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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-04
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1872
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Philadelphia r,>, » L — — MMl s'/. srr nach Lumm! Bank I2S. BerrinSbank lil'j I - «chSler- u. Dep^I ^ltzrr Bank lvl'/. vank 206'/,. -Di-c.-Ges. M Zank IKV'/,. iredltbank >Zk'/,. Vankverein >«>,'/, imer'scher do. m sche Bank NI. Essettenb ir», rRhrinl. und Sri. ^ > —. HandelSges ldi'j.I LeretnSbk. —. W«ch41erbauk I»es »ustrie-Arttn. tte 128. >ann) BauvnÄi-! mnervergw. Nl'hl ad. Union >78 nSdorfrr Spumel Lisend -Bedarf ^ ll. auSl. Font«. undesanl. >0«. ü*/, Anl. von >»il l Loose v. > 86» -< do. v. ilberrente Wechsel. lrg k. S. si'/^ > Mon. 88'/.. S. Ol'/.. Mon. So'«. Sorten. nSd'or b.I»'/,. Banknoten «>'/» do. 82.. Langensalza sind! ro >r ! 73», 4 6 73-, t» " ?t. 84-/4 r. u. 81 t« »«.! 81 0, >r. 8b»/, k 1i.> 86», 1» 88»,4 0. 88»/4 kr " 84»/4 br 84 l» n 6 82', d» u ks 18b t» °. k 113'4 k 117 k 1Ui>/, 0 138'/, 6 144-/, (1 11. 155 k 11.112'/, r ». 12b tt 11. — 143 6 I. USO 1« ». 104'/» 0 10«»/, kr a > I. 101 I» 88»'» k II. 160-/4 >« 152 I« u «I r. 108 dr u. k 167-/» 0 137 k U. 11b « 121- , 6. 100 0 b.10», a 7', 4 6Ü »rschetul liigUch früh 6'/, Uhr. leUMt», m» «mrdtti»» Johaumtgafs« 33. «edattcur /r -StMa. ^ Sprechstunde d. Bcdaction »Mottl»,« «o» ll—er Utk >ut»uiL,«»»» 4—, Udk TagMM der für die «üchst- Nummer bestimmte» in dm Wochentage» sti 8 Ilhr «achmtttags. Anzeiger. Amtsblatt des Kvnigl. BezirkSgmchtS und des Raths der Stadt Leipzig. Metz-Auflage 1«4'0. Adoa»r«rut»»rrt» vterteltährlich 1 Thlr. 7-/, Ngr„ mcl. Bringerlohn 1 Thlr. 1v Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr.. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung 8 Thlr mit Postbeförderung 12 Thlr Inserate 4gespalleneBourgoiSzeile1'/,Ngr. Größere Schrift« laut unserem Preisvrrzeichniß. Lettinnen unter d. Vrdacltou»str1ch die Spaltzeile 2 Ngr Ftllat«: Otto Klemm, UniversttLtSstr. 22, Loniet Lösche, Hatustr. 2>, pari W 278. Freitag den 4. Oktober. 1872. Bekanntmachung, dir Arltff»» drr für d«» Auet <t»«S Grschworewr» defäht-te» hirstgr« Gt»woh«er betreffend. Dit»«u u»< aufgestellt« List« derjenigen htefige» Etuwoh»„, »Uch« z» de« Amt« eine- Ge» > befähigt stad, wird vom 14. lauf. Mo», bis zum 28. lauf. Mo», mit An-nahm« drr tu diu Staude» vou vormittags 8 — 12 Uhr uud vou Nachmittag« S—S Uhr auf dem > im II. Stock, Zimmer Ar. 7, zu Jedermann- Einsicht öffentlich aushäage». vitjwige», »«Ich, nach tz 5 de- Besetz»- vom 14. September 1868 von de» Geschworen,n- ,t, bftrit zu werde» wünschen habe» thr, Gesuch« uuter Beifügung der erforderlich«» Bischrtut- z bi deren Verlust innerhalb der vorstehend angegeben,u Frist bet «»- fchriftlich «ivzureicheu. verso kau» iuunbalb derselben Frist jeder volljährig, uud selbstständig» OrtSeiuwohuer wegen zehmig seiner Person, dafrru er zu dem Amt« «in,- Seschworeue» fähig zu fetu behauptet, »egen Uebergehuug fähiger oder »egen erfolgter Eintragung »«fähiger Personen Einspruch »elch« zur