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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-01
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1882
- Autor
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Erscheint tSqlich früh 6»/, Uhr.. . Uetaction »nt Lrvktitisa Johannesgaße 33. APrkchknnLril drr flrdaction: Vormittags 10—13 Üdr. -iochmttlags 5—6 Uhr. FGff dt« NRckßade eiaflelanNer Vtanuirnvte macht sich K»e -tedactttm ma»l vervmtkch. Annatz«« »er für »te «üaf»f»>«e»»« Sti,««er »rsti««le> Ans «rare a» Wochenta,«» »t« » Ubr Nachmit»««»» a« r»«,«- un» Kesttagrn früh »>« '/,v Uh». 3» dru Filialen für Inl.-Annahme: Ltt« Alnum, Universitätsstraß» 21» L««ls Lüsche. Katharinenstraße 18, p. »ur »t» '),s Uhr. eMlgcr und Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte. Handels- «ndGeWftsverW. ^-213. Dienstag den 1. August 1882. Amtliche^ Theil. Vekanntmachuirg, Rrvifloa der LandtagSwahlliften betreffend. In Gemäßheit tz. 24 de- Wahlgesetze« vom 3. December 1863 find die Listen der bei den Landtagswahlen stimm berechtigten Personen alljährlich zn revidiren, auch nach tz. 1 i der AuSsvhrungSverordnung die Stimmberechtigten ans Liese Revision und ihre Besugnig zur Einsichtnahme der Wahllisten öffentlich aufmerksam zu machen. Wir benachrichtigen daher die Betheiligten hierdurch, daß die Wahllisten für die drei Wablkreise der Stadt Leipzig im Stadthaus«. Ovstmarkt 3, I. Stock. Zimmer Nr. 8v, am 26. bi« 28. und 3l. Juli und l. und 2. August ». o.. Vor mittag« von 8—12 Uhr und Nachmittag« von 3—6 Uhr, auSliegen, indem wir die Stimmberechliglen auffordern, die Wahllisten einzuseben, zugleich aber daraus Hinweisen, daß den Anträgen behufs Aufnahme in die Wahlliste oder Aus- scheidung solcher, denen da» Wahlrecht nicht zusteht, die Nachweis« der Wahlfähigkeit beziehentlich de« Mangel» der Wahlberechtigung bsizufiigrn sind. Leipzig, de« 24. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. N. Bekanntmachung. Lr» a« 1. August ». e. fällige zweite Termin der Staatsgrundsteuer ist in Gemäßheit de« Gesetzes vom S. September 1843 in Verbindung mit der durch da« Gosetz vom Z. Juli 1878 getroffenen Acnderung nach Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten und werden die Steuerpflichtigen hierdurch aus- gefordert, ihre Steuerdeiträge von genanntem Tage ab bi« ipät«st«iS 14 Tage nach denselben an unsere Stadt-Steuer- eiimahmr, Brühl 51, abzuführen, da nach Ablauf dieser Frist die g«setzlichen Maßnahmen gegen die Säumigen emtrelen müssen. Gleichzeitig ist in Gr>n<ihb«it d«r Bekanntmachung vom 5. Januar dieses Jahre« (Gesetz- und Verordnungsblatt Seit». 2) »o» d«n Brsttzera laudwirthsebaftiichrr GruadstÜcke eia Brt.rag »o« r»»t Z«h«thetl Pfeaaig auf Tine beitragspflichtige Steuerein heit zur Deckkung deS Bedarfs deS LandeScultur- ratbeS für vbgcnannkeu Termin mit zu entrichten. «i-zig. de» 24. Juli 1882. Drr Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. Koch. Bekanntmachung. Der zweite Tcrmiu der städtischen Grundsteuer ist am 1. August dieses Jahres nach eins vom Tauseud deS im Kataster aufgestellten Grund» wertheS nebst der Kircheuanlage für die evange lisch «lutherische» Kirchen vom Grundbesitz nach Höhe von Zwölf Pfennigen auf eine Tinhcit LttOO fällig. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche Mitglieder einer andern mit eigenem Gotteshaus am Orte bestehenden aner kannten RcligionS- oder ConscssivnSgemcinschast sind, haben nur den drillen Theil des sonst aus ihren Grundbesitz be ziehentlich Anlheil fallenden Beitrages zn den Parochial- anlagen zu entrichten. Die Steuerpflichtigen werden deshalb aufgesordert. ihre Steucrbcträge von de», Termine ab bis spätestens 14 Tage »ack demselben an unsere Stadt-Steuereinnahnic, Brühl 51, zu entrichten, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Restanten da« Beitreibungsversahren cinzulriten ist. Leipzig, den 24. Juli 1882. Der Rath drr Stadt Leipzig. Do. Tröndlin. Koch. Bekanntmachung. Die Herstellung der »nt Bruchsteinen gepflasterten Fahr straßen und der KicSsußwcge in der veriängerlen Pjafsen- dorfer, Löhr-, Nord-, fjork-, Gneisenau- und Gohtiser Straße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Nathbaus, Zimmer Nr. II, aus und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ansschrist „Herstellungen in einigen Straften deS nördlichen Bebauungs-Planes" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 12. August d. I., Nachmittags 5 Uhr cinzureichen. Leipzig, am 27. JnU 1882 Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Trönd 1 i n. Cichorius. Bekanntmachung. Mit Rücksicht aus die geringe Breite deS Sporer- gä'ftchenS und zur Vermeidung hieraus entstehender Ver kehrsstockungen verfügen wir hiermit, daß daS Sporer- gäftchcn »ur i» einer Richtung und zwar in der Richtung von der Bnrgstrafte »ach der PcterSstrafte von be spannten Fuhrwertcu aller Art besabren werden darf, gleich viel ob dieselben nach dem Sporergäßchcn selbst bestimmt sind ober nur knrchsabren, und Laß taber alle Fuhrwerke nur von der Bnrgstraßc auS in das Sporcrgäßchen einzu- fahrcn unk nach der PckcrSstraßc nuSzusahren haben. Zuwiderhandlungen werten mit Geldstrafe bi- zu 60 oder entsprechender Hast geahndet werden. Leipzig, den 27. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröntlin. EichoriuS. Brkanntmachnng. Ter diesjährige iniernationale Prodnctrnmarkt wird Montag, den 7. August d. I.. in den LocalNäten des Krystallpalastc» (altes Schiihenhau«) hicriklbst abgekalten werten. Leipzig, am 30. Mai G82 Der Rath der Stadt Leipzig. 1»,-. Tröntlin. Wlli'ch, Äst. Bekanntmachung. Die Pflasterung der Fahrstraße „An der Pleiße" zwischen den, Eingänge nach tem alten AmtShose unt der Schloßbrückc, inet, dieser und des SchtoßwegeS mit bossirten Steinen I. Elaste soll an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Natlibau«. Zimmer Nr. 14, auS und können daselbst entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift r Pflasterung der Fahrstraße „An der Pleifte" versehen ebendaselbst und zwar biS zum 12. August vv. Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 31. Juli 1882. Der Ratk der Stadt Leipzig. Vr. Gevrgi. EichoriuS. ?t!dvcrpachtung. Die der Ttadtgeinciiite Leipzig gehörigen Feldparcellen in der Flur Probstheida 1) Nr. 128 von 8 Acker 164 IHN. -- 4 Hcctar 73,0 Ar 2 129 5» 7 35 „ ---- 3 93,9 S) 130 9 130 „ 5 22.1 -t) 13l 10 214 --- 5 92,9 5) 132 „ 11 „ 156 --- 6 37.6 6) 133 „ 2 „ 50 — 1 19,9 ?) 131 „ 1 286 1 08,1 8) „ 135 „ I „ 167 —- — 86,2 „ 0) „ 136 1 „ 292 1 „ 09,2 „ Flächengchalt sollen zum Feldbau, mit Ausschluß jeder anderen Benutzungsweise, von abgcbrachler diesjähriger Ernte bez. Parcelle Nr. 128 vom l. Oktober d. I. an auf zehn Jahre DienStag, den 8. August d. I. Vormittags Ist Uhr im Saale der Alten BZaage, Kalharinensttaße Nr 29. 