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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-11
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ktdactioa nnd Lrprditio» IohanneSgasie 33. SprM«»drn der iirdactio»: Bormittaq« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—L Uhr. Für di« Nück»->>» nn,ria»tir« «acht sich t>» >!«.««! »» -,»> »«rduldtich. «»nähme »er für die «ä»sts«lgen»e «»in»,er bestimmten Anjerare a» Wochentagen bi« S Ntzr Nachmittag», an Lann- u»»Sestta,rn Ir»tbi«'<,Sllhr. 2» -r» /ilialkii für Ins.-Annahme: ttt« Klemm, UniverülätSstraßr 21, Loui« Lösche, Katharmenstraßr 18, ». nur bi« '/,S Utzr. tiWger Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage 17,SO». Adonnrmei»svre,s viertel,. 4'/, Kklt^ incl. Bringerloim 5 Mt., durch die Post bezogen 6 Ms. J.'de einzeine Nummer 25 Pf. Lelegerempiar 10 L!. Vkbüdreii iür irrtrabeilae.e» ohne PostbeförSerung 30 Mk. Mit Poslbeiörderung 48 Mk. Inserate 6qe,paltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut unsere», Preis- ver,e,äi,r.s>. Tabellarischer Lay nam höherem Laris. Neriamrn unter den Nedartionsilrich die Svaltzeile 50 Pf. Za,erat« sind stet» an die trrpeSttion j» jeade». — Rabatt wird nicht g^.-bm. Zahlung pnieouiuerawia oder durch P»,1- oaqnahme. 223. Freitag den 11. August 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. > getastet zu lasten, auch Spanien und die Vereinigten Staaten eingcladcn werden, an der Besetzung deS SurzeanalS Theil zu nehmen und dann wäre die Basis für eine Verständigung zwischen England und der Türkei über ein Zusammen wirken der beiderseitigen Truppen zur Herstellung der Ord- ^ nuna in Egypten selbst gegeben." Auch die gestern von uns au» der „Kölnischen Zeitung" Vekaniltmachimg. Im Monat Juli d. I. gingen beim Armen-Amte an Geschenke» ein: ^ ^ I mitgelheilte Berliner Depesche enthält den deutlichen "Hinweis 3.« - als sühne,.S.VV./vimrchHn>.FnedenSr,chter Tonrad. «aus eine friedliche Lösung der bestehenden Schwierigkeiten. ' ve-! I Möchten die an diese Meldungen gcknüpiten Hoffnungen sich » --k/ll Herrn Friedensrichter ^ bald erfüllen I 1V./S. I ^ ^ ^ Jauck ««n. » » » X.iO, . . . U./L . - - 50 5 1 1 3 1 100 . - - 10 . — . 4 . — » 14 . — . 5 - — » 10 . - - 15650 -H. Leipzig, den 7. August 1882 1 dnrch Herrn Frieden«-! ?.0./ richter Nagel. DaS Armen-Amt, Winter. Lange. Leipzig, 11. August 1882. Die österreichische Presse hat Beranlastung genommen' . ^ - »die Begegnung unsere- Kaisers mit den» jkaiser Franz . kS .U. ! Herrn Resirendar vr.I Josef in I schl in sympathischer Weise zu feiern. So schreibt » O /1l. ( Winkler, z. Z. stellvertretender I u. A. (wie wir heute im Znsamincnbange wiederkolen) die - 8.,S. f FriedenSrichrer. ^ ossiciöse „Wiener Abendpost": „Am kaiserlichen Hoflager in Ischl trifft beute der erlauchte Freund unseres erhabenen Monarchen, Se. Majestät der Kaiser Wilhelm, znm Besuche ein. ES wiederholt sich bei diesem Anlässe, wie seit Jahren, die herzliche Begegnung beider »lächtigen Herrscher, in welcher deren treue Völker mit Reckt den Ausdruck jener aufrichtige» Freundschaft erblicken, welche die beiderseitigen Negenten- häuser und die unier ihren, Sccpter stehenden Staaten mit einander verknüpft und die altscilig als wichtige» Unterpfand deS Frieden- »ul der lebhaftesten