Ausstellung gültiger Zeugniff« über dt« »tffenschaftlich, Qualtfika- tton zum einjährig freiwilligen Militärdienst b«r,chtigt find, vom 2l. Sep- tember 1872. Str. 886. Bekanntmachung, betreffmd diejruigeu Gvmnafien, w»lch, hinsichtlich ihrer vom Unterricht« tu der griechischen Sprach« dtSpenfirteu Schüler zu de» im tz. 154 Nr. 2c der Mlitär-Ersatz-Jnstruktton vom 26. März 1868 bezeichnet«» Lehr- anstalteu gehöre», vom 21. S«ptemd,r 1872. » 887. Lrtheiluug der allgemeinen Ermächtigung au den Miuisterrefideuteu de» Drutschiu RiichS tu den Bereinigten Staaten von Eolumbteu vr. Schumacher iuuerhalb fetueS Amtsbezirks bürgerlich gültig« Eheschlüßuugru vou Deutsch»« »orzuu»hm,u uud di« Geburten, Hiiratheu und Slerbtfäll« von Deutsche» zu beurkunden. Leipzig, den 2. October 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Lerutti. Ä»tg, deu 1. October 1872. De, Math der Gt«dt Leipzig. vr. Koch. G- Michlrr. Bekanntmachung. Bekanntmachung. vai 31. Stück d«S diesjährigen Reichs-Gesetzblatt»- ist bei uuS eiagegauaru uud «ird bi- Iv. dies. Mo», auf dem RathhauSsaale öffentlich auSHLugeu. Daffub« enthält : Nr. 885. Bekanntmachung d«S achten BerzrichniffeS derjenige« höhnru Lehranstalten, s Die «iethzinse» für städtisch« «»ßbudev sind bei Verlust d«S MtethvertraqS spätest«»- bis zum Schluß der vöttchnwoche jrder Mrffe, mithin während der gegeuwärttgea MichaeltSmeff« bi- zum 5 lauseudeu MouatS zu bnichtigeu. worauf die Budeniuhaber mit dem Hinweis anfmerksam I g,macht »erden, daß wider säumige Zahler mit Entziehung der Bude v.rfahrm werden wird. Leipzig, d,v 2. October 1872. De- -lathS Meffb«de«dep»tatto». Neues Theater. ^stiprip. 3. October. Di« Kuvstfteuvde Leipzigs > dt» L»iftuvgev d«S Traoristin Hnrn NvamS zünftig aufgevommrn und durch ihre rege »ahm« au der EugagimenlSfrag« zu erkennen >, wie freudig man diese hervorragend« ! al- Mitglied d,S Leipziaer BühnrnvirbavdeS würde. Zu der That tritt hier dem athelltlosen Hörir «in Sänger entgegen, lilän da- zwar nicht durch Größe und Giwalt tpürerd«, aber durch Klangschön heit und Llastt- ßsitlvd« Material in g««tvn,ndst»r W»is« bthandrln versteht, der allenthalben darauf ht ist, s»iv,u Gestalten di« edelft« Form zu und niemals von der Leftheük gezogenen smziu auch uur um Linieubrett« zu über- Mt». Lorwiezeud mit allen Mitteln zur iiretuvg de- lyrische» Fache- auSg,stattet muß Sifcb ck in dar Verwendung des Stimm raralt Bewunderung erregen, wenn dem Mn di« Aufgabe gestellt ist, iu dramatischen Mi, wie Tanvhäuser. mit d»m Ausdruck höchst«» LtidlnichaftUchkeit Se»le»zustavd« zu l» und d»m Organ di« Färbung deS Hrl- »hastr» zu verleid«». Weun uuu auch oer jtncomporist virlletcht d«u Ansvruch erhebt, th lozusagru MavckeS aus »och stärkrrem Keru litten »erden möge, f» »rgriff doch iv der z» Vorführung der Oper TauuhLufar vou rd Lagn»r d«r virtreter der Titrlparti« rü tnffltchrS Spiel« uud charakteristisch»!» AuS- i» hoh,m Trade daS Publicum; f»i», vor- sich» mvfikalisch« Bildung trat ganz besonder- >"»» änfimblesätzlu hervor, wo der Künstler klar«« B«rstSudn1ß dt« Jvteutioueu d«S psnt ivtrrprrtirt«. Fräulein Pappeuheim verditvl« ge- tt» luerkiuuuvg, welch« dem Talent« und üblichen Streben niemals virsagt wrrdru , 8ortg«f»tztes Studium führt vielleicht zu Ai«l«, wo die That »tcht mehr hinter dem Lille« zmückblübt und dauu Geist uud «f de» höchsten Gipfel zu finden stad, im stud dt« hedeuteud«» Fortschritt, zu mar» », uelch, i» dem Gesaug dn sehr begabt,u epni» Fräulein Ltuk bei Wiedergabe der »slPartie hervor traten. Da- Muster uuter > Aittniäuger», Herr Gura, elektrisirt« ebenso uuübntreffltche» «ufikaltscheu Bortrag, wie »ollmdel« Lction und im Ensemble, sicher mjichti- vou Harr» Eaptllmeister Schmidt ll«t, bamerkt« mau uur zuweilen instrumiu- Ptiwmuugsdiffereuzeu uud etuig« vocal« lliomu. Oscar Paul. ver Gewau-Htussaal. -ewandhau-dtrectiou hat tu den l«tzt,n ela ihren Couentsaal in einer höchst ge- Aellt» Weif» neu decortr»«, malen und «ine buräauS zaeckmäßig« Beleuchtung avbrtugea . Lai zuerst ti« decorativ« Seit« betrefft, d k» Saalwänd« mit einer HMaatrn Gold» citapet, tapeziert, die Säulen drr Galler »u raumch wtt Gold uud dt« Deck« in Braun, uud Svld aus-, stattet. Lu deu 8 groß«» bog»» hat man rieche Goldverzierung»« an« pacht uud di« Sitz« durchgängig uen d»m Au- d»s Saal,- »ntsprichend brau» überzogen. d»u b«td,, Enden de- Saal«- find auf j» n«^«» Feld«» di« Naweu der Eaplll- und maüfi»r ter BlwandhauS-Eoncert, von der iinduna d»< Institut»- »u ger,chn»t iu vl»aiich»r Rtihrnfolg« ausgezeichnet und zwar »« solgind,: zn.biick DoltS 1743—1744, >da« Hrller 1763—1785. » »torg, Häs.r 1763-1796. »»» «ottftieb Schicht 1785-1816, 1t l7d4-l787, Bartolomeo Lampaguolo 1797—1818, Johann Philipp Christian Schulz 1810—1827, Heinrich August Mathäi 1818—1835, Moritz Kl.ngel 1818-1869, Christlall August Pohlen» 1827—1835, Fel x M»ndrlSsohu«Bartholvy 1835—1847, Ferdinand David 1836, Nl,lS W. Bad, 1841—1848. Ferdinand Hillrr 1843—1844, Jultu« R.stz 1848—1860, Cark Reiutck« 1860. Au dem Plafond de- Saale- prangen di« Nam»n drr hervorragendsten Coucert-Componisteu. Zurrst am Etugaug« d«s Saal»- drr Altmetstrr Beethoven, an ihn reihen sich di« alten deut sch«» Tlasfikrr Mozart, Haydn, Gluck, Händel, Vach auf der eine» Seit«, auf der andern Seit, dir Vertreter der u,urrn Zrit, Schubert, Weber, Spohr, Schumann und Mendelssohn. Ter Name Cherubinr'S ist mit der vollstrn Berichtigung ebenfalls ange bracht worden, da ja auch dieser Compontst ganz und gar in da- dentsch« Loncertprogram« mit aufgenommtn word« ist. Die Beleucht»»- des Saale- wird durch Sovurultcht« der bMnuteu Covstruction brwirkt. uud n«u ist bei denselbeu uur, daß sttbst dri dieser Art dl- Oberlicht«- «tu, Beleuchtung der Decke mit erzielt ist, wie nie zuvor. Diese Wir kung ist dadurch hervorgebracht, daß di, Sonnen licht« unttt Rifstctoreu vou bestimmt»r Eon- l structiou breuuru (Rotottous-Hyperboloide), welch« di« di« Sonnrulichte nmgebeuveu Schirm, wtt r«flectir1rm Licht« derart erhellen, daß drr auf dies« Schirm, anffalleud« Lichtstrahl nach deu S»it,u dermaßen refleetirt »ird, daß er di, Decke trifft und di« Schirm« ihrerseits wiederum x,l»ich- »eittg als Refl«e1vr«n wirken. Di« Souneubrrunrr selbst find nach oben je durch vlechmäm«! ver deckt, »,lche mit Oeffann-e» versehe« find, mittelst welcher st« beltedia reanltrt «nd dadurch drr Grad der Beutklatiou in gewiffea Grenzen bestimmt werde» kan». Im Orchchrrrmu» st»d elf Waudarm, mit Glockenbeleuchtuva »nd i« Hvrerraum sechs der- gleicheu augebracht. Di« ganz« Beleuchtung ist für da» Aua, vou de» »ohlidurudstrn Eindruck, und «S ist b,foud«r- hervorzuhedeu, daß di« Pracht- voll« Beleuchtung wie dt« noble »nd geschmack voll« Drcorati«» in einer wie es nur Fall fein dürft«, ersten Prob« beiznwohnm, so dürfe« wir ganz besonders noch betone», daß durch alle dies« Nenernngen.di« vortreffUch« Alnßtk de- Saales anch nicht diegningst« Einbuße erlitten hat. Den decorativ«» Lheil bei dieser Renoviruug hat Herr Architekt Aeckerletu au-geführt, »ährend di, Beleuchtungsanlage vou dem Livtli»gent»ur Hnrn Röber (Firma E. Heinfou Huch L Röber hier) hrrgestrllt »orde» ist. Beide Herren haben sich um den B«wa»dhau-f«al wohl verdient gemacht uud «s gebührt ihnen dafür der »ärmst« Dank. ck. II. A»s Sta-t uu- LauL. * Lkivstg, 3. October. Ihr« 'Majestät dir Kaiserin hat AllngnLdigst gernht, dem Holz, bildhau,r Frau, Schneider zu Leipzig da- Prä> dikat «n«- Königliche» Hof-Liefnanteu zu ver- leihen. ? Leipzig, 3. October. Im vorigen Monat haben da- hiesige Bürgerrecht 76 Personen — nämitch 47 Inländer und 29 sonstig» R«ichS- ang'hölige, von denen 23 und zwar 15Preuß»n, 1 Weimaraner, 3 Altenburger, 2 Gothaer, 1 Au- haltrner und 1 Reußc L. L- gleichzeitig da« säch. fisch« Untertha«,»recht erlangt,v, gewonnen und zwar: 1 Ageut und Pfandoerleiher (Reuße ä. L ), lang »ee oe« nooe« nno grieymau- ion in einer Wels« zufammeuwirken, in sehr wenige» Loncerlfälen der ft». Da es «»- -«stattet war, der 1 Arzt (Jnl ), 1 Bäcker (Altenburger), 1 Bter- verlegrr (Jul.), 5 Buchbinder (4 Jnl. und. 1 Preuße), 3 Buchhändler (2 Jul. uud 1 Preußi), 1 Condilor (Preuße), 1 DecorationSmaler (Jul.), 1 Friseur (Jnl.), 1 Gastwirth (JA), 1 Glaser (Preuße). 1 Gymrafiallehrer und Secretatr der israelitischen ReligtouSarnie'.nd« (Preuße), 2 HaudluugSprocmistru (Jnl), 3 HauSdefitzer (2 Jul. uud 1 Preuße), 1 Hut- wacher (Jnl.), 1 Juhaber eine- Schirmge- ichäf:- (Jul ), 17 Kaufleute (10 Irl., 6 Preu ßen und 1 Gothaer), 1 Kisten- und Alteisen- Händler (Jnl.), 1 Koch (Preuße), 1 Kürschner (Preuße), 1 Lacktrer (Jul), 1 Lohnkmscher (Preuße), 1 Maurer (Preuße), 1 Meubleepo« lirrr (Jnl ), 2 Meubleur» (1 Jnl. und 1 Al tenburger), 1 Nähmaschtueufabrikaut (Jnl»), I Porzellan- «nd Stetugurhäudler (1 Jnl ), 1 Privatmann (Jnl.), 2 Prvvucienhäudlrr (1 Preuß« uud 1 Altenburger), 3 Restanrateur, (2 J-tt. und 1 Anhaltiner), 1 Schtefn- und Zie geldecker (Preuße), 1 Schlosser (Preuße), 1 Schmied (Jnl.), 1 Schneider (Preuße), 1 Schnittwaarenhänoler (Jul.), 1 Schuhmacher (Jnl ), 1 Etellmasrr (Jnl.), 3 Strumpfwirk:r (2 Jnl. und 1 Altenburger), 2 Tapezurer (1 Jnl. und 1 Preuße), 3 Tischler (Jnl ), 1 Uhr macher (Weimaraner) uud 1 Zahnarzt ^Go> thaner). * Leipzig, 2. October. Unter dem Titel „Be lohnung aufopfernder Pflichttreue" wird in der Zeitung dr- Verein- deutscher Essen- bahn-Verwaltungen mitgetheilt, daß dem Bahn wärter Machledt m Berga, au der Halle-Kasseler Bahn angrsttlll, welcher am 7. Juni durch sein« GeisttSzrgenwart den Zusammenstoß eines Säiuell- zugrS mit einem beladenen Wagen, dessen Pferd« scheu geworden waren, verhütet und dabei daS Bein gebrochen hatte, für diese That eine außer- ordenlliche Gralificarton vou 25 Thlr. (!) von dem Dtreciorium d„ Magdeburger»Leipziger Elseubahu bewilligt wurde. DaS genannt, Direc- rorium hat außerdem dt« Güte gehabt, dem pflicht- getreuen Bahnwärter zu dem Allgemeiueu Ehren zeichen zu »„helfen. * Leipzig, 3. October. Di« versammln»« von Lehrern höherer Töchterschulen in Wei mar hat in Bezug auf di« auzustrebeud« gesetz lich» Stellung der höheren Mädchenschulen de- schlossen, unter Anderm folgeud« Grundsätze den deutschen StaatSregieruuaen zur Be rücksichtigung zu empfehlen: 1) die höhere Mäd chenschule bat die Bestimmung, der Heranwach senden weiblichen Jugend dt« ihr zukomwend« Thitlnahme an der allgemeinen GeisteSbilduug zu „möglichen, welch« auch di« allgemein, Btl- bungSaufgabe der höheres Schulen für Knaben und Jüngling«, also der Realschulen und Gym- nassen ist; nicht aber iu einer unselbstständigen Nachahmung dieser Gestalten, sonderu in einer Organisation, welche auf dt« Natur uud Leb,»-, besttmmung des Weibes Rücksicht nimmt, ist dt« Zukunft der Mädchenschulen zu suchen, st» weift daher den Charakter der Fachschule» zurück, 2) die höhere Mädchenschule beansprucht dt« Schü lerinnen vom vollendeten 6, bis zum vollendeten 16. LebenSjahr, für zehn JahreScursr in drei Hauptstuf-n, 3) da- Lehrercollegium besteht au- einem w'fltnschaftlich qctildeien Direktor, wissen- schafllich gebildeten Lehrern, erprobten Clemco- tarlehrern und geprüften Lehrerinnen, 4) der Staat hat die V^rpfl'cbtuvg, überall, wo doS Be- vürfn'ß eS erfordert, für dir Einrichtung derar tiger Anstalten Sorge zu tragen; ihre Unterhal tung geschieht durch vir bürgerliche Gemeinde uud den Staat. 7 Dresden, 2. October. SS ist «tu eigene- Geschlecht unser» Dresdener. In Hellen Haufen „len sie nun schon seit mehreren Tagen zur Pferdebahn, um nach vlasewitz hin und her zu fahren. Die Wagen, für 50 Personen de- stimmt, schleppen polizeiwidrig genug »ft 76 diS 80 mit fort uud denuocb dlerbeu «brrssootel« un befriedigt zurück. ES ist möglich, daß derselbe Vorgang auch anderSwo statlgefunden, allein selt sam bleibt eS immerhin, dcß dir Leute, welch« seit Jahren Dampfwrgeu zu d.wundern Gelegen heit haben, der doch «er igrr bedeutenden Pferdr- etsrnbahu rin, solche Huldigung angedethen lassen. Der Unterschied in der ThnluahmSbezeiounz »er Menge au bemerkenSwrrtbsn Ereignissen fiel uuö heut«, am Tag, der Bestattung Ferdinand Stolle'-, dopprlt auf. E.e ging einfach und würdig vor sich, daS ist wahr, allein wir bätleu der Freunde, Bekannten und Derjenigen mehr er wartet, welche sich überhaupt seines WerrheS alS Dichter und Staatsbürger erinnern mußten. Kaum 100 Personen waren auf dem Friedhof, ver sammelt, allerdings darunter auch w'.eder Freunde d»S V-rstorbenen, welch« allein schon vru Werth der Theilnahm« erhöhte. Bon Leipzig waren Ernst Keil und Friedrich Hofwann erschiene« und L«tztrr„ trug «ine geLankrnreichk, tiefempfunden« Lobrede d«S verstorbenen vor. Er uanute ihn «inen Kämpssr, der für Deutschland« Einheit uud Fret- h;it vom Julisturm» bi- zu dem letzten Sieg« grstrUtin, dem dann aber auch das Glück zu Theil geworden, noch seine inurgsten politischen Wünsche mit drr Wiederrrflehung de- deusscheu Kaiserreich- „füllt zu sehen. Nicht eine ehern, Drnkjäule, meinte Friedrich Hofmann, «oll» dt« „Gartenlaube", in deren Namen er sinnig sprach, dem edlen verstorbenen setzen, sondern ihm immergrüne Kränz, «iudev. Und wahrlich diese hat Siolle um da- deutsch» Volk verdient. Er seirrt» sein« Größe mit dichterischem Schwung« oder iv hiugebenver Gemüthlichkeir, Utztereß be sonders in der grmüthlichen Wochenschau der „Dresdner Nachrichten" und di« Tefinuung-ge- noffeu der freisinnigen deutschen Partei Hab« be sonders Ursache iu dieser Beziehung seiner auerken- vtud zu gedenken, denn er nahm sich ihrer i» deu „Dr. Nachr." zu »irnr Z<it au, wo bi» „Berliner Briese" auf der ersten Sette de- Blatte- kein gute-Haar au ihnen 1i«ß«n. Sein« letzt» öffent lich gesprochenen Worte mögen bet dem z» Uhren de- Kaiser- Wilhelm am 22. März l. I. veran staltete» Festmahle im Helbtg'schea Local laut geworden sein. Damals trug er fetu LtebliugS- g,dicht über di« Versöhnung aller Deutsche» vor, welches, wenn wir nicht irre», iu der „DeutIch«, Allgemeinen Zeitung" abgedruckt wurde. Ver söhnung uud Ergebung lag zu allen Zeiten tu seinem Streben uud so konnte denn auch Pastor Clauß am Grab« sein,- Freundes deu Aus spruch desselben „WaS Gott thut, da- ist wohl- gethau" als bissen »röstende- Wort über daS Grab htnau- den Ueberlebendes zurusen — In Dresden versammelten sich di« Freund« d»S ProjrctS, »in Aquarium daselbst zu bqzründiN, am 1 October Abends 6 Uhr im I Helbtg'schrn Locsle zu »wer Besprechung Uber die Ausführung. Herr vr. Htlgeudorf, von de« dt« Sach» zunächst angeregt und vorbereitet worden ist, theiltr der Versammlung mit, daß mau be absichtige daS Grundstück Nr. 11 der Ostra-Alle« anzukaufrn und in dem dazu gehörigen Gartm daS Aquarium zu errichten. Eia Gesellschaft-^ capital von 45,060 Thlr. reich« vollständig aus^ Dasselbe solle durch Zeichnung von Actien ä 50 Thlr. aufgebracht werden. Di« Actiouaire sollte» unter gewissen Modalitäten zu freiem Tiurritt berechtigt sein. Man dürfe nicht in so großartiger Weise wie in Berlin Vorgehen. Wohl aber könne man sich ander» Städte zum Muster urbweu. Ta« Aquarium in Hamburg Hab« 23,000 Thlr., in Köln 16,000 Thlr., iu Hannover ca 14,000 Thlr. gekostet. Dt« jährlichen Betriebskosten, mit Einschluß d«S Aufwandes für Ersetzurg gestorbe ner Thirre, ließen sich mit ca. 4000 Thlr. be ziffern. Nach den Erfahrungen anderer Städte wäre «S gerechtfntigt, die jährliche Tinuahmr zu
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