2. Etage, an die Meistbietende» anderweit verpachtet und e« werden dieselben zuerst einzeln und dann die unter Nr. 2—9 e.usgtführten Parcelle» Nr. 129—136 von 46 Acker 130 IHR --- 25 Hcctar 69,9 Ar Flächengehall noch einmal zusammen auSgeboten werden. Tic Verpachtung«- nnb BersleigerungSbcdingungen sowie ein Siluationspla» liegen in unserer Hekonomie-Jn- spectton im alten JohanniShoSpital, Hospclalstraße Rr. 2 b. zur Eiusichlnahme auS. Leipzig, den 24. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. IN. Tröndlin. Ccrutti. Bekanntmachung. Die Lieferung des Bedarfs an Briesbeurein und PacketlSckcn für die Poslaustalten iin Bezirke der Kaiserlichen Ober-Postdirection zu Leipzig ist ne» zu vergebe». Die Liescruiigsbedingungen können bei der Geschästs-Abtheiliing III der .kaiserlichen Ober-Postdireclion während der ÄcjchästSstunde» Ungesehen werden, woselbst auch Probebeutel ausliegcn. Anerbieten zur llcdernahme der Liesernng sind, in einem ver siegelten Umschläge, versehen mit der 'Ansschrist: „Lieferung von Briesbeuteln", unter Beifügung von Lemwandproben, bis zum I. September diese« Jahres an die hiesige Kaiserliche Ober-Post- dircclio» abzugcben oder srankirt eiiizuscndcn. Leipzig, 28. Juli 1882. Ter Kaiserliche Tbcr-Postvtreetor. Walter. BiMahls-Vtkanntmachnng. Gestohlen wurden «Ubier erilatleler Anzeige zufolge: 1) Eine Eiaarrenspitze von Meerschaum mit Schnitzerei und Bernsteinmundstück, aus einem Restauration-local in Nr. 37 der Ärndtstraße^ vom 21..bis 22. dsS. Ml«.; 2) c>» «oiiimrrübcrzichcr von schwarzem feiiigerieften Stoff, mit ichwarzcm Wollallassuttcr, ein schwarzer Krack »i,4 ebeniolchcm Futter, und ein braunseidener Rrgenschiri» mit Holziiab und Mcisingketlchen, aus ciiiem Siestauralwns - Locale in Nr. 9 de« Grlmmaiichcn Steinweg«, am 22. di«. Mis. Nachmittags; 3- cm Paar goldene Manschettenliiiipse, sechseckige Faeon. mit Blumciigraviruiig al»f der Platte, cm ebensolcher, runde Fatzvii, niit ciselirlcr Platte, aus einer 2üohnu»g in Nr. 32 der Humboldtstraße, vom 23. bis 24. dss. MtS.; 4) ein jchwarzledernc« vcldtäschchrn mit defcciem Schlößchen, enthaticiid eine Geldsumme von ca. 199 .«!, in zwei Toppclkrone», drei Krone», einem Fünsmarkstücke i» Olold und dlv. Münzen, sowie eine» kleinen Kalender, aus einem Äcschästslocalc in Nr. 2 der Lchützenstraße, am 25. dis. Mi«. Vormittags; 5) eine tombackene h'ii>indcr»tzr mit geriefter Rückseite und beseelen» Charnicr und c:i, lsigarrrn-Eiui von schwarzem Leder mit »eusilbcrncm Bügel, au« einer Schlajkammcr ln 'Nr. 4 der Winduiuhlenstraßc, am 26. dss. Mts.; 6) ein schwarz gestrichenes hölzernes Kästchen mit Deckel, zwei dergleichen nicht gestrichen und ohne Teckel, in allen dreien cm Geldbetrag von ungcsähr 16 in Thalcrn, Zweimark-, Mark stücken und llcincr Münze, aus einem kohlenschuppen ln Nr. 17 der Thalstraßc, a» demselben Tage Abend«; 7) cm Küiisinarlstiick i» Silber, aus einer Schlaskammcr in Nr. 76 77 am Brühl, vom 23. bis 25. dss. Alls.; 8) fünf wcißlelnciie Handtücher, ein ebensolches Tischtuch und eine dergleichen Serviette, jäiiiniiliche Stücke IV. L. gez., au- einer Wohnung in Nr. 8 der Mühlgasse im Lause dss. Ml«.; 9) ein Portrinonnaik von gelbem Leder, enthaltend ca. 13.