Sympathie begrüßt wird." Graf v. Stillsried, der Obcrcercmonieiimcisier unseres ! Kaisers, ist am Mittwoch aus seiner Besitzung Silbitz in Schlesien gestorben. Diese Trauerkuude erfüllt die Residenz und in allen Kreisen, wo inan nur jemals den nun Verewigten kannte, beklagt man de» herben Verlust. Rudolf Maria Bcrnbard Graf v. Slillsried Nattonitz. Grand von Portugal ^ und Graf v. Alcantara, Sobn de» Freiherr» Karl v. Stillfiicd Rattonitz und der Frciin Theresia, geb. Freu» v. Rottenberg EberSdorf, wurde am 14. August 1804 in Hirschl^erg geboren. Schon in jungen Jahren wandte er sich historisch Dtkannllnachimg. Da« unterm 14. September 1878 zu Mücheln au-gestellte Dienst buch der ledigen «nna Hippe ist al» verloren angezcigt worden. Im AnssindangSsall wird um besten schleunige Abgabe anher gebeten. Leipzig, am 8. August 1882. Da» Polizei-Amt »er Lta»t Leipzig. I. «.: Junck,Pol..Rath. N. Nichtamtlicher Thetl. Zur Srifis in Egypten. Die Berliner ossiciöse Prefle ist eifrig bemüht, dem zwischen I antiquarischen Studien zu. Seme Werke über die „Burg England und der Türkei bestehenden Conflicte seine Schärfe! SchweinShauS", über „Friedrich Wildem IN ", über nach Möglichkeit zu nehmen und eine friedliche Wendung der I „Hohe»zoller»sche Allerthüiner und Kunstdenkinäler", über egyptischcn Angelegenheit in Aussicht zu stellen. ES heißt I „Die Burggrafen von Nürnberg" glänze» als vollendete belreffS de» Suczeanale», daß Deutschland die englische! Schöpfungen m der einschlägigen Literatur. Am 26. Oclbr Stellungnahme argen eine permanente Controlcop,miision I l833 zum Kammerhcrrn ernannt, wurde Frhr v. Sliltsriet t>»n».. an«, «»„agme bestäliat, daß f zum ersten Male byi der Huldig»,,g i» Berlin, i»i Oclobc« Fürst Bismarck au- der Doctorsrage der Neutralisation de«! iLia, «k» seremomenniristcr beruseu. An, 12. Oclbr. 1843^ EanalS nicht den Anlaß zu Weiterungen uud zu einer Ver-1 wurde er Bice-Ceremonienmeifler und am 12. rpril 185»' schärsung der Krise nehmen werde; und eS liegen auf der I Ober-Ceremonirnmeister am prcußischeu K»»ig«bofe. In andereu Seite Gründe vor, welche die Politik der übrigen I diesem Amte hat Slillsried bi» zu seinem Tode mit größtem Conlinental-Mächte al« im Einklang mit dieser kühlen Auf-1 Pflichteifer neben ernsten, wisienschaftlichei. Arbeite» gewirkt, fassung befindlich erscheinen lasten. Bisher wenigsten» lag eS I Am 20. September 1858 wurde er zum Wirkliche» Geheimen nicht in den Gewohnheiten de« Reichskanzler», in der LZeise, I diathe ernannt und am 14. October 1861 mit seinen ge- wie geschehen, öffentlich sich zu binden, wenn er sich I sammten Nachkommen in den Grasenstand erhoben. .^nv-rn-hmenS^ mit den^ befrenndet-n Leider wird nach Allem, loa» man au» Berlin hört, Cab,netten versichert hatte. Man hält sich aus Grund dieser I nicht daraus zu rechnen sein, daß die Frage der Errichtung Sachlage überzeugt daß. wenn nicht unvorhergeseheneI.cheS neuen G-schäst»aebäudeS für da« preußische Ab- Zwischenfalle emtreten, di« egyptlsche Krise al» gefahrlos I ^ordnetenhau» al»bald ihre praktische Lösung sinke. Die bezeichnet werden darf, zuma nachdem d,e Pforte sich chrl.ch Angeleaenheit ruht z. Z. vollständig, und e« ^ird weder der auf den Boden -me» englisch - türkischen Zusammengehen» preußisch. Etat eine hieraus bezügliche Positiv» enthalten, stellcia zu wollen erklärt hat. . . I s>"^ '" der Bauablhcilung deS Arbe,t»«i«stcriumS bi» > ^ Eabmct bisher m der Behandlung der I auch nur die ersten vorbereitenden Schritt« unlcrnommcn egypt.schen «nsi» verfahren ist. darüber Legt e.ne ofs.c.öse ,norden. Di- preußischen Volksvertreter habe« «mqesichlS de» Aeuverung ,n emem Hamburger Blatte vor d.e w.r nach- baulichen Elends. ,n dem sie sich befinden un» daS sie jetzt s°'L>"s.-^n. da si« manches Wahrschc.nliche enlhält ri» volle» Mcnschenaller hindurch mit beispielloser Geduld und d,e We.tsicht.gknt des Reichskanzler» ,n dem Verfolge „tragen, guten Grund, m.t einigem Mißmuth aus die Für- sew-r orientalischen Politik klar erkennen lägt. E» Hecht m s„ge zu Kicken, deren sich der Reichstag erfreut, »bwol-l der- '-f ^ I ^lbe nicht entfernt so »ia»gelhafl eingerichlet ist wie da» „Nach Mittheilung von guter Seite hat dw deutsche Re-1 Abgeordnetenhaus. Nach der sympatbischen Zus>mm»»g deS gierung bc. Bcurtheilung dek egvpt,schcn Verw,ckci>.ng vo» Ministers v. Puttkamcr zu dem Anträge I^S Gcsam.nt- vornherein den aewohiiten Mabstah de» Occ.dentS be, Seite Vorstände» dc» Abgeordnetenhauses aus Errichtung eine» gelassen. Aus Grund solcher richtigen Erkenntnch hat e»! ^en GeschLstSgebäude» hätte man überdies erw««teir dürfen, wohl der Reichskanzler ,m allgemein pol,l„chen und spec.cll ^ß nunmehr wirklich EtivaS geschehen werde. Galt Dessen '"'deutschen Interesse für zweckmäg.g erachtet, -me Fühlung ^omt der andauernde Stillstand in der Frage »ie mehrfach mit der Pforte zu gewinnen, die u^er Umstande,, von we.k- Vermuthunq bestätigen zu sollen, wonach ein Neubau reichender Tragweite sem konnte Bezüglich der Botschafter- ^ nicht in der Absicht dcr Regierung liegt, «ei,„ehr da» confcrenz und ihrer Ergcbn.ste hat sich Für,l BiSmarck von jetzige ReichStagSgcbäude nach Herstellung de» Monumental- vornherein der falschen Vorstellung Nicht hmgcgeben, daß irgend H^ste» am Äö.ugSplatz zur Ausnah,»- der preußischen Land en» englische Negierung die Wahrung so wichtiger Interessen, j j^ten bestimmt ist ' wiesürGroßbrltannicndiegcsicherteundselbsthcrrschendeStcllnng! in Egypten und die dauernde ungestörte Verfügung über den! Op Schloß Rn i» Pen Helm wird in etroa »rei Wochen Sue/eanal sind, von dcr Ertheilung eines europäischen Mandat- Merlafig berichtet w'rd - e.n Zusam«..,ress-n der oder auch nur von der Zustimmung dcr europäischen Groß'I"»V ""d der Pruizesfin ven Lalev. de» DvWS und der machte abhängig machen würde. Deutschlands Aufgabe de- ,d°" Dänemark und deS König« uud dcr»on.gm von stand auch gar nicht darin, die englische Regierung a» der I Griechenland stattflnden. Geltendmachung einer entsprechenden selbstständigen Politik l Die Berliner Osficiösen haben die Meldung dcr „Köln, zu bindern; eS enthielt sich sorzsältig einer directcn Miß-1 Ztg-". der Zar wurde nach Wie» gehen, mit »schweigen billiguilg oder Billigung der von dcr ciiglischen Regierung I ausgenommen. TaS geiiaimte Matt fügte seiner Melkung cmgeorkncten Maßregeln . wie de» Bombardements von »noch die Worte hinzu: „Neble Berather habe« dem Zaren Alerandricn. CS beschränkte sich darauf, die Verantwortlich-1 nabegelegt, nach berühmten Muster» durch au»»ärlige Ver- keil für alle diese Maßregeln dcr englischen Regierung allein! Wickelungen dcr inneren Schäden Herr zu ««den Wenn z» überlasten, u»d diese Zurückhaltung, mit welcher die dcutscke I der weiße Padischah nach Wien geht, so hat er eine andere Regierung die Richtschnur auch für Oesterreich, Italien und > Dahl getroffen, dw Wahl, durch ehrliche Resor«-Arbelt die auch für Rußland gab. bat bereit» die gute Wirkung ge-1 Kmtcrkraiikbeitcu de» russischen Volke» zu verwinden. Er habt. eincrscilS. daß die französische Politik in ein so aüs-1 wird Verschauzimgen wo,großen, die lbn voreinsawen. »nd ,ich gesprochen friedliche» Fahrwasser cinlics. die englische > i» voller Herrlichkeit seinem Volke zeige», ihn, seinen Herr- Regierung jeden Schritt vorwärts vorsichtiger «hat und I scber wiederg-bcn. Mag er dann wie immer sein Lchifsl-in dag die türkische Negierung die S cuvcräiiiiätSrechte LeS I lenken, »m die krohrlidon Klippe» zu vermeide»,, mau wird Sultan» auf Egvpten unter de» Schutz Europa» stellte. Csl daS ernste Streben ti»eSMa,u,kS preisen, der r» verschmäht, wird weiter gesagt, die Macht Arabi'S werde bedeulcnd liber-!m die Fußstapw» der Napoleons zu treten. Ja diesem Smne schätzt: seine Truppen würden vor der europäi'chen Kriegs-1 begrüßen >vir RüßlaukS Wenduug, möge »e balv au» dem kimst uud Tactit nicht Stand halten nud eine Gcsahr — I >»,tigcn Bereich dcr Pläne m die feste Wirklichkeit eintrclen." aber auch »ur insofern, als der Kampf dadurch hartnäckiger!— Diese Hoffnung der „Köln. Ztg." wird nch «ickil erfüllen, werken könnte — bestehe nur darin, daß die vom Sultan I beim der „Allgem. Ztg." wird auS Wien trlegraphirt: enlsendelen Truppen mit den, Rebellen Arabi gemeinsame I ..Die Meldung ver „Köln. Ztg." von der Hieherkunsl de» Sach- machen könnten; den» fast noch niemals sei eS vor-1 Zaren ,,t unbegründct, deSgleichc» die neuere» Berichte über gekommen, daß Muselmänner gegen Muselmänner gekämpft I die ^usamiiicnluiift dek Kaiser» Franz Joses aut dem Kvmg haben. England werde demnach niemals in eine Landung der I den Italien." iürkischcn Truppen willigen, wenn nicht die Pforte vorher die I TaS M inisterium T uclerc wird jetzt al- ein ^cabinet bündigsten Garantie» gegeben habe, daß die Operationen dieser I ile >»e.>rm:o»" bezeichnet, da» nicht lange an dcr Regierung Truppen sich nicht gegen die Engländer und deren Absichten I bleiben werte. Augenblicklich stößt dasselbe »ur hei dcr wenden würden. Aus diesen Erwägungen berndt kenn auch der! äußersten Linke» aus Widerspruch, weil es den Tambeltisten von der italienischen Regierung im Scbooße der Evnsercnz ge-! als geeignet erscheint, die Brücke zu einem späteren Cabinet machte, in Wirklichkeit von Deutschland auSgegangciie Vorschlag. I Gambetia zu bilde». Duclcre »imint seine Nolle sehr «rnst- den Suczeaiial dem Collcctivschutz der sämmllichcn Großmächte I Haft »ud glaudt wirklich, er könne die Cinheit unter der zu untcrstellcn. ES würden »ach Annahme diese» Vor-1 republikanischen Partei wieder Herstellen; ja er will sich selbst boten. Die vor dem Parlamente verlesene Erklärung de» Ministerium» wurde von beiden Kammer» sehr kühl (nicht mit Beifall, wie die ossiciösen Telegramme meldeten) ausge nommen. Man hält in parlamentarische» Kreisen daS Cabmet nicht für ernsthaft; wobei man sich aber täuschen