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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-02
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1883
- Autor
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I>. nnr dt« '/,S Uhr Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Handels- and Geschiistsverkehr. Auflage L8,LV«. Zidonnementspreis viertelj. 4'/, Mk. iacl. Bringerlohu b Mk.. darch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage« «due Postbeförderung 39 Mk. «it Postbejürdenuag »8 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriften laut »»ferem Preis, verzeichnig. Tabellarischer u. Zisfccusatz nach höher« Tarif. Ileclamen nuter dem Ledartionsstrich die Spaltzeile 20 Ps. Inserate sind stet« an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praemumremic» oder durch Post nachnahme. ^L45. Tonntag den 2. September 1883. Amtlicher Theil. Scffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, a« S. Septdr. 1883, Abends «'/, Uhr. im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Bericht de» Bau-, Ockonamie- und Finanzausschüsse» über: ». Verkauf v»u Beuarcal, gelegen zwischen der Schillerstraße, PeterSstraße und dein PcterSkirchhof. an die Deutsche RcichSbank: d. Ankauf des Grundstücke» der ehemaligen Heilanstalt für arme Augcnkrankc; e. Ankauf zweier Parzellen vom Leutzsch« Schullehn; ck. Verkauf zweier Villenplätze veS zwischen der BiSmarck-, Hiller-, Sebastian Bach- und Hauptinannstraße gelegenen Baublocks. II. Bericht de» Verfassung-ausschusse» über da» Regulativ nebst Tarif für daS Droschkenwesen. III. Bericht dcS Stiftung«-, Bau- und OekonomieauSschuffcS über den Parzellirung-plau für in Reudnitz gelegenes Areal dcS JobannishöspitalS. IV. Bericht deS StistungS- und Finanzausschüsse» über den Wegfall der Expedienlenstellc bei der ArbeitSnachweisungS- stelle und Einstellung einer Position für HilsSarbcit in das Budget. V. Bericht de» StisrungSauSschnsscS über ein Vergleichs abkommen mit Herrn Dürr bez. Mas Wiede wegen eines Geschenkes Seiten der im IohanniSstlft verstorbenen Frau Holland. Bekanntmachung. Der am Nationalscsttage Deutschlands, de» 2. Seplember in der ThomaSkirche abznhaltcnde FestgotteSdienst! findet nicht Vormittags 9 Uhr, wie in unserer Bekannt machung vom 24. diese« Monats angekiindigt war, sondern Vormittags Lv Uhr statt. Leipzig, am II. August 1833. Die Lircheninsprclion für Leipzig Der Superintendent. Der Rath der StadtLeipzig. v. Lrchlrr. vr. Georgi. Harrwltz. Vit Städtische Ar-ettsnachmeisnngsanßalt und deren Filialen betreffend. Durch da» freundliche Entgegenkommen der Herren Kaufleute: C Kohlfeld, Ranflädter Stkinweg n. H. Unrnh, Wcststraße l7. Julius Bachmau«, Ritlerstraße 27, Kebrüder Spilluer, Windmühlcnstraße so, LouiS Apitzsch, Ecke des Grimmaischcn SteinwegS und der Querstraße, G. H. Reichert, Neumarkt 42, vlebr. Kretschmar, Südplatz 11, und M. E. Harder, Nvrdstraße 65. sind wir seit Februar l88l in den Stand gesetzt worden, neben der Miihlgasse Nr. 7 im Hofe befindlichen Centralstelle unserer ArbeitSnachwcisuiig-anstalt an den genannten Orten Annahmestellen für Arbeitsangebote zu er richten und haben sich die genannten Herren der damit ver bundenen Muhe und Arbeit bisher dankenSwcrlh unterzogen. An unsere Mitbürger richte» wir aber wiederum die dringende Bitte, uns durch recht ausgiebige Benutzung der von unS getroffenen Einrichtung in den Stand zu setzen, unsere schon srüber ausgesprochene Ansicht, daß cS besser ist, dem Armen Arbeit, als Almosen zu geben, zur Thalsache zu machen. Leipzig, den 1. September 1883. DaS Armeudireetorium. Ludwig-Wolf. Zschau. 