«, in einen, Funsmarlicheine, vier Markstücken und kleiner Münze, sowie eine beseele goralleiikctte Mit goldenem Schlößchen, an dern Voriaal einer Wohnung in Nr. 25 der Kalharmciistrabe, am 28. dis. Mi«. Vormittags: 10) eine Butterwaniie, darin 32 Stückchen Buttrr, mittelst EinbrnchS aus einer Kcllcrabthcilung in Nr. 90 drr Braiidvorwcrk' straßc zu dersclden Zeit: 11) eine silberne Eylinderuhr mit Secunde und geriefter Rück leite mit rundem Plättchen i» der Mitte, in welches ein 8 eilige kritzelt ist, nebst kurzer Talmikette, au« einem Soutcrrainlocale in Nr. 23 der Tauchaer Straße am nämlichen Tage Nachmittags: 12) ein schwarzledernes Portemonnaie, enthaltend ca. 12 in dlv. Münzen, eins »eSglrichr» mit 1 » 29 ^ in kleiner Münze, sowie ein Kraiirtiklei» von grauem Lüstre — in den Taschen befanden sich ein lkcbiirtaschri», ein vcrhaltschcin und ein polizeilicher AnmelSrschci», sämmillch aus »kin-> Oertel lauteud —, aus einer Schlaflammer in Nr. 1 der Schcnkendorf- straße, am 24. dss Mts. Nachmittags; 13) zwei Kistchc» vigarre», >e 100 Stück enthaltend, aus einer Bodenlammcr in Nr. lOO der Eutritzscher Straße, im Lause der zweiten Halite dss. Ml».; 14) ein großer klempiicrhammcr, sogen. Ausziehhammcr, die untere Fläche polirt, aus einer Werkstatt in Nr. 20 der Tauchaer Straße, am 29. dis. Mts. Nachmittags; 15) rin Sommcrnberzietzrr von dunkelbraunem Diagonal, mit einer Reihe Knöpfen, Scttentasckien, schwarzem Futter und Leder- Henkel — in den Teichen beianden sich ein Paar grüne tzllacö- IianSschnhe —, a»S einem Rcstaiirationclocale in Nr. 4 der Uttivcrsnäl.straßc. am gleiche» Tage Abends: 16) cmcr »roglelchr» von schwarzen» gerieften Stoff, mit einer Reihe knöpfen. verdeckter Balttne,^ ^arzeii^L ollat Henkel der Name ..linäer ckemmr/ ^ ^und Schluffel aus"Lm'Lchen'L" ^.7^. 76-77 a... Brühl, an d-n.l-lbe.i Abend. ven Verblieb der gestohlenen ---im"- Ablbcilung »ur «vi-'Ü-iu bangen. --- ->»' -'»K, I. B.: Junck. Pollzcirath. vr. Denecke^ Nichtamtlicher Theil. Die preußischen Bischöfe. ä,.s-ch -u,' --- des Reichskanzlers, in Verbindung m.l rer Nach^ch- i^ rer Rückkebr de« preußischen Gesandten Stuhle wurde allgemein als cm Zeichen ' flrner- Regieruna cs ebr müde sei, der ro."'!»-" Eur.e serncr bi,? Leistungen ohne irgend iveicke Gegenleistungen zn inächem, uüd^aß sie di- Zert>a..vlu..gen, t-r,e den mck' eher wieder auszunehmen gedenke als ^ wirklichen Entgegenkommens gegeben. Die thatlachliche N»ci kehr des Herrn von Schlvzer und die entschiedene Zurück weisung de« Bittgesuche« der rheinischen Katholiken um Ruäbcrusung deS Herrn MelcherS druckten dwscr Au, sassunq der Sachlage das Siegel aus. . Auch in der Jcsuitenclique sah man bald cui, daß sich der Weklcrhahn in Berlin gedreht habe und Vag setzt wenig oder gar nick'tS zu ergattern sei. Da« bewies die die Preßcaptänc der EentrumSpartei sofort »itt der Drohung hervorlraten. man werde die Regierung nolhigensalls au, parlamentarische», Wege, durch ein Bundmß »nt den vvrgc- ichritleuen Liberalen, also durch eine Opposition um jeden Preis zu weiteren Eoncessionen zwingen; da» bewies terner der Acrgcr und lliiinuth. mit dein man de» Bescheid ^.eS EullnsiniuisterS aus da« Bittgesuch an den Kaiser-König besprach. , - Tcr Schritt, den die Negierung gethan, sollte aber noch in anderer Beziehung seine Wirkung nicht verfehlen. I»> Balicall sellsi suhlte man sich schwer getroffen von der ver änderten Haltung deS Fürsten Bismarck. Mau sagte wch, daß ein Mann wie tcr deutsche Reichskanzler, trotz aller Ein wirkungen vo» hoher Seile, doch vielleicht nicht geneigt sein werte.'sich dein „Uiischtbaren" indem diplomatischen Türmer auf Gnade und llngnake zu übergeben. So gab man denn, um den verfahrenen Karren wieder >nS rechte Gleis zu dringen, zunächst dein Herrn von Schlözcr vor seiner Abreise gute Worte und suchte dann die Sachlage in den beiden zu Rom erscheinenden päpstlichen Blätter», de», „Offcrvalore Romano" und kein „Journal de Rome", in eine,» der Enrie möglichst günstigen Lichte darzustettcn. Bon Abbruch der Unterhandlungen könne, so beißt eS da, nicht die Rete sei», La ja Herr von Schlözcr die Führung der Geschäfte dem Legationsralh Frh. von Rotendan über geben habe. Zu ihn, brauche also der päpstliche Staats- secrclär »ur zu schicken, wenn er die unterbrochenen Be ziehungen wieder anzuknüpfen wünsche. Es sei nickt Schuld deS „Heiligen" Stuhles, wenn die bisherigen Beihandlungc» »ock nicht zu einem endgiltigen Ergcbniß geführt hätten. Der Papst wünsche in seiner Fr'icdscrtigkeil nichts mehr, als aus Grundlage eines gerechte» Ausgleichs zu ciiiem Einvcrnehmc» zu gelangen. Seine wohlwollenden Absichten seien seiner Zeit in dein Briefe an Len Erzbischof in Köln kiintgegcbc». Tic Prüfung der betreffenden schwierige» Fragen erfordere aber Zeit. Man dürfe daher dem „Heiligen" Sucht keine Borwürsc machen, wenn er vorsichtig und bedachtsam handle. Beweisen diese Acußcrungcn einerseits, das; die veränderte Haltung des Fürsten Bismarck nicht ohne Eindruck im Vatikan geblieben ist, so zeigen sie doch andcrcrseils ans» Deutlichste, das; mir die größte Festigkeit und Zähigkeit im Stande ist, im Kainpse mit der Eurie einen Erfolg davon zu tragen. WaS die preußische StaatSregicrung von letzlcrersorderl und zumal nach den bisherigen weitgehende» Concessioiien fordern muß, ist die Anerkennung der Anzeigcpflicht; die Curie bietet dagegen nur neue Unterhandlungen'über die Art und Weise der Anzeige, Unterhandlungen.' die schon seiner Zeit von kein Prinzen Reuß mit dem päpstlichen Nuutius m Wien ohne Ersolg geführt worden sind und von denen Jedermann weiß, daß sie bei dein Minimum, welche« die Curie Zuzu ges,eben sich herbeilaffen will, ohne Beeinträchtigung der Würde des preußischen Staate- unmöglich zu einem' Ein- versiäntniß führen können. Kurz, daS Anerbieten deS päpst lichen Stuhles ist im Grunde nichts Anderes, als da von den Organe» der Ccntrumspartci ausgestelNe Entweder — Oder: Revision der Maigcsetze oder Fortdauer deS Kampfe»! Was können wir unter diesen Umständen Bessere« tbun, alS dem Fürsten BiSmarck zäheste AuSkaucr und Festigkeit Nom gegenüber wünschen? Noch ist Preußen« Ehre nicht unrettbar verloren, noch kann der gewaltige Kanzler von de», Wege der ,bn leider schon dicht vor da« Sckloßlbor vo» Eanossa geführt hat. wieder abbicaen. Die VollinachtSpolilik. wie >,e durch daS neueste Kirchengcsetz sanckionirt ist, bat noch k.n » ^ gemacht; aber e« ist nöthig. daß man bleibe, die darrn gewahrten Vollmachten nur unter Wahrung der unveräußerlichen HoheitSrcchte des Staate- cm- sp«lcll d,e abgesetzten Bischöfe „ur nach Anerkennung der durch daS Gesetz geregelte» Anzc.gepfl.cht zurückkehren zu lasten, ""icste scharfe Vorgehen deS Fürstbischof« von Breslau beweist, daß man keinem Vieler schönen und salbungsvollen Worte» »och lo frennblich und srietscrtig sein, trauen kan» am allerwenigsten aber einem abgesetzten Bischof, testen Brust natur^cman von Haß gegen den Staat, der ihm so großes Fürst n"°"ehrUck" ^'"grn aber diese Kuchem „miriien ehrlich zu Werke, so würden sie daS Bibelwort befolgen:, „Le.d ».„er,Han der Obrigkeit!» Von diese.» '^'7 ^'er gegenwärtig mehr den,, je enlsern, rr.,n an Kamp,heg,er läßt es da« römische Priesierll»,,:, „ich. Auflage ^honiirmdmsvrris viertel,. 4'/, Mk., incl. Brmgerlolm ä Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebübren für Extrabeilage» ohne Postbesörderung 39 Mt Mit Postbesörüerung 48 Mk. Inserate öqejpaltenc Petitzeile 20 Pj. Größere Schrillen lam unserem Preis verzeichnis;. Tabellarischer Lax. naa, höherem Lans. Krrlamrn unter ürn Nestartionsitrich die Svaltzeile 50 Ps. Inierate sind steks an die tzrrpeSltioii zu senden. — Rabatt wird mclil gegeven. Zahlung prl»euu»i'-rn»äa oder durch Post- naamahiiie. 76. ZllhMNg. fehlen, vom kirchlichen Frieden wird also in absehbarer Heit nicht tic Rede sein können. L!ciP'zifl, 1. Ausinst 1.^82. Wie man hört, steht die Wieder! csetzung des deutschen GesandtschastSpostens im Haag in naher A> iiebl. Der Posten ist seil fast drcivicrtet Jabren erledigt, nachdem der letzte Inhaber desselben, der Freiherr vo» Canitz, untte Verhältnissen seinen Abschied genoininen balle, die ans ein persönliches Zcrioiirsins; »nt dem Fürsten Bicmarct schlie cn ließen. Die lisemabliii des Herrn von Canitz ist eine Heilande rin. und cS ist bekannt, daß der Reichskanzler die vielleicht übertriebene Besorgnis; hegt, unsere Diplomaten konnten in der Vertretung deutscher' Inleresscn durch Beziehungen so telicater 'Natur behindert werden. Tie Ministerkrisis in Pari« ist da« große Ereignis; deS TagcS. Nach vierstündiger bewegter Sitzung bat be- Falle ^itznng neck einiges Nähere mit. Tie Debatte eroffnele >,.cich in ungünstiger Weise für die Negierung. Die ersten Redner weigerten sich, in die DiScussion cilizntrcteii, ehe nicht daS Ministerium eine Erklärung zu den Crediten abgegeben habe. Nack einer kurzen mit Ungeduld angehörtcn Rede Ackard'S für die Credite bestieg Freycincl die Tribüne. Davon aiisgebend, daß die Regierung eine eigentliche Inter vention »ickl wolle, entwickelte der Minister den rem mili- tairischen Charakter der Ocenpation, welche nur eine eoenluellc sein solle, falls der Canal bedroht würde. Frevcinct deutete an, daß Europa wahrscheinlich zu einer gcineinsainen Besetzung de- Sucz- canalS sich cnlschticßen dürfte, an welcher Frankreich lheilnekmcn würde und zu deren Durchführung dann diese Credi-Ie dienen könnten. Frcycinct versicherte der Kammer, daß sie keine Besorgnis; zn haben brauche vor weiteren Verwickelungen Frankreichs, und verlangte die Credite als Votum des Ver trauen« in die Vorsicht, Klugheit und Allsrichtigkeit de« Ministeriums. Trotzdem war der geerntete Bcisall ein sehr schwacher. Alle Redner, Laisant, MarcSle, Madier, LangloiS, sprachen sich für vollständige Enthaltung Frankreich« auS. betonten ,cdoch, daß bei der Abstimmung sich die Freunde der Politik der Zurückhaltung mit den Anhängern einer allgemeinen Inlervenlion zusamnicnfindcn und die« dem Schliißvotnm eine gewisse Zweideutigkeit verleihen würde. Frcyeinet versuchte noch einmal durch genauer« Aufklä rungen über den Charakter der mit England getroffenen Verabredungen die Stimmung der Kammer für die Credite zu gewinnen. Vergebens. Clemenceau, der lange mit Frevcinel sich imlerhalten hatte, wies in einer sehr applaudirtcn Rede daraus bin. daß die Regierung weder wisse, noch wissen könne, wohin jene Occupatio» sie führe, nnd forderte, daß Frankreich, Angesichts deS sich zurückhaltenden, in Waffen starrenden Europa- und in Erwägung, daß die Haupt- sck'wierigkeitcn der cghplischcn Frage erst bei deren definitiver Regiilirliug ansbrcchen würden, sich gleichfalls in ftricler Reserve verhalte. Tie Abstimmung war eine ungemein stürmische und unruhige. Tie Kammer lehnte erst durch einfaches Handerheben mit ungeheurer Majorität