könnte, da eS Gambctta zu schützen gedenkt. Leiter hat die Medaille auch ihre Kebrscite. Die „Veritü" schreibt: „Herr Duclere ist ein Geschäftsmann und zwar ein solcher, der sich nicht immer aus gute Geschäfte verlegt. Er ist ein Mann von gewagten, manchmal auch von zweifclbaslen Spccutationen, die ihn sehr oft in kritische Lagen versetzt haben, woran man zu erinnern nicht verfehlen würde, wenn dcr Präsident der Republik di« Thorheil beginge, ihn zum Minister zu er nennen. Er ist mit einem Wort ein Börsenmann, aber kein Politiker und noch weniger ein Staatsmann. Herr Duclere ist gegenwärtig VerwaltuirgSrath einer großen Anzahl von Fiiianzgesellschafte», darunter auch der „Bangue de Pari» et de» PayS Bas", eines jener Pariser Ereditinstilute. zu deren Besten man die famose Control« erfand. welche den Anstoß zu allen späteren Verwickelungen gab. Die Gesellschaft hat die bedeutendsten Interessen im Orient nnd in Egypten. Wenn nian eS im ElusSe nicht weiß, so weiß eS Europa." Die militairische Lage i» Egypten erscheint geradezu als ein Problem, wenn man erwägt, mit welcher Energie Napoleon I. in Egypten im Jabre l7!)8 vorging. Seit Wochen ist der „Krieg" i», Nil-Delta im „Gange", ohne daß man von einer ,wu»enSwertheii Operation Etwa» vernimmt. Die bisherige Unfähigkeit dcr Engländer, die Action zu Laude cinzuleiten, hält da» Gleichgewicht mit der Unfähigkeit Arabi Pascka'S, eine Angrisfobewcgung gegen die englische Position m Scene z» setzen. Kläglicher ist wohl selten rin Krieg eingcleitet worden. Eine Nntzanwcnkung laßt sich übrigens auS dieser Lage immerbi» machen: England kommt nicht vom Flecke, weil eS vorläufig über keine hin- länglichc MsatzungSarmee verfugt, iudeß Arabi eine vollständige Tale»tlosigkeil al» Heerführer an den Tag gelegt hat. Seit Wochen steht er wie festgenagelt bei Kasr el-Toivar, 25 Kilo meter in der Lufllinie von Alexandria enlsernl, uncntschlosien, wa» zu beginnen sei. Zwar nimmt der ehemalige Schüler der Aschar Moschee nach wie vor den M»»d voll, um unter den rohen FellahS de» Glauben zu verbreiten, als sei er mit einer Art göttlicher Sendung betraut; man bat aber gleichwohl schlage», der in dcr Thal geeignet ist, England zufrieden zu I aus guten Fuß stellen und zugleich die TcuveränitätSrechte des Sultans un-1 halb da- no mit den Radikalen stellen und hat ihnen der balb da» noch nicht besetzte Bautciluiinisterium auge> .... ........ ....... nicht vernommen, daß dcr kriegerische Zulans au» diesem Autaß erheblich zugenommcn hätte. Arabi, der sich gewisser maßen aus den „arabischen Napoleon" hinauSspiclen möchte, che,n< wirklich alle» '.»ilitairischen Genie« bar zu fein. Schon die Stellungnahme bei Ka,'r-el-Dowar beweist, daß der Fellah- Gencral keinen Begriff davon hat, wie Unteregypten zu vcr- tbeidigen sei. Anstatt im Herzen de» Delta — am besten bei Tanta — seine Regimenter zu co»ce»triren, »m gegebenen Fall« nach allen Richtungen Front machen zu könne», hält er sich in einer nothdürstig befestigten Stellung am Rande de- Delta auf, ohne vor oder zurück zu können. Unterdessen haben die Engländer nicht nur Alexandria besetzt, sonder» auch in Suez Truppen auSgeschisst. Dcr Protest LrssepS' lbut wenig zur Sacke. Tbatsächlich steht die englische Vorhut in Suez der egyptischcn Hauptstadt heute näher al- Arabi selber. Ber- ügte England im geeigneten Moment in Suez über ein hin reichendes Triippcn-Contingcnt, so vermöchte eS früher Kairo zu erreichen al- die egyptiscke Armee, die dann ohne Operationsbasis im Nil-Dctta hernmirren oder durch die libysche Wüste ausbrecken und sich nach Oberegyplcn durchschlagen müßte. Eine große Gefahr ist für diese „Armee" rcilich nicht vorhanden, d.nil 15,000 Mann laste» sich leicht in Sicherheit bringen. Aus alle Fälle wäre ein derartiger Marsch durch die libysche Wüste ein herzlich klägliche» Scitenstück zu jenem andere» Marsche, den einst Alexander der Große von Alexandria a»S »ach der Oase de» Jupiter Amnion auSsührte. Dir wichtigste Frage ist nun die: über welche Strcitlräsle verfügen die Engländer, wenn die laugerwarteten Berstär- kungen ihr Ziel erreicht haben werden? Eine von einer mili- tairlschcn Autorität in der „Mg. Ztg." ausgestellte Orckro llv kntrüllo beziffert die gesammte britische OccupationSarmec aus rund 28,000 Mann. Mit diesem Heere gedenkt John Bult Arabi de» GaranS zu machen. Wir sind der Ansicht, daß dieselbe Anzahl Türken die Aufständischen längst zu Paare» getrieben habe» würde. Äns Stadt und Land. -s- Dresden, S August. Auf der hiesigen Vogelwiese ist cs in verwickencr Nacht zu blutigen Händeln ge kommen. Ein GewcrbSgcbilse wurde von einem Arbeiter mit einem Regenschirm derart über den Kopf geschlagen, daß der Angegriffene eine bi» aus den Schädelkuochen reichende, heftig blutende Wunde davontrug. AlSdann ist in einem Ncstau- ratienSzelte ein Aufwärtcr vo» einem noch nicht ermittelten Unbekannten mit einem Schlüssel in da« Gesicht geschlagen und über dem linken Ang« nicht unerheblich verletzt worden. — In der Nacht zu gestern ist sowohl die Sodawasser- Hall« am Bergkeller als auch die dasige Tunnel-Re stauration erbrochen und beraubt worden. AuS ersterer wurden u. A. zwei kupferne Sodawaster-Cvlinder, innen verzinnt, im Wcrthe von 150 < au» der Kucke de» Restaurant» eine größere Anzahl Kleidung»- und Wäsche stücke gestohlen. L DicSbar bei Meißen, 0. August. Die landschast lichei, Reize unseres Ortes und seiner mannichfach gestalteten Umgegend sind leider in den letzten Wochen in Folge dr über alle Maße:, hartnäckig »»igiinstigci» Wetters nicht in dcr Weise zur Geltung gekommen, als eS die zur Zeit noch zahl reich anwesenden Sommerfrischler gewünscht und gehofft hatten. Es verging selten ein Tag, ohne daß der Himmel wenigsten» einmal feine Schleichen öffnete, nnd ein Glück ist nur, daß die hiesige» Wege, selbst diejenigen im Walde, wegen ihre» bergigen Charakters immer rasch wieder trocken werde»; e» ist deshalb die Möglichkeit gegeben, daß die zur Erholung und Lusteur auwcsendcn Fremden silbst inmitten der gegen wärtigen wässerigen Zeit ihre Ausflüge in die Umgcbuug inSbefonderr in die prächtige» Lanbholz- und Nadelhclzwälkcr nicht aunugebcn brauche», und e» trägt hierzu der Um stand, daß die Wege größtcntb.'il» in gutem Anstande er halten werden, nicht unwesentlich bej. Die Zahl der im heurigen Jahre hier und im angrenzenden Seußlitz aiishält- lichcn Sommerfrischler hat die Ziffer vo» nahe an 200 er reicht und cö hat u»S dieselbe», mit tvenigc» Auonahinen. di« Stadt Leipzig gesendet: nach den virlcrfcit» abgegebenen Versicherungen herrscht mit den hiesigen Verpflegung-Verhält nissen allgemeine Zufriedenheit, wobei nicht außer Acht zu lassen ist, daß allerdings Solchen, die Hobe Ansprüche in Be zug ans Comsort stellen, nickt anzuralhen ist, bieher zu komme». Seitens der Besitzer dcr hiesigen Restaurant» sind »amentlich in diesem Sommer aucrkenueuSwcrthe An strengungen gemacht worden, um den durch den gesteigerten Fremdeubesuch vermehrten Anforderungen gereckt z» werden, und e» ist in dieser Beziehung namentlich der Wirlh de» Gasibause» „Znm Roß", dessen Brsitzthum sich terrassen förmig in reckt anmutl'igcr Weise ain Elbuser anf- baut, hervorzuhcbe». Eine hohe Zierde für den ganzen Ort ist die ebenfalls aus einer Terrasse lick erhebende, hart an die felsigen Berge deS rechten User» sich anlehnende geräumige Villa de» Herrn Ctrohhulsavri» kanten Mlcmann au» Leipzig, wrUbcr verschiedenen Familien, die hier die Sommerfrische genießen, darin Unterkunft ge währt. Zu der Villa gehört ein ausgedehnter, zum großen Theile walkartiger Park, von dem zu hoffen ist, daß er auch in den nächsten Jahren dem Publicum geöffnet sein wird. DaS drille hervorragende Etadlissement. die weithin durch ihre» Blumenschmuck und ihre Obstculluren bekannte Heiu- pct'sche Gartenwirthschast, bat leider durch da- regnerisch« und kühle Weiter der letzten vierzehn Tage empsiudlich zu leiden gehabt. Sehr wenig erbaut von diesem Wetter sind auch die Laudwirthe der hiesige» Gegend; eS war zwar schon sehe viel Roggen eingeerutet, alS ker Umichlag der Witterung eiutrat, indessen man sieht koch vielfach da» Getreide noch aus dem Felde »nd eS ist dringend baldige Trockeubeil nöthig. Der Schaden, der bis jetzt der Ernte erwachsen, ist noch kein allzu großer, da, namentlich aus den höher gelegenen Feldern, der andauernde Wind da» Auswachsen de» Getreide» in großem Umfange »och verhütet hat, indessen allzu lange darf der gegenwärtige Zustand nicht mehr anhallen, wenn größere» Ungemach verhütet werden soll. Nur eine Art der niensch- ltchcn Tkätigkeit hat durch die viele» Niederschläge prositirt: eS ist da» die Schifffahrt aus dem Elbstrome, die i» Felge de» günstigen WasscrstaiidcS augendlicklich eine sehr' leb hafte ist. * Zwickau, 8. August. Zum Eapitel der in neuerer Zeit leider immer häufiger vorkommendcn Verbreche» und Vergehen wider die Sittlichkeit ist dcr gewiß seltene Fall mitzulhcUeii, daß in einer am vorgestriger» Tage von dem »iesigen königl. Landgerichte unter Ausschluß der Oefsenl- lichk 70 k.üt statt,zef'uudcue» HauptverhanSlung der bereit» über Jahre alt« Schieferdecker Morgner au» GrvßkuhnSdors wegen mit Personen unter l4 Jahrru voraeuommener unzüch tiger Handlungen gemäß 8. 176 de» Reichsstrafgesetzbuch» zu zwei Jahren Zuchthausstrafe und 5 Jahren EhrenrcchtS- verlust vernrtheitt wurde. — Folgend« gerichtliche Entscheidung dürste für Eltern und Lehrer von Interesse sein. Drei Sckulknabrn in Thurm bei Zwickau unterstanden sich, einen Lehrer auf offener Straßr zu verböhncn, und wurden deshalb von den betreffenden Lehrern angemessen körperlich gezüchtigt. Di« Väter der bestraften Rangen beeilten sich hieraus, beim Be- ,irksschulinspect«r Klage zu erhebe», wurden aber, nachdem der Fall untersucht war. abgewiesen. Hierauf wandten sich dieselben an die StaatSanwaltfchast beim Landgericht Zwickau» um wegen Mißhandlung unk Körperverletzung ihrer Söhn« zu klagen. Die SlaatSanwaltschaft ließ den Fall untersuchen und enlschied gegen die Kläger. In den Motiven zur Ent scheidung heißt e»: „Die Schläge sind nach den übereinstim menden Angaben der Lehrer den genannten Knaben rrlheilt worden, um letztere wegen rohen und unsittlichen Verhalten» und Ungehorsam» zu züchtigen. Eine Ausschreitung bei Aus übung de« dem Lehrer zuslchenden ZüchtigungSrccht» liegt nach der Anzeige selbst nicht vor, kann i»»beso»dere in der Hervorbringung von Schwielen an den geschlagenen Körver- thcilen nicht gesunden werden. E» wird daher weitere» Vor gehen gegen die Beschuldigten, welche nicht verdächtig sind, sich einer strafrechtlich zu ahndenden Handlung schuldig ge macht zu haben, abgclehnt. Die erwachsenen Kosten werden Staats wegen übertragen." — Laut „Sächs. Schulztg." hat der Lehrer Seydcl zu McinerStors eine sehr praktische Kehrmaschine erfunden, die gewiß der Beachtung werth ist. zumal sie der Praxis ent stammt und ganz gründlich kehrt, ohne aesundheitschädigende Ucbcl dcr alten Kehrwcise mit sich zu führen. Dabei ist auch ein beliebig zu gebrancbeiidcr Sprengapparat, der auch beson der» zu haben und zu gebrauchen ist. und mit einem kräftigen Wasscrzerstäuber vortreffliche Dienste leistet. Die Kehrmalchme hat die Form eine» kleine» Fahrzeuges, besteht au» zwei Rädern, einer Kehrwalze, einer verdeckten Doppelkapscl zur Ausnahme de» Kehricht», einem Spritz nzcug und au» dru »öthigen Stellungen, ist leicht beweglich und bequem, schon von einem zehnjährigen Kinde zu führe», kehrt vor- und rückwärts, Ecken und Winkel gleich gut rein, Schwellen und andere Erhöhungen stören dabei nicht. Ein Local von 150 Onadratmctern ist in zehn Minuten gereinigt. Die Koste» de» Apparats mit Verpackung betragen 30 .ck Tic Lehrer der Consercn; zu GarnSkors haben sieb bei den vorgef'übrten praktischen Versuchen in einen, großen Saale von der Thätig- kcit dieses Apparates überzeugt nnd erklären da» Ergebiuß der Prüfung als ein „allseitig völligst besriedigendeS". * Waldheim. Dcr zweite VezirkSseuerwehrtag deS Döbelner BczirkSvcrbandcS fand am Sonntag, den 6. August, vom Lvetter begünstigt, nach de», ausgestellten Programm in würdiger Weise in Waldheim statt. Auswär tig« Feuerwehrleute waren nur etwa l 10 — 150 Mann er schiene». während sich über 2»0 augemeldct hatten. Nach einer herzlichen Begrüßung der Amvcfendcn durch Stadtrath Bergmann und einer Debatte über einige Puncte der Tages ordnung fantcii die Wctlübunge» dcrHarlhaer undWaldhcimer Steiger statt, welche auch de» Laie» Interesse abgewannen. weil beide Lcitersysicme, einholmia (Hartha) und zweiholmig (Wald heim). vcrlrclen waren. Die SleigrrJltt»ilgc» gingen bet beiden EorpS gut von Slatlen und beide zeigte» mit ihren Apparaten die »öthigc Perlraulbeit nnd Gewandtheit, nnd doch konnten alle auch wieder von einander lernen. Beson dere? Interesse für die auswärtigen Feuerwehrleute bot di« Vorführung de» der Waldheimer Freiwilligen Feuerwehr gehörigen Hönig'schen Rauch- »nd NclluiigSapparateS, denn !n einem mit Schwefel- und Pulvertainps, also i»il Sticktust, augesülllc» Raume konnten sich die Steiger mit Hilfe de» Apparate» beliebig lange anshaltcn. Ui» S Uhr landen di«
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