77. Jahrgang. Die Lage in Frankreich. entgegen. Auch die Form hat er beobachtet, den Tod deS Grasen Chamborv den Souveränen Europas durch Circular- Depcschc anzuzeigen und bereits legen die Höfe, den An forderungen der Etikette entsprechend, für den letzten der Bourbonen Trauer an. Die „Kölnische Zeitung" meldete vor einigen Tagen an« Mecklenburg, daß der Gras von Paris und der Herzog von Chartres in einer allem Herkommen und Anction Montag, de« S. September d. I. Nachm. 8 Uhr in der Restauration zur Wartehalle i» Plagwitz. Zur Versteigerung gelangen: 2 llommodtn, 1 lisch, 1 Sopha, 3 Bettstellen, 1 Waschlijch, 1 Älciberschrank, Stühle, Spiegel, Bette», Tasse», Teller, Kücheugeräthc, einige Äoldsachen re. Plagwitz, am 1. September 1883. Tie Ortögerichte. Uhlig. Nichtamtlicher Theil. Leda«. Da« Befahre« deS Wege» zwischen dem ehe maligen FrauSfueter Thore und dem neuen Schützenhaufe während der Zeit '/,S—S Uhr Nachmittags am 2. September v. I. wird hiermit für Fuhrwerk jeder Art untersagt nnd wird der Fährverkehr während dieser Zeit aus den Weg »o« neuen Schützenhause «ach dem Knhthurme verwiesen Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis 2V geahndet. Leipzig, am 24. August 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Wangcmann. > DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. z» Der Tag aller Deutschen, der VedauStag, ist heute Morgen angehrochrn, um im großen deutschen Vaterland« und überall da, Wo immer Deutsche wohnen, die Erinnerung an jene Großthaten vo» Fürst und Volk wacbzurusen, welche Deutschland zum Nationalstaat gemacht haben. Man hat es von einer Seite, wo Ucbclwollen nnd Miß gunst sich vereinigt haben, um den inneren Ausbau deS neuen deutschen Reiche« zu verkümmern, versucht, diesen Tag als die Feier eine» AricgSsesteS zu verdächtigen. Wir weisen diese» Vorwurf mit Entrüstung zurück, in dem stolzen Bewußtsein, daß daS deutsche Volk heute nur für die Segnungen des Frieden«, für da« Gedeihen deS Werke» seiner Hände erglüht und begeistert ist. In der That, unter den vielen RuhmeNagen unseres großen nationale» Kriege- hat sich nun einmal keiner dem Gedächtniß deS Volks so tief ein geprägt und sich so ungezwungen zu einem Fest der Erinnc rung an die Zeit der vaterländischen Erhebung entwickelt, wie dieser zweit« September. Wa« man auch für Bedenken und Einwendungen gegen die Wahl diese- Tage« zum nativ Vckamltmachllilg. Nachdem wir beschlossen haben, sämmtlichc Straße», soweit dies noch nicht geschehen, der Art umzunumertren, daß auf der, von dem Innern der Stadt au« gerechnet, rechten Seite die Häuser gerade Nummer», aus der linken Seite aber ungerade Nummern erhalten, diese Umnume» rtrung aber mit Airfany deS IahrcS 188S begonnen werden soll, soweit Nicht «N einzelnen besonders dringenden Fällen sich die Umiinnicrirung einzelner Straßen schon früher l nalen Gedächtnißfest .-rhobrn: unser Volk hat sich durch die nclhwendig erweisen sollte. .wird dieses mit de», Bemerken > kühlen Stimme» üb «bedenklicher oder unpatriotischer Rath „umeriruna ange ertigteu HauSlisten bei un» — RathhauS. > I 2 Elage. Zimmer Nr. 14 — zur Einsichtnahme auSaelegt Tage- fest, wi« ^ ,m «rste» Sabre entschieden hat. und lägt worden sind. ' I sich da» ernsterhebend« Fest nicht rauben und verkümmern. Die vethriligten Grundstücksbesitzer und Verwalter werden I Nachdem wir mehr al< zehn Jahr« diesen Tag vor allen ausgefordcrt. die Listen hei uns während der gewöhnlichen I andern an» der große» Krieg»z«it ausgezeichnet habe«, kann ErpeditionSstunde emzusehen und etwaige Erinnerungen gegen I g, die Richtigkeit derselben rechtzeitig bei un» rinzurrichcn. ^ ^ Ankunft de» iw««» Sevtember al» nationalen szclltaaeS launische und grieSgrämliche Leute sp ^ch Feste zu I tcmsclben Maße wie die Volksthümlichkeit und der nd jetzt zu trüb uud un", - ^^ch u»S Einfluß de«Munsteriums Ferry sich verringern, steigen Macht begehen. Mit Verlaub. daS st» i ^ v-utschen, und Aussichten der Prmzcn von Orleans. Die Plakate, st Manches nicht nach de», Sin», wa« dermale» "" ! vor einigen Tagen von der Polizei in Paris entfernt >,i>6 oescliiebt Aber ist es denn grrcchtfervgt, greicp , per französischen Negierung mcbr Besorgniß ° , »„rlichen, was wir erreicht haben und I als irgend eine Hiobspost au« Tvnkin ober Freude an al -p verlieren, sich trübem, vcr-1 Madagaskar vermocht hätte. Die Blicke von ganz Frankreich ewig festhaltcn werden, z einmal nicht I sind in diesen Tagen nach Frohsdors nnd Görz gerichtet und zweifelndem Grollen hmzugeben, ^ . .L,.l,,,e.,d ! die Wallfahrt nach dem Orte, wo Heinrich V. starb, nimmt llllo» nach Wunsch geht? 3st «s nicht gerade y leine ?IuSdchnu»g an, welche von den Machthabern in Paris „nd berrerkcbcnd, auS dem kleinlichen Partellkreit unseres v„,„uthet worden ist. Der Graf von Paris ist sich „„8 dem unerquicklichen Zank und Aerger > ^ Wichtigkeit des Augenblicks für die Zukunft seines Hause» polttstchen ^-beu-, ^ B-rdroffenh-it de« bewußt, in Frohsdors tritt er ganz al« Rechtsnachfolger d-S c» Tage», au« der M g. . . ^ an ! Grafe» Chambord auf und nimmt die Ehrenbezeigungen welche ilugenblicks heraus sich auizurichten r ^ ! ihm dort eriviese» werden, als den Zoll schuldiger Unterwürfigkeit den hohen, uns noch so neuen, über allem Hader der Parteien , - . . . erhabenen nationalen Gütern ? Wir haben noch lange keinen Grund, i-ncn wchinulhrg- mtf-g-ude» Ton. wie er früher di- Feste der Ennneru.^ au die Leipziger Schlacht kcnnzcichncte. m unsere neue national. Feier sich einsckleichen zu lassen. WaS wir in 1^" ^ — deren Gedächtniß wir heute wieder auffrischen, geschassen nno, px,„ aUcrgewöhnlichsten Anstande Hohn sprechenden m>8 bleibt unö erhalten und kann ancl» unter Weise nach erhaltener Anzeige vom Tode de» Großherzogs "r^g-n. das bleibt uns -n mie Friedrich Franz II. den Wunsch ausgesprochen hätten, jeden Widerwärtigkeiten dcS politische g ! Verkehr mit dem Fürstenbause abzubrcchen, welchem ihre verloren gehen : ei» einiges große- deutsches rv .1 Mutter, die Herzogin von OrlLanS, angehvrte, weil e« ihnen Da» aber wollen wir fesihalten mit allen Fibern unseres > ^ p<,ran erinnert zu werden, daß diese eine deutsche Leeren» mit der Kraft unserer Hände und — wenn I Prinzessin gewesen. Wäre diese unglaubliche Absage in der li. wps'.l,,. ,8 aebeut — mit der Spitze unseres Schwerte». I Thal ersolgt, so wäre der Graf vons Pari« auch nicht in der die Gefahr eS gevenl '--P * > ^ ^ ^ geiocse». den Tod seines Verwandtm deutschen Fürsten welche» der greife Schirmherr . . - I zu melden, wie geschehen. Schon dadurch allein wird die Wilhelm, in stolzer Majestät hütet. Wohl stehen w I der Nachricht erwiesen, in Wehr und Waffen; aber die inneren wie die äußeren I Morgen Montag findet die Bestattung de« Grasen Chambord Feinde deS Vaterlandes haben sich gewöhnt, nach der Nieder-1 statt, die Royalisten Frankreichs werden diesen Anlaß benutzen. wersuna deS französischen Kaiserreiches an. Tag- von Sedan, um Zcugmß abzulegeu, wie groß ihre Partei ist, und solche ,ver,u»g vr» , a ' ' , ..... > Kundgebungen verfehlen bei der für Schaugepränge so sehr mit dem Deutschen Reiche als cmcr g g >- ! empsänglichcu französischen Nation ihren Eindruck nicht. Nur wieder zu beseitigenden Thatsache zu rechnen, v!» jeder > Fall würde daS Leichenbegängniß in Görz spurlos Richtung erscheint die Zukunft de« Reiche» verbürgt, nnd der I an den Franzosen vorübcrgchcn, wenn die Lage un Lande eknvürd'«« Träger der deutsche» Kaiserkrone kann e« al» das! dazu angelhan wäre, ihrer Eigenliebe zu schmeicheln, wenn «erterentwralung oe» I ^„^bliche große mllitairische und diplomatische welcher in H'ie erreicht sein sollte, schrumpft bei näher« sichtigung fast in nicht« zusammen. Der Kaiser von Anam, welcher den französischen Bevollmächtigten gegenüber feine Unterwürfigkeit an den Tag legte und de» Vertrag Unterzeichnete, ist nur von einem Theil feiner Unterthanen anerkannt, neben ihm hat sich sein Neffe als zweiter Kaiser aufgethan und endlich cpistirt auch noch ein dritter Prätendent. Der Kenr aller dieser Thronstrcitigkcitcn ist, daß der Kaiser von Anam so lange nicht von seinen Unterthanen als voll angesehen wird, als bis die BestätigungSurkundc von Peking eingetroffen ist. Der Unterzeichner deS Vertrages scheint diesen für ihn so gefährlichen Scbritt in der Hoffnung gcthan zu haben, daß die Franzosen schließlich den Sieg über die Chinesen behalten werden und daß ihm dann der französische Schutz werthvoller ist, alö der chinesische. Diese Auffassung könnte sich aber auch als irrig erweisen. Vorläufig steht der Vertrag nur auf dem Papier, Hue ist noch gar nicht von den Franzosen besetzt, sondern nnr die Befestigungen, welche am Ausfluß deS Hucflusse» liegen. Tie Truppen, welche die Besetzung von Hue ermög lichen sollen, gehen erst zwischen dem 10. nnd 20. September auS Frankreich ab und bis dahin kann die dreifache chinesische Macht, die bereits unterwegs ist. in Anam «in- getrosscn sein. Deshalb wird auch daS Geschwader unter Admiral Courbct demnächst nach Tientsin abgehen, um die von dort hcrkommenden Chinesen in Schach zu halten. Endlich ist die Lage dcS Generals Bouct, welcher sein Haupt quartier in Hanoi hat, keineswegs beneidcnSwerth und er wird vo» Glück sagen können, wenn er sich gegen die Heber- macht der Anamiten mit seinem Hänflein Soldaten so lange hält, bi« der nötbige Nachschub eingctroffen ist. lieber diese Leipzig, am 20 August 1883. Der Rath der Stadt -vr. Georgi. Der bisherigen Pleißenqasse haben wir den Namen Pletßenstraße keigelegt. Leipzig, am 30. August 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cichoriu«. Vekanntmachun-. Die diesjährigen Zinsen der Freae'schc» Stiftung zur Belohnung treuer und völlig unbescholtener Dienstboten, welche mindestens 20 Jahre hindurch bei einer oder zwei Herrschaften hiesiger Stadt gedient haben, sind am gestrigen Tage mit je lOO an Marie Lina Hilbert auS Ronneburg, Johanne Christiane Kahde«an« au» Aut - Hausen, Agnes Cmilte Hellmnnd au« Leipzig «nd» Johanne Magdnlene Schwefliger aus Sophirnthal anSaezahlt worden. Leipzig, am 31. August 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Harrwitz. Städtische Gewerbeschule. Die Studien de» Winterhalbjahre» beginnen Vi»ntag. den 1. Lclötzer ». der Togescursu» früh 8 Uhr und der Abendcursu» um 7 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahme in die Gewerbeschule nach Maßgabe von ß. 7 der Schulordnung werdea di» zn« SV. September ». «. schriftlich erbeten. Zur mündlichen AuSkunstsertheilung ist der Unterzeichnete Sonntag, den 30. September ». o., Vormittag» vo« 11—12 Uhr im Schul gebäude bereit. Leipzig, den 30. August 1883. Der Dtreet«r. vr. Ludiv. Nieper. die Zukunft de« zwsttn, September al« nationalen Festtage« für gesichert gAt»*- ll»d M ist nicht zufällig, noch ungerecht daß gerade auf diesen Dag die Wahl gefallen ist. .^ Nicht der kriegerische Ruhm verherrlicht ihn vor allen andern; in dieser Hinsicht können sich ihm ander» Waffen» thatcn ebenbürtig an die Seite stellen. Allein es trat in Dem, wa« damal» im Felde von Sedan geschah, in einer zu gleich erschütternden «>d erhebenden Katastrophe aller Welt ergreifend sichtbar und verständlich vor Augen, wa» da« Ziel und der Prei« der nationale» Schildcrhebung gewesen. Uebrr ven Friedensbrecher, der ein ruheliebende« Volk durch die muth willigste HerauNorderung in den Kamps gerufen und den furchtbarste« Krieg herausbeschworen, um seinen eigene» wankenden Thron zu stützen, erging ein Strafgericht von ver nichtender Wirkung, und die deutschen Stämme, di« sich «in müthlg zn« Schutz de« bedrohte» Vaterland«« in gewaltigem Drang erhoben, reichte» sich auf de» Trümmern der fran zvsische» Kaiserherrlichkeit die Hand zu «ine« festen daumrnde» Bund, der da» lang zerrissene Vaterland in Eintracht saßt; ein Bund de« Frieden«, aber mächtig und stark, wenn e« gilt» feindliche Anfechtungen abzuwehren »nd dem deutschen Volk die ihm gebührend« Stellung m der Well zu sicher«. An jenem Tage wurden di« Grundmanern unsere« nationalen Staat» in den Boden gesenkt und mit de« vtut der Edelste» sestgekittet. DaS ist e», wa» wir im Sedanta,; feiern. Dreizehn Hahr« de« Frieden« haben gezeigt, daß jene Sieg» ohne Gleichen in der Weltgeschichte unser« Bolk nicht die Triebe wAstti Eroberungssucht oder wilder Freud« am Krieg eingefläßt haben; wa» wir in dankbarer Erinnerung feiern, ist allein die Frucht jener Waffenthat. da« Wiedererstehen eine« stark»«, einigen Dakerlande«, erkauft durch eine wunder bare national« Erhebung, die un» für alle Zukunft an der Kraft» au de» patriotischen Sinn, an dem idealen und sitt lichen Gehalt unsere» Volkes nicht verzweifeln läßt. Mis ist. selbe, de» feste» Grund zur «ettrnutwukluug nationalen Volksleben» zu legen und — wenn die herrlichsten Früchte auch erst in ferner Zukunft reifen werden — doch chon aus allen Gebieten ein verheißungsvolle« WachSthum zu sehen. Rach den kriegerischen Troßlhaten, welche Deutschlands Macht begründeten, war e» Kaiser Wilhelm, welcher dem deutschen Volke den Weg vorzeichnete: voranzuschreiten in den Knusten dcS Friedens und in ernstem Streben »ach nationaler Wohlfahrt und Gesittung inmitten der Völker ein larker Hort dcS Frieden» zu sein. Und auf diesem Wege hat Er die Nation bi« heute geführt, uud der edle greise Held wird sie — deß sind wir gewiß — auch weiter führen auf diesem Pfade, so lange noch ein PulSschlag sein starke« Herz bewegt, welche» seinem Volke gehört, da» hinwiederum Ihm in unbegrenzter Liebe und Dankbarkeit entgegrnschlägt. Wo daS Gestern so klar nnd offen liegt wie bei unS, die wir in der Arbeit am heimischen Herde volle Genüge finden und keine der benachbarten Nationen um ihren Besitz zn beneiden brauche», da ist e« nicht vermesse», wenn ein Morgen gehofft wird, „daS nicht minder günstig sei". Von den Wunden, welche die Kriege und Umwälzungen der letzten Jahrzehnt« ihren Theilnehmern geschlagen hatte», sind viele rascher vernarbt, al» gehofft werden durfte. Jedes inzwischen verflossen« Jahr hat zu solcher Heilung und AnS gleichung an seinem Theile brigetragen, jede» die Hoffnung befestigt, daß die Zeit ihr versöhnende» Werk fort und fort I ä"Kcr>t prekäre Lage in Tcnkin sind die Franzosen trotz der treiben werde I prahlerischen Miltbcilungen, welche Challemel-Lacour und Darnn »n»r.i» » . r. I Peyron im französischen' Ministcrrath über den Sieg von . 'Estz«chalten, Wkd NN« auch künftig gegönnt sein, Igemacht haben, aus die Dauer nicht zu täuschen, und denn vor den Gefahren einer Erschloffung durch die Ruhe I wenn sich bis zum Wicdcrzusammcntritt der Kammern die glaube» wir un» gesichert. Aus «Neu Gebieten ist die!Dinge nicht wesentlich rin» Dorlheil geändert haben, so Befestigung de« Friede»« (so verlautet von maßgebender ! wird da« Ministerium Fcrry die längste Zeit am Ruder Stelle selbst) und eine« Zustande», der denselben dauernd der-1.,, ^ ... r»-., ^ E. - .. ' ." I Eine andere für die Negierung sehr ärgerliche Angelegen bürgt da« letzte Ziel der Entwickelung. Möchte un, noch I ist Artikel der „Nordd. Ällg Ztg." und seine Folge», lange vergönnt fern, diesem Ziele nachzustreben und den Tag I ES wird jetzt bekannt, daß auch Fürst Hohenlohe in Paris de» größten deutschen Siege- al» nationale« FriedenSsest I Vorstellungen gemacht hat wegen der über alle Maßen zügcl- zu feiern! Ja diesem Sinne rufen wir heute unserem kern-1 und'herausfordernden Sprache der französische» Blätter deutschen Bürgertbume. besonders aber den Bewohnern unserer guten und tüchtigen Stadt zu: »Nun laßt die Glocken von Thurm zu Thurm Durch « Land frohlocke» i« Jubelsturw I De« Flammenstoße« Geleucht sucht aul Der Herr hat Große« a« «n» «Rhan. Drei Tage brüllte die Völkerschlacht, Ähr Bluthauch hüllte die Sonn' in «acht. Drei Tage rauschte der Dürfelfall, Und bangend lauschte der Srdenball. Furchtbar dräute brr Erbfeind. Da Hub di- Waage de« Weltgericht» Am dritten Tage der Herr de» Licht« Nnd warf den Drachen-vom güld'nen Stuhl Mit Donnerkrachen hinab zum Pfuhl. Nimmermehr dräut un» der Erbfeind. D rum laßt die Glocken von Thurm zu Thurm Durch'« Land frohlocken im Iudelstnrml De« Flammenstoße« Geleucht sacht anl Der Herr hat Große« an u», gethan!" lose» und berauSsordcrndcn Sprache der französischen Blätter gegen Dculschland. lieber diese Thatsache sucht man dadurch hinwcgzukoiiimen, daß man die höfliche Form, in welcher diese Beschwerde erhoben wurde, betont nnd ausdrücklich hin- znfiigt, daß der Vertreter Deutschlands keine Drohungen aus gesprochen habe, während eS doch ganz selbstverständlich ist, daß solche unterblieben sind» denn sonst würde ja die Aus- rechthallung deS Frieden« kaum noch möglich sein. Und gerade im Interesse des Friedens ist der WarnungSrus von Berlin nach Pari« gerichtet worden. Diese beiden Mißerfolge würden vollkommen hinreichrn, um dem Ministerium Fcrry den Hals zu brechen, aber eS kommt auch noch eine Differenz niil Spanien hinzu, die bisher nur äußerlich beigelegt ist. Daß der Ausstand in Spanien durch sranzösischeS Geld aiigezcltelt werten ist, unterliegt keinem Zweisel und daß die Unterdrückung desselben von den französische» Republikanern beklagt wird, läßt sich auch nicht in Abrede stellen. Man hofft nock immer, daß der geplanten Reise des König« AlsonS nach Deutschland Hindernisse in den Weg treten werden, der Tag rückt aber immer näher, an welchem die gefürchtete Reise dennoch zur Thatsache werden wird. DaS Alles wird dem Ministerium Ferry auf dem Kerbholz vermerkt, und daraus erwächst ihm eine Fülle von Anklagen und Vorwürfen, unter deren Wucht cS unterliegen muß. Die Kammer» sollen Anfang Oktober berufen werden, der Laus der Ereignisse aber kann es leicht fügen, daß die» schon früher nötbig wird. Dann verschwindet böchst wahr scheinlich da« Ministerium Ferry von der Bildfläche und Grcvy ist dann vor die unangenehme Nothwendigkeit gestellt, ein anderes zn berufen Wer wird die Nachfolge über nehmen wollen? Soll Freycinet zum dritten Mal« « die Bresche treten?
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