den ersten Paragraphen der Vorlage ab. Cleinenccau forderte unter fürchterlichem Lärm, daß die Kammer dies llcl'crraschungö- volum durch eine namentliche Abstimmung wiederhole, damit in loyaler Weise Jedermann offen und vcranlworliich stimme. DaS geschah mit dein oben gemeldeten Resultat. Unter aiißerorkciiNicher Bewegung schloß die Sitzung, lieber den Nachfolger Frcycii.cl's läßt sich etwas Zuverlässiges zur Stunde nichl sage». Präsident Grevy wollle am Soimlag mil den Mitgliedern deS Präsidiums der Kaminer und des ScnalS coiisertten; alle anderweitigen Lesarten über die mnlh niaßliche Lösung der MiiüsterkrisiS sind als verfrüht aiizu- schc». Allem Anschein nach ist eine Lösung der Miiiislerkrisis erst in einigen Tagen zu erwarten. Die Journale sagen, daß die Lage eine verwickelte und schwierige sei. erblicken aber in dein Votum der Kammer, weil dabei Anhänger und Gegner der cgyptisck'cii Intervention i» gleichem 'Maße gegen da» Cabiiiet gestimmt hätten, vielmehr daS Ergebnis; einerVerbiiidiiug der kein Ministerium feindlich gesinnte» Parteien, als einen bcstininilen AnSsprilch über die von der Regierung bcsolglc answärtige Politik. Auch bemerken mehrere Journale, daß der P>-»ident Grevy, da da« Kammervotuni in Folge der von M-nGce nnd Clcincnecau gehaltenen Reken erfolgt sei, nach rein parla iiicntarischcn Grundsätzen Mareörc und Clemenceau. als r - Vertreter der die Opposition bildenden Parteien, zu n-h bcrnsen müßte. Tie gambettistiickeli Journale wolle» w:sie>: Präsident Grevy werte Brisson (de» Präödenlen de» Kammer) mit der Bildung deS neuen Cal'inets betrauen, es sei aber zweifelhaft, ob Brisson den Auftrag aniichinen w tv. Mehrere Blatter sprechen die Ansicht ans, daß eine An' lösung der Dcxutirtcnkammer im nächste» Jahre ganz nn vermeidlich sei. Wir babcn schon vor längerer Zeit cilimal anSgetnhrt, daß daS Königreich Italien nach maniiigsache» Wand lungcn sich endlich den: dculsch österreichischcii Bündnisse, w- i auch nicht der Form, so dock der Sache nach, angeschlosscn habe. Die egyptischc Frage ist ei» Prüfstein für de Politik deS italienischen Cabinets geworden; und ina» kann beule mit Befriedigung herverbebc», baß iin O-uirinal der Cm slusz Dculschlands und Oesterreichs der maßgebende geblieben ist, indem er Italien davon ablnelt, im Kielwasser der Weslinächto zu segeln. Cs wird nunniehr mit BestiiiimII'eil versichert, t> ) Maiieini die mililairiscbe Tbeiliiahme JlalienS an der egyptischcn Jnterveiilio», wozu rS von Frankreich und Eng- la»d mit allen diplomatischen Kunstgriffen aufgesordert wurde, rundweg abgelebiit babc. Tic einsichtige italienische Presse beobachtet dieser Tbatsache gegenüber eine, wir »lecksten sagen, itaatsmännische Haltung. Keine Spur von Ungestüm, Nebel wollen oder gleißender Lobrednerci! Die beiden großen sinflußrkichen Zeitungen „Opinionc" und „Rassegna" sind de» Intervention abhold geblieben und beite halten fest an tem unverbrüchliche» Zusammengehen mit Deutschland und Oesterreich. Heute liegt eine Depesche auS Rom vor. welche diese Haltung Italiens bestätigt. Die „Agrnzia Stesani" veröffentlicht nämlich folgende Mil- kheilnng: „England batte Italien eingeladen, unabhängig von der -Luezranalsragc sich der niilitairiick'en Inlervenlion Eng lands zum Zweck der Herstellung der Orkniing in C iststen anzn'-l ließ.v,. D.-r Min-ster de> ')l - : ! - . I hat daraus unter Absiatlnng seine« Dantes snr t-. .» ».neu
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