Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-16
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
O Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrdartio» n»d Lrvrditio» Iohannesgaffe 33. Aj>rrM»»Lrn -rr Urdactio»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. gär ti» «tllckg-d» «m,»I-nklcr M-nu,r,i»l« macht sich tx in-tacl.«» mchl »ndmdlich. Annahme »er für sie «ächstkalgens« Nnmmer drslimmten Ins «rote a» Wochriiiaae» di» 3 Utr Nachmittag», an Lau»- »nsAeittagr» krützAts'c.vUhr. 2» den /Male» snr Z»s.-Ännahmn Ltta klemm, Univcrlltätsstraße 21. LoniS Lösche. Kaiharinenstraße 18, p. »»r bis ',,3 Uhr. UeiWgtrIWMM Anzeiger. Drga» für Politik, Localgcschichte, Handels- «n^eMsverkchr. Auflage 17,SV«. Älionittmrntsvrris Viertels. 4'/, 4NK.. incl. Br.nqerlohn 5 Mk.. dura, die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren iür Extrabeilage» ohne Postbesörderung 39 Lik. «it Postbeiürderung 48 Mk. Inserate 6gewaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis- Verzeichnis. Tabellarischer Sah nna» höherem Tarif. Ukllamr» unter Len Nrstaltio»silrich die Svaltzeile 50 Pf. Jnferatr sind stets an die EzpeSitian z» seaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuiuerauäo oder dura) Post- nachnahmr. ^-228. Mittwoch dm IS. August 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. DaS 8. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungs blattes für daS Königreich Sachsen ist bei uns eingegangen und wird bis zun» II. August auf dem RathhauSsaale zur Einsicktnahme öffentlich aushäugen. Dasselbe enthält: Nr. 53. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadtgemeinde Reickcnbach betreffend; vom 30. Juni 1882. « 54. Verordnung, die Expropriation von Grundeigenthum zu Erbauung der zu verlängernden HamSberg- Schmicdebcrger Eisenbahn betreffend; vom 1. Juli 1882. - 55. Bekanntmachung, eine Abänderung deS der Bekannt machung vom 26. Januar 1864 beiqesiigtcn Ver zeichnisse- über die Zuweisung der in den Ober lausitzer Parochicn lebenden fremden EonfcssionS- verwandten an die Geistlichen ihres Glaubens betreffend; vom 5. Juli >882. » 56. Verordnung wegen Veröffentlichung einer von dem Landtagsausschüsse zu Verwaltung der Staats schulden unter dem 1. Juli dieses Jahre» erlassenen Bekanntmachung; vom l. August 1882. » 57. Verordnung, die Errichtung einiger neuer Schub- Ubernahniestationen im Königreich Böhmen be treffend; vom 3l. Juli 1882. Leipzig, am 14. August 1882. Der R«th der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Bekanntmachung. Auf Antrag der Kaiserlichen Oberpostdirection hicrselbst mache» wir die Handwerker und sonstigen Personen, welche mit den hiesigen Aerasprethanlagea in Berührung kommen, daraus aufmerksam, daß jede vorsätzliche oder fahr lässige, die Benutzung der Fernsprecheinrichtung verhindernde oder störende Handlung den Bestnnmungen der nachstehenden 88- 3l7. bez. 318 de» ReichSstrafgesetzbuchs unterliegt. Leipzig, den 10. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Harrwih. tz. 3l7. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Tele graphen - Anstalt vorsätzlich Handlungen begeht, welche di« Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gesängniß von Einem Monat bis zu drei Jahre« bestraft, tz. Sl8. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Tele graphen-Anftalt fahrlässigerweise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gesängniß bi» zu Einem Jahre oder mit Geldstrafe bi» zu neunhuiikcrt Mark bestraft. Gleiche Strafe trifft die zur Beaufsichtigung und Be dicnnng der Telegraphen-Anstalten und ihrer Zubehörungen angestcllten Personen, wenn sie durch Vernachlässigung der ihnen obliegenden Pflichten die Benutzung der Anstalt ver hindern oder stören. Hsh-Auction. t, de« 18. August d. I». sollen im Rosen, thale am Dammwege nach GohltS gegen sofortige Baarzahlung und Abfuhre nachstehende Hölzer an den Meistbietenden verkauft Werve», nämlich: a Nutzhölzer (von früh 9 Uhr ab am Rosenthalthor): 6 Eichen-, l 1 Buchen-, 4 Rüstern-, S Eschen-, 5 Ellern und I Ahorn-Nutzklötze, sowie 14 Stück Schirr Hölzer und d. Brennhölzer (von 10 Uhr ab am Gohliser Wehr): 23 Rmeter Eichen-, 6'/, Rmeter Buchen-, 2 Rmeter Rüstern- und 4 Rmeter Ellern-Brenuschette, 30 starke Abraumhaufeu und ca 30 Stoökhol »Haufen. Leipzig, am 12. August 1882. De» Rath» gforst Deputatton. Erstatteter Anzeige zufolge hat die ledige Antsuie Friederike Emma knlse aus Buchottode ihr unterm 8. Februar d. Js. vo» der Polizeiverwaltung zu Halle a./S. ausgestelltes Dienstbuch vor Kurzem in kiesiger «ladt verloren. Mir bitte», das Buch im Aussiudungssalle bei uns abzuliesern. Leipzig, den 12. August 1882. las Pslizri Amt der Stadt Leipzig. I. «- ^ Iunck. Pol.-Rath. Rsdr. Faldix. Bekanntmachung. Der Unterzeichnete KirchenvorstanL hat am 13. April dsS. Ir die Aufforderung veröffentlicht, daß alle Diejenigen, welche au bestimmte Sitzplätze oder auf Eapellcn in der Nicolaikirche zu Leipzig Rechtsanspruch zu haben vermeinen, diese» bei ihm anmeldcn und geltend machen möchten. Unter dem heutigen Datum erneuert derselbe diese Aufforderung mit der Hinziifügung einer PrSclusivsrist dergestalt, daß er erklär«, alle Diejenigen, welche dis znm 3». Lrptcinber 1882 obigen Rechtsanspruch nicht werden angemeldct haben, als Solch« zu betrachten, die aus denselben verzichten. Leipzig, den 12. August 1882. Der Kirchenvorstand zu St. Nicolai. vr. Gräse, Archidiac. GeVölbkvcrlliirlhung. DaS Grwölde lammt Zubehör in dem Neubau deS Sollegt»« Juristen»!. Schloßgaffe Nr. 1l,13, rechts vom Hauseingange neben Ledig'S Grundstück gelegen, soll vom I. Oktober d. I. ab auf sechs Jahre meistbietend, jedock, unter Vorbehalt der Auswahl unlcr den Licitanten, vcrmicthet werden. Reflcctantc» werden ersucht, ihre Gebote Mittwoch, den 23. Angnft d. I., vormittag» 11 Utzr tm UniversltätS-RrnIamIc iPaulinum) abzugeben. Die Licitationsbedinguiigen liegen daselbst zur Einsicht auS. Leipzig, am 15. August 1882. UasersitSts-Uentamt. «ras. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kcnutniß, baß ln Zukunst die Taffe der Stadtwafferkunst von Nach mittag 5 llhr ab für daS Publicum geschloffen wird. Leipzig, am lt. August l882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Enboriu». Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Ticnsttaecht Anton Jaeckel, >uletzt in Tursdors und Leipzig in Diensten gestanden, welcher tüchtig ist —, ist die UnterjuchungShast wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in daS Gerichts- Gesanglich zu Halle a/T. abzuliesern. Halle, den 12. August 1882. Königliche LtantSauwaltschaft. von Moers. Beschreibung. Alter: 26 Jahre. Statur: untersetzt. Besondere Kennzeichen: aus dem rechten Arm .taedcel", auf dem linken Arm ein Herz mit NamcnSzug eintütowirt. Nichtamtlicher Theil. Herr Herzog. Herr Herzog, der neue Fürstbischof vo» BreSlau, galt, ! er diese- hohe Amt übernahm, für einen friedfertige» Mann, der noch dazu von der Gunst deS HofcS getragen war. Mil der Uebernahme vcs KnimmstabeS ist indessen bei Seiner Eminenz eineWanvlnug vorgegangen, welche so recht