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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188304136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-04
- Tag1883-04-13
- Monat1883-04
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1883
- Autor
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Erscheint täglich stütz 6',, Uhr. Ueöarsisn und Lrpediti«» JohannrSgass« 33. APrrchstnndru der Nrdarlion: Vormütag» 10—1L Uhr. Nachmittag« ö—6 Uhr. FI» tt» Mt»,,»« ««miermti «acht ßch d>« itied-ca», «chi o«»t>uritO. Nn»«h»e der für Ne «ächstkilzende Nummer drsttmmtrn -iiseratr «« Wecheniaqen di» 3 Uhr Nachmilrau«, an S»««-un» Festtagen sriltz di» „» Utzr. 3> den Filialen lnr Zus.>>nnatzme: Ltt» Nirm ». Unioeri'iLkSstrahe 31, tieuta L-ichr. Kattiannenstraße 18. ». nur hi» ' ,3 vtzr. Organ für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß 2luflage L78SV. ^dannemrnlspreitz vierrelj. 4', Mk. incl. Brmgerloha ö Mk.. durch dir Posi öezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Kettgezemplar 10 Ps. Kedübren für Eztrabeilaarn »hur Postlciürderuug 39 ML Mit Posldrwrdrruug 48 Mt. Inserate Kgeivalldne Pelitzeile SV Ps. Gröbere Schritten laut unirrem Pr«D- verzeichmb. Tabellarischer Sae nach dSdrrno Tarif. Pcclamrn unter dem Nedaction»Arich die Lpallzrile nt) Ps. Jnlerate sind ftei» an die vppeditta» zu iendcn. — Rabatt wird »ichl gegeben. Zahlung praenum-i m»to vdrr durch Post» nachnni mr. 19Z. Freitag den 13. April 1883. Amtlicher Theil. vermicllisiiß. Ein in der Haudslnr de« der Stadtaeweinde aebörigen Hauögrundstückes -tcirh-strafte Nr. 4t benndiiever Ver- kaufrstand soll aus die Zit »ährend der hiesige« Meffe» geqe« einhalbjährliche Kündigung fofort andcriverl vernrirthet irerre» und sind Mirtbgeiuche aus dc>» Raihbausc 1. üiagc, Zimmer Nr. l7, anzudringen. auch können ebendaselbst die Vermietbung-bekingungen und das Inoentarium des zu vernnelhenven Hausstandes «ingesehen werden. Leipzig, den 10. April 1813. Der Natt, der Ltadt Leipzig. Vr. Gcorqi. Brcndel. Nichtamtlicher Theil. Rom vnd Lkrlin. Die Beziehungen ziviscken Berlin und dem Ouirinal lind augenblickt.ck sehr innige, das haben die Publicattoucn Ud r das deulsch-vl'erreich,ick-i»a»leni'che BüntnP bewiese»; ab r neben der deutschfreundlichen Strömung besteht noch eine an dere. weiche avgerl'ch sich den Anschein gieb», al« sei es ihr darum zu lhun, freie Hand zu behalten, eigentlich aber zu Frankreich neigt. Die!« Doppelstrvmung trat in der Senat», l-tzu-g vom 10. April zu Tage. Wahrend Musolmo die Ford.-rung Pantaleoiisi- wiede, Helte, den Bardovertrag nickt auzu rkerrncn, sprach sich Alfieri dabin au», daß Italien gui darai tbue, sich vou jeder Theiluabme an Unternehmungen scrn zu halten, welche mit seine» Traditionen in Widerspruch stehe:., und Earaccioli schützte alS tArunv sür die von ihm empfehlen: Politik der freien Hand vor, daß Italien sich die Mög.ickleil osfeiz Hallen müsie, mit England herzliche Be» zichungen zu pflegen. Dafl gule» Einvernehmen mit Deutsch- Oeftereeich der Freuiidschafl mit England nicht im Wezc steht, sollt« dem Senator Earaccioli bekannt sein, denn daß England und Deutschland im vollsten Einversiäuduiß „nd da» l>at sich doch erst vor Kurzem klar gezeigt, al» der Pna; von Wale» der Gast de« deutsche» Kaiser» war und Jenem bei diesem Anlaß da» BllicherHusarrn-Regimcnt ver liehe» wurde. Die Erklärungen Caxrccioli's waren wohl mehr dazu bestimmt, den Eindruck der Worte Alsieri'S ad- znschwächen, weiche ziemlich deutlich auf die alte Waffen brüderschaft mit Frankreich hinbeutete». Aus diese weisen allerdings di» Traditionen de« Königreich» Italien hin. Venu bei Solserino und Magenta wurde die Grundlage sür da» hculige Königreich Italien druck» französische Waffen er kämpft. Dao hat rin Tbeik der Iialieuer nicht vergesien und außerdem erinnern sie sich daran, daß sic Stamm verwandte der Franzosen sind. Die Bande de» Biul» sind^stark und werden auch durch Zwistigkeiten nicht vollständig gelöi:. Wie war e« denn im Za»re 1870 V GabeSdam.il» »ich: trotz 1866 in Italien eine Partei, welche den Franzosen lebhaft den Sieg wünichl.' und Garibaldi auch bei diesem Kriege al» de» eigentliche» Vertreter der italienischen Nalion belrackttele? Die Sympathien der Italiener sür die Denlschon eutjpringen nicht sowohl dem Zuge de» Herzen- al» den Rück sichten per Zweckmäßigkeit, und de-balb ist kein Bünbniß stark genug, uni die natürlichen Neigungen der Italiener zu ihren istammveiwandten, den Franzose», vollständig auSziilbschcn. Da« ist eine Thatfache, die wir nicht au» den Augen ver liere» dürfen. Gegenwärtig geht da» Gerücht, daß eine Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm »nd König Hnmbcrt sür den nächsten Sommer bcvorstehe. Da» kling! durchaus nicht unwahrschein lich, renn die freundschaftlichen Beziehungen, welche da» Hau» Savoyen mil den Hohenzoller» bei Lebzeiten Victor Emauuel't unterhielt, bestehen auch »ach dem Tode kiese» König» fort, der deutsche Kronprinz ist durch innige Frenndschasl nwt König Humbert verbunden, also steht durchaus nicht» im Wege, daß Deutschland» Kaiser und Italiens König sich wiederum per sönlich begegnen. Daß eine solch« Nachricht gerade in, jetzigen Augenblick größere Erregung hervorrusl, al» da» unter gewöhnlichen Verhältnissen der Fall s«u» würde, ent spricht nur der Sachlage, und auch dabei fällt wieder schwer in» Gewicht, daß in Folge de» Triestcr Attentat» zwischen den Höfen von Wien und Rom eine Spannung bestand, die wohl heut« al» nahezu ausgeglichen anzusehcn ist. Dunkel klingt die Stelle der Bester Meldung, welche besagt, daß bei der Zusammenkunft auch Oesterreich in „gewissem Sinne" vertrete« sein werde. Soll da» heißen, daß der österreichisch-ungarische Botschafter hinzugezogen werden soll, oder daß vielleicht Gras Kalnoky al- Vertreter de» Kaiser» Franz Josef zu der Zusammenkunft abgeordnct werden soll? Als dritte Möglichkeit wäre noch die zu er wähnen, baß König Humbert, gleich Kronprinz Rudolf an den Herbstmauövern Tbeil nehmen würde. Die selbstver ständlich« Hauptsache besteht dariu, daß die Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm und König Humbert, wenn sie über haupt stattfindet, nur im vollsten Einverstäudniß mit dem Kaiser Franz Joses sich verwirklichen kann. Al« eine Art seststebenden Grundsatzes gilt in Deutschland daß die Empfindlichkeit Frankreich» geschont werden müsse Da« hat insoweit seine Berechtigung, al« der Sieger dem Besiegten gegenüber stet« die Pflicht der Schonung hat. wenn ander« die Versöhnung aus beiden Seiten anaefirrbt wird Leider haben wir aber zahlreiche Beweise dafür, daß ein großer Theil der Franzosen gegen Deutschland die allerfeind- lick'ste» Gesinnungen hegt. E- ist da« noch im Lause de« Jahre» 1882 mit solcher Schroffheit hervorgetreten — wir brauchen nur den Namen Deroulöke zu nennen. — daß darüber auch nicht der mindeste Zweifel obwalten kann. Wenn wir also sehen, daß wir von Seiten Frankreich« nur so lange der Aufrechthaltung de« Frieden« sicher sind, al« diese Macht die Geweßheil einer 'Niederlage bei einen, Frieden»- bruch voraa«fiedt. so haben wir dringende Veran- lastung. die Frieden-biirgschasten in j-der denkbaren Weise zn erhöben. Je zahlreicher die Kräfte sind, welche sich zur Ansrechtbaltung de« Frieden« verbinden, desto ver geblicher sind alle Anstrengungen Frankreich«, seine Armee aus eine sormidabl« Zabl zu drinqen. Uno da da« Streben Frankreich« so offenkundig ist. bei erster sich darbietender Ge lege»heit für dir Niederlagen von >870/71 Revanche zu nehmen, so haben wir auch keine Veranlassung, au« den Be- irebiinqe» ein Hehl zu machen. N'elche dazu dienen sollen, diese Absicht zu durchkreuzen. Mag dir Kriegspartei in j^rank- rech immerhin darüber außer sich geraihe». daß die italie nische Regierung e« iin Inierelse Italiens findet, engen An ickluß an Deutschland und Oesterreich zu suche», die Friedens freunde in Frankreich können e« nur mit .»»'richtiger Genug tbuling begrüßen, daß die Fnrdrnssicherhcil in Europa von Jahr zu Jahr ,unii»mt. In diesem Sinne meinen wir auch, daß die Vorbereitungen zu der angeblich geplante» Znsainiiieniunit zwischen Kaiser Wilbelm unk Köniz Humbert nicht mil dem Schleier des Geheimnisses umgeben sine, welchen die Poster M.ldungcn aus Rom darüber brei'e» » ollen D:e Nachricht ist nnerseile so ersieulich und andererseilS so unver'änglich. daß gar »ich abzusehen ist, au- welchem Grunde sic geheim gebalte- werden soll. Daß eine Anfrage von Souverän, zu Sondern»' nicht gleichzeitig durch die öfseuklichcn Blätter zur allgemeinen K »rttiiiß gebracht wird, erklärt sich durch die private Natur der Sache Möglich ist eS, daß die Nachricht »nbegründ.l ist. aber für die Geheimhaltung, sali» sie aus Wahrheit beruht, liegt auch nickt der geringste Anlaß vor. Daß inan in Ungarn nickt allzu ertreut darüber in. wenn Italien sich mit Deutschland in gutem Einvernehmen befindet, das finden wir sehr natürlich. In Ungarn ist man aui Deukschland üder- haupl nickt aut zu sprechen und wie man kort gegen un- gesonnen ist, da- beben die Kundgebungen der Franzoseii- frennde in Ungarn während de« deutsch-sranzösijchen Krieges auf da» Schlagendste bewiesen. Leipzig, 13. April 1883. * Die jüngste Nummer der ..Provinzial-Eorrespon- denz" beltät.gt, daß da» Bes«»den de« Kaiser« sorl. dauernd ein oute» ist und der greise Monarch leine gewohnte Lebensweise wieder befolgen kann. Hierzu könne» wir weiter melden, daß es bereit» beschlossen ist, daß Kaiser Wilhelm in de» nächsten Tagen, voraussichtlich am Sonntag, Berlin verläßt, um sich nach Wiesbaden zu begebe» Ter dortige Ausrnlball de« Kaiser« dürste sich nemlich lanqe hinauSziehen. In W cSbaden wird der deutsche Kaiser den Bestich de« ru> >nättiich<o KönigSpaar«» empsanoen, da« zu längerem Aufent halt Mitte Mai auf Schloß Giamaringen rintrefsv, wird, wo sie Gäste de« Fürsten von Hohenzollern sind, so o^- sich der Kaiser von Wiesbaden di» rum Beginn der großen Herbstmanöver begeben wird, ist noch nicht be kannt und dürft« allein von den Bestimmungen der Aerztc abhängen. — In den letzten Tagen ist auch eine sehr erfreuliche Besierunq in dem Befinden de» Reich«, kanzler» eingetrelen, die nach der Meinung der Aerzte mir der wärmeren Jahre«,eit weitere Fortschritt« machen wirb. Die „Norbdeutsche Allgemeine Zeitung" drmentirl nun die über die Ernennung VeS Fürsten Bismarck zum Herzog von Laueliburq circulireiidcn Gerüchte, die jeder Begründung entbehren sollen. Zn der Erhebung de« verdienten Staats mannes zum Herzog von Lauenburg liegt, wie die „Rork- deutsche" behauptet, in, Augenblick gar kein Grund vor. Nickt« desto weniger verstummen die Gerückte über diese Frage nickt und von Vielen wird mit Bestimmtheit behauptet, daß eine Standescrl'öhung de« Reichskanzlers in ver Absicht des Kaiser- liegt und nur der Zcitpunct der Pnblication derselben noch nickt fcststcht. Sollte sie nickt in nächster Zeit erfolgen, ivaü «an kaum annebmen kann, so soll das sü»fundz>vaiizig- jäbrige Regierung-jubiläum de« Kaiser« dir Gelegenheit dazu bieten. Man thul sicherlich gut, diese Gerückte nicht ohne Weitere« zu glauben. * Nu« Berlin wird uns vom Mittwoch geschrieben: „Da« Dem ission«gesuch de« Biceavmiral« B»1jch. welche« nach der Ernennung de« General» v Eaprivi zum Ehcf der Marineverwaltung aus einen direct geäußerten Wunsch de» Kaiser- zurückgezogen wurde, war nur ausge- schoben, nickt ausgehoben. Herr Bätsch hat einen dreiinonat- licken Urlaub vom Kaiser erbeten und erhalten, und bat den selben auch bereit« angetreten. Ti« Eingeweihten behaupten, daß Herr Balfch aus seinen Posten nicht wieder zurückkehren wird und daß er wieverbolt dem Kaiser ein Entlaflung«. gesuch eingereicht hat. E« kann kaum bezweifelt werden, daß der Kaiser dasselbe nicht ohne Weitere« genehmigen und duß e« an Bemühungen nicht fehlen wird, den ältesten Seeofsicier der deutschen Marine zu erkalten. Aber Herr Balsch wird schwerlich durch diese Bemübungen veranlaßt werken, seinen Plan auszugrbrn, der von allen höheren See- ossicieren gebilligt wirb. AIS Herr Bätsch zun, erste» Male unmittelbar nach der Ernennung de- General« v. Eaprivi um seine Entlassung einqekommen war, da wurde vielfach der Plan besprochen, durch eine Tbe,ln„g der Functionen de« Ehef« der Marineverwaltung Herrn Bätsch eine seinem nunmehrigen Ehef qlnchgeorvnete Slellung zu verschaffen. Man sp'icht noch jetzt von Organisatwn«- ändernngen in der Marine, aber von dem vörerwäbnte» Plane ist es still geworden. In der Tbal macht e« den Eindruck, al« ob durch seine Verwirklichung alle Schwierig keiten überwunden worden wären und e« ist um so ui,erfind- sicher. daß man diesen Weg nicht deschritten hat. den ver dienten Vice-Admiral dem Dienst zu erbalten, als derselbe rast ausnahmslos von den höheren Marine-Ossteieren gebilligt, ja sogar sür nolbwentia erachtet wird." — Zur Sache meldet noch die .Post" auS Kiel t t. April: .Zuverlässigen Nach richten zufolge ist da« Abschiedsgesuch de« Vire-Atmiral- Batsch noch nicht den, Kaiser emgereickt worden, wohl aber bei ibm beschlossene Sacke. Contre-Akmiral Berger tritt gleichfalls einen Urlaub an, eine gleiche Absicht bei ihm ist wahrscheinlich." — Die .Bossische Zeitung" schreibt in gleicher Angelegenheit: Vlceadmiral Bätsch hat seine Getchäfte ak« Thrs der Marine- statt»» ntedergelegi. Der erste Olficier der Flotte hat pom Kaiser einen Urlaub von drei Monaten und gleich».-»'» von dem Ehef der Admiralität einen Bornrlaub erbeten, welcher loloet brwilsiqt und angetreten ist. Der Entschluß de» Admiral«, seine Lborge zu quittire«. scheint fetzt unumstößlich zu sein. Otficiekl werden natür lich wieder die „Vesundtzeir-rückfichten" rwegeschoben, aber in Wirk- lichkett handelt e« sich um einen polnt ck'konneur »er Marine. Die Aenerole und Admirale stehen in gleicher Nanadöde and da»av«wird ge folgert, daß ein Viceadmiral mit älierem Pake»! nicht unler dem Tom- mando eine» Kenerallieuienant« m-i jüngerem Poren, steden könne. Da Herrn v. »avrivi ein ältere» Patent al« Bieeodmiral geaeben war unv eine Ladmeiöordrr die» selbst al« »in Mittel aiigedeaiet hatte, durch nwlche« Admnal votfch der Marin» erynlten »erden k-nn», so Wen in der TW ein» M»glichke,l vorhanden, den verdienten Leeossteirr aus seinem Posten zu erhalten. Ld Admiral Barsch vvr- übergehrud an ein« solche Möglichkeit gedacht hnt. ist schwer zu jagen, als sicher darf aber gelten, daß die Staböolfinere der Marine den Mckirüi als aekoien erachten. öS ist »nzweijelhail, daß dadurch drr Manne eine lehr nichtige Ürast verloren geht, die noch ein. ganze Reihe von Iobre» sehr werlhvolle Dienste kistte leiste» lönne». .Nun e» beabsichtigt gewesen wäre, i» Zakuiisl die Coniinandv- i» gelegt »heilen von der Ad miraliIat zu trennen und da« llonimando in die Hand eine» Scevisicicr» zu legen, i» aalten die Lchwieriqlrnen der leidige» AncienmtätSvcrhaliinis, über »»»den werden können, ohne die Liste der peiisioairlen Admirale zu 'ergrüben,. Batich ,st der einz'gc aetive Biceadniiral. den die Flotte besitzt, und sein Perlust ist in diesem An enblicke »mpsi»d!ick>. «S ist ein eiaenihisiilücheS Fatum, bah die Marine immer ilire liichiigsirn Lssiciere. sobald sie die Admiral»,inst erklommen haben verne >: Baiich ,st ive-aigsten« drei Jabrc Piceadniiral gc:v>ir», >,leisten- scheide» sie ichoa als lloiitreadmirole M,S, so üiaderiiiig, ssizem:si»Ski und Mac Lea», die kann, in ihrer Admiralrcharge oarm geworden waren. Nach Piccadmiral Balich ist iäo ireadniiral slerger, Ü.es der Marimslalion der Aordiee, der älteste Ossicier, sein Latem ist vom 17. Decrinbe» lr<78. Man glaubt aver nicht, daß Äomnal Berger an die Dielte von P>ceatiNiial Balich trelea wirr, da aoch Berger an seinen Nuck'l'tt denke» soll. Ob Lv ilreodiniral LivoniuS ln nächster Zeil al« Direktor in der Admiral,kä! „tt ehn werde» kann, steht »och da: in, sonst würde rr wok der Nachsolger von Balich aus dem Kieür Poste-a werde» Es kommen alio eveui. noch Gras von MoutS und Herr von Wickede in Betracht, denn Herr vou Schleinitz wird sicher an der Spitze de« hydlv- prapbische, Amt« bleiben und der jüngste Eonireadmiral Herr von Blanc befindet sich noch aui der ostasiak'sch n Station. Die Ablösung dc» Letztere» ist allerdings ichoa vorgrictzcn und Eoutreadmilal von Monis al» sein Ersatzmann drsignirt. * Die ,,Prov. - Eorresp," enthält einen „die Eon, ma nd ozzew a l l des Kaiier»" überschriebenen Artikel, dessen Schlußsatz lautet: ,,Att dem Pflichtgefühl und dem guten Reckle der Krone, an dem festen Gefüge der deutsche» Armee unk an dem gesunden Sinne der Nalion sind alle Versuche zur Anlastung der geschichtlichen und vrrsastung»- maß-gen Grundlage» unsere- Heerwesens bieder ohnmächtig zu Boken gehalten. Dabei wird e- auch küujlig bleiben." — Ein zweiter Arlike! „Der Slaaksralb" schließt mit der Bemerkung, „daß die Einzetbeiten der in Au-sicht genommenen Maßregel noch der Erwäguua unterliegen." „Soiern die selben zu einer Annahme de- Vorschläge» sichre», wird eine alte bewährte Einrichtung von Neuem al- lebensfähige» Glied in hx» Slaal-erganiSmuS eingejüg' werden." * lieber die Möglichkeit einer kirchenpolitischen Vor lage schreibt die „Nationatzeitung": ..Au» dem vertrauten s Kreise de« Kanzler« hat sich im ReiidStag die Mttlbeilung ' verbreitet, daß dem am Moiilag zusammetttrelenten preußi schen Landtag eine kir che »politische Vor tage gen,acht werden solle. Im Staat-ministerium bat. wie wir höien. eine Berati'iing darüber noch nicht stattgesunden; wir balkeu die N ickrickt gleichwohl für wahijcheiliiick, jedenfalls sür er heblich wahrscheinlicher, als sie e« vor etwa zwei Monaten war, a!S wir ähnliche Meldungen sür grundlos erklärten und von kein Project denn auch bald nicht Weiler die Rede war. — Nach unseren Nackrichlen würde e- fick, sofern die augen blicklich bestehende Absicht au-gesührt würde, aber nickt um eil» Ergebnis, der Verhandlungen mit der Euric Handel,,. In der Thal wäre auch mchl abzusehen. wie al» solche« jetzt eine kirchenpolitischc Vorlage erscheinen könnte, da bekanntlich in der preußischen Antwort aus die Iacobini'sche Note von der E»rie gefordert worden, daß kiese ihre Wmnscke genauer specialisirc und außerdem abermai» al» Boibedinguiig für die En.'illnng derselben die Anerkennung der Attzei.wpssicht bezeichnet wurde. E« bandcll sich vielmehr offenbar um ein Zurückgreifen aus len Gedanken, die Verhandlungen mit dem Vatikan al» a»-sichls»o« bei Seite zu lasten und einseitig von StaakSwegen der „katholischen Bevölkerung" zu gewahren, wa« in dieser Beziehung irgend zulässig erscheint. Wir haben keinen Anlaß, über eine Vorlage, deren Inhalt uubekannt ist. ein Unheil zu äußern; aber wir müssen wieVerbolen. wa« schon mehrfach von un- bekont worden ist: während die jetzt angeblich beabsichtigte Methode ans der Grundlage de« allgemeinen Beharren« bei der Falsche» Kirckcnpol tik sich wobl hätte rechtfertigen lasse», wird sie nack Allem. waS in den letzten Jahren geschehen, der Eurie und dem deutschen UltraiuoiitaniSmu» nur al» ein neuer Beweis der Sckivckche deS Staate«, al« neue Er- mulhigtiiig zum AuSharrci, >m Widerstande erscheinen. E« war sehr bemerken-,vertb. wie Herr Wmdlhorst und da- Eciilruin während der letzten Taae, während der Beratbungcn de« Reick'Stage- über die Gewerbeordnung, ikre» Zorn über die Annäherniig zwisckc» d m deutsche» Reiche »nid Italien i»n verschwiegenen Buse» verschlossen unv unbeirrt für die Erweiterung der polizeiliche» Besugniise, sür eine ineonstitm livnelle Verordn»,igsgemait des BunveSralh» rc. stimuilen. Da- ist wohl die „allgemeine Situation", welche die „Germania" meint, indem sie bemerkt, zu derselben paffe die Nachricht von einer beabsichtigten kirchenpolitischen Vorlage. Wir mSchien al« einen Zug drr Situation, zu welcher die Vorlage nach dem klerikalen Blatte paßt, ganz besonder- auch den Gesetzentwurf Uber die Erhöhung der Holzzölle betrachten." * E« ist von Interesse, die gegenwärtige Frequenz im Reichstag nach der Parlcistellung zu unterluchen Wir wählen dazu eine der jüngsten namentliche» Abstimmungen über welche der stenographische Bericht vorliegt. diejenige vom S. April. ES war eine ver am ttärknen besuchten Sitzungen seit Wiederbeginn der Session. Abgegeben wurden 28u Stimmen »nd eS fehl'en, Ibeil« mit, Iheil« ohne Entschuldigung, bezw. Urlaub, 11« Mitglieder. Unter den Fehlenden konimen auf da« Eentrun, (105 Mitglieder) 38, nedst 2 der Fractio» nabestehenden „Wilden", zusammen 40, ans die Eonservative» (49 Mitglieder) ö, aus die deutsche Reich-partei ,23 Mit glieder) 4, aus die Nalionalliberalen (45 Mitglieder) 15. aus die liberale Bereinigung (46 Mitglieder) 8. aus die Fort schrittspartei (SI Mitglieder) 7. auf die Volk-Partei (!i Mit glieder) l, aus die Socialkeinokraten (12 Mitglieder- 4. aus die Polen (18 Mitglieder) 14, die Elsaß-Lothringer (14 Mil qlieder) sehtten sämnttttck, ebenso der eine Däne. Von den fehlenden t>4 Mitgliedern sind sonach dem Eentrum nebst Anhang «8. den conservakivon Parteien 10, der gesammten Linken 30 Mitglieder zuzurechnen. « « * Do« französische Einladungsschreiben, welche» jvnqst österreichische Officiere rzech, scher Nalionalität in Prag, um sich nicht der deutschen Sprache zu bed enen, zu einem Fecktalenk erlaffen haben, hat der rzeck,schen Presse Wiede» einmal willkommene Veranlassung gegeben, gegen die deutsche Eommanko- und Dienstspracke der österreichischen Armee zu eisern. »Narodni Listy" sind bereit» der Meinung, daß die 77. JahMnz. Dauer der deutschen Spr-iche in der Armee nur mehr eine Hettsrage sei und erster«: „jedenfalls" durch die nationale Sprocke der betreffend.» Negiiiieiiler und EorpS ersetzt werden müss:. Die nationale ^.eichb.rech'igiing, die man in Oesterreich nach langen, schwere-. Kampf-» ans poli tischem Gebiete „halbwegs" durch >e>ü!,it. müsse schließlich auch i» der Armee volle Geltung erlangen und zwar nickt zu politischen sondern ausschließlich z» >» Iidairifche» Zwecken, deziehungSweise zur Erhöhung der TüchNgkeit und Scklag- iertigkeit der österre-chisckn» Auiiee. Daß ve» einer Zunahme der Intelligenz »ud Ausbildung der Soldaten nickl die Rede te» könne, so lange sic in einer ihnen völlig fremden Sprache beiebligt werden, liege sür jede» verständigen Mttitair aus der Hand. Sogar ei» Artikel den jüngst ein Sisieier in der alten Wiener „Presse" veroffenlli bl, habe sich zu Gunsten der nationale» Eoniinando- und Tiensttpiache ans rein mili- tairiscke» Gründen geäußert, ja der Verfasser de« Artikels bekannte fick, wa- seiner Me »nug noch mehr Gewicht ver leibt, als Deutscher. — Weiler sübreu die „Narodni Lisch" an», daß die Bebaiiplung, eS könne keine Armee »nt verschiedenen Eonnnando- und Diensispra«l>en geben und solche hätten niemals bestanden, eme „einsällige Er- siiidung der Deutschen" «e>. die geradezu auf einer absicht liche» ni'litairische» Geschichtssälschung beruhe. Da» Heer 'Napoleon'- I., seiner Zeit da- erste verwelk, habe bekanntlich an« vielerlei Nationalitäten. au» Franzosen. Deutschen, Italienern, Polen u. A. bestanden, aber die Commando» and Dlenstsprachc fei in den, große» französische» Heere durchaus nicht au-schließlick die französische gewesen. Letztere galt nur sür die Regimenter und Eorp« französischer NalioualilSt. während die deutschen, italienischen unk polnischen in deutscher, italienischer und polnischer Sprocke desehligi wurden und auch die Dienst- und Verwall>lug»iprack>« i» deu nichlsraiizösischen Heereslkoilcn stet» der Nationalität derselben entsprach Lud dennoch habe diese- in verschiedene» Sprachen besehngte und geleitete Heer Napoleon'» l. die ganze Welt geschlagen? — In der gegenwärtigen italienischen Arme«, schließt der. Artikel de» genannten Ezeckenblaltes. bestand bi» zu Ver i» Jahre 1860 erfolgten Abtretung Savoue»« an Frankreich eia« ans zwei Infaiilerie-Reglmentein zusammengesetzt gewesene savoyi sche Brigade, in der. wir wohl sie zur italienische» Armer gekürie, die Eommaiidodle,,»- und Verwalttmgösprache nicht die italienische, sondern die der savohiscken Rationalität d. h. die sranzvsische gewesen ist. — Nach diesen und ähn lichen niilitairischen Ausführungen scheint der Artikel i» den „Narodni Listy" wohl au« der Feder eine» österreichischen OjsieierS zu stammen. * Au» Lemberg wird zum Wahlkampfe gemeldet, daß derselbe zwischen der radicaleu polnischen Unabhängig keit-Partei, deren Enndidat Romanowiez, und de» R«ße» ruiigsailhängrrn. Ivelckc sür Zachariewicz eintrateu t»er- au« heftig geführt ward. E« ward noch ein Ausruf „Dir Veteranen der polnischen FreiheitSkänipse" unterzeichnet, unter die Wähler verbreitet, denen Romanowicz eindringlich e»- psohlen wurde, weil er offen und unerschrocken da» Ziel aller patriotische» Polen anstrebe, von dem sic niemals ablaffen würden. Die Wablbewegnng nahm schließlich einen so bedrohlichen Eharakler an. daß ein Tbeil der Garnison iu den Kaserne« in Bereitschaft gehalten ond die Haupttvache bedeutend ver stärkt wurde. — lieber da« Wahlergebuiß geht no« noch ein Lemberger Telegramm zu, nach de» der radiealpolnisch« Candidat Romanowicz mit 1705 Stimmen gegen den NegierungScandidaten Zachariewicz. der 1880 Stim men erhielt, unterlegen ist. Sämmtliche ruibenische Wähler enthielten sich der Abstimmung. Ernste Ruhestörung« sind nickt vorgekommen. * Die Magyaren haben jetzt bezüglich ibrer Vergewal- tigling-tendenzen gegen die Siebenbürger Sachsen unv übrige» Deutschen Ungarn- Bunde-genoffen erhalte» und zwar seitens der französischen Republikaner. Ein obscure« Pariser Blatt, „Le Parlemeul", beglückwünscht nämlich die Magyaren zu ihrem energischen Vorgehen, gegen die ebenso „gewalltbälige al« in der ganzen gebildeten Welt verhaßte ^rucv <uäo«giis". Die Magyarenblätter, auch die bedauern«- werthen in deutscher Sprache erscheinenden, drucken selbstver ständlich jene Beglückwünschungen de- „Parlement" mit großem Behagen nach und ziehen daraus Schlüffe aus die überaus „warmen Sympathien", welche da» französische Volk dein magyarischen entgegen bringe. * Von der russischen Grenze geht die Meldung ein, daß vor einigen Tagen in Petersburg nahezu süiiszig Ossiciere al« politisch verdächtig verkästet worden seien. Davon entfallen fünfzehn ans das sjnnläiidische Regi ment; die übrige» gehören der zweite» Artillerie-Brigade, dem Garde-Grenadier-Regiment« und anderen Truppen- corp- an. * Die Wahlagitation in Rumänien läßt sich sehr stürmisch an. und alle möglichen Ouercten der inneren und äußeren Politik werden von der Opposition in die Mafien geschleudert, uni die Autorität de- Ministerin»!- Braliano zu schädigen. B>S aus den Handelsvertrag Rumänien« mit Oeslcrroich-Ungarn vom Jahre 18/5 grcist die Polemik zurück, den der ofsicivse „Romanul" der Spposilion zur Last legt, während die letztere besonders d>e Do» uisrage austckrotet und namentlich ein lautes Geschrei darüber erbebt, daß Herr Gkika. der Gesandte Riiinäine»- in Lond m. nack dem Schluffe der Donau-Eoiiserenz sich zu de» Bevollmächtigten Frankreichs beacben unv denselben sür die Initial,ve gedankl habe, die sie bei der Modifikation einiger Pniilic des Proj-wtes Barrtzre er griffen batten. „Da» ist eine Reaieruna. d e deiiMara-mn- bat!" ruft der „Biiiele Public" »nd dcr ..Timpul" sagt. Herr Braliano sc» nur mil Napoleon III zu vergleichen, welch' letzterer aber wenigstens große Pläne und grandiose Idee» in der inneren und äußeren Polttik gehabt hätte. E- schein! indessen nicht, daß das Eabinet Braliano sich durch derartige Nodomontaden wejentlich ikrttire» läßt. * An« Bukarest wird noch vom 10 d. tekearapbffcb gemeldet: „Sämmtliche ArnieecorpS-Eommandanten treffen morgen hier ein, um, unter dem Vorsitze de- Kr egSminislerS, zu einer gebeimcn Berathung znianimenznireten. — Die Regierung beabsichtigt ein Gründlich zu veröffentlichen, welche« alle Aclensiücke über die Donau-Frage cntballen soll." * Au« Kopeubagen, 10. April, wird geschrieben: „Obwohl die dänischen Politiker thatsächtick. keinen Anlaß haben, und kn» auch recht wohl wissen, mil Bosorgniß in die Zukunft zu blicken, so hält da« dir mililairiscden unv maritimen Fachmänner de« kleinen Königreich- doch nicht ab. ihr behus« Dertheidizung de« Lande« adcptirlr» Svstem wleder
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