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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-27
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1883
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uag" von aselli zum pov.c hat kreise eiben eßliä, »ß er Aus ! die weil schast l. ein mten »chm- ndten breise math euter- voena sranl- latirt, rinzen erde». enstoß indrn, mden. :ovinz Feuer nndet. , «Nt l böS- oüthcl ausen. a hier ireau" miette n und ter 11 i Ilssr. uo«t»- Et" >u« irix 10».3. Erfcheivl täglich früh SV, Uhr. Leö«t1i»ir und TlPetMs» Johanuesgast« SS. HPrech-uu-ru der Uedartt»»: Lonulttag« 10—13 Uhr. Nachwittag« ö—8 Uhr. tz» »u RXH-S» U»,«t«»Ur M^mtcrl««, »ch« Ich »u »>»»««> mcht »<r»m»tu4 »««tz«« du» für »ts »i»ftf«l,e»K« R««»« k«f»t»«te» Z»Ier«te u» «scheut«^» kt« » »kr Nachmtttau«. «,»«««- »»K Festt««e« früh dt« V.K Uhr. 3» de» fSr ZKs.-^matz«: v«t» Me««. Uuiuerfitäwftraße 31, L»»t« Ldsche» Kathari»««straßr IS,». »t« »tzr. Uch.ngtr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- »nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,L««. Adannementsprris viertelj. 4'/, Mk. mcl. Bringerlohu 5 Mk.. durch die Po» bezogen 6 Mk. Jede einzelne -lummer 20 Pj. Belegexemplar 10 Pj. Gebühren lür Extrabeilagen ohne Postbesörderung M Mk. mit Postbesörderung 48 Mt. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut »njerem Preis- verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. ^»178. Mittwoch dm 27. Juni 1883. tleclamen unter dem NedaetionsÜrtch die Spaltzeile 50 Ps. Inlerate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»eou»>srnnäa oder durch Post nachnahme. 77. Jahrgang. -t-is -t-17 -i-18 -i-14 -fl IS 4-is 4-14 4-15 4-IS 4-14 a kkorck- o» l-ukt- ixt usob «r 6«n- ösmlicü sio»t«ed- Hiruien Kimiar- e»<t ,u« «»UM. Isriled« Amtlicher Theil. Bttoiitlmchmlr. Di» Herstellung verschiedener Trolloirübergänae in einigen Straß« d«, inneren Stadt und der Vorstädte soll an einen Unternehmer in Lccord verdungen werden. Die Bedingungen ftr dies« Arbeiten liegen i, unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau-. Zimmer Nr. 1«, au« und Wem« daselbst eingesehen resp. entnommen werde». Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „rrottotr-Uebergänge" K«fehen ebendaselbst und zwar bi« zum 29. Juni ds«. IS. Nachmittag« S Uhr eiozurcichen. Leipzig, am rs. Juni 188S. Des Naths -er Gteedt Leipzig Gtrntzenknn-Depntnttp». vtliemtmch«»«. g» »userer Lerwahruna befindet sich etn breiter, üotter, „l«e»ee M« «tt Grauat aufsatz »«» Gerten, welcher um 3. vor. Alt«, zu «wem und von dem Mensche», welcher den in den Händen de« Pfandleihers, al» di rtuer Legitimattou gefragt hat, zurü,' La der Ring nicht aus ehrliche Mtuschtn gekommen zu sein scheint, so wird der unbekannte Ligen »hümer de« Ringe« ersucht, sich ungestumt bei unserer Kriminal Abtheilung zu melden. Leipzig, am Sb. Juni 1883. >«« P»tt,et»A«t «er Linkt ketkrtg. Bretschnetdsr. K. >en Pfandleiher gebracht tz hat bewirke» wollen, r den Ueberbringer nach a worden ist. tu den Besitz de» sragl. VekanntmachlMß. Erstatteter Anzeig« zufolge «ft das für de» Kellner Wilhelm Richter au» Dessau unterm 1S./8.1879 vom uuterzeichaeten Polizei- Amu au-gestellte Dienstbuch verloreu -egaugeu. «Ir bitte» t« Nuffinduug»salle um schleunig« Ablieferung diese« Buche«. Lechzt«, de» 34. Juui 1883. La» Poltz«t-A«t her Ltakt Lrtpzt,. Bretschurtder. G. Freiwillige Verßeigerung. voa dem uuttrzrtchneten köuialichen Amtsgerichte soll Ke« r». yunt 188S auf Latrag da« Fra»en Magdalrnen Dorotheen »erehel. Schenk uek. sttuAar tu Plagwitz und drin Kaufmann Herrn Johann veturich Gufta» G»üge i» Plugwttz zugehörige, dasetbst an her Liudenauer Ltraß« unter Nr. Ist gelegene Grundstück, Nr. IK de« Brandeotasters, Nr. 83 de- Flurbuchs und Foltnm 38 de« Grund- und Hypothekenbuche« für Plagwitz, welche« Grund- stück am 11. Juni 1883 ohne Berücksichtigung der Lblaften auf 14,46V Mark gewürdert worden ist, unter den in der Gerichtsschreiberei de« könig. lichen Amtsgericht« Leipzig. Abtheilung II, ausliegendcn Bedingungen au hiesiger Amtsstelle frciwilligrrwrtse versteigert werden. Leipzig, am 13. Juni 1883. »Sntgl. Awt«ßertcht kaf., AKthetlung ll. Dteinoerger. lstilligung der Fa loschen Kirchengesetzgebung nicht au- diplo matischen Rücksichten jetzt zurücknehmen will, welche die lolitit de« Eentrum« und der Curie beute noch genau für o schädlich für Kaiser und Reich erachtet, wie zu der Zeit, al« auch Fürst Bismarck mit der gleichen Losung in den irchenpolitischen Kamps eintrat. Dieser Minorität steht eine Majorität, meist an» höheren Negierung-beamten be sehend, gegenüber, welche unter der Führung de« Grase» Wilhelm Bismarck di» unbedingte „Gouvernementalität", den Wechsel der Tactik nach dem Willen der Regierung, aus ihre Fahne geschrieben hat Bei dieser Sachlage sind natür lich Conflicte unausbleiblich und die kirchenpolitischen Pri»- cipiensragen haben einen solchen hervorgeruscu. Die Folgen desselben sind sür diesen Augenblick noch nicht abzuseheil. Man staubt jedoch nicht, daß es gegenwärtig zu einer Secession innerhalb der sreiconservativen Partei kommen werde, son dern man macht sich eher daraus gefaßt, daß eine Anzahl von älteren Mitgliedern der Minorität, dein Beispiele de« Grasen Bethush-Huc folgend, ihre Mandate niederlegen werde. Für daS Bcrhältniß der beiden Mittelparteien, der nationalliberalen und sreiconservativen, zu einander wäre ein solches Vorgehen gewiß nicht förderlich. Unsere Freunde »atten viel mehr Berührungspuncte mit jenen gemäßigte» Conservatwen, welche wenigste»« eine sreisinnige Kirchenpolitik triebe». nöthigensallS auch ln Widerspruch mit der Regierung, al« mit jenen Elementen, welche nur ihre unbedingte Regie« rungssreundlichkeit von den äußersten Rückschrittlern unter- cheidet und welche auch bei der jetzigen kirchenpolitischen Vorlage wieder die Geschäfte der conservativ-klcrikalen Allianz Uhren. E< wird jedenfalls schwierig sein, daS alte Berhältniß durch die selbstständigere und liberalen Gedanken zugänglichere Minorität ausrecht zu erhalten. Wir können es den Herren nicht verdenken, wenn sie neben den mühevollen Leistungen im öffentlichen Interesse nicht auch noch die Angriffe de« ganzen osstciösen Choru«, sür tvelchen die Publikation der „Norddeutschen" das Alarmzeichen war. aus die Dauer ertrage» wollen. Da» Eine erhellt sür jeden Unbefangenen: e« ist abermals eine große Concession für die Politik de« Herrn Windthorst, daß die RegierrmgSpreste in sein Horn stößt und die sreiconservativen „Cuilurpauker", „welche die Fortsetzung de« Culturkampse« auf ihre Fahne geschrieben haben", «»greift. — Die Mittelparteien werden durch dir Schuld der Regierung von der Reaction und dem Ultra- monlanismuS einerseits, von dem Radikalismus andererseits immer mehr zerrieben. Ob zum Bortheil oeS deutschen Vater landes. da« wird die Zukunft lehren, in welche wir nur mit Bcsorgniß blicken könne». Nichtamtlicher Theil. Die Freiconservativen und die preußische kirchenpolitische Vorlage. Wenn Schadenfreude nicht in der Politik ebenso wie im gewöhnlichen Leben ein unedle« Gefühl wäre, so hätten wir allen Anlaß, sie den Freiconservativen gegenüber in diesem Augenblick zu äußern. Mit vornehmem Naserümpfen, vom Piebestal der Selbstgenügsamkeit herab, hatte da< freiconser- vativ« Parteiorgan die- Nationalliberalen anläßlich deS Rück tritt» 1eS Herrn von Bennigsen behandelt, in unfehlbarem Docenteiton hatte die „Post" unseren Freunden eine Vor lesung zehalten Uber die Aufgaben und die fruchtbringende Arbeit der Mittelparteien, mit ucberhebung hatte eS über die Meinungsverschiedenheiten aeurtheilt, welche über dir Behänd lung der kirchenpolitischen Vorlage angeblich innerhalb der nationallileralen Partei vorhanden waren. Jetzt erfährt die erstaunte Belt, daß dieselben Meinungsverschiedenheiten, aber in erhebst« stärkerem Maße, im Schooße der sreiconservativen Partei vor-anden sind und daß sie dort leicht zu Krisen führen können, dn Bestand der gesammten Fraktion zu gefährden. ES ist begreiflich, daß die freiconservative Parteipresse über solch, Zwistigkeiten vollständig geschwiegen hat. man bringt die wunden Stellen der Partei nicht ohne Noth zur Keinttniß ter Grgncr, man giebt die Schwächen der irrenden Freunde acht gern der Kritik de« Markte« Preis. Man kann e« aub versiebe», wenn erst die osstciösen Organe diese Vorgänge zur öffentlichen Kenntniß bringen, nachdem die gouvernemmtalen Elemente innerhalb der Fraktion den Sieg davongetra>en haben, aber absolut unverständlich ist die darauf erfilgte osficielle Kundgebung de« FractionSvorstandeS der Freicoiservaliven, welche sich daraus beschränkt, zu er klären, di> Darstellung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" si „im Wesentlichen" falsch. Unwillkürlich werden auch Diejmgen, welche sonst von der Wahrheitsliebe der Osstciösen nicht allzu hoch denken, diese Erklärung etwa» zweifelnd «ufnehmen, denn die Hintermänner de« „freiwillig- gouverncmnlalen" Blatte« pflegen über die inneren Vor gänge in Kn konservativen Parteien durch persönlich nahe stehende Algeordnete stet« gut unterrichtet zu fein. Der Br griff Desiv, wa« „wesentlich" ist. ist bei den verschiedenen Gtandpunten ein relativer, besonder« aber muß e« befrei» den, daß man von freieonservativer Seite nicht sofort dal „wesentlich Richtige mittheilt. Man führt zwar dafür al« Erklärung an. Uoer die Vorgänge innerhalo der Fraktion sei d«< FrctionSgeheimniß proclamirt worden, welche» auch der vorstad nicht eigenmächtig verletzen könne, die Jnsor «otionen er „Norddeutschen" seien di« Folgen r««r nicht zu rechtseiiqenden Indiskretion. Indessen bei »me, s wichtigen Angelegenheit hätte wohl bi« jetzt scho» eia FractionSbschluß derbeigesührt fein können. Welche Berichtigungen der osstciösen Kundgebung aber auch imme noch erfolgen mögen, Do« steht fest, daß inner halb der Ficonservativen Partei eine Minorität der älteren Mitglicderbrsteht, welche ihre au» Uebrrzeugung abgegebene egung, die wir als eine Felge der ganze» > gceerener rinnen,er ,one» armem,me veamie angkilenr, m einer durch nichts gerechtscrligten und durch I kemselden Verhältnis; auch Vertreter ter anderen in Armenien in Nachgiebigkeit deS Staats vorausschen I webnenden VelkSstämme in de» Verwaltung«- und Instizdienst da» verliegende Gesetz den Friedens,'chtuß I berufen werde»; die Polizei- und Gendarmerie muß von haben, al» daS Wiederaufleben und die Steigerung der ultra-1 Vorschläge gemacht werden; „Entsprechend der Zahl ein- inonlanen Bewegung, die wir al» eine Folge der ganzen ^ geborener Armenier solle» ^armenische Beamte angestellt, in nickt« erwiderten müssen. Wenn daS vorliegende Gesetz „ „ besiegeln würde, könnte man e» sich vielleicht gefallen I Grund aus rcorganisirt werden; gerechte Vertbeilung der lasse», allein die Ultrainontanen baden ja nicht in. Geringsten I Steuern ohne Benachtbeiligung der Staatseinkünfte." — So ein Hehl daran« gemacht. Las; sie in de», nnnmel'r Er I lange die Pforte zögert, die noch ter Erledigung darrenden, reichten nur die Aufforderung und Ermntlngung zu weiterem l der Türkei durch den Berliner Vertrag auserlegten Verbind- Kampf gegen die ganze neuere kirchcnpotitische Gesetzgebung l lichkeite» zu erfüllen, darf sie nicht darauf rechne», daß die erblicken. Und wer möchte angesichts ter ga>,,e» Sachlage I Mächte »>it besonderein Nachdruck die Erfüllung der zu und der herrschenden parlamentarischen Eonstellatio» daran I Gunsten der Türkei stipulirten, aber »och nicht knrchge-nhrten zweifeln, daß dies nicht der letzte Erfolg der UUraniontancn I Artikel de» Vertrages fordern. Auf ein derartiges Gesuch gewesen? Wir werden vorausfichttich von Session zu Session I haben, wie Said Pascha, der türkische Botschafter in Berlin, neue Kirchenvorlagc» zu erwarten bade»; ein Stein um de» I meldkt, Fürst Bismarck und die übrigen Vertreter der Mächte ankern aus dem Bollwerk der Maigeletzgcbung wird ad-1 ablehnend geantwortet mit dem Hinweis, daß die Pforte erst gebröckelt wrrde». eine Scbntzwedr »in die andere gegen hicrar-1 ihren chische llebergrifse und Herrschsucht wird verschwinden. Und > Seite Leipzig, 27. Juni 1883. * Herr von Bennigsen hat an den Vorstand der na tionalliberalen Partei da» nachfolgende Schreiben gerichtet: Hannover, im Juni 1883. Hochgeehrte Herren und Freunde! Die so anerkennenden und freundlichen Worte, welch« Eie an mich im Namen und Austrage der nationalliberalen Fraktionen de» Reichstage« und Abgeordnetenhauses richteten, haben in mir Gesüble de« lebhastesten Danke- erweckt. Zugleich führen dieselben mir immer wieder von Neuem das Schwere und Schmerzliche meine« Entschlusses des Austrittes aus den Parlamenten vor die Seele. Seit einer langen Reihe von Jahren mit Ihnen menschlich und politisch in Freud und Leid, in angestrengter und viclsach erfolgreicher Arbeit sür die nationale und freiheitliche Entwickelung unseres Vaterlandes während einer Zeit großer Umgestaltung aller Verhältnisse per Kunden, empfinde ich schwer da« Aufhören unserer gemeinsamen Thütigkeit. Wohl war dieselbe — auch abgesehen von den in den letzten Monaten unnatürlich ineinandergrcisenden gleich- zeitigen Sitzungen de« Reichstage« und Abgeordnetenhaus«- mit mancherlei Hindernissen und Opfern sür fast einen Jeden voa uns verbunden. Schon seit Jahren habe ich gttühlt, daß ich weder im Reichstage, noch im Abgeordnetenhaus, noch in meiner umsasscnden und verantwortlichen Wirksamkeit an der Spitze der provnizialftändischen Verwaltung in der Lage war. meine Pflicht vollständig so zu erfüllen, wie ich eS wünschen mußte Alles Das blieb, wenn auch schwer erträglich, so lange für mich die Möglichkeit einer erfolgreichen Thätigkeit sür unser Land und für unsere aemeinsamen politischen Ausgaben vorhanden war. In den letzten Jahren und insbesondere in diesem Frühjahre Hobe ich mich Inder aber immer stärker davon überzeugen müssen, daß die elnge- tretene Entwickelung unserer inneren politische» Zustände, bi« steigende Verbitterung der Parteien, der immer schärfer aus tretende Gegensatz zwischen der Reichsregierung und dem Paria mente, die kpaltung unter den Liberalen in wichtigen, selbst entscheidenden Fragen für mich zur Zeit eine auch nur einiger, maßen nützliche und erfolgreiche Thütigkeit im Sinne einer versöhnlichen und ausgleichendcn Politik nicht mehr ausführbar erscheinen lassen. Nach meiner ganzen Natur und politischen Ber- anlogung tief davon durchdrungen, daß sür unser neues deutsches Reich nicht- gefährlicher sein muß, al« da« Hervorkehrcn de- seit 1867 kaum mehr empfundenen Gegensätze- zwischen der berechtigten Stellung der Monarchie und der Parlament«, ei» immer stärker die Extreme zur Geltung bringender, haßerfüllter, leidenschaftlicher, mit persönlicher Bitterkeit geführten Streit der Parteien, welche doch darauf angew en find, mit einander ans dem gemeinsamen Bode» des Vaterlandes zu leben, Hab« ich nach schwerem innere» Kample zur Zeit einer Wirksamkeitkentsagt, welche, körperlich und geistig aus- reibend, sür mich eine Befriedigung nicht mehr gewährte, und dem öffentlichen Wohle und meinen politilchen Freunden einen irgendwie erheblichen Nutzen nicht versprechen konnte. Seien Eie überzeugt, dcß in den Tage» der Muße «nd Gamm lung, welche jetzt sür mich kommen, mir stets in dankbarer und lebendiger Erinnerung die vielen Jahre gemeinschaftliche» potttischen Wirkens stehen werden, welch« mich mit Hhnen so eng verknüvst haben und auch in Zukunft «erblinden halten werden. Die noi>l »«lenden und ehrende« Worte, welch« Eie mir zugrsendet haben gewähre» mir zugleich die mich erfreuende Ueberzeuguna, daß Sie nicht minder Werth daranf legen, daß trotz meines Ausicheidens aus den Parlamenten di« nahen freundschaftlichen und oolitischen Be ziehungen unter »ns dauernd erhalten bleiben. Ihr R. v. Bennigsen * Ueker die durch die Annahme der kirchenpolitischen Vorlage geschaffene Lage schreibt die „Rationalliberal Eorresponvenz": „Dar Kirchengesetz ist heute mit der conservatid-klerikalen Mehrheit, bereichert noch Lurch etliche Freiconservative und Fortschrittsmänner, in dritter Lesung definitiv Im Abgeordnetenhause angenommen worden- Wider spruch vom Herrenhaus« ist so wenig wie von der Regierung zu erwarten und da« neu« Gesetz ist sonach bereit- so gut wie fertig. Dir haben oft genug auSgrfUhrt, daß und warum wir die« Gesetz für einen Fehler und sür ein Unglück halten ES ist weniger der sachliche Inhalt der einzelnen Artikel wa« wir beklagen, soviel wir auch hiergegen rinzuwcntcn in der Voraussicht dieses fortschreitenden Zerslöriingsprocesses, den erfolgreich auszuhalten die Liberalen nicht die Krasl uns die Macht und theilwcise nicht einmal den Willen besitze», möchte man fast wünschen, daß ein rasches Ende gemacht wird. Die Ultramonlane» sind beute voll Hellen Jubels und baden alle Ursache dazu. An den Eonsegnenzen der jetzigen Situation werden wir noch lange zu tragen baden." * AuS Berlin wird osficiöS geschrieben: „Die von en Verpflichtungen Nachkommen müsse, ehe nach der anderen ite h>» Vorstellungen gemacht werken könnte». * Man erinnert sich wohl noch der seiner Zeit von den sranzösischen Journalen i» gehässigster Form inseenirten Deutsche»Hetze, welche damit motivirt wurde, daß feit langen Jahren gefälschte Ehini «Präparate, welche aus deutschen Fabriken stammen sollten, in den Pariser Hospitäler» Verwendung gesunden hätten, natürlich zum Nachtdeil der betreffende» Patienten. Deutscherseits wurde zwar Zug um Zug der Beschuldigung cntgcgengelreten und Londoner Blättern gebrachte Nachricht, welche den Kaiser I jtzre völlige Grundlosigkeit nachgewicsen, dennoch ivollen wir von Rußland nach Ems reisen läßt, um dort unser» I „jcht unterlassen, aus eine in einigen Pariser Soiinabend- Kaiscr zu begrüße» und kanu eine Zusammenkunft mit de», I blättern an ganz versteckter Stelle uulergebrachle Notiz Kaiser von Oesterreich zu habe», erweist sich als eine leere I hj„zuwciscn. welche aufs Deutlichste bekundet, daß nur Erfindung. Hier ist nicht» davon bekannt, und man versichert. I bewußte Persidic den deutschen Fabrikanten den oben daß von solchen oder äbulichen Dingen nicht einmal die Rede I erwähnten Vorwurf machen konnte. Tkatsache ist nämlich, gewesen sei. Anßcr der Begegnung der Kaiser von Deut'chic.nd > paß die achte Kammer de« Pariser LriminalgerichtS soeben und Oesterreich während der Badccur des Kaisers Wilhelm I Droguislen Laeonibe, welchem die Ebminlieserungen in Gastein ist von Monarchenbegegniingen in letzter Zeit nicht I für die Pariser HoSpitäler übertragen waren, zu einjährigem gesprochen worden. In diplomatischen Kreisen wird allerdings I Gefängnis; wegen betrügerischer Lieferung einer gänzlich eine Zusammenkunft des Kaiser« von Oesterreich mit dem I nutzlosen und sogar schädlichen Substanz, LeS Einchonivin, König von Italien, welche bekanntlich seil längerer Zeit I vcrnrtbeilt hat. geplant ist, iw Lause diese» Jahres für möglich gehalten, dock I , steht auch darüber noch gar nichts scsi." I * Zu dem Proceß gegen Luise Michel wird der "Der Wortlaut der lateinischen Ansprache de S ! "K"n>sck>en Zeitung" an» Pari« vom 24. d. M. geschrieben: päpstlichen Nuntius zur MoskauerKaiscrkröming. Msgr. I Da« Urthe.I. welche« das Pariser Schwurgericht heute gegen van'nntkstcki. an den -s are>I wird jetzt vom „Momteur I hat Aufsehen gemacht; IM Allgemeine» ist de Rome" veröffentlicht. Tie politisch mteressantesle stelle! lautet: Da dem Papste fürwahr nichts angenehmer und I ^ tzienheidigungsredeu i^nde. w^en. ergriff die D,aa!«behö!de erwunschtcr sein kan», als dag zwischen dem apostolischen I nochmals da» Won, um die Behauptung aufrecht zu erhalten, daß Stuhl und der Negierung Ew. Majestät feste und dauerhafte I der Proecs, keineswegs ein politischer sei, sondern daß es sich einzig Eintracht herrsche, z»in Besten der katholischen Heerde, die I um gemeine Verbreche» und Vergehen handle. Der Präsident von den Grenzen des kaiserlichen Reiches »msaßt wird, so I tragt dann die Angeklagte», ob sie »och etwa» zu sagen hätten, seht er auch inbrünstig zu Gott, das; die neulich in der I Luise Michel erhob sich und sagte: „Der Generaladvocat behauptet, ewigen Stadt atS Gr.mdiage und Sicherung dcrZukui.fl I ^.K "b dieersteder Angeklagte» bin La dem so ist. so muß ich 7:'T" W KSA8 ««'rWVÄ'x der Herrschaft En. ..iajeilät flch glücklich und gecelklich I habe. Ja! ich nehme die Nolle eine» ersten Angeklagten entwickeln mögen, da er sicher >si, daß,Zvenn die Einträchtig,,, H,jt hg^ ich meine Person zum Opfer gebracht, mit dem apostolischen Stuhle sich von Tag zu Tag »»»'er I «der ich wiederhole, daß ich eine politische Angeklagie bin. Der mehr befestigt, Ew. Majestät und die Ihr »nterstchcndcn I Proceß ist, was der Generaladvocat auch sagen mag, ein politischer. Völker davon die herrlichsicn Früchte ernten werben." Dem I wird ein politischer. Die- werden die Geschworene» nicht aus dem „Moniteur" zufolge hat der päpstliche Gesandte auS seiner I Auflr verlieren. Was null ich? Tie Revolution! denn sie >mrd das Audienz bei Alexander III. die llcberzciigung gewonnen, daß I Elend vertreiben. Die Revolution I Aber Sic wissen >a schon, haß sie rwisckwn'd^Enri^^ zw schen de. Enrle mid dcr rusnschcn Reglcnmg sichlmmer I daß die gegen sie erhobene Anklage unbegründet sei. zesier und fruchtbringender erweisen werde. Ob ,edoch die I woraus sich die Geschworenen zur Berathung zurückziehen. Die Menge beiderseitige Stellung zmn pplmlchc» KatholiciSninS nicht I i,„ Saal ivar in großer Erregung, al« die Geschworenen wieder über kurz oder lang wieder störend in die neue Entente ein-1 erschienen. Denselben waren 35 Fragen gestellt werden. Ihr Spruch ist greifen werde, ist jedenfalls unsicher. I verneinend für Mareuil, Ensroy, Martinct und Frau Bouiltet, * Der türkische Minister deS Auswärtiaen bat dieser I ^iahend für Luise Michel, Ponget und Moreau. läßt hier aber - , , ' k ' ! "»ldernde Umstände zu. (Murren unter der Menge.) Präsident: nut einem der srcniden Iotschaskcr c»u s^dere das Publicum a»s, da« tiefste Schweigen zu beobachten, da« Entschictensie gegen die Eimmschnng der Machte m dw I lasten Sie Mareuil ier tst der einzige der Freigesprochenr», inneren Angelegenheiten der Türkei protesiirt, da dadurch die I welcher in Hast wart eintrete». Mareuil erschein,. Der Gericht». bedanernSwerthesten Folge» bervorgeruse» und die Unordmmg I dos spricht die Freisprechung von Ensro», der Fra» Voittllet, und Verwirrung vermehrt würden. Die Situation in Albanien I Martine! und Mareuil aus und bestehlt die sofortige Freilassung sei ein Beispiel davon. Europa, mit England an der Spitze, bestand in diesem Falle c»is einer Vergrößerung Monte negro« und bekundete daniit eine geringe Kenntniß der Ge fühle der verschiedenen Nationalitäten. England namentlich leide an einer Manie, Reformen in der Türkei zu erzwingen. des Letzter». Die Berurthcilten, Luise Michel, Ponget und Moreau, werde» hierauf eingesührt; der Präsident tdeilt ihnen den Spruch der Geschworene» mit und fragte sie, ob sie noch Bemerkungen zu machen haben. Die beiden erster» aniworlen mit Nein; Moreau demerlt: ,Hch habe zu sagen, daß ich seit sechs Jahren von einer Bande Ausbeutern ansgebrulct werde und ich werde eS Immer sein!" Der Gerichtshof die sich selbst im westlichen Europa als undurchführbar er-1 .sil,; sich zur Berathnng zurück, die ungesälir eine halbe Stunde weisen würden. I dauert, »nd verkündet das Urtdeil, welches Thiery und Carpet bin Nach dem „N. W. T." lautet die Adresse, welche die I ^"'.»'unoinm) zu 2 Jahren Gefängn.ß nnd 300 FrcS. Geldstrafe: katholischen Bergs,ämme der Malissoren in Al-i^'.'st Michel zu 6 Jahren Zuchthaus nnd 10 Jahren polizeilicher banien dem österreichische» Gencralconsnl in Scnlari übergeben haben, folgendermaßen: Erhabener Kaiser, großniächtigster Monarch! Dich, der Du „der Gerechte" genannt wirst unter den vielen Völkern, die Du be herrschest, Dich rusen wir an uni Gerechtigkeit, Gnade und Hilfe, wir, die Latiner-Lkipetaren, die da vereinigt sind seit 503 Jabrcn Ueberwachung, Ponget zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren poli zeilicher Ucberwachung und Moreau zu 1 Jahr Gefängnis, und si» FrcS. Geldstrafe verurtheilt. Starkes Murre» im Saale bei Bei - kündigung deS UrthcilS gegen Luise Michel und Pougrt. Besonders erregt ist die Gruppe der Ädvocaten, von denen ei» großer Theil das Unheil laut mißbilligt. Präsident (zu den Angeklagte»): Sie baben drei Tage, um Berufung einzuleqen. Lnlse Michel: Niemals, mein im Kamps sür das Evangelium gegen den Islam. Groß ist unsere I H„r! Sie haben sich »in die Richler des Kaiserreichs zu lehr vcr Noch. Erhabener Herr, den» der Türke und der Grieche (loll hciflen I gemach,, als das, ich Bernfling einlegen künme!" Die beide» der griechiich.Iacholiiche Ehrist) bedrängen uns hart. Ww baben durch I Vernrtheilten schweigen. Bon vielen Le,len ertöne» »an Jahrhunderte dem-ullan «reu gedient und ihm als ordenIlicheUuter-1 Pi« P„se: „Es ,cbe Luise Michel!" Die Franc» schwingen thanen reichlich Da-gegeben, waö er reichlich verlangt. Und jetzt bedroht I jhre Taschentücher und die Ber»rthc>ltcn grüße» iche Freunde, bis uns, uberzieht uns dcrPadifchah wn Krieg.erlödtelunsere Kinder, er I sw «,blich auS dem Gerichts,'aale verschwunden sind. Poe de». verbrennt unsere Häuser, er zertritt »nsere Saaten, er zuchiigt »ns schwer, ohne daß wir gefehlt hoben. Er behandelt un-s wie Rebellen und wir sind doch keine Rebell »; wir wollre» ja ihm angehüren. er -aber verkauft uns mit Land und Leben an den Griechen, an den Justizpalaste hatte sich eine ziemlich große Menge angefaiiiinelt, die Hochrufe aus Luise Michel und die Eoinmune »»»brachte. Sie wurde aber von der Polizei schnell auseinander getrieben. Luise Michel ward gestern Abend nach dem Gefängnis; von Saint-Lazare Szernagorzen. dem wir »ich, aiiachörcn wollen und der uns Feind I „cbracbt. Der „Jnlransigeanl" versichert. sic sei durchaus ruhigen ist. Und darum, o Herr, der Du in Gerechtigkeit herrschest über I;g.„iu,l,s ,,„d das Urtheil, das sie betroffen, habe aus sie keine» Lhristen und Griechen, über MoSIini »nd AuLere, der Tu dem Zigeuner I Eindruck gemacht. selbst sein Recht gewährest, darum flehen wir Dich an und werscn uns I . . .... .. zu Temen Fußen, erhöre uns. verschließe nicht Dein Ohr und lasse I * Präsident GrLvv ist M kirchlichen Fragen nicht nicht geschehen an u»S jenes Unrechl, daS man beabsichtig». Neige I so sckiliinm wie seine Minister und die Mehrzahl seiner Deinen Herrscherstab und nimm uns aus, Tu, dessen Gnade nur I LaiidSlenlc; er weiß die Freundschaft mit der E uric a»>1» schon so viel verdanken, der uns Priester, uns zu erleuchte», gesendet I ;u schätzen, weit sic der Zukuiislspolitik der heimgksnchten und der unlercn Hunger so oft gestillt hat: verlasse uns >>üht, IDienste leistet und in den fremde» Weltlhcilcn 2 w" „ns z» Fußenund T,r wollen Eirene ^ französischen Eimluß Propaganda Macht. Der Pap ft halten, weil wir wissen, daft Dn e n gnädiger verr bist und Dn »nr I , ein Wort zu sprechen brauchst, damit wir erlös, werden Weil wir .<2'» kennt seine Leute ..»d verwende deshalb Gk.-vh m.k wissen, daß Du uns bewahren wirst, so .S D,r gekillt, vor der ^fola gegen Ferr» AnsangS wollte Grdvh cmren da« Wnih de- Türken und der Habgier des Grieckn-n und Ezernagorzen. I Schreiben als Privatsachc behandeln, aber schlieglich hat darum Herr, nimm uns aus in Dein ruhmvolles Reich. Oesterreich. > er dock, den Ministerratb daran betbeiligt und veranläßt, Ungarn, oder gewähre uns Hilfe. Also flehen zu Dir die lateinischen I daß Fern, pulor pecoavi bekennt und in der Form zu Stamme der Kastrati, klcmenti. Hot» und «rasnice. Der Bannerherr. I Kreuze kriecht, wen» er auch in der Sache selbst coneordatifch E» genügt, binznzusügen. daß diese ?lrrcffe ii„ Lager von I tzlrchxn muß. so lange die Mcbrbeit Vor Dcpntirten- Tuii mit Beihilfe von katholischen Geistlichen abgesaßt I k^imer weder die Bußsabrt nach Lanoffa «och die Trennung worden ist. I yxr Kirche vom Staate beschließen will und die Stimmung "In Bezug aus die armenische Frage wird den I im Laiite aiitiklerikal bleibt. Daß der Papst von oben herab „Daily NewS" au« Varna vom 22. d. tclegraplsirt, daß die km die Politik cinzugrcisen und Gesetze sich z» verbitten wagt, Pforte, den Vorstellungen Englands und TcutickilandS »ach-1 die in Frankreich längst erheischt wurden, beweist, wie gering gebend, einen Bericht über die in Armenien eüizuflihrciikeii I er dicke dritte Republik »nv ihren Präsidenten, dem er auf Reformen ansgcarbeftcl habe, in welchem u A nachstehende k italtenis h schreibt, was dieser sich erst übersetzen lasten muß»
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