den Beweis liefert, waS der preußische Staat von der „Friedfertigkeit" der neu ernanulc» Kirchen-„Fürste»" zu erwarten hat. Wozu cS leugnen: selbst der „loyalste" Bischos ist heutzutage in der Ausübung seines Amtes nicht» anderes mehr als daS gehorsame Werkzeug Roms »nv Nichts weiter als ein Leichnam in der Haud VcS „uiifcblbaren" Papstes. Auch Herr Herzog macht von dieser Wakruehmuug keine Ausnahme; der neue Fürstbischof von Breslau erweist sich sogar als ein besonders schneidiger Goltesstrciter gegen den Staat, al» ein Man», der Initiative bat und der nicht erst abwartet, was Andere thun, wenn eS gilt, in majorom cloi gloriam die Staatsgesetze beiseite zu schieben. Und so hat denn natürlicherweise sein scharfes Bvrgelicn gegen die zu seinem Sprengel gehörigen „StaatSpsarrcr". wickele er aüs- gesordert hat, da« von ihnru „ufurpirte" Amt sofort auszugeben und sich jeder Amtshandlung zu enthalten, mit Recht allerorten große Erregung hervorgeruscn; nicht nur in Schlesien, sondern im ganzen preußisck)en Staate und weit über dessen Grenzen hinaus. Diese« Vorgehen, von dem wir unsere Leser bereit» de» Näheren unterrichtet haben, ist in der That eine Auflehnung gegen die bestehenden Staatsgesetze, wie sic ärger nicht gedacht werden kau» und wie man sie höchsten- dem seligen Kctlelcr oder sonst einem Heißsporn der ecclesi» militans zugclraut hätte. Die betreffenden Geistlichen, welche jetzt gezwungen sind, gegen ihren Bischof mit Enlschiedcnheit auszulrclcn, waren seiner Zeit auf Grund deS Gesetzes betreffend die Verwaltung erledigter BiSthümcr (20. Mai >874) durchaus rechtSgilti'g angestellt worden. Der Staat hat daher die Pflicht, sie in ihrer Stellung zu schützen und die Ucbergriffe deS schlesischen Bischofs zurückziiweisen. Der damalige Obcrpräsidcnt von Schlesien, Graf Arnim- Bohtzenburg, erklärte s. Z. öffentlich, daß diese „Staats Pfarrer" auch nach einer Wiederbcsctzung deS bischöflichen Stuhle- den vollen Schutz deS Staates in ihrer Stellung unbedingt würden erwarten können. Dieser ehrlich erworbene Anspruch aus staatlichen Schutz bleibt natürlich den einmal augestelltcn Geistlichen auch, obgleich da» neueste ttircheugcsctz vom 3l. Mai 1882 die Institution der StaatSpsarrcr für die Zukunft aushebt. Und nun diese Behandlung seitens eine« Bischof», welcher al» besonder« friedfertig galt und von der Leistung deS Treueide» unter der Voraussetzung ent bunden worden war, daß er die Gesetze seines Landes respectiren würde! Wa» wird die preußische Regierung thun, um die Majestät de» Staate» und des Gesetzes vor den Uebergrifsen eine» ans- sätzigen Priester« zu wahren? Wird der Staat Friedrich'» de» Großen diesen offenen Schlag in» Gesicht zu ahnden wisse»? So fragt alle Welt. Wird Preußen, wie der da malige Oberpräsidcnl eS für eine» solchen Fall in Aussicht stellte, dem mit den Gesetzen in Eonflict geralbenen Bischof den Proceß machen und ihn seine» Amtes entsetze» lasse», diejenigen Geistlichen aber, welche trotz der Aufforderung deS Bischofs in ihrem Amte verbleiben wolle», in demselben auf reckt erhalte»? ES wäre in hohem Grade beklagenswert!), wenn die Re gierung der Sacke insofern auS dem Wege ginge, als sie. um weitere Eonflicte zu vermeiden, sowie mit Rücksicht aus die Gemeinden, welche von den StaatSpfarrcrn Nichts wissen wollen, die betreffenden Geistlichen auf irgend einem Wege zu einem Verzicht aus ihre Aemtcr zu bewegen suchte. DaS hieße doch immer Weiler »ach Canossa oder durch daS cau- dinischc Joch geben! Möchte» doch die Leiter deS preußischen Staates endlich zu der Einsicht gelange», daß cs dem moderilcn Rechtsstaat absolut unmöglich ist, mit der römischen Kirche unserer Tage, d. h. wie sie sich seit dem Vaticanum gestaltet Kal, in Frieden zu leben! Möchten sie lieber ans alle Bischöfe verzichten, al» solche Priester aimchmc», welche den StaalSgcsetzeu znwidcrbandeln! Ein ernster Kampf ist ehrenvoller als ei» fauler Friede — dabei bewahren we nigstens Gesetz und Obrigkeit ihre Geltung! Aber eine Politik »ach dem berüchtigten Worte „der Starke weicht mulbig zurück!" ist längst zum Gegenstände deS Spotte» geworden und nicht geeignet, dem leitenden Staate de» Reiche» die rühm volle lieberlieferung unbestechlicher Gerechtigkeit zu erhalten 8u»»i cniguel Auch dem „ StaatSpsarrer" mutz sei» Recht werken, trotz eines Bischofs, der seine Weisungen cniS Rom empsangt und der sich nicht scheut, da» Evangelium der Liebe unv Duldung zu mißachte» zur Erhöhung der Macht der römischen Papsttirche. Leipzig, 16. August 1882. Ihre Majestät die Kaiserin ist von einem Unfall« be troffen worden. Gleich am Morgen nach ihrer Ankunst au Schloß Babel-berg that die Kaiserin in ihrem Zimmer -irres?-- leiden hat. Für den ^aner »' al« Se. erlauchte Gemahl»' dieser Unfalls ^^.j„^hr!c-n i» äch i» kurzer Zeit wieder erholen werde. ^So wenig im Allgemeinen hinsickül.ch d-r Re.sepläne de« .cürücn Bismarck Bestimmtheit am Platze Ist. so kan dock wobl a»S»ahmS>oeise »ut allcr Sicherheit gesag Ee, r»« ^ Oi„>ter in diesem Sommer Var,IN nicht Verla,,c>i und wck» die ib». zugesckodcne Absicht eines längeren Au,eul- Fürsten Bismarck muß e,n ausnehmend ent sogar in eine Verringerung seines Hilfspersonal« em wütig, und somit eine vermehrte Arbettslan aus sein- Lchul- lern nimmt. Wie man hört w.rv "äm lch e.n a te" Sobn Gras Herbert, der seit einigen Wochen in m weilte,' demnächst in Berlin eiutresfe». um den ^-e.mratk Rotten bürg zu vertrete», der seinen Urlaub ^"badc von ^cheveniiige» zu verbringen bcabn.chllgt. Graf Wilhelm Bismarck aber bäll sich scheu seit etwa " berger Sec bei München ans. wo er der Gast de« Herr» v. Haübcrger ans dessen schön belegencr Be,itzu»g ist. Sellen sind die Kräfte unserer Marine in Friede.'S- zeiteu so in Anspruch genommen, wie in diesem Jahre; die Halste »iiscrcr Flotte steht i» Ticnst. Wenn man sich ver gegenwärtigt, daß dies ermöglicht ist. ohne einen einzige» Man» der Reserve zu berusen. so wird man die Schlag,ertig- keil unserer Marine anerkennen müssen. Davon haben auch die Jndienslstelluiigcn diese» Jahre» ein glänzendes Zeugniß gegeben. Freilag 'bat der Kaiser die Jiid.enstüelliing der Eötvclte. Giieisenan" befohlen und am Sonntag ist sic erfolgt. Wen» die Eorvetle auch in der Reserve stand, so ist die Le,- slmig koch eine ganz außerordentliche. In der -ihat werte» wir hinsichtlich der Schnelligkeit der Indienststellungen von keiner Nation Übertrosse», und die musterhafte Verwaltung und Organisation unserer Wersten wird auch von den Fremde» bereitwillig aiwrkannt. Im Ganzen stehen jetzt, wie die Boss. Zla." meldet, 3l deutsche Kriegsschiffe in Dienst, davon ist Lic Hälite im Lause diese» Frühling» und Sommers ausgerüstet, abgesehen vo» den Indienststellungen für kürzere Zeit (für Probefahrten und llebungen). DaS deutsche Mittelmcergeschwater wird bestehen a»S de» Eorvclten Guciseiiau" niid „Nvmpbc", den Kauoncubootc» „Möive". „Habicht", „Eyelop" und dem Aviso „Zicken". doch scheint eö »och nicht ganz sicher, ob die „Nymphe", da» SchifsS- jungen-UebungSschiss, in den Geschivader-Verband eintrelen wird. Nach der