sie sehr un klugerweise sich um seinen eigenen Leib. An der hin tern Gartenthür seines Dienstherr«, um kürzer» Rück weg zu haben, bereits glücklich angekommcn, will entweder er rasch absteigen, vergißt aber dabei, zuvor den Knoten zu löse», der die Stränge an seinem Leibe zusammenhält, oder auch das Pferd wird durch einen unbekannten Umstand scheu gemacht, genug, sein Reiter kommt in das Stürzen, bleibt aber natür lich im Geschirr hängen und wird vom Pferde, das nunmehr völlig durchgeht und dabei wiederholt nach allen Seiten ausschlägt, um sich der an ihm hängen den und ihm in die Füße schlagenden Last zu ent ledigen , dermaßen im Felde und auf der Straße her umgeschleift und zugerichtet, daß der Unglückliche, als man jenes endlich im Dorfe selbst zum Stehen brachte, bereits eine vorzüglich am Kopfe höchst entstellte Leiche war. Preußen. Auf höhere Anregung ist in Frage gekommen, ob und in wie weit es thunlich und rath- sam wäre, auf legislativem Wege ein Verbot des Kleinhandels mit geistigen Getränken (namentlich Branntwein) oder des Ausschanks von solchen, ein- tretcn zu lassen. Sämmtliche LandrathSämter sind daher angewiesen worden, sich darüber gutachtlich zu äußern, wobei aber auch die Frage nicht außer Acht zu lassen sein werde, in wie weit etwa klimatische oder sonstige Verhältnisse den Genuß geistiger Ge tränke als unentbehrlich erscheinen ließen. Der Allgemeinen Zeitung schreibt man aus Ber lin vom 4. Nov.: Die neuenburger Frage scheint doch einer ernsten Entscheidung entgegenzugehen, wenigstens sich darauf vorzubcreiten. Preußen wird sein vollständiges Recht, wenn cö irgendwie noch ein politisches Recht gibt, nicht fallen lassen. Im Kriegs ministerium werden ernste Vorbereitungen für den Fall getroffen, wo eine bewaffnete Durchführung die ses Rechts nothwendig werden sollte. Baiern. Der König Otto von Griechenland hat am 4. November München wieder verlassen, um über Triest wieder nach Griechenland zurückzukehren. Aus München schreibt man vom 5. Novbr.: Die Aufregung über die bekannten Erlasse des Obcrcon- flstoriums nimmt überhand, und die Opposition da- gegen vermehrt sich in extensiver und intensiver Hin- sicht. Bereits unsere vorsichtigsten Blätter betheiligen sich an einer Polemik, die anfangs nur auf die Local- presse sich zu beschränken schien. Frankfurt a. M. Erst dieser Tage ist einer Anzahl Individuen, die bei dem Barrikadenbau am