Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-11
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Redaktion nnd Lrordition JohanneSgasse 33. LprechKuudrn der Redaktion. Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 0—6 Uhr. FA di» Nil»,«de ein,<l«»r»er M«niilcri»t, «acht sich »tc Nkt»c«i»» mch» »ee»,»»tl» Ann«tz«r der für »ie nichftsalgentze N»««er »efti««ten Inserate an Wochentagen tzi» L Uhr NachiuittagS, au Sonn- unh Aefttagen früh bi» V.v Uhr. In den Fitialen fiir Ins.-Annahmr: Otto Klemm, Universitätsstraße 21, LoniS Lösche, Kalharincnstraße 18, p. nnr bi» V,S Uhr. UchMtrIagcdlÄ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzandels- «nUeschastsverkehr Auflage I8LVO. Adoniieme»tsr»rkia viertelj. 4'/, Mk. . incl. Bringerlohn 5 Mk., durch di« Post bezogen 6 Mt. ' Jede einzelne Nummer N Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren tür Extrabeilagen ohne Postdesörderuug 38 Mk. Mil Postdesördcrung 4L Äk. Inserate ügespalkenr Petitzeile ^0 P'. Gröbere Schriften laut unserem Pr eit - Verzeichnis' Tabellarischer Satz nacy höherem Tarif. Reklamen unter dem Redactioiisltrn!, die Spaltzeilc 50 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenun» rnmlo odcr durch Post. Nachnahme. 2. Montag den 11. Juni 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekannimachung, . . Revision der LandtagStvahllisten betreffend. In Gemäßheit tz. 24 deö Wahlgesetzes vom 3. Deccmbcr 1888 find die Listen der bei den LanktagSwahlen stimm» terechtigtrn Personen alljährlich im Inni, in Folge Berord- nung deS kdntglichrn MinislerinniS des Innern vom 30. April o. aber mit Rücksicht aus die dieses Jahr vorzunchmendcn EryätizungSwahlcn Anfang Juni lausenden Jahre» zu revldiren. Indem wir die Stimmberechtigten nach Z. 1t der Aus- kühriingsvcrordnnng zum Wahlgesetz auf die jetzt stattstndende Revision der Wahllisten ausuierksam mache», bcnicrken wir zugleich, daß die alten Wahllisten für die drei Wahlkreise ver Stadt Leipzig im Stadthause, Obstmarkl 3, 1. Etage. Zimmer Nr. 87 vom 4. bis 12. Juni ». o., Vormittags von S bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr cmSliegcn. Gleichzeitig weisen wir aber auch darauf hin. daß den Anträgen behusS Ausnahme in die Wabllisten oder Streichung solcher, denen daS Wahlrecht zusteht, die Nachweise der Wahlfähigkeit beziehentlich deS Mangel- der Wahlberechtigung öeizusligen sind. Außerdem machen wir aber noch daraus anf- tnerksam, datz die für den IT. Wahlkreis (in welchem dieses Jahr die ErgänzungLwahl staltsindct) neu »nsznfteilende Liste vor dem noch bekannt zu «achenden Wahltermtne nochmals sieben Tage lang zur Vinsichtnabme anögeiegt wird. Leipzig, am 3t. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. N. VrkanntmWmg?' Wegen de» Baues der östlichen Vorslulhschleuße wird die Dresdner Straße auf der Strecke zwischen der Ein mündung der Langen Straße und der de- Gerichtswege- vom II. dieses Monats a» auf die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Die Sperrung erstreckt sich selbstverständlich aus den in ver abaesperrten Stvock» liegenden, im Betriebe bleibenden Traot der Pfcrdcb affst." lind eS wird ausdrücklich darauf ans» merksam gemacht, dag Jeder, welcher dem Verbote zuwider sie Pferdebahn zur Durchfahrt benutzt, nach tz. 360,10 de- Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 odcr mit Hast )iS zu 14 Tagen zu bestrafen ist. Leipzig, den S. Juni 1883. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hcunig. Ailctiliil. Bon dem Unterzeichneten Anncnamte sollen Donnerstag, den 14. Inni a. o., Vormittags von kt lihr an, ,m Stadthause allhier (Eingang Miiblgasse Nr. 7) der schieden«: Gegenstände, alS: Möbel, Hauö- nnv Küchengcrathe, Betten, Kleidungsstücke, Wäsche u. s. w. meistbietend versteigert werden. Leipzig, den 9. Juni 1583. DaS Armcnamt. Ludwig-Wolf. Jungbäbncl. Anher erstatteter Anzeige zufolge ist der für den Monteur Hcri Friedrich Herninnn Michel am 1. November 1882 hier ausgestellte Auslandspaß abhanden gekommen und wird derselbe hierdurch sür ungültig erklärt. Leipzig, am 7. Juni 1883. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Dgr. Vtschlllh^ Das ToncurSverfahren über daS Vermögen deS Kaufmanns I. C Iah» z» Torgan ist durch Bcrtheilung der Maße beendet «ind wird hiermit ausgehoben. Torgau, den 7. Juni 1883. Königliche» Amts-Gericht. Nichtamtlicher Theil. nicht einzutreten, sondern in einer Resolution Stellung zu den Priiicipirnsragen der Vorlage zu nehmen. Eine von der Commission niedrrgesetzte Subcommission hat heute eine grbßere Anzabl von Puneten ausgestellt, welche al» Grund lage sür die DiScussion der am Montag statlsindcndcn Coni- missionSsitzung dienen sollen. Von den NcgirrungSvrrtrelcrn war irgend ein positive» Ergebniß der CommissionSberalhungen dringend gewünscht worden, damit sür eine Umarbeitung deS UnsallvcrsichcrungSciitwursS doch ein greifbarer Anhalt gegeben wäre. Daß übrigens die von der Commission zu beschließende Resolution im Plenu-n noch zur Verhandlung tommen könnte, gilt, da der Schluß deö Reichstages sür die Mitte der Woche erwartet wird, als ganz unwahrscheinlich. * Die nationalliberale Fraktion deS preußi» scheu Abgeordnetenhauses berieth Freitag Abend über die kirchcnpolitische Gesetzesvorlage. Von ver schiedenen Seilen wurden ernste Bedenken gegen die Art und Weise erhoben, in welcher »ach den Regierungsvorschlägen die Anzcigcpflicht eingeschränkt und abgegrenzt werden soll. Die Fraclion nahm an, daß der Entwurf einer Commission überwiese» und in derselbe» einer gründlichen Prüfung unter zogen werden würde, sie behielt sich vor, alSkann ihre Stellung zu den einzelne» von der Commission zu fassenden Einschlüssen zu nehmen. * Wie schon früher verlautete, beabsichtigen zahlreiche größere Baiiindustriellc Deutschlands, dem früheren Chef der Admiralität, Herrn General von Slosch, m Form einer Adresse ihren Dank dafür auSznspreche», daß derselbe vom Antritt seine- Amtes an den Bau deutscher Kriegsschiffe und deren Ausrüstung den einheimischen Wersten und den sonst hierbei inlcressirlen inländischen industriellen Etablissements anvcrtraut und sich dadurch ganz erhebliche Verdienste um die Förderung der einheimischen Industrie erworben hat. Eine am 8. d. M. in Berlin stattgefundene Versammlung einer größeren Anzahl von Vertretern deutscher industrieller Werke bat nunmehr endailtigen Beschluß insofern gefaßt, als sie den Wortlaut der Adresse feststellte und einen die künsb lerische Ausstattung derselben betreffenden Entwurf de» Pro sessorS Schill an der königl. Kunstakademie in Düsseldorf zur Ausführung acccptirte. Die Ausstattung ist in Form eines Behälter- projcctirt, welcher als ein hervorragendes Erzcugniß deutsche» Kunsthandwerks angesehen werden wird. * Lebhafte Bewegung verursacht in Wien die wiederholt erwähnte Angelegenheit betreffs Deccntralisirun g der österreichische» Eiscnbahnverwaltungen. Die gc- gcbercn ministeriellen AnSkÜnftc darüber an den Bürgermeister von Wien beruhigten keineswegs, vielmehr gaben sie der Be wegung neue Nahrung. Gleich dem niederösterrcichischen Landtag beschloß auch der Gemeinderath von Wien, die Aiiaeleoenheit einem Ausschuß znzuweiscn. Die bezügliche Debatte war kurz, aber sehr scharf. Der Gemcindcrath Mauthner griff unter lautem Beifall der Bersammlnng die Regierung an nnd verglich Wien mit Berlin uns selbst mit Budapest, welcher Vergleich sür Wien ungünstig anSsicl. Er nannte die Dcccntralisirung den Beginn dazu, Wien als Hauptstadt zu entthronen. Allseitig wird eine energische Agitation gegen die Verlegung der Bahnverwalkungen nach de» Provinzbnnptstädlen eingelcttet. Fast die gesammtc Wiener Presse »nterstützl die Agitation. IleberanS bezeichnend sür die Stimmung in Wien ist der Beschluß, bei der Schlußstein legung de» neuen RathhauseS, welche mit der 200jährigen Türkcnscier im September zusammenfällt, kein Banket zu veranstalten, weil — wie die Motivirung deS Beschlüsse- be sagt — sämmtliche Minister eingcladcn werden müßte», nnd man politische Differenzen, sowie eine Trübung deS Feste» durch Toaste und Gegenreden vermeiden will. Vielfach ver- lanlet, der Landtag und Gcmeinterctth werden gegen die Tcccntralisirung der Bahnverwaltungcn eine Adresse an den Kaiser richten. *DieJnangriffnahme der Arbeiten zur Regulirung deS eisernen ThoreS wird nun von Statten gehen können. ES wird diesbezüglich auS Wien berichtet, daß zwischen der ungarischen und cislcithcinischcn Regierung ein Einvernehmen erzielt worden, durch welche- alle Meinungsverschiedenheiten, welche der Realisirung der Regulirung deS eisernen ThoreS bisher im Wege standen, beseitigt werden. Bei der Bestimmung der zur Bestreitung der Kosten auf den ScbifssahrtSverkchr sür die zu rcgulircnde Strecke zu legenden Taxen wird daS österreichisch-ungarische Ministerium deS Aenßern Mitwirken, welches auch nach Außen alle auf da- Unternehmen bezüglichen Unterhandlungen zu führen haben wird. * A»S Moskau meldete man vor einigen Tagen, daß der Bürgermeister von Moskau, Professor Tschitscherin, beim Empfang deö StadtratheS durch den Zaren (nach anderer Version beim Banket, welches die Stadt Moskau den PreobraschenSki gab) an diesen eine Ansprache gerichtet habe, die sehr ungünstig ausgenommen wurde. Der von Projekt beschäftigt, sie °^r°l °^g"5°o^un?s°ba>^r"- «la- vielmehr stet» "" weitere Beralhung vev sie mir «mmol'- Leipzig, 11. Juni 1883. * Den neuesten Dispositionen zufolge wird der Kaiser bis zu seiner Abreise nach EmS in Berlin verweilen und nicht, wie beabsichtigt war, noch vorder einen kurzen Aufenthalt auf Schloß BabclSbcrg nehmen. ES geschieht dies aus besonderes Anralhcn der kaiserlichen Aerztc, welche trotz der herrlichen Witterung, die durch die umliegenden Seen meist kühle Temperatur in BabclSbera für den Gesundheitszustand deS l c>, r" , , .. I,.st,en .cä-'.en Ni. d„b I der „Wr. Pr. soll Tschttschcrm s Acußer.mg ander- aelaulct einem englischen Blatte mitgethcilte, sehr radikal klingende Tert dieser Ansprache scheint apokrvpb gewesen zn sein. Nach hoben Herrn nicht zuträglich erachten. Die Nachricht, daß " ''^r.n ° «e..ver,,>,g , KrömiiigSstadt erwählt worden. „Pcter der Große", sagte Jahre von dem Oberhosprediger Vr. Kögel begleitet sein wird, beruht ans einem Jrrlhum; im Gefolge de- Monarchen pflegt sich aus dessen Reisen niemals ein Geistlicher zu befinden. Ter kaiserliche Leibarzt, Stabsarzt I)r. Timann, welcher! seine- leidenden Zustandes wegen den Winter im Süden zu bringen mußte, ist im testen Wohlsein hierher zurückgckchrt und hat bereits wieder den Dienst beim Kaiser übernommen. * Der Schluß bezm. die Vertagung der Reichstag»' session wird vorauSsichllich am nächsten Mittwoch cintrctcn. DaS Abgeordnetenhaus wird am Montag die erste Bc- rathuna der Kirchcnvorlage vornehmen und damit a» einem Tage, spätestens am DienSkag zu Ende kommen. DaS Plenum wird alSvann aus etwa 8 Tage seine Sitzungen au-setzcn und während dieser Zeit die Com missten, an welche ohne Zweifel! daS Gesetz verwiesen wird, ihre Arbeiten erledigen. In >4 Tagen hofft man. im AbgcorLnetenhausc mit der ganzen Be« rathung der Kirchcnvorlage fertig werden zu können. * Der Reichstag hat am Sonnabend ein seltene-Jubi-1 läum gefeiert, nämlich die hundertste Plenarsitzung. Infolge der wiederholten Vertagungen ist die gegenwärlige Session zn der weitaus längsten geworden, die jemals dagcwescn. Selbst j die lange Zolltarissesston vom Jabre l879, die bi» zum 12. Jun währte, zählte nur 80 Plenarsitzungen. * Die socialpolitischc Commission deS Reichstag» hat Angesicht- der parlamentarischen Geschäftslage beschlossen, »diezweite Berathuug de» Unfall versichern ugSgesetzes Professor Tschitscherin in seiner GratnlationSrcdc an den Kaiser, „hat Rußland alS eine Ruine bezeichnet, welche eine- großen Architekten bedürfe, um auS dem Schutte zu erstehe». Rußland ist heute wie damals nichts als ein großer Trüm merhaufen. Aber nicht die Kunst eines Architekten, und sei er auch der genialste, ist >m Stande, den großen Neubau deS Reiches auSzusiihrc». Wir Alle müssen Hand an- lcgen; rufe uns herbei zu dem großen Werke, wir wollen cs unter Deiner Führung hoffnungsvoll beginnen." Dies klingt denn doch wesentlich gemäßigter. Reichstag. 100. Sitzung vom 9. Juni. Am Tisch de» BiindeSratheS: von Bötticher, Burchard S t c v b a n. Präsident v. Levctzow eröffnet dir Sitzung um IV, Uhr. Ter Platz de» Präsidenten ist mit zwei großen Bou quets geschmückt. Aus der Tagesordnung steht die erste verathung deS Nachtrags- ettitS pro 1883 84 — betreffend das Relchstagsgebäude. 2» werden 1.080,900 .Nl gefordert. SroalSminister v. Bötticher: Leider ist es mir noch nicht möglich, Ihnen daS ftluiachlcn der Akademie de- Bauwesen» über den neuesten Plan de- Architekten Wallst mitzutheilen. Dir Aka- demie hat sich gestern ü» einer vierstündigen Sitzung Mit dem r Item eine ivc»"» , is, demie m.l ihren Beralhungen strt.g ist. --. Sipung v.ileS Gutachten »»,teilen. Indessen' ^ ^ ^le überreicht der Akademie ein Protokoll auhlknon mcn u ^ ^ Wallet,ä>c worden. Man erörterte d,e ^ erkannt u"d Projec« überhaupt diScl'tabel ici. ^r.^ ^drigcrlegung Ve da bei hervorgehobrn. daß die g> ^„änderung deS ursprüng- Sitzungssaales eine so "»schneiden voraelegte Project als lichen Programms bedinge, bah d sjnd nun »»nächst die ein völlig neue- anzuseheiiist. -ln diel > ' ^ Mitglieder dc- Einsahrte» sür den katserlichm Hof, s . ,,„tz cvschcincii nicht Bunde-rathS und b'S Reichs n- j > y,j^^g„wgi>ng de- würd.g genug, ff'"" mnv »am ^ geändert werden, Sitzungssaales durchaus da- B«leuch > «g m,^ ^ c»'V,eb>e, und die Erwägung wird nahe gerü«. ^ schließ!,» erscheinen den Kuppelbau ganz sallen -u las, . 'ch ^ „nd »,cht na» der «cnderung de- Pro,. tS aua, ^ «„ge. hell genug. Die vorliegende Löiu g den 'Architekten sehen werden. D>c ,nssc„, ohne ihn irgend Wallot ein ncucs Proltct auSart eiten s " ^ ^ noch zu wie an di- bisherige äußere F-r... zu b.ndcn. ^habe, no^^ erwäbncii. daß der der - ^ ^^wkoll »»terzeichnct glicdrr beigewohnt habe», von de Wallot'sche Project baden. Die Äkadc.n.e .,- der ^ h7i dem empfehle Ihnen daher die Annahme dcS .'rachtragSetatS. Aba I>, Schwarzenberg erörtert besonders die Frage der Akustik; wi!'s«hrd.e scllechte Akustik schade, davon habe man.ndem jetzigen Saale täglich 0)e!cge»he>k. sich zu ubtrzeugen. Nraae »>,iw besonders durch Sachverständige gexrüst werden aiz der ievm° Saa, mgg^,, „e»e S tziNigSsaal angelegt werden. I» Bezug aus die Beleuchtung würde er ein Glasdach dem Kuppel- ^"mg.^Re?chensperger lErefcld): Ich habe eSabgelehnt. in die ReichSiagSbaucoiniiilision gcwädlt zu werden, weil ich vorauSmh, daß die Berathungen zu keinem Resultate führe» wurden, und diese Bermuthungen haben sich leider bestätigt. Redner geht dann aus führlich aus elne »rSrternng der verschtedenen Baustile ein und be- zeichnet a!» den vollkommensten den gothischen. Den Fortsall der Kuppel bezeichne: der Redner als sehr bedenklich, ohne diese würde der ganze Bau sehr langweilig auSschen. DaS innerc Arrangement zu chidcri, und die schöne Fa?ade deS Wallol scheu Planes zu be- lasten, wird kaum möglich sei:,. Trotz aller Bedenke» wil»Ichl ,ch aber doch, daß daS Projeel z» Stande komme, und ich möchte bitten, Herr» Wallot, dem ja von alle» Seiten Vertrauen entgegengebracht wird, nicht uiinöthig das Leben sauer zu machen. «bg. Gerwig: Jede Zeit hat ihren bc,o»dcrcn Stil, und unser Parlamentshaus soll und wird sicher unsere gegenwärtige Kunst- richtnnii repräsentuen. Wallot'ä Arbeit ist nach dem Urtheil aller Sachverständigen eine ganz hervorragende, und cs ist dringend zu wünschen,' daß aus ihrer Grundlage der Bau recht bald auS- ^ ^ Abg. Rittinghausen erklärt sich dafür, den Saal sür 500 Mitglieder cinzurichtc» und wünscht, daß bei Ausstellung der Redner- lribune weniger ästhetische, als praktische Erwägunge» maßgebend ein sollen. ^ . Abg. Hr.Bambergcr: Die lange Verzögerung der NnSführung des ReichStagsbaueS hat ihren Grund in der Ungunst, mit der man von oben dieiem Projekte cntgegenkain, ferner in der Schwicriglcit, einen geeignete» Bauvlap zu bekomme». Diese Schwierigkeiten sind nunmehr beseitigt. Die Fehler, die in dem Wallot'ichcn Project liegen, sind dadurch gemacht worden, daß man nicht genug Rücksicht aus den ReichstagSsaal selbst genommen hat. dessen zweckmäßige Einrichtung doch die Hauptsache bei dem Bau ist. Für d.c Aus dehnung der LaalcS, um üOO Mitgliedern Unterkunst zu gewähren, ist Redner nicht, wenn dadurch die Akustik des SaalcS leiden könnte. Lieber würde er cS sehen, daß dann anstatt auf 100,000 Einwohner erst auf 120,000 Einwohner ein Abgeordneter käme. Sehr noth- wendig sei eZ auch, die Iournalistentribüiie möglichst niedrig zu legen, da dadurch die Akustik für dieselbe gebessert würde. Für jetzt möge man aber von einer weiteren Behandlung der Sache im Plenum abjrhen und die weiteren Vorbereitungen der Comimssion überlasten. Damit ist die GcneraldiSciission geschloffen; in der Special diScussion beantragt Abg. Gerwig, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, unter Mitwirkung der Parlameiilsbaucoininissi»» den Bau des neuen ReichStagSgebäudcS bei möglichster Fcsthaltung der Grundzügc des von dem Architekten Wallot entworfenen Plane» zur Ausführung zu bringen und sich damit einverstanden zu erklären, daß auf eine Tieserlegung des Sitzungssaales Bedacht genommen wird. Siaatssccretair von Bötticher erklärt, baß er hoffen dürfe, daß der Antrag die Zustimmung des Reichskanzlers finden werde, da dieser selbst ähnliche Wünsche geäußert hat. Die Mitglieder der ParlaincnISbaucommnsion werden in ihrer Arbeit nicht erlahmen. Der Nachtragsetat wird daraus genehmigt. Hieraus wird die Etatberathung pro 1884 85 fortgesetzt, und zwar Etat der Post- und Telegraphenverwaltung. Bei Tit. 1 der Einnahme» (Porto- und Telegrainmgebühren 144.500,000 ^l) beantragt Abg. l>r. LingenS, den Herr» Reichs kanzler zu ersuchen, daxanf Bedacht zu nehmen: daß an Sonn- und Festtagen nur Briefe, Postkarten und Mittelst PostdebitS zu beziehende Zeitungen anzunehmen, zu befördern, auSzugeben und zu bestellen, dagegen Waarenprobcn. Drucksachen, Packcte, Geld- und und Werthsendungen — insofern solche nicht als durch Eil- boten zu bestellende aufgegcden werden — vom Dienste aus zu,»ließe» seien; V. daß an Sonn- und Festtagen Telegramme mit einem Aus schlage von 20 Pfennigen zu belegen seien. Staatssekretär Stephan: Mit Rücksicht aus die vorgerückte Zeit und die Temperatur im Saale erkläre ich. daß die Stellung der Verwaltung zu diesem Anträge dieselbe geblieben ist, wie vor wenigen Monaten, als der Antrag zum ersten Male hier ringe- bracht war. Unsere principiclle Stellung ist eine vermittelnde und Elellung Ihn» können, wollen wir gern thun. Dl« Postverwaltung hat dieser Richtung mehr gelhan, als irgend eine andere Behörde und anstatt Anerkennung dafür zu finden ö'"" -weiten Male an uns. Es sind Ei»! ^ Tclegraphendienst und im Schalterdienst der Post eingesührt worden, die e,ne lebhafte Opposition in den «reisen ge sunr-n haben. d,e an der Fortsetzung de« Sonntagsdienste. ?i, Wenn aus den Berichten, die wir von den Ober I " "" "der», sich ergeben sollte, daß die Bestimmungen worden sind, so werden wir Alles thun. um desttmmungen ganz zur Geltung zu bringen. Dem gegenüber °ur bitten, btt Ihrem in zweiter Lesung gesaßttn Beschluß flehen »u bleiben. Die Verwaltung kann ans die wechseln- den. vorübergehenden M'.,oc»äten nicht Rücksicht nehmen. Tie Annahme de- Antrages würde eine Umwälzung zu Staude bringen d,e von den Herren nicht »versehen werden Lin, 'lür in» Spnipailnen sür den Antrag LingenS I h s e» eia Axiom, >edem Menschen, der schwer arbeite», nais den Tagen der Arbeit einen Tag der Ruhe zu gewähren. Das sei eine Forderung der Sittlichkeit. Diejenigen allerdings, die eiiu» solchen Ruhetag nicht wollen oder nicht haben können, weil sie au» am Sonntag für ihre Familie erwerben müssen, solllcn dazu nicht aezwungen werden. Die Sonntagslieiligungs-Versüguiig in der Provinz Sachsen habe am besten gezeigt, wohin man komme, wem man in dieser Richtung einen Druck »uSübt. Der Staat aber »lilije den Privatarbeitgebern in der Gewährung der Sonniagsruhe vorn» „eben. Es sei nicht zn verkennen, daß manche Elillnoerung dcS Verkehrs eintreten muß in diesem Fall, aber jeder Fortschritt fordert Opfer, und es würde auch unseren Kauflcuten nicht schaden, wenn sic w!e ihre englischen BerusSgenossen, am Sonntag ganz sciein würden. Er werde sür den ersten Theil des Anträge'.« stimmen. Abg. Stoecker: Wir werde» sür den Antrag stimmen, weil wir dadurch zu erweisen hoffen, daß die Beamten eine» Sonntag um den andern vom Dienst frei sein weiden. Wenn der Herr Gencralpostmttster mit dem Prineiv des Antrages einverstanden wäre, so würde eS ihm bei seine» Fähigkeiten wohl bald gelinge!!, den Antrag oiirchzusühren. Trotz der eingcsvrderleii Gutachten von den OberPostdirecloren müsse nian doch an dein Antrag sesihalten und Herr Stephan möge darin keine» Angriff gegen sich sehen. Wir wollen keine puritanische SonntagSsttcr, nur das eine erstrebe» wir, daß einen Sonntag um den andern der Beamte frei wird. Wenn der eine Theil de» Sonntags der Arbeit gewidmet ist, dann komuit cs, daß der zweite freie Theil dcS Sonntags zn sehr dein weltlichen Vergnügen gewidmet werde und nur Sünde und Verbrechen daran» erstehen. Der Unterschied zwischen humanistischer und christlicher Anschauung bestehe darin, daß Herr Röe wolle, der freie Tag solle benutzt werde», wie auch immer, und wir wünschen, daß der Beamte Gelegenheit erhalte, dem Gottesdienst beizuwohnen. Ich möchte Herrn Stephan bitten, unser» Anschauungen mehr Rechnung zu tragen. Der Titel „Ruhegehälter" ist so enorm gewachsen, daß daraus ersichtlich ist, daß im Postdiensl zu viel Menschen ausgerieben werde». Ich boffc, daß wir heule die Majorität haben werde». (Bravo! recht».) StaatSsccretair vr. Stephan: Wenn die Herren behaupten, daß sie keinen puritanischen Sonntag wollen, so steht ihr Wille im Gegenfatz mit dein Ersolg ihre« Anträge». Denn ich bin überzeugt, daß wir nach Annahme des Anträge- noch einen ganz anderen Sonntag bekommen inüssc«, als in England, wo sich jetzt bereit» eine starke Opposition gegen de» pharisäischen Sonntag geltend macht. Die Verwaltung in England hat sich schon veranlaßt gesehen, den' Wünschen des PublicumS lloncessionen zu machen. Der Antrag enthält einen Widerspruch in sich, indem er verlangt, daß Packele zwar nicht befördert, aber bestellt werde» solle» am Sonntag uno indem er eine Ausnahme sür Eilsendungen macht. Dadurch iverdcn wir gezwungen sein, nach wie vor die Beamte» am Sonntag im Dienst zu erhalten. Dir Kausleuie werden sich ihre Postsache,, vom Schalter ablivlcn lassen, und sich dadurch vor dem gewöhnlichen Mann Borlbeil« verschaffen können. Daß der PensionssondS an- gcwachscn ist, liegt ttnsach daran, daß man vielen Kategorien die Pensionsberechtigung verliehe» ha». Ich kann den Postwagen wohl leidlich fahren, aber rückwärts fahren kann ich ihn nicht. (Bravo!) Abg. Richter (Hagen): Auf allen Seiten ist man darüber einig, daß den Postbeamten möglichst jede Woche rin freier Tag u gewähren ist. LUS ich den Antrag Lingens sah, hatte ich die Absicht, ihn prima vi»t» zu unterzeichnen. Nun erklärt mir tcr Chef der Verwaltung, daß der Antrag unausführbar ist und da ich nicht annehmen kann, daß dieser ein Interesse daran hat, die Sonntagsruhe seinen Beamten nicht zu gönnen, so nehme ich an, daß der Antrag unantführbar ist. Tic Frage ist werth, ln einer ,arlai»e»karische» Enquete behandelt zn werde». Soll man Fort- chritle in der SonulagSruhc machen, so nniß man sich i» Ucber- eiiistiinmung mit dem Volksbcwußtsttn befinden. Wohin eS nährt, wen» daS nicht der Fall ist, sehen wir in der Provinz Sach'e». Herr Stoecker sagt, an den Zuständen in Sach'cn ei die Agitation der Juden schuld und vergißt dabei, daß ich auch conservative Abgeordnete gegen diese Vcrsügung auSgesvrochen habe». Besser Witte eS geweien, wenn der Antrag Lingens erst im nächsten Jahre wieder cingebracht worden wäre. Aber freilich, wenn die Regierung nach drei Monate» mit ihren Kaserncnbautcn wiederkehrt, warum sollen da nicht auch diese An- träge nach drei Monate» wicdcrkehre». Tie Schonung der Beamte» kann auch erreicht werde», ohne den Antrag LingcnS. Ich wünsche überhaupt eine Untersuchung darüber, ob die Postbeamten nicht zn viel beschäftigt sind: was nutzt der freie Sonntag, wenn ver Bcamic dadurch gezwungen ist, am Montag mehr zn arbeiten, als ihm gut ist? Diese Frage wird uns noch bei den nächsten Elalbcralhungcn beschäftigen müßen. Damit ist die DiScussion geschloffen. Die Abstimmung über die Resolution erfolgt erst i» dritter Lciung. Btt Tit. 21 der Ausgabe» (Gehälter sür Postcassircr, Ober- und Postsecrclaire, 15,756,780 ^t) beantragt Abg. I»r. Baumbach de» Herrn Reichskanzler zu ersuchen: 1) sür die Folgezeit bei Ausstellung des Etat» der Reichs-Post- und Telegraphenvenvaltung die dermaligc Einrichtung be seitigen zu wollen, wonach sich die Mittel zur Besoldung der Post- und Tclegraphenseerttairc mit denjenigen Mittel» über tragen, welche zur Besoldung der in Tit. 4 und Tit. 18 be- zeichneten höhere» Beamteiikategoricn, sowie zur Besoldung der Ealsirer und Obersecretaire bestimmt sind; 2) in Titel 4, 18 und 21 diejenigen Snmmc» einzustelleii. welche erforderlich sind, um de» eub Ziffer 1 gedachten Beamtin mindesten» dasjenige Gehalt zu gewähren, welches sic na h ihrem Dienstnlter als Sccrelatte beziehen würde». CtaatSjccrclair i)r. Stephan erklärt diesen Wunsch au» sinauz. technischen Grunde» sür nicht ausführbar. Der Tit. wird bewilligt. Bei Tit. 42 (Zur Unterstützung von Poslbcamlen im Ruhestände 400,0>X1 .40 erwähnt Abg. Richter (Hagen), daß ein Landbriesträger in Poiinne:», im Poslbczirk Swiiienninde, im Wmter im Dienst de» Weg venelst!, in den Schnee versunken und bald erfroren sei; in Folge dessen > r auch daS Augenlicht verloren habe. Dieser Mann erhält vom Staate »ur 6 .41 sür de» Monat Unterstützung und verhungert säst. B , der Verwaltung wird geltend gemacht, daß der Man» n»r sür b. i Tag angestrllt gewesen und cS zweiielhasr sei, ob er nicht durch eigene Schuld in diese Lage gekommen ist. Da» U»sallge>etz, um-.' bas dieser Fall gehört, würde dem Manne, der vielleicht >a,I.cli 2.50 -4t Lohn erhielt, 40 .4t pro Monat gewähre», anstatt desßn erhält er monatlich 6 .4t. DaS Unsallgesctz findet keine Anwendung aus Postbeamte, weil inan sagte, die Verwaltung brauche kein Geieb, um ihren Verbindlichkeiten »achziikoiiimcn. Die Regierung : all beim Unsallgesctz den RcichSzulchuß sür Alle cinsiihren, und luer, wo eS sich um einen Arbeiter der Verwaltung handelt, wird nichts gethan. Wenn der Geist der kaiserlichen Botschaft alle Ressort- durchdringt, warum brmat der Reichskanzler die Gruiidzüge der selbe» nicht in seinem Ressort zur Ausführung? (Bravo links.) StaatSsecretair Oe. Stephnn: Der Mann, um den es sich hier handelt, war seit früher Jugend einäugig und sah schlecht »ns dem anderen Auge. Trotzdem ist der Mann im Dienste geblieben und eS erwies sich, daß er sich nicht im Dunkeln geirrt, sondern daß er am Wege sitzen geblieben ist und von einem Wagen mit genommen worden ist. Damit war der Eontract mit dem Manne gelüst und der Postdireeior in Swinemünde wandte sich mit der Bitte an die BerusSgenossen de- Mannes um Unterstützung für den selben. Dabei hat er stark ausgetragen, denn «s erwies sich, daß zwischen der Erblindung de» ManncS und seinem Dienst kein Zu. sammcnbang ist. Tie Postverwaltting gewährt ohne Aufforderung selbst solchen Leuten Unterstützung, die in keinem Veamlenverhälttiiß, sondern mir im Arbeit-verhältniß zur Post gestanden haben. Abg. Richter (Hagen): Wenn der Postdireeior sich an die Postbeamte» wendet, um Unterstützung sür den Verunglückten, so ist es Sache des FiscuS einzutrcic». Man sagt, der Mann ist at^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite