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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188209306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-30
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1882
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Erscheint täglich stütz S'/, Uhr. LkVarllon nnd Lrvrdttion Johanne-gasie 33. SPrrMundkil irr Urdartio«: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags ö—6 Uhr. Uur tu Mick,»di r:.n»il„»u »»m sich t» »iiticr,«» »ut, v«r»l»»Uch. «„nähme »er sür »i, ,i«kt»»l,e»s» -»immer hestimmien J«j»r«»e ,, 2sto«ru»a,c„ bi» L Uhr Ra»m,tt«,s, a» L»nu- unaArittagr»» kriidbissi.KUtzr: «« den Filiale» snr Ins.-Annahmr Ott« Klemm, Universitätsstrab- 21, Louis Lösche, Kaihorinenftrahe 18, ». nur tt« '/,K Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß-Auflage L7,7<>0. Avoilnrinrilisvrns viertel'.. 4'/, Klttt, incl. Drinqerlodn 5 Mk„ dura, die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 23 Ps. Belegeremviar 10 'Hs- Gebühren me Errrabeilaqe», ohne Voslbciörocrung ->2 -1k. Mit Poi'löcwröeruiig 43 Mk. Inserate 6»zespaltcne Petitzeile 20 Pf. ' Größere Schriften !ani uujcrrm Prer»» verze.chnitz. Tabellarischer Lay um, höherem Taris. Urrtamrn unter den lledactionsilrich die Soalt.zeile 50 Bi. Inierate sind üne an die «v»irö»rion zn senden. — Nao.ill ivird amn gegeoen. Zahlung praviium^e.u»», oder dtirey Post» uaannumie. ^ 273. Toimabend den 30. September 1882» 76. JalHang. s»- Wegen -er Messe -MT ist unsere Expedition morgen Sonntag Vormittags bis 12 Uhr geöffnet. LxpeMlon 668 L-elprlxer ^»xedlatt68. Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimalionskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, haben wir die Einrichtung getroffen, daß Karte und Rechnung bereits von hente an in Empfang genommen werden können. Lxpeültlon 668 Ia6lp2lK6r lÄx«Matl68. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. AuS Anlah des am 1. Oktober dlejes Jahres auf dem Nennplatze hier stattfindenden Rennens wird zur Ansrechl- erhalluna der Ordnung, sowie zur Sicherung des Verkehrs hiermit Folgende« verordnet: 1) Don 12 Uhr Mittags bi- 6 Uhr Nachmittag« dlciben der Scheibenweg vom Schleutziger Wege bi« zum Johanna, park und von der Brandbrücke di» zum 5l irschmehr für den öffentlichen Fahr- und Reitverkehr, sowie vom Schleutziger Wege ad bi« zum Scdeibengchölz auch sür de» K»-verkehr gesperrt. 2) Wagen, welche t« die Rennbahn gelangen wollen, haben den Hinweg über den Floßplatz, die Dusourstraße und den Schleutziger Weg, den Rückweg aber durch das Schcibenaehölz und den Johannapari zn nehmen. 3) Äagen, welche nur bis an den Eingang zur Rennbahn bei der Einmündung de« Echelbcnweges m den Schleutziger Weg fahren, baden den Rückweg durch die Mahlrrannjlratzc und Körnerstraße zu nehmen. 4) Alle in der Richtung nach der Rennbahn verkehrenden Wagen müssen vom Floßplatzc ab eine Reihenfolge bilden und dieselbe streng einhalten. 5) Der gesammte Fährverkehr hat sich auf den von ihm benutzten Straßen und Wegen stets rechts zu halten. 6) Auf de»» Lchleu-iger Wege dürfen Wagen nicht halte«. 7) Die Droschkenführer müssen da» Fahrgeld von den Fahrgästen vor dem Entsteigen erhebe»». DaS Fahrgeld betragt sür eine Person 1 X, zwei Personen 1 25 drei Personen 1 « 20 » vier Personen 1 - 75 - Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen, für deren strenge Beobachtung die Schutzmaiinschasl Sorge trage» wird, werden mit Geldstrafe bis zu 60 oder Haft bi« zu vierzehn Tagen bestraft. Leipzig, am 2S. September 18S2. Der Rath u. daS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Ä. V.: Iunck, Pvl.-Ralh. Daegnrr.S. Bekanntmachung, die staatliche Einkommensteuer betr. In Gemäßheit de« FinanzgesetzeS vom l. März » o. und der Ausführungsverordnung dazu von demselben Tage ist der dritte Termin der diesjährigen staatlichen Einkommensteuer am 30. September dieses JahreS »tt der Hälfte des Normalstcuer»atzeS fällig. Die hierorts Sleuerpflichligcu werden deshalb allsgefordert, ibrc Steuerbeträge ungesäumt und spätesten», binnen drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Slatt- sleiier-Einnahme, Brühl 51, bei Vermeidung der nach Ablauf tn-icr Frist gegen die Säumigen ciiitrelcnden gesetzlichen Maßnahmen abzusübren. Leipzig, den 25. September 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Koch. Bekanntmachung, die Bezahlung der Jmmobiliar-Brandcaffen- bciträge betreffend. . Nach der Verordnung der königlichen Brand-VersicberungS- commission vom 7. Juli a c. hat daS königliche Ministerium keS Innern genebmigt, daß auch für de» diesjährigen zweite» Hebetcrmin — I. Oktober — ein Driltkeil der ordcnt- lieben Brandcassenbetträge bei der Ablbeilung der Gebäude versicherung erlassen wird. Diese Beiträge werden mithin unr in der Höhe von Einem Pfennig von jeder Bei- traaScinheit erhoben. Bei der Abtheilung der freiwilligen Versicherung tritt eine Ermäßigung der Beiträge nicht ein. Alle hiesigen Hausbesitzer resp. deren Stellv,rtreter werden deshalb hierdurch aiisgrsordert, ihre Beiträge spätesten« binnen acht Tagen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Stcuereiniiahme, Brühl 5t. 2. Stock. Zimmer Nr. lO. bei Vermeidung der sonst einlretendrn gesetzlichen Maßnahmen abznführen. Leipzig, den 25. September 1882. Der Ratl, der Stadt Leipzig. 1-r. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Wir haben uns veranlaßt gesehen, die Bestimmungen über das Stehenlassen bespannter Geschirre aus den Straßen einer N-vision zu unterziehen, und verfügen nunmehr, unter Aus hebung der bisherigen diesbezüglichen Vorschriften, Folgendes: 1) Es ivird den Führern solcher Fuhrwerke, welche rubige, an da- Stillstehen gewöhnte Zugtbiere haben, nachgelassen, ich behusS kurzer, mit der Verwendung der Fuhrwerke un mittelbar zusammenhängender Verrichtungen aus solange von denselben zu entferne», als dies unumaängttch nölhig ist, jedoch nur insoweit, al« dadurch der Verkehr auf den Straßen nicht wescntliche Störung erleidet. Dagegen ist eS den Gcschirrsübrern keineswegs erlaubt. daS Fuhrwerk irgendwo auf der Straße aufzustellen und von da sich an verschiedene, mebr oder minder entfernte Orte zu begebe», oder ihre Geschirre auf der Straße stehen zu lassen, während sie indessen in Schänk- oder Gasiwirthsckaftcn einlehren, ober Geschäfte besorgen, welche mit der in Frage stehenden TranSportsührung nicht in unmittelbarem Zu- fammcnhange sieben. Im klebrigen werden, obgleich daS bisherige unbedingte Verbot des aussichtslosen Stehenlassens bespannter Geschirre ans den Straßen ausgehobcn ist. dessen ungeachtet weder die Führer noch die Besitzer der Geschirre von der Verantwort lichkeit entbunden, welche für sie erwächst, wenn allein ge lassene Zugtbiere irgend weichen Schaden anrichlcn oder da« Publicum belästigen 2) DaS Fuhrwerk muß stet« an den Häusern oder Lokali täten, »vo der Führer Besorgungen hat, aus den Fahrbahnen so nahe Vorfahre», als dies die Umstände gestatten. S) Die Abwesenheit de- Führer- darf in keinem Falle länger al- lO Minuten dauern. 4) Vor der Entfernung des Führer- sind die Zügel an da- Fuhrwerk kurz anzubängen und bei Einspännern mit Gabel beide, vei Zugthieren an der Stange aber die inneren Stränge auSzuspanncn, auch muß in jedem Falle wcmgstens ein Rad mittelst einer zweckmäßigen und haltbaren Vorrichtung gehemmt werden. 5) Bespannte Schleifen oder Schlitten dürfen niemals ohne Aussicht bleiben. 6) Pferden ander- alS in angehängtem Futterbeutel Futter daselbst zu reichen, bleibt nach wie vor verbcl.n. 7) Zuwiderbandlvugen gegen vorstehende Porschristen werden mit Geldstrafe bis zu 00 »ckk oder mit Hast bis zn 14 Tagen geahndet. Leipzig, am lh, September 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Iw Georgi. Harrwitz. Bekanntmachung. Wegen Legung von Gasrohren ivird der Johanna- Park von Montag, den 24. dsS. MtS. ab bi« zur Fertigstellung der Arbeiten sür den gefainmten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, vcn 23. September 1882, Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Harnvitz. Bekanntmachung. Das Direktorium des Landes-Obstbau-Verein? hat dem königlichen Ministerium des Innern eine Zusammen stellung der zur Bekämpfung der Blutlaus za ergreifenden Maßregeln »>ir dem Ersuchen überreicht, derselben in Anbetracht der Gefährlichkeit dieses ThiereS sür die Obstcultnr eine allgemeine Verbreitung zu geben. Teinenlsprechcnd haben wir eine Vervielfältigung de« ge dachten Schriftstück« veranlaßt und Exemplare davon in der RathSwache, bet den Wächtern im JohanniSthale und in der Expedition der Ockonomie-Inspektion zur Bertheiluna auSaelegt und bringen du« in» Interesse der Eigenthümer. vez. Pächter von Obstbäumen hierdurch zur össcnttichcn Kcnntniß. Leipzig, am 20. September 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Iw. Georgi. Hcnnig. Ersucht der Handarbeiter Hermann Friedrich Schieferdecker, am 12. September 1833 zu Ostersolv geboren, welcher zur Fürsorge sür sein Kind anznhaltcn ist. Leipzig, am 20. September 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armen - Amt.) Ludwig-Wolf. Müller. beledigt hat sich die von unr nnierm 20. Juli er. in Nr. 204 diese« Blatte« bezüglich de« Correctionär« Earl Arirsrich Eduard Mehner» von hier erlassene Bekanntmachung. Leipzig, am 27. Seplember 1882. Das Poltzci-A»,» der Stadt Lechzt«. I- B. Iunck, Pol.-Rath. Wagler, Rf. Beffentliche Bekanntmachung. In unser Procurenregister sind unter Nr. 13, Spalte 1 bi« mit 7 folgende Vermerke: 11 Lausende Nr. 13. 2) Bezeichnung de« Principal«: Der Kaufmann Johann Gottfried Kinder zu Torgau. 3) Bezeichnung der Firma, welche der Prokurist zu zeichnen be> stellt ist: I. «. Kinder. 4) Orte der Niederlassungen: Torga«. 5) Verweisung aus da« Firme»« oder Gesellschafts-Register: Die Firma I. St. Kinder »st unter Nr. 8 de« Firmen registers eingetragen. 6) Bezeichnung de« Prokuristen: Der Kaufmann Gottfried Otto Kinder zu Torga«. 7) Zeit der Eintragung: Eingetragen zufolge Verfügung vom 23. September 1882 am selbigen Tage. (Acten über das Procurenregister Band 1, Blatt 242.) (gez. Rolf al« Serichisschreiber heute eingetragen worden. Torgau, den 23. Seplember 1882. «öiitglichcS Amts-Gericht. Erstatteter Anzeige zufolge hat die ledige Bertha Thteme au« Niedcnvüusch ihr unlerm 11. November 1873 von der Polizeiver- watlung Merseburg ausgestellte« und mit der Nummer 123 ver- ehene« Dienstbuch verloren. Im AussindunaSsave ist dasselbe anher abzugeben. Leipzig, am 27. September >862, Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. I. B.: Iunck, Pol.'Rath. H. Beffentliche Bekanntmachung. Zufolge Verfügung vom 22. September 1882 ist heute in unser Firmenregister bei der unter Nr. 113 daselbst eingetragenen Firma: Ü. F. Rocber mit dem Sitze zu Torgau, Folgendes eingetragen worden: » Die Firma ist durch Erbgang al« Einzel-Firma erloschen und die unter der bisherigen Firma bestehende Handels gesellschaft der jetzigen Inhaber unter Nr. 40 de« ÄcsellschastS- RegisterS eingetragen. Ferner ist zufolge Verfügung vom 22. September 1882 hente in unser Gesellschaft«-Register unter Nr. 40 die üandel-gcsellschasl E. F. Rocber mit dem Litze zu Torgau mit folgendem Zusätze eingetragen: Die Gesellschafter sind: 1) Die Wittwe de« Kaufmann» Eduard Franz Rocber, Anna geb. Lielzo zn Torga». 2) dessen süns Kinder, die Geschwister Engen Fra»;. Alice vmm»> Frirderikc, Johann Karl Thcodor, Mai. Albert Gustav und Franz Paul Gerhardt Rocber zu Tor,,»»» Die Gesellschaft hat ani ö. Mai 1881 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft ist nur die vorgenannte Wittwe Rorbcr dcsugt. Lorgau, den 23. September 1882. Künigllche« Amis-Gericht. Brffcnlliche Bekanntmachung. Folgende in unser Firmenregister eingetragene Firmen» Sie. 91: Wtlbklmiiie vernüardt zu Belgern, Nr. 170: F. A. Krügrr zu Belgern. Nr. 193p F. Dracnert ä tko. zu Torgau, sowie die in unseren» Gesellschasis-Neg'ster unter Nr. 9 ein- getragene Gesellschafts-Firma: Gebrüder Krüger in Belgern sind zufolge Verfügung vom 22. September 1882 heute gelöscht worden. Torgan, den 23. September 1882. Königliches Amt«gertcht. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schuhmacher Julius Nfermann an» Nordhausen, zuletzt in Berlin, welck>er fluchtig, ist die Unter suchungshaft wegen schweren Diebstahls und Unterschlagung verhängt. E« wird ersucht, denselben zu verhafte»» und in da« hiesige Ge- sängiiiß abzulitsern. Bernburg, den 25. September 1882. Hcrzogltchr Anhaltische 2taat«a»tvaltschast. Schiele. Horn. Beschreibung: Alter: geboren den 15. September 1862. Größe: 1.59 Meter. Statur: kräftig. Haare: blond. Stirn: breit gewölbt. Bart: im Entstehen. Augenbrauiien: blond. Augen: grau. Besondere Kennzeichen: Leberflecke an der linken Wange und unter dem rechten Auge. Ltcckbrirf. Gegen den unten beschriebenen Bäckergesellen, jetzigen Arbeiter Earl Friedrich Albert Winkler au- Wellenberg bei Dresden, welcher flüchtig, ist die Untersuchungshaft wegen mehrsachcu Dieb- stahl- verlängt. ES wird ersucht, denselben zu verhaften und in da« diesige Gesängiiiß abzuliesern. Bcrnburg, den 26. September 1882. Herzogliche Anhalt. Staatsanwaltschaft. Schiele. Horn. Beschreibung: Alter: geb. 9. Februar 1863. Statur: mittel. Haare: blond. Gesicht: rund. GesichWsaibe: blaß. Kleidung: braunen Lvminerstosianzng, großkiciiipigen schwarzen Fllzyut, schwarze Schaslschnürschuhe und schwarze Wachttiichleiiienlasche. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 30. September 1882. Ueber die Möglichkeit einer Abkürzung der Ver- tagungSsrist de« Reichstag« ist, wie wir hören, maß gebende» Ort« eine Eittscheitung noch nicht aelrofscn. In den nächsten Tagen wird sich der Minister von Bötticher nach Barzin begeben, und man wird erwarten dürfe», daß als dann über die parlamentarischen Dispositionen sür die nächsten Monate Beschluß gefaßt wird. Von Seiten der Reichsregierung »st — wie officiös verlautet — die Frage, in welcher Form die deutsche Rliederei anzuhalten wäre, in wirksamer Weise den Ge fahren zu begegnen, welchen Schisse unv Ladungen in den chinesischen Meeren durch Piraten anSgcsetzl sind, einer eingehenden Prüfung unterzöge,» worden. Nach derselben hat sich zwar nicht alS empschlenswerth erwiesen, bestimmte Vor schriften sür die Fahrt deutscher Schisse in den cbinesischen Gewässern hinsichtlich der Zabl oder der Wahl der Mannschaft oder deren Bewaffnung zu erlassen, hingegen aber die an der Schisfsahrt in den chinesischen Ge wässern bctheiligten Kreise aus die denselben dort durch See räuber drohenden Gefahren aufmerksam zu machen, und daß sich zu deren Bekämpfung eine sorgfältige AuSwalil der Ccbisso- besatzung und deren entsprechende Bcwassnung empsebte. Die ReickSregicrung geht davon au«, daß bw deutsche Nbederci selbst mehr als bisher auf Vorsichtsmaßregeln gegen die See räuber in den chinesischen Gewässern Bedacht nclmicn müsse. Wenn eS auch Aufgabe des Reiches sei, seine Ange hörigen im Auslande ru schützen, so müsse anderer seits doch auch von dcnselvcn erwartet werde», daß sie de» tm AuSlande bcstchcnden jeweiligen Verhältnissen entsprechend verfahren, indem sie die durch vorkantenc Gefahren bebingtcn Vorsichtsmaßregeln treffen und sich nicht in leichtfertiger Weise selbst in die Lage bringen, den Schutz keS Reiche- anrusc» zu müssen. Die ReichSre^ierung wird daher kttnsftg bei Prüfung der Frage, welche Schritte zu Gunsten durch Seeraub in den chinesischen Gewässern beschädigter Personen zu unternehme» seien, aus eine bei Bemannung und Bewaff nung de« angegriffenen Schisse- etwa vorgcfallcne Nachlässig keit Rücksicht nehmen. E« verdient Beachtung, wie auS dem conservativen Phrasen schatz nahezu vollständig da« früher bis zum llebcrdruß oft gehörte Gerede von der Notbwendigkeil einer Revision dcS UnterstützungSwostnsitzgesetzeS geschwunden ist Wäsireud sonst keine Wablcampaguen, mochte ei sift um NeichetagS- oder preußische LandtagSwahlcn bandeln, ohne !:e lebhafteste Agitation der Rechten gegen dicke wobltbätigen Bestimmungen vorüberging, herrscht gegenwärtig da, bcluit- auiste Schweigen ülwr die M.lwvw. Mai >- a ll fehl gehen, wen» man den Umschwnng mit den E l w»n. en in Verbindung bringt, die ans Anlaß de« lxlaanw» Anir.,geS Varnbüler, betreffend die Revision jenes Gesetze.. s i:: inucen haben, und die sowohl innerhalb der Reichsree iernng wie bei den Eonscrvativc» nur die selw bestimm:»: U.her:ew,»:ig ber- vorrnsen konnlcn, das; eS an» geratl.eiisie» iei, an de n gellen den Recht nicht zn rütteln, »veil dasselbe lliaft.a! lich den agrarische» Interessen so genau entspreche, wie die« überhaupt vernüiisliger Weise zu verlangen ist. Immer von Neuem müssen die Eonservativen sich jetzt sage» lassen, daß sie eine selbstständige Bedeutung ohne oder gar gegen die Regierung nicht besitze», daß sie ihre Stellung und ihre Dascmsbekingung verkennen, wen» sie ihre Unterstützung der Regierungc-polllik von irgend welchen Vorbehalten abhängig machen, daß sie das Vertrauen zu den» Neichokanzlcr bis zu den» Grad treibe» müssen, nn- beschcn alten seinen gegenwärtigen und künftigen Plänen zuzustimme». Jede auch noch so schüchterne Selbst- ständigkeitSregnng, jede Berufung ans die eigene Uebcr- zcuguilg und da« eigene Denken wird n.S eine Art von Verrath und Meuterei dargestellt. Ein seläwr Verzicht aus jedes selbstständige geistige Leben ist ivcl'l selten einer große» politische» Partei, die eine alle Uebersiesernng und Geschickte hat. angcsonnen worden, wie eS jetzt soel ge setzt in der ..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" in Artikeln geschieht, die einen höheren Ursprung alS auS dem NedaclionSburcau der Zeitung nickt verleugnen können. Man hat an den Eoi»servativen in letzter Zeit keine derartigen Thaten der Selbstständigkeit und der Oppo sition gegen den Willen der Regierung bemerkt, daß man sö heftige Zurechtweisungen sür verdient halten könnte. Die (beschichte dcö letzten Jahrzehnts hat gelehrt, daß die ccnscrvalive Partei verloren »si, wenn sie eS aus einen Kamps mit dem Fürsten Bismarck ankommcn läßt, daß sie in demselben Augenblick, wo sie vo» der Negierung in AWl erklärt wird, fast ganz von der Bülw.e verschwindet. Cie wird cö daher schwerlich jemals wieder, so lange Fürst BiSmarck an der Spitze steht, aus eine .ftrastproke mit der Negierung ankomme» lasse». Wenn aber schon die schüchternen Versuche einzelner konservativer Politiker und Presio- gane. eine eigenelieberzeug»! ag »»»»deinen eigcnenWillen;n haben, so b.wbeAb- sertigungen auf sich ziehen, so muß man sich ' ag :», wie der Reichs kanzler jemals eine parlamentarische Melwl k zn gewinnen hoffen kann, die sick zu einer so betingiingo- und vorbehalt losen RegiernngSstütze hcrgcbcn mag, wie es beansprucht ivird. Mit solchen Änsordcrungcn gewinnt man wobl ein Häuslein von blinken Anhängern, aber niemals die Mebrlxsit einer Volksvertretung. DaS Uebermaß dieser Anforkerungci» eben war schuld, das; sich eine feste mit der Negierung zu aimneu- wirkende Mehrheit bisher nickt bilden konnle oder, wenn sie einmal bestanden hat, keine Dauer hatte, und mit den immer wachsenden Zuinnthunge» einer bedingungslosen Hingebung seilenS dcS leitenden Staatsmanns kämmen wir von diesem Ideal eines Verhältnisses zwischen Regierung und Parlament immer weiter ab. Die „Nordd. Al lg. Ztg." schreibt über Wahl aufrufe: „Die Fraclionen haben »uninebr so ziemlich alle dem Publicum ihre Wablansrnsc vorgelegt. Es bat dieser erste Appell wir die sonst nicht in Politik inacl'oiwon Masse»: etwas an sick, was nmvilllürlich an Iabrmarilofceiwn er innert, wo die Inhaber der Schaubuden dcw vereheliche Publicum bcarbeilcn, um eS zur Besichtigung il ror SebenS- würdigkcitcn anzureizen. Was ivird dort aus lein Ial'rniarkte nicht AtlcS versprochen, natürlich in AnSkri'.ck.n, c ie möglichst viel erwarten lassen, ohne ans die Details der oft recht all täglichen Sehenswürdigkeit selbst des Genaueren einzngehcn — und wie wenig wird in den Schaubuden von den» Ver sprochenen gehalten". Unseres Wissens sind bi l er nur die conservativen Wahiansrnsc erschienen. Es k »inen also nur kiese sein, an denen die „Nordd. Allg. Ztg." ihre Studien gemacht hat. lieber daS Auftreten Engen Nickter'« in Schles wig-Holstein, wo derselbe sich bei. »nUich nicht etwa con- servativc, sondern zwei bisher durch Natt w lsie. ale vertre tene und den Na'ionalliberalen nach een N.iininnsterschcn Abmachungen wiederum z» Bprochene Wählt eise :nm Feld der Agitation auswälille, jagt die „rlnler ZMni'g": „Wir wollen nickt darüber streiten, ob daS Anseven k :r? rtschnltö» Partei durch da« brüske Eingreisen teS Herrn Ni: ler und sein neuerliches Auftreten in Tondcr» unk Elin born geför dert ist, aber wir können eS nicht Vers b »vei .en. daß die treuesten Anhänger der Fortschrittspartei in ganz Schlceivig- Holttci» diese Art der Frieden-störung lies b l! n." Heute wollte, so viel »vir wissen, der Vor'lan. r Fw. >i britlrpartci in eine Besprechung der über die Wahltal nlstandenen Differenzen cinlreieii. Sie ist durch die Agilalwn .eise Rich ter'» in Schleswig Holstein mcrkwiirtig en.ge.e.let wo.den. Ein politisch hockst beachleiwwertber Vorgang ivird aus dem Görl itz-Laubancr Walillrcisc g melket. Dort sind namhaslc Führer der iiaticnallihcralen Parl.i mit eiiirm Ausruf vor die Osfcnllichkril getreten, i» we N-m gesagt wird, daß die inmitten der beiden crtrmnen Strömungen stehende» Mittelparteic», die nationnlttberale und die srei- conscrvativc Partei mit ihren verwandte» Elementen, da« gemeinsam habe», „das; sie erstens den weiter'ebenden Forde rungen ihrer extremeren Richiungen entgegciilrrten, und zweiten«, daß sic eine Gesetzgebung anstrele», i» welcher sick die Volks- wie die Regierniigsrechte da Gleichgewicht halte»." „Wir wollen also," beißt cs dann weiter, „getreu der alten Mission der nalioiialliberalen Partei, eine Mittelpartei, be stehend auS den Natiouatliberalen und de» Freiconserbativen nebst den ihr verwandten Elemente». Sie sollen im Land tage wie im Reichstage zn einer Union zusammentrelei», daS eine Mal unter dem Vorsitz de« »alionali . walen, daS andere Mal unter dem trS sreiconscrvalipr» Führer«. Für jede Vorlage soll diese Partei daun Verstattung von links wie von rechts suchen." In den letzten Tagen conserirtc der Krm'ser wieder- bolentlich mit dem Mimiker des Innern ven Putlkamer. ES beißt, der Minister hätte erneut über die Auslosung der Berliner S tadtverordnetcn « Ber'am mlnng zu berichten gehabt, snr welche Angelegenheit der Eaistr ein h.'-ondere« Inlercss: an den T t l"v ^ eijicipscr Seile verbreiteten Nrchrick.-r, » ; . cereil«
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