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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188207248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-24
- Monat1882-07
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1882
- Autor
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Nr-action und Lrprditio» JohanneSgaffe 33. SPrrchkunörn der Urdartira: Vormitt-gS 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. gar die Rückgabe «m^t»»d,»r «„»irrivee »»ch« Sch d» R«d«c»^, ,^b» »rivwditch. «„nähme der für »tr nichstf«l,e»dr Nummer bestimmten Jnjerckte an Sriachnitage» bi» L Uhr Nachmit»«»». an Loiin- »»0 Kesttageu früh b»«'-,i> Uhr. 3n de» Filialen für Ins.-Annahme: Ltt« kUemm, UnwersilSt-strobe 21, Lonis Lösche, Kätharinenstraße 18, p. nur bis '/,S Uhr. Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage Avonlirmrntüvrris vierlelj. 4'/, ckNK., incl. Brinqerlokit 5 Mk.. Nirch die Post bergen 6 Mk. Jede einzelne 'Krininier 25 Pf. Betegeremptnr 10 Pf. Gkl'ülireii iiir Extrabeilagen ohne Postbemrderung 38 2'lk. nnl Poßbesvrdcrnng 43 Mt. Inserate Sqii'vattciie Petiten!: 20 Pf. Größere Schritten laut unjcrcm Preis- verzeickniß. Tabellarischer San nam hölierrm Tarif. Ueclamrn unter den Nedartionsürich die Svaltzcile 50 Pf. Jnteratr sind stets an die «rxpedltion z» senden. — Rabatt wird nichi gegeben. Zahlung praeuumerami'' oder durch Post- nackmainne. ^2V5. Montag den 24. Juli 1882. 76. Zal'Mnq. Amtlicher Theil. Vekanntmachnng, de« Verlust der Tttinmberechtigung Wege« Ab- gabea-Rückständen betreffend. Nach Vorschrift der Rcvidirten Städte-Ortnung K. 44 unter 8 sind von der Stimwbcrechtigung bei den Wahlen alle diejenigen Bürger, welche die Abentrichtung von Staats und Äemeindeabgaben, einschließlich der Abgaben zu Schul- unv Armencasfen, länger als zwei Jahre ganz oder thcilwcisc im Rückstand« gelassen haben, ausgeschlossen. Unter Hinweis auf diese gesetzliche Bestimmung fordern wir daher anS Beranlassmm der in nächster Heit vorzu- nehmcnden Aufstellung der Stadtverordnctenwahlllste und der dann bevorstehenden ErgänzungSwahl deS Stadtvcrordnctcn- EollegiumS alle Abgaben-Rcstantcn, welche davon betroffen werden, zur ungesäumten Adsührung ihrer Rückstände aus. Leipzig, den 21. Jnli 1882. Der Rath der Gtadt Leipzig. Ür. Tröndlin. N. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte dcö Leihhauses und der Sparkasse für Mittwoch, den 21». Juli ». v. auSgesetzt und können die für diesen Tag bei der Sparcasse gekündigten Beträge schon am DienStag, den 28. Juli c. in Empfang genommen werden. Leipzig, den 22. Juli 1882. DeS Ruths Deputation für Leihhaus u. Tparcaffe. Ludwig - Wolf, Stadtcath. Vrlmnntmachung. Zmn Behuf der gegen Ende jedes akademischen Halbjahre- zu haltenden Revision der UnivcrsitätS - Bibliothek werden diejenigen Herren Studirendeu, welche Bücher au» derselben entliehen habe», aufgesordert, diese am 27., 29. und 31. Juli gegen Zurückgabe der Empfangsbescheinigungen abzulicscrn. Die Ablieferung wird in der Weise zu geschehen haben, daß die jenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben von X—Ü an sangen, am 27. Juli, die, deren Namen mit einem der Buchstaben von 3—L beginnen, an, 28. Juli, und die Uebrigcu am ltl. Juli in den Frühstundcn zwischen zehn und ein Uhr ablieiern. Alle übrigen Entleiher werden aufgesordert, die a» sie verliehenen Bücher am 7., 8. oder 8. August (während der gewöhnlichen OeffnungSstunden zurück zu gebe». Während der Revisionszeit (27. Juli bis 15. August) können Bücher nicht ausgelichen werden. Ebenso muß während derselben das Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, den 22. Juli 1882. Tic Direktion drr NniversitätSbibliothek. vr. »re hl. Verdingung. Die Lieferung von Kartoffel» und Mohrrüben für das Garnison-Lazarett) Leipzig soll dem Mindestsordernden ausgetragcn werden. Unternehmer wollen versiegelte, mit Ausichrist „Kartoffeln re." versehene Angebote bis 27. Juli früh 11 Uhr a»her abgeben. Die Bedingungen sind vorher einzusehe» und zu unterzeichnen, Leipzig, 21. Juli 1882. A-niglicheS Garnison - Lazarrth. velinntttmachung. Bei dem Unterzeichneten Stadtgemcindcratb kommt zum 1. October b. I. die Stelle des Stadlsteucrcinnchmcrs und SparcasscnbuchhaltcrS zur Erledigung. An Gehalt erhält derselbe 1200 jährlich und hat eine Eaution von 3000 uiederzulegen. Bewerber wollen Gesuche nebst Zeugnissen bis zum 1«. August Vieser Jahres hier einreichen und können nur Personen Berücksichtigung finden, welche nachweislich in dergleichen Stellungen sich befunden haben. Gesuche und Zeugnisse anderer Personen werden weder beantwortet noch Zurück presch ickt. Taucha bei Leipzig, am 22. Juli 1882. Der Stadtgemeinderattz. » Bröse. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 24. Juli 1882. Wie die „Hess. Morgenztg." vernimmt, ist Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Kart der Drohtverdand abgcnommen und durch einen leichteren Verband ersetzt worden. Die Ucbcr- sicdelung Sr. königl. Hoheit nach Wilhelm-Höhe soll in den nächsten Tagen erfolgen. — Ihre königl. Hoheit die Frau Erbprinzessin von Meiningen traf auf der Rückreise von Schweden am Sonnabend früh in Kiel ein und wurde von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen empfangen und nach dem königl. Schlosse geleitet. Die CcntrumSpartei in Schlesien hat sich in einer zn BreSlau abgcbaltencn Versammlung über ihr Verhalten bei den bevorsichendcn preußischen Laiidtagswahlen schlüssig gemacht. Es wurde unter Aiiderm beschlossen, daß jede Unterstützung nationaltiberaler und frciconser- valiverEankidaten absolut ausgeschlossen sei» soll. Dieser Beschluß kann den beiden genannten Parteien nur zur Ehre gereichen. Die fortwährenden Beschuldigungen der ungarischen Negierung und Presse gegen die angeblich staatsfeindlichen Tendenzen der sicbeiibürger Sachsen habe», wie man aus Hermannstadl schreibt, im Kreise hervorragender sächsischer Patrioten die Absicht angeregt, gegen jene Beschuldigungen eine RechtsertignngSschrist erscheinen zu lassen, welche in die weitesten Kreise verbreitet werden soll. Diese Schrift soll sämmtlicke Tocumcnte enthalten, welche auf die ursprüngliche bedingungsweise Einwanderung der Sachsen in Siebenbürgen sich beziehen, die vor Allem die Wahrung ihrer deutschen Natio nalität und die freie Entwickelung derselben in den Vordergrund gestellt, welche Bedingung auch von den Herrschern Sieben bürgens und später von denen Ungarns zweifellos angenommen und rechtSgiltig bestätigt worden. Die Schrift wird auch an der Hand 'historischer Actcnstiicke den Nachweis sichren, daß ausschließlich nur die Sachsen die europäische Cullur nach Siebenbürgen gebracht und dort verbreitet haben, wofür sie nun, »ach jabrhundertlanger mühsanier Arbeit, den lächer lichen magvarisckcn Anmaßungen der gegenwärtigen ungarischen Regierung huldigen und ihre deutsche Nationalität abschwörcn sollen. Der „Polit. Corr." wird anS Rom von bester Seite versichert, daß Italien sich zur Theilnahme an einer mili- tairischen Action in Egypten einzig und allein dann ent- chließen wird, wenn auch Oesterreich-Ungarn und Deutschland ich an derselben mit Truppen bcthciligei» wollten, und daß nan in italienischen RegicrungSkrciscn nach wie vor fest ent- schlossen ist, sich in den weiteren Stadien der egyptischcn Frage in keiner Weise von den drei Kaisermächl'ou zu trennen. Die letzten Conferenzcn zwischen dem Minister Mancini und den Vertretern Oesterreich-UngarnS, Deutschlands und Ruß lands haben zur Feststellung eines vollen, zwischen Italien und diesen Mächten bestehenden Einverständnisses geführt. Die Vorarbeiten zur Trockenlegung des südlichen ThcilcS des Zuyder-SeeS in Holland sind alö beendigt zu betrachten, so daß der Bau demnächst in Angriff genommen werden kann. Zunächst beabsichtigt man, einen Sperrdcich aus Sand mit Thonbeklcidung zu schütten, der den trocken zu legenden Theil abgrenzen und ciiischließcn soll. Dieser Teich würde etwa 39 Kilometer lang sein und mit seiner Krone 2.10 Meter über dem höchste» Flnthhockwasscr liegen. Die Arbeiten sollen gleichzeitig an 4 Stellen beginnen und nach 7- bis lOjähriger Bauzeit beendet sein. In der französischen Hauptstadt sind Depeschen von Lesse PS eingetroffen. anS welche» hervorgcht, daß der neue Aufenthalt, den er in Egypten genommen, seine ersten Ein drücke bezüglich der Zweckmäßigkeit einer europäischen Ein mischung im Nilthate vollständig geändert bat; früher ein Gegner dieser Intervention, stellt Herr v. LcsscpS sie jetzt als ganz unerläßlich dar. Die ganze Lage in Egypten scheint ihm eine äußerst gefährliche. AnS Wien wird gemeldet: Die Pforte theilte zwar ihre Geneigtheit zu einer Intervention unter Aenderung der bisherigen Bedingungen mit, die Lage wird jedoch als „zu weil vorgeschoben" erachtet, als dag hierdurch eine englische Einzelaclion ausgchalkeu werten könnte. — Ein weiteres Einzetvorgchen Englands ist trotz des Eintrittes der Türkei in die Eonscrenz wahrscheinlich. Tic Bemühungen, den hieraus hcrvorgehenden Zerfall deS europäischen ConcertS zn verhüten, werden fortgesetzt. AnS London wird gemcldet: Ter Vorschlag, auch Italien an der Expedition »ach Egypten zu betheiligen, ist von Frankreich auSgeganac» und von England angenommen. In Folge davon wirb Gladsione am Montag nur die Bewilligung der Mittel für die Absendung von 10,000 Mann anS England beantragen. Befehl zur Einschiffung j haben erhalten vier Cavallerie-BDglmciiter, 3 Garde- und 7 Linien-Jnsantcric- Balaillonc, 8 Batterie», 2 Compagnien Pioniere und 2 Train- ablhcilunge». 10 Privatdampser sind für TranSpvrtzweckc engaairt, außerdem werden der „Leopold" und die „Virgo" mit Munition und sonstigen KriegSbedürsnissen beladen. — Der Pariser „TempS" sagt, der von der französischen Kammer zu erfordernde Credit für die Expedition in Egypten werde aus 40 Mill. FreS. geschätzt. — 5000 Mann Infanterie und Marinesotdaten, welche die Vorhut des ExpcditionScvrpS für Egypten bitten sollen, werden demnächst in Toulon ei»- geschisst worden. Während die Diplomaten am grünen Tische sich vergebens darüber den Kopf zerbrechen, wie die egyp tische Krise wieder cinzurcnkcn sei, und die zun, energischen Vergeben günstige Zeit damit verlieren, läßt Arabi keinen Tag ver streichen, ohne die KriegSlust und den Tbatendursi seiner An hänger von Neuem anzufachcn. In wiederholten Ausrufen hat er die Engländer alS die Todfeinde de§ Landes angeklagt und den Krieg gegen sie als eine patriotische Pflicht bezeichnet. Aber auch den Khedive, den er nock vor wenigen Wochen zur Ausführung einer lächerlichen Loyalitäts-Demonstrativ» öffentlich mißbrauchte, hat er vor dem Volke als Verräther und Feigling gebrandmarkt und damit zugleich die unum schränkte Herrschaft an sich gerissen. Seine Helfershelfer leisten ihm hierin gctrculichcn Beistand. 9)aknb Pascha be schuldigt soeben öffentlich den Khedive, Egypten a» England verkauft zu haben, und hat seine Absetzung beantragt. That- sächlich kann der Khedive fchon jetzt als abgcsetzt be trachtet werden, da daS Heer dem Thronräuber gehorcht und Letzterer anS eigener Machtvollkommenheit regiert, ohne sich um den Khedive zu kümmern. Ob er einen Angriff aus Alexandria beabsichtigt oder den Kamps mit den Engländern in seiner befestigten Stellung vier Meilen binlcr Alexandria abwartct, darüber herrscht noch Ungewißheit. Vorläufig bemüht er sich, die Stadt durch Hunger und Durst zur Unlcrwersnng zu zwingen. Den trotz der entgegengesetzten Angaben ist die Abschneidung deS Mahmudich-Canais, durch welchen daS Trinkwasser nach Alexandrien gelangt, Thatsachc. Der Zu fluß deö Trinkwasscrs nach Alexandrien beginnt schon >etzt merklich nachzulasscn. Jedoch soll die Stadt in den Wasser graben noch auf zehn Tage mit Wasser versorgt sei». Jüngst wurde gemeldet, daß vom General Alison beabsichtigt wurde, eine Abthcilung nach dem Canal abgehen zu lassen, um die Sperrung zu sprengen. Es heißt. Arabi beabsichtige, daS Land zu überschwemmen, um das Vorrückcn der Engländer unmöglich zu machen. Auö Alexandrien liegen vom 22. Jnli folgende tele graphische Meldungen vor: Heute früb wurden 25» englische Chasseurs abgesandt, um zu kundschaften und in einer Ent fernung von sechs englischen Meilen von Alexandrien die Eisenbahn zu zerstören. DaS Häuflein stieß a»s eine CavaUerie-Ntsthcilung Arabi Pascha'S und wechselte mit der selben einige Gcwehrfchüsse. Tie EgYPter flohen und ließen zwei Tobte aus dem Platze. Die EyasscurS vollendeten so dann ihre Arbeit und zogen sich zurück. Die englischen Truppen besetzen heute Abukir und werden morgen Ramleh einnehmen. Arabi Pascha hat eine KricgS- stcucr im Betrage von einer halben Million Psd. Sterling ausgeschrieben. Nack Berichten, die der Khedive erhalten hat, soll Arabi Pascha mit Proviant und Munition gut versehen sein, aber seine Armee verstärke sich nicht und eS fänden i» derselben viele Desertionen statt. — Die Engländer schnitte» alle Tclcgrapbenlinic» anderthalb deutsche Meilen vonAleran- dricn ab. Einige ZeitungScorrespondciiten schossen a»s ein Dop. eine Abtheilung Niilitair rückte vor und fand die Häufcr gefüllt mit Beute. Vierzig Gefangene wurden ein- qcbracht und vor Gericht gestellt. — Achmet Nffaal Pascha ist zum Gouverneur der Stadt ernannt. DaS Tribunal ist durch Ernennung von einem Eirkassier und drei EgNPtern wieder vervollständigt, während Lord BercSsord die Fuiiclioiic» eincS öffentlichen Anklägers vertritt. Di« Befürchtungen wegen Wassermangels nehmen zu. Die Stellung Arabi kschiLs ist jetzt durch daS ausgetretene Wasser deS ausge- staiiten Canals gedeckt. Die Ankunft der mit dom „Malabar" hierher unterwegs bestndlichen Truppen wird selmlichst er wartet, da ein großer Angriff auf Arabi Pascha immcr notbwendiger wird. Man crnmrlet, daß der Kbedive aus die Proklamation Arabi'S, in welcher Erstcrer für abgesetzl erklärt wird, mit einer Proclamatio» antworlen wird, welche Arabi als Rebellen bezeichnet. — Eine Meldung aus °>)ort Said vom 22. Jnli lautet: Fortwährend treffe» deutsche, französische und italienische Flüchtlinge hier ein. In Folge der gefährliche» Lage haben die Consuln bei dem höchste» Officier der hier liegenden europäischen Kriegsschiffe die Landung von Mannschaften zum Schutze der Europäer beantragt. Im Suezcanal befindet sich nickt ein einziges Kanonenboot. Der Gouverneur von Port Said ist loval, aber machtlos. Dagegen bat sich der Eommantcnr der bicr be indlicben cgyplischcn Truppen für Arabi Pascha erklärt und die Easse deS Zollamts mit Beschlag belegt. Anßcrkcm versuchte er auch, die Easse der Leuchtthurm-Bebörde in seine Gewalt zu bringen, doch war dieselbe an Bord ciucö englischen KriogSschlsscü in Sicherheit gebracht. Aus Stadt und Quid. * Leipzig. 23. Juli. Das königliche Ministerium deS Innern hat türztich an die Fabriken- und Dampskcllel Jnspeclionen eine die Verhütung von Rauch- und Rnß- Betäsligungcn durch Dampfkessel-Feuerungen be treffende Verordnung folgenden JnbaltS erlassen: Tie neuere Technik bietet eine Auswahl von Mittel», um bci Damps. kessel-Feueeungcn eine rauchfreie Bcrbrcunung des Brrnii- 'tosscS in Verbindung mit ökonomischer Verwendung desselben zu erzielen. Dessen ungeachtet findet bei einer großen Anzahl von Dampskessel-Feueriiiigen theilS wegen inangclbasler Eonstruclivn dcr- elbcu, theilS wegen unrichtiger Behandlung der an sich guten FeueruiigS- Anlagen eine dellagcnc-werihc Belästigung der Umgebung durch Rauch und Ruß statt, welche in den meiße» Fälle» durch ciitjprechende Ab änderung der Anlage, bezw. angemessene Bedienung derselbe» ich ne erdeblichc Tcbwicrigkeit be'eiligl werden kann. Tie entstehende» Kosten werden meistens in kurzer Zeit durch die Ersparnisse an Brennstoff reichlich ausgewogen. Ta hiernach die Anlage zweckmäßiger Tamps- kcssel-Fcucrungcn und die angemessene Behandlung derselbe» dein, Betrieb zum Vortheil sowohl der Besitzer als der Umgebung gereicht, so werden die Fabriken- »nd Tampskeisel-Jnspectioucn angewiesen, bei Begutachtung »e»cr sowie bei Revision schon Vorhand »er Dampfkessel-Anlagen aus die Jnnehaltiiiig der Bestimmung in ff. 8 der Verordnung vom <>. Juli 1871, nach welcher die Feuerungen so eingerichtet sein müssen, daß die Verbrennung möglichst rauchfrei erfolgt und die benachbarten Grund- bcsitzcr durch Ranch, Ruß ». s. w. Beschädigungen oder erheb liche Belästigungen nicht erfahre», ihr besonderes Augenmerk z» richten, auch die Dampfkessel - Besitzer und Heizer, die Elfteren aus ihren Wunsch, in dieser Beziehung zu belehre». Ter sächs. Dampi- kcssel - Revisions-Verein zu Ehciniiitz n»d der sächs.-thüring. Dampf kesfcl-Ncvisioiisvercin zu Halle sind veranlaßt worden, de» Revision der ihren Mitglieder» angchürcnden Tamvikessel jedes Mal zu beobachten, ob die Bestimmung in ff. 8 Abs. 1 der obcrwähiitc» Verordnung inncgehalten wird, über den Grad der Rauch- und RuSciltwickclnng eine» Vermerk in das Protokollbuch cinzntragcn, bei inaiigelhast Vorgefundenem Zustande aber sojort Anzeige an die betreffende Tampske'sel - Inspektion zu erstatten, welche dann »ach ff. 8 Abs. 2 der gedachten Verordnung zu verfahren hat. — In Sachsen sind gegenwärtig nicht weniger cilS 14 geistliche Stellen zu besetzen, von denen nur zwei unter Privatcollatur stehen. Am Michaclistermin wird sich die Zahl jedenfalls »och erhöben, da zu dieser Zeit gewöhnlich der Eintritt in den Ruhestand vollzogen wird. ** Leipzig, 23. Juli. Die hiesige königl. AmtS- haupt Mannschaft hat wahrzunchmen gehabt, daß in ihrem Bezirke östcrS ohne polizeiliche Erlaubnis! Feuerwerk abgebrannt wird. Unter Erinnerung an die betreffende» Bestimmungen deS R. Str.-Ges.-B»chS, nach welchen die Abbrennung von Feucrwerkskörpern ohne Polizei liche Erlanbniß mit Geldstrafe bis zu 00 oder ent sprechender Haststrasc geahndet wird, weist die obengenannte Behörde die Ortspolizeibehörden z»r AnssichtSsUbruiig an. gleichzeitig aber auch dazu, ob ne Nolh die Erlanbniß nickt zu versagen, da ersahrungSmäßig Feuerwerk nicht zünde und von Allen gern gesehen werde. * Leipzig. 23. Juli. Der von der königl. Eisen bahn-Dircclion arrangirtc, gestern Abend 9 Uhr 15 Mi», ans der Bairischen Bahn nach Reichcnbach und weiter über Hof nach Nürnberg abgclassene Bcrgnügniigs- Extrazng war von 300 Personen besetzt. Der Zug ver einigte sich in Neichc'nbach mit dem von Dresden ebenfalls nach Nürnberg abgclasscncn Extrazug. — Denjenigen Lesern, welche sich über Egypten näber oricntircn wollen, empfehlen wir von „Meyer's Reise büchcrn" den aus daS Nilland bezügliche» Theil. Der Titel lautet vollständig: „Ter Orient. Hauplrouten durch Egypten, Palästina, Syrien, Türkei, Griechenland. Erster Band: Egnpten. Mit 8 Karle». II Plauen und Grund rissen, 42 Terlbildcrn" (Leipzig, Bibliographisches Institut). Eö ist nicht ein bloßes Touristen-Handbuck, sondern giebt auch reichlich Auskunft über Land und Leute in Vergangenheit und Gegenwart. — Der hiesige Verein „Vergnügen" begebt am küns- tigen Sonntag, den 30. d. Mts., sein Sommerscst in de» sämmtlicken Räumen der „Thalia". Der Verein, welcher trotz seines kurzen Bestehens sich doch schon eine reckt zahlreiche Mitgliedschaft und einer günstigen Bcurtbeilung seiner Veranstallungen erfreut, hat auch sür daS bevorstehende Fest ein äußerst rcicbbaltigcü Programm entworfen, in welchcm, außer geselliger Unterhaltung im Garten. GciangS- »nd komischen Vorträgen am Nachmitlagc. eine Tbealer-Vor- stcllung sür AbendS 7 Uhr angeietzt worden ist, während ein Ball den Beschluß des Festes bildet. Die Dircclion tcS S om »icrthcatcrS im Felsen- kellcr zu Plagwitz unter Herrn Tircctor Drcßlcr macht auch in diesem Jabre beachteiiswcrlhe Anstrengungen, um dem Publicum angenehme Abende zn bereiten. So ge langt am heutigen Abend zuni ersten Mate der vieraelige Schwank: „Sodom und Gomorrha" oder: „Wo ist die Katze?" von Fr. v. Schönlban, zur Alissübriiiig, woraus wir noch an dieser Stelle bingeioicse» baben wolfim und die Vorstellungen übcrbaupt einer srcuntlichen Beachtung auch deS hiesigen PublicumS cmpsehlcn. ) Leipzig, 23. Juli. Seit vielleicht JabreSsrist wurden aus hiesigem Dresdener Bahnhosc die mit Güter bela denen Postwagen wiederholt um Kisten nnv Waarenpackctc bcstoblen, ohne daß cS gelingen wollte, dem Urbeber dieser Diebstähle aus die Spur zu loinnicn. Da lenkle sich neuer dings der Verdacht ans einen Bremser der Balm, der die Gntenvageil begleitet und den man eines Nachts in der Nähe der Posttoagen, obwob', ibn sein Dienst nichr dabin führte, batte hernmschlcicbcn scben. Der be treffende, in VolkmarSdors wohnbastc Bremser erbiett des- batb dieser Tage unter Assistenz eines böbercn Postbeamten von der biesigcn Eriminalpotizei und der Gendarmerie in seiner Wobnung »ncnvarlcten Besuch, wobei sich bcraus stelltc, daß der Berdacbt vollständig begründet und jener Bremser der Postpackeldieb war. Er kam in Polizcnbast und legte bald ein umsassendcS Geständnis; seiner feit Jahresfrist verübten Diebstähle ab. Die gestoblcne» Waarcn und Werlb acken batte er in der Umgegend vertrieben, namcnllich aber auch an eine hiesige kaufmännische Handlung nnter Umständen al>zesctzl, die daS Vergehen der Hebterei begründeten. Es wurden deSbalb auch der Pnneipal sowie der GeschästSsübrer besagter Handlung noch zur Vcrant wortiiiig gezogen und bei den gegen sic vorliegenden Beweisen ihrer Schuld cbcnsalls in Hast genommen. -7- Reudnitz, 23. Juli. In Reudnitz hat eine große Anzahl Wirtbe in ibrcn Restaurationen pneumatische Bierdrnck-Apparatc in Gebrauch, welche nach neuer Ucker Verfügung der k. AmtShanplmannschast Leipzig miu mebr unter allen Umständen gereinigt werden müssen, da d r Recurs, welchen der diesige GastwirtbSverein gegen die vor letzte Bersügung der Vorgesetzten Behörde erbeben batte, ver morsen worden ist. Allein, obgleich die erfolgte Entscheidung eine definitive war, versucht der GastivirtbSvcrriu doch ander weit, sich von dieser lästigen Verfügung zn befreien und bat, wie wir bören, gegen dieselbe Beschwerde erhoben. Ob il»n diese Beschwerde von Nutzen sein wird, in abzuwarten. möglicherweise aber wird die Ausübung der bestehenden Ver pflichtung wenigstens etwas binansgeschoben. * VolkmarSdors, 22. Jnli. Gestern Abend fand bier eine würdige Feier zu Ebren und zmn Abschiede deS lm hcrigen Gemcindcvorstandcö Herrn Knhn statt, wobei gegen tvO Gemeindcglicdcr aus allen Stänken und Berujs- etässen ihren Empsindunaen und Gedanken Ausdruck gaben. Unter einer herzlickren Ansprache des SchnldircctorS Herrn Schütze ließen die anwesenden Gesinnnngsgcnosien dem Scheidenden z»m Andenken eine goldene Ubrkelke überreiche». AnS den vielerlei Toasten erkannte man sichtlich die geg-ni- sciligc Anbänglichkeit, Wertbschatznng und Dankbarkeit. Plagwitz, 22. Jnli. Gestern Vormittag hatte hier ein Schlcssergebilse daS Unglück, beim Feilen einer barten Feder mit der Feile abzurutschen und sich im linken Handgelenk be deutend zu verletzen, indem einige Blutgefäße zerschnitt u wurden. Wir »vollen bei der Gelegenbeit erwähnen, daß, sohald Jemand in einer Fabrik, Werkstatt oder wo eS s.i, verletzt wird, die betreffende Körperstelle durch ein Tuch oder Binde sest zu unterbinden ist; unterdessen kann in aller Rm e ärztlicher Beistand geholt werden. Paffende Binden sink in vielen Geschäften vorrätbig und sollten eS in allen der artigen Geschäften sein, die Unterbindung muß dur.ü eine herzhafte Person erfolgen; eS wird durch dieselbe die Verblnlung verbindcrt. Einsender Dieses wurde selbst rn einem jungen Manne gerufen, welcher sich mit einer Bier flasche mebrere Gesäße der einen Hand zerschnitten hatte. Tie erste „Hitsc" wurte ibm durch „blntversprechen" z» Tbcit — natürlich erfolglos; erst als man wahrnahm, daß der Ver wundete durch den vielen Blutverlust ebnmächtig wurde, wmkc ein Sachkundiger gerufen. — In einem diesigen Dampfsä gewcrkc ereignete sich gestern Nachmittag ein reckt bcdauernSwcrthcr Ungtückssall. Der Arbeiter Wmkür aus Reustadt kam mit der reckten Hand in eine Fraie- maschine, wodurch dieselbe dermaßen verstümmelt wurde, de>; zwei Finger ganz und zwei zur Häljtc amputirt werden mußten. (L.-P. W.) XX Eolditz, 22. Juli. Am heutigen Morgen wurde» die bei dem Zicgelcibcsitzcr Hartwig hier beschäftigten beiten Arbeiter Mütter anS Tbiimirnickt imd S cbi tde anS Hobn- back durch eine plötzlich hercinbrechende Lebmwand ver schüttet und auf der Stelle gctödtct. Beide Verunglückte bintcrlassen zahlreiche Familien. dr Wechselbnrg, 22. Juli. Am gestrigen Morgen wurde der Frieden-- und Ortürichter S. in Ttendte», c. in den besten Verhältnissen basin licher Mann, in einem Sei! ,' gcbäude seiner Besitzung erhängt auswsundeii. Schwerin»;.' wird als der Beweggrund zmn Seltzstmord bezeichnet. Treuen. Am Sonnabend Morgen kurz »a b 3 ll'r entlud sich über diesiger Statt ein schweres, zmn Glück aber nicht lange andauerndes Gewitter, wobei der Blitz in ti- an der inneren BahnbofSstraße stehcnoen Gebäude der Oekonomcn Wolf und Windisch schlug „nd bei jetein der selben eine Kuh anS der Mitte deS in beiden Ställen besi»-- lichcn Rintviebs lödtcle. Der 'Blitz zündete gleichzeitig m e cs wurden in Folge dessen die Wobiibänser ne'es, Seitt-u. n Hintergebäude der Genannten, sowie das Web»ba»s in t Holzschnppenanbau dcö Schneidermeinere Freitag ein Raub i, r Flamme». Nur dem energische» Einschreiten der freiwillig > Feuerwehr ist eS zu verdanke», daß das verbecrente Elen, , i bei einer so gefährlichen Brandstelle nicht mebr Schaden en richtete. Auch in daS Wvb»l>a»s des Färbers Rickwid Rannacber schlug der Blitz, ebne jedoch größeren Scbad n anznrichten, mir wurde die Spitze der ans dem b.trcssendcn Gebäude befindlichen Blitzableilnng berunlergeschlagcn. Freibcrg, 22. Jnli. Heute b ormittag '<,12 U w kündete die Stnrmglocke ein Feuer in der Vorstadt an. c ' brannte in der Eisengießerei der Herren Pakcbke Kästner am Balmbose das erst im vorigen Herbst neu er richtete Fabrikgebäude bis aus die llmsast»ngSmaiicrn nieder. Große Gcsahr tag bei der nngnnstigen Windrichtung, »amci.'- lich für die Niederlage am „rotbcn Wege" wie auch sür d ' Contor Räumlichkeiten Vor; allein dem raschen und euer scheu Eingrcisen nnsercr Fencrwcbr gelang cS, die Gest, r sür die Umgebung abzmvcnbcn und de» Brand ans sei» n Hcrrd zn besibränken. Leider ist s»r die 'Besitzer des Etabln ments auch dieses Unglück sckwn empfindlich genug, da r n der wcrlbvollen Medell Sammlung, »eiche in dem nie. gebrannten Hause »nlergebracht war. Nickst- gerettet wert i konnte. —Heule fand unter großem Znkrang der Bevölkere z der alljälirlick wiederkehreuke Berganszug statt. ff Dresden, 22. Juli. 'Ans Anlaß der Anwesenb st Sr. Majestät deS Kaisers in Dresden in de» Tagen r. , 14. bis 18. September werken seitens der hiesigen städtisch.,.
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