Segel-Ordre soll da« Schiff die Balearen, Sardinien und Sicilien besuchen und in der zweiten Hälsle deS September in der Sudabncht ankern. ES wird vo» den Ereignissen abhängcn, ob sie von dort nach Port Said be ordert werden oder die ursprünglich geplante Tour nach West- indicn anlrelen wird. Die von Kiel auS in Umlauf gesetzten Gerüchte über eine dort angeblich vorgekonimcne Verhaftung russischer Ossiciere habe» wir nur mit Zurückhaltung wiedergegeben und zugleich jede Verantivortmig für diese Mitlheilung ab- gclehnt. Mit Genugthunng eoiistatircn nun die Osficivse», daß der russische Ossicier der Fregatte „KnacS PvjarLky", dessen beklagcnSwerlhcr Tod mit jenen Gerüchten in Ver bindung zu bringen versucht worden ist, am Eoiintag »nt allen milltairischen Ehren und unter lebhafter Belheiligung deS in Kiel befindlichen OsficicrcorpS sowie de» russischen Eonsuls bestallet wurde. — Zur Sache wird noch der „Voss.-Ztg." au» Kiel geschrieben: ... Es hat hier zwischen den deutsche» und russischen Ossicieren ein sehr srcundlicherVerkehr stattgesundcn, selbst Prinz Hemrich hat den Herren Artigkeiten erwiese», welche der Besatzung eines einzelnen Schisses gegenüber scllen sind. Offenbar wollte man von deutscher Seite zeigen, daß man für dir Pein sichen Ersahrungen im Falle Meiling die russische Marine nicht verantwortlich wache» und dem tadeliiSwcrthc» Verhalten deS Fregatten > Capital»» Ncvakhowitsch nicht das gute Ver hältnis opfern wolle, welches bisher zwischen den Marinen der beiden große» nordischen Rachbarrciche geherrscht hat. Tie» Verhalten hat aus russischer Seite angenehm berührt und die Ruhen haben sich dankbar erwiesen für die Ausnahinc, welche sie hier gesunden. An sich wäre eS kaum denkbar, daß bei einer solche» Ausnahme Oksicierc offene Spionage üben solllen. aber selbst ivenn man das Undenkbare aiinehmc» will, bars man sich nicht ei», bilden, das, die Herren sich mit dem Zeichne» der Friedrichsorler Werke bcschäsligcn würde». Jedermann weiß, das, diese ein cinsaches Viereck begrenze», dessen Lage und Größe hinlänglich bekannt ist und ,edcs vorbei,ährei-de Schiff kann ans das Genaueste die Lage der Batterien sehe», und bas Beihältniß ist nicht so schwierig, das; nicht jeder Oistcicr. welcher die Werte gesehen, sie nachträglich ,n ihren Pauptlmie» z„ Papier bringen könnte. Bei Ding-», die off." zu Tage liegen, ja die sogar gezeigt werde», übt man kenie Spionage. Wen» das Gerücht alio an jicl, schon nnglanbwnrdig war, so zemie ,,ch bei näherer Iliitcinickinug j,» Fried:-chsort „nd .Niel, daß beni- heit von Gästen, verübt, sei»; wurde ihm n ehrlichen kanieradschajilichen Verhältnisses verletzt hat, geht zur Evi- denz ans der Tlmtiache hervor, das, die deutsch.,, Off.e'ere ü,n da Geleite aus seinem letzten Wege »ic»t verjagt haben. Tie immer stärker bervortrelcudc Spsltuiig in der Furt- schrittSpartcl „ndet neuerdings wieder Bestätigung Lo geht dem „Hamburger Eencspondcnlcn" ans Holstein eine Eorrcsponde.iz zu. welcher e»,-geführt wi,.< daß den aus A»,rech>erballu„g des Bentzstandes der NalionaUibcral.-» und der Forschri, topart ei ii, Schleswig Holstein 'be ruhenden Einigung-bestreb »iigen des »eten Nr. Hanel von Berlin Hää,!l ^"l^r.i„,e lereitet werden, die Her!» Hänel, wenn er 'ich de» ^chlußiolgeriingen seiner Er, voll bcwust s«. nöthjgen könnten, „die schritlSpartei zu sprengen"; Abgesehen von den Angriffen, heißt eS in dem Schreiben, die daS Berliner Lcidorgan des Herrn Eugen Richter und Herrn Pro- effor Virchow in einer Rede gegen Herrn Hänel wegen dessen Erklärungen in Neumünster gerichtet haben, wird gegenwärtig im 9. schleswig-holsteinischen Landlagswahlkreise (Pinneberg re.) offen bar aus Betrieb deS linken Fortjchrittsslügels in Wrlin und Ham burg direct gegen dir Beschlüsse der schleswig. holsteinischen Fort schrittler agitirt. Der genannte Wahlkreis wird von dem national- liberalen Abgeordneten, OberlandesgerichtSrath Herrn Schütt, vertreten, der sich wieder als Eandidal ausgestellt hat, und dem auch, wie wir zu wissen glauben, die Unterstützung des Kieler Aus« chusses der Fortschrittspartei nicht sehlt. Gegen die Wiederwahl deS Herr» Schutt wird nun trotzdem von ultrasortschrütlicher Seit« ein Flugblatt ii» 9. Wahlkreise verbreitet, und eS soll auch ein Vollblut-Fortschrittler als Gegenkandidat deS Herrn Schütt ausge stellt werden. Diesen Vorgängen gegenüber scheint uns snr Herrn Professor Hänel und dessen Parteigenossen keine andcre Wahl zu bleiben, al» den Herren Eugen Richter und Genossen die Freund- chaft zu kündigen. ES würde daS, wenigsten- snr nnlere Provinz, ein Ercigniß von weittragender politischer Bedeutung sein. Wir würben es für viel zweckdienlicher und im Interesse deS Liberalismus überhaupt ,ür sehr wünschenswert!, Hallen, wenn Herr Hänel die Führung der Fortschrittspartei über nähme'und der „linke Flügel" derselben, die Herren Richter ». G. zu brr demokratischen „VolkSpartel" abschwenkten. Da» Element der bloße» Negation wäre damit endlich auS der deutschen Fortschrittspartei beseitigt, und Herrn Hänel Gelegenheit gegeben, seine positive und versöhnliche Politik zu belbätigen. Auf die Stellung der preus; ischen StaatSregicrung gegenüber der seilen» de» Fürstbischofs Herzog an die ta atSP far rc r" in der Diöcese BreSlau erlassenen Auf forderung. „da» usnrpirte Amt sofort anszngcbc», sich jeder Amtshandlung zu enthalten und den Patron vo» dem Aus gelen der Stelluiig in Kenntniß zu setzen", darf inan gespannt sein. Die Slaalsregiernng hat in »euerer Zeit nur cin Mal, nämlich in der Sitzimg de» AbgevrdnclcnhaujcS vom 22. Juni 1880, zu erkennen gegeben, wie sie sich zu verhalten'gedenkt, wenn ei» SlaalSpjarrcr i» Eonslict mit einem kirchlichen Obere» geralhcn sollte. Damals äußerte der Geh. Rath Hübler: „In der Eominission (welcher daS Juligesctz von >880 zur Vorbe.athung überwiesen war) ist ferner seitens der Regierung nicht erklärt worden, daß den StaatSpfarrcrn „kein Haar gekrümmt" werden solle, sondern nur: denselben solle der Schutz des Staate» nicht fehlen, wenn sie von ihrem kirchlichen Oberen nur um deshalb diSciplinirt werden, weil sic de» StaatSgesetzen sich unlenvvrscn; damit sollen keines wegs etwaige Excesse auch in Schutz genommen werde»." — Ucber unsere Stellung zu dieser Frage verweisen wir aus den besonderen Artikel in der heutigen Nummer unseres Blatte». Am Sonntag verstarb der ehemalige Gesandte in Kopen hagen, Herr Anton von MagnuS, in Württemberg, wo er seit etwa 1'/, Jahren aus seinem Landgnte lebte. Man entsinnt sich eines unliebsamen Vorgänge» in Kopenhagen, der Herrn von MagnuS vcranlaßte, seine diplomatische Laufbahn zu verlassen, seitdem lebte er in der Zurückgezogenheit und ist jetzt einem längeren Leiden erlege». Die Krciöregicrnng vo» Oberbaiern hat bekanntlich den Beschluß de» Münchener StadtrathcS, die dort be stehenden Simulta»schulen zu beseitige», cassirt. Da kein Zweiscl darüber vbwalle» kann, daß diese Eiilscheitung im Einvcrsländniß mit der königlich bairischen StaatSregieruug erfolgt ist, so nimmt die eingehende Motivining, von welcher der betreffende NegiernngScrlaß begleitet ist, ein besondere» Jntcreffe in Anspruch: sie wirst ein Licht aus die ganze Stellung der bairischen Staalsrcgicrung zur Simultan- schulsrage. Der NcgicrungSbcscheid bezeichnet c» zunächst als ein Gebot der Gerechtigkeit und Billigkeit, vorerst die weitere Entwickelung der einschlägigen Verhältnisse ab« zuwartcn. ES werke sich im Lause der nächsten Jahr«, namentlich wenn zwei weitere protestantische und eine neue katholische Eonfessionsschulc errichtet sein würde», Herausstellen, in welchem Umfange ein dauernde» Bedürsniß für Simultanschnlcn vorhanden sei. Die Regierung werde ferner den Eharakler der Schulbezirke in der Weise um- ändcrn, daß die Bezirke der EonsessionS- wie der Simultan- schulen sich über die ganze Stadt erstreckten, »nd werke den Familienvätern fernerhin von vor» herein die Befugnis, ein- räuinen, entweder die EonsessionS- oder die Simultan- schule zu wählen. Ans diese Weise würden die Einwendungen der Gegner der Siniullanschuleit gegen die bisherigen Zwangö-Schulbczirkc gegenstandslos werden. Tie bairisch« Regierung ist also weil entfernt, den Forderungen der Ultra- moiitaiien betreffs Aushebung derSininttanschule» nachzugebe», sie beabsichtigt mir, de» mit dem ZwaiigS-Simnllanschul- system verbnndeiien llebelttäntc» abznhelfc», und sucht iin klebrigen die bestehenden Simnllaiischnlen. wenn auch nicht zu vermehre», so doch möglichst zu erhallen. In, Ganzen »nd Großen ist die» auch die Haltung, welche die pwnßische SlaakSregiernng in den letzten Jahren eingenommen hat. Wahrhaft goldene Worlc sink eS aber, mit welchen die bairische Regierung weiter die Behauptung der Gegner, die Similllanffhulen hätten de» Frieden m der Münchener Ge meinte gestört und dieser Friede sei durch Beseitigung der selben wieder herstellbar, als durchaus unbegründet zurück« weist. Sie lauten: Die Simnu m'ckinlc. wie sie durch königliche Verordnung vom 29. An.,»,, >87.1 klllge'nhrt worden, ist eine chrmüchc Jnslitillwa von emment tolei mlem und friedfertigem Charakter. Durch eine iolche Jnsiltiltlon kan» nnniögiich der Friede in der Gemeinde gehört werde», „mg-kehrt sind gerade derartige Jnilitutwnen m hol en, Grade sric deiördernd, weil sie das eiiimniüge Nebeneinander» sein verschiedener, in den Grundlagen übere-llslimmender christ licher R Ii,ziv»s,ejrllschasten beannnige», ohne die beicchligten Be sonderheiten derselben zu beeinträchtige». Dhatsachlich ist auch in der großen Masse der Bevölkerung keine Beunruhigung wegen der E»s>il>rii»g der heute noch vorhandenen Simnllaiischnlen cinge,»ei.», ,,»d msoscrn i» kleineren Streuen svlches der Fall sein wüte, liegt der G.und hierfür nicht in der Siniulianschule, wie sie mroidn'mgniiäßig gcdack» und dcmenijprcchend thatiachlich cinaesührl ist, viklnienr in den irrigen Borstellungc», welche sich vielfach über das Wesen und die Ziele der »imullaiischnle gebildet haben. Wurde dcin gemeindebehärdlichrn Anträge, welcher eine» vicljährigen Besitz stand, in den sich die Betbeiligtcn eiiigclebi habe», mit einem Schlag» »iiisivße» will, statt,,, geben, dann wäre allerdings zu besorgen, daß kiuch eine derartige Umwälzung ans dem bedeutsamsten und empfind lichste» Gebiete des GcnieindelebenS der friedliche Ton, welcher das Zusammenleben der Münchener Einwohner bisher charakterisirt und ausgezeichnet hat. eine tieker »nd weiter,zehende Störung znm Schade» des Gemcinwkicns erleiden würde. > Es wäre z» wünschen, daß auch Herr vo» Goßler sich diese Worte zu Herzen nehme.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite