Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-05
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von Jahren, ihrige Waise em l5 und tte Summen eine« Jahr stark, so daß ent von der , 100 Mark, iispiel: Kür 1 die Anstalt Mark gleich dann aber (»ergl. oben > Tarif« II, ) Mark oder »t dafür von >rk — «»er: ljahr jährlich hrliche Rente für ein Kind »en 86 Mark >r Rente von demnächstigen llll.-XVIll. oder jährlich llendung de» n 30 Jahren einzahlt, de- Tarif XIII. LapitaU-ver- unterworfen >nd kann eine lerfichert« de» c zur Zeit die nlagenbestand Kirche»» und fts-vr»»»»», der Direktion lg«.>nstatt zu j »m» unter» Versicherung»- ten safarl ein» ; «stellt werden. er, ch Sachsen. ! Erfchstst täglich ftüh 6'/, Uhr. Uetartio« Lrprditw« Johanne-gasfe Sll. Aprechkondrn -er Nkdactioa: Vormittag» 10—18 Uhr. Nachmittag» ö—« Uhr. g» btt U»«»»»« «,,n»a»«^ «»»»icrw«, »acht »ch Mi «Mae»», wch» «»«»«» »er kiir »i« »schftfsls—s« «««««« »esti««t,» Inter«te «, Wachenta,»« kt» » Uhr Nachmttt««», «» Ta»«- «»»Krsttagenfrith kts V.VUtzr. 2» -e« Filialen für 2»s..Anaatzmr: vtt« Kl«««. UniversstLttftraß« 8t. össts Lösche, Katharinenstrai« 1», p. «Nt »t» '/,» «tzr. MWger.Tagtblajt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage >»,LV«. Adonnementsnreis viertel,. 4'/, Mk. incl. Bnngerlohn L Mk.. durch die Post bezogen 0 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren tür Sxtrabrilaaeu uhiic Postbelörüerung 29 Mk. mit Postdejörderung -18 Mt. Inserate 6gespcilleiie Pctitzrile 20 Pl. Größere Schrilten laut unserem Preis verzeichnis). Tabellarischer Sah »na, höherem Tarif. Ilerlauien unter dem Nedactiansstrilt, die Spaltzeüe 50 Pf. Inserate sind sie!» a» die f-rvevitian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praermmeinliäo oder durch Post- nachnahme. 15«. Dienstag de» S. Juni 1883. 77. Amtlicher Theil. veiMniMchmis. Heul« ist Herr Heinrich Andreas Matthias hier, Harlortstraße Nr. 12, I, für di» gewerbmäßige Au«1ibung der mikroskopischen Fleischheschqu iq der Slgd't Leipzig ver pflichtet worden. Leipzig, den S1. Mai 1888 Der Rath der Stadt Leipzig. - De. Georgi. - - L. ManÄmchung.-. . . Die zur Submission ausgeschriebene» Maurer», Stein- Metz- und Ai«merarbeiteu für den „Neubau der 8. Bezirk«, schule" sind vergehen, und c» «erden daher -die underück- sichtigt gebliebenen Herren Bewerber hiermit ihrer Offerten entlassen. Leipzig, den 1. Juni 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. - vr. Georgi. Wilisch, Ass. Bekanntmachung. Heute ist der zeitberige Aichgelmse Herr Hermann BräuttgaM Von uns als Aichmeisier. angestellt. und. verpflichtet Worden. Leipzig, am 2. Juni 1883.- Der Rath, der S^adt Leipzig. Ür. Georgi. vr. Wangemann. Vekanntmuchnng. Die Herflellung von Bruchstein- und Schlackengußpflaster bei Neugestaltung de« Platze»' an der St. ÄohänneSkirche. sowie die Neuberstellung von Mosaikpflaster daselbst soll an einen Unternehmer in necord- verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau», Zimmer Nr. 1s ans und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. . ' . Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung des Platzes an der Jvhanneskirche" versehen ebendaselbst und zwar bl« zu» 12. Juni or„ Nach mittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 81. Mai 1383. Des Raths der Stadt Leipzig Stratzenbaudeputatioo. Bekanntmachung. Die Pflasterung de« (Srinrmatschen Stetnwrgs zwischen der Post resp. dem Flinsch'fchen Hause unv der Kreuzung mit der Ouer- bez. Nürnberger Straße mit bossirten Steinkn I.'Classe füll ak einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau« Verwaltung, Rathhau», Zimmer Nr. ls, au» und können dasolbst eingesrhe» resp. ent< nommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: Pflasterung deS Grimmaischen Stetnweas versehe» ebendaselbst und zwar bis zum 12. lausenden Monat» Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 2. Äuni 1883. De« Raths der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Bekanntmachung. Die Ausführung der Erdarbeiteu in der verlängerten Sidoniensiraße soll an einen Unternehmer in Accord ver dungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Nathbau», Zimmer Nr. 14. au« und können daselbst eingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erdarbeiter» t» der verlängerte» Stdonten- straße" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 8. laufende« Monats Nachmittag« b Uhr rinzureichen. Leipzig, am 2. Äuni 1883. Des Raths der Stadt Leipzig Straßenbau-Depntattou. Bekanntmachung. Di« Umlegung bez. Ergänzung der Trottoirs im Grim maische« Slnnwege zwischen der Post resp. dem Flinsch'schen Hause und der Kreuzung mit der Ouer- bez. Nürnberger Straße soll an einen Unternehmer in Accord Verdun« werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau - Verwaltung, Rathhau«, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingrsrhen resp. ent- »»»men werden. Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: Lrvttvtrleguug in» SrtMwcaiseheu Steinweg versehen ebendaselbst und zwar b>» zum Ist. laufende« Mvuats, Raehmtttags S Uhr emzureichen. Leipzig, a» 2. Äuni 1883. Des Raths dev Gtadt Leipzig Straßenbau-Deputatton. Bekanntmachnng. Das NtHaMt bleibt am 18. und 19. dieses Monats Wegen Reinigung der Lokalitäten geschloffen. Leipzig, am 1. Äuni l88S. Das Aichamt. — Schleißner. M Dirkkahls -Bekanntmachung. Gestohlen wnrden alltzier erstatteter Anzeige zulalae: 1) et» Paar weihse,den« Frauenschuh« mit Rosetten, H»sraum in Nr. 9 der Winter,artenstr«-», am 5. v«r. 8) ei» gischktffenG Viee«l«s mit neusilbern em Veschlag Gastweati w Nr. SS der Brand»erwrikstrnße, am S6. v» 8) ei» Gekddetr», von s ^l " i» SUdrr, einem Markstück und «twr>»h« au» Mt«. in r« 4. . , einem r Wah»«,, in Nr. SS der «lstrrpraße, vom einem vor. Mt« einem Künsmarkstück nzigpseauigstück, au» 17. b>»L7. vor. Mt«.; von schwarz- «ad aranearrlrtem Staff mit in Nr. LS de» Neumarktt», 4) ein Paar Hase« . . Hellem Buadsvttrr, au» einer Wohnung vom 25. bi» 27. vor. Mt».; 5) eine kurze Talmttrtte, daran ei» vappenförmlge» Medall«« und ein braunfeideuer langer Schlips, au» einer Wohnung in Nr. 35 de» Brühl», am 28. vor. Mt».; 6) ein Geldtäschchen von gelbem Leder mit gelbem Bügel, ent artend einen Geldbetrag d«n L VA., einen LettztzauSschein i ber einen blauen Anzug (Rock. Hose und Weste) und einen goldenen Ring, worauf die Buchstaben L. X. eingravirt stad, mittelst Taschen- diebstahlS aus dem Wege von der Südstraße nach der Weststrabe am nämlichen Tage Vormittag»; 7) eine »wcithrilige tlorallenkrtte mit goldenem Schlöbchen mit einem ovalen rochen Steiuchen, au» einer Gartenlaube im Grund- tück Ne. 52 der Franksnrter Straße, vom 27. bi» 28. vor. Mt».; 8) ein V>'a»N-la«»et von grauem starken Stoff mit zwei Reihen chwarzen Sleinnubknöpseu, braun- und schwarzgestreislem wallencn Kuiter, au» einem Hosraum de» Grundstücks Thalstraße 12, am 28. vor. Mi». AbendS; . 9) zwölf Stück ueufilbernr Kaffeel-ffrl. L. L. gez., mk. ^ Einbruchs au» einem Pavillon eine« Restauraiiontgarlen» im Rosen- thalc, in der Nacht vom 28. zum 29. vor. Mis.; 10) ein goldener Klemmer, au» einem «eschästSlocalr ta Rr. 1b der Kreuzmaste, am 29. vor. Mt». Abend»; 11) c ne Partie verschiedene Gemüse- und vlumenpflanzrn» au» einer Gartenabchei'ung au der Eutritzscher Straße, in der ^acht vom 28. zum 29. vor. Ml».; 12) ein Geldbetrag d«n 7 ^l, ln zwei Lhalern und einem Markstück, aus einer Wohnung tu Nr. 9 der Llisenstraße, am 29. vor. Ml». Vormittag»; 13) ein neues Lprrngl«» von polirtem Aluminium mit der sirma „0. 11. Ilsüer', au» einem Geschästslocale in Nr. 10 de« "arkte», am nämlichen Tage; 14) eine Geldsumme v«n 2ss ^l in zwei Hundertmark, cheinen, au» einer Wohnung in Nr. b der Elstcrstraße vom L7. bi» 30. vor. MtS.; 15) eine silberne Ancrenhr mit Seeunde. abgegriffenem Goldrand, glatte Nüclsciie mit wapprn»bnlichem Schilochen, nebst kurzer niejsingener Kette, au» eiaer Werkstatt iu Nr. 31 der Dresdner Straße, vom 29. bi» 30. vor. MtS.; 16) eia Paar Neine goldene khrrtnge, rund« Ka;on mit läng- liehen Glöckchen mit schwarzen Steiuchen, am 30. vor. Mt», einem vierjährigen Kinde in der Liebigstraße au» den Obren genommen; 1?) ei« Paar vorgcschuhte kalblederne Halbstiefelu mit breiten Stiftabsätzen, Gurtstrippen und rochen, Schastsutter, mittelst Rach- chlüssel» au» einer Bodenkammer in Nr. 13 der ReichSstraße, am 30. var. Mt«. Nachmiltag»; 18) ei» Gkldbetra, »»« 1» >l rs ^1 in zwei Thalttw, Ger Markstück«, »ad einzelner Münze, mittelst Nachschlüssel« an» einer Wohnung in Nr. 15 der Larostnenstraße, zu derselben Zeit; 19) ein Paar kleine goldene Ohrringe, ovale Faxon mit schwarzen trtnche« und Glöckchen, sowie 50 am 31. vor. MlS. einem vierjährigen Kinde in der Uferstraße au« den Ohren bez. au- der Hanl» genominen; 20) enie kurze goldene Nhrkettc nebst daran befindlichem ovalen goldene» Mrdaillau mid dergl. Uhrschlüffel. ein goldener Siegel ring mit goldener Platte, darauf die Bnchftabeu Ü. 0. eüigravirt und eine ebensolche Vro<r, an« einer Wohnung in Nr. 33 der UlrichSgasse, am nämliche» Tage Nachmittag»; Ll) ein silberner Serviettenring, auf der Außenseite der Name „Käels" eingravirt, aus einer Veranda iu Nr. 44 der Weststraße, am 12. vor. Ml».: 22) eine ttrgrlkiigel von Pockholz, mittelgroß, von einer Kegel, bahn in einer Gartcnabtheilung im JobanniSthale, am 30. vor. MtS. AbendS; 23) eine silberne Sylinderuhr mit Seeunde, Rückseite mit Plättchen, woraus die Buchstaben 6. IV., und im Innern de» Deckel» der Name „6arl VVeksr an» Döbrichau 1879" eingravirt ist, au» einem Stalle in Nr. 26 der Gerbrrstraße, am 1. df». Mt». Mittag»; 24) eine eiserne Plattglock« mit braunvolirtem Holzgriff, vier Stück dergl. Plattglockrn-Untersetzer und ein eiserner Negen- schtrmftab» aus euiein Hosraum in Nr. 8/10 der Hamstraße, am ds». MtS. Nachmittag»; 25) eine goldene Ctzltnsernhr mit silbernem Zifferblatt, ge- riester Rückseite, in der Mitte mit wappenähnlichem Schildchen, aus welchem ein« Blume eingravirt ist, nebst einer daran befindlichen langen, goldenen, sciiiglicderigen Kette mit schwarzemaillirtcm Schieber, au- einer Wohnung t» Nr. 6 der Rosenthalgasse, am 2. ds». Mt». Vormittag»; 26) ei» Tamcn-Sonnrnschirm von schwarzem Atla» mit gelbem Futter, schwarzen Spitzen besetzt und braunem Holzstab mit kugel- förmigem Griff, au» einem Veschästölocale in der Petersstraße, am 2. df«. MtS. Nackimiltag»; 27) eine silberne Etzlinsernhr mit Goldrand, Seeunde und zerlester Rückseite, im Innern de» Deckel» der Name „Rodert leinried aaa 2ördig" eingravirt, au» einer Wohnung tu Nr. 8 der Windmühlenstraße, vom 1. bi» 3. ds». MtS.; 28) ein Arauea-Jagnrt von schwarzem Lasimir, einreihig, am -intertheile mit Puffen, einer Sammetsehleise und einer Agraffe von Perlen, au» einem Tanzlocale in der Zeitzer Straße, am 3. di». MtS. Abend»; 29) ein grünwollene» KranenNets mit ebensolchem Sannnet- au«putz, ein brauner Kricörack, eia viahairrack, unten mit Sainmet eingefaßt, ein blauwollene» gehäkelte» Tuch» ein weißer Kraueil-Strahtzut mit weißen Spitzen, einer rothen und einer weißen Bluine «»«geputzt, eine rothseidene Schleife mit weißen Spitzen, ein Paar wollene Strüwps«, ein Paar kalblederne Krauen- Sttefeketlen mit Gummteiasätzen, et» Paar Manschetten, ein Paar Manschettenknöpsr, ein Kragen, serner ei» kleine« braune» Partemannair mit einem Geldbetrag va» s Mark in drei Zweimarkstücken und ein schwa-zer Zautla-Sannciischirm mit blauer Kante, an» einer Bodenkammer iu Nr. 5 der Hainstraß«, in der Nacht vom 3. zum 4. ds». Mt». Etwaig« Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lriuunal- «btheilung zur Anzeige z» bringen. Leipzig, am 4. Juni 1883. Ta» PaUjri-Amt »er Gt«»t Leipzig. Bretschueider. De. R. «rzäblen. klingt freilich aber in PanS gläubi Fabel Eiirsctzcn" -» «ubticum. jä man versichert sogar, r» genannten Blatte» habe kort -8* *°^ ff-'d di- Srauzose» »och ^,"«^'!!tbenti!,u^ aussch.oatzcn sich auch d.esc» ^r-ben a » am ^ ^ Hanoe» zu und merkcu die Avila.k »nvi, könnle »qm,»»»«Ichi«, ,,m bat'tcu Factor zu opcriren beabsichtigt. Auch die rep nischcn Blätter" wandeln diesen Weg. verleugnen >br doch die Gunst de» adsolulisnschcn Rugiant. ^-rake m liinast-cit fehlte e» Nicht an Ber,icher»ngcn, wie freund- schasllich sich ^Frankreich zu Rußland und dem stesainmten Elavei'thunic hingezvgen fühle, und dw Zarcilkronnng i r Moskau bol die erwünschte Gelegenheit diese republikanisch- absolutistischen Sympathien zum Au»dr..-k gelangen ju la'stn. W.e wäre kenn auch in Moskau Herr Wakd.nglon o über- a»S liebenswürdig empfangen worden, wenn daS schon elna» erkaltete Verhällniß Frankreich« zu Rußland sich wieder plötzlich in da» „natürliche Bündnis;" verwandelt bä"e. Wer aber trotz alledem sich eine« leisen Zweiscl« mehl er- wehren könnte, der lasse sich von der France" mitthellen. daß in Moskau während der Krönungofeier in den Strafen zwei sranrösische Osstciere von der Volksmenge erkannt wnr- den, die sie mit enthusiastischen Zurufen ,m Triumphe um- hertraqen wollten. Äst da» nicht ein schlagender B-wel». daß da» französisch-rnssische Bündniß zu Stande kommen muß. vor dem sich die Deutschen so sehr fürchten? Äa dw Deutschen beiveisen eben nach sranjösischcr Anschauung durch ihren «erger «nv Groll, daß Frankreich und Rutzland 'ch die Hände gereicht und im Begriffe stehen, die ganze kripel - Allianz in die Luft zu sprengen. Wohl ist nach officiellen Nachrichten der deutsche Bvt'chasler. General- Lieutenant v. Schweinitz, vom Kaiser Alexander Hl. noch mehr ausgezeichnet worden als Herr Waddington, aber daS war natürlich nur „comöäis ckipIamaliguLgenau so wie eS nur Spiegelfechterei ist, wenn die deutschen Blätter ,l,ren Zorn und ihre Gereiztheit über die wiedcrbclcbtcn rufsisch- ranzvsischen Sympathie» so gut verbcrae», daß die Pariser Pubiicisten ihre Phantasie gewaltig aiistrengen müssen, um Da-jenige, wa» nicht Vorbauten, dennoch scststrllen zu können. ES ivar auch in der Thal für Frankreich die höchste Zeit, ich gegen die ihm von Deutschland drohende Gesahr durch die russische Freundschaft zu schützen. Diese Gefahr Hat, so versichert man wenigstens in Pari», geradezu ihren Gipscl- nmcl erreicht. Gras Moltke hat nämlich im Lause der üngsten Tage auf einer Reise durch die Schweiz und Oder- Nalien die schwachen strategischen Puncte studirk, an weichen Frankreich zu überrumpeln wäre, und der italienische Generalstab verdankt ihin einen vollständig auSgearbeitctcn OperationSpla». ^ür diese sensationelle Neuigkeit tritt in einem Pariser Blatte General Wimpssen ein, vermuthlich derselbe, welcher bei Sedan capitulirt hat, und General Wimpssen ist wohl in der Lage eine solche Neuigkeit zu erfahren, weshalb also an ihrer Richtigkeit keinen Augenblick zu zweifeln ist. IleberdicS ist e» nach französischen Anschauungen ganz unmöglich, daß Gras Moltke nur zu seiner Erholung oder zum Vergnügen reist; er muß vielmehr immer im Dienst und alö Slratcge reisen. Vielleicht giebl e» in der deutschen Armee wohl auch noch andere GencralstabS-Osficiere, welche fähig wären, irgend einen strategischen Punct zu studiren, aber ev macht in den Pariser Blattern doch jedenfalls „plus ck'eelLt", wenn Gras Moltke persönlich erscheint, um seine gefährlichen strategischen Künste zum Schaden Frankreich» ÄtaUen zur Verfügung zu stellen. Zu einem wenn auch nur schwachen Tröste sollen in dieser höchst bedrohlichen Lage der französischen Nation noch die Beobachtungen dienen, welche da» „Journal de« TLbatS" im Qinblick ans die Ansprache de« neuen österreichischen Bot schafter», Graf Hoyo», an den Präsidenten Grevy zum Besten 'icbt. Au» den Worten de» Grafen Hoyo» will da» erwähnte Ratt herau-gelesen haben, daß die Mehrheit der in Oester reich wohnenden Nationen nur eine geringe Begeisterung für die österrcichisch-deutsch« BundeSgenoffenschast besitzt und der Botschafter lediglich aus diplomatischer Zurückhaltung nur der.gegenseitigen" und nicht der „gemeinsamen" Interessen Oesterreich» und Frankreichs gedacht habe. Ta» „Journal de« Debats" entwickelt da eine curiosc Zejchenveuterei die wlr nicht weiter vcrsolgen wollen. Der Rückfall in die samose Aera Bontoux ist unschwer zu erkennen; damals verherrlichte ,eneS Pariser Blatt regelmäßig einmal in jeder Wocbe die öNerreichische VersöhnungSpolilik: die Argumente de» Herrn Bontoux stecken dem Journal noch dis heute in allen Glieder». Die französischen Auslassungen und Anndaebniigen, welche wir hier angesührt haben, wären allerdings tür unsere Witz- dlätter em dankbare» Thema, sind aber zugleich dock ernsten Eharakter». Die Gespensterfurcht der Franzosen, welche der „Figaro" mit seinen „Enthüllungen" neuerdings heraus beschworen hat. ,st eine politische Tha'sackc. m.t der man rechnen muß, wril sie dir Garantien für den Frieden keine-- weg» verstärkt. Hätten die Franzosen etwa« mehr ruhige» Selbstbewußt- sein, liegen >,e sich nicht die unsinnigsten Tinge einreven. dann wäre vielleicht Au»>,cht zu einer Verständigung mit Teulsch. tand vorhanden, allein die Franzose» wollen von ihren Vor- urtbeckei, durchaus nicht «blassen. Unter solchen bedenklichen Umständen könnte eü also wohl nochmals geschehen, daß üe d,e Welt durch irgend einen tollen Streich überraschen Such Nichtamtlicher Theil. Französische „Enthüllungen". Es liegt nun endlich klar zu Tag« da- große Gebeimniß der Tripel-Allianz, über welche« sich so viele Leute erfolglos kie Köpfe zerbrochen haben. Än der Weltstadt Pan», wo so Biele» gelingt, ist e» auch gelungen, da» sorgfältig verhüllte diplomatische Mysterium zu entschleiern unv dasselbe der staunenden Well durch da» Sprachrohr des „Figaro" zu ver künden. Es handelt sich um nicht» Geringere» al» um die Thrilung Frankreich»! Deutschland, Jtalien, Spanien. Belgien und die Schweiz werden die ihren Grenzen zunächst gelegenen französischen Departement» annrctirea, während England einen französischen Hafen am Eanal erbalten und so schließlich da» alle französische Volkslied. I'^nglaia o« reguvr» ev rnwev-, Lügen strafen soll. Jahrgang. gegen einen solchen zu sichen,, ist eine einfach« KiuaheitS. Maßregel, die mit einer Bedrohung gewiß nichts gemein hat. Leipzig, 5. Juni 1883. Ni weiten Kreisen ist der Wunsch laut geworden in Ersiillung einer nationalen Ehrenpflicht Sch »l;e-Dclii,sch «n Denkmal zu errichten. Zur Besprechung dieser Angc^ lcgenheit, insbesondere de» zu erlassenden Aufrufs. soll eine Versammlung von freunden deS Verstorbenen und feiner Bestrebungen am Dienstag, den 12. Juni, Abends 8 Uhr im ReichStag-gebäudc zu Berlin statlfinden. zu welcher aus ganz Tenischlauv Theilnebmer eingeladen sind. Die Ein ladung gebt aus von den Herren von Bennigsen, von Bcnda, von Forckenbeck, Gneist. Hugo HernicS, Kapp. Ludw. Loewe. Locwe-Calbe. Möller-Königsberg, Nizze-Ribitttz, Ludolf Pari- sillS, Rud. Parrisiuö, Ricken, Schent-Wicsbaden, Seyssardt- Ereseld. Virckww. * Die „Mecklenburgischen LaiideSnachrichten" sind, wie „Wolss'S Bureau" aus Schwerin meldete, von cowpetenler Seite dazu anlerisirt, die ZcillttigSmeldnng von dem erfolgten oder bevorstehenden Uebertrikk des Herzogs Paul Fried rich von Mecklenburg-Schwerin zum KallwUcirmnS für unsegründct zu erklären. Der „Germania" wird aus Mecklenburg geschrieben: Den Gerüchten von einer erfolgte» ober doch bevorstehenden Lonversion de» Herzog» Paul von Mecheuburg zur kattiv 'c!uil Kirche vermögen wir durchaus keinen Glauben bei,',»messen. Weber war dieselbe vor dem Ableben deS hochseligeii Gros,Herzogs erfolgt, wie wir die» der ..Nat.-Zlg." gegenüber »>it Sicherheit behaup,en könne», noch bereä tigt u„» etwas zu der Annahme, daß, wie dem „Westf. Merkur" niilgctheilt wird, ein solcher Schritt bald erfolgen werbe. Der Lorrefpondent letzterer Zeitung ö auch darin, wenn er Herzog P«»l al» präsumtiven Throne, >' : ahnet: ein solwrr ist dem jetzt regierenden Großherzog bereite ro.' Jahrec-sr ft i» Pa- lermo geboren. DaS vor Kurze», getaufie zwe»e ilind des Hi.r;ogS Paul ist nicht ein Sohn. sondern eine Prinzessin. Wenn der „Sm,a»co" in Padua von einem Zerwursniß de» Herzogs mit icii'cm Bruder, den« regierenden Großherzoa, in Folge der kalholischr» Taufe seines zweiten Kinde« spricht, so ist eine solche Nachricht »nt Borsich! auf» zunedmen. . Wer die Geschichte fürstlicher Eonverswnen kennt, wird durch die sich kreuzenden Nachrichten binvnrch die wabre Sach lage wobt zu erkennen vermögen, llebrigen» werken wohl seiner Zeit die Thatsachrn die volle Aufklärung bringen. * NuS Spalato in Dalmatien wird gemeldet, daß »zgn dort Nubestörunczen besorge, zu denen die gereizte Stim mung rwifchen der italienischen und kroatischen Partei Veranlassung geben könne, welche sich gegenwärtig zum Wahl kampfe rüsten. ES sind schon allerlei Ausschreitungen vor- gekv»imen, selbst i», Bürgermeisteramte durch den Vorstand desselben. Der KrciSgerichtsrath Pezzoli» der italienischen Partei angckörig. wollte nämlich dort die Wählerlisten be sichtigen, wa» ihm aber der Bürgermeister Renditsck, welcher ein Führer der Kroaten ist. verwehrte. Al» Pezzoli dagegen Einsprache erhob, ließ ihn der Bürgermeister durch Schutzleute au» dem Amt-local schaffen, wobei der Kreiv- gcrichlSrath zu Boden fiel und sich verletzte. I» Folge dieses Vorganges ist die Erbitterung zwischen Italienern und Kroaten noch befliger geworden, weshalb die politische Be hörde Vorsichtsmaßregeln ergriffen hat. * AuS Petersburg wird der „Kölnischen Zeitung" vom 31. Mai geschrieben: lieber die letzten Judeiihehcii in Rostow am Don, i» denen der Rassenhaß, vcrschärit durch die wirlhschaftlichcn Gegensätze, wieder einmal grell zum Ausdruck kam, brachte die „Nowosti" einen langen Bericht von bork, deren Wiedergabe den hiesigen Zeitungen von der Obcrpreßverwaltung verboten worden ist. Der Bericht der „Nowosti" lautet: Am Abend de» 2l. Mai war ein Arbeiter iu Begleitung eines Frauenzimmers in ciiicr Schenke am Großen Prospekt eiw.ckchrt und hatte dasclhst genächtigt. Al- er am andern Morgen aus- wachte, war ihm >cine ganze Baarschast gestohlen. Cr stellte den üdischen Wirth zur Siede und gerieth mit ihm, al? Vieler sich weigerte, da» Geld zu ersetzen, in einen thätlichen Streik, d.r lnmit endete, daß der Arbeiter erschlagen wurde. Der Jude suchte die Leiche zur Seite zu schaffen, wurde aber hierbei h.-mcrki. Ilm 5 !lnr Morgens erschien vor der Schenke rin niigehenrer Hause, in» an dem Juden Rache zu üben. Dein Wirth gelang es, -u enttoininen: von seiner Schenke blieben aber mir Trüinmer übri>. Uni !> Uhr Morgen» hörte man hereitS ans viele» Slrafie die Ruse: „Hiirrah, lo» aus die Inden! Sie haben einen Russen <rschlagen!" D.:.< Hau» tiiikS armen Schneiders siel zuerst dem wülhcnLe» Hausen zum Opfer. In einem Nuaenhlick waren alle Feusier und Thnrcn eingeschlagrn lind iüminlucheS HanSgerath ans die Straße geworfen, wo es vom Volke, vorzugsweise von de» Weibern, sofort in Sicherheit gebracht oder auch gleich vernichtet wurde. Al: hier nichts mehr zu zerstören und zu rauben war, machte der Hanse Halt, ungewiß, wohin er sich jetzt wende» solle. I» diesem Augenblick erschien der Polizenueistcr und überredeic die Menge, anSeiiiandcrziigchen. Aber alle seine Aufforderungen und Er mahnungen, leine Worte: „Liebe Freunde, gehet um deS Himmels- Willen »ach Haus-, es gilt euer Wohl!" waren srnchiloS und wurden mit Schreien und Zischen bcantworiet. Unterdessen war e» den An stiftern gelungen, die Masse zur Foriletzniig de» Zerstörungswerkcs z» bewege», und lenkte der Hause seine Schritte zunächst »ach der Schiedowaja, wo ei» uniue»>chiiche- Wülhen begann. Alles, w -S den Tobenden in die Hände siel, wurde vernichtet. Die Polizei hatte den Kopf verloren. Miliiair war wenig vorhanden, »nd diele Wenige», welche aus dem fünf Kilometer von der Stadl cnr- serniea Lager geholt waren, besandc» sich über dem steten Versoigen der Menge in einem erschöpft n Zustande. Um 12 Uhr Mittags erhielte» die Aniisemiten durch Arbeiter vom Ouai Zulauf; der ganze Hause bewegte sich jetzt zur Shnagoge hin. Hier wurde em russischer Comims erschlagen und dadurch Lel ins Feuer gegossen. Viclc Juden mieden von den Rasenden unlcr Hurrahrusen in die Höhe ge hoben »nd dann aus das Pflaster »'edergeschineltcrt. Um 2 Uhr Mittags hörte man endlich aus dem Neuen Bazar Trommelschiag und gleich daraus G wchrialve». Da- Militair hatte den Beleb! erhallen, blinde Schuss' aus die Menge abzugeden. Dieser Beseht reizte aber de» wnlhendcn Hausen noch mehr aus. Tie Svidate» wurde» mit Steinen dcworsen und sogleich ein Skugrijs aus das Haus deS reichen jüdischen Kaufmanns Eiizer unternommen. Was von außen zu erreichen war. wurde zertrümmert: ins Innere konnte die Menge aber nicht dringen, da die Soldaten alle Eingänge mit dem Bajonet verthcidigtcn. Jetzt crichicn von Neuem der Polizei meister und sorderle zum AnSeinandergehen aus. Freilassung der bi» dahin Vcrhasicten und An.lieseruug des jüdischen Schankwirths war die Bedingung, welche ihm gestellt wurde. Ungeachtet der Drohung der Ruhestörer, daS Gesängniss zu stnrme», und der persön lichen Gesahr, welcher der Poiizeimcister selbst ausgi e.i war, wics er alle Bedingungen zurück. Als jetzt die Menge wiederum eine Verstärkung vom Q»ai der erhielt und die Plünderung und Zerstörung in nock größerem Maße als linder sortgeietzl wurde, erhielten die Soldaten von Neuem den Beseht, blinde Schüsse aus die Minge ab- zugebc», wobei aber wahrjcheiiillch aus Beruhen oder in der Eile wirkliche Schüsse in die Menge abgcjeuert und mehrere, darunter ein verabschiedeter Soldat, gelährlich verwundet wurde». In seiner Wnih keine Grenze» kennend, stürzte sich der Haufe aus den Neuen Bazar, wo um 4 Uhr Morgens kein Magazin mehr zu entdecken war. Dasselbe wiederholte sich fast ii> allen Straßen, in denen jüdische Lüden gelegen waren. Um 8 Ubr Abends endlich nabte die Hilfe; nngesühr AX) Kosaken erschienen und im Verlaus einer halben stunde waren die Straß.» gerriiiigt; nur in den Voesu.d. n lärmte cs noch weiter. Die Nacht verlies vollständig ruhig, nachdem nach
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite