Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188211054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-05
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WWWWWWWVHWWUWMWMWMMMWiMWV Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Lrßiklion nnt Lkieditt«» Iodonnesgaste SS. Aptklsiliuiiörn irr NrßerU««'. Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. «vr tu Nit«t-d« vl-imir««N« »x »Xd, vertmtUch. «»«ahme »er für »te »äckfts«lg«d» Rummrr destimmten Inirrgt» m» Wvchrntagru »i« S Uhr Nachmtttna», au touu- uiivAeittagru Irühbl»ft,9Uer. 3» ßrn Filiale» skr Ins.-Tnoadme: Ltt« Klemm. Unioersitätsstraß» hl, L»«iS Lösche, Kolharinenstraße IS,». »ur bi« '/,r Uhr. ^°3«9. WM« Anzeiger. Organ fir Politik, Localgrschichte. Handels- «nd Geschäftsverkehr. Sonntag den 5. November 1882» Auflage t?FG». Adonnrmenianrn» vienelj. 4'/, M kiel. Brmgerioda ö Mk.. h»rch dir Pon bezog« S VN. Jede einzelne Nummer 2ö Ps. Belegexemplar 10 -f. Gebhdre» lür Iztrabeilag«, »h»e Poftbeföroerung SS VN »t» jjoödeiöroerung 48 VL Inlrratr üaeivaUenr Petitzeile >0 Pf. Gr-Herr Lehr,kr» laut »aierr» Vreld- verzcichniß. Tabellarischer Lay naw höher«» Larfl. NeUN»rn »nter den ke-arti»»»tnch dir Soaltzeüe üO Ps. Iwerat« find »er« an die «ürpedttts» z» leave». — Raoaii wird ,:m, gegeben. ZaN»»g xanmiviusr^i»», »orr durch Post- »amoadme. 76. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vkkanntmtlchnng. Mit dem 1. November a. e. tritt die von den beiden slattischen Colleczicn beschlösse»« und vom königl. Ministerium des Innern genehmigte Einrichtung einer mit der städtischen Eparrasse organisch verbundenen Pfcnuig-Dp»rc«ff» in« L«b«. Zweck derselben ist, den Spartrieb zu wecken und zu fördern und unserer Jugend, sowie überhaupt alle» Denjenigen, denen eS die Verhältnisse nicht gestatten, größere Spar einlagen auf einmal zu machen, Gelegenheit zu bieten, kleine Ersparnisse von 10 Pfennigen an zu größeren Summen an- zusauimeln. um solche alSdann in Beträgen von 1 Mark an bei der städtischen Sparkasse zinsbar anlegen zu können. Damit die Benutzung dieser Einrichtung thunlichst erleich tert werde, sind in den verschiedenen Stadttheilen vorläufig die nachstehend vcrzeichnelen „Verkaufs-Stellen" errichtet worden, von welchen Sparmarkrn zu 10 Pfennigen nebst Sparkarten (letztere unentgeltlich, aber uur uotrr gleichzeitiger Entnahme von Sparmarken) zu haben sind. Gegen Abgabe einer mit 10 Sparmarken versehenen Sparkarte (Vollkarte) wird von der städtischen Sparcassc — Norbstraße 67 — odrr durch Vermittelung der Filialen derselben (I. Filiale: II. Ill IV. V. Beruh. Wagaer, Schützenstraße 17/lS, Gebr. Sptllner, Windmüblenstraße SO, Linden-Slpotheke, Wcflstraße 20, 2ul. Hoffmann, PelerSsteinweg 3, KouiS Apttzsrh, Querstraße 1). bei letzteren unter Beobachtung der für dieselben geltenden Geschästr-Ordnung, ein Sparcassen-Buch ausgestellt, auf welches alSdann weitere dergleichen Vollkarten oder auch Baarzablnngen von mindesten- l Mark angenommen werden. Ebenso kann auf bereit- au-gcfertigte Sparkassenbücher Ein zahlung mittelst Vollkarten geleistet werden. Tie Annahme, Verzinsung und Rückzahlung diesrr Ein lagen erfolgt nach den Statuten der Sparkasse. Beschmutzte, zerrissene oder sonstwie defekte Eparmarken Werden nicht in Zahlung genommen. Leipzig, am 27. Oktober 1882. Der Skat- »er Gt«»t Leipzig. vr. Georgi. H a rrw ltz. verkauf».Stelle»: I. »taeltr R-senernntz » Rcichelt. Markt Nr. «. Bernhard KaSemanii, Reich«straße Nr. 49, Icke de« Salzgäßcheu«. vtto Meißner G La., Nicolaistraße " »f.. Nie« Meißner L La., Friedrich Schmidt Rach,.. Nr. öS. colaistraße Rr. 19. Strohe Rr. 91. ISd. Lchktdaer, Burg- «ermann Raum«««, »leine Flelschergaste Rr. »7. G. vklnrnd, Blauenschr Straße Nr. ö. 2«ltu< Wctzdltng, Barfußgüsjchrn Rr. 4. Lultu« ttkhditz». Lhe der Hach Re^ H-Ärs^e Straße »-.^10. Paul Sitzt. Vetersstrinwea Nr. öl. Kult»« Hofiman», PeterSstnnweg Rr. 8» IV. FMal« tz-Gparrastr. Friedrich vcrutck. Düdstraße Nr. S. öaui» Psan, Zeitzer Straße Rr. SO. Valentin Ta»», »önigrplatz Nr. IS. Oebr. Itztllner. Windmühlenstraße Rr. SO. N. «Male der Sparralle. B.H.Lenteman», Windmühlenstraße Nr. M, Icke derKnrprinzstraße. Larl Friedrich Hertta. Brandborwerkstraße Rr. 88. Moritz Atzmann, Hohe Straße Nr. S1, itte der Ilisenstraß». W. H. Iraner, Sidonienstraßc Rr. 87. F. G. Wagner. Slbertstraße Rr. öS. F. v Leuticke, Albertstrasic Rr. 7. verm. Mrerftrdt, tkörnerstraß« Rr. IS. III. «,t-V<»e»«»chg, Fee». Diidler, Tinbchenwcg Nr. 11. ötta »«Nschdach, Nürnberger Straße Rr. SS. i ch L«.. Siernwartenstraße Rr. SS. Rr. 14L. Strinioeg »nd 0><rstr«h« Rr. 1, 1V1» (Stadt rretde»). Slttz ch La.. Sternwartenffrai Mag W-nch, SternwaNenstra Ford. Flinsch, «um'stuöplatz Nr Lant» Aoii;sch, Ärimmaischer V. Filiale der Sparcasse. «> »rrtzschmar, Grimmaischer Ttrinweg Rr. 1! S. A. Uidinu», Srimmaischer Stetnwea Rr. F. R. Wlttmann, Dresdner Straße Nr. SS. Bernhard Wagnrr, Schützenstraße Rr. 17/18» L Filiale der Sparcaste. Beruh. Petschel. Schützenstraße Nr. 1. W. B. Srünthal, Tauchner Straße Rr. 11. L v. veirig, Grllerlstraße Rr. S/S. IV. »«rch-V»n,t^t, Hu«, Dietrich. Lberharbtstniße Rr. ». Lndneia Dlrffel, Latritzscher Straß« Nr. 100. — ver, Rr. ». ,8. «ruft Bernhardt, «iücherstraße S -aseptz Rtchter, «Iücherstraße Rr. Franz Ittckrl, Gerbrriiraße Nr. ». Galzsch, Gerbcrstraß« Nr. -1. V HV«»t-Vm>»t»chtr iehrtch Ritze, Ranftädter Strinwrg Rr. «1 >. Echtler, RanstSdirr Strinwea Rr. IS. .tta Franz, Frankfurter Straße Rr. SS ». Ecke der Vr Seuneneald, Fraukinrter Straße 40d, Ecke der finden, «pathetk. Wtststraß« Rr. so, l/l. Manne, Promrnadenstraße Rr. 4S. Rnanr. Lolonnadenstraß« Rr. 8. ?tta Rild». Plagwitzer Straße Rr. S1. Sebastian - Bachstr^e Rr. Ü»M>. Ick «aldstraß» «r. 4S. iedrich Rin» >» . «n t*r Plrtß» Rr. 1 (varfuhml-d). °ße Füial« der Sparkasse. der In den hiesigen 8olk«schulen sind nächste Ostern RS pr»»tsortsehe Lehrrrstellr» zu besetzen, mit denen ei« jährlicher Gehalt von löOO verbunden ist. Bewerber, welche die Wahlsähigkeitsprüsung bestanden haben oder bil Ende de« Jahre« zu bestehen gevenken, wollen Gesuche unt Zeugnisse bi» 2S. November d. I. bei uns rinreichen. -kipzia, am Z0. Oktober 1S82. Der Skh«l«»Sfch»O »er St«»t Let«tg. Vr/Panitz. Lehnert -esnttlichr Sitzung -er Stadtverordnete« Mittwoch, a« 8. «ovember 1882, «he»»« 8 , Uhr, im Saale der I Bürgerschule. Tage«o,vn«ng: I. Wahl der Mitglieder und deren Stellvertreter der Einschätzung« - Eommissiou für die Staat«»Ein kommensteuer. » » II. Bericht de» Bau» sind Oekonomieau-schnffe« über Versetzung de- an der Barsußmllhle strhcnven Aborte«. III. Bericht de« Bon-, Oekononne- und FinanzauSschuste« über ». Entschädigung der Frau Domherr vr.Frirderici für von ihrem Grundstücke, dem sogenannten römischen Hause, rur Straße abrutretende« Areal; d. Areal- au«tausch mit Herrn Freihcrrn von Tauchnitz aus »leinzschpcher und Herrn vr. Müller auf Schönau. IV. Bericht de« Bau- und Finanzausschusses über da» Projekt znr Erwciterung de« Museum«. V. Bericht dr« BauauSjchussr« über ». Einlegung der WasscrleitiVgSröhren aus dem Terrain der ehemaligen Canaldrücke: d. bauliche Herstellungen in der Turn halle und Aioänderuna K. 3 de- mit dem Allgemeinen Turnverein abgeschlossenen MicthvertrageS; e. Nach» verwilliguna zu Conto 31. Anhang, Pos. 27 (RofentyaltyozySuser) de« diesjährigen Haushalt- plane». VI. Bericht de« OekdnomieanSschusse« Uber a. Gestaltung dc« Zuckerrübenbaues aus den Feldern de« Ritter- gute- Stötteritz untern Theil«; d. Conto 12 (An lagen) de« HcmShvltplane« aus das Jahr 1883. VII. Bericbt de« Stiftung-- und Finanzausschusses über die Rechnung de- Waiseuhause- aus da» Jahr 1880. VIII. Bericht de» Finanzausschüsse- über die Rechnung der Stadtbibliothek aus daö Jahr 1879. Wegen Wiederaufnahme der Pflusterung-arbeiten auf der Kreuzung der Straße „An der Pleiße" mit der Weftstraße und dem Eingang« zu Schloß Pleißenburg wird die Straße „An der Pleiße", b«. di« Schlo»»rü«ke »o» Montag, den «. ». M.. aß «ns die D«n»rr einer Woche, und weg« Baue» der östlichen Berftuthsckileuße wird ' Sie Dresdener Gerade « anf der Strecke zwischen Lange Straße »»d Gerichtsweg ßtS zar Uerttgslellang der Arßette« r ebenfall« oon Montag, de» «, d. M., ad für alle» »ndefngte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 3. -tovcmber 1882. Der Math den Stadt Leipzig. Harrwitz. vr. G rorgi. VetzanntmachunZ. Kegen unzutreffender Angaben sib«, den Namen de« Nnrernehmer- und den Gegenstand der Fabrikation erklären wir unsere Bekanntmachung vom 29. L?eptember e. (ab- gedrutkt am 5. Oktober) über die von Herrn M. Brockmaun beabsichtigte Anlegung einer »alkwasscrfabz ik hierdurch für erledigt und erlassen dafür nachstehende berechtigte Bekannt machung: Herr <karl Heinrich Ekhriftta« Dkvckrnan» in Gatritzsch beabsichtigt, in dem an der Eulritzi^ber Straße unter Nr. öl gelegenen, zu dem Grundbesitze der Thüringer Eisenbahn gehörigen Grundstücke Nr. 1892 de« Flurbuch« und Fol. 1763 de« Grund- und Hypolhekrnbuihe« für d!r Stadt Leipzig eine Fabrik zur Herstellung schwefliger Säure und sauren schwefligsauren »alle« zu erricht«. Wir bringen diese« Unternehmen hiermit zur öffentlichen »ruatnlß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen da- arg«, welch« nicht auf privatrechttichell Titeln beruhen, bei der« Verlust binnen 1« Tagen bei uns auzubringea. Einwendungen, weich« auf hesouderen puivatrechtlich« Titeln beruben, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Senehm^nug dp» Hntage ,dhä«sig gemacht werden wird, Verwetten. z„ richterlich« E Leipzig, a« ». St«dt t LrtpLtn. «drgi. » U^lmann. ich««-. 8» unserer Brrpahruüg deßudet si« »erichied««« »eued Schuh macherhandwerk«»«»-, «Mw» l» der Nacht w» L di« ». Mm e. auf de« hi«ii-r» Rikoiaiklrchhesr »>« einer »»»erschlaff«« verkauf«, budr einr« fremde» Haudelsmeuue«, best« Rameu «acht zu ermitteln gewesen, gepehir» ward« ist. Wir veranlasse« de» VgrMhümer, sich «wRumt bei «>» w melden. Leipzig, am 1. R^mder INK ^ id Stadt Aetpzl g»»ck?P»i-R»th. vr Berger. Dem »ntscher Artrdrtch Wtldkl« chaßmau» «» Görschlitz ist da« ihm nnterm 1. Juli I87ö von der Polizeivcwaüiwq z, Bitterfeld «„«gestellte Dnnftbnch adhand« gekommen. « Uoffkldang-s-llc an un« alpelläfer». tzLlt^tckkdt »er Stadt «ettzgtg. «dir bitten, dasselbe i» Auf Leipzig. «« 1. d^vember sunck, Pol -Raih. ,l«l hat _ tabrr ISA ihm actien der Saal-Ilsenb, Preuß. I»ur. Rr. 19 «OSl. «UM und 22082 knade, wird a»sgef»rd«rt. dotsversttzre«. -r Farad Ltzautfch tu Brrnkapel an der üsgckot don ochs Stick im Lause de« Mon„« >M abhaud« mtommene, Stammprioritins- ^ über «nhnndert Thal«* «OSO, SSlM. «OSO. U Der Inhaber der Ur in de» mn rv aufg de« 4. hanaar 1884. Oarwtttag« II >Hr. Vor dem »nterzeichnctro Garichte anberaumte» Anfgedatd. trrmine sein« ist echte anzu melden und dl» Urkunden »or- znlegen, »ldrigrasall« dir IrostloScrklrrung der Urknudrn erfolg« wird. Jena, den 1. Rovrmbrr 1882 Sa« «ratztzrr,»glich lichstsch« «mtdgertcht. «»«». I. ,e». «. Ha bst." wir» in Gemäßheit U 842, 187 der Livilproceßordming hirrmit z„ «ffentlschen »enntniß gebracht. Jena, dt» S. November 1882. Der Gerl, Gratztzerzeml. Sich«. - Referendar «. «. üchtaschrrlber Ich«, «»«»aertchta. .dar 8»«se Auclion. Bon dem unterzeichnet« Armenamtr soll« DonnerStna, »«« S. M»»e«der ». Born,itt««S von W Uhr a« im Gtadtha«se allhier (Eingang Mühlgasse Nr. 7) der- schiede»« Gegenstände, als: Möbel, H-m»- und »üchengeräkhe. Betten, Kleidungsstücke. Wäsche u. w. meistbietend ver steigert werden. zig, den SO. Oktober 1892. D«S Ar»»e««i»t. Ludwig-Wolf. Äunghähnel. Nichtamtlicher Thetl. Lord Vufferiu's Misßou. England hat dt« Politik der UeberrasLung als di« zweck- ste - - - - - - - >-- - erkannt, um seine Absichten in Egypten zu erreichen und bleibt ihr deshalb treu. Die neueste Ucderraschum, ist die Sendung Lord DuffeNn'« nach Kairo. Der Vertreter Englands in Konstantinopel hat während de« letzt« Halden Jahre» vollauf Gelegenheit gehabt, seine diplomatische Geschicklichkeit zu zeigen- e» war gewiß keine Ktrinigkeit, die Unterhandlungen über die Militarr-Convention zwischen England und der Türkei während der im Zuge'befindlichen" Aktion so zu ' ' Türkei im Zuge führen, daß e« zu keinem offenen Bruche mit der kam. und man muß e» Lord Dufferin taffen, daß er eS meisterhaft verstand« hat, die Absendung türkischer Truppen nach Egypten so lange zu verhindern, bi« die Möglichkeit einer Betheiligung an der Aktion überhaupt nicht mehr ge geben war. Aus de» abseil» stehenden Zuschauer machten diese Verhandlungen in ver Hauptsache einen lächerlichen Eindruck; aber für England war e< von großer Wichtigkeit, die ver- banvlungen m die Länge zu ziehen, um die militairischen Maßnahmen de- General Wolselcy nicht durch Unberufene durchkreuz« zu lasten und schließlich doch noch an der Türkei den erforderlichen Rückhalt zu finden, um nicht den übrigen europäische,, Mächten direct gegcnüdrr zu stehen. Für diesen Zweck hat sich die Türkei di«her kehr brauchbar bewiesen; die Verhältnisse in Egypten sind jetzt, fo wetl die Türkei dabei n, Betracht kommen kann, georduet. denn die Duzrräuität derselben ft» Egypten ist formell und durch Anerkennung der Tnbulpfischt Egypten« sogar materiell anerkannt. Jetzt kommt aber der zweite und vielleicht schwierigere Theil der Aufgabe, welche die englische Politik in Egypten zu erfüllen hat, und da» ist die Zufriedenstellung Frankreich». Der Schwerpunkt für diese diplomatische Aktion liegt nicht in Konstantinopel, sondern in Kairo und deSbalo ver tauscht Lo,d Dusterin sein« bisherige Operation»oasi» mit der eayptischcn. Der Sultan hat sogleich richtig herau»- gesühlt, daß die Abreise Tufferin'» nach Kairo eine schwer wiegende Bedeutung hat; aber wenn er die Befürchtung hegt, daß seine Interest« davon berührt werten, so scheint er m einer Täuschung begriffen; zum Nachtheil der Türkei können und sollen die Brrhältniste in Egypten nicht verscboben werden; Lord Dufferin'« Reise gilt in erster Linie der Rege lung der Beziehungen Egypten« zu Frankreich. Da der ve völlig auf Seiten England« steht, so hat er ba uch Frankreich«, den Gencralcontroleur Bredis zu den lerathungen der rgvptifchen Minister hinzuzuziehen, mit dem Hinweis auf die Tyatsache abgelehnt, daß ja auch Herr Tolvin an den Beralhungen nicht Theil nehme. Natürlich kann Derjenige auf diesen Vorzug leicht verzichten, der bereit« a» der Stelle steht, wesch« Herr Bredis wieder erreichen will. Lord Duffrrin hat also die schwierige Aufgabe, die Doppel- controle England« und Frankreich- aus die englische Control« zu reduciren und doch mit Frankreich in gutem Einvernehmen zu bleib«. Gladstone erllärle im englischen -Unterhause, daß England« Stellung in Egypten heute nicht mehr so außerordentlich behindert sei wie vor fech« Monat«, aber doch noch immer heikel und schwierig genug, um vor läufig über die Absichten der Regierung in Egypten noch Schweig« becbachten zu müssen. Di« ganze Aufklärung, zu welcher sich Gladstone «nd Granville herbeilirßen, war die Mittheilung, daß England die .Regierung de« Khedive aufrecht zu erhalt« beabsichtig«. Die „Time«" fügte hinzu, daß der türkisch« Einfluß tu Egypten eine Einschränkung erfahren werde, der de« Khedive dagegen ei»? Stärkung. Dies« unbewiesen« Behauptung ist auch i'rscheinlich der Grund der Besorgniste, welch« die Abreise periu'« dem Sultan «„geflößt hat. Des «glisch« vok- Irr hat den Großherrn durch d« Vorwand beruhigt, daß die Erkrankung de« Generalkonsul Malet seine Anwesenbeit in Kairo nvthig mache, eine Au-flucht. welche durch ihre Ein fachheit Überrascht. Herr Malet mag allerdings durch dir Schwierigkeiten, welche ihm di« Lage der Verhältnisse bereitet, in eiu gewisse« Nnbciiagcn versetzt sein, aber von seiner Er krankung hat man die erst« Kund« durch Lord Dufferin'« Mitthetiuog an d« Sultan erhalt«. Die Beriuuthung liegt näher, daß di« englische Regierung jetzt deu Augenblick zum Handeln gekommen glaubt. Glad- fron« hat bereit« im Parlament «»gedeutet oder durch Dilke audeuten lasten, worin die Compensation sür den Machtver- lust Frankreich« in Egypten bestehen soll; England will der Einrichtuug srcuvzösischer Gerichtshöfe in Tun,» keine Hinder nist« bereiten und »,rd auch in Bezog aus seine Handel«, intereff« i» dies»« Lande Frankreich gegenüber em Auge »»drücken, wenn Frankreich England in Egypten freie Hand läßt, vielleicht läßt sich auch Gladstone herbei, den Wünschen Fraukrrich« in Bezug -jus Madaaa«ear zu willfahren und seinen Absicht« m Ae<n»at<1ial. Afrika freien Spielraum zu gewäh- reu: aber aus die Tbe>'->ahme an der Kinanzcontrole in Egypten «u» Frankreich »«»KKten. daran hält England mit größter Hartnäckigkeit fest. 'Fenn man di- Sache ernsthaft betrachtet, f« ist Aeankreich ga v^icht in de, Lage, seinen Aniheil an der e^yvtisch« Finanzecki^ol« zu reelainiren, denn wenn e« aus denlelven L>-'b lecftl so hätte e« dafür auch Opfer bring« müsse,, und nicht nHrrud der englischen Activn in Egypten al« müßiger Zuschaiser bei Seite stehen. Allerding« wollte England angeblich, wie Lord Granville am 2i. Juli dem Grasen Münster erkRite, dem Kbedtv« nur geg« di« rrvol- tiiwnde M-litairpartei Beistand leisten, und da« hat e« ja nuch mit Erfolg getban: aber England zieht au» der Be siegung der aufrührerisch« Militairparlei weitergehende Cunsequ«»«. al« Frankreich ingesteh« will, «nd darin liegt eb.« die Schwieriglcil der Aiisgabe, welch, Lord Dusterin zu lös« bleibt. beiden Am 9 Rovember trete» die französisch« Kamme« zu- sammen und jedenfalls im Hinblick aus diese Thalsache soll die Lage bi» zum Eintritt diese« Zeikpuncte« schon so weit geklärt sein, daß die französische Regierung in der Lage ist. etwaige Fragesteller zu befriedig«. Duclerc'S Stellung der franrvsischm Volk-Vertretung gegenüber »st verhällnißmäßig günstig, denn die Majorität der Kammer hat jede Theitnahme an der «glisch« Aktion in Egypten durch Ablehnung de« von Frrycinet verlangt« Erebit« verweigert, also kann st« letzt auch nicht beanspruch«, an den Vvrtheilen der vo» England in Egypten geschaffen« Lage gleich« Aniheil z» erhalten. Da« leuchtet eiu; aber anberersett» hat Eng land nicht argen Frankreich Krieg gesllhrft al« e« gegen Arabi zu Felde zog. und deSbalb rann Frankreich mit Recht d« Anspruch eryeo«, daß seine bisherigen Befugnisse in Egyptm nickt geschmälert werden. Ta« war ja die Meinung Derer, welch« nach dem Rücktritt KreyemeL« so laut erklärten, daß die Vortheilr, welche England in ten erkämpfte, für Frankreich mit errungen würden, ngesicht« dieser gänzlich entgegengesetzl« Anschauung« der n Mächte scheint nicht« andere» übrig zu bleiben, al« daß einer von beiden Tbeilen nachgirbt, oder daß eine gewalt same Lösung der bestehend« Streitfrage emlntt. Daß Frankreich e» aus einen Krieg mit England um den Mitbesitz Egypten» sollte aukommen last«, ist nicht wahrscheinlich und noch unwahrscheinlicher ist, daß England sich wieder aus die Doppelcontrvle eknlasten wird. Es scheint also die einzig mögliche Lösung in der Auffindung de« entsprechend« Eom- pensationSvbjecte« zu liegen. Den geeignet« Gegenstand »u finden, welcher Frankueich« Ansprüche befriedigt, ist Gladston?« Sach«; Lord Dusterin liegt »« ob, der Politik Gladstone'« in Kairo die Wege zu eb«en Man darf daraus gespannt sei», wie Dufferin sich dieser ichwierig« Sendung entledig« »trß. Leipziz, L. Rose^ber 1882. Wie wir hör«, richtet der Bundd-rath sein« NrbeRe» so ein, daß er bi« Ende diese» Monat« mit den Berathwrg« der Reichshau-halt-etat« pro 1SS3/fl4 und 1SS4/SK fertig sein wird und diese dem Reichstage alsbald bet« Zusammentritte am SO. November werde» vorgelegt »erd« können. > !.'r Schärsrr als jemals ist e» bei d« letzt« preußische» Dahlen zu Tage getreten, daß der Ltberalig«»- »d«e „entschied««" Auffassmig und schroff« Einseitigkeit, wie er von der Fortschrittspartei »nd der liberale» Ler- einiguna vertret« wird, fein« Sitz fast ausschließlich i» den großen Städten hat. Von Yen 37 Mandat« der Fortschritt-Partei entfallen nickt weniger al» 28 auf die Städte Berlin, Kvnig-berg, Elbing. Danzig, Thorn, Posrq, BreSla», Magdeburg, Altona, Kiel. Hag«, Hamm, Frankfurt a. Wiesbaden, Hanan, Elberfeld, nur 9 fortschrittlich« Wahl kreise können al« vorwiegend ländliche oder als an« Stadt und Land gemischt« bezeichnet werden, und vo» dies« find wieder zwei in der Provinz Pos« nur durch «in in Folge der NationalilätsverhLlkniffe zu Stande gekommen,-« Compronnß mit den Conservativen der Fortschritt«partei aniheimgefall«; von dies« abgesehen, reducir« sich di« rein oder überwiegend ländlichen Wahlkreis« der Fortschrittspartei auf ei» halbe« Dutzend, 4 iu Schleswig-Holstein. 2 in Nassau. NE weseutlich ander« ist e« mit den Wahlkreis« der Secessivnisten beschaff«. Weit bester hat die nationalliberale Partei ihren Üharakt« al« Vertreterin ländlicher sowohl als städtischer Wahlkreise gewahrt; durch den Verlust «ner Reihe großstädtisch« Man date an die vorgeschritteneren Richtung« de- Liberalismus tritt sogar da« ländliche Element in den nationalliberal« Wahlkreis« im neuen Ldooordnetenhause mehr hervor als früher. Dem extremer« Liberalismus aber, mein« wir, müßte die Thatsache. daß er immer mehr auf di« groß« Städte beschränkt wird, ernstlich zu denk« ged«, zumal da ihm auck diese von einer and«« Seite sehr streitig gemacht werden dürsten» wenn einmal der Socialdemokratie wieder freiere Bewegung gegönnt fein wird. Die dem Liberali«» mu«, zumal dem vorgeschrittenen, feindliche Bewegung ans dem Land«, da« Hervorkehren fpecisisch landwirthschafljjcher. agrarischer' Interest« im au-gespochenen Gegensatz zu denjenigen de« städtisch« Bllraerthum« scheint uns dm Höhe punkt noch lange nicht überschritten zu Hab«. Und je mehr darin dir Gefahr liegt, daß diese Interessen vermöge der un» geheueren Zahl der Betheiligten sich mit der Zeit in einer unberechtigten, übertriebenen, da« Gemeinwohl schädigende« Weis« geliend mach« könnt«, um so dringender ist di« Auf forderung an die liberalen Partei«, sorgfältig und vor- urtheil«lö- zu prüfen, was an jmen Forderungen billig, berechtigt und mit dem Gesammtwohl und den Interessen anderer Elasten von Staatsbürge« vereinbar ist. E» liegt eine ungeheuere Gefahr für da- öffentliche und rrirthschastliche Leben darin, wenn die liberal« Städte gegen da» conservativc Land ein« schroffen feindlich« Gegensatz bilden sollten; und die liberalen Partei« haben alle Ursache, diesem vi» zu einem gewissen Grade bereit« vorhanden« Gegensatz möglichst die schroffe Spitze zu benehmen. Trotz der geradezu vernichtend« Kritik, welche der Au«, fall Ver Landtag-wahlen über die Agitation-weise de« unter Eugen Richter'« Führung stehende» Tdeile« der Fort schrittspartei fällte, vermögen einzelne fortschrittlich« Organe noch immer nickt die Lage der Dinge klar zu er kennen. Eie erhalten daher von der „Kieler Ztg." ein« scharfen Denkzettel. Da« Organ Hänel'S schreibt: „Bolk«.Ztg." und „Fronksurtcr Ztg." befinden sich in der Regel in vollster Harmonie und so dringen sie et auch »a Innigem Einverständnis, fertig, die von Herrn Richter in« Werk gesetzt» Agitation alt eine glückliche zu prellen. Beweis: „Da, wo die Liberalen am uneinigsten waren, wie in Schleswig- Holstein, hoben sie dte größte» Ertolq« errungen, da. wo sie rtnig waren, wie in Ostpreußen, Hab« sie so ziemlich Alles verloren, was sie besaßen". Die vereinigte» Liberalen Schleswig-Holstein« m,ist« sich all» bei Herrn Richter bedanken, daß rr mit der ganze» Kraft seiner Periönlichkeit — er nahm die Ltndidatnr -eg« Schütt an und hielt nicht weniger als vier große Reden gegen dl« Ber- stündiqung«poliiik von Schütt und Hänel in den Kreisen Tondern und Pinneberg — mit der ganzen Kraft seiner Presse, der Organt- sation «nd de« Wahisand« der Partei — den Vertuch unternommen, die eigene Partei zu sprengen und die Kraft der verbündet« Libe ralen gegen dl« Lonfervatioen zu schwächen. Wir sollten glaub«, daß der Ir folg dtes» «rt von Richter scher Taktik in einem suchen Grade verurth'ill hat. daß auch der kühnsten Rabulisterei^der Muth ver gehen müßte, jetzt noch Lorbeer« für Herrn R fäll» lchominq«lo« der Lä schrittllche Geschäfwführnng
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite