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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-17
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1883
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Erscheint tsgltch früh S'/, Uhr. Nr-attion und LrpkLUi»» Johaanesgaste 33. Sprechstunden der Nedaclion: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. eMM >«»«>«« »er f»r Ote «Schstf,l,en»e Nummer »esttmmten Inserate an ««cheutuge» «t« 2 Uhr Na an Gann»,,» K«stta,eu früh -achmittags. »d»t«'/,»Udr I» den Filialen für 3«s.-Annahme vtt» Kl»««, UniverfitSUstraße 21. Lanta Äsche, Katharinenstraße 18, mir »t» '/,» Uhr Anzeiger. ^i?2kv. raao». Doanemrataprei» Viertels. 4'/, Ivel. Vrmaerloha 5 VL. durch di» Pop bejoge» S Mk. Jede ttnzrlne Nummer 20 Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühre» für Extrabeilaa«» ahne Postbesörderuug 8» ML Mtt PoftdesSrderu», 18 M. .. Inserate «gespaltene Petttzeile »0 Pf. Gröiere Schriften laut unserem WrM verzeichniß. Tabellarisch« u. gtfferasatz »ach höh»» Paris. Uerlmne» »»Irr de» Ledartienchtrich dt, kpaltzeil. «0 Pf. Inserat, sind stet« an die ErZehitta» ,, sende». — Rabatt wird nicht gegeben. .Zahlung xrnoonmernwl» oder dnäh Post, aachnahme. Amtlicher Theil. «eruitthmg. Ein in der Hanöflur des der Sladtgemeinoe gehörigen Hausgrundstückes L-eich-strastr -kr. 31 befindlicher B»rr««s-sta»d soll aus die Zeit «ährend der hiesigen Messen gegen einhalbjährliche Kündigung sofort oder später anderweit vermiethet werden und sind Mtethgesuche ans dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, anzubrmgen. Daselbst können auch die VermiethungS- bedinaungen und das Inventarium des zu vermiethenden Hausstande« eingesehen werden. Leipzig, de» 12. September 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Gcorgi. Stoß. dir »ringe« hierdurch die Vorschriften: ende Kr da§ jedrr ankommeude Krem de. welcher hier übernachtet, am Tage seiner Ankunft, und wenn »tese erst in den Abendstunven erfolgt, am an deren Tage vormittag» vo» seinem Wtrtür bei »nserem Meldeamte (Abthriluiig für Frcmde»- derkrtzr) ReichSstrahe SS/Si anzmnelvc» ist. »te- irnigrn Kremden aber, welche länger als drei Tage hier sich aushalten, Anmeldeschein zu läsen haben, z»r »enanen Rachachtung in Erinnerung. Vernachlässigungen derselbe» würde» mit einer Srld- dntze hi» ,« LS oder verhältnitzmählger Haftstrase geahndet werde«. Ster»« demerke« wir, dast die veschSstSftnnde« de» Meldramled, «htheilung für Kremden-Verkrhr, während der Messen l. in de» Vorwochen »er Heiden Hanptmeffen und zwar 1« de« Tagen von Montag di» Sonnabend die Zeit von 7 dis LS Uhr vormittag» und 2 dis 7 Uhr Nachmittags, M. an den Sonntagen der beiden Hanptmeffen «nd am Hohen Neujahr »te Zeit von » dt» 12 Uhr vormittag» umfasse». Leipzig» gm 1«. September 1888. La» voli,»ta«t per Stadt Leipzig. vretschneider. Laeg.ier» S. Vaarenbörft zur LeiPziger Michaelismesse. Mt der bevorstehenden Michaelismesse soll wiederum eine Waarrnbörse verbunden werden, und zwar wird dieselbe de» 17» 18. und IS. September h. As* «achmlrrag» »o« 4 dt» » Uhr iu de» Räume» der Värsenhalle, Brühl 17, welche zu diesem Be huf» jede-mal von 3 Uhr an den geehrten Meßbesuchern gegen Tin- »eichauna ihre« Namen« unentgeltlich geöffnet sein wird, unter Theiloahme von Mitgliedern der Unterzeichneten Handelskammer abgehalten werden. Die neuesten Zeitungen, Telegramme u. s. w. liegen daselbst au«. Auch wird Gelegenheit geboten sein, geschäftliche Empfehlungen durch Anheste» von Aorten an eine Tafel zur Kenntniß der übrigen Be sucher ,u bringen. Leipzig, den 3. September 1883. Die Handelskammer, vr. Wach-muth, Bors. vr. Gensel, S. Areiioilltge Ludhaltatisu. von dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll den 25 vetober 188S aus Antrag da« Frauen Johanne n Christiane'« »erw. La»g- rock ged. veier genannt Lieber» in Stötteritz zugehörige, ««selbst a« der Hauptstratze »ud Nr. 23 gelegene Grundstück, Nr. 22 de« LoealbrandversicberungSkataster«, Nr. 76»,76d de« Flur buch« uud Kalium 10« de« Grund- und Hypothekenbuche« für Stötteritz, oberen Theil«, welche« Grundstück am IS. September 1883 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 10.200 Mark gewürdert worden ist, unter den in der Gerichtsschreiberei des Königliche» Amt-gericht» Leipzig, Abtheilung II, auSliegenden Be diaguuge» i« Gafthofe zum Löwe« i» Stötteritz freiwilliger Meise versteigert werden. Leipzig, am 13. September 1883. Da» Königliche Amtsgericht daselbst, Ahthetlnng II. Stetnberger. Vellimtmluhm^ Dst Lieferuug von 170 Kuder Ried und San», t 1»/. odm haltend, loll iucl. Anfubre bi- tu die Pleißenburg au den Mindest fordernde» vergebe» werden. Reflectaateu könuea die Lieferungsbedingungen im Büreau der Unterzeichneten Verwaltung einsehea, an welch« auch die versiegelten Offerten bi« zum 20. September v. vormittag« 11 Uhr portofrei abzugeken sind. am 14. September 1883. Königlich« Garnison-Verwaltung. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 17. September 1883. * Am kommenden 15. October tritt inRom di« siebent« Generaleonserenz der europäischen Gradmessung zusammen, «inen der wichtigsten Berhandlungsaegensiände dieser Eonferenz bildet die Frag« der Vereinheitlichung der -»graphischen Längen durch Wahl eine« einzigen ersten Meridians, sowie die Einführung einer internationalen Leit für den inner» Verwaltungsdienst der Eisenbahnen, Tele graphrn und Posten. Um bei Berathung diese« Gegenstände», der zugleich rin wissenschaftliche« und praktische« Interesse darbiet«, möglichst alle maßgebenden Meinungen vertreten zu sehen, hat die permanent« Eommisston der europäischen Gradmeffung (Präsident General Ibanez in Madrid, Secre» taire: Professor Ad. Hirsch in Neuenbura und Th. v. Oppolzer in Wien) ferner beschlossen, die britische Regierung zu «suchen, sich aus dies« Eonferenz in Rom vertreten zu lasten. Außerdem wurden die Vorstände der hauptsächlichsten astronomischen und nautischen Jahrbücher, sowie mehrere Gelehrte in England and anderen Ländern, welche sich für die Sach« besonders inter essier», eingrladen, an den betrestenden Verhandlungen theil »«nehmen. Die Eonferenz kann natürlich keineswegs bean spruche«, maßgebende Beschlüsse zu fasten, sondern es liegt vielmehr »ur m ihr« Aufgabe, durch Berathung der wissen- schaftlich«» Seite der Frage eine passend« Grundlage für die allgemeine Annabme eine« gemeinsamen Meridian» «nd einer »teruationalen Zeit zu liefern, welche alsdann durch eine Montag den 17. September 1883. 77: Jahrganz. " specielle diplomatische Eonferenz zn verwirklichen ist. Da« Projekt hat bereits bei mehreren Regierungen günstige Aas» nähme gesunden. Von den übrigen Berathungsgegenständ« des CongresteS noliren wir: 1) Jahresbericht der permanent«» Commission de» Centralbureau«; 2) Bericht der BevvP. mächtigten über die Fortschritte in den Arbeiten der van Äbanez, von Oppolzer, von Bauerofeind und General Bayer. * Das Ergebnis der RcichStagswahl im IS. Hanno» er'schen Wahlkreis liegt jetzt nahezu vollständig vor; die noch ausstehcndcn drei Bezirke können nichts Wesentliche« mehr ändern. Es ist danach eine engere Wahl zwischen dem nationalliberalen üandidaten Holtendorf und dam FortschrittSmann Cronemeycr erforderlich. Auf Elfteren sielen 5307, auf Letzteren 4N0, aus den Welfen v. Klcnck 1304 uud aus den Svcialdemokratcn Oehme 418 Stimmen. Trotz aller Agitation war die Wahldctheiliguug eine ziemlich schwache; von 23,000 Wahlberechtigten haben nur etwa- über 11,000 abgestimmt. Es ist zu erwarten, daß bei der Stichwahl noch manche säumigen Wähler zur Wahv urne gebracht werden und bei der geringen Stimmeuzahl, welche dem nationalliberalen Candivaten zum Sieg über alle Gcgenbcwerbcr im ersten Wahlgang fehlte, ist die Hoffnung keineswegs aufzugeben. daß Herr Hottendorf auch gegenüber der jetzt eintretenden Vereinigung aller Gegner sich behauptet. An der Vereinigung dieser Gegner, der Fortschrittspartei, der Welsen und der Socialtemckraten ist nicht zu zweifeln. Ins besondere sind die „Deutschhai»io„eraner", die nach den beiden liberalen Candidaten die meiste» Stimmen ausgebracht haben, in einer Lage, daß sie leicht den Ausschlag geben könnten. Und diese dein Selbstbewußtsein der Welsen schmeichelnde, ibre Zuversicht erhöhende Position müssen wir als eine Schädigung der nationalen Sache bezeichnen uud der Fort- schrittSpartci daraus einen schweren Vorwurf machen. Die Hamburger Wanderredner haben keine Gelegenheit vorüber gehen lasten, der verflossenen Welsenhcrrlichkcit eine Thräne de« Mitgefühls zu widmen und dafür seiten« der welsischen Parteiführer die Zusicherung cingeerntet, daß die Fortschritts partei als daS „kleinere Nebel" betrachtet und in der Stichwahl unterstützt werten wird. Bei den Wahlen von 1874 erlangten vir Welfen in der ganzen Provinz 4, 1877 5 Wandte, htttjs besitzen sie 10. Und jetzt nehmen sie auch im »tz. Wahlkreis eine entscheidende Stellung ein, wie sie den benachbart 18. Wahlkreis Stade schon vor zwei Jahren der Fortschritt Partei zuzuwenden gebolfen haben. Di« uationalkiber-l Partei, die von der Fortschrittspartei fortwährend todtgesagt, dabei aber mit einer Erbitterung ohne Gleichen bekämpft wird, steht nl»» allein drei vereinigten Feinden gegenüber. Sie wird sich gegen die fortschrittlich-welfisch-socialdeniokratische Coalition mit aller Kraft wehren »nd hoffentlich wird eS ihr gelingen, namentlich in den ländlichen Wahlkreisen zahlreicher, als eö leider im ersten Wahlgang der Fall gewesen, die Wähler zur Urne zn führen. Der Fortschrittspartei aber wird ans alle Fälle die wachsende politische Unsittlichkeit ihrer Wahlbündnisse mehr Schaden bringen als ihr der Gewinn eines Mandats nützen kann. * Die nächste Frucht der ans der Düsseldorfer Katholiken» Versammlung eingclcitetcn großen svcialpolitischen Action dcS CcnlrumS wird die Wiedereinbringung dcS vielbesprochenen 3. lOOe zur Gewerbeordnung sein. Dieser Antrag bezweckt bekanntlich, durch das Verbot des Lehrlinghalten« für NichtinnungSmeisler den InnungSzwang aus einem Um weg und Lurch eine Hinterthür einzusührcn, indem durch dieses Verbot thatsächlich eine fast unwiderstehliche Nöthigung zum Eintritt in die Innung auSgeübt werden würde. Der verkappte JnmingSzwang ist ein alter LieblingSgedanke der gewerbepolitischen Rcaclion und wird von Conservativen und Ultramontanen als ein hervorragendes Mittel betrachtet, den Leiden dcS HandwerkSstandes abzuhclfen. Der Reichstag hat den Antrag bereits zweimal verworfen. Denselben jetzt durchzubringcn^ wird auch daS Centrum schwerlich hoffen. DaS Versprechen entsprang wohl nur dem Wunsch, der Zünstlerpartei, nachdem sie sich so vertrauensvoll an daS Zentrum gewandt, irgend etwas Anderes als hohle Phrasen zu bieten und den üblen Eindruck zu verwischen, den in diesen Kreisen Windlhorst'S Nachweis von der Unaussührbar- keit der obligatorischen Innungen Hervorrufen mußte. * Urb« den nächstjährigen preußischen Etat schreiben die aus dem Fmanzministerium häufig inspirirten „Berl. Pol. Nacbr.": Zur näheren Benrtheilung der Austastung, daß vielleicht der preußische Staatshaushalt für diesmal, wenn nicht besondere An forderungen noch herantreten, die Aera der DeficitS hinter sich haben dürfte, ist auf einige Taten hinzuweisen, welche au« den bereit« ver öffentlichten Factvren für die Etat-acisstellnng sich ergeben. De» Abschluß des Jahres 1882/83 lallen wir dabei außer Betracht, weil die dabei sich ergebenden Abschlüsse bei einer soliden Etatsausstellung zur Deckung lausender Bedürfnisse nicht süglich in Rechnung zu pellen stad. Bon den übrigen weniger feststehenden Faktoren des Etat- ergeben die beiden finanziellen Positionen, welche an» den Beziehungen zu dem Reich« herrühren, nach dem ReichöhaushaltSetat für 1884/85 ein« nicht unerhebliche Besserung im Bergleich zum laufenden Jahre. Die Matriknlarumlagen sind von 44.3 aus 39.8 Millionen, also um 4'/, Millionen, gesunken, während der Antheil Preußen» an den Ueberschüssen au» den Zöllen und ReichSsteuern um 2—3 Mill. höher sich stellt, so daß beide Momente eine Verbesserung der Bilanz um circa 7 Mill. Mark ergaben. Die preußilchen LtaatSbahnen hatten ausweislich der Veröffentlichung des ReichS-Eisenbahnamte« in den erste» 7 Mo- naten de« Kalenderjahres 1883 rund I«'/, Millionen mehr ein- genommen al« in dem Jahre 1888. Die Mehreinnahme für dal ganz« Jahr dürfte daher nicht viel unter 30 Millionen Mark de- tragen, mithin auch die Einnahme für 1884/85 um so viel höher, ol« die sür 1888/84 sich veranschlagen lasten uud »war um so mehr, al« dir von un« bereit« erwähnten günstige» Ergebnisse de« Ab so bleibt ein Mehrreinerlrag von etwa 12 Millionen, welcher zu sammen mit jenen 7 Millionen schon nahezu dem Deficit de« laufenden Jahre« gleichkvnnnt. Lasten sich noch aus anderen Gebieten der Verwaltung, welche vo» der besseren wirthschastlichea Lage profitireu, wie die Bergverwaltung, die indirekten Steuern u. dergl., Einnahme- steigerungen erwarten, so erhellt die Berechtigung unserer Annahme, zualeich aber auch, daß umfangreiche neue Ausgaben, wie die Er- Höhung der Veamtenbesoldungen, die Betheiliauug der Lommunen o» de» Erträgen der Grund- «nd GebLudefteuer, dl« «Heilwelse Urbernohme der Schnllasten aus de» Staat, »icht ohne Eröffnung neuer Einnahmequrlleo denkbar ist. * Di« „Norddeutsche Allgemein« Zeitung" kehrt rirten Artikel gegen Verdicht!» der und sich beute abermals in einem inspirirt« „Tim^s". Da» officiöse Blatt swrerbt. Unwidersprochene Behaupt^ gangen und Verleumdungen °"^4^n stch Axiomen Oberflächlichkeit de« politischen UrtheilenS so ralch z L Streiten Historist «"--uben-ISVen. daß b-rall r um Worte e« doch unerl-ßl.ch erlche>nt. ,h„r wirk- wegen» Behauptung, eine zu dre'ste «ervachng g ^ ^r licö» Gestalt »u k-nnze.chnm Jn °l-d^w°ngo.°g wiederholt durch die >-^".e« verletz. A ,n konsequenter ?«dÄüng^°ller IhÄVu Deut,"and der Bedrohung Frankreich- le Franzosen wissen sehr wohl, daß die wirNiche^efahr. ^ü/«°tta!wne7Är poWsche» Bafilio-Ärie kehren der vom in in 4. d M., und Variationen oir,rr dem Cithblatt säst an jedem Tage wieder. «-mühen. ist, eine um so tiefere Berstlmmuug, je burchsch !l ^ seinem süchtiger die Motive sind, von denen da« „ "dlich LLLMEW'MF-s-L zu dürfen glaubt Bei allem Uebelwolleu w.rd d>, „T.mrs kaum ernstlich daran glauben, daß e« ihr gelingen kSnnte. d.e Regierung sür ihre Ansichten zu gewinnen; d.ese weiß, daß sie am dem Boden der bestehenden Verträge an uns die besten Nachbarn bat welche ihr allen Erfolg in der Welt wünschen, und solchen Erfolg kann Frankreich leicht überall haben, je bester seine B- iiehungen zu Deutschland sind. Die Genugthuung aber, den ^-vancheprcdigern Liebe-dienste geleistet und sranzäsischeA Hctz- blättern Wasser aus die Mühle gelettet zu haben, steht doch wahr lich nicht im Verhältnis zu den Früchten, welche d,e Verblendung de? „Time«" anderwärts zur Reise bringen '?nnte. und welche den Interessen Englands, denen die „Times m.t ihrem Berhetzui.gs Wem wohl "einen Gefallen zu erweise» glaubt, m keiner Hinsicht zum Bortheil gereichen würden, «ugenscheinlich l,abcn die Politiker der „Times" und deren englische HintermSuiier dies- Seite der Frag- noch nicht der Emägn^ werth ge- halten und sich sogar nicht einmal der Möglichkeit enanert, daß ohne jeden Grund betriebene Hetzereien Dritter ,u der öffentlichen Meinung Deutschland« leicht de» Wunsch rntsteden lassen könnten, eine Verständigung zu suchen, welch« vielleicht gar nicht so schwer zu erreichen sein und an weliher die „Limes gewiß noch viel geringere Freude erleben würde, als ihr der mo- Applaus der Boulevardpresse in bereiten vermag. AW Natt sollte aber die „Times" sich disten Erwägungen nicht ien und ihren Berus nicht in der vefriedigung frieden«, sicher «mbittone» suche«, deren GesLhrlichkeit sich '« S^emn «vr «ck ha« vo« den „rime«".Polittkrr« »eab. ränken s " sichttgte Terrain einschrin!en lasse» wür^. * ES ist bereit« berichtet worden, daß bei dem bekannten Reichstagsabgeordneten für Metz, Herrn Antoine, eine Haussuchung stattgesunden hat. Eine Anklage scheint blsher nicht erhoben worden zu sein. In der „ Nordd. Allg. Ztg. " werden aber jetzt eine Anzabl der bei Herrn Antoine Vorgefundenen Schriftstücke veröffentlicht. Es sind sämmtlich Pri'vatbriefe in französischer Sprache, au« denen sich ergiebt, daß Herr Antoine sich sür seine antideutschen Kundgebungen zahlreicher, zum Theil enthusiastischer Lobsprüche von Be kannten und Unbekannten in Pari« und in den französischen Provinzen zu erfreuen hatte, daß er vielfach Verbindungen mit der Pariser Presse unterhielt, und daß ihm von dort auS auch einige Geldmittel für daS Blatt, besten Herausgabe er in Metz beabsichtigte, zur Verfügung gestellt wurden. * Wie dem „Reuter'schen Bureau" gemeldet wird, wird der deutsche Gesandte in China, Herr v. Brandt, welcher sich gegenwärtig auf Urlaub in Deutschland befindet, vorläufig nickt auf seinen Posten zurückkehren. Die Geschäfte der Gesandtschaft werden wie bisher von dem LegationS- secretair Grasen Tattenbach weitergeführt. * Der Vatican hat sich zu einem Schritt entschlossen, der al« eine Gegendemonstration gegen die deutsche Luther feier angcseben werden muß. Em Privattelegramm der „Dossischcn Zeitung" aus Rom meldet darüber: „Mitte October sollen die in den vatikanischen Archiven befindlichen, Luther betreffenden Dokumente veröffentlicht werden. Die selben werden alle Berichte der Nuntien in Deutschland und Oesterreich über Luther'« reformatorischr Handlungen, seine Herrath re. enthalten". :irath re. enthalten" * Seit dem Amtsantritt des gegenwärtigen russischen Marineministers Admiral« Scbestakoff hat da« Restort desselben einen ganz anderen Charakter angenommen. Es tritt die« am augenfälligsten in dem Eifer hervor, welcher gegenwärtig in der Vermehrung de- russischen Flotten material- bethätigt wird. Wie man weiter mittheilt, sind auf den Werften de« Schwarzen Meere« zur Zeit vier mächtige Hochsee- Panzer im Bau, welche noch vor Beginn de« Jahres 1885 fertig gestellt werden und sowohl au Dimen sionen als an Panzerstärke und Ausrüstung Alles übertreffen sollen, was auf diesem Gebiete bisher geleistet worden. In den Etablissements an der Newa sehen zwei Fregatten ihrer Vollendung entgegen, zu zwei weiteren ist soeben der Kiel gelegt, desgleichen zu einem Panzerschiff von dem ThPuS der „Impeneuse". Nur noch wenige Jahre und Rußland wird an Stelle der verfehlt-constrmrten sog. „Popowken" eine F'ottc von neun funkelnagelneuen, dlensttüchtiaen Kriegs- Ranges besitzen, wozu sich noch der jetzige Bestand an Flottenmaterial gesellt. Die DampsschiffsnhrtS- gesellschast des Schwarzen Meere» zählt ebenfalls eine A.izahl augerst leistungsfähiger Dampsboote. welch« unter Umständen zu den Zwecken der Kriegsmarine adaptirt werden könnten - Z" vergessen endlich der „freiwilligen Kreuzerflotte". Alles da» verewigt sich zu einem Gesammtbilde. welche« die Bestrebungen Rußland« in einem recht respektablen Lichte erscheinen läßt. Heino Heinrich von Fleniming, der wahre Erretter der Stadt Wie». Eia weiterer Beitrag zum -weihuuderljShrige» Vefreiang-jubiläum Wien«. ^ betreff der letzten Errettung Wien« -'"^^E"lbüml,che Verdunkelung de« ge- sckiichtlichen ThalbestandeS staltgesunden und zwar zunächst im Änterefl. und Dienste der all-1nse,i.mach-nö? S kche^denn k« galt den von Vätern der Gesellschaft Jesu beeinsl,,/«.. 2 und lener Tage die entscheiden Kampse mit dem SieaeSlorbeer ae, krönten Eingriff vo» Protestanten zu Gunsten de« guttatho. lischen Polenkvnig« Johann Sobie-ky von de» Tafeln d« Ges schichte auszulöschen und todtzuschweigen. Neuere eingehende und nur mit dem Thatsächlichen rechnend« Forschungen haben die damalige Sachlage gründlich geklärt» die Fälschung aufgedeckt und den eingewurzelten Irrtbum gründlich vernichtet. Es fehlt jedoch noch viel daran, daß die Keuntniß von diesen ForfchungSresultaten überall in die Oeffentlichkeit gedrungen und zum allgemeinen Bewußtsein gelangt wäre. Es ist daher wohl anzuerkennen, daß die „Internationale Revue über die gesammten Armeen und Flotten" (Leipzig, Verlag von Max Hesse) in ihrem letzten Augustheft eine geschichtstreue Darstellung deS Sachverhalt« auS der Feder Carl Stichler'« bringt. Im Intereste auch weiterer al« der militairischen Fach kreise sei eS gestattet, die wichtigsten Puncte au« diesem Berichte mitzutheilen, der zugleich ein in jeder Hinsicht groß artige« und anregendes militairische« Lebensbild entrollt. Der Mann, dem die Geschichte da« Verdienst der eigent lichen Errettung Wien» zuertbeilen muß ist Heino Heinrick» von Flemmlng, am 8. Mai d. I. 1632 al« Sohn de« pommer'schen Erblandmarschall« Jacob v. Flemming geboren und der Martentinischen Linie dieses edlen, feit dem Jahr« 1299 urkundlich in Pommern nachaewiesenen Geschlecht«» angehörend. Seine Studien, seine Reisen, seine ersten Kriegs dienste unter dem holländische» Seehelden Michel de Ruyter können hier nicht näher besprochen werden. Bon seinem Land-Herrn, dem großen Kurfürsten in heimische Dienste zurückgerusen, brachte er eS bald zum Obersten und comman- dirte die HilsStruppen, welche der Kurfürst dem im Krieg« gegen die Türken begriffenen polnischen König Michael Msnowiecky sandte. Dann nahm er wieder am Krieg« Wilhelm« von Oranien gegen Frankreich theil und al« auch Brandenburg in den Krieg verwickelt wurde, kämpfte er unter Vesten Fahnen mit dem rothen Adler im Weißen Feld« am Rhein und im Elsaß und lernte dort viel von der Kriegskunst eines Montecuculi. Im Jahre 1681 verließ der damals schon gefeierte Stratege Heino Heinrich von Flemming mit Bewilligung seines Lande«berrn die brandenburgische Armee und trat in da« Heer Chursachsen» mit dem Range eine« Feld- marschall-Lieutenant« ein. Ein glänzende« Anerbieten de« König« von Dänemark schlug er au«, als nach dem ver heerenden HereinbreLen Kara Mustapha« durch Unaarn gegen Oesterreich eine Betheiliguug deutscher Strritkräste au dem Bertheidigung-kampfe gegm die asiatische Uebermacht sicher zu erwarten war. Kaiser Leopold hatte sich vor drm andriaaalden Feinde nach Linz geflüchtet und erließ vo» dort seine Seudschrelbe» an die deutschen Fürsten um Beistands Nach Li«, wandten sich daher auck die Hilfstruppen, die mit der kaiserliche« Armee vereinigt Wien dar dringend nvthig gewordenen Entsatz bringen sollten. DaS kursächsische Contingent, vortrefflich ausgerüstet «ad auS Aerntruppen bestehend» marschirte ebenfalls «ach Linz, vereinigte sich dort mit der übrigen Bcfremng-arme« uud setzte dann mit derselben den Vormarsch gegen da« türkische Heer bei Wien, auf dem rechten Ufer der Donau fort. Kur fürst Johann Georg II. halte den Generalfeldmarschall uud Geheimen KriegSrath, Frciherrn Joachim Rüdiger do» der Goltz mit dem Oberkommando der sächsischen Hilfs truppen betraut; unter Diesem commandirte der Fcldmarschall« licutmant von Flemming. Beide kannten sich seit Jahr» zehnten. Beide harnionirten vortrefflich und der Umstand, daß der bedeutend ältere Generalseldmarscball schwach und kränklich war, mochte bedingen, daß der Heino Heinrich von Flemming selbstständiger und schneller handeln konnte, als es sonst unter normalen Dienstverhältnissen der Fall ge wesen wäre. Wie schon früher angedeutet, schien der Feldmarschall lieutenant von Flemming sich die energische und überraschend« Angriff-weise deS drei Jahre zuvor in Linz verstorbenen Monte cuculi zum Muster genommen zu haben. Die relativ« Sicherheit deS Erfolges konnte bei einer durchaus kühnen und immerhin gewagten AngrisfSmcthode nur in einer durchdachten und gut durchgesührten Ausnutzung des betreffenden Terrain« gesucbt und gesunden werden. Umsicht, bedeutende Erfahrung und unerschütterliche Geistesgegenwart mußte der Heerführer be sitzen, der aus diese Art mit an Zahl schwachen Streitkräften den Angriff gegen feindliche Uebermacht eröffnen und siegreich durchführen wollte. Feldmarschalllieutenant von Flemming hatte schon früher bewiesen, daß er diese Hauptersordernisse eines Strategen besaß. Mit 6000 Mann kursächsischer Infanterie drang er zunächst gegen den Kahlenberg vor. der gegen Osten das vom türkischen Heere besetzte Terrain fast vollständig beberrschtc. gegen Westen aber, aus den von diesem gewagten Vormärsche berührten Partien, von bewaldeten Höhen und ties ein gebetteten Thälern begrenzt wird. Von hier ans bot sich ein fast ungehemmter Ucberblick über die in der Ebene gelegene und nun belagerte Kaiserstadt, sowie über das Operation», gebiet. Feldmarschalllieutenant von Flemming faßte schnell einen kühnen Entschluß; er wollte unter ÄuSnntzuna der Terrainbeschaffenheit und mit energischem Vordringen den Kern punkt der feindlichen Stellung, daS türkische Hauptquartier, überraschen und mit diesem Bravourstück glänzend und erfolg reich den Entscheidungskamps und die Befreiung Wienü rin lei.>n. Während er mit seinem Corps im schnellen Vordringen be griffen war. befürchtete der Generalfeldmarschall von der Goltz einen unglücklichen AuSgang deS gewagten Unternehmens. Die an den Feldmarschalllieutenant gerichtete Mahnung: „lieber sogleich den Rückzug anzutreten, al» aussichtslos die Mann schaft zu opfern und den Untergang de» Corps zu wagen", wurde von dem von Flcmmmg mit dem Begehre» um hin reichende Verstärkung erwidert, worauf von dem erwähnten sächsischen Oberccmmandeur 1500 Dragoner und einige Feldstücke nachacsanvt wurde». Zwischen Weinbergen und Gebäudetrümmern hindurch, über Hügel und Lorgelände entlang, überall durch ent sprechende Deckung die'Schwäche seine» Corps dem Feinde verbergend, »nd ein Einschließen uud Umzingeln seiner Leute nach Möglichkeit erschwerend und vereitelnd, drang der wackere Führer so weit vor, um endlich in der Näbe de« türkischen Hauptquartier« den Kamps mit energischem Angriffe eröffnen zu können. Der Kampf gestaltete sich, wie vorauszusehen war» hart näckig und schwierig; die Dragoner mußten von ihren Gäule« absitzcn und die Feidverschanzungcn der Türken, gleich der Infanterie, zu Fuß Überwältigen. Ein wüthende» Hand gemenge Mann gegen Mann begann, «nd während längerer -
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